Brandheiße Gefahrenquelle

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Brandheiße Gefahrenquelle
SANITÄR
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Gassicherheit
Brandheiße Gefahrenquelle
Gasgeräte in gewerblichen Küchen ▪ Ob Imbissstände, Kantinen, Mensen oder Vereinsheime:
Gasgeräte kommen in vielen Gastronomieküchen zum Einsatz. Doch welche fachspezifischen
Regeln sind zu beachten und wie müssen die Geräte abgesichert werden, damit das Gas nicht
unkontrolliert austritt und so die Gefahr einer Explosion besteht? Dieser Beitrag gibt Aufschluss.
U
m die Sicherheit bei der Arbeit mit Gasgeräten zu erhöhen, hat der Deutsche
Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)
vor rund drei Jahren die Vorgaben in Gewerbeküchen verschärft. Das überarbeitete Arbeitsblatt G 631 behandelt unter anderem
die Installation von Gasgeräten in Gastronomiebetrieben und Gewerbeküchen und ersetzt das vorige DVGW-Arbeitsblatt G 634.
Außerdem sind das DVGW-Arbeitsblatt G
600 (TRGI 2008) und die Richtlinie TRF 2012
zu beachten. Die Vorgaben der Arbeitsblätter
umfassen unter anderem Absperr- und Si-
cherheitsvorrichtungen und eine thermisch
auslösende Sicherung der Anschlussleitungen. Die Gaszufuhr zu den Brennern darf nur
freigegeben werden, wenn die Absaugung
unter allen Betriebsbedingungen sichergestellt ist.
Zentrales Thema Abgasführung
Ein wichtiges Thema im Arbeitsblatt G 631 ist
die Abgasabführung. Dafür werden im Gastronomie- und Küchenbereich üblicherweise
Dunstabzugshauben oder Lüftungsdecken installiert. Deren Zweck ist es, die Abluft zu sam-
meln und über ein Abluftgebläse ins Freie zu
leiten. Die Dimensionierung und die Art der
Überwachung hängt von der Gesamtnennbelastung ab. Das ist die Summe aller Belastungen der in einem Raum aufgestellten Gasgeräte, die gleichzeitig betrieben werden können. Zwei Kategorien werden unterschieden:
Gasgeräte der Art A: Sie verfügen über
eine offene Brennstelle. Die Kochdünste und
die Abgase werden zusammen über die Abluftanlage abgesaugt und ins Freie geleitet.
Hier spricht man von einer direkten Abgasführung.
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„ICH
Gasgeräte der Art B: Die Geräte verfügen
über einen geschlossenen Garraum. Die Abgase werden über Abgasstutzen aus dem Gerät bis unter die Abluftanlage geleitet und
dann durch diese ins Freie geführt. Hier
spricht man von einer indirekten Abgasführung.
Kein Gas ohne Abluft
Nach den Vorgaben des Arbeitsblattes darf die
Gaszufuhr zu den Brennern nur dann freigegeben werden, wenn die Absaugung bei allen
Betriebszuständen sichergestellt ist. Dafür ist
www.sbz-online.de
eine verlässliche technische Überwachung
notwendig. Bei Geräten der Art A ist die Überwachung vorgeschrieben, wenn die Gesamtnennbelastung mehr als 14 KW beträgt, bei
der Kategorie B ist sie in jedem Fall Pflicht.
Die Küchenabsicherungen KA und KAG
der Vertriebsorganisation Küchenabsicherung erfüllen hier laut Anbieter alle Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes G 631. Die
Systeme bestehen aus einer Doppelmagnetventilkombination, die mit einem Kugelhahn
mit integriertem thermisch auslösendem Element montiert ist. Die Funktion der Absaugung wird durch einen Luft-Druckwächter sichergestellt und zur elektrischen Steuerung
wird eine Sicherheitssteuerung im Kunststoffgehäuse mitgeliefert.
Die Küchenabsicherung KAG entspricht
vollumfänglich der Ausführung KA, besitzt jedoch zusätzlich eine Dichtheits- und Geschlossenstellungskontrolle der nachgeschalteten Rohrleitung und Armaturen. Durch bereits im Grundpaket enthaltene Erweiterungen ermöglicht die Küchenabsicherung alle
denkbaren Anwendungen:
▪ Anschlussmöglichkeit für einen Not-AusTaster
▪ Anschlussmöglichkeit eines zusätzlichen
Druckschalters für Zuluft oder alternativ
eines Fensterkontaktschalters
▪ Anschlussmöglichkeit für einen zweiten
Abluftdruckschalter, um eine Filterverschmutzung zu erkennen
▪ bei der Variante KAG die Erkennung einer
Undichtigkeit vor der Inbetriebnahme
▪ Anschluss einer Fernbedienungseinheit
mit Tastern und Kontrollleuchten
▪ Anschluss einer automatischen Fernbedienungseinheit zur Automatisierung und
Einbindung in größere Systeme
▪ Anschluss eines automatischen Entlüftungssystems bei Anwendungen mit
Dauerbetrieb von mehr als 24 Stunden
▪ in die Sicherheitssteuerung integrierter
Hauptschalter zum allpoligen Abschalten
der Anlage
Die Funktionsweise der Küchenabsicherungen KA/KAG ist für den Anwender in der
Handhabung unkompliziert. Zu Arbeitsbeginn schaltet er die Sicherheitssteuerung ein
und nimmt danach die Abluftanlage in Betrieb. Der Druckschalter im Abluftkanal erkennt die funktionsfähige Abgasabführung
und gibt die Doppelmagnetventile frei. Dabei wird der Kontaktwechsel des Druckschalters abgefragt, um eine ordnungsgemäße
Funktion und damit die im Arbeitsblatt für
alle Bauteile der Überwachung geforderten
Fehlersicherheit unter allen Betriebsbedingungen zu gewährleisten.
Nach Ablauf der Sicherheitszeit kann der
Anwender mit seiner Arbeit beginnen und
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Gassicherheit
Komplettsystem der Küchen­
absicherung mit Sicherheits­
steuerung und Not­Aus­Taster.
die Gasgeräte benutzen. Falls während der
Arbeit eine Störung oder Fehlfunktion an der
Abluftanlage auftritt, reagiert der Druckschalter und schaltet über die Steuerung sofort die
Gaszufuhr ab. Diese Störung wird durch eine
rote Leuchte an der Sicherheitssteuerung signalisiert. Dabei ist es wichtig, dass nach Beheben der Ursache die Störmeldung quittiert
werden muss. Dann erst kann die Anlage wieder manuell in Betrieb genommen werden.
Eine automatische Freigabe der Gaszufuhr
nach Störungen oder auch Stromausfällen
könnte zu gefährlichen Situationen führen
und wird ausgeschlossen.
Auch ist durch den bereits im Grundpaket
enthaltenen Hauptschalter eine allpolige Ab-
INFO
Sieben unter einem Dach
Die Küchenabsicherung KA / KAG ist
eine Gas-Absicherung für gewerbliche Küchen. Sie wird vertrieben von
einem Zusammenschluss mehrerer
Fachhändler in ganz Deutschland,
die unter dem Dachbegriff „Küchenabsicherung“ gemeinsam firmieren.
Je nach Region verkaufen die Händler
Schimanski Gastechnik, Schulte Gastechnik, TS Gastechnik, Henkel Gasarmaturen, Wessel Haus- und
Industrietechnik, Graube Gas- und
Regeltechnik sowie Rudolf Eckl Gas-,
Regel- und Messtechnik die Küchenabsicherung. Zusätzlich bieten diese
Händler eine umfassende Beratung
zu Themen und Sicherheitsfragen
rund um die Energie Gas an.
schaltung im Notfall oder bei Wartungsarbeiten auch durch den Betreiber jederzeit sicher
durchzuführen. Bei kleinen, überschaubaren
Küchen kann dieser auffällig rot-gelb gekennzeichnete Hauptschalter auch den Not-AusTaster ersetzen.
Zertifizierung
Herzstück der Küchenabsicherungen KA /
KAG ist eine speziell entwickelte eigensichere
Steuerung, die Fehlfunktionen des Gesamtsystems anzeigt. Laut Anbieter erfüllen die
Absicherungen alle Forderungen aus dem
DVGW-Arbeitsblatt, sind DVGW-zertifiziert
und somit das einzige System am Markt, welches vom DVGW speziell für den Anwendungsbereich gewerblicher Küchen getestet
und zertifiziert ist. Zudem würden die
Komplettsysteme alle Anforderungen an die
Überwachung der Absaugung erfüllen:
▪ Die Absaugung muss durch eine
geeignete Strömungssensorik, z. B.
Differenz-Druckschalter überwacht
werden. Diese müssen gegen Verschmutzung unempfindlich sein.
Mechanische Windfahnenrelais sind
hierfür nicht geeignet.
▪ Bei Küchenlüftungsanlagen muss die
Überwachung in der Startphase und wiederkehrend spätestens alle 24 Stunden
automatisch auf Wirksamkeit geprüft
werden.
▪ Die Überwachung muss die Absperrung
aller betreffenden Gasgeräte bewirken
oder auf eine zentrale Absperreinrichtung
in der Gasleitung wirken.
▪ Die Absperreinrichtung muss aus zwei
hintereinander geschalteten automatischen Absperrventilen nach DIN EN 161,
mindestens Klasse B bestehen.
▪ Eine Entriegelung der Absperreinrichtung
darf erst nach Ablauf der Schließzeit der
Flammenüberwachungseinrichtung
möglich sein.
▪ Alle Bauteile der Überwachung müssen
bezüglich Ausfällen oder Fehlfunktionen
von Schaltungsteilen fehlersicher nach
DIN EN 13611, Regel- und Steuerfunktionsklasse B ausgeführt sein.
▪ Die Anlage ist bei der Inbetriebnahme
und bei wiederkehrenden Prüfungen
durch das Vertragsinstallationsunternehmen zu prüfen und zu dokumentieren.
Alles aus einer Hand
Die veränderten Vorgaben erfordern die
Beteiligung einer Reihe von Gewerken: Gasversorger, Vertragsinstallationsunternehmen
(VIU), Lüftungsbauer, Lieferanten von Küchengeräten, Elektriker, Bezirksschornsteinfeger und die Betreiber selbst. Die ständig
wachsenden Anforderungen machen es dabei für Installateure immer schwerer, die richtigen Geräte auszuwählen und vor Ort einzurichten.
Um ein optimales Ergebnis zu erreichen,
kommt dem Vertragsinstallationsunternehmen eine zentrale Rolle zu. Das VIU hat nach
Maßgabe der Ausführungen des DVGW-Arbeitsblattes G 631 auch die Verantwortung
dafür, dass alle technischen Forderungen erfüllt werden. In der Praxis koordiniert das VIU
die verschiedenen Gewerke. Hilfreich ist hier
das Gesamtpaket der Küchenabsicherung.
Auch die entsprechende Dokumentation mit
vorbereiteten Abnahmeprotokollen soll dem
VIU helfen, seiner umfassenden Verantwortung gerecht zu werden. Weitere Infos zu den
Küchenabsicherungen gibt es unter
→ www.kuechenabsicherung.de
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Gasgeräte im Gastronomie­ und Küchenbereich werden nach Art ihrer
Verbrennungsluftversorgung und Abgasabführung unterschieden. Sie sind
nach TRGI in Bauart A und B unterteilt.
INFO
Wichtiges im Überblick
In Gewerbeküchen ist das DVGW-Arbeitsblatt G 631, Ausgabe März 2012 zu beachten. Es gilt für die Installation von gewerblichen Gasgeräten in Anlagen für Bäckereien, Konditoreien, Fleischereien, der Gastronomie und Küchen. Die wichtigsten acht
Forderungen aus dem DVGW-Arbeitsblatt
lauten:
▪ Die Gaszufuhr darf zu den Brennern nur
freigegeben werden, wenn die Absaugung unter allen Betriebsbedingungen
sichergestellt ist.
▪ Für Geräte der Art A ist eine Absicherung
bereits für Leistungen > 14 kW vorgeschrieben.
▪ Die zentrale Absperreinrichtung muss
aus zwei hintereinander geschalteten automatischen Absperrventilen bestehen.
▪ Für Gasgeräte der Art B gilt die Forderung
nach Überwachung leistungsunabhängig.
▪ Die Überwachungseinheit (Steuerung)
muss nach DIN EN 13611, Regel- und
Steuerfunktionsklasse B fehlersicher ausgeführt sein.
▪ Eine Entriegelung der Absperreinrichtung
darf erst nach Ablauf der Schließzeit der
Flammenüberwachungseinrichtung
möglich sein.
▪ Küchen mit einer Gesamtnennbelastung
von mehr als 50 kW müssen mit raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen)
be- und entlüftet werden.
▪ Nach einem Dauerbetrieb von 24 Stunden muss eine automatische Wirksamkeitsüberprüfung der Küchenabsicherung durchgeführt werden.
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Um die Sicherheit bei der Arbeit mit Gasgeräten zu erhöhen,
hat der Fachverband DVGW vor drei Jahren die Vorgaben
in Gewerbeküchen verschärft.
Die von den Fachhandelspartnern deutschlandweit vertriebene
Küchenabsicherung erfüllt alle Forderungen aus dem
DVGW Arbeitsblatt G 631 und ist damit das einzige System am
Markt mit DVGW-Zulassung.
Den für Sie zuständigen Ansprechpartner finden Sie anhand
Ihrer Postleitzahl in der rechten Spalte.
PLZ 01-03, 07-09, 95
Graube GmbH –
Gas- und Regeltechnik
Rußdorfer Straße 2
09212 Limbach-Oberfrohna
Swen Graube
Tel. +49(0)3722 / 408804
[email protected]
PLZ 04, 06, 39, 96, 98, 99
Wessel Haus- und
Industrietechnik GmbH
Merseburger Straße 202
04178 Leipzig
Jürgen Popofsky
Tel. +49(0)341 / 45336 -6
[email protected]
PLZ 10-29
Schimanski Gastechnik GmbH
Kakenstorfer Straße 14
21244 Buchholz/Sprötze
Markus Schimanski
Tel. +49(0)4186 / 69670 -10
[email protected]
PLZ 30-33, 37-38, 48, 49
Schulte Gastechnik GmbH
Zum Meyerhof 7
49196 Bad Laer
10/2015 MARTES NEW MEDIA, Karlsruhe
Dieter Schulte
Tel. +49(0)5424 / 298060
[email protected]
PLZ 34-36, 54-56, 60-61, 63-69,
70-77, 97
Henkel Gasarmaturen GmbH
Paul-Ehrlich-Straße 20, C8
63322 Rödermark
Uwe Henkel
Tel. +49(0)6074 / 69849 -0
[email protected]
PLZ 40-42, 44-47, 50-53, 57-59
TS Gastechnik GmbH
Röntgenstraße 25
47877 Willich
Thorsten Stock
Tel. +49(0)2154 / 48478 -4
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Michael Eckl
Telefon +49(0)89 / 670066 -0
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