Tipp Audacity 2014__03

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Tipp Audacity 2014__03
Philosophische
Fakultät
Institut für Medienwissenschaft
Jürg Häusermann
Audacity
Einführung für Praktikerinnen und Praktiker
Jürg Häusermann
Anleitung Audacity
Ziel dieser Anleitung Audacity eignet sich sehr gut für die Bearbeitung von Tönen im Rahmen von
journalistischen Radiobeiträgen, Hörspielen, Hörbüchern usw. Wir gehen in
dieser Anleitung von der folgenden Arbeitsvorgabe aus:
Sie haben ein Interview geführt und wollen daraus O-Töne entnehmen, die Sie in
einem Beitrag (zusammen mit Ihrem eigenen Text, mit Atmo oder Musik)
einbauen werden.
Ein O-Ton in diesem Sinn ist eine kurze Tonsequenz mit einem Anfang und
einem Ende. Sie wird als Datei mit der Extension .wav produziert.
Die Software Diese Anleitung folgt der Audacity-Version 2.0.5.
Laden Sie die neueste Version von der Sourceforge-Website herunter:
http://audacity.sourceforge.net/
Installieren Sie das Programm nach den Anweisungen auf Ihrem Computer.
Inhaltsverzeichnis So bringen Sie die Aufnahmen auf Ihren Computer 1 Datei auf die Festplatte kopieren 2 Audacity starten 3 Datei importieren 3 3 4 5 So bearbeiten Sie Ihre Datei 1 Ein Tonstück auswählen 2 Ein Tonstück zum Bearbeiten auf eine neuen Spur legen 3 Zwei Tonstücke miteinander verbinden 4 Weitere Werkzeuge zur Bearbeitung des Tonstücks Ausschneiden (ctrl-­‐x): Kopieren (ctrl-­‐c): Einfügen (ctrl-­‐v): Trimmen: Auswahl in Stille umwandeln: Rückgängig (ctrl-­‐z): Wiederholen (ctrl-­‐y): Sync-­‐Lock Tracks (Uhrsymbol): Einzoomen: Auszoomen: Auswahl ins Fenster einpassen: Gesamtes Projekt ins Fenster einpassen: 5 Passen Sie die einzelnen Tönstücke in der Lautstärke an 6 6 8 9 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 10 11 So sichern Sie Ihre Daten 1 Das Audacity-­Projekt 2 Ihre Zuspieldateien 3 MP3 13 13 14 15 Seite 2/15
Jürg Häusermann
Anleitung Audacity
So bringen Sie die Aufnahmen auf Ihren Computer 1 Datei auf die Festplatte kopieren Sie haben die Datei zunächst auf einem digitalen Recorder (z.B. ZOOM H4n)
oder auf einem USB-Stick. Beides können Sie als externen Datenträger
verwenden und wie eine Festplatte ansteuern. Tun Sie dies aber nicht von
Audacity aus, sondern kopieren Sie die Dateien zuerst auf die Festplatte Ihres
Computers.
Begründung: Das Aufnahmegerät kann es Ihnen übel nehmen, wenn Sie
vom PC aus an seinen Dateien herumbasteln. Und der USB-Stick kann zu
langsam sein, als dass Sie und Audacity so richtig Freude daran hätten.
Zudem wollen Sie alle Ihre Dateien auf Ihrer Festplatte haben.
Bereiten Sie dafür auf dem Computer einen eigenen Ordner vor.
Verbinden Sie das Aufnahmegerät über das USB-Kabel mit dem Computer.1
Schalten Sie es dann ein. Es erscheint auf dem Display des Geräts ein Dialog, bei
dem Sie auswählen können, ob Sie die Schnittstelle zur Übertragung von Dateien
oder von Audioinformationen verwenden wollen. Drücken Sie beherzt auf das
Rädchen (jog dial) auf der rechten Gehäuseseite, um die Auswahl Storage zu
bestätigen.
Der Computer entdeckt jetzt (im "Arbeitsplatz", "Desktop", "Windows Explorer"
o.ä.) den Recorder als externen Datenträger. Suchen Sie in einem der Ordner
(folder) die neuen Aufnahmen. Kopieren Sie sie in Ihren eigenen Ordner auf Ihrer
Festplatte.
Im Zoom-Aufnahmegerät (H4SD) finden Sie Ihre Aufnahmen im Ordner
STEREO, dort in einem der Ordner von FOLDER01 bis FOLDER10.
1
Dies trifft auf das Zoom H4n zu. Bei anderen Geräten ist die Einstellung unter Umständen
anders.
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Anleitung Audacity
2 Audacity starten Klicken Sie auf das Audacity-Symbol. Es öffnet sich eine Arbeitsoberfläche, die
zum größten Teil aus einem grauen Feld besteht.
Hier werden später Ihre Tonspuren auftauchen.
Links oben erkennen Sie sechs Tasten zur Navigation in den Tonspuren, wie Sie
sie z.B. von Ton- oder Videorecordern her kennen:
Alles andere werden wir zu gegebener Zeit erklären.
Die meisten Befehle können auch über die Tastatur gegeben werden. Über
Einstellungen – Tastatur
lässt sich die Verwendung der Tastatur anpassen.
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Anleitung Audacity
3 Datei importieren Importieren Sie die Datei von Audacity aus über das Menü Datei/File:
Datei – Importieren – Audio...
File – Import – Audio...
Ein Datei-Browser wird geöffnet, und Sie können eine beliebige Audio-Datei
auswählen. Audacity wandelt sie so um, dass Sie sie bearbeiten können, und
öffnet dann eine Tonspur (mono) bzw. zwei Tonspuren (stereo).
Hier sehen Sie die gesamte Datei im Überblick in Form von Hüllkurven.
- Und wenn ich nichts Rechtes sehe?
Vielleicht merken Sie, dass die Hüllkurven kaum nennenswerte Ausschläge
zeigen. Dies bedeutet meistens, dass Sie beim Aufnehmen zu wenig ausgesteuert
haben (oder zu weit weg von der Schallquelle waren).
Probieren Sie das Folgende:
Markieren Sie die gesamte Tonspur.
Gehen sie ins Menu Effekt (Effect). Wählen Sie dort Normalisieren
(Normalize). Akzeptieren Sie die voreingestellten Angaben (v.a.: Remove DC
offset). Drücken Sie dann OK.
Sollte dies nicht funktionieren, weil keine nennenswerte Verstärkung
ermittelt wurde, hängt dies voraussichtlich an einzelnen extremen
Ausschlägen im ausgewählten Bereich (also z.B. ein Knacken – meist am
Anfang oder Ende). Suchen Sie diese Stelle und entfernen Sie diese (eine
so kurze Stelle wie möglich markieren und löschen).
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Anleitung Audacity
So bearbeiten Sie Ihre Datei 1 Ein Tonstück auswählen Sie haben jetzt die Aufnahme eines Interviews in visueller Form vor sich. Sie
können diese mit den Play- und Stop-Tasten abspielen. (Start und Stopp
funktionieren auch, indem Sie auf die Abstand-Taste hauen. Das ist oft
zeitsparend.)
Wahrscheinlich benötigen Sie aber nur einen Ausschnitt als O-Ton. Beim
Abhören sehen Sie leicht, wo eine Pause den Anfang der Passage anzeigt. Sie
fahren mit dem Cursor da hin und klicken die linke Maustaste, fahren dann mit
gedrückter Maustaste zur Stelle, an der der O-Ton endet und lassen los.
Der Ausschnitt ist jetzt markiert (dunkel gefärbt).
Kopieren Sie sie: auf der Werkzeugleiste der zweite Druckknopf von links –
neben dem mit der Schere oder mit ctrl-c mit ctrl-x2 oder dem AusschneideKnopf fehlt die Stelle nachher in der Originalspur):
Meistens sind die Hüllkurven zu eng dargestellt. Nutzen Sie den Zoom-Knopf
(Lupe mit Plus-Zeichen), um die Ansicht zu vergrößern. Jedes Mal, wenn Sie
diesen Knopf anklicken, kommen Sie näher heran, d.h. das Gesichtsfeld verringert
sich um etwa die Hälfte. Gezoomt wird an der Cursorposition!
2
Mit der Tastatur statt der Maus zu arbeiten, spart Zeit. Mann kann sich die Tastatur individuell
einstellen über das Menu Einstellungen – Tastatur (Preferences – Keyboard).
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Das Vorgehen im Detail:
Klicken Sie mit der Maustaste an den gewünschten Beginn. Es bildet sich
der Cursor, ein dünner, senkrechter Strich. Diese Stelle bleibt so stehen,
auch wenn Sie weiter abspielen.
Starten Sie mit dem grünen Play-Knopf oder mit der Leertaste Ihres
Keyboards.
Vom Cursor löst sich ein grüner, senkrechter Strich und bewegt sich nach
rechts. Die Stelle wird auch in der Zeitleiste (gleich über der obersten
Spur) angegeben: durch ein grünes Dreieck. In dieser Leiste sind die Start
und End-Position zu sehen, so lange Sie Play oder Pause gedrückt haben
(nicht aber Stopp oder zum zweiten Mal die Leertaste).
Stoppen Sie mit dem blauen Pausenknopf!
Markieren Sie die abgespielte Passage durch
Bearbeiten – Auswählen – Rechts vom Cursor bis...
Edit – Select – Right at Playback Position
oder indem Sie mit gedrückter Maustaste über den abgespielten Bereich
fahren.
Die ausgewählte Strecke ist jetzt dunkel hervorgehoben.
Betätigen Sie jetzt den Stopp-Knopf! Die markierte Stelle bleibt bestehen.
Sie können das ausgewählte Tonstück noch genauer zuschneiden, indem
Sie die Grenzen der Markierung mit gedrückter Maustaste verschieben.
(Es erscheint ein Händchen mit ausgestrecktem Zeigefinger.)
Spielen Sie die Stelle zur Probe ab. Drücken Sie den Play-Knopf: Es
wird nur die markierte Stelle abgespielt.
Schneiden Sie die O-Töne präzise. Lassen Sie insbesondere vor dem Beginn
keine überflüssige Pause. (Dies ist unter Umständen anders, wenn viele
Geräusche im Hintergrund zu hören sind. Dann muss später bei der Produktion
eventuell geblendet werden. Vor allem am Schluss lohnt es sich dann, eine
Atmosequenz von ein paar Sekunden zu belassen.)
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2 Ein Tonstück zum Bearbeiten auf eine neuen Spur legen Meistens ist dies nicht der einzige O-Ton, den Sie benötigen. Es hat sich bewährt,
eine weitere Spur zu produzieren, auf der Sie die Töne ablegen.
Den Befehl dazu finden Sie im Menü Spuren/Tracks:
Spuren
Tracks
– Neue Spur anlegen...
– Add New...
– Stereospur
– Stereo Track
Achtung! Es ist wichtig, ob Sie eine Mono- oder Stereotonspur
verwenden. Wenn Sie nur eine Mono-Aufnahme haben, Ihre weiteren
Töne aber stereo sein werden, dann legen Sie die Aufnahme auf beiden
Stereospuren ab. (Neue Stereospur anlegen. Inhalt der Monospur
markieren. Kopieren. In die Stereospur klicken. Einfügen.)
Was leicht passieren kann, ist, dass Sie Ihre Aufnahme mit einem
Monomikrofon gemacht haben, aber nur auf einer Spur Ihres StereoRecorders. Für Audacity ist das eine Stereo-Aufnahme mit Rauschen auf
der zweiten Spur. Beim Normalisieren wird es deshalb das Rauschen so
hoch wie möglich pegeln. Das ist nicht erwünscht.
Im Menu Spuren/Tracks können Sie allenfalls eine Stereo-Doppelspur zu
einer Monospur verwandeln. Oder umgekehrt (wenn alles andere stereo
ist): Sie fügen eine neue Stereospur hinzu und kopieren den Inhalt einer
Monospur da hinein.
Klicken Sie in die Spur. Ein Cursor bildet sich. Er wird die linke Begrenzung
Ihres Takes bilden. Wählen Sie Einfügen (ctrl-v oder den entsprechenden Knopf
in der Werkzeugleiste). Sie sehen jetzt den gewählten Ausschnitt auf dieser Spur.
Legen Sie auch allfällige weitere O-Töne immer auf einer neuen Tonspur ab.
Sie können auf dieser Spur diese Töne noch weiter bearbeiten (z.B. sie mit
einem anderen Ton verbinden oder Stücke herausschneiden).
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3 Zwei Tonstücke miteinander verbinden Wenn Sie mehrere Takes auf diese Weise auf die neue Tonspur gelegt haben, sind
sie durch Pausen voneinander getrennt. Sie können sie zusammenschieben und
miteinander zu einem neuen Take verbinden. Dazu müssen Sie in einen anderen
Arbeitmodus wechseln:
Neben den Bedienungsknöpfen sehen Sie sechs Schaltflächen für unterschiedliche
Arbeitsweisen.
Bisher war die erste Taste gedrückt (I). Sie ermöglicht das Einfügen, Schneiden
und Markieren von Takes.
Um das Tonstück auf der Spur bewegen zu können, müssen Sie zum
„Zeitverschiebungswerkzeug“ (↔) wechseln. Mit gedrückter Maustaste lassen
sich dann die einzelnen Stücke auf der Spur hin und herbewegen (oder auch auf
die nächste Spur ziehen).
Wenn zwei Stücke nah beineinander sind, "kleben" die beiden Teile aneinander,
lassen sich aber wieder trennen. Fette Linien zeigen die Grenzen an.
Wenn Sie die Stücke miteinander dauerhaft verbinden wollen (z.B. um sie
zusammen verschieben zu können), markieren Sie sie und wählen:
Bearbeiten – Clips verbinden
Edit – Clip Boundaries – Join
Die Grenzlinien verschwinden. Aus den zwei oder mehreren Takes ist einer
geworden.
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4 Weitere Werkzeuge zur Bearbeitung des Tonstücks Auf der Werkzeugleiste rechts oben sehen Sie eine ganze Reihe von Knöpfen,
deren Funktion wir z.T. schon behandelt haben:
Ausschneiden (ctrl-­‐x): Markiertes Tonstück kommt in eine Art Papierkorb; ist aus der Spur
herausgeschnitten.
Besonders nützlich: Sie können die geschnittene Aufnahme (ohne diese Passage)
anhören, indem Sie die Taste c auf Ihrer Tastatur drücken!
Kopieren (ctrl-­‐c): Markiertes Tonstück kommt als Kopie in den Papierkorb; bleibt aber der Spur
erhalten.
Einfügen (ctrl-­‐v): Fügt das Tonstück aus dem Papierkorb da ein, wo Sie den Cursor platziert haben
(bzw. am Anfang einer leeren Tonspur) – unabhängig davon, ob sie es vorher
ausgeschnitten oder kopiert haben.
Trimmen: Gesamte Tonspur wird auf stumm geschaltet – außer markiertes Stück.
Auswahl in Stille umwandeln: Das markierte Stück wird auf stumm geschaltet.
Rückgängig (ctrl-­‐z): Macht letzten Arbeitsschritt rückgängig.
Wiederholen (ctrl-­‐y): Vollzieht den rückgängig gemachten Arbeitsschritt erneut.
Sync-­‐Lock Tracks (Uhrsymbol): Wenn diese Taste gedrückt ist, lassen sich mehrere Tracks gleichzeitig
verschieben.
Einzoomen: Vergrößert den Maßstab (Mittelpunkt bleibt der Cursor).
Auszoomen: Verkleinert den Maßstab (Mittelpunkt bleibt der Cursor).
Auswahl ins Fenster einpassen: Die markierte Stelle wird so groß oder so klein wie der sichtbare Teil der Spur
dargestellt; die anderen Spuren werden entsprechend verkleinert oder vergrößert.
Gesamtes Projekt ins Fenster einpassen: Die längste Spur wird ins Fenster eingepasst, die anderen Spuren entsprechend
verkleinert oder vergrößert.
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5 Passen Sie die einzelnen Tönstücke in der Lautstärke an Sie haben jetzt die einzelnen O-Töne produziert. Sie liegen wahrscheinlich auf
verschiedenen Spuren (wo sonst nichts ist, auch keine Stille).
Es ist sehr nützlich, dass die verschiedenen O-Töne ähnlich laut wirken. Dies
kann dadurch hingekriegt werden, dass die Hüllkurven einander in der Größe
angeglichen werden – allerdings nur annähernd: wie es sich anhört, ist noch eine
andere Sache. (Deshalb gehört zur Endproduktion im Studio auch eine
Angleichung der Pegel nach Gehör. Hören Sie die Töne auch an, ohne auf den
Monitor zu schauen!)
Die schnellste Möglichkeit heißt Normalisieren. Das heißt: Die Hüllkurven
werden einander so angepasst, dass die größten Spitzen gleich laut sind:
Markieren Sie alles, was Sie normalisieren wollen. (Um das ganze Projekt zu
markieren: ctrl-a).
Effekt - Normalisieren.
Es öffnet sich ein Fenster, das Ihnen zwei Möglichkeiten zum Ankreuzen gibt:
Remove any CD offset
(Gleichspannungsanteil entfernen)
Normalize maximum amplitude to -3 dB
(Normalisieren der Spitzenamplitude auf -3 dB) (o.ä.)
Kreuzen Sie beides an.
Erklärung: Die „Entfernung des Gleichspannungsanteils“ korrigiert ein
allfälliges DC-Offset: Die positiven und negativen Amplituden Ihrer
Hüllkurve sollten in ihrer Summe null ergeben. (Sie sollten insgesamt
gleich weit nach oben und nach unten ausschlagen.) Die Hüllkurve ist
dann also nicht mittig um die 0-Achse verteilt. (Grund ist z.B. eine
Spannung, die bei der Aufnahme zum Audiosignal hinzukam.)
Wenn sie dies nicht tun, ist das zwar nicht unmittelbar hörbar, kann aber
bei weiteren Prozessen (Komprimierung, Filter) Ihre wav-Datei
beeinträchtigen.
Sie können auch die Lautstärke einzelner Passagen manuell bearbeiten: Wählen
Sie von den sechs Bearbeitungsmodi links oben das zweite:
Damit können Sie die Lautstärke bearbeiten:
Die Hüllkurve wird von zwei violetten Bändern eingefasst, die Sie nach unten und
oben verschieben können. Sie können auch auf mehrere Stellen der Bänder
klicken und dann die dazwischenliegenden Teile verschieben. Ausprobieren!
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Vorsicht mit der Lautstärkeregelung links neben der Tonspur:
Die Lautstärke, die Sie hier anpassen, wird erst beim Exportieren verändert, nicht
aber beim Abhören innerhalb des Projekts!
Behalten Sie immer die Pegelanzeige im Auge:
Der Pegel darf die Null nicht überschreiten:
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So sichern Sie Ihre Daten 1 Das Audacity-­‐Projekt Sichern Sie frühzeitig den Stand Ihrer Arbeit, indem Sie ihr über
Datei – Projekt speichern unter ...
File – Save Project as...
einen Namen geben.
Durch
Datei – Projekt speichern (ctrl+s)
File – Save Project
können Sie während der Arbeit die Sicherung beliebig oft auf den neuesten Stand
bringen. Tun Sie dies regelmäßig!
Audacity bietet Ihnen an, eine Datei mit der Endung *.aup zu sichern.
Das ist eine xml-Datei, die auf die bisherigen Arbeitsschritte verweist (die in
Ordnern eines Unterverzeichnisses mit dem Namen *_data zusammengefasst
sind).3 In dieser Form können zwar andere Programme nichts mit Ihren Tönen
anfangen. Aber Sie können dank dieser Art der Speicherung ein andermal da
weiterfahren, wo Sie aufgehört haben.
Achtung: Audacity braucht alle Dateien, die auf diese Weise gesichert werden.
Am besten lassen Sie sie, wo sie sind (nämlich irgendwo auf Ihrer Festplatte).
Wenn Sie sie von einem Computer auf den anderen übertragen wollen, geht
häufig etwas verloren, und die Arbeit macht keine Freude mehr.
Vorsicht beim nachträglichen Umbenennen der Audacity-Projektdatei! Der
zugehörige Ordner muss den gleichen Namen haben mit Zusatz _data.
Gehen Sie nicht mit dem Audacity-Projekt zur weiteren Produktion (z.B. ins
Sprecherstudio), sondern produzieren Sie hierfür einzelne Zuspieldateien!
3
Audacity arbeitet non-destruktiv. Die Originalaufnahmen werden nicht angetastet. Das
Programm schreibt dafür eigene Daten in den Ordner mit der Bezeichnung *_data. Diese
beschreiben die Veränderungen, die bei der Ausgabe der Datei vorgenommen werden sollen.
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2 Ihre Zuspieldateien In unseren Seminaren produzieren wir einen Beitrag mit O-Ton so:
Sie werden sich mit Ihrem Manuskript ins Studio vor das Mikrofon setzen.
In der Regie sitzt der Techniker mit der Kopie Ihres Manuskripts am Mischpult.
Sie sprechen den Beitrag.
Der Techniker (oder in einem Selbstfahrstudio Sie selbst) spielt die O-Töne zur
richtigen Zeit von einer Audio-CD ein (eventuell mit Einblendungen – das geht
aus Ihrem Manuskript und einer Vorbesprechung hervor). Sie hören die
zugespielten Töne übers Mikrofon mit.
Damit dies funktioniert, braucht der Techniker ein übersichtliches Manuskript und
einen Datenträger (USB-Stick) mit Ihren O-Tönen.
Diese bereiten Sie auf vor, indem Sie Ihre O-Töne als einzelne wav-Dateien
exportieren.4
Markieren Sie das bearbeitete Tonstück
Wählen Sie den gewünschten Befehl aus dem Datei-Menü:
Datei – Auswahl exportieren...
File – Export Selection...
Achtung! Dies geht nur, wenn die Play- und Pausenknöpfe nicht mehr
gedrückt sind. Allenfalls den Stopp-Knopf betätigen!
Achtung! Wenn Sie statt Auswahl exportieren ... nur die Funktion
Exportieren... wählen, werden alle Tonstücke zu einer einzigen Datei gemischt.
Wenn Sie nicht gerade Musik produzieren oder die letzte Version eines Features
abmischen, ist dies nicht sehr sinnvoll. Sie werden aber vom Programm gewarnt.
Es erscheint ein Fenster mit Datei-Browser-Funktionen, so dass Sie wählen
können, unter welchem Namen und wo Sie die Datei speichern.
Wichtig ist die Wahl des Formats (Options). Wählen Sie:
WAV (Microsoft 16 Bit PCM)
Vorsicht beim nachträglichen Umbenennen der Audacity-Projektdatei! Der
zugehörige Ordner muss den gleichen Namen haben mit Zusatz "_data".Diese
Datei bleibt bestehen, auch wenn Sie Ihr Projekt am Schluss nicht sichern!
4
Warum WAV und nicht MP3? – WAV ist ein unkomprimiertes Format. Es lässt sich direkt
bearbeiten. MP3 dagegen ist datenreduziert. Bei jedem Import- und Export-Vorgang müsste die
Datei umgewandelt werden und würde weiter an Qualität verlieren!
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3 MP3 Falls Sie aus einem Tonstück eine MP3-Datei erstellen wollen (z.B. um sie besser
mailen zu können – aber NICHT als Grundlage Ihrer weiteren Arbeit im Studio
etc.), dann gibt es im Export-Fenster (Datei – Auswahl exportieren /File –
Export Selection) eine entsprechende Vorgabe. Damit dies funktioniert, müssen
Sie den LAME-Encoder herunterladen. (Was das ist, steht ausführlich erkärt
unter: https://de.wikipedia.org/wiki/LAME.):
Einstellungen – Bibliotheken/Preferences – Libraries
Handbücher und gute Hilfen für Audacity finden Sie im Internet
– zum Beispiel die Einführung:
http://audacity.sourceforge.net/de/docs/handbuch/intro.html
Tübingen, im April 2014
Herzlichen Dank an Oliver Lichtwald für seine Hilfe beim Erarbeiten und
Überarbeiten dieses Textes!
Ergänzugen vom 20. November 2014: Stereospur trennen: Klicken Sie auf das Dreieck am Anfang der Tonspur:
Split Stereo to mono macht direkt zwei Mono-Spuren daraus.
Split Stereo trennt die beiden Spuren.
Achtung: Die Spur wird immer noch als linke oder rechte Spur geführt!
(Allenfalls nochmals das Dreieck klicken und dann auf Mono klicken!)
Stumm oder solo Wenn Sie nur einen einzelnen Track anhören wollen, klicken Sie am Anfang der
Spur auf „Solo“ (oder alle anderen auf „Stumm“).
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