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Kopieaus dem Bundesarchiv
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Infornation
über d.en Anspruch d.er französischen Regierung für d-ie Beseitigung
d.er Ölverschmutzung d.urch d.en Tanker 'rBöhl-en" nach d.emUntergang
vor d.er französischen Kiste am 14. 10. 19?6
MT "Böhlen" ist au 14. 10. 1976 nit 9.796 t (schweres) Erdöl vor
d.er französischen Küste auf Grund. gelanfen und. gesunken. Dadurch
entstand. eine unmittelbare
Yerschmutzung d.er französischen Hoheitsgewässer
und. außerden bestand. d.ie d.rohend.eGefahr d.es Ausweiteren Öls aus d.en in 106 m Tiefe liegend.en Wrack. In
tritts
Absprache nit d.en englischen Rllckverslcherern d.er DARAGwurd.en
nach d.emSinken sofort notwend.ige Maßnahmenveranlaßt, un einen
weiteren Ölaustritt
zu verhind.ern. Noch während. d.er laufenden
Untersuchungen über elne ökonomische Methode d.er ölbeseitigung
schaltete sich d.ie französische Regierung ein und leitete
sehr
kostenaufwend.ige Maßnahnen ein, d.ie nicht nit d.en Beieiligten
zun Erabgestinnt waren u.nd.in keinen aogeuessenen Verhältnis
folg stand.en.
Die angestellten
Untersuchungen zur Klärung d.er Rechtssituation
für d.ie Haftung d.es V-EBDeutfracht/Seereed.erei
ergaben, dai3 ei-ne
Haftung auf Grund.lage d.er internationalen
Konvention über d.ie
Seschränkung d-er Haftung d.er Eigentüner von Seeschiffen von 1957
(Brüsseler Konvention 1917), die Bestandtell des französischen
in trbage komnt, obwohl d-ie DDR zu d-iesem Zej-ipunkt
Rechts ist,
noch nicht
Mitelied. d.ieser Konvention war.
Die englischen Rückversicherer errichteten daraufhin einen Höchsthaftungsfonds von 612 Mio FF (ca.2r7
t u I i o V l . / l )z u r A b g e l t u n g a l l e r
Ford.erungen au.s d.er ÖIverschmutzung bein Hand.elsgericht
in
Brest.
Die DARÄGwar fi.ir solche ÖIverschmutzungsschäd.en bei d-eraenglischen
Räckversicherer bis zu jO Mio US-S (ca. 54 ldio Wii) rückversichert.
Kopieaus dem Bundesarchiv
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Eine ausführliche
rnformation zum d.analigen sachstand. erfolgte
nit PMR-BeschluS von Ol . 02. 1977.
Mit einen Schreiben von 26. 02. 1977 d.es französischen Ministeriuns
d.er Ökonomie und. Finanzen vmrd.e d.ie Erriohtung
d.es Höchsthaftungsfond.s zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig
wurd.e erklärt,
d.aß d.er
französische Staat sich weitergehend.e:re Ansprüche vorbehä}t, weil
d.ie eingetretenen
Schäd-en wesentlich höher liegen werden und. d.ie
Linitierung
nach d.er Büsseler
Konvention nicht girt,
wenn ein persönlicher
Fehler d.es Reed.ers nachgewieseu werden karur.
Die in Februar 1977 d.urchgeführte Verhand.lung d.er Seekamner d.er
DDR hat ergeben, d.aß ein solcher persönricher Fehler nicht vorlag. Auf d.iplonatischen
Yiege wurd.e d.er Spruch d.er Seekarnner d.er
DDR der französischen Regierung im März 1977 zugestellt.
Bis E:d.e 1974 gab es keine
französ is chen Regierung.
offizielren
Reaktionen seitens
der
Ende Februar 1979 wurde d.ie DARAGdurch ihren Rückversicherer
d.a::über
inforniert,
d.aß d.ie französische Regierung auf Ford.erung d.es gerichtlich
bestellten
Liquid.ators des Haftungsfond.s in Brest nr.rnrnehr
thre Ford.erung nit 1lo Mio FF (ca. 64 Mio vM) beziffert
habe.
Der L,iquid.ator hat d.ie französische Regierung Mltte tr'ebruar 1979
aufgeford.ert, d.ie Forderung innerhalb von JO [agen nit Beweisen
z u b e l eg e n .
Weiterhin erhiel-t die DÄRAGüber ihren Rtickversicherer Kenntni-s,
d.aß von französischer
Seite d-as Recht d.es IIEB Deutfracht/Seereed.erei auf Haftungsbeschränkung strittig
gemacht werden soll- und
ilie rechtlichen
Möglichkeiten d.afür geprüft werd.en.
Kopieaus dem Bundesarchiv
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Eine Haftung über d.en erriohteten
Haftungsfond.s von 6r2 Mio FF
(oa. 2r7 Mio Vtrf) hinaus wäre nach unserer Einschätzung d.er
rechtlichen
Situation nur d.aan möglich, wenn
1. ein persönlicher
tr'ehler d.es Reed.ers nachgew'iesen werd.en kann.
Ein solcher persönlicher
tr'ehIer ist im Ergebnis d.er clurchgeführten Untersuchung d.er Seekammer d.er DDR nicht nachweisbar.
?. ein französisches Gericht unsereu Reeder d.as Recht d.er Haftungsbeschränkung nach d.er Brüsseler Konvention von ljJl
versagt, weil
d.ie DDR nicht Mitglieö d.ieser Konvention. war.
Es ist jed.och nicht nit absoluter Sicherheit vorauszusehen, wie
ein französisches Gericht in konkreten Falle entscheiden würde.
Bis jetzt ist kein Fall bekannt, d.aß in trbankreich einem ausländ"ischen Reed.er eine solche Haftungsbesclrrätrkung versa gt wurd.e.
jetzt über ihren englischen Rückversicherer davon
D i e D A R A Ge r h i e l t
Kenntnisn d-aß nach d.er erneuten Ölkatastrophe vor d.er französischen
Küste d.urch d.en liberlanlschen
Tanker "Amoco Cad.iz", für d"eren Beseitigung d.urch Frankreich über 1OO Mio US-g aufgeboten werd.en
uußten, eine Komnission d.er französischen t{aüiona}versaumlung einen
Bericht vorgelegt hat, in welchem auch zur Ölversclimutzung d.urch
d.en Tanker "Böhlen" Ste1l';rng genommenwu-rde.
In d-iesen Bericht
wird. u, ä. festgestellt:
Stand.punkt muß d.er französische Staat d.ie
"Von juristischen
d.ie ih.u vorgeschlagen wird., es sejRegulierung akzeptieren,
d.enn, er kann den Beweis erbringen, d.aß der Schiffbruch d-urch
d.en persönlichen Fehler d.e6 Reed.ers eingetreten ist. Einen
solchen Beweis zu erbringen, ist immer heikel und ist in Falle
d-er "Böhlen" noch erschwert d.urch d.ie Tatsache, d.aß keine nautische Untersuchung in Frankreich vorgenommen werd.en konnte, d.a
d.ie überlebend.en Mitglied.er d.er Besatzung sofort nach d.ern
in d.ie DDR zurückgereist
sind.. Es bleibt
Schiffbruch
also nur
zu hoffen, d.aß d.ie Verhand.lungen, die d.ie politischen
Beziehungen
von Staat zu Staat berühren,
zu elner angenessenen Lösung fütrren
werd.en. tt
Kopieaus dem Bundesarchiv
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Diplonatische Sahri.tte seitens öer französischen Regi,errrn6
gegenüber d.en DDR wurden bisher nicht bekannt. Derarüige
Foröerungen sind. d.urch d.ie Rriokversicherung nlcht ged,eckt,
lilach rorliegend.en Infornatiouen wax es bisher nicht äblioh,
öaß Reed.erbzw. Versicherer od.e:rcleren Staat wei-tergehend.e
Zahlungen für öerartige FäIle geleistet haben, als aufgrund.
intornaüiona le:r Konventionea uotwend.ig.
KopieausdemBundesarchiv