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· FIRMENNACHRICHTEN
ÿ Life Science Research Unternehmen gründen
Arbeitsgemeinschaft
ÿ US-Wisssenschaftlerin erhält Eppendorf & Science Prize
for Neurobiology
Life Science Research Unternehmen
gründen Arbeitsgemeinschaft
ó Acht bekannte Unternehmen haben den
Anfang gemacht und sich zu einer eigenständigen Arbeitsgruppe Life Science Research
(LSR AG) im Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) zusammengeschlossen: Becton
Dickinson GmbH, Bio-Rad Laboratories GmbH,
Eppendorf AG, PerkinElmer LAS (Germany)
GmbH, Promega GmbH, QIAGEN GmbH, Roche
Diagnostics GmbH und Sigma-Aldrich Chemie
GmbH.
Bislang fehlte eine solche Interessenvertretung von „etablierten“ Unternehmen in den
Life Sciences, einem jungen, sich dynamisch
entwickelnden Markt, dessen Größe nach Auffassung der Arbeitsgemeinschaft eine eigenständige Vertretung sinnvoll macht: Rund 100
Unternehmen mit 6.000 Mitarbeitern sind in
Deutschland in diesem Markt tätig. Der deutsche Umsatz wird auf 1,3 Milliarden Euro, der
Weltumsatz auf 18,6 Milliarden Euro geschätzt.
Die VDGH LSR AG-Gründer repräsentieren
rund ein Viertel des Umsatzes in Deutschland
und beschäftigen ein Drittel der Mitarbeiter in
diesem Marktsegment. Mit dieser Größe und
gebündelten Kompetenz versteht sich die
Arbeitsgruppe als kompetenter Ansprechpartner und Interessenvertreter der Hersteller von
Forschungsreagenzien und Analysegeräten im
Life Science Research Bereich. Erklärte Ziele
sind die gegenseitige Information der Unternehmen untereinander, die Verfügbarmachung
von Marktdaten, die Adressierung von wissenschaftlichen Gesellschaften und Forschungseinrichtungen, um die Zusammenar-
beit zu stärken, sowie in Politik
und Öffentlichkeit die wachsende
Bedeutung der Branche für den
Forschungsstandort Deutschland
zu betonen und zu vertreten.
Die AG will zunächst ihre Basis
durch Gewinnung weiterer Mitglieder verbreitern, die Marktforschung vertiefen und Kontakt zu
den wichtigsten wissenschaftlichen Verbänden aufnehmen.
Langfristiges Ziel ist die Etablierung eines starken Wirtschaftsverbandes, der die Interessen der
rund 100 Life Science Research
Anbieter im deutschen Markt vertritt, eine Optimierung der Forschungsfinanzierung erreicht und
sinnvolle Rahmenbedingungen für
die zuliefernde Industrie schafft.
Dr. Hans Peter
Fatscher
Dr. Bhuwnesh
Agrawal
Zu ihrem Sprecher hat die
Arbeitsgemeinschaft Dr. Hans
Peter Fatscher (Qiagen) Stellvertreter Dr. Bhuwnesh Agrawal
(Roche Diagnostics) gewählt. ó
Eppendorf & Science Prize for Neurobiology
ó Der „Eppendorf & Science Prize for Neurobiology“ wird jährlich auf internationaler Ebene ausgelobt und ist mit einer Summe von
25.000 US$ dotiert. In diesem Jahr wird Dr.
Doris Tsao von der Universität Bremen ausgezeichnet. Sie erhält den Preis Im Rahmen des
36. Jahrestreffens der Society for Neuroscience in Atlanta, USA, für ihre Arbeit „What’s
in a face? Recognition at the cellular level“. Dr.
BIOspektrum | 07.06 | 12. Jahrgang
Tsaos Arbeit gilt den neuronalen
Grundlagen der Gesichtserkennung. Mittels funktioneller Kernspintomographie (MN) konnte sie
im Gehirn von Makaken-Affen drei
Regionen identifizieren, in denen
Gesichter eine stärkere Zunahme
des Blutflusses hervorriefen als
andere Objekte.
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METHODEN & ANWENDUNGEN · FIRMENNACHRICHTEN
ÿ Industrie und Forschung starten gemeinsames Proteomics-Programm
ÿ Applied Biosystems fördert Forschung mit frei zugänglicher Software
ÿ PlasmidFactory erhält Förderzusage des BMBF
Industrie und Forschung starten gemeinsames Proteomics-Programm
ó Ein gemeinsames Proteomics-Programm
zur Erforschung von RNAi- und Wirkstoffeffekten auf menschliche Zellen starten Cenix
BioScience GmbH (Dresden), Applied Biosystems und das Biotechnologische Zentrum der
Technischen Universität Dresden (TUD). Damit
werden zwei der leistungsstärksten Forschungsansätze zur Entdeckung von pharmazeutischen Wirkstoffen – funktionelle Genomik und Proteomik – vereint. Das Projekt soll
die Entwicklung neuartiger Instrumente und
Methoden für die Forschung ermöglichen, um
detailliertere und aussagekräftigere Analysen
der zellulären Funktionen von therapeutisch
relevanten Genen zu liefern und somit die Vorhersagen in der frühen, vorklinischen Medika-
mentenentwicklung zu verbessern und Risiken
ungewollter Nebenwirkungen von zukünftigen
Arzneimitteln zu reduzieren. Im Rahmen des
Förderprogramms BioChancePlus unterstützt
der Bund die Anstrengungen des zweijährigen
Projekts mit 1,2 Millionen Euro.
Cenix BioScience ist ein weltweit anerkannter Spezialist für zellbasierte Anwendungen von an RNA-Interferenz (RNAi). Diese Technologie zum Gen Silencing oder auch GenKnock-Down eignet sich ideal für die Entdeckung und funktionelle Charakterisierung neuer therapeutischer Zielgene und Wirkstoffkandidaten. Applied Biosystems, ein weltweit führender Anbieter für analytische Labortechniken für die Life-Sciences, steuert integrierte
Techniken zur Analyse auf genomischer und
proteomischer Ebene sowie RNAi-Reagenzien
bei. Das Biotec-Zentrum der Technischen Universität Dresden kombiniert dynamische akademische Studienprogramme mit interdisziplinärer Forschung in der Biotechnologie.
Diese Zusammenarbeit ist ein weiteres Zeichen für die starke Kooperation zwischen der
Industrie und Wissenschaft, wie sie in Dresdens wachsender Life-Science-Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Die neue Einrichtung wird ihren Sitz in Dresdens BioInnovationsZentrum (BIOZ) haben und die von Prof.
Bernard Hoflack geleitete Biotec-Forschungsgruppe für Proteomik weiter stärken
ó
Applied Biosystems fördert Forschung mit frei zugänglicher Software
ó Applied Biosystems hat eine Arbeitsgemeinschaft zur Software-Entwicklung gegründet, um Innovationen in der Anwendersoftware
für Life Science Forschung anzustoßen. Die
Initiative zielt darauf ab, Computerprogramme
zu entwickeln, mit denen sich in den aufkommenden Gebieten der Life Science Forschung
leichter Daten erzeugen, analysieren und verwalten lassen, um z. B. die Analyse von DNAFragmenten und der Aktivität einzelner Gene
zu vereinfachen. Als Mitglied dieser neuen Initi-
ative stellt Applied Biosystems Informationen
zu seinem Dateiformat, in dem Daten von
Genanalysen gespeichert werden, sowie einen
Dateikonverter zur Verfügung. So können Softwareentwickler ihre Anwendungen anpassen
und Daten zusätzlich auswerten. Die Initiative
soll Produktivität und Datenaustausch bei der
Arbeit mit Genanalysegeräten und Real-Time
PCR-Geräten von Applied Biosystems erhöhen.
Geospiza, das als eines der ersten Unternehmen der neuen Arbeitsgemeinschaft zur Soft-
ware-Entwicklung beitrat, hat auf Basis der
Informationen erste Software-Tools entwickelt.
Die Initiative soll mit dem Zugang zu neuen
Werkzeugen zur Entwicklung von Anwendersoftware für die Life Sciene Forschung erleichtern. Darüber hinaus soll das offene, auf
Kooperation setzende Umfeld Forschern helfen, in kürzerer Zeit und mit weniger Kosten
Antworten zu finden.
ó
PlasmidFactory erhält Förderzusage des BMBF
ó Die PlasmidFactory GmbH & Co. KG aus
Bielefeld hat im Rahmen des Förderprogramms
BioChance PLUS eine Zusage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
für aktuelle Forschungen auf dem Gebiet der
Herstellung von DNA-Wirkstoffen erhalten.
Über drei Jahre soll die Entwicklung von Plasmid-DNA-Produkten, die keine AntibiotikaResistenzgene bzw. auch keine Selektionsmarker mehr enthalten und damit einer Richtlinie der europäischen Behörde zur Evaluie-
rung medizinischer Produkte (EMEA) entsprechen, gefördert werden. Die PlasmidFactory
GmbH & Co. KG wurde 2000 in Bielefeld
gegründet und produziert als Serviceunternehmen kundenspezifische Plasmid-DNA. Die
Herstellung der DNA erfolgt ohne den Einsatz
jeglicher tierischer Substanzen und nach unterschiedlichen Qualitätsanforderungen. Der Plasmid-DNA-Produktionsservice wird weltweit
(30 % Deutschland, 50 % Europa und 20 %
Übersee) von Forschern aus Industrie und aka-
demischen Einrichtungen genutzt. Seit Gründung des Unternehmens wurden inzwischen
mehr als 550 verschiedene Plasmide im Großmaßstab produziert. Der Firmensitz der PlasmidFactory befindet sich im Technologiezentrum der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft
(WEGE) in Bielefeld. Im Bereich Forschung und
Entwicklung besteht u.a. eine enge Kooperation mit dem Lehrstuhl für Fermentationstechnik der Universität Bielefeld.
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ÿ Chance für Life Sciences Unternehmen in Hannover
ÿ Gewinner des EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD 2006
Gewinner des EUROPEAN
BIOTECHNICA AWARD 2006
ó Den ersten Preis des EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD 2006 erhielt die Intercell
AG aus Wien (Österreich), ein Biotech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von
modernen prophylaktischen und therapeutischen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten
spezialisiert hat. Mit dem Gewinn sind ein
Preisgeld von 20.000 Euro und eine einjährige
Mitgliedschaft bei EuropaBio verbunden. Der
zweite Preis, ein Medienpaket der Zeitschrift
„European Biotechnology News“, geht an das
Biotech-Unternehmen Genmab A/S aus
Kopenhagen, das sich mit der Herstellung und
Entwicklung menschlicher Antikörper zur
Behandlung lebensbedrohlicher und beeinträchtigender Krankheiten befasst. Platz drei
ist mit einem Stand auf der BIOTECHNICA
2007 in Hannover sowie fünf Beratungstagen
der Firma Capgemini
dotiert und geht an die
amaxa GmbH aus Köln, die Technologien entwickelt und herstellt,
mit denen sich schnell und einfach
Nukleinsäuren wie z. B, die DNA
isolierter Gene oder auch siRNA
in Zellen einbringen lassen. Der
EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD
richtet sich an bereits am Markt
etablierte kleine und mittelständische Unternehmen der Biotechnologie und Life Sciences, die sich
durch innovative Produkte und
Services sowie damit verknüpfte
Konzepte und Geschäftsideen auszeichnen.
ó
Chance für Life Sciences Unternehmen
in Hannover
ó Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft
hannoverimpuls unterstützt die Gründung und
Ansiedlung von Unternehmen, insbesondere
innovative Geschäftsmodelle aus dem Bereich
Life Sciences, in der Region Hannover mit
attraktiven Angeboten. Als Unternehmensstandort für Life Sciences und Biotech-Betriebe hat sich Hannover einen Namen gemacht,
wobei die Kompetenzen unter anderem in
Zukunftsbereichen wie der klinischen und präklinischen Forschung, der Infektionsbiologie,
der regenerativen Medizin oder auch in der
Biomedizintechnik und Biophotonik liegen.
Hannover ist geprägt durch eine ausgezeichnete Forschungs- und Hochschullandschaft.
Die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft hannoverimpuls hat deshalb den Wettbewerb „Plug
& Work“ gestartet, der Unternehmern aus dem
Life Sciences-Bereich umfangreiche Unterstützung anbietet. Hierzu gehören mietfreie
Büro- oder Laborflächen im Medical Park (in
BIOspektrum | 07.06 | 12. Jahrgang
unmittelbarer Nähe zur Medizinischen Hochschule Hannover) für
innovative Unternehmen und
Start-up’s („Plug & Work Location“) und Preisgelder von bis zu
200.000 Euro („Plug & Work Performance“). Aber auch strategisches Coaching und Marketingsupport z.B. durch kooperierende
Unternehmensberatungen und die
Einbindung in branchenspezifische
Netzwerke gehören dazu. Über
den hannover innovation fonds
(HIF) stellt hannoverimpuls technologieorientierten Gründern in
der Frühphase ihrer Gründung
bzw. ansiedlungswilligen Unternehmen Kapital zur Verfügung und
begleitet die Akquisition von weiterem Beteiligungs- und Venture
Capital.
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