Weiteres Wachstum - K
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Polyurethane Henkel und Benteler entwickeln serientaugliche Compositeblattfeder Seite 16 World of Plastics Bei der FußballWM haben polymere Werkstoffe bereits den Sieg in der Tasche Seite 28 Compounds & Recompounds Your Polymer Solution www.palplast.de pal plast GmbH Lämmerspieler Straße 8 D-63165 Mühlheim am Main PALRAN® PALMID® PALDUR® PALSAFE® PALBLEND® PALGLAS® PALFORM® PALPROP® PALSTYROL® PALFLEX® DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE Weiteres Wachstum Kunststoff- und Gummimaschinenbauer im VDMA rechnen mit Umsatzsteigerung von drei Prozent im laufenden Jahr – vier Prozent für 2015 prognostiziert Ausgabe 12 | 20. Juni 2014 45. JAHRGANG POLYME ( H ) R WM ohne Videobeweis Hochpräzise Resultate in der Produktion sind heute kaum vorstellbar ohne die Kunst von Sensoren und anderen messtechnischen Instrumenten. Sollte das nicht auch im Sport so sein? Bei der FIFA, na ja, hat sich diese Erkenntnis offensichtlich immer noch nicht durchgesetzt. AUS DEM INHALT WIRTSCHAFT + BRANCHE Globaler Elektromarkt bleibt auf Expansionskurs�������������� 2 Milliardenmarkt mit besten Aussichten: Der deutsche Kunststoff- und Gummi maschinenbau wie hier in MünchenAllach bleibt gefragt Foto: Krauss Maffei Die Pläne von Future Carbon für CNTs und Graphene��������� 4 TECHNOLOGIE Rekordwert Der Umsatz bei den Löwenzahn-Kautschuk von Continental prämiiert�������������� 9 Weidmüller veranschaulicht energieeffiziente Prozessoptimierung�������������������������������������������������������������������������� 20 Im FO US: SKZ und TU München setzen auf Nano-Titandioxid als antimikrobielles Additiv in der Medizintechnik����������������� 22 deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenherstellern dürfte 2014 erstmals die Sieben-Milliarden-Euro-Marke überspringen. Damit kalkuliert der Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen (KuG) im VDMA, wie er jetzt auf seiner Jahrestagung in Düsseldorf bekannt gegeben hat. Im kommenden Jahr, so prognostiziert der Verband, könnte der Umsatz dann nochmals um 4% auf dann knapp 7,3 Mrd. EUR steigen. Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbands, erklärte dazu: „Zur K 2013 im Oktober hatte der Fachverband für 2014 ein Plus von sechs Prozent prognostiziert. Auf der Datenbasis der vergangenen sechs Monate und des deutlich besseren Abschlusses des Vorjahrs erfolgte jetzt eine Revision nach unten.“ Das Jahr 2013 hatte mit einem Produktionsplus von 3,9% 18. Engelskirchener Kunststoff-Technologie-Tag und einem Zuwachs von 4,3% beim Export abgeschlossen. Beide Raten bedeuteten für die Branche neue Rekordwerte. Die Märkte China und USA bilden weiterhin die wichtigsten Absatzregionen für den deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbau für Kunden im Ausland. So bestätigte Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands, dass die zuletzt sehr hohen Zuwachsraten voraussichtlich zwar abflachen werden. Dies ändere an der Priorität von China und den USA im Exportgeschäft allerdings nichts, da Lieferungen nach Russland, Brasilien, in die Türkei und nach Indien eine deutlich negativere Entwicklung auswiesen. Im Gegenteil dazu zieht der Auftragseingang aus Deutschland – nach einer Schwächephase 2013 – wieder an. Der Fachverband erwartet davon starke Impulse. rom H P LA S T IC S IN T O U C H W IT Im Brennpunkt des Branchenevents: Formteilqualität und Energieeffizienz Die deutschen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen rechnen damit, im laufenden Jahr mit ihrem Produktionswert erstmals die Marke von 7 Mrd. EUR zu überspringen. Voraussetzung hierfür ist, dass sich die Prognose des Fachverbands im Branchensegment mit einem Umsatzwachstum von 3% gegenüber 2013 erfüllt. Für das Jahr 2015 gehen die Marktforscher für die Produzenten von Kunststoff- und Gummimaschinen dann sogar von einem Umsatzplus von 4% auf knapp 7,3 Mrd. EUR aus. Das Jahr 2013 schloss mit einem Produktionsplus von 3,9% und einem Zuwachs von 4,3% beim Export ab. Beide Raten bedeuten neue Rekordwerte für die Branche. 7 Mrd. DIE ZAHL DER WOCHE Spannungsbogen Im Fokus des umfangreichen Tagungsprogramms des inzwischen bereits 18. Engelskirchener Kunststoff-Technologie-Tags der Barlog Gruppe in Lindlar standen in diesem Jahr die Themen Formteilqualität und Energieeffizienz. Letzteres gilt nach wie vor als Megathema – und das nicht nur in der Kunststoffindustrie. Doch besonders diese Branche leidet nach den Worten von Peter Barlog, geschäftsführender Gesellschafter der Barlog Plastics GmbH, unter steigenden Energiekosten. Deshalb spielte auch bei diesem Kunststoff-Technologie-Tag die richtige Temperierung eine bedeutende Rolle, die, so Peter Barlog, darüber entscheidet, ob ein Prozess letztlich Energie verschwendet oder einspart. 320 Gäste waren in diesem Jahr zum Branchen-Event der Barlog Gruppe gekommen und knapp 50 Unternehmen aus der Kunststoffbranche präsentierten ihre Lösungen auf eigenen Ständen. Dabei stand es im Konzept des Veranstalters, seinen Partnern und Kunden auch in kompetenten Fachvorträgen einen Überblick über die bisher vorhandenen Verfahren zu geben. Ein Themen bogen, der von der Hot-SpotVermeidung über Simulationsverfahren bis zu variothermer und konturnaher Temperierung, dynamischer Formnesttemperierung und Impulskühlsystemen reichte. Offensichtlich konnte der Branchenevent damit nicht nur einen Überblick verschaffen, sondern einiges zur Auflösung des „babylonischen Sprachgewirrs“ zum Thema beitragen und Technologien gegeneinander abgrenzen. dsa /rom Distribution, Veredelung, Innovation und Service. Sie verarbeiten Kunststoff? Dann sind wir Ihr Partner. Wir freuen uns auf Sie. www.albis.com www.barlogplastics.de 12_01_139 AZ_85x130_nach_K-Messe_RZ.indd 1 11.10.13 11:31 WIRTSCHAFT + BRANCHE 2 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 EDITORIAL Die USA senden positive Impulse Für die deutschen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen sind China und die USA die bedeutendsten Kundenmärkte Wie gefährlich es ist, mit plakativen Begriffen zu wenn auch im Ranking 2013 auf vorderen Plätzen, operieren, zeigen wieder einmal die aktuellen Zah- sind die Erwartungen im Fachverband der Kunstlen der Hersteller von Kunststoff- und Gummima- stoff- und Gummimaschinenhersteller für 2014 schinen (KuG) im Verband der deutschen Maschi- und das kommende Jahr eher gedämpft. So sagte nen- und Anlagenbauer (VDMA). Seit vielen Jah- Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Branren gibt es wohl niemanden mehr, der die Wirt- chenverbands, bei der Jahrestagung in Düsseldorf: schaftsnachrichten und Branchenmeldungen liest, „Eine deutlich negative Entwicklung weisen die und nicht weiß, was sich hinter dem Akronym BRIC Lieferungen nach Russland, Brasilien, in die Türkei verbirgt. Die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, und nach Indien aus.“ Bei Russland kommen die Indien und China repräsentieren etwa 40% der noch unabsehbaren Folgen der Ukraine-Krise hinWeltbevölkerung und rund ein Fünftel des globa- zu. len Bruttoinlandsprodukts. Ein wirtschaftliches, „Positive Impulse gehen weiterhin von den beiden politisches und geostrategisches Schwergewicht. wichtigsten Kundenmärkten der Branche, China In die öffentliche Debatte eingeführt wurde der und den USA aus, auch wenn die zuletzt hohen Begriff 2001 von Jim O’Neill, damals Chefvolkswirt Zuwachsraten abflachen werden“, gab Kühmann der Großbank Goldmann weiter zu Protokoll und Sachs. Seit 2011 ist das trotz bestätigt damit erneut zwei aller Rückschläge wirtEntwicklungen, die offenschaftlich aufstrebende sichtlicher nicht sein könnSüdafrika mit von der Parten: Ohne China würde die tie – und BRIC wurde zu Staatengemeinschaft BRIC BRICS. oder BRICS im Moment Es ist schon richtig, dass die zumindest nicht die entSchwellenländer, Staaten scheidende Rolle für die Weltwirtschaft spielen, die und Volkswirtschaften also, die sich auf den Weg ihr eigentlich zukommen würde. So wurden ins Reich vom Status eines Entwicklungslands zur Industrieder Mitte alleine 2013 Annation begeben, alleine lagen im Wert von 856 Mio. Roman Leuthner | Chefredakteur EUR geliefert. Dieser Wert aufgrund ihrer gigantischen Binnennachfrage gerade in der globalisierten entspricht einem Zuwachs von 33,7% im Vergleich Welt eine immer bedeutendere Rolle spielen. Wenn zum Vorjahr. Darüber hinaus hat China im Branman aber genau hinschaut, dann haben sich die chensegment seine Rolle als Exporteur im Ranking großen Erwartungen an manche der BRICS-Staa- der Ausfuhrländer eindrucksvoll ausgebaut und ten kaum erfüllt. Allen voran Brasilien schwächelt, seinen Anteil am Weltexport zwischen 2009 und wie die intensive Berichterstattung in allen Medien 2013 von 8,8% auf 12,3% um nahezu ein Drittel kanälen über das südamerikanische Flächenland gesteigert. Der Exportweltmeister Deutschland hat anlässlich der Fußballweltmeisterschaft belegt. im gleichen Zeitraum seinen Anteil von 23,8% auf Gleichwohl steht Brasilien im Ranking der Top- 24,5% vergrößern können, alle anderen ExportlänTen-Abnehmerländer bei den Herstellern deutscher der hingegen mussten schrumpfende Exportquoten Kunststoff- und Gummimaschinen im Jahr 2013 hinnehmen. mit 163 Mio. EUR und einem Zuwachs von 13,8% Zum anderen zeigt sich eindrucksvoll eine Stabiim Vergleich zum Vorjahr auf Rang vier. Russland lisierung des Exportmarkts USA. So war die Aushat es mit 219 Mio. EUR und einem Zuwachs von fuhr deutscher Hersteller von 2012 auf 2011 bereits 6,4% auf Platz drei geschafft. Indien jedoch befin- von 454 auf 546 Mio. EUR gewachsen; 2013 konndet sich noch immer nicht in der Top-Ten-Liste, te sie auf 630 Mio. EUR und damit um nochmals und das passt ins Bild, denn von der wirtschaftlichen 15,5% zulegen. Alles in allem also baut China seiEntwicklung des Subkontinents, der an sich mit ne bedeutende Marktposition in der weltweiten einem riesigen Marktpotenzial für eine Bevölkerung Kunststoffindustrie weiter aus, und die USA sind von etwa 1,2 Mrd. Menschen gesegnet ist, sind wieder eine feste Größe geworden. viele enttäuscht. Hier verderben komplizierte büro kratische Regulierungen sowie kulturhistorisch und religiös bedingte Hindernisse zu oft das Geschäft. Doch auch bezüglich Brasilien und Russland, Erstes Anwendung für CO2-basierte PUR-Schaumstoffe ist die Herstellung von Matratzen Foto: Bayer CO2 als Baustein für Kunststoffe Bayer investiert 15 Millionen Euro in eine CO2-basierte Produktionsstraße für Polyole Dream Production Das Treibhaus- gas Kohlendioxid wird zu einem Baustein für Kunststoffe: Nach erfolgreicher Testphase will Bayer 15 Mio. EUR in den Bau einer Produktionsstraße am Standort Dormagen investieren. Dort soll unter Einsatz von CO₂ ein Vorprodukt für Polyurethanschaumstoff hergestellt werden. Die Anlage soll eine Kapazität von 5.000 jato haben. Ziel des Projekts „Dream Production“ ist es, mit ersten CO2-basierten Polyolen ab 2016 auf den Markt zu gehen. Bei Verarbeitern von Polyolen und Polyurethanen besteht bereits deutliches Interesse. strategie. Es ist uns mit dem Projekt gelungen, aus dem potenziell klimaschädlichen Abgas einen nützlichen Rohstoff zu machen“, in Aachen weiterentwickelt. Das Verfahren wurde in einer Pilotanlage am Standort Leverkusen intensiv getestet. Gleichzeitig Hochwertige Polyole Hochwertige Polyole auf Basis von CO₂ sind bislang nicht in kommerziellem Maßstab verfügbar. Die neuen Polyole von Bayer Material Science (BMS) haben mindestens die gleiche hohe Qualität wie konventionell hergestelltes Material und zusätzlich einen höheren Nachhaltigkeitseffekt: Indem in bestimmtem Umfang CO₂ als Baustein verwendet wird, lässt sich ein Teil des erdölbasierten Grundstoffs Propylenoxid einsparen, auf dem Polyole normalerweise vollständig beruhen. Die CO₂-Bilanz des neuen Verfahrens ist damit deutlich besser. „Nachhaltiger zu handeln ist wesentlicher Teil unserer Geschäfts- Dr. Karsten Malsch leitet bei BMS das Projekt Dream Production, in dem Polyole auf Basis von CO2 hergestellt werden Foto: Bayer sagt Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender von BMS. Schlafen auf CO2 BMS hat das Herstellungsverfahren gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft entwickelt. Dabei hat das Unternehmen den Katalysator entdeckt, der die chemische Reaktion in der geforderten effizienten Weise herbeiführt, und diesen gemeinsam mit der Forschungseinrichtung CAT Catalytic Center wurde der Marktbedarf untersucht. Das neue Polyol dient zur Herstellung von Polyurethanschaumstoff, der in vielen Alltagsdingen wie Polstermöbeln, Schuhen, Autoteilen und zur Dämmung von Gebäuden und Kühlgeräten verwendet wird. Dr. Karsten Malsch, bei BMS Projektleiter Dream Production, kündigt an: „Das erste große Einsatzgebiet wird voraussichtlich die Matratzenproduktion sein.“ mg www.materialscience.bayer.com Globaler Elektromarkt bleibt auf Expansionskurs Wachstum von 5% 2013 und 6% 2014 prognostiziert – mehr als die Hälfte des Produktionsvolumens entfällt auf Asien Konjunktur Der globale Markt für elektrotechnische und elektronische Produkte wird in diesem Jahr um 5% und im kommenden Jahr um 6% wachsen – und damit stärker als die Weltwirtschaft insgesamt. Das ist das Ergebnis einer vom Außenwirtschaftsportal ixpos gemeldeten aktuellen Analyse des ZVEI-Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, die das Volumen des Weltelektromarkts 2013 auf insgesamt 3.703 Mrd. EUR beziffert — zum Vergleich: Das Sozialprodukt in Deutschland belief sich im selben Jahr auf 2.738 Mrd. EUR. Gegenüber 2012 ist der globale Elektromarkt um 3% gestiegen. „Während die Elektromärkte in den Industrieländern 2013 stagnierten, wurde das globale Wachstum im vergangenen Jahr erneut von den Schwellenländern getragen“, sagte laut ixpos ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann: „Hier belief es sich auf sechs Prozent.“ Schwellenländer sorgen für Wachstum Bei einer regionalen Betrachtung entfielen der jüngsten ZVEISchätzung zufolge im vergangenen Jahr mit 2.121 Mrd. EUR 57% des globalen Marktes auf Asien. Mit einem Zuwachs von 4% legte der asiatische Markt 2013 erneut überdurchschnittlich zu. In diesem und im kommenden Jahr dürfte er um jeweils 6% anziehen. Der chinesische Markt sollte nach einem letztjährigen Plus von 7% 2014 und 2015 um jeweils 8% wachsen. In Japan ist der Markt im vergangenen Jahr um 3% geschrumpft. Hier zeichnet sich aber wieder ein Wachstum von 4 beziehungsweise 2% ab. In Südkorea stieg das Marktvolumen 2013 um 2%. Für die zwei Folgejahre wird laut ZVEI mit Zuwächsen von je 4% gerechnet. Der gesamtamerikanische Markt wuchs 2013 schätzungsweise um 3% auf 779 Mrd. EUR. Sein Anteil am globalen Markt beläuft sich damit auf 21%. Die Wachstumsaussichten für 2014 und 2015 liegen bei 5% beziehungsweise 6%. Für den US-Markt – den mit Abstand größten Elektromarkt in ganz Amerika vor Brasilien (76 Mrd. EUR), Kanada (57 Mrd. EUR) und Mexiko (54 Mrd. EUR) –, der 2013 um 3% zugelegt hat, ist laut Prognose 2014 und 2015 mit einem Plus ebenfalls von 5% beziehungsweise 6% zu rechnen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Erholung in Europa Der Weltmarkt für elektrische und elektronische Produkte wächst stärker als die Weltwirtschaft Foto: Addivant „In Europa gab es zuletzt einen Rückgang des Elektromarkts um ein Prozent auf 653 Milliarden Euro“, so Dr. Gontermann. „Er macht heute noch 18 Prozent des Weltmarkts aus – im Jahr 2003 war es allerdings noch ein Viertel.“ Dieses und kommendes Jahr sollte der europäische Markt zwar wieder um 3% beziehungsweise 4% wachsen, aber wiederum langsamer als der globale Markt insgesamt. Der deutsche Markt ist im vergangenen Jahr, bedingt durch vergleichsweise stärker gesunkene Importe, um 5% geschrumpft. Er bleibt aber hinter China, den USA, Japan und Südkorea der fünftgrößte der Welt. Für 2014 und 2015 werden wieder Zuwächse von je 3% erwartet. Auch der Elektromarkt der Eurozone war 2013 mit –3% rückläufig. Jedoch wird auch dort wieder mit leichten Zugewinnen von 1% beziehungsweise 2% gerechnet. rom/zvei/ixpos www.zvei.org www.ixpos.de WIRTSCHAFT + BRANCHE 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 3 Deutscher Kunststoffmaschinenbau erneut Exportweltmeister Produktion im Vorjahresvergleich 2013 um 3,9 Prozent gewachsen — All-Time-High bei den Ausfuhren Bilanz Der Fachverband der Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen kann auf ein in der Gesamtbetrachtung gutes Jahr 2013 zurückblicken. So ist die Produktion im Vorjahresvergleich von 6,543 Mrd. EUR immerhin um 3,9% auf 6,797 Mrd. EUR gewachsen, nachdem dieser Wert im Vergleich 2012 zu 2011 um 5,4% zugelegt hatte. Der Auftragseingang konnte nach einem Rückgang um –12% im Vorjahr stabilisiert werden, der Auftragsbestand erreichte mit 7,6 Monaten den im Dreijahresvergleich 2011 bis 2013 höchsten Wert und die Kapazitätsauslastung mit 89% einen sehr guten Wert, ähnlich wie in den Vorjahren. Die deutschen Kunststoff- und Gummimaschinenbauer haben 2013 mit 4,613 Mrd. EUR ein neues All-Time-High bei den Ausfuhren erreicht und die Lieferungen ins Ausland im Vorjahresvergleich um 4,3% gesteigert. Die Exportquote lag mit 67,9% knapp über dem Wert des Vorjahrs mit 67,6%. Hingegen ist der Import um 3,9% auf 901 Mio. EUR gesunken. Ein Drittel der Ausfuhren nach Asien Der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau kann auch für das Jahr 2013 den Titel als Exportweltmeister beanspruchen. So ist der Weltexport auf insgesamt 18,867 Mrd. EUR gewachsen. Von diesem Gesamtvolumen sicherte sich Deutschland einen Anteil von 24,5%. China kam auf 12,3%, Japan auf 9,9% und Italien auf 9,1%. Die USA erreichten 5,7%. Aufgeteilt in Länderblöcke gingen 33,9% am Weltexport im Kernmaschinenbau im Segment der deutschen Kunststoff- und Gummimaschi- Positive Daten und Fakten bei der Jahrestagung des VDMA Foto: Markus Hederer China und Deutschland 50% Weltproduktion Der Exportüberschuss ist im vergangenen Jahr demzufolge auf 3,712 Mrd. EUR gewachsen, was einer Steigerung um 6,5% ent spricht. Der Absatz im Inlands markt konnte 2013 im Vorjahres vergleich lediglich leicht auf 3,085 Mrd. EUR und damit um 0,9% zulegen. Insgesamt zählte der Fachzweig 27.500 Beschäftigte – 200 Mitarbeiter mehr als 2012 und 500 Mitarbeiter mehr als 2011. Die Big Five der Weltproduktion im Kunststoff- und Gummi maschinenbau waren auch 2013 unverändert China, Deutschland, Italien, die USA und Japan. Eindrucksvoll ist dabei, dass sich die Weltproduktion in der Branche von 16,981 Mrd. EUR im Jahr 2009 auf 30,659 Mrd. EUR im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt hat. Das Reich der Mitte und Deutschland teilten sich mehr als die Hälfte der Anteile an der Weltproduktion auf: China kam im vergangenen Jahr auf einen Anteil von Foto: Markus Hederer 30,4% und Deutschland erreichte 22,2%, Italien (8,1%), die USA (6,6%) und Japan (4,4%) konnten insgesamt knapp ein Fünftel der Weltproduktion verbuchen. 25. Servicesymposium Thema additive Fertigung Veranstaltung von Krauss Maffei Die Mitglieder des VDMA Werkzeugbaus nutzten auch die Gelegenheit, den neuen Freeformer und das Arburg Kunststoff-Freiformen kennenzulernen Foto: Arburg Austausch Rund 25 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft haben sich kürzlich bei Arburg in Loßburg zu aktuellen Entwicklungen und Trends in der additiven Fertigung informiert. Das Treffen fand im Rahmen des „9. Infotags Werkzeugbau“ statt, zu dem der Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau (VDMA) eingeladen hatte. Freeformer in Aktion „Der Markt der Kunststoffverarbeitung verändert sich und damit auch die Marktanforderungen. Rasante technische Entwicklungen, kurze Produktlebenszyklen, zunehmende Variantenvielfalt und der Wunsch nach individuellen Produkten sind einige Gründe, weshalb Arburg bereits vor Jahren neben dem Spritzgießen die industrielle additive Fertigung aus Sicht eines Maschinenbauers entwickelt und aufgebaut hat“, sagte Heinz Gaub, Geschäftsführer Technik bei Arburg, in seinem Fachvortrag. Ergebnis sind der Freeformer und das Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF), mit dem sich neben Anschauungsmustern und Prototypen vor allem voll funktionsfähige Einzelteile oder Kleinserien auf Basis von 3DCAD-Daten aus kostengünstigen Standardgranulaten ohne Werkzeug produzieren lassen. Wie solche Bauteile additiv aus kleinsten Kunststofftropfen entstehen, konnten die Experten bei einer Präsentation des Freeformers live in Augenschein nehmen. sk www.arburg.com reits zum 25. Mal das Servicesymposium von Krauss Maffei Spritzgießtechnik statt, und zwar in München. Seit 2006 wird dieses Event an wechselnden Standorten veranstaltet. Fachleute des Müchner Maschinenbauers sowie von externen Partnern und Lieferanten vermitteln praxisrelevante Details im Hinblick auf Maschineneinstellungen, Wartung und Instandhaltung von Spritzgießmaschinen und Automation. „In diesen Veranstaltungen vermitteln unsere Servicefachleute kompakt und praxisnah Informationen, die es Maschinenbedienern und Instandhaltern erleichtern, ihre Spritzgießanlagen effizient und vorausschauend zu betreiben. Die Teilnehmer können die Informationen sofort anwenden und die Einstellungen ihrer Maschinen optimieren“, sagt Markus Bauer, Serviceleiter der Marke Krauss Maffei im Segment Spritzgießtechnik. http://kug.vdma.org/ Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands Kunststoff- und Gummimaschinenbau im VDMA VDMA-Infotag bei Arburg Service Am 3. Juli 2014 findet be- nenhersteller nach Asien, 28,7% in die 28 EU-Mitgliedstaaten, 14,4% nach Nordamerika, 11,2% in andere europäische Länder, 8,7% nach Mittel- und Südamerika, 2,3% nach Afrika und 0,8% nach Australien/Ozeanien.Im Ranking der Top-Ten-Abnehmerländer rangiert China an erster Stelle. Darauf folgen die USA, Russland, Brasilien, Polen, Mexiko, Frankreich, Großbritannien, die Türkei und Österreich. Für 2014 sagt der Fachverband KuG im VDMA eine Umsatzsteigerung von 3% auf mehr als 7 Mrd. EUR voraus. rom Besonderes Augenmerk wird auf die Themenkomplexe Energieeinsparung, Werkzeugschutz, Verschleißschutz der Plastifiziereinheit und Roboterwartung gelegt: Der intelligente Übergang von einer präventiven zur zustandsabhängigen Instandhaltung spart Zeit und Geld und erhöht die Maschinenverfügbarkeit. Im Rahmen der Servicesymposien werden die häufigsten Verschleißursachen an Spritzgießmaschinen und Automation aufgedeckt, Verschleißschutzmaßnahmen beschrieben und Praxis erfahrungen ausgetauscht. Dabei geht es unter anderem um die richtige Auswahl des verwendeten Hydrauliköls und Herausforderungen bei der Ölfiltration, aber auch um die Pflege des Kühlwassers zum Schutz der Kühlkreisläufe und der Werkzeuge, um Rost, Kalk oder mikrobiologischen Befall in Wärmetauschern und Werkzeugen zu vermeiden. sk CKT-Granulat-Trocknungsanlage Kompetenz mit KOCH Peripherietechnik der Spitzenklasse! FASTI-KOCH Granulattrockner Aufsatztrockner für kleine bis mittlere Durchsätze: Intelligente Trocknung mit der ERD Druckluft-Technologie. GRAVIKO Serie Gravimetrisch dosieren und wägen, kontrollieren, korrigieren und auswerten in einem Arbeitsgang. 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Durch Übernahme der Bayer CNT-Patente konnten wir unser geistiges Eigentum – die Intellectual Property – port foliostrategisch erweitern. Klaus Zeyn | Future Carbon | Geschäftsführer Foto: Future Carbon CNT-Patente Im März dieses Jahres hat die Future Carbon GmbH, Bayreuth, einen Großteil der Pa‑ tente der vergangenen zehn Jahre zu Carbon Nanotubes und Gra‑ phenen von Bayer Material Sci‑ ence, Leverkusen, übernommen. Spannend ist, welche Pläne die Bayreuther mit den CNTs und Graphenen haben, welche Märk‑ te sie bedienen wollen und wie es gelingen wird, die Potenziale die‑ ser Werkstoffe weiterhin zu heben. Fragen dazu beantwortet Ge‑ schäftsführer Klaus Zeyn der K‑ZEITUNG. : Herr Zeyn, Ihr Unternehmen hat die Patente zu CNTs und Graphenen von Bayer Material Science erworben. Für welche Anwendungsgebiete und Materialien sind diese für Ihr Unternehmen von besonderem Interesse? Klaus Zeyn: Future Carbon ist ein Spezialist in der Entwicklung und Vermarktung von sogenannten „Carbon-Super-composites“. CNTs, Graphene sowie andere Kohlenstoffnanomaterialien ver‑ wenden wir hier in Kombinationen als Basismaterialien. Diese Basis‑ materialien veredeln und funkti‑ onalisieren wir, um sie dann zu Vorprodukten weiterzuverarbei‑ ten. Erst dadurch lassen sich die erstaunlichen Materialeigenschaf‑ ten von Kohlenstoffnanomateria lien anwendungsbezogen einstel‑ Nutzbarkeit ist ein Grundstein unserer Tätigkeit. : Zum Thema Forschung: Wird es weiterhin Kooperationen über Unternehmensgrenzen hinweg zum Thema CNTs und deren Möglichkeiten in der Kunststoff- und Verbundwerkstoffindustrie geben? Zeyn: Moderne Faserverbund‑ : Weshalb ist es für Future Carbon attraktiv, selber die Patente an der CNT-Herstellung von BMS zu halten und die Nanotubes oder Graphene nicht einfach einzukaufen? Zeyn: Das hinzugewonnene geis‑ tige Eigentum hat nicht zwingend alleine einen produktionsrelevan‑ ten Charakter. Zum einen konnten wir neues Know-how für unsere Produktentwicklung gewinnen. Zudem haben Patente in der In‑ dustrie eine immer stärkere Be‑ deutung zum Schutz sowohl des eigenen Unternehmens als auch der Anwender der Technologie – vor Angriffen von Dritten. Mit den neuen Patenten konnten wir unser generell starkes Patent‑ portfolio signifikant ausbauen und damit unsere Geschäftsposition und vor allem auch die unserer Kunden weiter absichern. Da der Unternehmenswert von Technologieunternehmen in di‑ rektem Zusammenhang mit der Stärke und Breite des Patentport‑ folios steht, konnten wir diesen durch den Kauf der Bayer Patente erheblich steigern. : Welche neuen Möglichkeiten und Geschäftsfelder sehen Sie für Ihr Unternehmen durch den Erwerb der Patente? Zeyn: Auch mit den zusätzlichen Patenten wird unser Entwick‑ lungsfokus weiter auf die außer‑ gewöhnlichen mechanischen, elektrischen oder thermischen Materialeigenschaften von Koh‑ lenstoff abzielen. Unternehme‑ risch sind wir durch den Erwerb des neuen Wissens in der Lage, neue Anwendungsfelder innerhalb dieser Bereiche schneller zu er‑ schließen. Mit unseren Vorprodukten bedie‑ nen wir primär die Bereiche Auto motive, Luft- und Raumfahrttech‑ nik, Industrie sowie Bauwesen. Elektronenmikroskopaufnahme eines Kohlefaserverbundwerkstoffs mit homogen dispergierten CNTs im Trägerharz Foto: Future Carbon : Werden Sie die CNTs von BMS nun im eigenen Haus produzieren und auch vermarkten? Zeyn: Unser Produktfokus liegt in der Veredelung von Basismateria lien wie CNTs zu einfach anwend‑ baren Vorprodukten für die In‑ dustrie. Um gewisse Qualitäten zu erzeugen, stellen wir hierfür CNTs auch selber her. Die Ver‑ marktung von CNTs als Basisma‑ terial gehört nicht zu unserem generellen Geschäftsmodell. : Sie haben bereits in der Inno CNT aktiv mitgearbeitet und die Möglichkeiten der CNTs erprobt. Für welche Anwendungen hat sich aus dieser Zusammen arbeit ein besonders hohes Marktpotenzial für die CNTs ergeben? Zeyn: CNTs haben außergewöhn‑ liche Materialeigenschaften. So haben sie eine elektrische Strom‑ belastbarkeit, die um das 1.000-Fa‑ che höher ist als Kupfer. Auch ihre mechanischen Eigenschaften sind denen von Stahl in allen Belangen um ein Vielfaches überlegen. Hie‑ rauf zielen wir bei der sehr anwen‑ dungsbezogenen Entwicklung unsere Produkte ab. Die elektrische Leitfähigkeit er‑ laubt es uns beispielsweise, Kleb‑ stoffe zu additivieren. Das Resul‑ tat ist eine neue Generation von Klebstoffen. Sie härten über Mi‑ krowellen sehr materialschonend aus. Gleichzeitig ist die Aushär‑ tezeit – und damit auch die Durch‑ laufzeit – im Vergleich zu her‑ kömmlichen Verfahren um Fak‑ toren geringer. Im Bereich der Materialverstär‑ kung haben wir mittels unserer funktionalisierten CNT-Disper‑ sionen außergewöhnliche Ergeb‑ nisse erreicht. Hierbei erhöhen wir durch die Zugabe unseres Pro‑ dukts in das Trägersystem die Eigenschaften von Faserverbund‑ werkstoffen wie Glas- oder Koh‑ lefasern in allen Bereichen signi‑ fikant. Mit EADS Astrium haben wir Lebenszeitverbesserungen des veredelten Verbundwerkstoffs von bis 300 Prozent erzielt! Diese neu‑ en Hochleistungswerkstoffe erlau‑ ben verschiedensten Industrien, Endprodukte zu realisieren, die leichter, aber zugleich stärker und widerstandsfähiger sind. : Konnten Sie bereits Produkte auf dem Markt etablieren, bei denen die CNTs oder Graphene eine besondere Rolle spielen? Zeyn: CNT- oder graphenbasierte Lösungen befinden sich bei uns aktuell in der Markteintrittspha‑ se. Verschiedene Kunden, mit denen wir über die letzten Jahre erfolgreich gemeinsame Lösungen für ihre Anwendungen erarbeitet haben, werden diese zeitnah in den Markt einführen. Initial werden wir hier Lösungen am Markt sehen, die aus dem Ma‑ terialbereich der elektrischen Leitfähigkeit kommen. Hierbei handelt es sich unter anderem um Batterietechnologien oder intelli‑ gente Klebstoffe. Endprodukte aus dem Bereich Materialverstärkung werden nachfolgen. Aktuell konnten wir am Markt bereits unsere elektrischen Heiz‑ lösungen sowie Strahlungsab‑ schirmungsfarben platzieren. Hier freuen wir uns im Verlauf des Jahres auf multiple weitere Pro‑ dukteinführungen wie Sitzhei‑ zungen von Ledermöbeln, eine neue Generation von Strahlungs‑ heizern und mehr. : Die besondere Herausforderung der CNTs liegt in der gleichmäßigen Dispergierung, ohne dabei Faserlängen zu reduzieren, damit die interessanten Eigenschaften nicht verloren gehen. Konnte die Inno CNT diese Herausforderungen bereits befriedigend lösen oder werden Sie an dieser Thematik weiterforschen? Zeyn: Im Rahmen der Inno CNT konnten wir den Grundstein vie‑ ler unserer heutigen Produkte legen. CNTs haben aber noch lange nicht ihr Potenzial ausge‑ schöpft und die Realisierung von Graphenen als neuer Werkstoff steht heute dort, wo CNTs vor zehn Jahren waren. Die anwendungs‑ bezogene Erforschung dieser bei‑ den Werkstoffe zur industriellen werkstoffe befinden sich erst am Anfang einer breiten industriellen Nutzung. Getrieben von dem Wunsch nach höherer Energie effizienz stehen wir vor der Revo‑ lution einer neuen Materialklasse, die sich durch nahezu alle Indus‑ triebereiche ziehen wird. In der Automotiveindustrie sowie der Luft- und Raumfahrttechnik lassen sich signifikante Energie‑ einsparungen durch den Einsatz von Faserverbundwerkstoffen erzielen. E-Cars, Hybride, Luft‑ fahrzeuge werden leichter, erzielen somit höhere Reichweiten oder verbrauchen weniger Kraftstoff. Hier kommt dann auch noch der Bereich effizienter Energiespei‑ cherung und Abgabe durch Lithi‑ um-Ionen-Batterien oder Brenn‑ stoffzellen zum Tragen. CNTs und Graphene sind wahrscheinlich das Material überhaupt, um die tech‑ nischen Anforderungen dieser Industrien zu realisieren. Die Fa‑ serverbundindustrie hat schon vor Jahren das Potenzial von CNTs zur Materialverbesserung er‑ kannt. Allein die Umsetzung auf Materialebene ist bislang daran gescheitert, dass die Hersteller die CNTs nicht anwendungsbezogen aufbereiten konnten. Hier kommt die Future Carbon ins Spiel. Durch unsere Kohlenstoffmaterialexper‑ tise ist es uns gelungen, CNTs so aufzubereiten, dass diese mittels enger technischer Zusammen arbeit mit unseren Kunden jetzt tatsächlich zuverlässig eingesetzt werden können. Allein diese tech‑ nologischen Partnerschaften er‑ lauben es, gemeinsam Lösungen für Problemstellungen zu erarbei‑ ten, die sich auch industriell ab‑ bilden lassen. Die Verbesserungen, die wir hier erzielen sind signifi‑ kant. grz www.future-carbon.de Arburg mit Technology Center in Österreich Technische Beratung, Ersatzteillogistik und Schulung unter einem Dach Neueröffnung Arburg hat in Öster Bei der Eröffnung des ATC: Juliane Hehl (3.v.r.), geschäftsführende Gesellschafterin, mit Eberhard Lutz (r.), Geschäftsführer Arburg Österreich, und dessen Team Foto: Mario Heim Fotografie reich ein Technologiezentrum eröffnet. Standort des Arburg Technology Center (ATC) ist das oberösterreichische Micheldorf bei Kirchdorf an der Krems. Der neue Standort bietet Techni‑ kum, Ersatzteildienst sowie Schu‑ lungsräume unter einem Dach und liegt in einer der KunststoffBoomregionen Österreichs. Die geschäftsführende Arburg-Gesell‑ schafterin Juliane Hehl hob bei der Eröffnung den hohen Stellen‑ wert des ATC Österreich für das Unternehmen hervor. Rund 100 Gäste waren zum Event in das Benediktinerstift Kremsmünster geladen. „Die Eröffnung des ATC in Mi‑ cheldorf ist ein wichtiger Meilen‑ stein für unsere Präsenz in Öster‑ reich“, betonte Juliane Hehl bei der Eröffnungsfeier. „Mit dem heutigen Event möchten wir den Wert der räumlichen und menta‑ len Nähe zum Kunden für unsere gesamte Arbeit unterstreichen. Kundennähe und Kundenzufrie‑ denheit haben bei uns höchste Priorität.“ Daher habe Arburg die Betreuung des wichtigen österrei‑ chischen Marktes systematisch aufgebaut. Im Jahr 2010 hatte Arburg eine eigene Niederlassung gegründet, das Vertriebs- und Serviceteam verstärkt und seitdem zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt. Als nächster wichtiger Schritt folgt jetzt ein eigenes Technology Cen‑ ter, um die österreichischen Kun‑ den vor Ort umfassend betreuen zu können. „Mit den neuen Räum‑ lichkeiten erweitern wir deutlich unser Angebot in den Bereichen technische Beratung, Ersatzteil‑ logistik und Schulung“, ergänzt Eberhard Lutz, Geschäftsführer Arburg Österreich. „Das neue ATC in Micheldorf ist eine zentrale Anlaufstelle und gewährleistet, dass unsere Kunden in Österreich immer einen direkten Draht zu uns haben. Egal, ob es sich um eine Frage zu unserer Technik, unseren Schulungen oder um die schnelle Bestellung von Ersatzteilen han‑ delt.“ sk www.arburg.com WIRTSCHAFT + BRANCHE 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 5 INTERVIEW »Unsere Kunden fordern Nachhaltigkeit ein« Wittmann Battenfeld steigert Effizienz durch perfekte Abstimmung – Nachhaltigkeit großes Thema im Unternehmen Nachhaltigkeit Der VDMA hat für das Megathema Nachhaltigkeit die Initiative Blue Competence ins Leben gerufen. Den Begriff defi‑ niert der Verband weiter: Es geht darum, wie Menschen, Prozesse und Produkte zusammen in einen sinnvollen und für alle nützlichen Einklang gebracht werden. Es geht um Nachwuchsfragen, um die Attraktivität technischer Berufe für Frauen, um Changemanage‑ ment und um das weite Feld des Recyclings. Zu diesen Fragen in‑ terviewt der VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschi‑ nen in einer Serie Unternehmens‑ lenker ihrer Mitgliedsunterneh‑ men. Diesmal: Georg Tinschert, Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld. : Herr Tinschert, Ihr Unternehmen wirbt damit, in der Kunststofftechnik „alles aus einer Hand“ anzubieten, also neben der eigentlichen Spritzgießmaschine beispielsweise auch die Materialaufbereitung und -förderung, die gesamte Automation. Inwieweit ist das für Kunden nachhaltig? Georg Tinschert: Alles aus einer Hand von uns bedeutet unter an‑ Tinschert: Im Energiefluss des ge‑ Georg Tinschert | Wittmann Battenfeld | Geschäftsführer Foto: Wittmann Battenfeld derem den Vorteil, dass alle Mo‑ dule auf den Einsatzzweck bezogen perfekt aufeinander abgestimmt sind. Die Produktionseffizienz lässt sich dadurch wesentlich stei‑ gern. Vor allem in puncto Energie können wir große Einsparungen erzielen. Kunden, die Systempart‑ ner bevorzugen, wünschen sich Lieferanten, die alles liefern kön‑ nen. Wir liefern zahlreiche Kom‑ plettlösungen, überwiegend aber Maschinen mit Robotern. : Sind nicht irgendwann die Grenzen der Effizienzsteigerung erreicht? samten Spritzgießprozesses gehen bei der Herstellung von techni‑ schen Teilen etwa 45 Prozent in die Spritzgießmaschine und 55 Prozent in die Peripherie und das Spritzgießwerkzeug. Die Antriebs‑ technik der Maschinen ist tech‑ nologisch bereits sehr weit fortge‑ schritten. Die Servoantriebstech‑ nologie, ob servomechanisch oder -hydraulisch, die Energie immer nur dann zur Verfügung stellt, wenn sie benötigt wird, ist schon sehr gut ausgereift. Effizienzstei‑ gerungen können wir am besten noch im Bereich Materialaufbe‑ reitung sowie Werkzeugtemperie‑ rung erreichen. Hier haben wir schon sehr viel getan. So verfügen alle unsere Materialtrocknungs‑ geräte über einen Energiever‑ brauchsausweis, um für jede An‑ wendung die beste Lösung zu finden. : Wo liegen die Wachstumsmärkte? Tinschert: In Osteuropa ist noch großes Potenzial. Dazu zählen wir auch Russland. In den Schwellen‑ ländern Asiens ist die Nachfrage ebenfalls groß. Seit einiger Zeit ist auch der nordamerikanische Bild 3 Bildunterschrift 3 Foto: XXXXX Markt wieder im Kommen, vor allem die USA und Mexiko. In den USA scheint sich so etwas wie eine Re-Industrialisierung zu vollzie‑ hen. Man hat dort offensichtlich erkannt, dass man für nachhalti‑ ges Wirtschaftswachstum eine robuste industrielle Basis braucht. Hochqualifizierte Produktions‑ betriebe treiben Technologien weiter. Darauf kann eine Volks‑ wirtschaft aufbauen. Dieses Rück‑ besinnen ist auch in Großbritan‑ nien erkennbar. : Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Ihre Kunden? Tinschert: Sie spielt eine große Rolle, denn die Kunststoffindus‑ trie ist eine sensible Branche. Kunststoffe tragen in vielen Be‑ reichen zum Umweltschutz bei, etwa in der Gebäudeisolierung oder auch durch den Leichtbau in der Autoproduktion. Immer mehr Metallteile werden dort durch leichtere Kunststoffteile ersetzt. Die Autos wiegen weniger und verbrauchen daher auch weniger Kraftstoff. Auf der anderen Seite hat Kunststoff ein schlechtes Image, wenn es um Plastikmüll geht – einmal ganz abgesehen davon, dass man Plastiktüten ja Jeder Griff sitzt: Ein Blick in die Produktionshalle Foto: Wittmann Battenfeld nicht wegwerfen muss. Kunst‑ stoffherstellern ist es daher sehr wichtig, schon ihren Produktions‑ prozess nachhaltig zu machen. Wir sind also von unseren Kunden, die die Vorteile und Nachteile von Kunststoff kennen, gefordert, nachhaltig zu sein. www.wittmann-group.com www.vdma.org Das komplette Interview lesen Sie in der K-ZEITUNG-App. : Wie kann man das Image denn verbessern? Tinschert: Wir müssen die Vortei‑ le von Kunststoffen stärker beto‑ nen und vor allem auch mehr kommunizieren. Viele Produkte, Bild 4 Bildunterschrift 4 Foto: XXXXX die früher teuer und damit nur für wenige erschwinglich waren, sind durch Kunststoff Massenproduk‑ te geworden, die sich jeder leisten kann. Kunststoff trägt damit zur Steigerung des Wohlstands bei. sk Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren Bild 5 Bildunterschrift 5 Foto: XXXXX YOU THINK IT. WE MIX IT. www.grafe.com Infobox Schlagwort Text_Infobox »Zitat_1« Name »Zitat_2« Name MASTERBATCHES WORLDWIDE GRAFE unterstützt Preisträger des Thüringer Kreativ-Radar. www.bykaim.de MESSEN + AUSSTELLUNGEN MEDTEC 6 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Weniger Besucher, positive Bilanz Medtec Europe: Trotz weniger Besuchern zog der Veranstalter eine positive Bilanz In der 3D-Live-PrintingArea wurden Prothesen maßgeschneidert gedruckt. Im Bild: 3D-Drucker von Delta Tower beim Drucken einer Fußprothese Foto: UBM Canon Medizintechnik Vom 3. bis 5. Juni hatte sich die internationale Medizintechnikbranche auf der Medtec Europe in Stuttgart versammelt. Insgesamt 810 Aussteller aus 31 Ländern präsentierten sich auf dem Stuttgarter Messegelände. Im Fokus der Messe mit mehr als 6.300 Besuchern standen neue Werkstoffe, innovative Fertigungsverfahren und hier insbesondere der 3D-Druck. „Wir sind mit der 13. Medtec Europezufrieden. Dieses Jahr lag unser Hauptfokus auf neuen technologischen Trends. Das Tagungsprogramm der Konferenz sowie unsere neu geschaffenen Flächen wie die i-Zone und die 3D-LivePrinting-Area lieferten den entsprechenden Input und ergänzten die Ausstellungsflächen optimal“, zieht Event Managerin Fabienne Valambras vom Messeveranstal- Schwach besucht: Dennoch setzt die Medtec Europe 2014 neue Impulse für die Medizintechnik Foto: UBM Canon ter UBM Canon eine positive Bilanz. Viele Besucher interessierten sich für die neue 3D-Live-PrintingArea in Halle 3 sowie das Startup-Forum i-Zone. In der i-Zone haben insbesondere Start-ups Informationen zu Themen wie Finanzierung, Zahlungsprozesse und Vermarktungsstrategien neuer Medizintechnikprodukte erhalten. In der 3D-Live-Printing-Area wurde das Thema 3D-Druck vorgestellt. Timothy Lew von 3D Sys tems sprach über die Möglichkeiten des Verfahrens in der Medizin technik. Wer die Theorie in der Praxis sehen wollte, war hier genau richtig. Das Fraunhofer-Institut präsentierte in mehreren Vorträgen die Fortschritte in diesem Bereich. Live konnten die Besucher zwei 3D-Drucker in Betrieb bestaunen. Vor Ort wurde eine indiv iduelle Beinprothese pro Messetag gedruckt und am Ende des Tages live bei einem Patienten angepasst. Darüber hinaus konnten sich alle Interessenten beim China Breakfast Meeting über den chinesischen Markt und seine Regulierungsprozesse austauschen. Im nächsten Jahr wird die Vorstellung des chinesischen Marktes mit einer eigenen Länderfläche fortgesetzt. Vom 21. bis 23. April findet die Medtec Europe 2015 erneut auf dem Messegelände in Stuttgart statt. mg medteceurope.com Moderne Pflaster: André Geerts, Sales Manager Bayer B.V., zeigt Klebstoffe, Schäume und Folien auf Basis von PUR Foto: K-ZEITUNG Moderne Pflaster PUR vom Klebstoff bis zur Barrierefolie Wundbehandlung Polyurethanroh- stoffe für hautfreundliche Klebstoffe, absorbierende Schaum stoffe sowie wasserbasierende Lacke für dehnbare und widerstandsf ähige Barrierefolien – das präsentierte Bayer Material Science (BMS) auf der Medtec in Stuttgart. Dazu gehören vor allem die erst kürzlich in den Markt eingeführten Produkte Baymedix AP 501 und AR 602. Sie sind frei von Lösemitteln und können zu hautfreundlichen Klebstoffen reagiert werden, die hydrophil sind und eine einstellbare Klebkraft aufweisen. Bei richtiger Einstellung ermöglichen diese Formulierungen eine leichte Ablösung von der Haut und verkleben nicht auf der nässenden Wunde. Neben den genannten neuen Produkten hat das Unternehmen auch PUR-Rohstoffe der Marke Baymedix FP für die reaktive Schaumtechnik im Angebot. Mit ihnen lassen sich sehr glatte und komfortable Schäume herstellen, die nicht vergilben und eine sehr gute Feuchtigkeitsaufnahme aufweisen. Außerdem hat BMS unter den Bezeichnungen Baymedix FD und CD eine ganze Reihe von wässrigen aliphatischen Polyurethan dispersionen für die Verwendung in schützenden, atmungsaktiven Barrierefolien entwickelt. Produkte der Reihe Baymedix CD sind frei von Allergenen und Weichmachern und überdies geruchlos. mg www.materialscience.bayer.de Besser als Gummi Durchblick in der Medizin Polyone veranstaltet mit Arburg und Foboha ein Lunch & Learn über TPE Polyamid – glasklar und antibakteriell Pharmaverpackung Während der Medtec Europe hat Polyone GLS Thermoplastic Elastomers, ein Anbieter von spezialisierten thermoplastischen Elastomeren (TPE), gemeinsam mit dem Spritzgießmaschinenhrsteller Arburg und dem Formenbauer Advaltech Foboha eine „Lunch & Learn“-Tagung veranstaltet. Kunststoffverarbeiter, die die Veranstaltung besuchten, konnten sich im Rahmen von Vorträgen und in Gesprächen beim Lunch über alle Aspekte für die Umstellung von herkömmlichem vulkanisiertem Gummi zu TPEs für Pharmaverpackungen informieren. Diskutiert wurden Werkzeugkonstruktion, Reinraumpraktiken und Betriebsabläufe und natürlich die Vorteile von TPE im Vergleich zu Gummi. John Voyce, Marketing Manager in Europa für Polyone GLS, war zufrieden mit dem hohen Engagement aller Teilnehmer. Vorteile von TPE Die Vorteile von TPE wurden unter anderem am Beispiel einer Durchstichmembran in Septumflaschen erörtert. „TPE bietet hier eine kostengünstige Alternative zu vulkanisierten Gummisepta und -stopfen“, erläuterte Voyce. „Einer der hervorstechenden Vorteile ist eine rationalisierte Bearbeitung, die mehrere Arbeitsschritte durch einen Schritt in Form von Spritzgießverfahren ersetzt.“ Wenn vulkanisierte Elastomere für pharmazeutische Verpackun- gen ausgewählt werden, ist der Aufwand für Verarbeiter hoch: Gummi muss mit Zutaten wie Vernetzungsmitteln gemischt werden; die Mischung wird erhitzt, um es zu homogenisieren, und das Aushärten des Materials erhöht die Zykluszeiten. Nach dem Aushärten müssen die Gummiteile gewaschen werden, um alle Zutaten, die nicht reagiert haben, zu entfernen. Das alles entfällt beim Einsatz von TPE. Während der Veranstaltung präsentierte Polyone GLS den TPEWerkstoff Versaflex HC 2110-35N, ein 35 Shore A-Material für Durchstichmembrane und Stopfen. „Das Material hat neben den genannten wirtschaftlichen Vorteilen bei der Herstellung eine ausgezeichnete Wiederversiegelung. Es widersteht dem Coring, selbst bei mehrfachen Anwendungen mit Sechs-Millimeter-IV-Infusionsspitzen und -nadeln in 16 Gauge und kleiner“, erläuterte Voyce. Das sogenannte Coring ist die Tendenz eines Materials, winzige Fragmente zu bilden, wenn es von einer Nadel durchstochen wird. Das neue Material bietet auch eine hervorragende Sauberkeit, da auf Schwefel, Zink und andere Vernetzungsmittel, die bei der Aushärtung von Gummi zum Einsatz kommen, verzichtet werden kann. Die Formulierung erfüllt die Anforderung der Norm ISO 15759 für medizinische Infusionsausstattungen und eignet sich für das Sterilisieren im Autoklaven bei Temperaturen bis zu 121 °C. mg www.polyone.com Transparenz Trogamid Care heißen die glasklaren Polyamide, die Evonik für die Medizintechnik anbietet. Die Produkte zeigen hohe Transparenz, hohe Chemikalien-, hohe Lipid- und sehr gute Spannungsrissbeständigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie für Anwendungen im direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, Medikamenten oder Wirkstoffen bestens geeignet. Auch gegenüber alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln zeigen sie eine herausragende Beständigkeit – vor allem im Vergleich mit anderen transparenten Werkstoffen. Mit Trogamid Care MX73-A präsentierte das Unternehmen auf der Medtec jetzt eine glasklare Type, die zudem auf der Basis von Silberionen antibakterielle Eigenschaften aufweist. Zahnersatz aus PEEK Außerdem stellte Evonik ein neues PEEK für die Dentaltechnik vor. Das Material dient als Basismaterial für Fräsrohlinge für Kronen und Brücken sowie für herausnehmbaren Zahnersatz. PEEK ist leichter zu verarbeiten als Keramik und im Gegensatz zu Titan auch für Allergiker geeignet. Zudem ist der Kunststoff elastischer als Metall. „Darüber hinaus eröffnet die CAD/CAM-gestützte Verarbeitung von PEEK neue Möglichkeiten“, erläuterte Marc Knebel, Evonik-Experte für medizinische Kunststoffanwendungen. mg www.evonik.de Ganz ohne Blei Kunststoffe für die Radiologie können das problematische Schwermetall Blei ersetzten Strahlenschutz Bauteile für die Radiologie kostengünstig fertigen – das sind die Vorteile des Kebablend RS Compounds von Barlog Plastics. Der Werkstoff bietet Designfreiheit, problemlose Verarbeitung im Spritzguss, gepaart mit der Strahlenschutzfähigkeit ähnlich Blei. „Unseren Kebablend RS-Typen werden mittels einer speziellen Compoundiertechnik schwere Füllstoffe wie Bismut hinzugefügt. Diese Füllstoffe sorgen dafür, dass der Kunststoff eine vergleichbar abschirmende Wirkung gegen Röntgenstrahlung aufweist wie Blei“, erläutert Peter Barlog, Geschäftsführer Barlog Plastics. Spritzgussgeeignet Somit können Bauteile für strahlengeschützte Räume kostengüns- tig aus Kunststoff gerfertigt werden. Aiuch die ganz schweren Kebablend RS Compounds sind für die Spritzgießtechnik geeignet. „Bei entsprechender Auswahl der Basispolymere sind auch Mehrkomponententechniken für stoffschlüssige Verbindungen anwendbar“, erklärt Barlog die Vorteile gegenüber Blei. Ganz abgesehen von den gesundheitlichen Risiken, die vom Schwermetall Blei ausgehen und die es bei dem Kunststoffcompound nicht gibt. Barlog zeigte auf der Medtec eine erste Anwendung des Materials: einen spritzgegossenen Dosenkörper einer elektrotechnischen Installationsdose, die dafür bestimmt ist, in Wände oder dergleichen Bauteile von strahlengeschützten Räumen eingebaut zu werden. mg www.barlogplastics.de Durchblick bei Evonik: Christiane Röhnke (l.) und Dr. Claudia Mattheis erläutern die Vorteile glasklarer Polyamide, die nun auch als antibakteriell wirksame Type verfügbar sind Foto: K-ZEITUNG MESSEN + AUSSTELLUNGEN MEDTEC 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 7 COP statt Glas Bruchsichere COP-Spritzen Micropower goes LSR Arburg mit Werkzeug von Männer Medtec-Premiere für Ferromatik Milacron Erweiterung des Anwendungsspektrums Spritzenkörper I Botoxspritzen sind ein typisches Einsatzbeispiel für die Spritzenkörper, die Spritzgießmaschinenbauer Arburg auf der Medtec Europe produzierte: „Viele Medikamente wie Botox werden heute in Spritzenkörpern vorgefüllt konfektioniert und gebrauchsfertig verpackt. Das minimiert den Arbeitsaufwand von Ärzten sowie das Risiko, eventuell das falsche Medikament aufzuziehen“, erklärte Sven Kitzlinger, der bei Arburg für die anwendungstechnische Beratung verantwortlich ist. Bislang ist Glas dafür der Werkstoff der Wahl gewesen. Nun hat man mit Zenonex 690 von Zeon eine Alternative aus transparentem Kunststoff gefunden. Bei dem Material handelt es sich um ein Cyclic Olefin Polymer (COP), das im Gegensatz zu Glas bruchsicher ist und bei dem im Gegensatz zu einem PP kein Sauerstoff diffundiert. „Wir versprechen uns von dieser Anwendung großes Potenzial in der Medizintechnik“, so Kitzlinger. Gezeigt wurde sie am Stand von Arburg auf einem elektrischen Allrounder 370 A, der GMP-konform in Edelstahl ausgeführt und speziell für die Reinraumproduktion ausgestattet war. Die Zykluszeit für zwei je 2,35 g schwere Spritzenkörper betrug rund 9 s. Dies erfolgte über eine seitliche Anspritzung mit Nadelverschlussdüse. Das 2-fach-Werkzeug stammte von Männer, Bahlingen. Arno Pfaff, Vertriebsleiter der Männer-Group, nannte noch einen weiteren Vorteil dieser Lösung: „Im Vergleich zu Glas hat man hier eine deutlich größere Gestaltungsfreiheit beim Design des Spritzenkörpers.“ Nach seiner Aussage testet Männer aktuell mit Kunden Werkzeuge mit deutlich mehr Kavitäten. sk www.arburg.com Wie die Spritzenkörper aus COP gefertigt wurden, erklärten (v.l.n.r.) Alexander Göhring, Senior Sales Manager Medical, Sven Kitzlinger, der für anwendungstechnische Beratung verantwortlich ist, sowie Arno Pfaff, Vertriebsleiter der Männer-Group Foto: K-ZEITUNG Premiere Wittmann Battenfeld hat auf der Medtec Europe erstmals eine Flüssigsilikonanwendung im Bereich des Mikrospritzgießens gezeigt. Auf einer Micropower 15/10 wurden winzige Staubschutzklappen für Klinkenbuchsen auf einem 2-fach-Werkzeug von Awetis – Engineering + Manufacturing, Laudenbach, aus einem Zweikomponenten-Flüssigsilikon von Momentive Performance Materials, Leverkusen, hergestellt. Das Werkzeug von Awetis ist nach Aussagen von Martin Philipp-Pichler, Produkt- merkmal im Markt.“ Wittmann Battenfeld hat das Maschinenkonzept komplett auf die LSR-Anwendung ausgelegt: Der Schneckenzylinder ist schnell umrüstbar. Ein spezieller Mischer sorgt für die Werkstoffmischung: Das Material wurde über eine Dosierpumpe der EMT Dosiertechnik, Werdohl, mit zweimal 1-l-Kartuschen zur Spritzeinheit befördert. Die Oberflächen der Teile sind mit Mikrostrukturen versehen, die mittels Laserbearbeitung in das Werkzeug eingearbeitet werden. „Wir erschließen uns mit dieser Anwen- Die Kanülen für die Spritzen wurden gleich automatisiert in die Spritzgießmaschine eingelegt, zeigten Stefan Sonnhalter (l.), Vertriebsmanager Deutschland, und Sven Engelmann, Leiter Applikationen & Systeme Foto: K-ZEITUNG Spritzenkörper II Auch Spritzgieß- maschinenbauer Ferromatik Milacron, Malterdingen, zeigte wie Arburg auf der Medtec Europe die Fertigung von Spritzenkörpern aus COP. Das Werkzeug war 4-fach und stammte in dem Fall von Zahoransky, Todtnau-Geschwend. Und noch einen weiteren Unterschied gab es zum Arburg-Exponat, wie Sven Engelmann, Leiter Applikationen & Systeme, betonte: „Die Kanülen für die Spritzen werden bei uns gleich automatisiert in die Spritzgießmaschine eingelegt.“ Kernstück der vollautomatischen Fertigungszelle war eine vollelektrische Spritzgießmaschine Typ F 120 mit 1.200 k N Schließkraft. Die Nadeln wurden mit einem von Zahoransky entwickelten hocheffizienten Nadelvereinzelungssystem mit dem Namen Z.NFS ins Werkzeug eingelegt, ausgerichtet und mit einem COP von Zeon umspritzt. Das lieferte ebenfalls Zahoransky. Parallel zur Einlegephase der Nadeln in der einen Werkzeughälfte wurden auf der anderen Seite die fertig gespritzten Teile entnommen. Dadurch konnte die Zykluszeit erheblich reduziert werden und es entstanden in nur 17 s vier komplette Einwegspritzen mit Nadeln.Die ausgestellte F 120 war mit einer AP 35 Spritzeinheit (Advanced Performance) für erhöhte Einspritzgeschwindigkeiten bis 500 mm/s ausgestattet. „Das ist eine echte Hightech anwendung, von der wir uns auf dem Medizintechnikmarkt viel versprechen“, sagte Engelmann. Derzeit trägt der Medizintechnikbereich bei Ferromatik Milacron rund ein Viertel des Umsatzes bei, Tendenz steigend. sk www.ferromatik-milacron.com Auf einer Micropower wurden winzige Dichtelemente gefertigt – und zwar erstmals aus Silikon. „Das ist ein Alleinstellungsmerkmal“, freuten sich Vertriebsingenieur Erwin Neugebauer (l.) und Martin Philipp-Pichler, Produktmanager Micropower Foto: K-ZEITUNG manager Micropower, das „kleinste Mikrowerkzeug, das bisher an der Maschine verbaut wurde“. Philipp-Pichler weiter: „Bei der Flüssigsilikonverarbeitung mit geringen Schussgewichten haben wir ganz klar ein Alleinstellungs- dung neue Kunden im Bereich der LSR-Verarbeitung“, ist sich Philipp-Pichler sicher. Derzeit habe man bereits mehrere Anfragen dafür laufen. sk www.wittmann-group.com Behutsam weiterentwickelt Spezielle Anfragen Bessere Gleiteigenschaften Babyplast setzt auf kleine Schritte Neues Technologiezentrum Raumedic zeigte neue Silikonstopfen Neuerungen Erstmals in seiner Funktion als geschäftsführender Gesellschafter von Christmann Kunststofftechnik war Marc Tesche auf der Medtec. „Deutschland ist für Babyplast eindeutig der größte Markt, und die Medtec nutzen wir traditionell, um mit unseren innovativen Kunden in Süddeutschland in Kontakt zu kommen.“ Seit dem Wechsel an die Spitze der Geschäftsführung im Februar hatte Tesche ein volles Programm: Der Umzug innerhalb von Kierspe einschließlich der Einrichtung eines neuen Technikums, die Einführung einer Vielzahl neuer IT-Systeme, mit denen zum Beispiel Vertrieb und Service schneller werden sollen, sowie Verbesserungen an den Spritzgießmaschinen. „Babyplast als neuer Mitgesellschafter der deutschen Vertriebsgesellschaft ist sehr daran interessiert, das Feedback der anspruchsvollen deutschen Kunden für die Weiterentwicklung der Technik zu nutzen. Dabei wird es viele kleine Entwicklungsschritte geben“, so Tesche. Er nannte vor allem die Steuerung sowie die Hydraulik; Verbesserungen auf beiden Seiten sind derzeit bei Pilotkunden im Einsatz. Tesche: „Das Unternehmen ist eine Perle, der wir einen neuen Schliff geben wollen.“ sk www.babyplast.de Marc Tesche, seit Februar geschäftsführender Gesellschafter bei Babyplast, sah die Messe als gute Gelegenheit, um mit den Kunden in Süddeutschland ins Gespräch zu kommen Foto: K-ZEITUNG Martin Wagner, Produktion und Entwicklung, zeigte auf der Messe eine der Neuentwicklungen des Unternehmens: einen Kompensationsballon für die künstliche Beatmung von Narkoseoder Komapatienten Foto: K-ZEITUNG Frank Richter, Head of Communication & Customer Service bei Raumedic, zeigte die neuen Silikonstopfen mit verringerter Losbrech- und Gleitreibungskraft Foto: K-ZEITUNG Beatmung Der Medizintechnik- spezialist Spang & Brands hat kurz vor der Medtec ein neues Technologiezentrum in Betrieb genommen. Das Unternehmen aus Friedrichsdorf stellt traditionell sowohl auf der Messe in Stuttgart als auch auf der im November stattfindenden Compamed aus. „Die Compamed bringt mehr Kontakte, dafür sind die Anfragen, die wir auf der Medtec erhalten, spezieller“, sagte Martin Wagner, Produktion und Entwicklung. Brandneue Produkte hatte Spang & Brands in Stuttgart nicht im Gepäck. Zu sehen war aber unter anderem der auf der Compamed 2013 gezeigte Kompensationsballon aus einem speziellen TPE für die künstliche Beatmung von Narkose- oder Komapatienten. Dieser sowie Teile aus ABS ergeben zusammen einen sogenannten Cuff, den Spang & Brands für Tracoe Medical im Reinraum fertigt. Für den Kompensationsballon konstruierte und fertigte das Unternehmen im eigenen Werkzeugbau ein Mehrkavitätenwerkzeug aus hochchromlegiertem Sonderstahl und entwickelte dazu eine innovative Entformungstechnik, um solch ein weiches Bauteil automatisiert zu entformen. sk www.spang-brands.de Neuer Werkstoff Der Medizintech- nikspezialist Raumedic, Helm brechts, zeigte auf der Medtec Europe als Highlight einen Silikonstopfen für dreiteilige Spritzensysteme. In der medizintechnischen und pharmazeutischen Industrie wächst seit Jahren das Interesse, die bekannten Defizite der Kolbenstopfen bei dreiteiligen Spritzensystemen zu reduzieren. Hierzu zählen die hohe Losbrechkraft des Kolbens im Spritzenkörper beim erstmaligen Benutzen sowie die hohe Gleitreibungskraft und der Stick-Slip-Effekt des Stopfens. Raumedic ist es nun gelungen, anhand einer neuartigen Material rezeptur für Silikonstopfen die Losbrech- und Gleitreibungskraft im Vergleich zu den bisher auf dem Markt erhältlichen Stopfen zu verringern. Untersuchungen im hauseigenen Labor zeigen mit identischem Versuchsaufbau und gleichen Parametereinstellungen reduzierte Kraftwerte von über 50%. Auch der Stick-Slip-Effekt bewegt sich je nach kundenspezifischer Spritzensystemlösung bereits im nicht sterilisierten Zustand auf einem signifikant niedrigeren Niveau. sk www.raumedic.com MESSEN + AUSSTELLUNGEN PLASTPOL/CFK-VALLEY STADE 8 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 CFK-Experten treffen sich in Stade 8. CFK-Valley Stade Convention diskutiert Trends und Entwicklungen bei CFK Expertenforum Von „A“ wie Airbus bis „T“ wie Topocrom – vom 24. bis 25. Juni präsentieren führende Unternehmen und Institute der CFK-Branche ihre Produktneuheiten und Systemlösungen in Stade. Leitthema der achten Auflage der CFK-Valley Stade Convention sind „Latest innovations in CFRP-Technology“. Erwartet Factory von Volkswagen in Wolfsburg. Hervorzuheben sei ebenfalls die 2013 gegründete Dachorganisation Composites Germany, die die Interessen der vier großen deutschen Verbände CFK-Valley Stade, AVK, CCeV und VDMA bündelt und vertritt. Wichtige Schlüsseltechnologien für den Erfolg von CFK werden in Zukunft weiterhin die Automatisierung sowie großserientaugliche Lösungen, zum Beispiel das SMC/BMC-Verfahren oder das Hochdruck-RTM-Verfahren, sein. Einen aktuellen Stand der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten aus Sicht der Universitäten, der Industrie und der Zulieferer bietet die achte Auflage der CFK-Valley Stade Convention. Ergänzende Fachausstellung Prof. Dr.-Ing. Axel Herrmann, CTO CFK-Valley Stade, wird auch in diesem Jahr die CFK Valley Stade Convention eröffnen Foto: CFK-Valley werden rund 400 Teilnehmer aus dem In- und Ausland. Die diesjährige CFK-Valley Convention findet zugleich im zehnjährigen Jubiläumsjahr des CFKValley Stade e.V. statt. In dieser Zeit haben carbonfaserverstärkte Kunststoffe, kurz CKF, auch dank der Forschungs- und Netzwerkarbeit am CFK-Valley neben den klassischen Anwendungen in der Luftfahrt zahlreiche neue Bereiche in der Windkraft und der Automobilindustrie erobert, so Prof. Dr.-Ing. Axel Herrmann, Chief Technology Officer beim CFKValley Stade. Heute ist das CFKValley Stade beispielsweise auch Partner der Open Hybrid Lab Thematisch aufgeteilt ist die zweitägige Vortragsreihe in die Bereiche Materialien, Anwendungen, Simulation, Produktion und Industrialisierung. Zu den Referenten zählen unter anderem Henri Girardy, Hexcel Composites (Dagneux/ Frankreich), Dr. Ulrich Bieling, Airbus Operations GmbH (Hamburg), Dr. Henry Hyun Kyu Shin, Korea Institute of Carbon Convergence Technology (Jeonju/Korea), Pierre Marquette, ESI Group (Mérignac/Frankreich), Gregor Körkel, Daimler AG (Stuttgart) sowie Jens Winkler, Airbus Operations GmbH (Stade). Begleitet wird die Veranstaltung traditionell von einer Fachausstellung. Rund 40 Unternehmen und Institute stellen hier ihre Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten CFKWertschöpfungskette vor und treten in persönlichen Dialog mit den Konferenzteilnehmern. reh www.cfk-convention.com <ŽŵƉůĞdžĞWƌŽďůĞŵĞ͍ &ůĞdžŝďůĞ>ƂƐƵŶŐĞŶŝŶ 'Ƶŵŵŝͻ^ŝůŝŬŽŶͻdW dŚĞƌŵŽƉůĂƐƚƐƉƌŝƚnjŐƵƘ Plastpol wächst erneut Messe zum 18. Mal in Kielce / Hohe Auszeichnung für GWK-Temperiertechnik Sprungbrett Die Internationale Messe für Kunststoff- und Gummiverarbeitung Plastpol im zentralpolnischen Kielce hat Ende Mai zum 18. Mal stattgefunden. Seit Jahren befindet sich die Messe auf Expansionskurs und verzeichnete auch in diesem Jahr einen deutlichen Anstieg sowohl bei der Anzahl der Aussteller als auch der Ausstellungsfläche. 750 Aussteller aus 30 Ländern präsentierten sich auf 13.500 m². Aus Deutschland waren 85 Unternehmen vertreten. Die Plastpol gilt als Leitmesse der Kunststoffverarbeitung für Mittel- und Osteuropa. Ihr technisches Themenspektrum reichte in diesem Jahr von Verpackungen und Produktdesign über Gummiaufbereitung bis hin zu Kunststoffrecycling. Eine Vielzahl an Maschinen wurden im Betriebszustand gezeigt und sogar eingebettet in Fertigungszellen. Platinum Plast-Medaille für GWK-Temperierung Im Rahmenprogramm der Messe wurde die Platinum Plast-Medaille für die beste Peripherietechnik an die GWK Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH mit Sitz in Kierspe verliehen. Diese Ehrung erhielten die Sauerländer für ihr dynamisches Temperiersystem Vario CS/WH. Mit Vertriebsgeschäftsführer Helmut Gries freuen sich die Gebietsverkaufsleiter Steffen Bernhardt Zunehmende Attraktivität: 750 Unternehmen stellten ihre Neuheiten auf der 18. Plastpol im zentralpolnischen Kielce aus, darunter mittlerweile 85 Unternehmen aus Deutschland Foto: Targi Kielce und Robert Srodon. „Polen ist ein interessanter Markt, auf welchem viele hochwertige Spritzgussteile für die Automobilindustrie und andere Branchen gefertigt werden“, bekräftigt Gries die Positio nierung der GWK im Nachbarland. „Es freut uns daher umso mehr, dass unsere Entwicklung zur bindenahtfreien Herstellung von Bauteilen mit Class-A-Oberflächen diese Auszeichnung erhalten hat.“ Die Stärken des Systems demonstrierte auf der Messe ein mit Vario WH temperiertes Werkzeug auf einer Krauss MaffeiSpritzgießmaschine, in welchem Mucell-geschäumt gespritzte Hochglanzbauteile produziert wurden. Einige der deutschen Unternehmen stellen schon seit Jahren in Kielce aus. „Wir kommen bereits seit sechs Jahren zur Plastpol – unabhängig von der sonstigen Marktlage“, sagt Gerhard Bock, Verkaufsleiter bei der Kuhne GmbH, Sankt Augustin. Kuhne produziert Maschinen für die Folien- und Plattenherstellung und vertreibt Anlagen in Polen über eine Vertretung. Auf eine langjährige Präsenz auf dem polnischen Markt blickt zudem die Werner Koch Maschinentechnik GmbH aus Ispringen zurück. Und auch für deutsche Messegesellschaften wird die Plastpol Messestandorts für den europäischen Kunststoffmarkt. Zwischen der Messe Kielce und den Düsseldorfern besteht schon seit einiger Zeit eine noch recht lose Assoziation. Die Qualität dieser Zusammenarbeit könnte künftig zunehmen. gr www.targikielce.pl Beste Peripherietechnik auf der Plastpol: Mit Vertriebsgeschäftsführer Helmut Gries (Mitte) freuen sich die Gebietsverkaufsleiter Steffen Bernhardt (r.) und Robert Srodon (l.) Foto: GWK Open House zeigt Wittmann-Gesamtportfolio in Nürnberg 135 Kunden besuchen die Wittmann-Zentrale für Robotsysteme und Automation World of Innovations 135 Kunden ĞƌĂƚƵŶŐͲ<ŽŶƐƚƌƵŬƟŽŶͲtĞƌŬnjĞƵŐďĂƵͲWƌŽĚƵŬƟŽŶ ^/K͘Θ͘^ŝŵŽŶ'ŵď, 'ƵŵŵŝͲƵŶĚ<ƵŶƐƚƐƚŽīǁĞƌŬ <ĂƌůͲtŝŶŶĂĐŬĞƌͲ^ƚƌ͘ϭϬͲϭϮ Ͳϯϲϯϵϲ^ƚĞŝŶĂƵĂ͘Ě͘^ƚƌ͘ ǁǁǁ͘ƐŝĐŽ͘ĚĞ interessanter. So war dieses Jahr Ulrich Reifenhäuser, Vertriebsleiter der Reifenhäuser GmbH & Co. KG und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der K-Messe Düsseldorf, zum ersten Mal in Kielce. Er richtete zur Messegala ein Grußwort an Veranstalter und Aussteller und betonte dabei die Bedeutung des Highlight Mikrospritzgießtechnik: Vertriebsleiter Andreas Hollweg (v.l.) zeigt Unternehmenschef Dr. Werner Wittmann die feinen Bauteile aus der Micropower, daneben Niederlassungsleiter Michael Tolz Foto: K-ZEITUNG und Besucher nutzten die World of Innovations in der WittmannZentrale für Automation am Standort Nürnberg-Feucht, um mit dem Hersteller von Spritzgießmaschinen und Peripherietechnik für die Kunststoffverarbeitung über Trends und Innovationen etwa in der Prozessintegration und der Mikrospritzgießtechnik zu diskutieren. In Fachvorträgen wurden darüber hinaus Produktneuheiten bei linearen Robotern und der Robotersteuerung (lesen Sie dazu auch Seite 19), in der Ma- terialversorgung und der Temperiertechnik vorgestellt. „Wir wandeln uns vom Handelshaus zum Systempartner“, bringt es Unternehmenschef Dr. Werner Wittmann auf den Punkt. Turnkey-Anlagen seien gefragt, „das Einzelrobotergeschäft gibt es in Deutschland ja kaum noch“. gr www.wittmann-group.com Lesen Sie mehr zum WittmannOpen House in der mobilen Ausgabe der K-ZEITUNG-App. Elastomere Trelleborg und Arburg verbindet eine wechselseitige Partnerschaft Seite 12 TECHNOLOGIE 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 DIE TECHNOLOGIEZAHL Exportquote steigt kontinuierlich 60% 45% 46% 48% 49% 53% 55% 40% 20% Umwelt- und Wirtschaftspreis 9 Löwenzahn-Kautschuk von Continental mit dem Green Tec Award 2014 ausgezeichnet 0% Löwenzahn soll künftig Kautschuk für Reifen liefern. Für dieses zukunftsweisende Entwicklungsprojekt erhielt Continental nun den europäischen Umweltpreis „Green Tec Award 2014“ Foto: Continental Die Exportquote für Robotik und Automation aus Deutschland ist seit 2008 von 45% auf 55% angewachsen. In absoluten Werten erhöhte sich das Exportvolumen in diesem Zeitraum also um 37% auf 5,7 Mrd. EUR. Wachstumstreiber sind vor allem China und die USA. Quelle: VDMA Robotik + Automation AUS DEM INHALT Wacker präsentiert Silikone für die Automobil-, Haushalts- und Baby-Care-Industrie��������������������������������� 11 Teknor Apex stellt neue Sarlink-Compounds vor�������������� 14 Neue Generation kontinuierlicher Blockschaumanlagen von Hennecke weist zahlreiche neue Features auf����������� 18 Im FO US: Medizintechnik – SKZ und TU München setzen auf Nano-Titandioxid als Additiv����������������������������������������������� 22 Interview mit CEO Peter Vanacker über die neue nanoporöse BOPP-Folie von Treofan������������������������������������������� 21 KURZ BERICHTET Jederzeit und überall Der Chemical Resistance Guide (CRG) von Du Pont, einer der meistgenutzten Onlineratgeber zur Auswahl von Elastomeren, steht jetzt auch als praktisches, benutzerfreundliches Offline werkzeug für Desktop-PCs, Tablets und Smartphones zur Verfü gung. Basierend auf dem umfassenden, bei Du Pont sowie bei Experten aus der Elastomer- und Dichtungsbranche verfügbaren Wissen, hilft er bei der Wahl des passenden Elastomerwerkstoffs für die jeweilige Anwendung. Der Benutzer wählt aus über 1.800 Chemikalien aus und erhält dann Verträglichkeitsbewertungen für 20 Elastomerfamilien. Darüber hinaus bietet der CRG detail liertere Informationen über die Leistungen von Du Pont Kalrez Perfluorelastomerteilen und Du Pont Viton Fluorelastomeren. Unter der Überschrift „Introduction to Elastomers“ finden Werk stoff- und Wartungsingenieure im ersten Abschnitt grundlegende Informationen über die Eigenschaften und wichtigsten Kriterien für die Auswahl von Elastomeren. Als zentraler Bereich bietet der General Chemical Resistance Guide der Los Angeles Rubber Inc. eine Auswahl von 1.800 Chemikalien und – für die wichtigsten Elastomertypen – die jeweilige Bewertung der Eigenschaften bei Raumtemperatur. sl Alternative zu Mikrokunststoff Mikroplastik ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde – als Abrasionspartikel in der Zahnpasta. Dies ist nur ein Beispiel für Mikroplastik in der Kosmetikindustrie. Die Kleinstpartikel (100 bis 500 µm) aus Polyethylen oder Polypropylen sollen auch Duschgels oder der Gesichtscreme den gewünschten Peeling effekt geben. Doch das Material steht in der Kritik: Über das Abwasser weggespült, kann es in Kläranlagen nur schwer herausgefiltert werden. So gelangt es in die Umwelt und letztlich in unsere Nahrungskette. Mikroplastik wurde schon in Honig, Trinkwasser und Bier nachgewiesen. Gelangen die kleinen Kunststoffpartikel bis in die Meere, lagern sie Schadstoffe an, etwa Insektizide. Wird das Mikroplastik von Muscheln, Krebsen und anderen Meeresbewohnern gefressen, werden die Schadstoffe vom Tier aufgenommen – und auch diese gelangen dann in unsere Nahrungskette. Laut IKW, dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V., möchte die Kosmetikindustrie schon in naher Zukunft auf den Einsatz von Mikroplastik verzichten. „Mikroplastik in Kos metikprodukten muss nicht sein“, so der Wissenschaftler Dr. Se bastian Pörschke vom Fraunhofer UMSICHT. So stellt Pörschke mit einem speziellen Hochdruckverfahren (PGSS) Partikel aus Biowachs her. Im Gegensatz zum gängigen Mahlverfahren kön nen konfektionierte Partikel produziert werden. „Je nach Kun denwunsch sind Kugeln, poröse Partikel, Mikroschwämmchen oder unterschiedliche Fasern möglich“, erklärt Pörschke. mg Entwicklungsprojekt Continental und das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie (IME) an der Universität Münster haben für ihr gemeinsames Entwicklungsprojekt „Rubin – Aufbruch zur Industriali sierung von Naturkautschuk aus Löwenzahn“ den Green Tec Award 2014 erhalten. Die Initiative wurde von einer 60-köpfigen Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Medien als herausragendes Beispiel für Umweltengagement und zukunftsweisende Umwelttechnologie in der Kategorie „Automobilität“ ausgezeichnet. Die Green Tec Awards sind Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis und werden seit 2008 in 14 verschiedenen Kategorien vergeben. Nicht auf tropische Klimate angewiesen „Wir arbeiten mit Rubin daran, für diese steigende Nachfrage eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvolle Lösung zu finden“, ergänzte Dr. Andreas Topp, Leiter Material- und Prozessentwicklung sowie Industrialisierung für Reifen bei Continental. Im Gegensatz zum traditionellen Gummibaum sei der besonders kautschukreiche russische Löwenzahn, an dessen indus- trieller Nutzung Continental und IME arbeiten, nicht auf tropische Klimate angewiesen. Die anspruchslose Pflanze könne in vielen gemäßigten Breiten auf sogenannten marginalen Flächen angebaut werden, die bislang landwirtschaftlich nicht nutzbar waren. Andreas Topp: „Dadurch verkürzen sich die Transportwege zu unseren Produktionsstätten und der weltweit wachsende Kautschukbedarf kann gedeckt werden, ohne dass weitere wertvolle Regenwaldflächen geopfert werden müssen. Beides hat nachhaltig positive Auswirkungen auf die globale CO2Bilanz und die Biodiversität.“ TEMPRO plus D leistungsstark prozesssicher Motivation und Treiber „Diese positiven Umwelteffekte haben nicht nur die Jury der Green Tec Awards überzeugt. Sie sind auch für uns Motivation und Treiber für dieses langjährige und herausfordernde Unterfangen“, unterstrich Dr. Carla Recker, Projektleiterin und verantwortlich für Materialchemie in der Reifendivision von Continental. Recker nahm zusammen mit Prof. Dr. Dirk Prüfer vom Fraunhofer IME die Auszeichnung in München vor rund 1.000 Gästen aus Wirtschaft, Sport und Unterhaltung entgegen. sl www.continental.de Projektleiterin Dr. Carla Recker von Continental und Prof. Dr. Dirk Prüfer vom Fraunhofer-Institut nehmen den europäischen Umweltpreis „Green Tec Award 2014“ für das Projekt „Rubin“ entgegen, das Kautschuk aus Löwenzahn für die Reifenproduktion nutzbar macht Foto: Continental anwenderfreundlich WITTMANN Robot Systeme GmbH Am Tower 2 | 90475 Nürnberg Tel.: +49 9128 7099 0 | Fax: +49 9128 7099 500 [email protected] Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Elastomere/Kautschuk TECHNOLOGIE ELASTOMERE 0821 319880-54 [email protected] 10 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Kommerzieller Ersatz Neue Elastomere für medizinische E&E-Kabelanwendungen übertreffen TPV Testergebnisse Minnesota Wire, ein Spezialist im Bereich Design und Produktion von Kabeln für medizintechnische Geräte nach Kundenvorgabe, hat die thermoplastischen Vulkanisat-(TPV-) Elastomere, die bei derartigen Anwendungen der Standard sind, durch neue Compounds aus thermoplastischen Styrolelastomeren (TPE-S) von der Teknor Apex Company ersetzt und dabei auf die besseren Produkteigenschaften direkt nach der Herstellung und nach dem Autoklavieren sowie ein besseres optisches und haptisches Erscheinungsbild des Endprodukts verwiesen. bei Minnesota Wire. „Zusätzlich verhalten sich die Medalist-Compounds stabiler bei der Extrusion, und beim Spritzgießen bedeutet Eine Vielzahl von Farben Niedrigerer Einspritzdruck Die TPE-S-Compounds Medalist MD-8421, MD-8431 und MD8451 bilden eine Produktreihe innerhalb des Teknor Apex Produktsortiments Medalist, einer umfangreichen Familie hochreiner medizinischer Elastomere mit einem breit gestreuten Eigenschaftenspektrum, zu der auch weitere TPE-Arten wie zum Beispiel TPV zählen. „Wir haben die neuen Medalist-Compounds getestet und festgestellt, dass sie vor dem Autoklavieren bessere Zugfestigkeits- und Dehnungseigenschaften als TPV haben und nach mehreren Autoklavierzyklen mehr von diesen Eigenschaften beibehalten – ein wichtiger Vorteil bei vielen medizintechnischen Geräten, die zur mehrmaligen Verwendung vorgesehen sind“, sagte Jeff Lewison, Konstruktionsingenieur für Isolierungen als auch für Ummantelungen zu verwenden.“ Von Teknor Apex erhältliche Testdaten vergleichen die drei neuen Medalist-Compounds mit einem Standard-TPV für medizinische Anwendungen, das bei E&E-Kabeln eingesetzt wird. In Tests zur Messung von Zugfestigkeit und Dehnung zeigten alle drei Medalist-Qualitäten bei diesen Eigenschaften vor dem Autoklavieren größere Werte und einen größeren Erhalt dieser Eigenschaften nach bis zu 15 Autoklavierzyklen (siehe Tabelle). ihre bessere Verarbeitbarkeit, dass wir mit einem niedrigeren Einspritzdruck auskommen und dadurch die Gefahr verringern können, beim Umspritzen empfindlicher Schaltkreise Schäden hervorzurufen. Den Kunden wird die Tatsache gefallen, dass unser Produkt einfach besser aussieht und sich besser anfühlt.“ Verbesserte elektrische Eigenschaften sind ein weiterer Vorzug der neuen Medalist-Compounds, auf die Lewison verwies. „Wir können Kabel mit dünneren Wandstärken verwenden, wodurch sie sich besser aufwickeln lassen, und die besseren elektrischen Eigenschaften ermöglichen es uns, diese Compounds sowohl „Die neuen Medalist-Compounds begegnen dem Problem einer begrenzten Autoklavier-Zyklenfestigkeit von TPV, die derzeit das Standardmaterial für medizinische Kabelummantelungen sind“, sagte Ross Van Royen, Senior Medical Market Manager der TPESparte von Teknor Apex. „Und Das auf diesem Foto gezeigte Kabel ist eine mögliche Anwendung für eine neue Reihe von Medalist-TPEs für medizintechnische Kabelanwendungen Foto: Teknor Apex während Standard-TPV farblich auf Natur und Schwarz beschränkt ist, sind TPE-S-Compounds in einer Vielzahl maßgeschneiderter Farben lieferbar, die bei komplexen Kabeln einen wichtigen funktionalen Wert besitzen.“ Elastomere des Typs Medalist MD-8421, MD-8431 und MD8451 können für Isolierungen, Ummantelungen und geformte Anschlüsse und Verbinder verwendet werden. Sie weisen Shore A-Härten von 92, 69 bzw. 82 auf, Zugfestigkeits- und Dehnungseigenschaften von vier Elastomeren für Draht- und Kabelanwendungen Quelle: Teknor Apex haben eine Entflammbarkeitsklassifikation von HB (UL94) und eine maximale Nenn-Dauerbetriebstemperatur von 105 °C (UL 1581). Neben überlegenen Eigenschaften beim Autoklavieren behalten die drei Compounds auch nach Gammabestrahlung und ETO-Sterilisieren eine hohe Zugfestigkeit, einen hohen Elastizitätsmodul und eine hohe Dehnung. Sie sind gegen Reinigungsund antimikrobielle Lösungen beständig, die üblicherweise in medizinischen Einrichtungen verwendet werden. Die neuen TPEs werden in einem nach ISO 13485 zertifizierten Werk produziert, in dem ausschließlich die medizinischen Elastomere der Marke Medalist hergestellt werden. Die Compounds Medalist 8421, 8431 und 8451 bestehen die Zytotoxizitätstests nach ISO 10993-5, sie sind RoHS- und REACH-konform und frei von tierischen Substanzen, Phthalaten und Latex-Eiweißstoffen. sl Medalist Compoundtechnologie Die thermopastisch-medizinischen Elastomere aus der Reihe Medalist bieten ein breites Spektrum hochreiner Styrol-, Olefin-, Vulkanisat- und technischer Kunststoffcompounds. Die Härtegrade reichen von ultraweichen Gelen mit 25 Shore OO bis hin zu harten, aber dennoch biegsamen Compounds mit 85 Shore D. Teknor Apex kann die dem Kunden verfügbaren Alternativen durch maßgeschneiderte Oberflächenästhetik, Haptik, Klarheit und Farbe erweitern. Für Konstrukteure und Kunststoffverarbeiter aus den Bereichen Medizintechnik und Gesundheitsprodukte gibt es einen erweiterbaren Ordner mit umfassenden Testdaten und Informationen zu allen Medalist-Produkten. Er kann auf der Medalist-Website unter www.medalistmd. com oder per E-Mail an Teknor Apex unter [email protected] angefordert werden. www.teknorapex.com Innovativer Wasserschutz Heiß und fettig Selbstquellendes Polyolefin-Elastomer schützt vor Wasser Materialklasse von Kraiburg TPE hat Bremsleitungen im Griff Quellband Nach Meldung des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.) verursachte das Hochwasser im vergangenen Jahr Schäden in Höhe von fast 2 Mrd. EUR. Ursache für das Hochwasser 2013 waren heftige Starkregenfälle. Dadurch sind viele Schäden weitab großer Flüsse entstanden. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die Unternehmen, Industriebetriebe und Anlagen vor großem Schaden bewahren können. Ein solches Mittel zur Schadensvermeidung bzw. Reduzierung ist ein selbstquellendes Polyolefin-Elastomer des Schweizer Unternehmens Tec Joint. Tec Joint ist ein Tochter unternehmen des international aktiven Schoop Konzerns und unter anderem auf die Produktion und Weiterverarbeitung von Gummifolien und gummierten Geweben nach Kundenspezifikationen spezialisiert. Ob als Schutz vor Wasser beispielsweise in der Bauindustrie, Automobilindustrie, der Elektronikund Elektroindustrie, chemischen Industrie, dem Maschinen- und Anlagenbau oder Eisenbahn- und Schiffsbau, das Material eignet sich hervorragend als Abdichtung an Kästen, Über- und Durchgängen, zum Beispiel bei Kabeldurchleitungen, Türen und Schaltern. Das Band bzw. die Platten haben eine Shore A-Härte von 45, einen Weiterreißwiderstand von 1,4 N/ mm2 nach DIN 53504 und eine Dehnungsfähigkeit von 350% nach DIN 53504. Je länger das Material mit Wasser in Verbindung kommt, desto größer wird die Volumenzunahme, das heißt, der Schutz verstärkt sich. So beträgt die Quellung nach DIN 53501 nach einem Tag 250%, nach zwei Tagen 480%, nach vier Tagen 560% und nach zehn Tagen 600%. Das Material ist standardmäßig in einer Rollenbreite von 25 bis 1.200 mm und Dicken von 0,5 bis 3,0 mm lieferbar. sl www.tec-joint.ch schließt in der Zusammenarbeit mit Veritas eine weitere HipexAnwendung im Bereich „unter der Motorhaube“. Mit dem hochtemperatur- und ölbeständigen Material von Kraiburg TPE ist der Doppelclip von Veritas bestens geeignet für den Einsatz im Motorraum. Dort wird der Doppelclip zu einer Halterung für eine saubere und sichere Verlegung der Bremsleitungen bei Fahrzeugen. Das TPE Hipex ist dauerhaft hitzebeständig bis 150 °C und gleichzeitig resistent gegen Öl und Fett. Im Vergleich zu Elastomeren lassen sich TPE generell leichter verarbeiten und bei schwierigen Geometrien anwenden. Individuelle Funktionsund Modullösungen Hervorragende Abdichtung Das selbstquellende PolyolefinElastomer quillt bei Kontakt mit Wasser bis zum Sechsfachen seiner ursprünglichen Dicke und kann sich danach wieder rückstellen. Automobilbau Kraiburg TPE er- Quellbänder: Effektiver Schutz gegen Wasserschäden Foto: Tec Joint Veritas ist internationaler Partner mit führender Materialkompetenz für individuelle Funktions- und Modullösungen zur Emissionsreduktion in der Automobilbranche. Mit Kraiburg TPE hat Veritas einen Partner gefunden, der ein qualitativ hochwertiges Material liefert, das alle Anforderungen im motornahen Raum erfüllt und den mechanischen Ansprüchen ge- Ein Vorteil von Hipex liegt in der thermoplastischen Verarbeitungsweise, die das Vulkanisieren erübrigt Foto: Kraiburg TPE recht wird. Der Doppelclip für Bremsleitungen wird im Spritzgießverfahren hergestellt. Durch das thermoplastische Verarbeitungsverfahren entfällt die zeitaufwendige Vulkanisation und die Zykluszeiten des Bauteils verringern sich. Die Haftung zur Hartkomponente Polyamid wird durch eine mechanische Verankerung erreicht, was zusätzliche Montage schritte einspart. Bei der Umsetzung des Projekts „Doppelclip“ arbeitete der TPESpezialist eng mit Veritas zusammen. Wie gewohnt unterstützt Kraiburg TPE den Kunden von der Materialauswahl bis hin zur Serienfertigung. Das Ergebnis ist ein hochwertiges Produkt für den motornahen Bereich in Fahrzeugen. „Wir sind überzeugt, dass sich Hipex bei Anwendungen im Motorraum und Getriebe als Material durchsetzen wird“, sagt Dr. Martin Geissinger, Produktmanager bei Kraiburg TPE. „Unsere intensive Marktbearbeitung zeigt uns einen positiven Trend für das öl- und temperaturbeständige thermoplastische Elastomer Hipex. Wir sind auf dem richtigen Weg und werden die Produktgruppe Hipex in Zukunft weiter ausbauen.“ sl www.kraiburg-tpe.com TECHNOLOGIE ELASTOMERE 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 11 Neue Dimension für Kautschuk Wacker präsentiert Silikone für die Automobil-, Haushalts- und Baby-Care-Industrie Der neue Flüssigsilikonkautschuk Elastosil LR 3022 ist kühlmittel- und hitzebeständig und eignet sich daher für die Herstellung von Dichtungen, die in der Motorkühlung verbaut werden Foto: Wacker Chemie Silikontechnologie Der Münchner Chemiekonzern Wacker stellte auf der diesjährigen Expobor zahlreiche neue, aber auch bewährte Silikonkautschuktypen vor. Premiere auf der Fachmesse feierte der kühlmittelbeständige Flüssigsilikonkautschuk Elastosil LR 3022/60, der sich zur Herstellung von Formdichtungen für den Motorkühlkreislauf eignet. Ebenfalls neu vorgestellt wurde der magnetitgefüllte Festsilikonkautschuk Elastosil R 781/80. Dieses Produkt ermöglicht die Herstellung magnetisch haftender Formteile und Profile. Im Rampenlicht stand aber auch Elastosil LR 3094/60. Dieser schnellvernetzende Flüssigsilikonkautschuk ist für die kosteneffiziente Großserienfertigung von Zündkerzensteckern konzipiert. Seine gummielastischen Vulkanisate zeichnen sich durch eine exzellente Hitzebeständigkeit sowie durch gute mechanische und sehr gute dielektrische Eigenschaften aus. Zündkerzenstecker und andere technische Artikel aus Elastosil LR 3094/60 müssen nicht getempert werden. Die Vulkanisate von Elastosil LR 3094/60 ver- kraften problemlos Temperaturen zwischen –55 und +210 °C. Ein Zündkerzenstecker aus diesem Silikon hat bei allen Temperaturen, denen er in der Praxis ausgesetzt ist, stets die gleichen Eigenschaften. Selbst unter fortdauernder Hitzeeinwirkung erreicht er eine hohe Lebensdauer. Zündkerzenstecker aus Elastosil LR 3094/60 bieten einen sicheren Schutz gegen Spritzwasser, Feuchtigkeit und Schmutz. Sie wirken zuverlässig elektrisch isolierend, erreichen eine hohe Durchschlagfestigkeit und vermeiden die Entstehung von Koronaeffekten. Kühlmittelbeständig Auf der Expobor stellte Wacker auch die neue Silikontype Elastosil LR 3022/60 vor. Dieser Flüssigsilikonkautschuk erlaubt die Herstellung von Formdichtungen, die problemlos im Motorkühlsystem von Automobilen eingesetzt werden können. Vulkanisate behalten auch unter Langzeitbelastung im direkten Kühlmittelkon- Elastosil R 781/80 ist in der Haushaltswaren- und Lebensmittel industrie vielseitig einsetzbar Foto: Wacker Chemie takt einen niedrigen Druckverformungsrest. Dies stellt eine dauerhaft exzellente Dichtungsfunktion sicher. Gewöhnliche Silikonelastomere sind als Dichtungsmaterial in heißen Bereichen des Motorkühlkreislaufs eher ungeeignet. Sobald sie mit der über 100 °C heißen Kühlflüssigkeit – meistens einer Wasser-Glykol-Mischung – in Berührung kommen, verschlechtern sich die für die Dichtheit wichtigen Produkteigenschaften wie Elastizität und Rückstellvermögen. Elastosil LR 3022/60 hingegen behält sein Rückstellvermögen dauerhaft, was für eine konstant hohe Dichtheit in der Dichtnut sorgt. Zudem bleibt das Gesamteigenschaftsprofil von Vulkanisaten aus Elastosil LR 3022/60 unter Langzeitbelastung nahezu unverändert. Das Vulkanisat des neuen Silikonkautschuks zeichnet sich außerdem durch eine sehr gute Kälteflexibilität bis zu Temperaturen von –45 °C aus. In der Kombination aus Temperatur- und Kühlmittelbeständigkeit bietet Elastosil LR 3022/60 somit eine Alternative zu organischen Elastomeren. Ebenfalls neu ist Elastosil R 781/80, ein mit winzigen magnetisierbaren Partikeln gefüllter Festsilikonkautschuk. Die Füllstoffteilchen bestehen aus dem ferromagnetischen Material Magnetit. Aus dem neuen Festsilikon können somit magnetisierbare Formteile und Profile hergestellt werden, die sich nach ihrer Magnetisierung wie schwache Permanentmagnete verhalten. Zusätzlich verleihen die Magnetitpar tikel dem Silikon eine Wärmeleitfähigkeit, die deutlich über der von Standardsilikonen liegt. Als Festsilikon kann Elastosil R 781/80 in den gängigen Formpressverfahren und durch Extrusion verarbeitet werden. Das Vulkanisat ist ausgesprochen temperaturstabil und verträgt problemlos 3M Dyneon Perfluoroelastomer PFE 7502BZ entspricht FDA-Standards O-Ringe, hergestellt aus 3M Dyneon Perfluoroelastomer PFE 7502BZ Foto: 3M gemäß den Standards der zuständigen US-amerikanischen Aufsichtsbehörden für Produktsicherheit kann 3M Dyneon Perfluoroelastomer PFE 7502BZ jetzt für Dichtungsanwendungen in Produktions- und Verarbeitungsprozessen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt werden. Für diese anspruchsvollen Anwendungen sind sehr hohe Produktionsstandards zwingend vorgeschrieben, damit die Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen zum Schutz von Leib und Leben eingehalten werden. Das Produkt wurde im Rahmen von Konformitätsuntersuchungen der Food and Drug Administration (FDA), der zuständigen USamerikanischen Behörde für die Regulierung von Produktsicher- heit in den Bereichen Lebensmittel, Arzneimittel, Kosmetika, Bioprodukte, medizinische Geräte und strahlenemittierende Konsumgüter, umfassend getestet. Ab sofort kann PFE 7502BZ Chem Shield für verschiedene Dichtungsanwendungen in Produktions- und Verarbeitungsprozessen der Lebensmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt werden, bei denen eine FDA-Konformität erforderlich ist. Außerdem ist der Werkstoff auch USP-VI-konform. Externe Juristen bestätigen FDA-Status Die vollständige Konformität der Testergebnisse mit den behördlichen Auflagen wurde von externen Juristen wie folgt bestätigt: „PFE 7502BZ verfügt über den entspre- mit Metallsonden aufspüren, selbst wenn es in nur geringen Mengen in einem Compound enthalten ist. Dadurch eröffnen sich zahlreiche Anwendungen in der Lebensmittel-, Pharma- oder Medizintechnik. Die erhöhte Wärmeleitfähigkeit des neuen Festsilikons kann zum Beispiel in Backformen von Vorteil sein. Backformen aus Elastosil R 781/80 werden auf der Innenseite heißer als gewöhnliche Silikonformen. Das führt zu Backwaren mit besonders knuspriger Kruste. sl www.wacker.com CREATIVE POLYMERS Magnetisierbar Zulassung Fluorpolymere Nach strengen Tests Temperaturen zwischen –40 und +200 °C. Nach dem Tempern sind die Vulkanisate für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet und entsprechen den Vorschriften des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA). Das neue Silikonelastomer ist vielseitig verwendbar. So können etwa magnetisch haftende Silikonartikel für Magnettafeln hergestellt werden. Besonders stark ist die magnetische Haftung, wenn der Untergrund selbst magnetisch ist. Auch lässt sich Elastosil R 781/80 chenden FDA-Status für den Einsatz in O-Ringen und anderen Dichtungsringen für wiederholt einsetzbare Geräte und Anlagen zur Lebensmittelverarbeitung sowie Anwendungen im Kontakt mit Lebensmitteln in Verbindung mit allen Lebensmittelarten gemäß Nutzungsbestimmung A (hohe Temperaturen, hitzesterilisiert oder bei etwa 121 °C in Retorte destilliert) und insbesondere bei maximalen Sterilisationstemperaturen von bis zu 150 °C für kurze Zeiträume (weniger als zwei Stunden). Dieser Status beruht auf extrem niedrigen Niveaus maximaler potenzieller Migration aller Komponenten von PFE 7502BZ basierend auf einem für diese Industrieanwendungen typischen Oberflächen-Volumen-Verhältnis.“ sl www.3m.de für die Automobil-Industrie Hart/Weich-Verbindung mit teilaromatischem PA, 50% GF CREAMID®-S, DURAMID®-S PA teilaromatisch bis 60% GF verzugsarm, sehr gute Oberfläche, geringe Wasseraufnahme, geeignet für Metallersatz PTS-THERMOFLEX®-A22 + A23 Härte 50-85 Shore A, Haftung an PA6, PA66, PA teilaromatisch, leicht zu verarbeiten guter Druckverformungsrest Die PTS-Gruppe – Ihr Werkstoff-Spezialist für Hart/Weich-Verbindungen, strahlenvernetzbare Thermoplaste und High-Performance Compounds. Plastic Technologie Service Marketing- & Vertriebs-GmbH Hautschenmühle 3 D-91587 Adelshofen/Tauberzell Fon +49-(0)9865-821 Fax +49-(0)9865-720 www.pts-marketing.de TECHNOLOGIE ELASTOMERE 12 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Doppelte Verbindung Trelleborg Sealing Solutions und Arburg verbindet eine wechselseitige Partnerschaft Dichtungstechnologie Wenn einer der weltweit bedeutendsten Maschinenbauer den Großteil aller Komponenten selber fertigt, dann zeugt das nicht nur von einer großen Fertigungstiefe, sondern auch von höchstem Qualitätsanspruch. Für die Partner bei den Zukaufteilen bedeutet das ebenso, höchste Qualität zu liefern. Weil der Dichtungshersteller Trelleborg Sealing Solutions seine Produkte in den Maschinen von Arburg verbaut, vertraut er bei der Herstellung von Dichtungen auf die gelb-grünen Spritzgießmaschinen. Weltweit summieren sich die Arburg-Maschinen in den 24 Produktionswerken von Trelleborg Sealing Solutions auf eine dreistellige Zahl. „Die Mitarbeiter von Trelleborg setzen sich stets dafür ein, dass wir Dichtungslösungen erhalten, die den hohen Ansprüchen unserer Maschinen auch entsprechen“, betont Martin Krötz. Der gewissenhafte Arburg-Mitarbeiter ist Leiter der Versuchsabteilung und weiß, wovon er spricht. So werden neue Dichtungen bei dem Maschinenhersteller zunächst ausführlich getestet, bevor sie in die weltweit begehrten Spritzgießmaschinen eingebaut werden. Täglich rund 3.500.000.000 Teile Der deutsche Maschinenbauer Arburg gehört zu den führenden Herstellern von Spritzgießmaschinen für die Kunststoffverarbeitung mit Schließkräften zwischen 125 und 5.000 kN. „Weltweit entstehen Tag für Tag rund 3,5 Milliarden hochwertige Kunststoffteile auf unseren Allrounder-Maschinen – teilweise mit Toleranzen von weniger als 0,01 Millimeter in der Serienproduktion“, erzählt Herbert Kraibühler, ehem. technischer Geschäftsführer bei Arburg, der Ende März 2014 in den Ruhestand ging. Hochleistungsmaschinen wie die hybriden Allrounder der Baureihe Hidrive absolvieren beispielsweise im Verpackungsbereich bei der Herstellung von Joghurtbechern oder Verschlusskappen 7,3 Mio. Zyklen pro Jahr. Da müssen auch die Dichtungen größte Leistungsfähigkeit beweisen. Rund 20 Dichtungen und Führungsbänder von Trelleborg können in einer Hightechmaschine aus dem Schwarzwald verbaut sein. „Gemeinsam mit Trelleborg suchen wir stets nach Stangendichtungen Formteile aus Flüssigsilikon Entwicklungskompetenz Das Schweizer Unternehmen Trelle borg Sealing Solutions ist einer der bedeutendsten Verarbeiter von Flüssigsilikon weltweit. Für Kunden aus der Automobilin dustrie, der Medizintechnikund Pharmaindustrie sowie der Elektrotechnik entstehen in ho her technologischer Kompetenz und mit Know-how hochpräzise und komplexe LSR-Formteile sowie Mehrkomponenten teile. Durch leistungsfähigen Werkzeugbau, ausgereifte 2KTechnik und vollautomatische Produktion fertigt Trelleborg Sealing Solutions Silcotech AG Spritzgussteile für viele An wendungen wie beispielsweise Stillhilfeprodukte, medizinische Schnuller, Formteile für Inhaler, Septen, Airbagsensoren oder Zündkerzenstecker. Speziell für die vielen Mikroteile wurde ein eigener Mikroinjektor entwi ckelt, um sehr kleine Schussge wichte kontrolliert spritzgießen zu können. mit noch weniger Reibung, die unter verschiedensten Rahmenbedingungen weltweit einsetzbar sind“, berichtet Krötz. So hat man zum Beispiel einen Werkstoffwechsel von Turcon T46 auf Turcon T29 vorgenommen, nachdem beim Einsatz von zinkfreien Hydraulik ölen die Bildung von Mikroriefen nicht sicher ausgeschlossen werden konnte. Krötz betont: „Hier hat sich die gute und enge Zusammenarbeit bestens bewährt.“ Zurzeit laufen gerade Versuche mit dem neuen leistungsfähigen Werkstoff Turcon M12. Hierfür werden aktuell produzierende Arburg-Maschinen im Werk von Trelleborg Sealing Solutions in Stein am Rhein mit den neuen Produkten bestückt und Arburg testet neue Dichtungen ausführlich, bevor sie in die weltweit begehrten Spritzgießmaschinen eingebaut werden Foto: Arburg Rund 20 Dichtungen und Führungsbänder von Trelleborg Sealing Solutions können in einer Arburg-Maschine verbaut sein Foto: Arburg getestet. „So testen wir gemeinsam unter realen Einsatzbedingungen“, betont Theodor Mack, Sales Representative bei Trelleborg Sealing Solutions. Rückmeldungen von der „Produktionsfront“ Ortswechsel: Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein: In der zentralen Fertigungshalle dominieren die Farben Grün und Gelb der Arburg-Spritzgießmaschinen. Wohin das Auge blickt, erkennt es die charakteristisch vibrierenden Hydraulikschläuche und die sich bewegenden Handlingeinheiten der vollautomatisierten Maschinen, die signalisieren, dass hier produziert wird. Ständig öffnen und schließen sich Werkzeugformen und bringen tausendfach verschiedenste Produkte aus Flüssigsilikon (LSR) oder in 2K-Technik gefertigte Thermoplast-Silikon-Verbundteile hervor. Für Kunden aus der Automobilindus trie, der Medizintechnik- und Pharmaindustrie sowie der Elektrotechnik entstehen in höchster technologischer Kompetenz und mit großem Know-how hochprä- zise und komplexe LSR-Formteile sowie Mehrkomponententeile. „Unser automatisierter Ansatz zur LSR-Verarbeitung ist dabei einzigartig in seiner ganzheitlichen Ausrichtung“, sagt Ursula Nollenberger, Product Line Director für Liquid Silicone Rubber-(LSR-) Komponenten bei Trelleborg Sealing Solutions. Mit den Maschinen aus Deutschland sind die Schweizer sehr zufrieden. „Wir produzieren vollauto matisch und die Arburg-Maschinen überzeugen durch höchste Effizienz“, betont Jakob Bleiker, technischer Leiter im Werk Stein am Rhein. Der modulare Aufbau ermöglicht die projektbezogen genau passende Konfigurierung einer Maschine. Es ist aber auch die Nähe zum Hersteller, die geschätzt wird. „Wir können in einer Stunde mal schnell hinfahren und etwas anschauen oder eine Leihmaschine auswählen“, erzählt Bleiker. Man kennt und schätzt sich seit Jahren „Wir geben aber auch gerne Rückmeldungen an Arburg, wenn wir von der Produktionsseite Optimierungspotenzial erkennen“, ergänzt Acting General Manager Jarno Burkhardt. Im Werkzeug steckt die technische Kompetenz der Experten von Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein Foto: Arburg Auch in der Weltneuheit Freeformer dabei Bei solch einer intensiven Beziehung in doppelter Verbindung wundert es nicht, dass sich Dichtungen von Trelleborg Sealing Solutions auch in der von Arburg auf der Messe K 2013 für die additive Fertigung vorgestellten Weltsensation Freeformer befinden, mit der das Unternehmen eine neue Ära der Kunststoffverarbeitung einläutet. Mit der Weltpremiere des Freeformers überträgt Arburg eine beispiellose Erfolgsstory des Spritzgießmaschinenbaus auf ein neues, geradezu revolutionäres Verfahren der additiven Fertigung, das Arburg sich als Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) patentieren ließ. Auch Theodor Mack ist begeistert, „dass unsere Dichtungen dabei sind, wenn eine solche Weltsensation auf den Markt kommt“. Beim AKF werden 3D-CADDaten vom Freeformer direkt aufbereitet und daraus das Produkt hergestellt. Standardkunststoffgranulat wird hierzu wie beim Spritzgießen integriert aufgeschmolzen, aus der flüssigen Heinz Gaub (r.), seit 1. April 2014 neuer technischer Geschäftsführer Arburg, neben seinem Vorgänger Herbert Kraibühler Foto: Arburg Schmelze werden Tröpfchen erzeugt und daraus dann additiv – also Schicht für Schicht – das voll funktionsfähige Bauteil aufgebaut. Werkzeuge oder fest vorgegebene Kavitäten sind keine notwendig. Damit ist die individuelle Teilefertigung ganz ohne Spritzgießwerkzeug ab einer Losgröße von eins wirtschaftlich möglich. Der Freeformer ist eine rein elektrische Maschine, die nur wenige Dichtungen in der Umlaufschmierung zur Abdichtung von Schmierfett benötigt. Verbaut sind TrelleborgDichtungen vom Typ Turcon Roto Glyd Ring und Turcon Glyd Ring D120 innen dichtend sowie Turcon Roto Glyd Ring D82 außen dichtend. Bei so viel Innovationsgeist bleibt abzuwarten, wann die erste Maschine dieser neuesten Generation in einem Werk von Trelleborg Sealing Solutions steht. sl www.tss.trelleborg.com/de www.arburg.com Im Produktionswerk Trelleborg Sealing Solutions entstehen hochpräzise und komplexe LSR-Formteile Foto: Trelleborg TECHNOLOGIE EXTRUSION 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 13 Starke Technologie-Partnerschaft Krauss Maffei Berstorff und Greiner Extrusion liefern Anlagen für umweltfreundliche Fensterprofilproduktion Modularkonzept Zu Jahresbeginn wurde die erste Produktionsstätte der Kappes Environment Technology (KET) im chinesischen Bengbu fertiggestellt. Krauss Maffei Berstorff und Greiner Extrusion statten sie für die Produktion einer neuen, umweltfreundlichen Fenstergeneration aus. Der endgültige Produktionsstart ist für August 2014 geplant. Die Fenster – hergestellt aus einem Holzfaser- und HDPE-Rezyklat-Gemisch – werden unter dem Markennamen Ecolife in China vermarktet. gen mit Thermoplasten und Additiven beschickt, die im vorderen Teil der 50 D langen Verfahrenseinheit aufgeschmolzen werden. Eine Seitenfüttereinrichtung dosiert das nicht vorgetrocknete Holzmehl. Zwei Entgasungseinrichtungen saugen die bis zu 12% hohe Feuchtigkeit ab. Neben der atmosphärischen Entgasung sorgt eine Wasserringpumpe dafür, dass hohe Dampfmengen abgeführt werden. Die 6 D lange Entgasungsöffnung mit speziellen WPCEinsätzen gewährleistet in Verbindung mit dem hohen freien Schneckenvolumen einen effizienten und sicheren Feuchteentzug. Wirtschaftliches Compoundieren Hochwertiges Fensterprofil mit einem Kern aus Holzmehl-PORezyklat-Gemisch Auf einer modularen Compoundieranlage mit dem Zweischneckenextruder ZE 130 R wird der Rohstoff gemischt, der zu 50% aus Holzfasern sowie aus einem PORezyklat – gewonnen unter anderem aus Haushaltsabfällen wie beispielsweise Shampooflaschen – sowie diversen Additiven besteht. „Unsere Modulanlagen haben den großen Vorteil, dass sie in funktionsfähigen Einzelpaketen zusammengefasst sind und vor Ort nur noch an Strom, Wasser und Druckluft angeschlossen werden müssen“, erläutert Ralf J. Dahl, Leiter Produktgruppe Zweischneckenextruder bei Krauss Maffei Berstorff in Hannover. „Bei diesem Projekt hatten wir allerdings zwei Herausforderungen zu meistern; erstens ist die Anlage auf eine enorme Durchsatzleistung über 1.500 Kilogramm pro Stunde ausgelegt, und zweitens ist sie noch kompakter konzipiert, da wir der begrenzten Hallenhöhe Rechnung tragen mussten“, so Dahl weiter. Die vollautomatisierte Modulanlage umfasst den gesamten Prozess von der Rohstoffaufgabe bis zur Absackung des fertigen Compounds. Der Extruder wird über gravimetrische Dosiervorrichtun- Verschleißfeste Extrusionslinie Foto: Krauss Maffei Berstorff „KET profitiert vom sogenannten Zweistufenprozess aus dem Hause Krauss Maffei Berstorff, da der Kunde mit unseren Anlagen im nachgeschalteten Extrusionsprozess aus dem Compound ein Fensterprofil von höchster Qualität produzieren kann“, berichtet Peter Oswald, Leiter Produktmanagement bei Krauss Maffei Berstorff in München. Dafür hat Krauss Maffei Berstorff insgesamt drei Produktionslinien mit Coextruderkombinationen für die WPCVerarbeitung installiert – kombiniert mit Werkzeugen und Nach- Ecolife Granulat: Ein zur Extrusion fertig aufbereitetes WPC-Granulat bestehend aus den Ausgangskomponenten Holzfasern, Post-ConsumerAbfällen sowie Additiven Foto: Krauss Maffei Berstorff folgeaggregaten, die das Partnerunternehmen Greiner Extrusion liefert. „Wir setzen zwei CoexKombinationen mit den Hauptextrudern KMD 90-32/WPC und den Coextrudern KME 38-30 B/R ein, die wegen der leichteren Zustellung und flexibleren Handhabung am Hauptextruder auf Säule konzipiert sind“, führt Oswald weiter aus. Diese produzieren die Fensterhauptprofile, während die Nebenprofile auf einer dritten Kombination aus KMD 75-26/ WPC und KME 38-30 B/R entstehen. „Der entscheidende Vorteil unserer Extruder liegt im speziell für die WPC-Verarbeitung ausgelegten Verfahrenskonzept“, betont Oswald. „Mit einer Wolframkarbidschweißung der Schnecken und einer Bimetallauskleidung der Zylinderbohrungen gewährleisten wir einen optimalen Verschleißschutz; ein absolutes ,Muss‘ bei der Verarbeitung von n a t u r f a s e r v e rstärkten Materialien“, erklärt Oswald. Die Maschinen erfordern einen minimalen Wa r t u n g s a u f wand und bieten – je nach Rezeptur – deutlich erhöhte Standzeiten. Das fertige Fensterprofil wird in einem weiteren Verarbeitungsschritt mit einer dünnen Aluminiumschicht auf der Innen- und Außenseite kaschiert, die das Fenster widerstandsfähig gegen extreme Wettereinflüsse macht. KET, ein deutsch-chinesisches Start-up-Unternehmen, beschäftigt sich seit seiner Gründung im Jahre 2007 mit der Entwicklung und Herstellung einer umweltfreundlichen und ressourcenschonenden Fenstergeneration. Bereits im Jahre 2008 wurde in China das erste Patent verliehen. Mit seinem modernen, langlebigen, preiswerten und sowohl in der Herstellung als auch in der Anwendung energiesparendem System will das Unternehmen zunächst den chinesischen Fenstermarkt erschließen. Eine am 5. Mai verliehene Auszeichnung beim Green TecAward, dem größten Umweltpreis Europas, sowie Platz 2 beim WPCInnovationspreis bestätigen das Start-up-Unternehmen bei diesem Vorhaben. sl www.kraussmaffeiberstorff.com Hohe Durchstoßfestigkeit Neue Tiefziehfolie von Du Pont reduziert Verpackungsgewicht ziehfolien bei 240 µm liegt, ist die neue neunlagige Folie lediglich 200 µm dick. Trotz dieser signifikanten Verringerung fühlt sich die neue Folie genauso robust an wie die gegenwärtigen Strukturen. Dabei steigern der höhere Glanz und die höhere Transparenz die Attraktivität der Ware im Verkaufsregal. Hohe Kosten gespart Dank einer Surlyn Ionomer-Siegelschicht mit hoher Steifigkeit bietet eine neuentwickelte Neun-Schicht-Folie für Tiefziehverpackungen die gleiche Stabilität wie herkömmliche Sieben-Schicht-Folien auf PA-PE-Basis, die rund 20% schwerer sind Grafik: Du Pont Gewichtsreduktion Eine neue neun- lagige Tiefziehfolie mit mittlerer Barrierewirkung ermöglicht signifikante Einsparungen bei Material und Kosten. Sie ist ein Ergebnis der umfangreichen Zusammenarbeit von Reifenhäuser Kiefel Extrusion und Du Pont zur Verbesserung der Effizienz, Leistung und Nachhaltigkeit von Folienverpackungen. Ein Schlüssel zu einer Gewichtsreduzierung von bis zu 20% und zu weiteren Eigenschaftsverbesserungen gegenüber herkömmlichen, siebenschichtigen PA-PE-Strukturen ist Reifenhäusers universelle Evolution Barriere-Blasfolien-Technologie für Elf- bzw. Neun-Schicht-Folien. Der zweite Schlüssel ist ein neues Du Pont Surlyn Siegelmedium mit hoher Steifigkeit. Dieses Spezial ionomer ermöglicht das Siegeln bei niedrigeren Temperaturen und bietet zugleich ein breites Verarbeitungsfenster. Weitere Vorteile sind eine sehr hohe Durchstoßund Abriebfestigkeit sowie eine erhöhte Sperrwirkung gegen Fette. Damit ist die neue Folie für das Vakuumieren von Produkten mit harter und kantiger Struktur bestens geeignet. Dank der hohen Steifigkeit dieses speziellen Surlyn Siegelmediums kann die Foliendicke ohne Verlust der Steifigkeit und der Dicke in den Ecken um bis zu 20% reduziert werden. Während die Dicke herkömmlicher Sieben-Schicht-Tief- Auch die Materialkosten der neuen, auf PA und Surlyn basierenden Struktur liegen um rund 10% unter denen herkömmlicher Sieben-Schicht-PA-PE-Strukturen. Ein weiterer finanzieller Vorteil ergibt sich aus einer um bis zu 20% verminderten Ökosteuer aufgrund des niedrigeren Verpackungsgewichts. Und dank der guten Siegel eigenschaften von Surlyn, selbst durch flüssige oder pulverförmige Verunreinigungen hindurch, verringert sich die Ausschussrate auf dem gesamten Weg von der Herstellung bis zum Endverbraucher. Unter Berücksichtigung der genannten Einsparmöglichkeiten kann sich die erhöhte Investition für eine Neun-Schicht-Folienblasanlage in kurzer Zeit amortisieren, denn ein System mit neun Extru- dern und den entsprechenden Mischern und Dosiersystemen sowie einem größeren Blaskopf ist nur 10 bis 15% teurer als eine Sieben-Schicht-Anlage. Allein aufgrund der um 10% niedrigeren Werkstoffstoff kosten ist der Break-even-Punkt bereits nach weniger als sechs Monaten erreichbar. Die höheren im Markt erzielbaren Preise für die verbesserte Folie können diesen Zeitraum noch weiter verkürzen. Du Pont und Reifenhäuser haben die neue Neun-Schicht-Folie, die mit einer Evolution Barriere-Blasfolien anlage von Reifenhäuser und mit er n Sie uns Entdecke e-Portal! lin neues On Surlyn auf der Innenseite hergestellt wurde, im Labor geprüft. Anschließend wurden deren wichtigste optische Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften mit den Eigenschaften einer SiebenSchicht-Standardfolie mit PESiegelschicht verglichen. Beide Siegelmedien waren dabei mit einer PA-Schicht kombiniert. sl www.dupont.com Mehr dazu in unserer App Den gesamten Text lesen Sie in unserer mobilen Ausgabe der K-ZEITUNG. www.leister.com Ţ0IMGLXYRHOSQTEOX Ţ&MWOKL%YWWXSWW Ţ:IVEVFIMXYRKZSREPPIR X]TMWGLIR/YRWXWXSĴIR WELDPLAST S1 Klappenbach GmbH www.klappenbach.de Heisslufttechnik Flocke GmbH H www.heisslufttechnik.de We know W k how. Stefan Lenz Zuständig für den Bereich Extrusion TECHNOLOGIE EXTRUSION 0821 319880-54 [email protected] 14 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Bessere Leistung Laborextrusionsanlage ZSK 26 Mc18 Foto: Coperion Teknor Apex erweitert seine Optionen mit den neuen Sarlink-Compounds Wirtschaftlichkeit Eine neue Fa- milie an thermoplastischen Elastomeren (TPEs) der Teknor Apex Company unter dem Markennamen Sarlink erweitert das Spektrum an Alternativen bezüglich wirtschaftlicher und physikalischer Eigenschaften, die den Herstellern von Dichtungssystemen und sonstigen Automobilkomponenten zur Verfügung stehen, indem sie im Vergleich zu thermoplastischen Vulkanisaten (TPVs) ähnliche und in einigen Fällen sogar bessere Eigenschaften bieten, wurde vor Kurzem von dungen, mit denen die Marke Sarlink in Verbindung gebracht wird, wirken sich Preisschwankungen bei EPDM-Kautschuk, einem wichtigen Rohstoff zur Herstellung von TPV, nicht auf die TPE-S-Compounds von Sarlink aus“, sagte Vroomen. „In der Vergangenheit ist das Interesse an TPE-S-Compounds aufgrund stark gestiegener Kosten für EPDM stärker geworden, aber obwohl TPE-S-Compounds noch immer wirtschaftlich im Vorteil sind, haben sie sich auch aufgrund ihrer Eigenschaften als prakti- chen als TPVs und eine mindestens gleichwertige Langzeit-UVStabilität und haben beim Spritzgießen ein größeres Verarbeitungstemperaturfenster. Während Standard-TPVs farblich auf Natur und Schwarz beschränkt sind, sind TPE-S-Compounds in einer Vielzahl maßgeschneiderter Farben lieferbar. Im Gegensatz zu TPVs müssen sie im Allgemeinen nicht vorgetrocknet werden. Andererseits zeigen TPVs eine bessere Beständigkeit gegenüber kohlenwasserstoffhaltigen Flüssigkeiten wie zum Beispiel Ölen ist Teknor Apex einer von sehr wenigen Auftragscompoundierern, die sowohl TPV- als auch TPE-S-Lösungen anbieten“, merkte Vroomen an. TPE-SCompounds sind physische Mischungen aus Styrolblock-Copolymeren (SBCs) und anderen Bestandteilen. Der Polymerisierungsprozess bei der Herstellung von SBCs erlaubt eine präzise Steuerung der Copolymerstruktur und führt infolge der engen Molekulargewichtsverteilung zu einer gleichmäßigen Produktqualität. Die Eigenschaften von TPE- Grundeigenschaften von vier TPE-Compounds für Extrusionsanlagen Tabelle: Teknor Apex Grundeigenschaften von vier TPE-Compounds für Spritzgießanwendungen Tabelle: Teknor Apex Ger Vroomen, dem Senior-Marketingmanager für den Automobilbereich, bekannt gegeben. und Schmierstoffen und haben eine höhere Betriebstemperatur – 115 °C statt 100 °C bei TPE-SCompounds. Interesse an TPE-SCompounds gestiegen Die neuen Compounds sind die ersten Sarlink-Produkte, die auf der chemischen Technologie der thermoplastischen Styrolelastomere (TPE-S) basieren. „Im Gegensatz zu den verbreitet im Einsatz befindlichen TPV-Compounds für Automobilanwen- kable Alternativen zu TPVs erwiesen. Automotivehersteller können TPE-S-Compounds nun als Neuzugang zu ihrem Werkzeugkasten betrachten und sich bei ihrer endgültigen Materialauswahl vom gesamten Spektrum der Kostenvorgaben und der Eigenschaften leiten lassen, die die jeweilige Anwendung verlangt.“ Im Allgemeinen haben TPE-S eine Festigkeit und Elastizität, die mit TPVs vergleichbar ist. Sie liefern glattere Bauteiloberflä- Identische Formulierungen Teknor Apex stellt seine Compounds in Werken in Europa, Nordamerika und Asien her und kann Kunden, die in mehreren Weltregionen fertigen, identische Formulierungen liefern. „In bestimmten geografischen Märkten S-Compounds lassen sich leicht und in weiten Bereichen variieren, indem man die Zusammensetzung des Compounds verändert, und dies ermöglicht ein breites Eigenschaftenspektrum. sl www.teknorapex.com Weitere Infos zu diesem Thema Den gesamten Artikel und weitere Hintergrundinformationen finden Sie in unserer mobilen Ausgabe der K-ZEITUNG. Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren. Alles aus einer Hand Coperion liefert neuen Laborextruder ZSK 26 Mc18 an Polyone Doppelschneckenextruder Für ihre Versuche bei der Entwicklung von faserverstärkten und additivierten Polyamiden bestellte Polyone Europeden neuen Doppelschneckenextruder ZSK 26 Mc18 der Coperion GmbH. Coperion liefert für die umfangreich ausgestattete Laboranlage alles aus einer Hand: von der Materialdosierung über den Extruder bis zur Granulierung, alles optimal aufeinander abgestimmt. Den Ausschlag für diese Kaufentscheidung gab zum einen die gute Erfahrung mit der Technik von Coperion. So sind bereits an mehreren Produktionsstandorten des Unternehmens Doppelschneckenextruder von Coperion im Einsatz. Ebenso entscheidend waren zum anderen die umfassende verfahrenstechnische Unterstützung, die Coperion den Anwendern bietet, sowie die Langlebigkeit der Maschinen, auch in Bezug auf die bewährten Verschleißschutzlösungen. Bei der neuen Laboranlage hat sich Polyone für eine verschleißgeschützte Ausführung der Gehäuse und Schneckenelemente entschieden. Coperion hat den Laborextruder ZSK 26 Mc18 mit 25 mm Schneckendurchmesser speziell für die Rezepturentwicklung und die Bemusterung von Compounds konstruiert. Bei Durchsätzen von bis zu 180 kg/h eignet er sich gleichzeitig zur Produktion von kleineren Compoundmengen. Energieeffizient Der ZSK 26 Mc18 von Polyone ist mit zwei Seitenbeschickungen ZS-B zur Dosierung von Füllstoffen und Additiven und einer Seitenentgasung ZS-EG ausgestattet. Der Extruder besitzt ein Drehmoment von 15 Nm/cm³. Er arbeitet energieeffizient, da die spezifische Energieeinleitung sehr gering ist. Gleichzeitig werden die Compounds durch den im Vergleich zum Vorgängermodell ZSK 26 Mc höheren Füllgrad und die niedrigeren Massetemperaturen sehr schonend aufbereitet. Der Extruder ist fahrbar und benötigt nur wenig Platz, da der Schaltschrank im Untergestell integriert ist. Beheizung und Kühlung sind betriebsfertig installiert. Ebenfalls neu ist der mit einer optimierten Beheizung ausgestattete Spritzkopf. Er lässt sich durch Lösen von nur einer Schraube öffnen, um so beispielsweise problemlos neue Brecherplatten einzusetzen oder die Lochleiste auszutauschen. sl www.coperion.com Automatisch selbstreinigend V-Typ-Siebwechsler von Nordson Kreyenborg eliminiert Stillstandzeiten Powerbackflush Dank eines auto- matisierten, hydraulisch betriebenen Rückspülsystems kann der V-Typ-Siebwechsler von Nordson Kreyenborg selbst starke Verunreinigungen aus dem Schmelzefilterelement entfernen und gleichzeitig den Extrusionsdurchsatz aufrechterhalten, Bedienereingriffe minimieren und Stillstandzeiten bei Konstantdruckverfahren wie zum Beispiel Folien- und Faserextrusion oder Stranggranulierung vermeiden, gab das Unter nehmen vor kurzem bekannt. „Es hat uns wirklich beeindruckt! „...wie viel verfahrenstechnisches Knowhow und Engagement BST ProControl hinsichtlich der Umrechnung und dem Nachweis vor dem produktionstechnischen Hintergrund eingebracht hat.“ (Clemens Beckenbauer, Bilcare Research GmbH) Schnelle Rentabilität Besuchen Sie uns in Halle 04, Stand C34 Lösungen für die Messung von: Schichtdicke // Flächengewicht Be inspired. Move forward. // Dichte // Feuchte // Aschegehalt // Strichgewicht hte // Aschegehalt // Strichgewicht Be inspired. Move forward. www.bst-procontrol.com bst-procontrol.com BST ProControl Mitglied Memberder of BST-Gruppe the BST-Group Beim V-Typ-Siebwechsler von Nordson Kreyenborg wird der Schmelzestrom aus dem Extruder in vier Ströme zur Filtration in zwei Siebkavitätenpaaren aufgeteilt. Danach werden die Ströme ohne wesentliche Änderung des Schmelzeflusses wieder zusammengeführt. Jedes Siebkavitätenpaar befindet sich in einem Kol- V-Typ-Siebwechsler von Nordson Kreyenborg Foto: Nordson Kreyenborg ben, der die beiden Öffnungen entweder so positioniert, dass sie ihre jeweiligen Schmelzeströme filtern können, oder einen von ihnen aus dem Prozess herausnimmt, um Verunreinigungsansammlungen mittels Rückspülen zu entfernen. Im Normalbetrieb strömt das Polymer durch alle vier Kavitäten. Während eine der Ka- vitäten gewechselt wird, verbleiben die übrigen drei im Prozess. Zusätzlich zu den zwei Siebbolzen gibt es vier hydraulisch betätigte Verdrängerstößel, die beim Rückspülen aktiv werden. Wenn der Druckabfall am Siebwechsler aufgrund von Filtrationsrückständen einen vorgegebenen Wert übersteigt, wird automatisch die Rück- spülung für alle Kavitäten gestartet. Für jede Kavität zieht sich der ihr zugeordnete Verdrängerstößel an der Ausgangsseite des Siebs zurück und erzeugt dadurch ein Reservoir mit gefilterter Polymerschmelze. Dieses Material wird hydraulisch komprimiert und in umgekehrter Richtung von der Siebrückseite her durch das Sieb gedrückt, wobei es die Rückstände zur Entfernung aus dem System aufnimmt. Die Sequenz läuft nacheinander für jede Kavität ab. „Der V-Typ-Siebwechsler führt die Funktionen Rückspülen und Siebwechseln bei laufender Extrusion ohne Durchsatz- und Druckschwankungen aus“, sagt Forschungs- und Anwendungsingenieur Stefan Wöstmann. „Als System zum Erreichen hoher Produktivität selbst in Zeiten steigender Regeneratanteile und immer stärker verunreinigter Granulate ist dies eine Investition, die sich schnell bezahlt macht.“ sl www.nordson.com MOBILE 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 15 K-ZEITUNG mobile: Ein Plus für Abonnenten Zusätzliche Features und Inhalte in der neu gestalteten K-ZEITUNG-App: Exklusiv für Smartphone und Tablet Go mobile! Lesen Sie Ihre K-ZEI- TUNG künftig nicht mehr nur in Printform, sondern auch auf dem Smartphone oder Tablet. Seit Januar gibt es die mobile K-ZEITUNG für Android- und AppleEndgeräte. Die Sache liegt klar auf der Hand: Sowohl die Nutzung von Smartphones als auch von Tablets steigt weiterhin rasant an. Nach einer Marktstudie von Tomorrow Focus Media (Onsite-Befragung im TFM-Netzwerk, Fallzahlen 1.974 bis 3.645) besaßen zu Beginn des Jahres 2012 bereits 40% der Handynutzer ein Smartphone, ein Jahr später waren es bereits 48,7%, und 10,1% der Nutzer mobiler Endgeräte verfügten Anfang 2012 über ein Tablet – ein Jahr später war dieser Anteil bereits auf 17,6% gewachsen. Erstaunlich dabei sind die kurzfristigen Wachstumszahlen bei den Tablets. Allein im vergangenen Jahr verbuchten diese Endgeräte im Vergleich der Untersuchungswellen 2013-1 und 2013-2 einen Sprung von 26,6%. Das ist ein Wort! Ganz ähnliche, wenn auch keineswegs repräsentative Erfahrungen konnte das Redaktionsteam der K-ZEITUNG bereits bei der Fakuma 2012 machen. Erfahrungen und Eindrücke, die sich bei der K-Messe 2013 bestätigten: Immer mehr Akteure in der Kunststoffund Kautschukindustrie konnten mit einem Tablet-Computer unter dem Arm bei Hallenrundgängen beobachtet werden, ganz zu schweigen von Smartphones, die aus dem Geschäftsleben als Terminplaner, elektronisches Notiz- buch, Briefkasten und Werkzeug für vielerlei Anwendungen nicht mehr wegzudenken sind. Keine Frage: Die Nutzung mobiler Endgeräte ist nicht mehr „cool“ oder angesagt. Nein, sie ist en vogue, weil ihr Leistungsspektrum überzeugt. Es ist praktisch und zugleich effizient, Informationen überall und jederzeit abrufen und weitergeben zu können, es ist komfortabel, das „digitale Büro“ immer mit sich führen und frei darüber entscheiden zu können, wann gearbeitet werden soll, wann Nachrichten ausgetauscht werden und wann Zeit für entspannende Unterhaltung ist. Dies ist Grund genug dafür, unseren Lesern das umfassende Informationsangebot der K-ZEITUNG – und darüber hinaus vieles mehr – auch mobil zur Verfügung zu stellen. Was müssen Sie tun? Das Einzige, was Sie benötigen, ist die K-ZEITUNG-App. Die gibt es bei Google Play sowie im Apple App Store kostenlos zum Download. Die mobile K-ZEITUNG wird jeweils zwei Tage vor dem Erscheinungsdatum der Printausgabe zum Download für Ihr Endgerät zur Verfügung stehen. Ausgabe 12 können Sie seit dem 18. Juni 2014 herunterladen. Die K-ZEITUNG-App, in der Sie die mobilen Ausgaben der K-ZEITUNG sowie der K-PRAXIS finden, erhalten Sie im Apple App bzw. im Google Play Store. Haben Sie die App auf Ihr mobiles Endgerät heruntergeladen, öffnen Sie diese. Sogleich erscheinen die zum Download verfügbaren Ausgaben. Abb. 1: Als Abonnent können Sie die mobilen K-ZEITUNG-Ausgaben gratis lesen. Registrieren Sie sich hierzu, indem Sie rechts unten in der Ausgabenübersicht auf „Ausgaben freischalten“ drücken Abb. 2: Auf Ihrem Adressaufkleber auf der K-ZEITUNG finden Sie Ihre Kundennummer sowie die Postleitzahl. Geben Sie beide Daten in die Felder ein und drücken Sie auf „Freischalten“ Screenshot: K-ZEITUNG Screenshot: K-ZEITUNG Abonnenten lesen weiterhin gratis Neu seit Ausgabe 10: Als Abonnent der K-ZEITUNG genießen Sie einen besonderen Vorteil: Sie können die mobilen Ausgaben weiterhin gratis herunterladen. Und so funktioniert es: 1. Drücken Sie in der Ausgabenübersicht rechts unten auf „Ausgaben freischalten“ (siehe Abb. 1). 2. Es erscheint eine Eingabemaske. In diese müssen Sie Ihre Kundennummer sowie Ihre Postleitzahl eingeben. Ihre Kundennummer und die Postleitzahl finden Sie auf dem Adress aufkleber Ihrer K-ZEITUNG (siehe Abb. 2). 3. Nach Eingabe Ihrer Daten drücken Sie auf „Freischalten“. 4. Nun gelangen Sie zurück in die Ausgabenübersicht und können sich die jeweiligen K-ZEITUNG-Ausgaben herunterladen, indem Sie auf den blauen Button „Herunterladen“ unter dem Ausgabencover drücken. Sind Sie kein Abonnent der K‑ZEITUNG, können Sie trotzdem das mobile Angebot nutzen. Sie haben zwei Möglichkeiten: 1. Sie tätigen einen Einzelkauf. Eine Ausgabe kostet 7,99 EUR. Drücken Sie auf „Herunterladen“ unter dem Ausgabencover und folgen Sie dem Dialog Ihres jeweiligen Stores. 2. Sie schließen ein Print-MobileAbo für 169,00 EUR (Inland) bzw. 173,00 EUR (Ausland) im Jahr ab und haben immer und überall Zugriff auf die mobilen Ausgaben. Die Printausgabe bekommen Sie in Ihren Briefkasten. Das mobile Angebot der K‑ZEITUNG enthält zusätzliche Inhalte, die exklusiv produziert werden. Dazu zählen jeweils ein ExklusivInterview, ein „Branchenbarometer“, zusätzliche Bilderstrecken und Videos, interaktive Grafiken sowie zusätzliche Managementtipps zu aktuellen Steuer- und Rechtsthemen für die Führung Ihres Unternehmens. Und seien Sie sicher: Die Redaktion entwickelt das mobile Angebot kontinuierlich weiter. Lassen Sie sich überraschen! rom K-ZEITUNG-App herunterladen Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren Mobile exklusiv in Ausgabe 12/2014 Diese Zusatzinhalte finden Sie in der mobilen K-ZEITUNG: Branchenbarometer: Ihr Unternehmen ist Partner der Kampagne Blue Competence des VDMA. Warum und was erhofft sich Ihr Unternehmen von ihr? Exklusiv-Interview mit Thorsten Kühmann, Geschäftsführer Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA World of Plastics: Eine animierte Grafik zur WM 2014 in Brasilien Matthias Gutbrod Zuständig für den Bereich PUR-Verarbeitung TECHNOLOGIE PUR-VERARBEITUNG 0511 7304-132 [email protected] 16 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Blattfedern fit für die Großserie Polyurethane überzeugen in der Serienproduktion von Compositeblattfedern im RTM-Verfahren / Gewichtseinsparung von bis zu 65 Prozent im Vergleich zu Stahlfedern Compositeblattfeder auf Basis des PUR-Harzes Loctite Max 2 aus dem Fertigungsprozess … Foto: Henkel Fahrzeugbau Blattfedern für den Einsatz in verschiedensten Fahrzeugen werden traditionell aus Stahl hergestellt. Da das Thema Gewicht im Fahrzeugbau stetig an Bedeutung gewinnt, werden allerdings Leichtbaulösungen immer attraktiver. Compositematerialien bieten sich hier an, doch ist es ein weiter Weg vom Laborprototypen bis hin zur Serienproduktion. Die Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf, hat zusammen mit dem Automobilzulieferer Benteler SGL Composites Technology, Ried im Innkreis/Österreich, eine serientaugliche Lösung auf Basis des Polyurethanharzes Loctite Max 2 entwickelt. Wesentlicher Bestandteil eines Composites ist neben der Faser das Harz. Ihm kommen die Aufgaben Schutz und Kraftübertragung zwischen den Fasern zu. Dazu muss es neben den mechanischen Kennwerten vor allem die Eigenschaft bieten, in jeder Situation gut an den Fasern zu haften und eine hohe Beständigkeit gegenüber den verschiedensten Alterungseinflüssen zu besitzen. Im Anwendungsfall einer Feder für den Automobilbau sind dabei natürlich besonders die mechanische Dauerfestigkeit, die Dehnung und die Beständigkeit gegenüber flüssigen Medien wie Wasser oder Ölen wichtig. PUR bietet großen Gestaltungsspielraum Eine ideale Basis bieten hier die Polyurethane (PUR). Die PURChemie ist nicht nur robust, sondern auch sehr flexibel. So gibt es eine Fülle von Basisrohstoffen, mit denen sich auch komplexe Eigenschaftsprofile maßschneidern lassen. Analysiert man die Aufgabe „Feder“ in Zusammenhang mit „Serienfertigung“, werden vor allem die Punkte Dauerfestigkeit und Zykluszeit zentral für die Auswahl des passenden Harzsystems. Polyurethane besitzen neben der rein chemischen Vernetzung sehr starke physikalische Sekundärwechselwirkungen, die das Material flexibilisieren, ohne es zu schwächen. Durch die geeignete Auswahl der Harzkomponenten kann man beide Anteile gezielt variieren, um so eine besonders hohe Zähigkeit und damit Langlebigkeit zu erreichen. Trotzdem ist es möglich, die hohen mechanischen Kennwerte und Temperaturbeständigkeiten vor allem chemisch vernetzter Systeme beizubehalten. Zentral ist hierbei insbesondere, dass viele der Nachteile der rein physikalisch vernetzenden, thermoplastischen Systeme wie zum Beispiel Kriechen unter Temperaturbelastung oder Feuchteanfälligkeit fast vollständig vermieden werden können. Für die Anwendung der Feder sind hohe Faservolumengehalte notwendig, daher muss das Harz so designt werden, dass es auch dichte Faserstapel schnell und gut durchdringt. Dazu werden aus der Toolbox vor allem Komponenten mit niedriger Viskosität und einer an die Fasern angepassten Polarität verwendet. So wird sichergestellt, dass auch bei kürzesten Injektionszeiten keine Fehlstellen induziert werden und eine vollständige Fasermatrixhaftung aufgebaut werden kann. … sowie in Einbaulage Foto: Henkel sen Formulierungsbestandteile – sind sie richtig gewählt – auch gleichzeitig eine hohe Vernetzungsdichte erzeugen können. Nebenbei wird dadurch auch die maximale Anwendungstemperatur gesteigert, wobei einer Versprödung sehr effektiv durch die abgestimmte Flexibilisierung über die physikalischen Wechselwirkungen der Urethangruppen entgegengewirkt werden kann. Verdeutlichen lässt sich dieser Effekt sehr einfach mit Risswachstumsexperimenten. Vergleicht man einen vorgeschädigten Prüfkörper aus dem PUR-Harz Loctite Max 2 von Henkel mit einem typischen Epoxid ähnlicher Festigkeit und Einsatztemperatur, so beginnt ein Risswachstum erst bei wesentlich höheren Lasten und ist dabei zudem noch extrem verlangsamt. Dieser Vorteil bleibt auch dann erhalten, wenn die Proben unter Wasser einer extremen Feuchtebelastung ausgesetzt werden. Dies zeigt sehr deutlich, dass für PUR die Zähigkeit als material intrinsisch und steuerbar angesehen werden kann und daher im Einklang mit den Größen Festigkeit und Belastungsresistenz steht. Diese ausgezeichnete Zähigkeit wirkt sich zudem positiv auf das Ermüdungsverhalten unter Last aus. Eine Blattfeder beispielsweise ist im Fahrbetrieb eines Automobils ständig dynamischen Belastungen ausgesetzt, so dass flexible Materialien mit hoher Ermüdungstoleranz zu einer deut- lichen Verlängerung der Lebensdauer des Bauteils beitragen. Neben den Materialeigenschaften an sich ist auch die Geschwindigkeit von Bedeutung, mit der diese im Prozess realisierbar sind. Die relevanten Größen sind hier im Wesentlichen Zeit und Temperatur. Die PUR-Vernetzung zeichnet sich generell durch zwei Besonderheiten aus, die eine herausragende Prozesskontrolle erlauben: Zum einen ist die Reaktionswärme sehr niedrig, es besteht also keine Gefahr, dass hochbeschleunigte Formulierungen unkontrolliert abreagieren. Zum anderen ist durch Zugabe von Beschleunigern eine feindosierte Geschwindigkeitsabstimmung möglich. Je nach gewünschtem Prozess- und Eigenschaftsfenster kann man maximale Geschwindigkeiten bis zur Entformung sowohl zum Beispiel bei 70 °C Form- und damit Reaktionstemperatur erreichen wie auch beispielsweise bei 110 °C. Dies geschieht einfach durch Anpassen der zugesetzten Beschleunigermenge. So wäre es zum Beispiel möglich, mit demselben Harzsystem thermisch höher beanspruchte Strukturbauteile ebenso zügig zu produzieren wie Außenhautbauteile, bei denen es auf eine hohe Oberflächengüte ankommt. Für jeden Prozess und jedes Bauteildesign lässt sich so die mit dem Harzsystem minimale Zykluszeit optimal einstellen. Im Falle der Feder ist das System auf gute Tränkung, hohe Dehnung Hohe Beständigkeit gegen Außeneinflüsse Die Verwendung niedrigviskoser Systeme ermöglicht gleichzeitig auch die Erfüllung eines weiteren wichtigen Kriteriums: die Stabilität gegenüber Medien wie Wasser oder Öl. Hier ist es zum einen wichtig, dass die Komponenten selbst schon gute Beständigkeiten aufweisen. Zum anderen kann die Beständigkeit durch eine hohe chemische Vernetzungsdichte, die Quellprozesse limitiert, noch verstärkt werden. Hier erweist sich als Vorteil, dass die niedrigvisko- Typisches Bild für das Risswachstum eines Henkel Polyurethans im Vergleich zu einem Referenz-Epoxid Grafik: Henkel und extreme Zyklenbeständigkeit eingestellt und bietet gleichzeitig eine ausreichende thermische Belastbarkeit unter Feuchtebedingungen. Serienproduktion von Compositeblattfedern Für ein finales Compositebauteil wie zum Beispiel die Blattfeder ist zwar das Harz ein zentraler Bestandteil, mindestens ebenso wichtig ist jedoch neben dem Design auch die Gesamtauslegung, welche schon den späteren Produktionsprozess berücksichtigen muss. Nur so wird das Bauteil nicht nur seiner Funktion gerecht, sondern kann auch effizient hergestellt werden. Für die Querblattfeder sind Schlüsselgrößen dabei zum einen Randparameter wie der zur Verfügung stehende Bauraum und das zu erzielende Eigenschaftsprofil in Hinblick auf Steifigkeit oder Lebensdauer. Gleichzeitig spielen Prozessparameter wie Zykluszeiten oder Härtungsbedingungen eine zentrale Rolle. Ganz grundsätzlich gilt es, ökonomisch und technisch einen Kundennutzen zu realisieren. Technisch erreicht die neue Compositefeder mit circa 6 kg rund 9 kg weniger Gewicht als die entsprechende Stahlfeder für diese Anwendung – und damit eine Gewichtseinsparung von bis zu 65%. Ökonomisch wird durch einen effizienten Prozess der Spielraum erhöht. Wichtig für die Implementierung einer Produktion von Großserien teilen ist die Integration aller dieser wesentlichen Bereiche in eine reibungslos ineinandergreifende Prozesskette. Benteler-SGL hat hier mit der Entwicklung und Kommerzialisierung einer Querblattfeder in RTM-Technologie auf verschiedenen Feldern Neuland betreten. Erster Schritt in Hinblick auf eine garantiert konstante Produktqualität ist das automatisierte Preforming. Das UD-Glasfasermaterial wird Lage für Lage im laufenden Prozess auf Qualität geprüft und gestapelt in Form gebracht. Für jede einzelne Feder kann so garantiert werden, dass die Material parameter für die Feder auch bei leichten Schwankungen im Ausgangsmaterial immer der Spezifikation entsprechen. Die Imprägnierung des Preforms erfolgt in einer Shuttle-Presse parallel für mehrere Blattfedern als Block in Mehrfachkavitäten. Das System ist so konzipiert, dass ein Produktionsvolumen von über 100.000 Stück pro Jahr realisiert werden kann. Wesentlichsind hierfür neben den oben beschriebenen Harzparametern auch das entsprechende Formendesign und Handlingkonzept, wobei die Blattfedern nach Entnahme aus den Kavitäten vereinzelt werden. Letzte Schritte im Prozess sind eine Wärmebehandlung, um die gleichmäßige Aushärtung aller Federn zu gewährleisten, sowie eine abschließende mechanische Kontrolle, die das Aufspüren eventuell versteckter Defekte sicherstellt. Durch einen hohen Automatisierungsgrad, breite Kompetenz in der Prozessauslegung und eine kontinuierliche Qualitätskontrolle in Verbindung mit einem funktional stabilen und prozesssicheren Harz kann auf diese Weise eine effiziente Produktionskette gewährleistet werden. Ausblick Die Möglichkeiten des PUR-Systems sind sicherlich noch lange nicht erschöpft. Betrachtet man allein den Einsatz von Composite materialien im Automobilbau, so findet man immer wieder Schnittstellen, an denen verschiedene Materialkombinationen aufeinandertreffen und verbunden werden müssen. Hier muss derzeit viel Zeit aufgebracht werden für Verbindungslösungen, die eine aufwendige Vorbehandlung benötigen. Dank seiner Vielseitigkeit bietet PUR die Möglichkeit, das Design der Harze so auszurichten, dass intelligente interne Trennmittel direkt mit eingebaut werden. Diese ermöglichen es, dass an der Grenzfläche zur Form sauber getrennt wird, sie können aber gleichzeitig so gut in das Gesamtsystem integriert werden, dass im Anschluss ein Verkleben oder sogar Lackieren ohne aufwendige Vorbehandlung möglich wird. Entsprechend bietet Henkel individuell formulierte Klebstoffe an, so dass eine sichere Integration der unterschiedlichen Bauteilmaterialien im Rahmen moderner Multimaterialkonzepte gewährleistet ist. reh www.henkel.de www.benteler-sgl.de TECHNOLOGIE PUR-VERARBEITUNG 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 17 Strukturbauteile mal anders Im Vergleich zu Elementen aus Vollholz sind die PUR-beschichteten Produkte der Duro Construct-Reihe witterungsbeständig und völlig wartungsfrei Foto: Fotostudio mooi/Assyx GmbH & Co. KG Frimo und Toho Tenax optimieren FaserPreforms für das HD-RTM-Verfahren Serienreif Das Hochdruck Resin Schicke Gestaltung für Outdoorelemente Polyurethan-Ummantelung macht Holzplatten robust und witterungsbeständig Langlebig Holz ist ein nachwach- sender Rohstoff, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Beim Außeneinsatz ist die Begeisterung jedoch oft nur von begrenzter Dauer – Sonne und Regen setzen dem Naturstoff zu und machen Gartenmöbel, Outdoorböden oder und als Bodenbelag.“ Mit seinem Produktprogramm wendet sich Assyx gleichermaßen an Gemeinden und Kommunen, Architekten und Ingenieure, aber auch an Firmen und Privatpersonen. Ein spektakuläres Beispiel ist der Einsatz als Bodenbelag auf der Herstellung von Betonsteinen die Rezepturentwicklung im Lahatte sich Manfred Kessler, der bor und die Umsetzung im TechGründer von Assyx, an BMS ge- nikum bis zur Produktion erster wandt. Betonsteine werden im Pilotserien. Auf Basis dieser ZuGartenlandschaftsbau und als sammenarbeit gründete Manfred Hohlblockstein im Hausbau ver- Kessler schließlich die Firma Aswendet. Ihre Herstellung erfolgt syx in Andernach. Im Gegensatz unter rauen Bedingungen in ton- zu Wettbewerbsprodukten aus nenschweren Formen auf Unter- Stahlblech, stahlverstärktem lagsplatten, die dauerhaft extre- Thermoplast oder Vollholz erfülmen mechanischen und chemi- len Unterlagsplatten der Reihe schen Belastungen standhalten Duro Board alle genannten Anmüssen. Die neue Platte sollte sich forderungen. Verschiedene produrch ein geringes Gewicht und zesstechnische Verbesserungen leichte Handhabbarkeit auszeich- beim Einsatz der Platten führten nen und überdies wirtschaftlich außerdem dazu, dass die Leistung und vollautomatisch zu produzie- bei der Produktion von Beton ren sein. steinen erheblich gesteigert werBMS nahm die Herausforderung den konnte. reh www.bayermaterialscience.de an und unterstützte den Partner 175x130_K_Zeitung_Layout 1 21.05.14 09:04 Seite 1 www.assyx.de von der Generierung der Idee über Transfer Moulding (HD-RTM) gewinnt bei der Serienfertigung von Strukturbauteilen aus Faserverbundkunststoffen zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen einer engen Zusammenarbeit zwischen Toho Tenax und Frimo wurde eine wirtschaftliche Lösung entwickelt, die wesentliche Vorteile bei der Fertigung dieser hochfesten Bauteile mit den benötigten Formen und Eigenschaften bietet. Die von Toho Tenax Europe entwickelte Technologie „Part via Preform“ (PvP) führt in nur einem Schritt von der Roving-Spule zum Preform. Das hierzu verwendete Tenax Bindergarn besteht aus speziellen Carbonfasern mit poly meren Bindern. Dieses Garn ermöglicht die automatische Fertigung von Preforms direkt in die dreidimensionale Form des Bauteils. Dazu werden Carbonfasern sowohl ungerichtet als auch unidirektional, auf Geometrie- und Belastungsrichtungen des Bauteils hin optimiert, per Roboter in ein entsprechendes Werkzeug abgelegt. Die optimierte Kombination der Fasern führt zu einem günstigen Verhältnis von Fertigungskosten in Bezug auf die erreichbaren mechanischen Eigenschaften. Das automatisierte Verfahren erlaubt die Fertigung von Preforms für jede gewünschte Geometrie oder Form. Gegenüber konventioneller Preform-Fertigung aus textilen Flächenhalbzeugen wie Matten oder Geweben von der Rolle punktet das PvP Verfahren mit geringeren CF-Abfallraten und einem höheren Automatisierungsgrad. Frimo hat das Verhalten dieser optimierten Preforms bei der Weiterverarbeitung im HD-RTMVerfahren positiv getestet. Dazu Das gemeinsam entwickelte „Schikanebauteil“ aus den optimierten Preforms hat die Tests bei der Weiterverarbeitung im HD-RTM-Verfahren positiv bestanden Foto: Frimo wurde gemeinsam mit Toho Tenax ein „Schikanebauteil“ entwickelt. Dieses wurde mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden ausgelegt, die mit herkömmlichen PreformTechnologien nur sehr aufwendig und mit hohen CF-Abfallraten darstellbar sind. Dazu gehören zum Beispiel Wanddickensprünge von 2 auf 15 mm in mehreren Stufen sowie enge Radien und auch scharfe Kanten und Kofferecken. Frimo konstruierte und fertigte hierzu ein Versuchswerkzeug zur Weiterverarbeitung der komplexen Preforms im HD-RTM-Verfahren. Das Werkzeug wurde flexibel und gleichzeitig seriennah ausgerüstet. Im Rahmen der Versuche wurden die Preforms mit unterschiedlichen Matrixmateria lien sowohl auf der Basis von Poly urethan als auch von Epoxidharz getränkt. Im Rahmen der Kooperation von Toho Tenax und Frimo konnte damit nachgewiesen werden, dass sich PvP-Preforms im HD-RTM-Verfahren mit verschiedenen Matrixmaterialien zu RTMBauteilen mit sehr guten mechanischen Eigenschaften verarbeiten lassen. Entsprechende Musterteile stehen bei Frimo und Toho Tenax zur Verfügung. reh www.frimo.com Die Elemente eignen sich für vielfältige Einsatzmöglichkeiten auf Garten- und Parkbänken, Spielplätzen, Fußgängerbrücken und als Bodenbelag – wie hier auf der Dachterrasse des Forum Confluentes Foto: Fotostudio mooi/Assyx GmbH & Co. KG Brückenelemente bald unansehnlich. In enger Zusammenarbeit mit Bayer Material Science (BMS) hat die Assyx GmbH & Co. KG eine ebenso clevere wie nachhaltige Lösung entwickelt: Sie beschichtet Leimholzplatten mit einer glatten und geschlossenen Ummantelung aus dem Polyurethan-Integralschaumsystem Baydur. Im Vergleich zu Elementen aus Vollholz sind Produkte der Duro Construct-Reihe witterungsbeständig und wartungsfrei. Und im Gegensatz zu Stahl zeichnen sie sich durch ein deutlich geringeres Gewicht aus. „Wir bieten die Elemente in verschiedenen Farben, Optiken und Größen an, so dass sie sich sehr gut in das jeweilige architektonische Design einfügen“, erläutert Alfred Rochlus, Geschäftsführer von Assyx. „Dadurch ergeben sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten auf Garten- und Parkbänken, Spielplätzen, Fußgängerbrücken Aussichtsplattform des „Forum Confluentes“, eines neuen Kulturgebäudes am Zentralplatz in Koblenz. In dem Bau der niederländischen Architekten Jan Benthem und Mels Crouwel sind unter anderem die Stadtbibliothek und die Touristen-Information der Stadt untergebracht. Vom Dach bietet sich den Besuchern ein Panoramarundblick auf die Stadt, das Rhein- und Moseltal und die gegenüberliegende Festung. Doch es lohnt auch ein Blick auf die Dachterrasse selbst und auf die robusten und witterungsbeständigen Duro Construct-Elemente, die sich optisch gut in die Konstruktion einfügen. Zum Start eine große Herausforderung Die Idee zur Ummantelung von Holzplatten mit PUR wurde im Jahr 2004 geboren. Auf der Suche nach einer Alternative zu marktgängigen Unterlagsplatten zur Pur(e) Fascination... ... wie auch immer Sie es drehen – mit innovativen Technologien und dem weltweit breitesten Anlagenspektrum für faszinierende Polyurethan-Erzeugnisse legt Hennecke seit mehr als 65 Jahren den Grundstein für überlegene Produktqualität und effiziente Rohstoffnutzung in sämtlichen Anwendungsbereichen. FAKUMA / Friedrichshafen 14.10. - 18.10.2014, Halle A5, Stand A5-5217 >> Dosiermaschinen >> Sandwichpanel-Anlagen >> Formschaum-Anlagen >> Kühlmöbel-Anlagen >> PUR-CSM-Sprühtechnologie >> 360˚ Service >> Blockschaum-Anlagen >> 100% Know-how für Ihre Idee www.hennecke.com TECHNOLOGIE PUR-VERARBEITUNG 18 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Für pinholefreie Schaumqualitäten IMPRESSUM Neue Generation kontinuierlicher Blockschaumanlagen von Hennecke weist zahlreiche neue Features und Verbesserungen auf Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kaut schuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung der Kunststoff- und Kautschukbranche. Sie enthält aktuelle Nachrichten über Produktion, Verkauf, Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen und Elastomeren in allen Industriezweigen. Schäume Seit einem Vierteljahr- hundert fertigt die Hennecke GmbH, Sankt Augustin, hochwertige kontinuierliche Blockschaum anlagen. Immer wieder hat es dabei in der Vergangenheit kleinere Anpassungen und Optimierungen gegeben. Das Ergebnis ist die neueste Generation Quadrofoamat, kurz QFM. Entwickelt für den Hochleistungseinsatz bringt es die QFM im Heavy-Duty-Bereich auf einen Produktionsausstoß von mehr als 25.000 jato hochwertiger Schaumstoffe – in beliebiger Länge, einer Breite von bis zu 2.500 mm und einer Höhe von bis zu 1.500 mm. Dank modularer Bauweise und zahlreicher, den individuellen Anforderungen entsprechender Features sind die Anlagen maßgeschneidert für ein langes Produktionsleben. Verlag: Giesel Verlag GmbH Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Tel. 0511 7304-0, Fax 0511 7304-157 www.giesel.de, www.k-zeitung.de [email protected] Geschäftsführung: Klaus Krause Herausgeber: Joachim Rönisch Tel. 0511 7304-136 [email protected] Typische Einsatzmöglichkeiten der QFM-Blockschaumanlagen sind in der Möbel- und Polsterindustrie, aber auch in der Auto mobilindustrie zu finden Foto: Hennecke Dosierung unter Hochdruck Herz jeder QFM-Anlage bildet das Schäumportal. In seiner Mitte befindet sich die Mischereinheit, die alle benötigten Komponenten im Hochdruckverfahren homogen vermischt. Wobei es für deren Anzahl keine Grenze nach oben gibt. Die präzise Dosierung aller reaktiven Komponenten und Additive ist eine der Voraussetzungen für die gezielte Zellsteuerung hochwertiger Blockschäume. Bei der QFM kommen dafür hydraulisch und pneumatisch gesteuerte Multifunktionsdüsen zum Einsatz, die auch bei Umschaltung der Produktion oder anstehenden Reparaturwechseln reibungslos Seit 25 Jahren erfolgreich am Markt: Kontinuierliche Block schaumanlagen von Hennecke zeichnen sich durch Modularität, hohen Automatisierungsgrad und einen Produktionsausstoß von mehr als 25.000 jato hochwertiger Schaumstoffe aus Foto: Hennecke funktionieren. Vermeidbare und immer ärgerliche „Totzeiten“ in der Produktion werden so auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus sorgt die QFM für einen gleichmäßigen und punktgenauen Auftrag der Rezeptur (Liquid-Laydown-Verfahren). Das Ergebnis sind einwandfreie und nahezu pinholefreie Schaumqualitäten. Zusammenspiel der Komponenten Die präzise Hochdruckdosierung aller Komponenten, im Zusammenspiel mit der gezielten Steuerung des Mischkammerdrucks und der Drehzahl des Rührwerks, steht für den vielseitigen und robusten Einsatz der QFM. Genau dieses kongeniale Miteinander der technischen Komponenten macht die Produktion mit der QFM nahezu unabhängig von sich ändernden äußeren Einflüssen, wie sie etwa starke Temperaturwechsel oder schwankende Luftfeuchtigkeitswerte darstellen können. Was bei der Dosierung beginnt, setzt sich auf der Segmentstrecke fort. Denn auch das Fall-PlateSystem lässt sich individuell und leicht einstellen, denn die entsprechenden Parameter sind mit der Rezeptur bereits in der zentralen Steuerungseinheit hinterlegt. Auf diese Weise ist die QFM in der Lage, auch anspruchsvolle Esterschäume zu produzieren, wie sie etwa die Automotiveindustrie nachfragt. Verschnitt vermeiden Ein weiterer Vorteil der QFM ist die variable Durchlauflänge, mit der sich die Anlage an die Erfordernisse der Produktionsbedingungen vor Ort anpassen lässt. Auch die Aushärtestrecke ist ver- bessert worden. Denn das Flat-TopSystem trägt entscheidend zum verlustarmen Rohstoffeinsatz bei, indem die Ausbildung einer Kuppe und die Entstehung der sogenannten Deckschwarte verhindert werden. Zudem lassen sich die umlaufenden Seitenwände präzise kippen, was für Schaumwaren mit hoher Dichte im unteren Bereich sinnvoll sein kann. So lässt sich in diesen Fällen ein Ausbeulen kompensieren, wird auch hier Verschnitt vermieden und der eingesetzte Rohstoff effizient genutzt. Die QFM lässt sich dank ihres hohen Automatisierungsgrads komfortabel steuern. Ob es nun um einen kompletten Rezepturwechsel geht oder im Kleinen beispielsweise die Steuerung der Bremsen der Papierführung: Das zentrale Prozesskontrollsystem ist nicht nur intuitiv zu bedienen, sondern bietet dank der Integration ins Netzwerk auch Fernzugriff und -wartung durch das Hennecke Service-Desk. reh www.hennecke.com Mehr Leistung Neuartiges PUR-Aerogel als Dämmplatte PUR-Dichtungen in Hydraulikzylindern Nanoporöse Struktur mit sehr geringer Wärmeleitfähigkeit Gut abgedichtet Mit ausschlagge- bend für die Performance von Hydraulikzylindern ist das jeweilige Dicht- und Führungskonzept. Der Werkstoff Polyurethan bietet hier vielseitige Verbesserungsmöglichkeiten. So lässt sich beispielsweise die Standzeit durch den Austausch von Nitrilkautschuk-basierten Dichtungselementen durch Polyurethanwerkstoffe deutlich steigern. Wie das funktioniert, zeigt der Dichtungsspezialist SKF Economos Deutschland GmbH. Hydraulikdichtungen der Serie Ecopur bieten neben ihren guten physikalischen und chemischen Eigenschaften auch Vorteile für den Montage- und Revisionsfall, da sie robuster und weniger beschädigungsanfällig als PTFE sind und ohne Kalibrierung einschnappen. Die geeigneten Pro- file S09 und K08 können für verbesserte Medienbeständigkeit auch in H-Ecopur ausgeführt werden. Mit S-Ecopur steht ein Werkstoff mit inkorporierten Gleit- bzw. Schmierstoffen für höchste Beanspruchungen und kritische Schmiersituationen zur Verfügung. Für Einsatzfälle mit besonderer Verschmutzung bietet das verbesserte Design des Abstreifers A12 mit einer zusätzlichen Abdeckung der Einschnappnut deutliche Vorteile und mehr Sicherheit. reh www.skf.de Hydraulikzylinder wie dieser Schwenkzylinder werden von SKF Economos optimiert Foto: SKF Dämmstoff Nach erstmaliger Prä- sentation auf der K 2013 im Herbst in Düsseldorf wurde der neue Hochleistungsdämmstoff Slentite jetzt Vertretern der Forschungspresse vorgestellt. Slentite ist ein organisches Aerogel auf Polyurethanbasis, das seine besonderen Produkteigenschaften einer nanoporösen Struktur verdankt. Das Forschungsteam um Dr. Marc Fricke, Advanced Materials & Systems Research bei der BASF, präsentiert mit Slentite ein Produkt, das eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist und erstmals als stabile Platte angeboten werden kann. Sehr geringe Wärmeleitfähigkeit Im Vergleich zu herkömmlichen Materialien ist damit eine um 25 bis 50% schlankere Konstruktion bei gleicher Dämmleistung möglich. Gleichzeitig weist die Platte durch ihre offenporige Struktur eine hervorragende Feuchtigkeitsregulierung auf. Für Architekten und Bauherren bietet Slentite daher ein hohes Maß an gestalterischer Frei- heit, sei es bei der Sanierung von Altbauten oder beim Neubau. Pilotanlage startet 2015 Seit der ersten Produktvorstellung beim Spatenstich zum Bau einer Pilotanlage ruft der neue Dämm- ten, das zudem zur Energieeffizienz beiträgt. Der nächste Schritt wird die vollständige Inbetriebnahme der Pilotanlage Anfang 2015 in Lemförde sein. Mit den ersten Mustermengen lassen sich neue Projekte mit Partnern aus Industrie und Chefredaktion: Dr. Roman Leuthner (rom) (verantw.) Büro Hannover: Tel. 0511 7304-163 Büro Augsburg: Tel. 0821 319880-50 [email protected] Redaktion: Dipl.-Inf. Arne Grävemeyer (gr) (stv. Chefredakteur) Tel. 0511 7304-152 [email protected] Dipl.-Phys. Matthias Gutbrod (mg) Tel. 0511 7304-132 [email protected] Stefan Lenz (sl) Tel. 0821 319880-54 [email protected] Online-Redaktion: Miriam Mörz (mm) Tel. 0821 319880-53 [email protected] Organisationsmanagement/CvD: Jürgen Lindemann (jl) Tel. 0821 319880-55 [email protected] Freie Mitarbeiter: Sabine Koll (sk) Tel. 0176 10428359 [email protected] M.A. Petra Rehmet (reh) Tel. 0511 7304-103 [email protected] Dipl.-Ing. Gabriele Rzepka (rz) Tel. 06172 8689940 [email protected] Teamassistenz: Sofia Matula, Tel. 0511 7304-110 [email protected] Petra Wildner, Tel. 0821 319880-13 [email protected] Leitung Industriemedien: Franz Krauß Tel. 0821 319880-41 [email protected] Anzeigenleitung: Axel Gerhartz Tel. 0821 319880-52 [email protected] Zurzeit ist Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom 1. 10. 2013 gültig. Druckunterlagen: [email protected] Tel. 0511 8550-2521 Fax 0511 8550-2401 Vertrieb/Abonnement-Service: [email protected] Tel. 0511 8550-2639 Fax 0511 7304-233 Bankverbindungen: Postbank Hannover (BLZ 250 100 30), Konto 90 898 306, IBAN DE65 2501 0030 0090 8983 06, BIC PBNKDEFF250 Commerzbank Hannover (BLZ 250 400 66), Konto 150 022 200, IBAN DE03 2504 0066 0150 0222 00, BIC COBADEFFXXX Die K-ZEITUNG erscheint 2014 mit 23 Ausgaben. Sie dient der freien Meinungsbildung. Die Beiträge geben daher nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages und unter voller Quellenangabe. Alle Rechte vorbehalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und anderes Material übernimmt der Verlag keine Haftung. Fotokopien, die für gewerbliche Zwecke im Sinne des § 54 (2) UrhG hergestellt werden, verpflichten zur Gebührenzahlung an die VG Wort, Abt. Wissenschaft, Goethestr. 49, 80336 München, von der auch die Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind. SPRITZGIESSWERKZEUGE www.enesty.org | [email protected] stoff großes Interesse hervor. „Wir haben viele Gespräche mit Unternehmen der Bau- und Kühlgeräteindustrie geführt, die uns bei der weiteren Optimierung sehr geholfen haben“, so Dr. Nils Mohmeyer, New Market Development. „Der frühzeitige Dialog führt auch zu einem besseren Verständnis des gesamten Dämmstoffmarkts.“ BASF kann daher mit einem auf die Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnittenen Produkt aufwar- Architektur realisieren. „Unser neues Produkt“, so Dr. Friedhelm Lehrich, Vice President Business Management Construction, „hat erfolgreich den Schritt von der Forschung in die Öffentlichkeit getan. Die Zukunft des Bauens steht vor vielen Herausforderungen. Mit einem Produkt wie Slentite wollen wir neuartige Anwendungen erproben und erfolgreich in den Markt bringen.“ mg www.basf.de Bezugsbedingungen: Jahresabonnement € 169,00 inkl. 7 Prozent MwSt. und Versandkosten. Ausland € 173,00. Studenten erhalten 50 Prozent Rabatt gegen Vorlage der Studienbescheinigung. Das Abonnement verlängert sich jeweils um ein weiteres Jahr, falls nicht sechs Wochen vor Ende des Bezugsjahres die Kündigung erfolgt. Mitglieder des WIP-Kunststoffe e.V. und Kunststoffland NRW e.V. erhalten die K-ZEITUNG im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages. Einzelheftpreis € 7,70 zzgl. Versandkosten. Erfüllungsort ist Hannover. 45. Jahrgang. ISSN 1436-6401 Druckauflage: 16.180 Exemplare (1. Quartal 2014) © Druck: Printmedienpartner GmbH Böcklerstraße 13, 31789 Hameln Arne Grävemeyer Zuständig für den Bereich Handhabungstechnik TECHNOLOGIE HANDHABUNG 0511 7304-152 [email protected] 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 19 Produktion von morgen 34.500 Besucher aus über 100 Ländern und 731 Aussteller aus 42 Ländern auf der Automatica einen entscheidenden Beitrag zum Produktionswandel. Wie die Zukunft aussieht, das erfahren die Fachbesucher aus der ganzen Welt auf der Automatica.“ Globale Bedeutung Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH Foto: Messe München Teilnehmerrekord Die Automatica 2014, die von 3. bis 6. Juni in München stattfand, zieht eine positive Bilanz: über 10% mehr Besucher und 7% mehr Aussteller. Messegeschäftsführer Dr. Reinhard Pfeiffer sagt dazu: „Die Zuwachsraten und die hohe Zufriedenheit bei Ausstellern und Besuchern belegen, dass die Automatica ihre Führungsrolle ausgebaut hat.“ VDMA Robotik + AutomationGeschäftsführer Patrick Schwarzkopf ergänzt: „Die Automatica leistet als Innovationsplattform 32% der Besucher kamen aus dem Ausland, eine Steigerung von über 15%. „Das Motto der Automatica – ,Optimize Your Production‘ – hat auf der ganzen Welt Hochkonjunktur“, erklärt Hans-Dieter Baumtrog, Vorstandsvorsitzender VDMA Robotik + Automation. „Es geht um Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit von Produkten. Und hierbei sind Integrated Assembly Solutions, Robotik und industrielle Bildverarbeitung der Schlüssel zum Erfolg! Die steigende Internationalität der Automatica ist ein klares Indiz für diese Entwicklung.“ Stefan Kapferer, beamteter Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ergänzt: „Die Automatica hat einmal mehr die herausragende Position Deutschlands in der Robotik und Automation demonstriert.“ Auch auf europäischer Ebene wird die Rolle der Branche deutlich: Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, enthüllte auf der Fachmesse das welt- weit größte zivile Robotik-Förderprogramm SPARC. Mit einem Gesamtvolumen von 2,8 Mrd. EUR soll Europas führende Position in der Robotik ausgebaut und es sollen damit mehr als 240.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Kroes betonte: „Die Automatica ist der perfekte Schauplatz für die neueste europäische Robotertechnologie.“ Hand in Hand Mit der Mensch-Maschine-Kooperation erreichen die Robotik und Automation eine neue Dimension: Roboter nehmen Menschen monotone, gesundheitsschädliche und niederwertige Arbeiten ab. Das macht Arbeitsplätze produktiver, flexibler und ergonomischer. In zahlreichen Beispielen zeigte die Automatica die enormen Potenziale auch für kleine und mittel ständische Firmen. Vierte industrielle Revolution Die vierte industrielle Revolution ist längst nicht nur eine Vision. In Livedemonstrationen sowie in Fachvorträgen informierten sich Messebesucher über die konkreten Auswirkungen der Industrie 4.0 auf die Produktion. „Die Verwirk- Kuka zeigte auf der diesjährigen Automatica zwölf verschiedene Applikationen für die MenschRoboter-Kollaboration Foto: Kuka lichung von Industrie 4.0 wird unsere Zukunft bestimmen, denn nur so kann es uns gelingen, eine vernetzte, ressourceneffiziente und hochflexible Form des Wirtschaftens auf den Weg zu bringen“, erklärte Kapferer. Das Messeangebot sorgte für volle Hallen und gute Stimmung bei Ausstellern und Besuchern. Das unabhängige Marktforschungs- institut tns infratest ermittelte: Insgesamt 97% der befragten Besucher fanden die Vollständigkeit des Angebots gut bis ausgezeichnet, 95% lobten die gute Präsenz von Marktführern. Entsprechend positiv war auch das Feedback bei den Ausstellern: Für 95% der befragten Firmen war die Stimmung auf der Messe gut bis ausgezeichnet. Die nächste Automatica findet vom 21. bis 24. Juni 2016 in München statt. sl http://automatica-munich.com/de/ Bildergalerie zu diesem Thema Code mit Smartphone und entsprechender App anvisieren World of Innovations in der Robotmontage Nürnberg-Feucht Wittmann-Zentrale für Robotsysteme und Automation präsentiert / vielbeachtete Open House-Veranstaltung parallel zur Automatica W833-Linearroboter im Showroom in Nürnberg-Feucht: Jürgen Kreissl, Leiter Elektrik und Montage, prüft ein entformtes Spritzgussteil Foto: K-ZEITUNG Automationszentrale 135 Kunden und Besucher nutzten die World of Innovations in der WittmannZentrale für Automation am Standort Nürnberg-Feucht, um einen Blick auf Neuigkeiten und Stärken des Wittmann-Portfolios zu werfen, von den Linearrobotern über die Peripherie bis zur Mikro spritzgießtechnik. Turnkey-Anlagen seien gefragt, das Einzelrobotergeschäft gehe in Deutschland deutlich zurück, berichtet Michael Tolz als Niederlassungsleiter. Mit dem Umzug von Schwaig Ende 2012 und den neuen räumlichen Möglichkeiten im Nürnberger Neubau ist der Geschäftsanteil von Komplettautomationen und kundenspezifischen Lösungen bereits von 20% auf 50% angewachsen. „Durch die großzügigen Montage hallen steht in diesem Bereich die Tür für weiteres Wachstum offen“, sagt Tolz. Besonderes Interesse erregten wäh rend der Fachvorträge die aktuelle Einführung der neuen Roboter generation W8 pro, die in diesen Wochen die bewährten W8-Rei- hen ablösen wird, sowie die verbesserte Robotsteuerung R8.3. Upgrade auf die W8 pro-Roboter Seit Anfang Mai wird bei Wittmann die Produktion der W833Roboter auf die W833 pro-Variante umgestellt, ab Juli soll die Umstellung des W832 folgen, ab September die des W843 und ab Oktober die Umstellung des W842 auf den W842 pro. Mit diesem Upgrade wird beispielsweise eine verstärkte Steifigkeit der y-Achsen eingeführt, was die Leistungsfähigkeit der Roboter erhöht. „Durch eine überarbeitete Anordnung der Steuerungskomponenten und die dezentrale Anbringung der Servo regler können Kabel und Energieketten reduziert werden und die Technik wird somit robuster“, erläutert Jürgen Kreissl als Leiter Elektrik und Montage in Nürnberg. Weitere Optimierungen betreffen die Einführung von Schnellkupplungen für Greiferkreise und Greiferstecker, zentrale Schmieranschlüsse sowie C‑Achsen mit verstärkter Lagerung. Rein optisch fällt der neue W833 pro durch die Anzeige des Roboterstatus mittels konfigurierbarer LED-Signale auf. Durch geänderte Energieketten läuft der Lineare ruhiger. Und durch eine neue Va kuum-Sparschaltung kann beim Greifereinsatz gegebenenfalls ein erheblicher Luftverbrauch eingespart werden. Mit dem sogenannten Quick NewAssistenten in der verbesserten R8.3-Robotersteuerung lässt sich die Neuerstellung eines Entnahmegrundprogramms drastisch beschleunigen und damit eine erhebliche Zeitersparnis bis zum Start der Produktion realisieren. „Auch Ungeübte können damit mit einfachsten Mitteln schnell ein Erstprogramm für die Entnahme erstellen und vom Programm einen Ecomode für den Gesamtzyklus ermitteln lassen“, erklärt Hartmut Schütt, Wittmann. Pickand-Place-Vorgänge, Ablage auf einer Bahn und auch die Integration einer Schneidmühle für Angüsse und Ausschussteile sind vorstrukturiert „und damit über 90 Prozent aller Vorgänge an einer Spritzgießmaschine“. Komplexere Programme lassen sich darüber hinaus einfügen oder mit Templates erstellen. gr www.wittmann-group.com TECHNOLOGIE HANDHABUNG 20 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Demonstrator weist den Weg in die Industrie 4.0 Weidmüller veranschaulicht energieeffiziente Prozessoptimierung durch Condition Monitoring und Diagnose an einer Spritzgießmaschine / Kommunikationsfähige Signalkonverter digitalisieren Produktionsdaten Produktionsnetzwerk Den nächsten Schritt auf dem Weg zur vernetzten Fertigung gemäß Industrie 4.0 präsentierte Weidmüller mit dem Demonstrator „Energieeffiziente Prozessoptimierung durch Condition Monitoring und Diagnose“ auf der Hannover Messe. Beim Demonstrator wird eine handelsübliche Spritzgießmaschine mit kommunikationsfähigen Komponenten in ein Produktionsnetzwerk eingebunden. Kern der Applikation sind kommunikationsfähige Signalkonverter vom Typ ACT 20C, die die Digitalisierung analoger Produktionsdaten sowie deren Übertragung und Auswertung in der Cloud erlauben. Die ACT-20C-Signalkonverter können durch eine Ethernet-Schnittstelle direkt in bestehende Industrial Ethernet-Strukturen eingebunden werden. Bereits 2013 hatte Weidmüller zum Thema Industrie 4.0 eine neuartige Stanz-Biege-Maschine präsentiert, die Schwankungen im laufenden Fertigungsprozess und im Material erkennt und sich eigenständig optimieren kann. Das Projekt Self X Pro entstand im Rahmen des ostwestfälisch-lippischen Spitzenclusters it’s OWL und in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie in Paderborn. Durch relevante Daten flexibel produzieren Produzierende Unternehmen stehen vor einer Herausforderung: Im digitalen Zeitalter wird es zusehends wichtiger, schneller, individueller und auch flexibler zu fertigen. Dabei darf der Preis des Endprodukts nicht steigen. Daher wird es sich als erfolgskritisch für Unternehmen erweisen, die aktu- Power Monitor: Messen und Erfassen elektrischer Kenngrößen von Maschinen und Anlagen. Das Gerät erfasst kleinste Leistungen, beispielsweise von Geräten im Stand-by-Modus. Detail: Die großen Tasten gestatten eine sichere Navigation im Menü Foto: Weidmüller ellen Produktionskosten und den Zustand des Fertigungsprozesses bereits bei laufender Produktion jederzeit abrufen und kontrollieren zu können: Wie hoch ist die Laufleistung? Was sind die aktuellen Produktionskosten? Wie ist der Zustand der Maschinen und Anlagen? Und was ist der optimale Kompromiss aus Produktionsleistung und Energiekosten? Diese Fragen sind nur zu beantworten, wenn jederzeit sämtliche Daten zur Verfügung stehen, und zwar für alle Systeme, die darauf zurückgreifen müssen. In der heutigen betrieblichen Realität der meisten Unternehmen ist das zwar in einigen Fällen so – doch bei vielen Anlagen werden noch nicht alle relevanten Daten für alle Anwendungen bereitgestellt. Und was nicht transparent ist, lässt sich auch nicht steuern. Bei dem Demonstrator „Energieeffiziente Prozessoptimierung www.werbeform.de Handling heißt: Mehr Freude an kreativen Lösungen! Zum Beispiel: MidiLiner® 5/10, 15/20 F Der wartungsarme Linearroboter ■ Für Teile- und Greifergewichte bis 5/10, 15/20 kg ■ Wirtschaftlich und schnell durch hochdynamisches Linear-Antriebssystem www.geigerhandling.de Prozesstransparenz: Die ACT-20C-Signalkonverter sind mit Ethernet-Interface ausgestattet und übermitteln Signale, Daten und Diagnosen Foto: Weidmüller durch Condition Monitoring und Diagnose“ handelt es sich um eine handelsübliche Spritzgießmaschine, die mittels kommunikationsfähiger Komponenten in ein Industrial Ethernet-Produktionsnetzwerk eingebunden ist. Der integrierte Power Monitor misst und erfasst alle relevanten elektrischen Kenngrößen der Maschine und stellt sie für das Energiemanagementsystem zur Verfügung. Kommunikationsfähige Signalkonverter vom Typ ACT 20C wandeln die analogen Maschinendaten in digitale Daten, die anschließend in der Cloud bereitgestellt und analysiert wer- den. Die ACT-20C-Module lassen sich durch ihre Kommunikationsschnittstelle in Industrial Ethernet-Strukturen einbinden. Diagnosefunktionen im Signalkonverter Das Besondere ist, dass die Signal konverter neben den typischen Funktionen wie Signalerfassung, -aufbereitung, -normierung und -ausgabe umfangreiche Diagnose funktionen zur Verfügung stellen. Eine anschließende Bereitstellung der Daten in der Cloud erlaubt den Abgleich von Produktions- und Fertigungsdaten und weiteren Informationen wie zum Beispiel den aktuellen Energiepreisen und verschafft Transparenz über alle Produktionsdaten. Weidmüller nutzt eine baugleiche Anlage bereits in der eigenen Spritzgießproduktion. Der nächste Schritt in Richtung Industrie 4.0 ist die direkte Kommunikation zwischen den einzelnen Teilen der Produktion – hier erlaubt der ACT 20C, diese ebenfalls in die Cloud einzuspeisen. Das versetzt die Anlagenbetreiber in die Lage, neuartige Dienste zur Optimierung und Diagnose ihrer Prozesse fürs Energiemanagement aufzubauen. Die bislang vereinzelten Daten können damit neu gesehen und bewertet werden und langfristig der Prozessoptimierung einen Schub verleihen. Der Vorteil der Lösung von Weidmüller liegt auf der Hand: Produzierende Unternehmen können sich damit bereits heute auf das „Internet der Dinge“ und die Steuerung der Produktion oder Fertigung aus der Big-Data-Cloud vorbereiten, auch für den bereits bestehenden Maschinenpark. gr www.weidmueller.com Alle Busse integriert Stäubli-Roboter unterstützen Unival Drive Schnittstelle Unival Drive ent- spricht der Forderung vieler Maschinenhersteller nach einer Robotersteuerung, die voll kompatibel mit der vorhandenen Oberfläche einer industriellen Mehrachssteuerung ist. Es handelt sich bei Unival Drive um eine anschlussfertige Lösung zur Ansteuerung der kompletten Stäubli- Ingenieur Günter Heinendirk demonstriert die Einbindung und Ansteuerung eines Stäubli-Roboters mit Unival Drive durch ein Keba-Bedienpanel Foto: K-ZEITUNG Palette von Scara- und 6-Achs-Ki nematiken mit universellen Multi achssteuerungen. Das erleichtert die Integration der Roboter und vereinfacht ihre Einbindung. Direkt unterstützt werden durch Unival Drive die wichtigsten ethernetbasierten Echtzeitfeldbussysteme, darunter Powerlink, Ethercat, Profinet und Sercos. Voller Systemzugriff von der Mastersteuerung auf Roboter-E/As, antriebsinterne Statusinformatio nen und Informationen der Robotersteuerung ist gewährleistet. Die Netzwerkanbindung gelingt einfach. Gleichzeitig profitiert das Roboterverhalten vom StäubliKnow-how und den Stäubli-Regel algorithmen. gr www.staubli.com/robotics Neue Generation der Linearroboter Der schwedische Hersteller Wemo bringt Allrounder für Entnahmeprozesse heraus Handlinggeräte Ein Highlight des Handlingprogramms von Wemo sind die neuen Linearroboter der X-Design-Baureihe. Diese Allrounder erfüllen flexibel die Entnahme unterschiedlicher Kunststoffteile. Design und hochwertige Komponenten sorgen für Stabilität und Präzision; die vielseitigen Modelle sind für komplexe Automatisierungen entwickelt. Die X-Design-Roboter werden in vier Baugrößen mit nominalen Tragkräften von 5 bis 20 kg angeboten. Sie sind für Spritzgießmaschinen mit Schließkräften von 250 bis 7.000 kN einsetzbar. Für noch größere Komplexitäten können als Option für nachgeordnete Verarbeitungsschritte bis zu sechs zusätzliche Servoachsen integriert und über die Robotersteuerung angesteuert werden. Speziell zur Entnahme von Verpackungsteilen hat Wemo die S‑Design-Baureihe entwickelt. Vom Prinzip her ist sie wie die neue X-Reihe aufgebaut. Jedoch sind diese High-Speed-Handlinggeräte für höchste Leistungsfähigkeit und Geschwindigkeit optimiert. Sie gewährleisten eine Zykluszeit von unter 2,5 s. Die S-DesignBaureihe kommt bevorzugt für entsprechende Verpackungsteile und medizinische Anwendungen auf Zweiplatten- und Etagenwerkzeugen zum Einsatz. Für Dünnwandteile in der Verpackungsindustrie liefert Wemo Sonderausrüstungen für IMLAnwendungen. Diese können sowohl für die seitliche Entnahme als auch für die Entnahme von oben eingesetzt werden. Je nach Größe der Spritzgießmaschine stehen zwei unterschiedlich große Entnahmegeräte zur Auswahl. Dritte Baureihe für die Economy Class Abgerundet wird das Handlingprogramm von Wemo durch die neuen Linearroboter der E-Design-Baureihe. Wirtschaftlichkeit, Für die Seitenentnahme: Das neue 7-5 S-Design-Handlinggerät für Spritzgießmaschinen bis 3.500 kN Foto: Wemo Leistungsfähigkeit und ein sparsamer Energieverbrauch zeichnen diese Typenreihe aus. Sie kommen besonders als Anguss-Entnahmegeräte (Pick and Place) und für nachgeordnete Bearbeitungsvorgänge zum Einsatz. Die Baureihe umfasst drei Modelle für Entnahmegewichte von 4 bis 10 kg. Bei allen drei Linearroboter-Baureihen X-, S- und E-Design wird die bewährte Wemo WIPS-Handlingsteuerung (Wemo Intuitive Programming System) eingesetzt. Die intuitive Bedienoberfläche mit Touchscreen ermöglicht eine einfache und schnelle Handlingprogrammierung. Die Ablaufsequenzen sind in vordefinierte Funktio nen unterteilt. Über Piktogramme wird der Bediener Schritt für Schritt durch das Roboterprogramm geführt. gr www.wemo.se www.prooptima.de TECHNOLOGIE Gabriele Rzepka Zuständig für den Bereich Nanotechnologie NANOTECHNOLOGIE [email protected] 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 21 INTERVIEW »Neue Technologie für neue Märkte« Nanoporöse BOPP-Folie für Batterien und Kondensatoren wir über den Tellerrand hinausschauen. : Mit Treopore betreten Sie Neuland, was Ihren Kundenstamm betrifft. Wie viel Zeit geben Sie dem Produkt, um hier Fuß zu fassen? Vanacker: Wir gehen an diese Bran- Peter Vanacker | Treofan | CEO Foto: Treofan Neue Märkte Nach fünfjähriger Forschungsarbeit hat die Treofan GmbH & Co. KG, Raunheim, im vergangenen Jahr die biaxial verstreckte Folie Treopore auf den Markt gebracht. Das Besondere: Es ist eine BOPP-Folie mit porösen, nanoskaligen Strukturen, die das Unternehmen inzwischen im großtechnischen Maßstab herstellt. Sowohl der Herstellungsprozess als auch das Herz des Verfahrens – das notwendige Additiv – stammen aus eigener Entwicklung. Über die neuen Märkte der Folie in der Batterie- und Elektronikindustrie und die Perspektiven sprach die K-ZEITUNG mit Peter Vanacker, CEO von Treofan. : Herr Vanacker, die Hauptmärkte von Treofan liegen in der Verpackungsindustrie. Was hat Sie veranlasst, mit Treopore in eine ganz andere Richtung zu denken? Peter Vanacker: Diese Folie ist ein Teil unserer Innovationsstrategie. Wir bedienen als einziger Anbieter schon heute alle existierenden Segmente für BOPP-Folien – Verpackungs- und Etikettenfolien, die Tabakbranche und auch technische Folien etwa für Kondensatoren. Daher verfügen wir über zahlreiche Technologieplattformen, die wir flexibel kombinieren können. Mit Treopore gehen wir mit einer neuen Technologie in neue Märkte. Das Risiko ist uns bewusst, doch wir haben eine klare Innovations- und Wachstumsstrategie, die auch bedingt, dass che nicht mit der Erwartung heran, morgen den Markt zu erobern. Da brauchen wir viel Geduld. Treopore war eine ganz bewusste Entscheidung und wir geben uns und den Kunden die Zeit, die wir brauchen. Schon heute sind wir mit mehr als 30 Batterieherstellern in der Qualifizierungsphase, bei einigen haben wir sie sogar schon bestanden. Das Interesse des Marktes an der Folie ist groß, sonst würden die Hersteller ganz sicher nicht das teure Qualifizierungsverfahren durchlaufen. Und außerdem: Die Industrie weiß auch, dass die BOPP-Folie immer preiswerter wird, je höher die Nachfrage danach ist. : Aus welchen Gründen ist das Interesse der Batteriehersteller so groß? Welche Vorteile bietet Ihre Folie? Vanacker: Unsere Folie setzen die Hersteller als Separator in Lithium-Ionen-Batterien ein. Sie trennt die Kathode von der Anode, lässt jedoch die Ionen durch ihre nanoporöse Struktur rasch von einer Elektrode zur anderen migrieren. Da durch unseren Herstellungsprozess eine dreidimensionale nanoporöse Struktur entsteht, nimmt die Folie den Elektrolyten doppelt so schnell auf wie herkömmliche Materialien. Damit kann der Produktionsprozess bezüglich der Elektrolytfüllung erheblich beschleunigt werden. Weiterhin steigt die Lebensdauer der Batterien, da der Innenwiderstand der Folie um 30 Prozent geringer ist als der der bisherigen Separatoren. Die Batterien geben dadurch mehr Leistung ab und lassen sich somit schneller und häufiger ent- und wieder aufladen. : Spannend wäre es zu erfahren, worin genau das Geheimnis der Folie liegt … Die BOPP-Folie Treopore zeigt eine dreidimensionale, homogen verteilte, nanoskalige Porenstruktur Foto: Treofan Vanacker: Da die Anwendungen nicht nur im Batteriemarkt, sondern auch bei Doppelschichtkondensatoren liegen, bieten wir verschiedene Spezifikationen an. Abhängig vom Bedarf der Kunden stellen wir die Folie in Dicken zwischen 16 und 40 Mikrometer, einer Porosität von 50 bis 60 Prozent und einem Gurley-Wert von 150 bis 250 s/100 cm3 her. Das Geheimnis liegt natürlich in der Porengröße, die etwa 50 Nanometer beträgt. Durch unser Herstellungsverfahren entsteht, verteilt über die Foliendicke, eine drei dimensionale Struktur. : Wie gelingt es Ihnen, diese Eigenschaften der BOPP-Folie zu erzeugen? Vanacker: Wir haben dazu ein ganz spezielles Herstellungsverfahren und ein ganz spezielles Additiv entwickelt, den Beta-Nukleator. Zunächst extrudieren wir eine PP-Castfolie mit homogen verteilten Beta-Kristalliten. Das ist dem Nukleator zu verdanken. Danach verstrecken wir die Folie in Längsrichtung; das bewirkt eine Schrumpfung und die Bildung nanoskaliger Poren. Anschließend verstrecken wir in Querrichtung, um die bekannten, guten mechanischen Eigenschaften der BOPPFolien zu erzielen. : Der Nukleator scheint also der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Woher bekommen Sie das Additiv? Vanacker: Das Additiv haben wir selbst entwickelt und stellen es im eigenen Haus her – ein gut gehütetes Geheimnis. Für den Prozess benötigen wir nur geringe Mengen, so dass es die mechanischen Eigenschaften der Folie nicht beeinflusst. Neben dem Additiv spielt allerdings die gesamte Prozessführung eine erhebliche Rol- le. Daher haben wir auch die Anlage selbst entwickelt, denn das, was wir brauchen, gibt es nicht von der Stange. : Handelt es sich dabei bereits um eine Anlage im großindustriellen Maßstab? Vanacker: Wir können auf der be- stehenden Anlage rund 20 Millio nen Quadratmeter pro Jahr herstellen. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt für diese Separatoren liegt derzeit bei rund 500 Millionen Quadratmetern, mit zweistelligen jährlichen Wachstumsraten; und Treofan insgesamt produziert jährlich rund acht Milliarden Quadratmeter Folie! Insofern fertigen wir Treopore durchaus im industriellen Maßstab, aber das kann nur der erste Schritt sein. Wir haben ja nicht so massiv investiert, um bei derart überschaubaren Mengen stehen zu bleiben. Um das konkret zu machen: Sobald nur ein Batteriehersteller eine einzige Fabrik auf Treopore umstellt, sind das schon um die fünf Millionen Quadratmeter. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Produktion steigern werden. : Von welchen Zeiträumen gehen Sie augenblicklich denn aus, bis Sie einen Fuß in der Tür des neuen Marktes haben? Vanacker: Den Fuß haben wir schon in der Tür, da wir bei vielen Unternehmen im Qualifizierungsprozess sind. Das ist ein fünfstufiges Verfahren, bei manchen stehen wir noch am Anfang, bei anderen haben wir es schon bestanden. Das Jahr 2014 wird sicher noch das Jahr der Qualifizierung sein, aber ich denke, dass ab 2015 die ersten Batterien mit „Treopore inside“ zum Einsatz komme. grz www.treofan.com Zerkleinerung bis zum Nanometerbereich Kernthema der O&S 2014 Effizient und schnell mahlen Plasmaprozesse und nanostrukturierte Oberflächen Zerkleinerung Die Planetenmühle Premium line der Fritsch GmbH, Idar-Oberstein, zerkleinert Mahlgut durch hohe Umdrehungszahlen von bis zu 1.100 U/min und einer Zentrifugalbeschleunigung von bis zum 95-Fachen der Erdbeschleunigung bis in den Nanobereich. Mit dem zeitsparenden Mahlbecher-Spannsystem, der automatisch überprüften Arretierung in der Mühle, der Blockierung bei unzulässigen Betriebszuständen und der neuen Abschaltautomatik bei Unwucht sind Mensch und Maschine gut geschützt. Der Energieeintrag liegt rund 150% über dem der klassischen Planetenmühlen. Erstmals bilden Becher und Deckel eine feste Einheit – die Mahlbecher werden mit einem Handgriff gasdicht verschlossen und mit einem zweiten sicher in die Mühle gesetzt. Die Becher positionieren sich selbst und rasten sicher ein – es ist kein zusätzliches Verspannen notwendig. Die Mahlkammer öffnet und schließt sich automatisch und dreht die Becherhalterungen dabei selbstständig in eine griffgünstige Position. Ein übersichtlicher Touchscreen führt einfach und präzise durch die Menüstruktur, gewünschte Startzeiten können leicht programmiert werden. Über einen speziellen RFID-Chip erkennt die Mühle die eingesetzten Mahlbecher automatisch, optimiert danach die Drehzahl und verhindert unzulässige Mahl einstellungen. Zum Erreichen guter Mahlergebnisse werden die Mahlbecher und Kugeln in unterschiedlichen Größen und Materialien angeboten. grz www.fritsch.de Nanodyn Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart haben nano strukturierte Oberflächen entwickelt, auf denen Wasser abgestoßen wird und sich auch bei Minusgraden nahezu kein Eis bildet. Plasmaprozesse und nanostrukturierte Oberflächen sind ein Kernthema der O&S 2014, die vom 24. bis 26. Juni in Stuttgart stattfindet. Die Anti-Eis-Ausrüstung für Kunststoffoberflächen wurde im Rahmen des Verbundprojekts „Nanodyn“ entwickelt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut wurde. Grundsätzlich hatte Nanodyn zum Ziel, mithilfe modifizierter Oberflächen das Benetzungsverhalten gegenüber verschiedenen Medien wie Schmierstoffen oder auch Luftfeuchte, Wasser und Reinigungsmitteln zu verändern. Die dadurch erreichbare Minderung von Reibung und Verschleiß führt nicht nur zu höheren Wirkungsgraden, sondern auch zu einer längeren Lebensdauer von Bauteilen. Ein Ergebnis des Nanodyn-Projekts sind strukturierte Schichten auf Kunststoffen aus schlag- und stoßfestem Polyurethan, die dem Wasser, das gefrieren will, keine Kristallisationskeime auf der Oberfläche bieten. Dadurch bleibt es in einem stark unterkühlten Zustand. Selbst wenn das Wasser gefriert, vermindert die Anti-EisAusrüstung die Haftung von Eis um mehr als 90%. Die Schichten werden auf den Kunststofffolien mittels Plasmatechnologien abgeschieden. grz www.messe.de TECHNOLOGIE NANOTECHNOLOGIE 22 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Fit für die Medizintechnik SKZ und TU München setzen auf Nano-Titandioxid als antimikrobiell wirksames Additiv Einfache Verarbeitung – sinkende Kosten Titandioxid In Europa infizieren sich jedes Jahr 3,2 Mio. Menschen mit einem Krankenhauskeim – davon eine halbe Million allein in Deutschland. Das geht aus einer Studie des ECDC, des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten, hervor. Unter sogenannten nosokomialen Infektionen sind oft multiresistente Keime wie der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) zu finden. Bei der Bekämpfung solcher Bakterien sind Medikamente wie Antibiotika alleine nicht mehr ausreichend. Die Ausbreitung der zum Teil lebensgefährlichen Keime kann durch den Einsatz von bakterizid wirkenden Materialien reduziert werden. Die Verwendung von Kunststoffadditiven für den antimikrobiellen Einsatz wie metallische Silber-, Kupfer- und Zinkionen bietet gegenüber Antibiotika den großen Vorteil, dass der Angriff auf die Keime über mehrere Wirkmechanismen stattfindet. Metallische Ionen zeigen ihre Wirksamkeit selbst gegenüber multiresistenten Staphylocuccus-aureus-Stämmen. Limitierend für den Einsatz von metallischen Ionen als antimikro bielle Stoffe ist jedoch ihre prinzipiell allergene Wirkung. Als weitere antimikrobielle Additive kommen bisher unter anderem 10,10’-Oxybisphenoxarsin (OBPA), Triclosan, Diphenylantimon2-ethylhexanoat, Kupfer-8-hydro xychinolin und Tributylzinnoxid und seine Derivate zum Einsatz. OBPA beispielsweise ist arsenhaltig und somit nicht für den Einsatz in der Medizintechnik geeignet. Darüber hinaus beruht die Wirkung der genannten Additive überwiegend auf einer Freisetzung von toxischen Stoffen, so dass es zu einer Aufkonzentration von Schadstoffen im Ökosystem und im menschlichen Körper kommen kann. Aus diesen Gründen werden gegenwärtig bevorzugt nanoskalige Silberpartikel als antimikrobielle Zusätze verwendet. Da die Auswirkung von Nanosilber auf Gesundheit und Umwelt nach wie vor ungeklärt ist, wird der Einsatz von Silber als antimikrobielles Additiv derzeit sehr kontrovers diskutiert. Eine kostengünstige und in der Wirkungsweise andersartige Alternative für antimikrobielle Zusätze stellt Titandioxid (TiO₂) dar. TiO₂ wird aus toxikologischer und ökologischer Sicht als unbedenklich eingestuft. Eine allergene Wirkung von Titandioxid ist nicht bekannt. Es existiert in den drei Modifikationen Rutil, Anatas und Brookit, die sich in ihren Kristallstrukturen und physikalischen Eigenschaften unterscheiden. Rutil wird als Farbadditiv in der Kunststofftechnik oder für die Farbenherstellung, in der Lacktechnologie und in der Lebensmittelindustrie in großem Umfang eingesetzt. Brookit hat technisch keine Bedeutung. Anatas weist im Vergleich zu Rutil eine höhere Fotoaktivität auf. Multiresistente Keime in Krankenhäusern Foto: SKZ Fotokatalyse bezeichnet den Effekt, auf dem die antimikrobielle Wirkung des Titandioxids beruht. Unter dem Einfluss von ultraviolettem Licht und in Gegenwart von Luftfeuchtigkeit sowie Sauerstoff bilden sich zellwandschädigende Radikale, welche Mikroorganismen effektiv abtöten. Der foto katalytische Effekt des Titan dioxids wird auch als Fotooxidation bezeichnet. Ein weiterer positiver Effekt des Titandioxids ist die fotoinduzierte Superhydrophilie. Diese Hydrophilie tritt erst nach Aktivierung mit UV-Bestrahlung auf. Fotokatalytisch aktive Titandioxidschichten wei- sen durch die hohe Konzentration von OH-Gruppen auf der TiO₂Oberfläche hydrophiles Verhalten auf. Hierdurch zeigen die Oberflächen ein wasserbenetzendes Verhalten und erleichtern somit das Entfernen von Schmutzpartikeln und schädlichen Mikro organismen. Direkt in die Polymermatrix Im Rahmen eines Forschungsprojekts, das in Zusammenarbeit des Süddeutschen KunststoffZentrums SKZ, Würzburg, und des Lehrstuhls für Medizintech- Keimzahl auf einer Polymeroberfläche ohne Additivierung mit TiO2 Foto: SKZ nik (Med Tech) an der TU München durchgeführt wurde, wurden Kunststoffe mit antimikrobieller Wirksamkeit auf Basis des fotokatalytisch aktiven TiO₂ entwickelt. Im Gegensatz zu den üblichen TiO₂-Beschichtungen arbeiteten die Experten bei diesen Forschungsarbeiten das nano skalige Wirkadditiv direkt in die Polymermatrix ein. Die keim reduzierende Wirkung von entsprechenden Nanocomposites auf die Mikroorganismen wie Escherichia coli (E. coli) ließ sich nachweisen. Die Forscher haben sechs verschiedene handelsübliche TiO₂-Modi fikationen untersucht und die fotokatalytisch aktivste Variante identifiziert. Anschließend haben sie die antimikrobielle Wirkung dieses TiO₂-Typs in unterschiedlichen Kunststoffmatrizes – nämlich Polypropylen (PP), Polyamid 12 (PA12) und Acrylester-StyrolAcrylnitril (ASA) – getestet. Die besten Ergebnisse in Bezug auf die keimtötende Wirkung zeigten sich an der Probenoberfläche des PPTiO₂-Compounds. Ein Titandioxidanteil von mindestens 10 Gew.-% ist dabei notwendig, um den antimikrobiellen Effekt an der Kunststoffoberfläche zu erzielen. Durch die Additivierung von Polymermatrizes mit TiO2 kann ein keimtötender Effekt an der Oberfläche erzeugt werden. Gegenüber dem unadditivierten Kunststoff ist die Keimzahl auf der Proben oberfläche deutlich reduziert Foto: SKZ Die TiO₂-Kunststoffcompounds entstanden auf gleichlaufenden Doppelschneckenextrudern der Firmen Leistritz (ZSE 27 Maxx), Coperion (ZSK 26 Mcc) und Krauss Maffei Berstorff (ZE 25 A UTX). Den Compoundierprozess optimierte das Forscherteam hinsichtlich einer homogenen Dispergierung des verwendeten TiO₂Typs in der Kunststoffmatrix, so dass sich in allen hergestellten Compounds die Nanopartikel fein verteilt auch nah an der Proben oberfläche detektieren ließen. Durch die Einarbeitung von Füllstoffen unterliegen Kunststoffe in der Regel einem schnelleren Alterungsprozess. Insbesondere die Zugabe von natürlichen Füllstoffen wie aktivem Titandioxid macht die in der Polymermatrix vorhandenen Stabilisatoren teilweise unwirksam. Aus diesem Grund war eine entsprechende Optimierung des Stabilisatorsystems im Kunststoff notwendig. Mithilfe einer entsprechenden Stabilisatorkombination, die aus einem Thermo- und einem UV-Stabilisator besteht, kann diesem Effekt sowohl bei der Verarbeitung als auch bei der Anwendung effektiv entgegengewirkt werden, ohne die antimikrobielle Eigenschaft des Materials zu unterdrücken. Die antimikrobielle Ausrüstung von Kunststoffen wird in Zukunft eine immer größere Bedeutung gewinnen. Die Entwicklung einer preisgünstigen und unbedenklichen Materialalternative zu den bisher eingesetzten Nanosilber additiven ist in erster Linie für die gesamte Prozesskette der kunststoffaufbereitenden und -verarbeitenden Unternehmen von Interesse, von der Werkstoff- und Additivauswahl über die Compoundierung bis hin zur Verarbeitung zu marktgängigen Produkten. Die Forschungsergebnisse können interessierte Firmen direkt umsetzen. Sie benötigen keine zusätzlichen Gerätschaften, da die Ein arbeitung des fotokatalytisch aktiven TiO₂ in eine Kunststoffmatrix auf bestehenden Anlagen möglich und eine homogene Verteilung der Nanopartikel gegeben ist. Des Weiteren erlaubt die Verwendung von compoundiertem Granulat eine Verarbeitung mittels üblicher Kunststoffverarbeitungsverfahren für Thermoplaste. Im Gegensatz zu den Beschichtungsverfahren entstehen die Bauteile in einem Schritt und benötigen keine nachbehandelnden Arbeitsgänge, was ein enormes Einsparpotenzial bietet. Das IGF-Vorhaben 399 ZN der Forschungsvereinigung Kunststoff-Zentrum wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags gefördert. serhiy yatsenko www.skz.de www.medtech.mw.tum.de TECHNOLOGIE NANOTECHNOLOGIE 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 23 Transparente Leiterstrukturen auf Folie Anhaftung ade Neue TCO-Tinten für Direktdruck Trennschichten zur Kunststoffentformung TCO-Nanopartikel erlauben den Druck transparenter Leiter auf Kunststoff Foto: INM Transparente Leiter Transparente leitfähige Oxide (TCOs) finden breite Anwendung als transparente Elektroden oder als IR-reflektierende Materialien. Üblicherweise werden TCOs über Vakuum beschichtung hergestellt. Forscher am Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) gGmbH, Saarbrücken, haben spezielle TCOTinten entwickelt, mit denen sich TCO-Schichten nasschemisch auf festen und auch auf flexiblen Substraten wie zum Beispiel auf Kunststofffolien aufbringen lassen. Hierzu verwenden die Entwickler TCO-Tinten, die TCO-Nanopartikel enthalten. Diese Methode ermöglicht nicht nur die Aufbrin- Der gung auf Kunststoffen und Folien, sondern erstmals auch den Direktdruck von transparenten Leiterstrukturen. „Wir stellen aus den transparenten leitfähigen Oxiden besondere Nanopartikel her“, erklärt Peter William de Oliveira, Leiter des Programmbereichs Optische Materialien, „durch Zugabe eines Lösungsmittels und eines speziellen Binders lassen sich diese modifizierten TCO-Nanopartikel als ,Tinte‘ mit einer Druckplatte direkt per Tiefdruck auf die Folie aufbringen“, so Oliveira weiter. Die Vorteile: Der Tiefdruck ermöglicht es, mit nur einem Prozessschritt strukturierte TCO- Schichten kostengünstig zu drucken. Wegen der UV-Härtung bei niedrigen Temperaturen unter 150 °C lassen sich auch dünne Kunststofffolien beschichten. Dabei erfüllt der Binder mehrere Aufgaben: Er bewirkt nicht nur eine gute Adhäsion der TCONanopartikel zum Substrat, sondern erhöht auch die Flexibilität der TCO-Schichten. So bleibt die Leitfähigkeit selbst beim Verbiegen der Folien erhalten – ein Vorteil gegenüber den gängigen Hochvakuumtechniken wie zum Beispiel dem Sputtern. „Hier ist noch Potenzial für weitere Entwicklungen möglich“, erklärt der Physiker de Oliveira, „wenn wir es schaffen, auch den Binder leitfähig zu machen, wird die Leitfähigkeit insgesamt steigen und der Flächenwiderstand weiter absinken.“ Durch die Beschichtung auf flexiblen Foliensubstraten ist die Beschichtung mit dem klassischen Rolle-zu-Rolle-Verfahren möglich. Die ersten Versuche am INM dazu sind vielversprechend. Die Forscher sind sich einig, dass durch die Verwendung von strukturierten Walzen zukünftig auch große, strukturierte, leitfähige Flächen kostengünstig mit hohem Durchsatz gedruckt werden können. grz www.inm-gmbh.de Entformung Wissenschaftler des Innovent e.V., Jena, ist es gelungen, auf Formwerkzeugen eine NanoCompositebeschichtung abzuscheiden, durch die sich Kunststoffe leichter entformen lassen. Die Bauteile bewahren dabei ihre Form und Konturen. Die permanente Trennschicht basiert auf Atmosphärendruckplasma. Neben dem Einsparpotenzial von Trennmitteln für Entformungsprozesse mit hohem Durchsatz sehen die Forscher Anwendungsmöglichkeiten ihrer Dünnschichten in Bereichen geringer Fertigungstoleranzen, wie sie in der Optikindustrie für Linsen gefordert sind. Bei der Entformung sollten möglichst geringe Kräfte auf das Bauteil wirken, die Geometrien und Oberflächeneigenschaften muss es beibehalten. Meist kommen deshalb Trennmittel zum Einsatz, die entweder direkt in das Polymer beim Formgebungsprozess eingearbeitet werden oder mittels Sprühauftrag in flüssiger Form regelmäßig auf das Formwerkzeug appliziert werden. Das erhöht die Material- und Verarbeitungskosten und beeinflusst die Bauteil oberflächen. Eine Möglichkeit zur effektiven Reduzierung der Trennmittelmenge stellt die werkzeugseitige Ausstattung mit einer Stellenmarkt Zugfestigkeit von Probekörpern im Abreißtest nach DIN EN 24624 – mit und ohne Trennschicht Grafik: O. Beier/Innovent permanenten dünnen Trennschicht dar. Dafür entwickelten die Forscher eine unter Umgebungsbedingungen aufzutragende Beschichtung auf Basis von nicht thermischen At mosphärendruckplasmen. Hierfür kommen sogenannte Freistrahlplasmen zum Einsatz. Die Schichtabscheidung erfolgt durch Zugabe von chemischen Vorläufersubstanzen auf Siliziumbasis in den Plasmaprozess und kann auf temperaturunempfindlichen Oberflächen wie Kunststoffen angewandt werden. Zur Verifizierung wurden die permanenten Trennschichten flächig auf definierte Metalloberflä- chen aufgebracht und hinsichtlich ihrer Trenneigenschaften beurteilt. Quantifizierbare Abreißtests nach DIN EN 24624 ergaben eine Reduzierung der mittleren Zugfestigkeit bei den Trennschichten um etwa zwei Drittel im Vergleich zu unbeschichteten Referenzproben. In Labor-Spritzgießversuchen zur Abformung von Polycarbonatproben (PC) und Heißprägeversuchen von Polymethyl methacrylat (PMMA) unter realitätskonformen Bedingungen wurden bei beiden Methoden bisher mehrere Hundert Abformungen erfolgreich durchgeführt. grz der Kunststoffbranche auf www.k-zeitung.de in Kooperation mit t z t e J ! u e n Unsere komplette K-Familie K K-Z E I T U N G • K-Z E I T U N G -A P P • K-Z E I T U N G E PA P E R • K-Z E I T U N G.D E • K-Z E I T U N G - N E W S L E T T E R • K- E X T R A-A P P • K- FA K U M A E X P R E S S • K- FA K U M A E X P R E S S -A P P „Konkrete und kompetente Informationen für die Kunststoff- und Kautschuk-Industrie!“ Wir sind für Sie am Puls der Branche, zuverlässig, präzise, kompetent – von Praktikern für Praktiker! www.innovent-jena.de Ihre Ansprechpartner Redaktion Dr. Roman Leuthner, Telefon +49 (0) 821 319880-50 Anzeigen Axel Gerhartz, Telefon +49 (0) 821 319880-52 [email protected] www.k-zeitung.de @http:// Geschäftsverbindungen Angebote richten Sie bitte unter Chiffre Maschinenmarkt/Ankauf KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Maschinenmarkt/Verkauf Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Marktplatz Für eilige Kleiner Kunststoffbetrieb mit Werkzeugbau aus Altersgründen zu verkaufen. 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Die Mindesthöhe beträgt 30 mm. per E-Mail: Angebote richten Sie bitte unter ChiffreKautschukbranche Rubrikanzeigen der Kunststoffund KUK-89229 an den Giesel-Verlag GmbH Geschäftsverbindungen Hans-Böckler-Allee 9, 30173 Hannover Maschinenmarkt/Ankauf Für eilige Anzeigenaufträge: Schnell per E-Mail: Marktplatz 2.000 / 4.000 – 5.000Kn Rohstoffmarkt Wir suchen ständig Schließkraft Spritzgießmaschinen 1K und 2K-Spritzgießverfahren und sonstige Rubrikanzeigen der Kunststoff- und Kautschukbranche Peripheriegeräte mit Drehtellereinheit Alle Fabrikate und Typen Geschäftsverbindungen 28 ABS/PC, 32 0 PP, PE, ABS, PA 6., PATel: 6.6,02051 POM, PS, PMMA, PBT Tel./Fax: 0048-94-3424831 E-Mail: [email protected] Internet: www.tadplast.pl Mediadaten, Preise und Rubrikanzeigen in der Werbeformen finden Sie online bringen erfolg! unterWirMedia-Informationen: beraten Sie gern! 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September Alle Fabrikate und Typen www.K-Zeitung.de Stellenangebote Rubrik Rabatte: innerhalb eines insertionsjahres 3 Anzeigen 3% 6 Anzeigen 5% 12 Anzeigen 10% 18 Anzeigen 15% 24 Anzeigen 20% Bitte veröffentlichen Sie MwSt. nebenstehenden Anzeigentext – alle Preise zzgl. ____ mal in der/den nächsten Ausgabe/n Stellenangebote Stellengesuche – mm Preis 1spaltigAnkauf EUR 2,70 Maschinenmarkt – Chiffre-Gebühr EUR 8,-– alle Preise zzgl. MwSt. Maschinenmarkt Verkauf Maschinenmarkt/Verkauf Anzeigenschluss für K-Zeitung die nächste Ausgabe bringen Erfolg! ist am Tel. 07251/ 9151-0, Fax -75 Produktionsabfälle + Mahlgut eRe Kunststoff Ram-extrusion GmbH + Co. KG Ind.-Gebiet, 53539 Kelberg Tel. 02692/92090 www.ERE-Kunststoff.de Fax 02692/920940 [email protected] Halle 5,Anzeigenschluss Stand E 36 in der 11. 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Gebiet, 53539 Kelberg, Telefon 02692/9209-0, Telefax 9209-40 Internet: www.ere-kunststoff.de, E-Mail: [email protected] (auch Reparaturen) Groche Technik GmbH • Plastifiziereinheiten • • Neufertigung und Regeneration • Am Lehmstich 12 32689 Kalletal Tel. 0 52 64/6 56 61-0 Fax 0 52 64/6 56 61-20 Internet: www.GT-Plast.de nickl gmbh Tel. 02235/85015, Fax 02235/84960 50374 Erftstadt E-Mail: [email protected] Neuanfertigungen + Regenerationen gepanzerte Ausführungen Metall GmbH Maschinen- und Anlagenbau GmbH Wiesenstraße 44, D-74889 Sinsheim Tel. 07261/9248-0 E-Mail: [email protected] Internet: www.neue-herbold.de Carl-Zeiss-Str. 14, 63322 Rödermark Tel. +49(6074)8949-0, Fax 8949-49 www.fellereng.de, [email protected] Wolfslochstr. 51, 66482 Zweibrücken Tel.: 06332 802 0, Fax: 06332 802 521 E-Mail: [email protected] Internet: www.pallmann.eu Gneuß Kunststofftechnik GmbH Mönichhusen 42, 32549 Bad Oeynhausen Tel. 05731/53 07 0, Fax 05731/53 07 77 E-Mail: [email protected] TRIA GmbH Recycling- und Zerkleinerungsmaschinen Siemensring 25 47877 Willich-Münchheide Tel.: 0 21 54 / 94 39 0 Fax: 0 21 54 / 94 39 19 97877 Wertheim-Reicholzheim Tel. 09342/30880, Fax 09342/30883 Internet: www.wanner-technik.de E-Mail: [email protected] E. und P. Würtz GmbH & Co. KG Industriegebiet, 55411 Bingen Telefon 06721/9690-0, Fax 969040 ASCO KOHLENSÄURE AG 8590 Romanshorn, Schweiz www.ascojet.com, Tel.: +41 71 466 80 80 Trockenförderanlagen KMK Sensoren- und Gerätebau GmbH Paul-Strähle-Str. 22, 73614 Schorndorf Tel. 07181/22457, Fax 07181/61407 E-Mail: [email protected] Temperiergeräte Telefon 06027/4665-0, Fax 06027/466517 E-Mail: [email protected] Internet: www.rapidgranulator.de Trennmittel Trockeneisstrahlen Zerkleinerungstechnik AIC-Regloplas GmbH D-81829 München Tel. 089-99 26 99-0, Fax 089-99 26 99-26 [email protected], www.aic-regloplas.de ARBURG GmbH + Co KG Arthur-Hehl-Straße, D-72290 Loßburg Tel. 07446/330, Fax. 07446/33-3365 Internet: www.arburg.com Trockenlufttrockner KELVIPLAST GmbH & Co. KG Sandweg 14, 63589 Linsengericht (Gro) Tel. 06051/96 65-0, Fax 06051/96 65 65 [email protected], www.kelviplast.de Hohe Steinert 7, 58509 Lüdenscheid Tel: 02351/9292-92, Fax: 02351/9292-50 [email protected], www.weinreich.de 83022 Rosenheim Tel.: 08031 / 35418-0 www.helios-systems.de WERY GmbH, 66470 Zweibrücken, Pf. 2038 Tel. 06332/3345, Fax 06332/17506 Saar-Hartmetall und Werkzeuge GmbH Matthias-Nickels-Strasse 17A 66346 Püttlingen Tel. 06806 / 30 89-262, Fax -30 89-279 Schnecken in Vollhartmetall, Zylinder mit Hartmetallbüchsen und Rückstromsperren Übrigens Ihre Bezugsquelle Schweißmaschinen Wafo Schnecken und Zylinder GmbH Moselstr. 9, D-66955 Pirmasens Tel. 06331 / 2736-0, Fax 06331 / 2736-50 Internet: www.wafo.de Temperatur-, Mess- und Regeltechnik FELLER ENGINEERING GmbH Maschinenfabrik GmbH & Co. KG Roboter MEUSBURGER GEORG GMBH & CO KG Kesselstr. 42, A-6960 Wolfurt Tel. 0043 (0) 5574/6706-0, Fax -11 www.meusburger.com [email protected] KIEFEL GMBH, 83395 Freilassing Tel. 08654/78-0, www.kiefel.com Ideen mit denen Werner Herr GmbH, Alemannenstraße 2 79285 Ebringen, Tel. 0 76 64/97 13-0 Sie besser Fax 07664/9713-13, Eig. 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Ihre Ansprechpartner Redaktion Dr. Roman Leuthner, Telefon +49 (0) 821 319880-50 Anzeigen Axel Gerhartz, Telefon +49 (0) 821 319880-52 [email protected] www.k-zeitung.de @http:// WORLD OF PLASTICS 28 20. Juni 2014 | Ausgabe 12 Hohe Spielkunst dank Kunststoff Bei der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien hat Kunststoff den WM-Sieg bereits in der Tasche. Egal ob Fußballschuhe, Spielball, Trikots oder große Teile in den Stadien, all das ist bei der WM 2014 in Brasilien aus polymerem Werkstoff Sport Ohne maßgeschneiderte Speichenrads konzipiert. Der Einsatz äußerst leistungsfähiger Kunststoffe führte zu einem transluzenten Dach, das quasi zu schweben scheint. Dazu trägt insbesondere eine leichte Dachhaut aus kunststoffbeschichteten Membranen bei. polymere Entwicklungen wäre der heutige Fußballsport nicht so dynamisch, athletisch und schnell. Dafür sorgen moderne Fußbälle, die eine gleichbleibend gute Spielkontrolle unabhängig vom Wetter garantieren. Und der heutige Fußballschuh, besonders leicht, elastisch und trotzdem stabil – und damit perfekt auf die Bedürfnisse eines Spitzenfußballers abgestimmt. „Kunststoff ist heute nicht nur im Fußball, sondern fast überall im Sport unersetzlich. Der große Vorteil des Werkstoffs ist dabei, dass er vielfältige und teils widersprüchliche Anforderungen gleichermaßen erfüllt – sei es bei der Bekleidung, den Geräten oder den Sportstätten“, so Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer Plastics Europe Deutschland. Estádio Nacional de Brasília Federleichte Fußballschuhe Zwar ist im Fußball vieles Kopfsache, aber der Fuß ist und bleibt das spielentscheidende Kriterium: Kein Wunder, dass Fußballschuhe ständig weiterentwickelt und optimiert werden. Der moderne Stollenschuh besteht mittlerweile zu über 70% aus Kunststoff, ist gerade einmal 200 g leicht, reißfest, bruchsicher, wasserabweisend und trotzdem atmungsaktiv. Auch die Stollen sind aus Spezialkunststoff. Sie verringern das Gewicht des Schuhs weiter, passen sich den Bodenverhältnissen an und halten ihre Form bei jedem Wetter. Der neueste Trend sind gestrickte Fußballschuhe, die sich wie eine zweite Haut um den Fuß des Spielers legen. Kunststoff sorgt dafür, dass die sockenartigen Schuhe Stoßbelastungen trotzen, noch leichter und flexibler sind und mehr Ballkontrolle versprechen. Die Evolution des Balls Einer steht unter ganz besonderer Beobachtung von Milliarden Fußballfans auf der ganzen Welt: Brazuca – der offizielle Ball, der bei der Fußballweltmeisterschaft über den Rasen rollt. Das farbenfrohe Produkt des Sportartikelherstellers Adidas basiert auf Spezialkunststoffen von Bayer Material Science (BMS). PUR-Werkstoffe geben dem Brazuca, Spielball der Fußball-WM 2014, eine perfekte Form Foto: Adidas Der Brazuca besteht im Inneren aus einer luftgefüllten Latexblase. Sie ist umhüllt mit einem Textilgewebe, das die äußeren Schichten trägt. „Die von bereits mehr als 600 Profispielern gelobten Eigenschaften verdankt der Ball aber vor allem seiner äußeren Hülle“, erläutert Thomas Michaelis, der die Entwicklung von Hightechfußbällen schon seit vielen Jahren bei BMS begleitet. „Sie besteht aus insgesamt fünf Schichten auf Basis von Polyurethanrohstoffen.“ Die Schichten sorgen für optimalen Ballkontakt und verhindern die Aufnahme von Feuchtigkeit. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass die Form des Balls über lange Zeit erhalten bleibt. Der Aufbau der Hülle beginnt mit einem Haftstrich, der das textile Trägermaterial mit den darüberliegenden Schichten verbindet. Darauf folgt ein rund 1 mm dicker Polyurethanschaum, der aus Millionen mit Gas gefüllten Mikrokügelchen besteht. Dieser Schaum ist sehr elastisch, so dass der Ball nach der Verformung beim Schuss Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro: Leichtbaudach auf dem Prinzip des liegenden Speichenrads. Der Einsatz einer PTFE be schichteten Glasfasermembran führte zu einem transluzenten Dach, das quasi zu schweben scheint Foto: Schlaich Bergermann und Partner sofort wieder seine Kugelform für eine optimale Flugbahn einnimmt. Die äußere Hülle besteht aus drei kompakten Polyurethanlagen unterschiedlicher Stärke. Ihnen ist die gute Beständigkeit gegen äußere Einflüsse und Abrieb, aber auch die hohe Elastizität des Balls zu verdanken. „Wer dachte, beim Spielball sei kaum noch Neues zu erwarten, sieht nun dank Kunst stoff den rundesten Ball der Fußballhistorie“ Dr. Rüdiger Baunemann, Plastics Europe Während die Oberfläche herkömmlicher Fußbälle aus 12, 16 oder sogar 32 Panels besteht, fügen sich beim Brazuca lediglich sechs Panels mit absolut identischer Form zusammen. Je mehr Panels die Oberfläche bedecken, desto mehr Nahtstellen entstehen zwischen ihnen, die Feuchtigkeit aufnehmen könnten. Weniger Elemente machen den Ball deshalb langlebiger und beständiger. Die Panels werden mithilfe der patentierten Thermo-BondingTechnik zusammengeklebt. Optimale Ergebnisse erreichen die Hersteller bei definierten Druckund Temperaturbedingungen – und mit einem speziellen wärmeaktivierbaren Klebstoff. In der Testphase widerstand der Ball selbst mehreren Schleudergängen in einer Waschmaschine und Roboterschüssen von bis zu 160 km/h. Nicht nur auf dem Fußballplatz, auch rundherum ist Kunststoff allgegenwärtig: WM-Arenen müssen einen Regenschutz für alle Zuschauerränge bieten, ohne die Sicht auf das Spielgeschehen und die UV-Belichtung des Rasens zu beeinträchtigen. Gerade Kunststoffeindeckungen ermöglichen hier kostengünstige Lösungen, vor allem Membranmaterialien bieten hervorragende Eigenschaften: ein extrem geringes Eigengewicht, hohe Zugfestigkeiten, Lichtdurchlässigkeit und Elastizität. Wichtig sind auch die damit verbundenen gestalterische Freiheiten. Letzteres ist häufig entscheidend, da Sportarenen immer auch identitätsstiftend wirken und neue architektonische Glanzpunkte an den jeweiligen Austragungsorten setzen. Dies verdeutlichen einige ausgewählte Stadien der FußballWM in Brasilien. Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro Der heilige Tempel im Land des Fußballs, so nennen die Brasilianer ihr Maracanã in Rio de Janeiro. Da das ursprüngliche Betondach nur der Hälfte der Zuschauer Schutz vor Regen bot und die Tragsicherheit unzureichend war, wurde vor der WM eine Modernisierung notwendig. Aufgrund der sporthistorischen Bedeutung durfte das Aussehen beim Umbau allerdings nicht grundlegend verändert werden. Auf den Stahlbetonstützen der alten Stadionschüssel wurde ein neues Leichtbaudach auf dem Prinzip des liegenden Das Nationalstadion in der brasilianischen Hauptstadt Brasília wurde seit 2010 modernisiert. Typisches Charakteristikum der Arena ist das monumentale, kreisrunde Dach, das weit über die Stadionschüssel hinausreicht. Der dabei eingesetzte Kunststoff muss über eine hohe Witterungsbeständigkeit verfügen, da das Wetter in Brasília rasch zwischen schweren Regenschauern und Sonnenschein wechselt. Das teils transluzente und teils transparente Tribünendach gewährleistet nun eine natürliche Belichtung des Spielfelds und schützt gleichzeitig mit einer aufgetragenen UV-Absorberschicht vor der heißen Sonne. Der Innenring des Stadiondachs besteht aus Kunststoffplatten, deren relativ geringes Gewicht eine kostspielige Unterkonstruktion überflüssig macht. Arena da Amazônia in Manaus Impulsgeber für die Gestaltung des Stadions in Manaus war die Natur. So erinnert die äußere Hülle dieser Arena an eine Riesensee rose oder einen geflochtenen Palmblätterkorb. Vor allem die rautenförmige Fassadenstruktur aus hochfester Kunststoff-Glasfasermembran weckt tropische Assoziationen, wenn die Membranflächen erleuchtet sind. Doch auch bei diesem Stadion galt es, hohen Anforderungen zu entsprechen: So weist die Millionenstadt im Regenwald klimatische Bedingungen auf, die eine größtmögliche Verschattung der Zuschauerränge und auch einen guten Abfluss der enormen Wassermassen bei Regen erforderlich machten. Alle Beispiele zeigen: Der Bau moderner Fußballarenen ist ohne Kunststoff nicht mehr vorstellbar. mg /quelle: plastics europe deutschland www.plasticseurope.com Estádio Nacional de Brasília: Kreisrundes Dach, das weit über die Stadionschüssel hinausreicht. Der gesamte Dachkörper ist ein gehüllt in eine PTFE-Glasfasermembran Arena da Amazônia in Manaus: Rautenförmige Dach- und Fassa denstruktur mit einer Haut aus hochfester und beständiger PTFEbeschichteter Glasfasermembran Foto: Schlaich Bergermann und Partner Foto: Schlaich Bergermann und Partner