Version 2.0 Lernaufgabe Museumsrallye mit
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LF: Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen Thema: Mode und Zeitgeist Die Farbe im Wandel der Zeit Um Kundinnen und Kunden heutzutage zufrieden stellen zu können, reicht es nicht aus, nur über die aktuelle Haarmode und neusten Trends Bescheid zu wissen. Auch die Frisurengestaltung sowie die Mode der vergangenen Epochen spielen eine große Rolle, jede Friseurin und jeder Friseur sollte Wissen darüber besitzen. Möchte eine Kundin oder ein Kunde beispielsweise für eine Mottoparty nach dem Thema „Barock“ frisiert oder sogar farblich behandelt werden, so muss die Friseurin bzw. der Friseur sofort wissen, welche Farben oder auch welche Frisuren typisch für diese Epoche waren, um der Kundin oder dem Kunden eine fachlich korrekte Beratung und Dienstleistung anbieten zu können. Aber nicht nur für Mottopartys ist dieses Wissen wichtig, auch im alltäglichen Kundenumgang, seien es Frisuren-, Farboder Make-Up-Beratungen, sollte eine Friseurin oder ein Friseur über den Ursprung bzw. die gestalterische Entwicklung von Frisuren sowie Haarfarben Bescheid wissen. Um dieses Wissen nun in komplexe Friseurdienstleistungen einbinden zu können, werden Sie heute auf einer kleinen Erkundungstour durch das Museum Gemälde aus den verschiedensten Epochen betrachten, um eine Expertin oder ein Experte auf dem Gebiet Zeitgenössischer Haarfarben und Modetrends zu werden. Ziel: Ziel ist es, dass Sie charakteristische Farben von Haar und Make-Up sowie besondere Merkmale des Kleidungsstils den großen Epochen zuordnen können. Bei diesen Epochen handelt es sich um: ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ ◊ 13 Lernfeld Gotik (1200 – 1500) Renaissance (1500 – 1600) Barock (1600 - 1720) Rokoko (1720 – 1789) Biedermeier (1815 – 1848) Jugendstil (1890 – 1910) Abbildung Nr. 1 Name:………………………. Datum:…………………. Gotik (1250 - 1550) Das finstere Mittelalter Im finsteren Mittelalter waren die Menschen von Aberglauben und Ängsten geplagt. Kaiser und Kirche führten das Reich. Die Mode wurde von der Ritterschaft geprägt. Abbildung Nr. 2 Make-Up Seit dem zwölften Jahrhundert verbreitete sich das Schminken sehr schnell über Europa. Engländerinnen strebten nach blasser Gesichtsfarbe. Dafür hungerten sie, ließen zur Ader oder halfen mit Schminke nach. Dagegen legten die Französinnen Wert auf ein frisches Rot. Die Schminkrezepturen enthielten unter anderem Firnis, Quecksilber, Kampfer, Weizenmehl und Fett. Damenmode Abbildung Nr. 3 Herrenmode Die Männermode wurde in der Gotik zum Teil von der Ritterschaft geprägt. Sie trugen ihr Haar halblang und das Gesicht glatt rasiert. Kaiser, Geistliche und auch Bürger bevorzugten einen Kinnbart und wellige Pagenköpfe. Das „Schapel“ ist ein reifenförmiger Kopfschmuck der von Männern und Frauen gleichermaßen getragen wurde. Lösen Sie mit Hilfe der Informationstexte das Kreuzworträtsel! Seite 1 Unterschiedliche Hauben bedeckten das Haar der verheirateten Frau. Die Hörnerhauben und Spitzhüte, auch Hennin genannt, nahmen zum Teil riesige Ausmaße an. Stirn- und Haaransatz wurde straff nach hinten gezogen und hervorschauendes Haar an der Schläfe rasiert. Rot galt als Farbe der Verräter. Frauen mit rotem Haar wurden als Hexen bezeichnet und hingerichtet. Blond war die bevorzugte Haarfarbe da sie als Ausdruck des hohen Standes und eines guten Charakters angesehen wurde. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts fiel der Schleier weg und man durfte das Haar wieder sehen. Geflochtene Zöpfe die im Nacken gekreuzt oder diadem-artig über die Stirn gesteckt wurden, waren modern. Manchmal wurden die Zöpfe auch in einer Haube, einem Haarnetz oder einer Kappe versteckt. Abbildung Nr. 4 Renaissance (1450 - 1600) Die Wiedergeburt der Antike Stilelemente der Antike wurden in der Renaissance wieder entdeckt. Eine neue Lebensfreude machte sich bemerkbar. Handel, Gewerbe, Mode und Kunst erfreuten sich neuer Beliebtheit und blühten auf. Damenmode In der Renaissance wurden die Stilelemente der Antike wieder entdeckt. Frauen durften ihr Haar wieder zeigen. Schleifen, Schnüre und echte Perlen zierten das Haar. Der Knoten wurde manchmal auch noch von einem Netz gehalten. Häufig wurde das Haar auch in der Mitte gescheitelt getragen und die Frisur mit geflochtenen Elementen verziert. Die Lieblingsfarbe war Blond aber auch das Tizianrot hielt wieder Einzug in die Mode. Make-Up Abbildung Nr. 5 Ausgiebige Sonnenbäder sollten das Haar blond bleichen. Da man eine blasse Gesichtsfarbe bevorzugte wurde das Gesicht dabei mit einem Strohkranz bedeckt. Unter anderem verwendete man Veilchenpuder und Irispuder, um sich das Gesicht zu mattieren. Nicht nur deshalb, weil Haare und Haut dann heller erschienen, sondern auch, um den Übergang von echtem zu unechtem Haar zu verdecken. Die rötliche Haarfarbe wurde durch Henna erzeugt. Herrenmode Männer trugen schulterlange, rund geschnittene Haare. Lockige oder auch glatte Pagenköpfe waren ebenfalls modern. Häufig trugen die Männer schlichte Filzkappen und das Kinn war wieder vom Bart bedeckt. Suchen Sie die Antworten auf die Fragen in dem Suchbild. Nehmen Sie die Informationstexte zur Hilfe. 1) Welche Haarfarbe kam wieder in Mode? 2) Wie nannte man die Herrenfrisur? 3) Die Stilelemente aus welcher Zeit wurden wieder entdeckt? 4) Welche Kopfbedeckung trug der Mann? 5) Ein kosmetisches Hilfsmittel zum Aufhellen von Haar und Haut? 6) Womit wurde das Haar rot gefärbt? 7) Ein Utensil welches den geflochtenen Haarknoten zusammenhielt? 8) Eine Form der Gesichtsbehaarung beim Mann? Seite 2 Barock (1600 - 1720) Abbildung Nr. 6 Die große Zeit der Perückenmacher Betrachtet man die Epoche des Barocks, dann ist es wichtig zu beachten, dass diese in jedem Land ein anderes Aussehen hatte und nicht zeitgleich Einzug hielt. Entstanden ist sie in Italien und breitete sich über Spanien und die Niederlande, etwas später über Frankreich und Deutschland in Europa aus. Make-Up Damenmode Im Barock glaubten die Menschen, dass Baden und Waschen der Haut schadet. Aus diesem Grund verwendeten sie eine Vielzahl an Kosmetikprodukten, wie Puder, Schminke, Parfüm und Schönheitspflästerchen. Aufgrund des in Mode gekommenen Reifrocks und des stetig größer werdenden Spitzenkragens um den Hals der Damen, war es notwendig den Kopf optisch zu vergrößern. So wurden die Haare am Anfang der Epoche im Seitenbereich stark voluminös frisiert, mit Locken die bis hin zu dem Spitzenkragen reichten. Die Haare des Oberkopfes wurden straff nach hinten gebunden und am Hinterkopf als Knoten befestigt. Die Stirn wurde von kurz geschnittenen Fransen eingerahmt. Blumen, Blätter und Schleifen, im Spätbarock auch Perlen oder Schmuck, verzierten die Frisuren der Frauen. Dem damaligen Ideal entsprechend, wurden die Gesichter hell bis weiß geschminkt, sodass die Haut der einer Porzellanpuppe ähnelte. Leuchtend rote Lippen standen in einem starken Kontrast zu der ebenmäßig geschminkten Haut. Für eine gesunde Geschichtsfarbe sorgten auffällig rosig geschminkte Wagen, die oftmals auf Portraits von Kindern zu beobachten sind. Abbildung Nr. 7 Herrenmode In der Herrenmode war die Perücke ein absolutes „Must-have“. Um ihre Männlichkeit und ihre Kraft zu demonstrieren, trugen sie sogenannte „Allongeperücken“, die wie eine Löwenmähne aussahen. Auch dieser Trend entstand wie die „Frisur à la fontage“ in Frankreich, weil der König Ludwig XIV. seine Glatze verbergen wollte. Die Perücken wurden von Perückenmachern gefertigt. Sie verarbeiteten neben Menschenhaar auch Ziegen- sowie Pferdehaar, Seide und Flachs. Die Herren bevorzugten die Haarfarben Blond und Braun. Im Späteren Verlauf des Barocks kam des in Mode die Perücken mit Hilfe von Reis- oder Weizenmehl weißlich zu pudern. Im spätern Verlauf des Barock wurden die Frisuren mit Hilfe von Tressen und Perücken immer höher gestaltet. Diese Frisurenmode mit dem Namen „Frisur à la fontage“ wurde in Frankreich von der Herzogin von Fontages geprägt. Die Haarfarbe in dieser Epoche wurde in der Damenwelt vorzugsweise von rötlich-blond bis hin zu einem natürlichen Braun getragen. Verbinden Sie die Frage mit der richten Antwort aus dem Antwortenpool. Seite 3 1) Welche Gesichtsfarbe entsprach dem Ideal des Barock? 2) Wie demonstrierten die Herren äußerlich ihre Macht? 3) Welche Haarfarben bevorzugte die Damenwelt? 4) Mit Hilfe welcher Mittel wurden die Haare und Perücken in Spätbarock gepudert? 5) Was sorgte für eine gesunde Gesichtsfarbe? 6) Welche Haarfarbe bevorzugten die Herren? 7) Wie wurde der Seitenbereich einer Damenfrisur im Barock gestaltet? a) hell / weißlich b) Spitzhaube c) blond und braun d) rosige Wangen e) schwarz f) Reis-/Weizenmehl g) rötlich-blond bis braun i) Filzkappe k) Schapel h) Allongeperücke j) voluminös / lockig Rokoko (1720 - 1789) Von Turmfrisuren, Puderquasten und Reismehlstaub… Abbildung Nr. 8 In der Stilepoche des Rokoko wurden die Mode aber auch die Frisuren immer prunkvoller sowie extravaganter. Der Adel grenzte sich so durch sein Äußeres stark von dem niederen Volk ab und machte seinen Stand deutlich sichtbar. Damenmode Im Frührokoko (1720-1750) waren schmal an den Kopf frisierte Lockenfrisuren gefragt, die oftmals mit Blumen verziert wurden. Weiße Spitzenhäubchen, sogenannte „Fledermäuse“ bedeckten zeitweise den Oberkopf der Damenwelt. Der schwere, lange Kleiderstil des Barocks wich einem schmäleren, fußfreien Reifrock. Mit Hilfe von Metallgestellen, Haarteilen und Rosshaarkissen gestaltete bis zu 60cm hohe Frisuren kennzeichneten den Hochrokoko (1750-1780). Aber nicht nur die auffällige Höhe dieser Frisuren machten sie zu einem Hingucker, auch die sehr aufwendige Dekoration durch Federn, Strasssteine, Perlen, Schleifen, Blüten, Spitze und sogar abstrakte Gestaltungselemente wie Segelschiffe ließen sie atemberaubend erscheinen. Eine niedrigere und vor allem eine wieder natürlichere Haarpracht war im Spätrokoko (1780-1790) gefragt. Im Rokoko spielte die Farbe der Perücken eine wichtige Rolle. Silberweiß und Blond sollte sie sein, auch Schwarz stand in der Beliebtheitsskala ganz oben. Braunes Haar war weniger gefragt, es wurde deshalb in der Sonne gebleicht! Damals sagte man den Haarfarben der Damen bestimmte Charaktereigenschaften nach: ◊ ◊ ◊ ◊ blonde und weißliche Haare standen für jähzornig und zickig rötliche Haare standen für schwermütig schwarze Haare standen für melancholisch gelbliche Haare für Fröhlichkeit Dieser Aberglaube war der Grund dafür, dass viele Frauen durch das Haare färben ihr "Temperament" verschleiern wollten. Make-Up Pudern und Schminken gehörte zur täglichen Prozedur jeder Dame die etwas auf sich hielt. Vor allem Rouge war ein unbedingtes „Muss“. Aber nicht nur die Frauen, sondern auch die Herren gingen der Verschönerung ihres Gesichtes nach. Ein kleiner schwarzer Punkt, ein Schönheitspflästerchen mit dem Namen „mouche“ (=Fliege) gehörte in jedes Gesicht. Je nach dem wo diese Punkte angebracht wurden, hatten sie eine bestimmte Bedeutung. Die Mouche auf der Stirn kennzeichnete eine Majestätische, am Auge eine Leidenschaftliche, am Mundwinkel eine Kussfreundliche, zwischen Mund und Kinn eine Verschwiegene. Abbildung Nr. 9 Herrenmode Mit Beginn des Rokoko kam die ausladende Allongeperücke bei den Herren aus der Mode. Nun wurde das eigene Haar oder die Perücke flach gescheitelt lockig, strähnig auf die Schulter fallend getragen. Im fortschreitenden Rokoko trugen die Männer die Haare beziehungsweise ihre Perücke (Beutelperücke) als Zopf in einem schwarzen Seidenbeutelchen zusammengefasst oder geflochten und mit einer schwarzen Samtschleife gebunden. Ebenso wie die Damenwelt, puderte auch ein Großteil der Herren während des gesamten Rokoko dessen Haarpracht mit Hilfe von Reismehl weiß, hellblau, rosa oder violett. Der französische König möchte mit seiner Frau verreisen. Helfen Sie den Kammerdienern die angesagtesten Kleidungsstücke und Schminkutensilien in den königlichen Koffer zu packen. Verbinden Sie die richtigen Gegenstände mit dem Koffer. c) d) a) b) f) e) h) g) Seite 4 Biedermeier (1815 - 1848) Die Zeit des bodenständigen Bürgertums Mit dem Begriff „Biedermeier“ wird die Zeit 1815-1848 in den Ländern des damals „deutschen Bundes“ bezeichnet. Dazu gehörten Deutschland, Österreich, Preußen, Dänemark und die Niederlande. Man verbindet bis heute Behaglichkeit, Geselligkeit von Familie und Freundeskreis aber auch Häuslichkeit mit dieser Zeit. Gegenstand der Malerei des Biedermeier sind alltägliche Momente, wie das Beisammensein in der eigenen Wohnstube, Menschen in Umgebung ihrer Kleinstadt oder ein Familienportrait. Es wird eine heile, bürgerliche Welt geschildert. Make-Up Genau wie im Jugendstil wurde kein besonderer Wert auf ein außergewöhnliches Make-Up gelegt. Lediglich etwas Rouge auf den Wangen oder die Betonung der Lippen durch eine zarte, zurückhaltende Farbe wurde während dieser Zeit getragen. Abbildung Nr. 11 Herrenmode Die Männermode hat sich in der Zeit dieses Jahrhunderts kaum geändert. Gehrock, lange Mäntel eng geschnitten, und oft mit einem Schnürgürtel tailliert. Meist aus dunklen Stoffen wurden diese Roben geschneidert. Die Haare der Männer hingegen lassen vermuten wenig Beachtung erhalten zu haben, so könnte man sagen. Meist nur gebürstet und ebenfalls ohne besonderen Haarschnitt, denn praktisch sollte es sein. Abbildung Nr. 10 Damenmode Der Mode dieser Zeit galt die leichte taillenbetonte Einschnürung durch ein Korsett. Die Frau unterstützte diese „zurechtgeformte“ Figur durch weit geschnittene sehr stoffreiche Röcke, die bis zum Boden reichten und zarte Puffärmel. Spitze und Chiffons kamen nicht zum Einsatz. Mehr Verwendung fanden schwere samtige Stoffe mit belebten Mustern aus Karos, Streifen und auch Blumen oder auch große Hüte mit Bindung unter dem Kinn die meist offen gelassen wurde. Die Frisuren im Biedermeier zeichneten sich vor allem durch den Mittelscheitel aus. Ähnlich wie in der heutigen Zeit wurde er ganz exakt, mit viel Beachtung ausgeführt und das Haar zu einem weit oben, mittig sitzenden Knoten zusammengebunden. Am seitlichen Bereich der Schläfen bis hin zu den Ohren wurden enge, kleine Locken offen getragen. Diese Frisuren wurden mit verzierten Kämmen und Haarnadeln geschmückt. Zum Ende der 1830er Jahre wurde aus dem hohen, ein tief im Nacken sitzender Chignon. Einen Haarschnitt lassen die Frisuren nicht erkennen. Kreuzen Sie alle Begriffe an, die sie mit der Mode des Biedermeier verbinden und auf dem Gemälde „Bildnis eines Eherpaar Friedrich Philipp und Albertine Magdalene Giersch“ von Gotthelf Leberecht Glaeser wiedererkennen können. a) Mittelscheitel e) knallige Farben i) Perücken b) florale Ornamente f) Puffärmel j) Haarnetz c) weiß gepuderte Haut und Haare d) Korsett Seite 5 g) seitliche Korkenzieherlocken h) Gehrock k) gefärbtes Haar Abbildung Nr. 12 Jugendstil (1890 - 1910) Die Antwort auf die industrielle Revolution Damenmode Die Frauenmode im Jugendstil wurde durch eine möglichst schmale Silhouette ausgezeichnet. Die Alltagskleider waren ebenso wie Gesellschaftskleider lang und schmal. Die Taille und Silhouette sollten so zierlich wie nur möglich inszeniert werden. Dazu verhalfen leichte Stoffe, wie Spitze, Seide oder Chiffon die bis zum Boden reichten. Die Korsage wurde mit dem Reformkleid verabschiedet. Große, überladene Hüte mit Bändern oder Blumen verziert, wurden getragen um sie optisch größer erscheinen zu lassen. Die Frisuren des Jugendstils wurden – ähnlich der Kleider– schmal und filigran gestaltet. Sie sollten viel Platz für das Gesicht bieten. Die meisten Frauen hatten ungefärbtes Haar und frisierten dies indem sie das Haar mit einem heißen Eisenstab Locken nah am Kopf ondulierten. Das gewellte Haar wurde im Nacken eingeschlagen und hochgesteckt. Die Frisuren verzierten sie mit verschiedenen Zierkämmen, Haarnadelnund reifen. Die Epoche des Jugendstils ging von Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Großherzog Ernst Ludwig gründete im Jahr 1899 die „Darmstädter Künstlerkolonie“ auf der Mathildenhöhe. Sie diente den Künstlern nicht nur als Ausstellungsmöglichkeit ihrer verschiedenen Künste, sondern auch als Wohnort. Sowohl Architektur, Malerei und Mode zeichnen sich durch die Verbindung geschwungener Linien, floraler Ornamente und sich immer wiederholender Symmetrien aus. Gemälde aus der Zeit des Jugendstils erkennt man an der besonderen Farbigkeit und deren Wirkung. Die Bilder wirken blass. Zu sehen sind überwiegend sanfte, natürliche Farben und Pastelltöne. Durch die dezente Farbigkeit wirken die Bilder sehr verträumt. Das inszenierte Licht in den Gemälden sorgt hier für einen warmen und goldenen Schleier. Die Malereien hinterlassen beim Betrachter oftmals einen märchenhaften, verzauberten und verspielten Eindruck. Genau wie in der Architektur kommen auch hier florale, symmetrische Elemente sehr häufig zum Einsatz. Make-Up Abbildung Nr. 13 Herrenmode Zur Männermode gilt zu sagen, dass sie gegenüber der Frauenmode äußerst einfach und schlicht aus einem Sakko oder einem Gehrock, einer Weste und Beinkleid bestand. Außer das die Frisur „praktisch“ sein sollte, die Ohren meist bedeckt und das gesamte Haar in der Regel nie länger als stufig über die Ohren getragen wurden, gab es keinen außergewöhnlichen Haartrend während dieser Epoche. Anders als vergleichsweise im Barock wurde die natürliche Hautfarbe nur durch eine zurückhaltende Betonung der Wangen und Lippen geschätzt. Eine „vornehme Blässe“ galt auch zu dieser Zeit als elegant und angesehen. Lippen und Wangen wurden durch dezenten Rouge und Lippenstift in Farben wie, Lachs, Rosé, Apricot oder Coral, zart betont. 1. Sehen Sie sich das Gemälde von Walter Crane einen Moment an. 2. Versuchen Sie nun mindestens zwei signifikante Merkmale des Jugendstils zu finden. 3. Markiere Sie diese mit einem Pfeil und schreiben Sie an das Ende des Pfeils das Merkmal, welches deutlich macht das es sich hierbei um diese Epoche handeln muss. Abbildung Nr. 14 Seite 6 Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1: URL: http://www.perueckenguenstig.com/wp-content/uploads/2010/11/Rokoko_peruecke.jpg. Letzter Zugriff: 21.06.2015. Abbildung 2: Schoeneberg, Hans (Hrsg.): Die Farbenlehre. In: Das Friseurbuch in Lernfeldern. 3. Auflage. Verlag Handwerk und Technik. Hamburg. S.312. Abbildung 3: URL: http://www.modelexikon.de/gotik.htm. Letzter Zugriff: 06. 07. 2015. Abbildung 4: Schoeneberg, Hans (Hrsg.): Die Farbenlehre. In: Das Friseurbuch in Lernfeldern. 3. Auflage. Verlag Handwerk und Technik. Hamburg. S.313. Abbildung 5: Schoeneberg, Hans (Hrsg.): Die Farbenlehre. In: Das Friseurbuch in Lernfeldern. 3. Auflage. Verlag Handwerk und Technik. Hamburg. S.313. Abbildung 6: http://www.haarigeseite.de/hs/haar/hist_ba1.jpg. Letzter Zugriff: 22.06.2015. Abbildung 7: Hyacinthe Rigaud, Bildnis Ludwig XIV, 1701, Öl auf Leinwand. Abbildung 8: Johann Ludwig Strecker, Bildnis Caroline Flachsland, 1771, Öl auf Leinwand, Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Abbildung 9: Joseph Siffred Duplessis, Bildnis Ludwig XVI., 1775, Öl auf Leinwand. Abbildung 10: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Robert_Scheffer_Junge_Frau_im_BiedermeierInterieur_1917.jpg. Letzter Zugriff: 21.08.2015. Abbildung 11: http://www.gentleman-blog.de/2011/03/04/geschichte-der-mode-19-jahrhundert/. Letzter Zugriff: 21.08.2015. Abbildung 12: http://home.arcor.de/moonlight-shadowcastle/fashion/19.jhgeschi.htm. Letzter Zugriff: 21.08.2015. Abbildung 13: URL: http://www.historical-costumes.eu/de/Gruenderzeit-Jugendstil.html. Letzter Zugriff: 23.07.2015. Abbildung 14: Walter Crane, A masque for the four seasons, 1905-09, Öl auf Leinwand, Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Abbildung 15: Ulrich Mair von Kempten, Dreifaltigkeitsaltar (rechter Flügel) Martyrium der hl. Ursula, 1482, Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Abbildung 16: Lucas Cranach d. Ä., Bildnis der Sibylle von Sachsen, 1534, Rotbuchenholz, Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Abbildung 17: Anton van Dyck, Bildnis einer 18-jährigen Dame, 1639(?), Öl auf Leinwand, Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Abbildung 18: siehe Abbildung Nr. 8. Abbildung 19: Gotthelf Leberecht Glaeser, Bildnis Ehepaar Friedrich Phillip und Albertine Magdalene Girsch, 1825, Öl auf Leinwand, Hessisches Landesmuseum Darmstadt. Abbildung 20: siehe Abbildung Nr. 14. Quellen: Attenberg, Adolf; Schultz-Paasch, Gabriele-Viktoria: Fachkunde Friseure nach Lernfeldern: 8.Auflage: Bildungsverlag EINS GmbH: Köln 2012. Körner, Erich: Zauber der Frisur; 5000 Jahre Haarkosmetik und Mode: Wella AG; Darmstadt 1964. Lange, Justus; Ludwig, Heidrun: Dialoge; Barocke Meisterwerke aus Darmstadt zu Gast in Kassel: Michael Imhof Verlag; Kassel 2011. Liesl-Raditschnigg: Kleidung und Mode vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert; Hrsg. Landesmuseum Oldenburg: Isensee Verlag; Oldenburg 1996. Lohse, Jasper: Die Farben der Schönheit; Eine Kulturgeschichte der Schminkkunst: Gerstenberg Verlag; Hildesheim 2000. Schoeneberg, Hans (Hrsg.): Die Farbenlehre. In: Das Friseurbuch in Lernfeldern. 3. Auflage. Verlag Handwerk und Technik. Hamburg. Windt, Franziska: Frühlings Erwachen in der Kunst um 1900; Hrsg. Hessisches Landesmuseum Darmstadt: Roetherdruck; Darmstadt 1997. Internet: URL: http://www.hairweb.de/historie-barock-rokoko.htm;Letzter Zugriff: 03.07.2015. URL: http://www.modelexikon.de/gotik.htm : letzter Zugriff: 06. 07. 2015. URL: http://www.lehrer.at/html/kosmetik/pdf/US-Gesch-A3.pdf; Letzter Zugriff: 02.07.2015. URL: http://www.marquise.de/de/1700/howto/frisuren/frisuren.shtml; Letzter Zugriff: 02.07.2015. URL: http://www.pohlw.de/literatur/epochen/vormaerz.html; Letzter Zugriff: 21.06.2015. URL: http://blog.zeit.de/schueler/2012/02/17/thema-literatur-des-biedermeier-1815-1848/; Letzter Zugriff: 21.06.2015. URL: https://streethair.wordpress.com/category/haar-historisch/; Letzter Zugriff: 21.06.2015. URL: http://www.historical-costumes.eu/de/Gruenderzeit-Jugendstil.html; Letzter Zugriff: 21.06.2015. URL: http://www.darmstadt.de/darmstadt-erleben/jugendstil/; Letzter Zugriff: 28.06.2015. URL: http://www.jugendstil.net; Letzter Zugriff: 21.06.2015.