Miaplacidus – Unter südlichem Sternenhimmel unterwegs Centro y

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Miaplacidus – Unter südlichem Sternenhimmel unterwegs Centro y
Miaplacidus – Unter südlichem Sternenhimmel unterwegs
Datum: Sonntag, 03.10.2010 Wetter: sonnig und sehr warm
Ausgangsort: Buenos Aires Ankunftsort: Buenos Aires
Tagesprogramm: Centro: Plaza de los Dos Congresos, Avenida de Mayo, Avenida 9 de
Julio, Café Tortoni, Plaza de Mayo, Cabilda, Catedral Metropolitana, Casa Rosada –
La Boca, la Bombonera: Boca Juniors – Lanús
Unterkunft: River Hotel, Montevideo 86, Centro, Buenos Aires
Centro y la Bombonera
Frühstück nicht schlecht (Buffet, Zichorienkaffee) und Internet funktioniert, aber nicht meine abgehenden
Mails (?). Anschließend Geldwechsel
per Bankomat (1.000 Pesos, mehr ist
nicht möglich).
Plaza de los Dos Congresos: ehem.
„Confitería Del Molino“, Jugendstilbau, harrt der Renovierung, dürfte
aber sehr schön gewesen sein. Wir gehen die Avenida Del Mayo zum Plaza del
Mayo. Sehr prächtige Monumentalbauten
des
ausgehenden
Jugendstils,
eher
schon in der Art des Bauhauses, erinnern uns an Charly Chaplins „Moderne
Zeiten“. Photostopp auch vor dem Café
Tortoni und der Tango-Akademie.
Rechts an der Plaza de Mayo ein Gebäude, das sehr „kolonial“ wirkt (Cabildo) du links die Kathedrale (Catedral
Metropolitana) und uns gegenüber die
Pyramide (Pirámide de Mayo) und die
Casa Rosada. Auf dem Platz rechts viele Transparente mit Kampfaufschriften,
Leute verkaufen längliche Säckchen mit
Mais zur Taubenfütterung, einer Tätigkeit, der vor allem Kinder nachgehen.
Das sollte der Bürgermeister von Venedig
sehen!
Matehäferl
samt
„Trinkröhrl“ (bombilla) gibt’s auch.
1 - Plaza de Mayo: Casa Rosada
In der Casa
mit Bildern
Rosada eine Ausstellung
südamerikanischer Frei-
heitskämpfer,
zum
200-Jahr-Jubiläum
der Unabhängigkeit Argentiniens von
Spanien: Erzbischof Romero neben „Che“
Guevara. Die Besichtigung der Casa
Rosada werden wir noch nachholen.
Mittagessen im Restaurant „Hispano“.
Susi hat gut gewählt (Hendl), Peter
hatte ein zähes Lomo (Filetsteak).
Eile! Wir müssen ins Hotel zurück, da
wir zum Nachmittagsprogramm von doert
abgeholt werden.
www.mifotodeboca.com.ar
Über diese Homepage kann man Photos
vom Spiel der Boca Juniors gegen Lanús
herunterladen. Wir waren dort und sahen ein spannendes, schnelles Spiel
mit vielen Tricks und Einlagen, weiten, punktgenauen Pässen und viel
Einsatz und Emotion.
Durch ein frühes Cornertor ging Lanús
in Führung, doch glich Boca noch in
der ersten Hälfte aus. Das hielt die
Spannung im Spiel, und wir waren in
der glücklichen Lage, in der zweiten
Hälfte die stürmenden Bocas direkt
beim Tor unserer Seite aus nächster
Nähe zu sehen. Doch nichts gelang, zu
gut stand die Lanús-Abwehr. Und so kam
der Keulenschlag für die Fans in der
allerletzten Sekunde der Nachspielzeit. Lanús spielte einen schnellen
Konter, der stürmende Spieler wurde im
Strafraum gefoult, rote Karte für den
Übeltäter, Elfmeter: 2:1 für Lanús!!!
Spannender ging es nicht!!! [Am selben
Tag erklärte der Trainer Borghi noch
seinen Rücktritt, oder auch nicht…
ganz klar geht das aus den Zeitungsmeldungen nicht hervor] Übrigens: Wenn
Boca im Rückstand war, sah man den
Spielstand
auf
der
Anzeigentafel
nicht!
Noch interessanter allerdings war das
Drumherum. Wir wurden in einem von
fünf Sammelkleinbussen des Organisators um ca. 1520 vom Hotel abgeholt.
Ca. 50 Personen hatten dieses Package
vom
offiziell
beauftragten
BocaVeranstalter gebucht. Die Notwendigkeit der Maßnahme, die Touristen im
internationalen Sektor so zu versam-
meln, lag weniger an einer zu gefährlichen Ankunft als an dem zwar geordneten aber fast gleichzeitigen Abmarsch aller ca. 50.000 Fans nach dem
Spiel. Die Sektoren wurden zwar nicht
alle gleichzeitig nach dem Spiel geöffnet, aber es waren trotzdem Massen
unterwegs.
Wir hatten vor dem Spiel Gelegenheit,
Essen und Getränke sowie Fanartikel zu
kaufen, was sich bei uns auf zwei Wasserflaschen beschränkte. Das Museum
der Boca Juniors zeigte zuerst eine
Wand mit symbolischen Sternen für die
Wohltäter und mit Bildern aller Spieler. Ein Film machte den Weg eines
jungen Buben zum Fußballstar anschaulich, und viele Trophäen (Pokale,
Dressen, Schuhe – noch stinkend? – von
Spielern) konnten in Vitrinen besichtigt werden.
Über einen eigenen Eingang ging es zum
internationalen Sektor. Die „Bombonera“ (Pralinenschachtel) füllte sich
langsam, immer mehr Trommeln wurden
hörbar, fast das ganze Stadion war in
Blau-Gelb. Die Trommeln leiteten die
Schlachtgesänge der Fans, wurden während des Spiels ohrenbetäubend. Die
rot-weißen Lanús-Fans gingen in ihrem
abgegrenzten Sektor dagegen fast unter.
2 - Die fanatischsten Boca-Fans hinter
einem der Tore
Die Lanús-Spieler mussten durch einen
aufblasbaren Tunnel auf’s Spielfeld,
die
Bocas
kamen
unter
KonfettiFeuerwerk (eigentlich müsste es „Konfetti-Werk“ heißen) zum Spiel. Uns
gegenüber war die gerade Wand des Boca-Stadions, die für die Betuchten
gedacht ist, links hinter dem Tor die
heftigsten Boca-Fans, rechts hinter
„unserem“ Tor in den unteren Rängen
die Boca-Fans und ganz oben die Fans
der Gastmannschaft im dritten Rang.
Übrigens: Es gibt Stehplätze!
Ein unvergesslicher Abend, auch für
Susi, die an einem so spektakulären
Abend ihr erstes Fußballspiel live
erlebte.
Nachtrag: Kein Alkohol! Schwer bewaffnete Polizisten vor dem Stadion!