dm webset – lösungsschlüssel

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dm webset – lösungsschlüssel
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DM WEBSET – LÖSUNGSSCHLÜSSEL
Hören: Radiosendung
18-27
In alten Zeiten
Lesen: Multiple-Choice-Aufgabe 1-7 Tagebuch
Aufgaben
Aufgaben
Ihre Antworten
A
B
C
A
D
B
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X
19
X
3
X
20
X
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X
5
7
A
B
C
X
X
23
X
6
X
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X
4
X
X
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D
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X
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X
X
27
A
Grammatik: Multiple Choice 8-17 Journalist
Aufgaben
Ihre Antworten
A
B
14
X
C
X
X
X
X
X
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A
X
B
C
D
D
X
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A
B
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X
10
A
13
X
8
12
D
X
Beispiel
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C
Aufgaben Ihre Antworten
B
C
D
C
X
18
X
1
Ihre Lösungen
B
C
Seite 2
Hörverstehen: Radiosendung
In unserer Reihe „Kindheiten” hören sie heute Frau Pauline Ottensen, Oma von drei Enkelkindern. Frau
Ottensen, hatten Sie eine glückliche Kindheit?
Guten Tag. Ich denke, Kinder brauchen nicht so viel und können trotzdem glücklich sein. Ich habe schöne
Erinnerungen an meine Kindheit. Wir haben viel gespielt und viel gelacht.
Wir – sind das Ihre Eltern?
Nein, mit meinen Eltern haben wir nicht gelacht. Ich lebte in einer Großfamilie, so etwas gibt es heute
gar nicht mehr. Außer meinen vier Geschwistern wohnten dort noch die zwei Kinder meiner Tante. Und
natürlich die Großeltern und meine Eltern. Wir waren also sieben Kinder im Haus, aber meist spielten wir
draußen in unserem Garten oder auch auf der Straße, und natürlich mit den vielen Nachbarskindern.
Hatten Sie ein so großes Haus?
Nun, das Haus war nicht klein, aber damals, vor 70-75 Jahren, brauchte man nicht so viel Platz. Wir hatten
eine große Wohnküche – also Wohnzimmer und Küche in einem. Und dann hatte das Haus noch 4 kleine
Zimmer. Solange mein Opa noch lebte, haben wir mit meinen Geschwistern in einem Zimmer geschlafen.
Nach dem Tod meines Großvaters haben aber meine drei Brüder das Zimmer der Großeltern bekommen,
und die Oma ist zu mir und meiner Schwester gezogen. Das war schön, denn sie hat abends immer lustige
Geschichten erzählt.
Und Ihre Tante?
Sie war die große Schwester meines Vaters. Nachdem sie ihren Mann verloren hatte, kam sie mit ihren
zwei Kindern ins Elternhaus zurück. Sie hat wie auch meine Eltern in der Fabrik gearbeitet und unsere
Großmutter hat auch auf ihre Kinder aufgepasst. Das heißt, sie hat eigentlich vor allem für das Essen
gesorgt. Sie hat gekocht, Brot gebacken, und war im Garten tätig. Aber Tante Klara war sehr geschickt,
sie hat alle unsere Kleider genäht und verbessert, und an den Winterabenden Pullover, Schals und Mützen
gestrickt.
Erinnern Sie sich an Familienprogramme?
Nein, sowas gabs nicht. Sonntags sind wir alle zusammen in die Kirche gegangen, und dann haben wir alle
gemeinsam zu Mittag gegessen. Ja, das Essen, das war immer ein Familienprogramm. Punkt halb sieben gab
es Abendbrot, dort durfte niemand fehlen. Aber doch, jetzt fällt’s mir ein: Als mein Vater ein Radio gekauft
hat, da haben wir manchmal zusammen Konzerte gehört. Das war ein großes Erlebnis. Heute schaut man
abends überall fern, das kannten wir damals nicht. Den ersten Fernseher kauften wir, als ich selber längst
schon verheiratet und Mutter war….
Also keine Wanderungen, kein Kino, kein Theater…
Meine Eltern hatten für solche Dinge kein Geld. Sie waren froh, dass sie uns das Nötigste kaufen konnten.
Das waren ganz andere Zeiten. Meine Enkel haben ein Zimmer voll Spielzeug. Uns hat man nie Spielsachen
gekauft, wir hatten wenig Kleider und jeder hatte nur ein Paar Schuhe, nicht wie heute. Wir haben auch
Sachen voneinader geerbt, ich habe fast nie etwas Neues zum Anziehen bekommen, ich musste die Kleider
meiner älteren Schwester tragen … Auch beim Essen wurde gespart, wie es nur ging. Fleisch kam nur
sonntags auf den Tisch, und an Festtagen. Kartoffeln waren die Beilage, Salat haben wir nicht gekannt. Zum
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Frühstück bekam jedes Kind eine Scheibe Brot mit Marmelade, aber ohne Butter. Und süßen, heißen Tee.
Die Erwachsenen tranken zum Frühstück Zichorienkaffee. Und von Kakao, den meine Enkel immer trinken,
habe ich erst mit 14 Jahren zum ersten Mal gehört. Für die Schule hat uns die Oma immer ein Stück Brot
und einen Apfel mitgegeben. Zum Glück hatten wir im Garten drei schöne Apfelbäume…
Apropos Schule, wie war Schule damals?
Ich hatte eine sehr strenge Lehrerin. Wenn man etwas nicht gelernt oder in der Stunde etwas nicht gewusst
hat, dann hat sie uns mit einem Stock auf die Finger geschlagen. Das hat sehr weh getan. Heute wäre das
ja unvorstellbar, aber damals gehörten Schläge zur Erziehung. Auch zu Hause gab es Schläge mit dem
Kochlöffel, wenn wir etwas falsch gemacht haben.
Hatten Sie viele Hausaufgaben?
An Hausaufgaben kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Wir hatten ja auch keine Schreibtische wie die
heutigen Kinder, nur den großen Esstisch. Aber dort haben wir nie gelernt. Wir hatten auch keine Bücher,
nur ein paar Hefte. Zum Glück war unsere Schultasche deshalb auch nicht so schwer, wie sie heute immer
ist. Wir mussten ja immer zu Fuß zur Schule laufen, egal wie das Wetter war…Aufgaben hatten wir zu
Hause nicht wegen der Schule, wir mussten mithelfen im Haushalt und im Garten. Aber wir fanden auch das
eigentlich schön… Ja, wissen Sie, ich merke an mir selber, dass die schönen Erinnerungen die schlechten
mit der Zeit immer mehr verdrängen