James Francis Gill
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James Francis Gill
JAMES FRANCIS GILL 1 2 Thüringer Allgemeine Zeitung, 11.03.2016 Thüringer Landeszeitung, 11.03.2016 3 4 5 6 7 Kultur vor Ort - 15.03.2016 - Von Birgitta Lamparth Gespräch mit US-Maler James Francis Gill in seiner Ausstellung der Wiesbadener „art gallery“ WIESBADEN - Was ein echter Texaner ist, das erkennt man bei ihm auf Anhieb. Halstuch, Jeans und Cowboyhut: So steht James Francis Gill in der Wiesbadener „art gallery“ inmitten seiner Bilder. Und auch die verkörpern den „American Way of Life“: von Film-Ikonen wie Marilyn Monroe, John Wayne oder Audrey Hepburn bis zu schnittigen, offenen Flitzern – all das in knalligen Farben. Pop-Art ist denn auch das Label, dass dem 1934 in Tahoka geborenen Maler seit jeher anhaftet. Er startete in dieser Kunstrichtung Anfang der 60er – wie Andy Warhol oder Robert Rauschenberg. Mit ihnen gemeinsam wurde er in jener Zeit auch ausgestellt, auch in Deutschland. Der Ritterschlag kam aber aus New York: Das Museum of Modern Art nahm 1962 sein dreiteiliges Marilyn-Bild in seine Sammlung auf. Der Maler, der auch selbst lehrte – erst in Idaho, später in Kalifornien und Oregon – wollte aber nicht nur die Schönen und 8 die Reichen malen. Er wollte auch auf die Themen seiner Zeit reagieren. Und schuf kritische Antikriegsbilder. „Das war eine besondere Zeit“, sagt er heute darüber: „Der Vietnam-Krieg, die Bürgerrechts-Bewegung, die Entwicklung des Fernsehens – das waren einfach Themen, mit denen ich arbeiten wollte.“ Im Auftrag des Time Magazines porträtierte er Alexander Solschenizyn, malte Bilder von politischen Gefangenen – und daneben Arbeiten der glamourösen Gegenwelt: von John F. Kennedy und den Beatles. „Mir ging es auch darum, hinter die schöne Fassade zu blicken“, sagt der Maler heute. Seit 2012 wird er auch erstmals wieder in Europa gezeigt. Die Agentur „Premium Modern“ vertritt ihn – und hat für eine Tournee seiner Arbeiten in Deutschland neben Stationen in Erfurt, Stuttgart und Balingen auch eine Galerie nahe Frankfurt gesucht. „Das ist bei uns natürlich eine Punktlandung“, sagt Servie Leisen von der „art gallery“. Die nämlich hat Künstler wie James Rizzi oder Mel Ramos im Programm – dazu passen die Arbeiten von Gill bestens. Zu sehen sind 28 Unikate in Acryl und 42 Grafiken. In vielen verfremdet Gill seine Motive, setzt als zweite Ebene einen fast abstrakten Farbvorhang vor die berühmten Gesichter. Darin unterscheiden sie sich dann auch von ähnlichen Motiven Andy Warhols. Farbstarke Arbeiten, die diesen Maler zu Recht wiederentdecken lassen. In den 70ern zog er sich dann plötzlich aus der Öffentlichkeit und der Kunstszene zurück. Warum? „Ich wollte aufs Land und dort in Ruhe für mich arbeiten,“ sagt er rückblickend. Ein Interview mit dem Kunstmagazin American Art, aber vor allem eine Retrospektive in St. Angelo sorgten für sein Comeback. 11.03.2016 - Werke des Pop-Art-Künstlers James Francis Gill sind seit Freitag in der Wiesbadener "art gallery" ausgestellt. Vor der offiziellen Vernissage am Samstag konnten geladene Gäste die Schau mit etwa 20 Unikaten und 20 Serigraphien, das sind Siebdrucke von Kunstgrafiken, besuchen. Die Bilder sind verkäuflich - die Preise liegen nach Angaben der Galerie zwischen 840 und 60.000 Euro. Der 1934 in Texas geborene Künstler gilt als einer der letzten noch lebenden Vertreter der ursprünglichen amerikanischen Pop-Art-Szene. Bis zum 9. April 2016 ist die Ausstellung zu sehen. 9 10 11 12 Pop Art Ausstellung Balingen – 16.03.2016 Marilyn ganz nah James Francis Gill ist ein bedeutender US-Pop Art Künstler. Seine Portraits z.B. von Marilyn Monroe werden im MoMA in New York ausgestellt. Jetzt sind sie in Balingen zu sehen. Pop Art Künstler der ersten Stunde Gill gilt als der einer der letzten noch lebenden US-amerikanischen Pop Art Künstler der ersten Stunde. Bereits 1962 erreichte Gill internationale Anerkennung, als das Museum of Modern Art (MoMA) in New York sein dreiteiliges Marily Monroe Bild "Marilyn Triptych" in seine Sammlung aufnahm. Werke in bedeutenden Museen Seine Kunstwerke wurden in der Folge in die Sammlungen bedeutender Museen aufgenommen. Durch persönliche Freundschaften und Bekanntschaften mit Tony Curtis, Kirk Douglas, John Wayne, Jim Morrison, Martin Luther King oder Marlon Brando ist Gill als Künstler Zeitzeuge einer ganzen Generation geworden. Die Ausstellung in Balingen geht noch bis zum 02. Juni 2016. In der Galerie Meinlschmidt in Balingen (Zollernalbkreis) ist die Ausstellung des 81jährigen Pop Art Mitbegründers James Francis Gill eröffnet worden. Gezeigt werden vor allem Portraits von 60er-JahreIdolen wie Marilyn Monroe, Jim Morrison und Paul Newman. Ein Cowboy der Kunst Ab diesem Freitag kann man James Francis Gills Pop-Art-Kunst in Balingen in der Galerie Meinlschmidt bewundern. "Amazing", sagt der Künstler. James Francis Gills Pop-Art-Werke ziehen einen in den Bann. Es sind die Motive seiner Zeit. Im Jahr 1967 gelang ihm der große Durchbruch. Gills Bilder wurden in die Sammlungen bedeutender Museen aufgenommen. Auf dem Höhepunkt seines Erfolgs zog sich Gill zurück. Er verschwand von der Bildfläche. "Ich hatte genug von Autos, Smog und vielen Menschen", sagt der Künstler, der eigentlich Cowboy werden LYDIA WANIA | 18.03.2016 Leuchtendes Rot, geschwungene Kurven und jede Menge Sex-Appeal. Ob glänzender Ferrari oder Marilyn Monroe 13 wollte und bis heute noch gerne einen entsprechenden Hut trägt. Staatssekretär Matthias Kleinert in seiner Laudatio. Er wünschte sich, dass das auch so bleiben möge. Dass dafür auch neue Wege gegangen werden müssen, zeigte die Ausstellung in der Galerie Meinlschmidt. Erst im Jahr 1997 kam James Francis Gill wieder zurück in die Kunstszene. Seine neuen Werke erinnern noch stark an die Pop Art der 1960er-Jahre. Sie sind jedoch fragmentierter, spielen mit realistischen und abstrakten Elementen. Zudem nutzt der Künstler dazu moderne Computer- und Drucktechnik. Gerade ist der 81-Jährige auf Deutschlandtournee, versucht an alte Erfolge anzuknüpfen. Gerne erzählt er von früheren Zeiten, von Begegnungen mit Tony Curtis und John Wayne. So werden die Werke nicht in einer sterilen, weißen Umgebung gezeigt, sondern in Wohnzimmeratmosphäre. Zwischen schicken Sesseln und ungewöhnlichen Tischchen hängen die Kunstwerke in knalligen Farben. Der Künstler ist da, greifbar und steht Rede und Antwort. James Gill gefällt die Ausstellung. "Amazing", sagt der Künstler dazu. Genauso wie der Schnee auf der Alb. Aktuelle Dinge zu thematisieren, ist nicht sein Ding. Er schwelgt lieber in seiner Zeit mit Beatles und Filmikonen. Das tat er auch am Dienstag bei der Voreröffnung in der Galerie Meinlschmidt. Schon vor der offiziellen Eröffnung durften geladene Gäste die Unikate, Serigrafien und den Künstler bewundern. Auch Oberbürgermeister Helmut Reitemann und Stadthallenchef Matthias Klein holten sich Inspirationen. Die Eyachstadt präsentierte sich als Kunststadt. Info Die Galerie Meinlschmidt im Hauptwasen 6 in Balingen ist montags bis freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. "Balingen ist ein Juwel in der Kunstszene Baden-Württembergs", sagte der frühere Pop Art: emotional, sexy, in jeder Nische 16.03.2016 - von Detlef Hauser gerade erstandenen Kunstwerke signiert haben wollten – was der 81-Jährige gerne und ausdauernd tat; von Walter Meinlschmidt, der dem Künstler beim Interview unter anderem entlockte, dass seine Werke nicht zweioder dreidimensional seien wie die seiner Zeitgenossen Andy Warhol oder Roy Lichtenstein: Gill sprach von einer "vierten Dimension", seine Arbeiten seien "emotional und sexy". Einen Beitrag zum Image Balingens als Kunststadt leisten – das will Walter Meinlschmidt mit den Ausstellungen in seiner Galerie erreichen. Nun hat er eine außergewöhnliche Schau auf die Beine gestellt. Balingen. Nicht nur, dass von James Francis Gill, dem letzten noch lebenden Mitbegründer der amerikanischen Pop Art, Werke gezeigt werden. Der Künstler selbst war am Dienstag zum Pre-Opening gekommen. Gill schilderte zudem, dass sich seine gegenwärtige Arbeitsweise im Vergleich zu der in den 1960er-Jahren verändert habe. Das sei eine "harte Zeit" gewesen, vom Vietnam-Krieg geprägt, was auch in seine Er wurde auch gleich richtig in Beschlag genommen: von den Gästen, die ihre 14 Werke eingeflossen sei. Inzwischen wisse er aber nicht, wie er das aktuelle Zeitgeschehen ablichten könne. Seine Arbeiten seien stattdessen von "schönen Frauen und schönen Farben" geprägt. Gill forderte die Besucher auf, beim Gang durch die Galerie und beim Gespräch mit ihm die den Deutschen zugesprochene Zurückhaltung abzulegen, aus sich herauszugehen und "heute einfach nur zu genießen". er kein Experte für Pop Art sei, diese ihm aber gefalle, ist Kunst "eine Herausforderung, weil jeden Tag etwas Neues entsteht", weshalb er den Besuchern empfahl, neugierig zu bleiben. Für einen weiteren Genussfaktor sorgte Opernsängerin Helen Schneiderman. Nach Stücken von Gershwin, Bernstein und Bizet sowie "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt" von Marlene Dietrich wollte der Beifall nicht mehr enden. Wiederum von Alan Hamilton am Piano begleitet, gab die Sängerin denn auch eine Zugabe. Daran hielt sich schon mal Laudator Matthias Kleinert, ehemals Staatssekretär, Regierungssprecher unter Ministerpräsident Lothar Späth und Generalbevollmächtigter der Daimler AG. Er sprach davon, dass man sich wohl am Leben freuen könne, wenn man so einen Abend erleben dürfe – mit einem Künstler, dessen Leben sehr bewegt sei, und mit einer Ausstellung, die aufzeige, "dass Kunst eine Brücke schlagen kann zu gesellschaftlichen und politischen Ereignissen". Für Kleinert, der zugab, dass Walter Meinlschmidt hielt bei der Begrüßung fest, dass es für ihn eine Ehre sei, den berühmten Künstler Gill in der Galerie begrüßen zu dürfen. Sie sei die einzige in Süddeutschland, in der dessen Werke zu sehen seien, und zwar in jeder Nische. "Die ausgestellten Unikate und Serigrafien sind seine besten", machte er Lust auf einen Rundgang. Gut gelaunt sind die Protagonisten (von links): Matthias Kleinert, Helene Schneidermann, Fernsehanwalt und Ehrengast Ingo Lenßen, James Francis Gill und Walter Meinlschmidt Foto: Hauser Foto: Schwarzwälder-Bote 15 16 17 18 19 20 19.03.2016 - Der letzte noch lebende Pop-Art-Künstler Ein Mann von Weltruhm: James Francis GILL (81) bei Bilder FUCHS Cowboy-Hut, Jeans, Stiefel - der Texaner James Francis Gill ist das Sinnbild eines waschechten Cowboys. Der ist er auch eigentlich gewesen, doch dann kam die Kunst dazwischen. Statt Lasso und Revolver nahm er Farbe und Pinsel in die Hand - und erlangte Weltruhm. Sein Name fällt in einem Atemzug mit Andy Warhol oder Roy Lichtenstein. Am Boden geblieben ist er trotzdem. Am Freitag war er persönlich vor Ort, als in der Galerie des Kunsthandels "Bilder Fuchs" eine Ausstellung seiner Bilder eröffnet wurde. persönlich mit den Leuten sprechen, die kommen, um meine Bilder zu sehen", sagt er und erzählt von seiner letzten Vernissage, bei der es viele Gäste gab, die ihn gern umarmen wollten. "Das können sie ruhig tun. Die Deutschen wirken immer so schüchtern" In Fulda ist der 81-Jährige heute zum ersten Mal. Dass er seiner Einladung gefolgt ist, macht Geschäftsführer Thomas Stock mächtig stolz: "Ich liebe Pop-Art", sagt er. Gemälde von Künstlern wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein haben auch schon oft in seiner Galerie gehangen, "aber hier war natürlich noch niemand von ihnen." Umso mehr freue es ihn, dass heute Abend ein echter Pop-Art-Künstler bei ihm zu Besuch ist. Bei "Bilder Fuchs" in Fulda steht die Tür offen, im Sonnenschein, der durch die Öffnung fällt, sitzt James Francis Gill an einem alten Schreibtisch und schaut sich Bildbände an. Hinter ihm an der Wand hängen kunstvolle Gemälde, die vor Farbe nur so strotzen. Die meisten von ihnen zeigen Frauen, schöne Frauen. Marilyn Monroe zum Beispiel hat der 81-Jährige drei-, vier- oder fünfhundert Mal gemalt. Genau gezählt hat er das nicht. Aber man merkt: Sie ist sein Lieblingsmotiv. "Selbst getroffen habe ich sie aber nie. Ich bin in dem Jahr nach Kalifornien gezogen, in dem sie gestorben ist", sagt er in breitem SüdstaatenDialekt und schaut unter der Krempe seines Cowboy-Hutes hervor, um die Gemälde an der gegenüberliegenden Wand zu sehen. Und dann auch noch einer, der schon so viel in der Welt herum gekommen ist: Gills Lieblingsgeschichte ist zum Beispiel die, in der er gemeinsam mit dem Schauspieler John Wayne am Frühstückstisch saß und er ihn fragte, ob er das gleiche nehme wie er. "Klar", sagte Gill damals und bekam ein Glas voll Bourbon Whisky vor die Nase gestellt. "Wir haben es den ganzen Tag lang wieder und wieder aufgefüllt", erinnert er sich lachend. Danach habe er drei Wochen gebraucht, um sich davon zu erholen. Aber auch an seine Begegnungen mit Martin Luther King oder Marlon Brando erinnert sich der Künstler gern. Während solche schillernden Persönlichkeiten heute wieder zu seinen Lieblingsmotiven gehören, hat es auch eine Zeit in James Gills Leben gegeben, in der ihn politische Dinge so sehr bewegten, dass er sie ihn seine Kunst einfließen ließ. "Vielleicht passiert das nochmal", sagt er, denn vor allem die Flüchtlingskrise bewegt ihn gerade sehr: Dann zeigt er auf eins: "Es ist schwer zu sagen, aber ich glaube das ist mein Lieblingsbild von ihr." Es zeigt Marilyn in einem strahlenden gelb, ihre Augen sind geschlossen, der Mund leicht geöffnet. "Es ist ein sehr aktuelles Bild", sagt Gill dann, "gerahmt habe ich es bisher noch gar nicht gesehen." Bis zu dem Jahr, in dem er nach Kalifornien gezogen ist, sei er gar nicht sonderlich interessiert an Marilyn Monroe gewesen, sagt er dann. "Aber als das Life-Magazine dann einige Fotos von ihr abdruckte, hat mich das inspiriert, sie zu malen. Welche ein Glück, möchte man sagen. Denn ausgerechnet dieses Bild landete im New Yorker Museum of Modern Art. Seit 1962 gehört es dort zur ständigen Sammlung. Dennoch: Zu Kopf gestiegen ist Gill dieser Ruhm nicht. Auch wenn er einer der letzten noch lebenden Pop-ArtKünstler der ersten Stunde ist. Seine Bilder sieht er auch gern in kleinen Galerien, wie der des "Bilder Fuchs". "Das ist intimer. Hier kann ich "Es ist traurig, dass diese Leute aus ihrer Heimat fliehen müssen, weil sie Angst um ihr Leben haben." Vielleicht, so sagt er, werde er das mal in seiner Kunst aufgreifen. "Aber es muss Klick machen. Ich muss eine Idee haben, wie ich es male." Trotzdem: Marilyn wird er in jedem Fall weiter malen, so viel steht fest. Immerhin war es ein Bild von ihr, das ihn berühmt machte. (Suria Reiche) 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30