- MGM Münzgalerie München

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Münstersche
NUMISMATISCHE ZEITUNG
XXXVI. Jahrgang
Nr. 3
Redaktion: Achim Feldmann
Oktober 2006
Des Kaisers neue Flieger
Unbekannte deutsche Luftfahrt-Medaillen (Teil 5)
Achim Feldmann
Nachwort:
Anhand von Medaillen ist schon immer die jeweils neueste Entwicklung im Luft- und Raumfahrtwesen zu verfolgen
gewesen, und heute noch kann man anhand der metallenen Chronik, die jetzt im 'Kaiser' ausgebreitet ist, die damaligen Entwicklungen nachvollziehen. Um auch die international bedeutsamen Entwicklungen mit zu erfassen, hat
Hans Kaiser auch einige ausländische Medaillen in sein Kompendium mit aufgenommen, vor allem österreichische.
Das Gros der Medaillen befassen sich jedoch mit der deutschen Luftfahrt. Als Schlussjahr hat der 'Kaiser' das Jahr
1989 genommen. Da die Entwicklung weder in der Luftfahrttechnik noch in der Medaillenproduktion stehenbleibt,
werden natürlich auch weiterhin die modernen technischen Entwicklungen dokumentiert und ebenso die Erinnerung
an zurückliegende Ereignisse wachgehalten werden. So konnten seither in Zeitschriften und in vorliegender Zusammenstellung bereits eine Fülle weiterer Ausgaben, die nach diesem Zeitpunkt hergestellt wurden, dokumentiert werden28. Damit ist für eine eventuelle zukünftige erweiterte Ausgabe oder einen Nachtragsband des 'Kaiser' das
Links: Airbus A340 der Fluggesellschaft 'LAN Chile' auf dem Flughafen von Santiago de Chile im Jahre 2003
Mitte: Airbus A320 derselben Fluggesellschaft auf dem Flugplatz von Calama (Atacama-Wüste, Chile) im
Jahre 2003.
Rechts: Nachbau der Flüssigkeitsrakete A4 mit Originalteilen im Historisch-technischen Informationszentrum
Peenemünde, im Hintergrund das Steinkohlekraftwerk (in Betrieb August 1942 bis April 1990).
(Fotos: Feldmann)
Material schon vorbereitet. Die Menge von über 90 Medaillen, die in vorliegendem Aufsatz vorgestellt wurden29,
zeigt außerdem, dass auch durch den 'Kaiser' das vorhandene Material noch lange nicht vollständig erfasst werden
konnte. Auch bisher unveröffentlichte Prägungen aus der Zeit vor dem Jahr 1989 werden immer wieder auftauchen30. Die Zahl der zu erwartenden Nachträge wurde bereits auf eine dreistellige Zahl eingeschätzt31. Insbesondere die Medaillen aus der ehemaligen DDR sind vermutlich stark unterrepräsentiert, allerdings gab es so gut wie
keinerlei Vorarbeiten dazu, auch nicht in älteren DDR-Veröffentlichungen32. Auch Ergänzungen und Verbesserungen
in Detailfragen von im 'Kaiser' aufgeführten Stücken werden vorgenommen werden müssen, da ein einzelner
Mensch nicht alle Fakten und Einzelheiten wissen kann33.
Mit seinem Standartwerk hat Hans Kaiser schon immens tiefe Brechen in den 'Dschungel' geschlagen. Aber ein
Pionierwerk wie dieses kann immer nur den Anfang machen. Wenn dadurch dann ein Haltepunkt gefunden ist, hängen sich - das ist eine altbekannte Tatsache - immer wieder weitere Sammler und Forscher an diesen Fixpunkt und
'hangeln' sich von da aus weiter. So kann rund um das Basiswerk langsam eine nach Vollständigkeit strebende (aber
diese meistens nie erreichende) Materialsammlung entstehen. Diese wiederum soll natürlich nur die Grundlage bieMNZ XXXVI,3 (Oktober 2006)
I
Umschlag des Auktionskataloges 126 der Frankfurter Münzhandlung E. Button vom 23.1.1979; erste Seite des Aufsatzes über MarinehubschrauberMedaillen der DDR von Edith Galle in Numismatische Hefte 61 (1989), S. 32 mit zugehöriger Abbildungstafel; Umschlag des Kataloges über ZeppelinMedaillen von Paul R. Gutt aus dem Jahre 1953; Titelblatt der von Wolfgang Zemter zusammengestellten Veröffentlichung der Sammlung Soeding
1999 sowie Umschlag und Titelblatt des Kataloges von Evelyn Malpas über Ballonmedaillen 1989.
ten für weitergehende Untersuchungen, die sich mit technischen, künstlerischen, ästhetischen, materialtechnischen,
biographischen, volkskundlichen und vielen anderen Aspekten befassen kann.
Auch die in diesem Beitrag vorgestellten Prägungen stellen nur einen weiteren Baustein dar, allerdings trotz der
Veröffentlichung der Sammlung Soeding den größten seit Erscheinen des 'Kaiser'. Während Hans Kaiser die Medaillen thematisch sortiert hat, sind sie hier nach Ausgabedatum eingereiht worden.
Die meisten der vorgestellten Medaillen sind so genannte 'Moderne Medaillen'. Hierunter sollen Medaillen verstanden werden, die - meistens in Silber in der Prägequalität 'Polierte Platte' hergestellt - von speziellen Versandfirmen
mit recht großem Werbeaufwand angeboten werden. Sie tragen äußerst selten Künstlersignaturen und sind von
ihrer ganzen Machart her auch eher als Handwerksarbeiten ohne künstlerischen Anspruch zu verstehen, obwohl sie
oft von renommierten Prägeanstalten - etwa den fünf deutschen Münzstätten - geprägt werden (was für sich allein
genommen also noch kein Qualitätsmerkmal ist). Diese Art von Modernen Medaillen werden meistens ohne bestimmten Anlass in einer größeren Serie (große Deutsche, deutsche Geschichte, Erfindungen der Weltgeschichte
oder Ähnliches) ausgegeben, wobei oft ganz disparate Motive zusammengestellt werden - und die hier interessierenden Luftfahrtmedaillen meistens nur ein oder wenige Motive aus dieser Serie ausmachen. Die Serien erscheinen
zumeist mit der gleichen Rückseite34, manchmal wird eine Serie auch in mehreren Größen und Metallen ausgegeben35. Oft werden sogar gleiche Vorderseiten in verschiedenen Serien (mit je unterschiedlichen Rückseiten) verwendet36. Solche Serien bringen eine bessere Auslastung der Prägemaschinen und binden die Kunden langfristig.
Dies alles wird mit einem immensen Werbeetat in verschiedenen Medien unterfüttert.
Die Entwicklung der Flut von modernen Medaillen nahm etwa in den 1970er-Jahren ihren Anfang, kurz nach der einsetzenden Massenprägung von Gedenkmünzen und Sonderprägungen durch exotische Kleinstaaten, die - ironischerweise zum vorliegenden Thema passend - vor allem mit Ausgaben auf die Mondlandungen der Amerikaner
begannen37. Solche modernen Medaillen werden im allgemeinen von den 'ernsthaften' Sammlern eher belächelt.
Diese führen als Gründe eine oft oberflächliche Herstellungsweise, eine fehlerhafte, ausdruckslose oder gar unbeholfene Gestaltung sowie eine Entwurfserstellung mit Hilfe von Computern und Reduktionsmaschinen an, ohne dass
noch Künstler und Medailleure in den Prozess eingespannt sind38. Aber diese Einstellung kann auch lediglich eine
Generationenfrage sein. Jüngere Sammler, die mit der Gedenkmünzen- oder Medaillenflut 'aufgewachsen' sind,
empfinden diese nicht mehr als derart sammelunwürdig wie noch die älteren Sammler. Die weiterhin anhaltende
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Ausgabepolitik einiger Firmen und
Staaten zeugt von einer anscheinend
ungebrochenden Nachfrage. Allerdings
ist die Themenauswahl oft doch sehr
eingeschränkt - gewählt wird, was
zeitlos dem Massengeschmack entspricht -, und die Motivgestaltung trägt
häufig seriellen Charakter, wobei bestimmte Motivausschnitte für unterschiedliche Entwürfe wiederverwendet
werden39. Häufig werden ältere Münzen oder Medaillen nachgeprägt (im
Idealfall mit dem gesetzlich vorgeschriebenen neuen Datum der Herstellung darauf) oder nachempfunden40.
Aber auch bei modernen Medaillen
sind durchaus interessante Entwürfe
möglich41. Die relativ wenigen ansprechenden Ausgaben haben im Hinblick
auf die große Zahl konventioneller Produkte insgesamt jedoch nur quasi Alibifunktion. Doch auch künstlerisch anspruchslose Medaillen sind als kulturgeschichtlicher Ausdruck durchaus von
Interesse. Im 'Kaiser' sind ebenfalls
viele moderne Medaillen enthalten,
aber da er diese nicht nach Ausgabedatum geordnet, sondern auf die
Themen verteilt hat, fällt dies nicht so
auf.
Medaillen und Münzen mit Währungsangabe in 'Ecu' fallen ebenfalls in diese
Kategorie. Sie waren eine zeitlich begrenzte Erscheinung zwischen 1979 und etwa 1997. Es gab Münzen, die im Ausgabeland zum amtlichen Tageskurs
in Landeswährung gesetzliche Zahlungskraft besaßen (zum Beispiel in Belgien und Gibraltar), Münzen in Doppelwährung, wobei ausschließlich die Wertangabe in Landeswährung Bedeutung hatte (zum Beispiel in Frankreich und
Gibraltar), städtische Lokalausgaben, die zeitlich begrenzt im Zahlungsverkehr verwendet wurden (zum Beispiel in
mehreren französischen Städten) sowie staatliche und private Medaillen mit lediglich fiktiver Wertangabe, die auf
den gerade herrschenden Sammlermarkt reagierten. Die in vorliegender Zusammenstellung beschriebene Schweizer Medaille von 1995 dürfte der letzteren Kategorie zuzuordnen sein42. Nach dem Ende 1995 erfolgten Beschluss,
die neue Währung 'Euro' zu nennen, wurden die Ecu-Prägungen ziemlich schnell durch solche mit der Wertangabe
'Euro' ersetzt, bis 1999 gesetzliche Regelungen die Nutzung dieser Bezeichnung verboten.
Seit etwa 1990 stehen in einigen touristischen Zentren in zunehmender Anzahl Automaten, die nach dem Einwurf
eines Mark- sowie eines 2 Pfennig-Stückes (später entsprechend Euro- bzw. Cent-Stücke) das letztere mit einem
entsprechenden Erinnerungsmotiv überprägen, welches dann eine ovale Form erhält (so genannte 'elongated
Numisbrief Bundesrepublik Deutschland 50 Jahre Raumfahrt, hrsg. von Hermann E. Sieger GmbH, Lorch (Württ.). Die Illustrationen von Kuvert und Werbestempel zeigen eine A4 beim Start, die Briefmarke Deutsche Bundespost
100 Pfennig 1991 Europäische Weltraumfahrt bildet den deutschen Fernmeldesatelliten 'Kopernikus' ab (Entwurf: Lüdtke), abgestempelt in Peenemünde
mit dem Datum 3.10.1992. Die Silber-Medaille zeigt auf der Vorderseite die
Weltkugel mit Umlaufbahnen, daneben die A4, Schrift "Peenemünde GeburtsRs.
ort der Raumfahrt", darunter Herstellerzeichen MMK und Feingehaltsangabe
"999". Rs.: Karte der Küste von Vorpommern mit Insel Usedom, Wolgast und Peenemünde,
daneben pommerscher Greif, Umschrift "3. Okt. 1942 - Beginn des Zeitalters der Weltraumfahrt.
Historisch-technisches Informationszentrum". 30 mm. (Abbildungen etwa 2/3 Größe).
'Bayernthaler' 1916. Vs. Brustbild des Königs Ludwig III. nach links. Rs.:
Bayerisches Wappen, gehalten von zwei Löwen (Entwurf: Richard Klein).
Chromolithographischen Einlage mit Darstellung von Personen und Ereignissen der ersten zwei Kriegsjahre des Ersten Weltkriegs. Hier zwei Ausschnitte mit Darstellung von Fliegern im Luftkampf und einem Zeppelin
über Istanbul (Abbildungen etwa 3/4 Größe).
Die Steckmedaille war als Erinnerungsmedaille konzipiert. Sie entstand zu
einem Zeitpunkt, wo weder Kriegsdauer noch -ausgang absehbar waren.
Sie wurde bayerischen Armeeangehörigen aller Dienstgrade sowie verdienstvollen Zivilpersonen verliehen, war jedoch auch frei verkäuflich. Die
Prägung der Dose erfolgte durch die Firma Deschler & Sohn in München,
der Druck der Einlagen durch die Vereinigten Kunstanstalten Kaufbeuren.
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Notgeld-Serienscheine
mit Luftfahrtmotiven:
Links: Magdeburg 50
Pfennig 1921. Vs.: Kaiser Otto I. zu Pferd mit
Kirchenmodell, Rs.:
Elbe mit Schiffen und
Brücke, dahinter die
Stadt der Zukunft im
Aufbau, darüber Flugzeuge und Luftschiffe,
Farbe: Rot-Grün.
Rechts: Bitterfeld 50
Pfennig 1921. Vs.: Historische Gebäude und
Industrieanlagen, Rs.:
Menschenmenge, darüber Zeppelin- und
Parseval-Luftschiff,
Grundfarbe: SchwarzGrün-Ocker.
(Abbildungen etwa 3/4
Größe)
coins')43. Diese Form der Erinnerungsprägung kommt aus den USA, wo es sie bereits seit etwa 100 Jahren gibt. Die
Motive sind meist sehr primitiv gestaltet und durch den Auswalzvorgang oft teilweise deformiert. Die Rückseite
bleibt immer leer, doch sind oft noch Reste der ursprünglichen Gestaltung des Geldstücks zu erkennen. Hier konnte auch ein solches Stück mit Luftfahrtmotiv vorgestellt werden. Eine Prägung von 2005 als Souvenir für den Besuch
des Historisch-technischen Informationszentrums Peenemünde (auf dem alten Gelände der Raketenversuchsanstalt
im Dritten Reich) war erhältlich vor dem Eingang des Museums, wo der Automat für den Betrag von 1 Euro ein 2Cent-Stück mit dem neuen Motiv auswalzte44.
Die - ebenfalls oft belächelte - Masse der Karnevalsorden ist überhaupt noch nicht im entferntesten zu überblicken.
Hier und auch im 'Kaiser' sind lediglich einige Beispiele mit Luftfahrtbezug angeführt worden45. In diesem disparaten Material sind - auch für den vorliegenden Zusammenhang - sicher noch viele auch qualitätvolle Stücke versteckt.
Die Darstellungen auf den Karnevalsorden reagieren oft persiflierend und satirisch auf aktuelle Ereignisse, hier etwa
auf das 50-jährige Bestehen der Lufthansa oder auf den Start des russischen Sputnik-Satelliten46. Bis jetzt hat sich
noch niemand gefunden, der im Stile des 'Kaiser' das Material übersichtlich zusammenfasst. Dies ist aber wahrscheinlich mit einem Einzelwerk nicht zu schaffen. Auch hier muss die Sammlergemeinde das Feld nach und nach
gemeinsam beackern.
Das sicherlich ebenso große Feld der Ansteckabzeichen ist ebenfalls noch weit davon entfernt, vollständig erfasst zu
sein. In vorliegender Zusammenstellung war nur ein einziges Stück aus dem Jahr 1902 vorhanden47. Wie überall
muss jemand den Anfang machen, was für die Zeit bis 1945 Reinhard Tieste sowie Werner Heering und André
Hüsken versucht haben. Auch hier finden sich überraschend viele Stücke mit Luftfahrtmotiven48. Hans Kaiser hat
ebenfalls viele Stücke erfasst. Auszeichnungen und Uniformabzeichen von Piloten und sonstigem fliegendem Personal haben Jörg Nimmergut, Klaus H. Feder und Heiko von der Heyde, Don Chalif sowie H. D. Kraft zusammengestellt, wobei Kraft bis 1945 und die anderen Autoren bis in die Gegenwart gegangen sind49.
Auch bei Marken und Zeichen kann die Luftfahrtthematik auftauchen. Die unübersehbare Menge verschiedener
Stücke für unterschiedlichste Nutzungen ist noch nicht sehr lange Gegenstand des Sammel- und Forschungseifers.
Spielkarten mit Luftfahrtmotiven: 'Feldherrenkarte'
Sorte A (feinste Ausführung), etwa 1915, Hersteller
C. L. Wüst, Frankfurt a. M., 32 Blatt, 92x62 mm,
Farblithographie. Die Könige zeigen die wichtigsten
Landesherren (z. B. Kaiser Wilhelm), die Damen
Länderallegorien (z. B. Germania), die Buben Feldherren (z. B. Moltke und Hindenburg). Auf den
Assen sind militärische Ereignisse dargestellt.
Herz-Ass zeigt 'Deutscher Flieger auf Aufklärungsdienst' sowie 'Fesselballon beobachtet die Wirkung
unserer schweren Haubitzen', im Zentrum ist der
Steuerstempel zu 30 Pfennig angebracht. Pik-Ass
bildet '42 cm-Mörser in Feuerstellung' sowie 'Zeppelin nach England' ab. Die Rückseite zeigt im
Doppelbild die deutsche Kaiserkrone über dem
Reichswappen, beiderseits die preußische bzw. die
Reichskriegsflagge (Abbildungen etwa 2/3 Größe).
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Postkarten mit Luftfahrtmotiven:
Links: 'Moderne Himmelfahrt des Zeppelins-Luftschiff'. Luftschiff als Verbindung zwischen Erde und der Himmelspforte. Postkarte, gelaufen 16.7.1908.
Mitte: 'Deutsche Taube im Kampf mit feindlichen Fliegern'. Luftkampf zu Anfang des Ersten Weltkrieges. Die Piloten beschießen einander mit Pistolen.
Propagandapostkarte 1914/15.
Rechts: 'Bayerische Fliegerabteilung No. 9. Luftkampf über den Vogesen'. Deutscher Flieger gegen französischen Doppeldecker. Propagandapostkarte um 1915. (Abbildungen etwa 2/3 Größe)
Zumeist bemühen sich die Lokal- und Regionalsammler darum. Auch einige Zeitschriften versuchen der Masse
Schritt für Schritt Herr zu werden; hierbei ist insbesondere das 'Wertmarkenforum' zu nennen. Luftfahrtmotive sind
hierbei insgesamt eher selten. Im 'Kaiser' sind einige Marken aufgeführt, in der vorliegenden Zusammenstellung war
kein Stück dabei. Der Bezug ergibt sich zumeist nur über die herausgebende Firma, die im Luftfahrtbereich tätig
war oder ist. Für Spielgeld werden überwiegend die ursprünglichen originalen Münzen nachgeahmt, zeigen also
meistens nur Wappenadler, Köpfe oder Wertzahlen. Lediglich Werbemarken mit Luftfahrtbezug sind häufiger. Oft
haben die Luftfahrtdarstellungen nicht einmal etwas mit der entsprechenden Firma zu tun, sondern sollen lediglich
Aufmerksamkeit erregen50.
Randgebiete wie Löffel, Schmuck, Briefmarken, Postkarten, Stoffabzeichen, bedruckte Pappe, Werbemarken aus
Papier, Stockplaketten und Tischschmuck51 reichen schon in andere Sammelgebiete - etwa Luftfahrtmemorabilia,
Uniformen oder Militaria - hinein. Aus diesen Gebieten sind in vorliegendem Nachwort einige Beispiele in den
Abbildungen gezeigt.
Das fehlende Register im Buch von Hans Kaiser ist schon in den ersten Besprechungen des Buches bemängelt worden52. In vorliegender Zusammenstellung wurde als Beispiel ein Register gebracht, obwohl das dargebrachte Material von der reinen Anzahl her noch nicht so unübersichtlich geworden ist, dass eines unbedingt notwendig gewesen wäre.
Auch nach Erscheinen des 'Kaiser' sind also auf diesem Sammelgebiet immer noch sehr interessante Stücke zu entdecken. Die Beschäftigung mit Luftfahrtmedaillen wird auch in Zukunft kein reines 'Kaiser-Abhak-Sammeln' sein.
Der 'Kaiser' hat den Zugang zu einem langen Weg eröffnet, auf dem andere fortschreiten können. Weitergehende
inhaltliche Analysen, wie oben angedeutet, sind erst ganz in den Anfängen.
Anmerkungen:
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31
32
33
Siehe etwa GN 216, S. 24-25; M & P 7/98, S. 23; 10/01, S. 54; 7-8/02, S. 60; 4/03, S. 80; 6/03, S. 81; 10/03, S. 73; 12/03, S. 78-79; 1/04,
S. 69; 4/04, S. 69-70; 5/04, S. 66; 6/04, S. 68-69; 10/04, S. 72; 1/05, S. 71; 3/05, S. 70-71; 5/05, S. 74; 7-8/05, S. 72-73; 9/06, S. 7071; 10/06, S. 75-76; Money Trend 2/04, S. 23; MÖNG 31, S. 97; NNB 9/05, S. 371; 11/05, S. 481-482; 1/06, S. 19 sowie oben Nrn. 7-9,
52-64 und 85-92 (Prägungen 1990-2005). Insofern als Schlussjahr 1989 gewählt wurde, ist auch der Vorwurf in JNG 48/49, S. 392, Kaiser
habe in seinem Werk die Kunstmedaille der Gegenwart nicht angemessen berücksichtigt, nicht in vollem Maße berechtigt.
Dank an Ernst Nusskern, Köln, für die Durchsicht des Manuskripts und ergänzende Hinweise.
Siehe die Angaben in Anmerkung 25 sowie Money Trend 1/89, S. 9, 11; M & P 5/00, S. 30; 9/01, S. 63-65; 10/01, S. 53-54; 11/01, S. 5657; 2/02, S. 63-64; 3/02, S. 58; 4/02, S. 63-64; 6/02, S. 61; 5/05, S. 72-74; 1/06, S. 69-71; 4/06, S. 72-73; NNB 3/88, S. 82; 7/89, S.
166; OuE 44, S. 19-24.
JNG 48/49, S. 392.
Ein Beispiel ist die Zusammenstellung von Ruth Galle über Marinehubschrauber-Medaillen, Anmerkung 12. Diverse Auszeichnungen werden in
den einschlägigen Werken über DDR-Orden und -Ehrenzeichen zu finden sein, etwa Bartel: Auszeichnungen, Nrn. 93, 110, 186-191, 677-704,
763-768, 781-788, 810, 841, 2617, 3048-3049, 3052, 3055, 3091-3116, 3165-3181, 4149-4162, 4246, 4267-4269, sowie in allgemeinen
Zusammenstellungen von Militärabzeichen, etwa Chalif: Military Pilot & Aircrew Badges, S. 165-171. Münzen sind bei Jaeger: Deutsche
Münzen, S. 594 Nrn. 1546-1546A; 613 Nrn. 1568-1568P; 624 Nr. 1578 verzeichnet.
JNG 48/49, S. 390-391 (Ergänzung fehlender Medailleure) und 392 (Verbesserungen einiger luftfahrthistorischer Angaben) sowie M & P 10/00,
S. 54; 9/01, S. 64-65; 4/02, S. 64. Siehe außerdem Anmerkung 16. Weitere Ergänzungen: S. 46 Nr. 158: Die Inschrift muss heißen "AERO-
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CLUB ESSLINGEN" (statt "AGRO-CLUB ESSLINGEN"); S. 85 Nrn. 303-303.3: Diese Stücke sind hergestellt im Aluminiumwerk Wilhelm Berg bei Lüdenscheid, wie auch aus dem beiliegenden Echtheitszertifikat zu ersehen ist (vgl. Frankfurter Münzzeitung 8 (1908), S. 364); S. 95 Nr. 337-338.1: Der
Medailleur ist Wilhelm Oskar Prack (1869-?) (siehe Frankfurter Münzzeitung 9 (1909), S. 500-503);
S. 99 Nr. 358: Die Medaille auf das Manöver des III. Armeekorps unter Otto Frhr. Kreß von Kressenstein (1850-1929) mit der Abbildung des Luftschiffes auf der Rückseite soll ein frühes Werk von Karl
Goetz sein (vgl. Kienast: Medals, Bd. 2, S. 91 Nr. 697), was allerdings vom Stil her bezweifelt werden
muss; S. 144 Nr. 518: Die Inschrift lautet "GRAF ZEPPELIN D-LZ 127 WELT-REISE"; S. 160 Nr. 572:
Der Hersteller heißt Huguenin Frères et Cie., der Sitz der Firma ist Le Locle (Schweiz, Kanton Neuburg/Neuchatel); S. 163 Nr. 585: Bei dem Turmgebäude handelt es sich um das Winterberg-Denkmal,
das am 9. August 1874 zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eingeweiht und
am 10. September 1939 gesprengt wurde. 1975 wurde in privater Initiative der Sockel wieder aufgebaut, für die vollständige Wiederherstellung fehlten jedoch die finanziellen Mittel; S. 392 Nrn. 13601360.4: Die 1927 gegründete Traditionsgemeinschaft 'Alte Adler e. V.', Braunschweig, ist eine Vereinigung von Persönlichkeiten, die sich als Flugpioniere durch besondere fliegerische Leistungen sowie als
Konstrukteur, Forscher, Lehrer oder Förderer um die Luft- und Raumfahrt verdient gemacht haben; S.
463 Nr. 1571: Die hinter dem Präsidenten der Karnevalsgesellschaft sitzenden Personen sind nicht weitere Mitglieder des Vereins, sondern stellen das so genannte 'Kölner Dreigestirn' aus Jungfrau, Prinz
und Bauer dar; S. 467 Nr. 1585: Der Hallenbau hinter der 'Bavaria' ist die 'Ruhmeshalle', die die Porträtbüsten bekannter bayerischer Persönlichkeiten beherbergt; S. 469 Nr. 1589: Mit 'DKW V e.V.' ist
der 'DKW Club-Verband' gemeint, ein zwischen 1957 und 1966 bestehender Dachverband der DKWWerksvereine (DKW ist eine Motorradmarke); S. 476 Nr. 1610: Der linke Teil des Wappens stellt nicht
das Rauten-Symbol von Bayern dar, sondern das Wappen der ehemaligen Markgrafschaft Burgau
(fünfmal schräglinks geteilt in Silber und Rot, überdeckt mit einem goldenen Pfahl). Es ist heute noch
Bestandteil des Wappens des bayerischen Regierungsbezirkes Schwaben. Um welches Wappen es sich
hier handelt, konnte leider nicht festgestellt werden; S. 479 Nr. 1621: Die 'Borkenberge-Gesellschaft Oben: Luftschiff LZ 127 'Graf Zeppee. V.' ist eine Interessengemeinschaft von 13 luftsporttreibenden Vereinen aus dem Ruhrgebiet unter lin' im Bau 1927.
dem Dach des Deutschen Aero-Clubs. Die 1931 gegründete und nach dem Verbot im Dritten Reich Unten: Das fertige Luftschiff 1928
1951 wiederbegründete Gesellschaft betreibt den Flugplatz Borkenberge bei Dülmen. Zuletzt noch ein (Fotos: Zeppelin-Weltfahrten Bd. 1,
Nachtrag: In der Frankfurter Münzzeitung 9 (1909), S. 523 ist eine Medaille auf das Gordon-Bennett- Nr. 74 bzw. 114).
Wettfliegen beschrieben, die bei Kaiser: Medaillen, S. 17 oder 206 fehlt.
Vgl. etwa Göde: Medaillen-Katalog, S. 16-19, 20-25, 25-34, aber auch S. 212-214 sowie in der vorliegenden Zusammenstellung die Nrn. 3 und 10 (mit Kaiser: Medaillen Nr. 1979); Nrn. 4 und 11; Nrn.
17 bis 21 oder Nrn. 7, 59 und 60.
Vgl. Nrn. 7-8 oder 52-53 oder Göde: Medaillen-Katalog, S. 27 Nrn. 20.03.13-20.03.13.a (verschiedene Größen) bzw. Göde: Medaillen-Katalog, S. 35 Nrn. 20.05.01-20.05.01.a oder S. 214 Nrn. 80.06.2480.06.24.c (verschiedene Metalle) bzw. Kaiser: Medaillen, Nrn. 1440-1441.2 und Nrn. 1726-1726.3
(verschiedene Größen und Metalle).
Siehe Nrn. 49 und 59; 50 und 60; 82 und 89 oder Göde: Medaillen-Katalog, S. 25 Nr. 20.03.03 und
S. 31 Nr. 20.03.39 oder S. 18 Nr. 20.01.16 und S. 24 Nr. 20.02.37.
Vgl. Money Trend 5/76, S. 22.
Siehe etwa Nr. 4 mit der verkehrten Inschrift Luftschiff 'LZ 1' statt 'LZ 127', oder Nr. 5 ebenfalls mit
verkehrter Inschrift 'LZ 1' statt 'LZ 4'; einfache und unbeholfene Gestaltung zeigt sich zum Beispiel bei
Nr. 27, 29, 64, 67-68; zur Herstellung mit Computern vgl. allgemein auch NNB 7/03, S. 289 und GN
214, S. 209.
Siehe etwa Nrn. 11, 16, 17, 55 und 57 sowie Kaiser: Medaillen, Nr. 689 (Flugapparat Lilienthals); Nrn.
17-21, 51 und 64 (Hubschrauber) oder Nrn. 51 und 64 (Hubschrauber, Kampfpanzer und Fregatte).
Nachprägung siehe Nr. 6; Nachempfindung siehe Nrn. 4, 9 und 11 (je Rs.).
Siehe etwa Nrn. 22-26, 37, 41, 45, 70 und 75.
Siehe Nr. 62.
Siehe Money Trend 7-8/92, S. 98. Vgl. auch einige Stücke bei Kaiser: Medaillen, Nrn. 539 und 619.
Siehe Nr. 91.
Siehe Nrn. 2, 34-36, 38, 42, 65, 66, 79 sowie Kaiser: Medaillen, Nrn. 176, 193, 1543, 1570-1571,
1657, 1694, 1836, 1879, 1881, 1899, 1916, 1978, 2131. Siehe auch ein Stück von 1958 in M & P
11/03, S. 81 mit einer frühen Darstellung des Sputnik-Satelliten.
Siehe Nr. 42 bzw. 65.
Siehe Nr. 1.
Siehe zum einen Tieste: Katalog, der bereits in der vierten Auflage erschienen ist. Stücke mit Luftfahrtbezug finden sich S. 17, 39, 45, 47-48,
53, 88, 100, 122, 134, 149-153, 164, 166, 169, 175, 182, 184, 192, 197-199, 221-222, 224, 227, 230, 232, 235, 244, 247-248, 252, 255,
262, 266, 269, 272, 282, 285, 298, 303, 317, 334, 350, 360-361, 366, 400, 406, 426, 428, 436, 441, 447, 449, 476, 483, 492, 495, 528,
534, 539-541, 544, 555, 560, 572, 577, 583, 611, 613, 628, 635, 639-640, 645, 654, 659, 664, 701-702, 724, 731, 758. Zum anderen vgl.
Heering/Hüsken: Katalog, ebenfalls in der vierten Auflage. Luftfahrtabzeichen sind aufgeführt Nrn. 2705-2710, 2723, 2725, 2728, 2730-2731,
4128-4129, 8701-8703, 8755, 8764, 9401, 9505, 9649, 9651, 9717-9720, 9901-9955 sowie S. 231 Nr. N1 02, 06-08; S. 273 Nrn. 1a-4f; S.
366 Nr. 1b, 2b, 2d; S. 370 Nr. 3f; S. 371 Nr. 2b; S. 374 Nrn. 1a-3a.
Nimmergut/Feder/v. d. Heyde: Deutsche Orden, Nrn. 142-145, 147-153, 181-184, 209, 437-475, 633, 650-654, 714-716, 719-723, 756-877,
1210-1211, 1396-1403, 2065, 2089-2090, 2145-2214; Kraft: Luftfahrtabzeichen bzw. Chalif: Military Pilot & Aircrew Badges, S. 126-171.
Beispiele bei Kaiser: Medaillen Nrn. 428, 481, 857, 1069, 1260-1262 (Wertmarken); 58-73, 253-254, 264, 894, 971 (Spielmarken); 860-872
(Notgeld); 2, 126, 484, 698, 863, 1011-1013, 1317, 1319 (Werbemarken) sowie außerdem bei Rogers: Toy Coins, S. 27 Nr. 73; NNB 7/89,
S. 166 Nr. 454; Münzen Revue 5/90, S. 456 Nr. 349; 8/90, S. 760 Nr. 382; M & P 1/99, S. 48; 6/00, S. 50; 7-8/02, S. 58; 9/06, S. 70-71;
WMF 5/00, S. 6 Nr. 0630; 2/01, S. 8 Nr. 0902; 4/02, S. 5 Nr. 1846; 2/03, S. 20 Nr. 2421; 5/04, S. 24 Nr. 3570; 5/06, S. 11 Nr. 4768.
Kaiser: Medaillen, Nrn. 304-305 (Löffel); 846-847 (Fingerringe); 399, 453, 519 (Stoffabzeichen); 591, 627 (Pappe); S. 95 (Werbemarke); Nrn.
464, 521, 558-559, 562, 568, 1067, 1150 (Stockplaketten); 908 (Tischschmuck).
Siehe NNB 10/99, S. 475; GN 192, S. 250 und JNG 48/49, S. 390, 393. Vgl. außerdem die in Anmerkung 23 vergessene Rezension in M & P
1/99, S. 146. Zusätzlich noch zwei Nachträge zu Anmerkung 7 bzw. 10: Der Aufsatz in den Frankfurter Münzblättern 1908 stammte von Joseph
Hamburger und Paul Joseph; das Buch von Bruno Lange ist nach brieflicher Auskunft von Hans Kaiser an den Verfasser nicht erschienen, sondern wurde durch dessen Werk ersetzt.
Weitere Literatur:
(Zeitschriften:)
Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft
Wertmarkenforum. Mitteilungsblatt für den Wertmarkensammler. Hrsg. von Werner Helmut Stahl, Friedrichsdorf
(Auktionskataloge:)
Frankfurter Münzhandlung E. Button. Auktions-Katalog 102: Antike Ausgrabungen - [...] - Luftfahrt - [...];
Frankfurt a. M. 11.-12.4.1960 (Nrn. 1386-1480, ohne Abbildungen)
VI
MNZ XXXVI,3 (Oktober 2006)
Gießener Münzhandlung Dieter Gorny GmbH, München. Auktion 86: Mittelalter und Neuzeit; München 15.-16.10.1997
(Nrn. 3436-3661)
Münzenhandlung Harald Möller GmbH. Auktion 39; Espenau 15.-17.5.2006 (Nrn. 2240-2349)
Teutoburger Münzauktion Volker Wolframm. Auktion 25; Borgolzhausen 23.-24.9.2005 (Nrn. 2903-3173)
Heinrich Winter. Auktion 97: Deutschland - Ausland, Münzen - Medaillen - Plaketten; Düsseldorf 23.7.2005
(Nrn. 1154-1284)
Heinrich Winter. Auktion 99: Deutschland - Ausland, Münzen - Medaillen - Plaketten; Düsseldorf 18.3.2006
(Nrn. 1331-1484)
Heinrich Winter. Auktion 100: Deutschland - Ausland, Münzen - Medaillen - Plaketten; Düsseldorf 17.-18.8.2006
(Nrn. 1576-1682)
(Literatur:)
Frank Bartel: Auszeichnungen der Deutschen Demokratischen Republik 1949-1990. Spezialkatalog; Berlin 1998
Don Chalif: Military Pilot & Aircrew Badges of the World (1870-Present). Bd. 1: Europe (Albania-Hungary); San
Jose (Kalif.) 1982
Werner Heering/André Hüsken: Katalog der Abzeichen deutscher Organisationen 1871-1945 einschließlich auslandsdeutscher und ausländischer Organisationen; Hamburg 41997
H. D. Kraft: Deutsche Luftfahrtabzeichen bis 1945. German Aviation Badges (Militaria-Publicationen, Bd. 1);
Norderstedt 21987
Jörg Nimmergut/Klaus H. Feder/ Heiko von der Heyde: Deutsche Orden und Ehrenzeichen. Deutsches Reich,
Weimarer Republik, Drittes Reich, DDR und Bundesrepublik 1871 bis heute; Regenstauf 62006
David John de Sola Rogers: Toy Coins; Wolverhampton 1990
Günther L. Schenkl: Medaillen, Marken, Abzeichen etc. von Wiener Neustadt. Bd. 1-2; Wien 1998-2000
(Bd. 1, S. 188-191)
A. S. Schkurko: Die sowjetische Gedenkmedaille bis 1980, in: Jahrbuch 1982 Arbeitskreis Medaillenkunde des
Kulturbundes der DDR, Zentraler Fachausschuß Numismatik, S. 11-32 (Raumfahrtmedaillen Nrn. 397-436)
Reinhard Tieste: Katalog der Tagungs- und Veranstaltungsabzeichen 1930-1945. Bd. 1-2; Bremen 42002
Zeppelin-Weltfahrten. Bd. 1-3. Hg. von der Zigarettenfabrik Greiling AG, Dresden. Redaktion: H. Luschnath und
Rolf Brandt; Dresden 1933-1937
Briefmarken mit Luftfahrtmotiven:
75 Reichspfennig 1936, Flugpostmarke Nordamerikafahrten des LZ 129. 'Hindenburg' über dem Meer (Entwurf: K. Diebitsch).
40 Reichspfennig 1936, 10 Jahre Lufthansa. Heinkel He 70 (Entwurf: K. Diebitsch).
50 Reichspfennig 1938, Flugpostmarke 100. Geburtstag Graf Zeppelin. Führergondel des Luftschiffs 'Hindenburg' (Entwurf: Axster-Heudtlass).
20+10 Reichspfennig 1939, Kameradschaftsblock der Deutschen Reichspost. Segelflugwerkstätte (Entwurf: Axster-Heudtlass).
25+15 Reichspfennig 1943, Tag der Wehrmacht. Junkers Ju 87 'Stuka' im Sturzflug (Entwurf: E. Meerwald).
20+10 Reichspfennig 1944, Heldengedenktag. Seeaufklärer Arado Ar 196 (Entwurf: O. Anton).
30 Pfennig 1975, Industrie und Technik. Rettungshubschrauber MBB (Entwurf: Knoblauch u. Beer).
50 Pfennig 1976, 50 Jahre Deutsche Lufthansa. Junkers F 13 (Entwurf: Schillinger).
30+15 Pfennig 1978, Luftfahrt. Ballonfahrt Oktoberfest München 1820 (Entwurf: Haase).
40+20 Pfennig 1978, Luftfahrt. Luftschiff LZ 1 1900 (Entwurf: Haase).
50+25 Pfennig 1978, Luftfahrt. Blériot-Eindecker 1909 (Entwurf: Haase).
70+35 Pfennig 1978, Luftfahrt. Grade-Eindecker 1909 (Entwurf: Haase).
55 Cent 2004, Internationale Raumstation 'ISS' (Entwurf: Wulff).
MNZ XXXVI,3 (Oktober 2006)
VII
Post-Sonderstempel zur Fahrt des Luftschiffes LZ 130 'Graf Zeppelin II' im Sommer 1939. Der LZ 130 wurde ein Jahr
nach der Katastrophe von Lakehurst
1937 in Dienst gestellt, was zeigt, dass
mit dem Untergang der 'Hindenburg' die
Luftschifffahrt keineswegs zu Ende war.
Erst der Beginn des Zweiten Weltkriegs
setzte der erfolgreichen Ära ein Ende.
Versilberte Bronze-Dose o. J. (um 1910). Deckelprägung: Luftschiff nach links über Brücke.
Durchmesser 38 mm, Höhe etwa 20 mm, Gewicht 13,7 g. Bei dem dargestellten Objekt handelt
es sich um das französische Luftschiff 'Lebaudy I', benannt nach den Gebrüdern Paul und
Pierre Lebaudy, Besitzer einer Zuckerfabrik in Nantes (Frankreich). Sie ließen das Luftschiff
1902 von ihrem Chefingenieur Henri Julliot bauen. Es gehört zum Typ der halbstarren Luftschiffe, im Gegensatz zu den starren - wie dem Zeppelin - und den unstarren Modellen - wie
denjenigen von Parseval oder Santos Dumont (Fotos: Münzgalerie München).
Benzin-Feuerzeug o. J. (um 1910) mit Medaillons des 'Lebaudy I'-Luftschiffes nach links über
Brücke bzw. des Blériot-Schulterdeckers Typ XI im Steigflug. Messing, Durchmesser 54 mm
(Fotos: Auktionkatalog Winter 71, S. 184 Nr. 1560).
Viermotoriges Blech-Flugzeug , etwa 1948. Das Spielzeug besitzt einen Antrieb zum Aufziehen, so dass es fahren
und die Propeller bewegen kann. Herkunftsprägung am Boden: "Made in US-Zone Germany". Farben: Rot und
Ockergelb, Länge 19,5 cm, Spannweite 25,5 cm. Da die Blechflugzeuge meistens stilisiert ausgeführt sind, sind sie
nur schwer einem bestimmten Flugzeugtypen zuzuordnen. Vemutlich handelt es sich um ein amerikanisches Flugzeug, das bei der Berliner Luftbrücke als 'Rosinenbomber' eingesetzt war (Fotos: Münzgalerie München).
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MNZ XXXVI,3 (Oktober 2006)