Kfz-Handwerk
Transcription
Kfz-Handwerk
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 1 Kfz-Handwerk D a s B r a n c h e n m a g a z i n d e r I G Nr. 1 März 2008 M e t a l l 10 000 neue Mitglieder stärken die IG Metall »Wir wollen nach Tarif bezahlt werden« Seite 5: Biosprit schädigt Motoren von Altautos Seite 9: Immer mehr Kfzler kommen zur IG Metall Seite 13: Für Tarifkonflikt sehr gut gewappnet 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 2 GLEICHE GLEICHES ARBEIT? GELD! Leiharbeit fair gestalten. www.gleichearbeit-gleichesgeld.de 2 Kfz-Handwerk 1/2008 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 3 In eigener Sache Gemeinsam stark Ein Beispiel, das Schule macht. Nicht nur bei Herbrand. In keinem anderen Bereich der IG Metall gibt es derzeit so einen großen Mitgliederzuwachs wie unter den Beschäftigten der Kfz-Branche. Fast 10 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr neu den Schulterschluss zur IG Metall gesucht und setzen damit ein Zeichen, dass sie bereit sind, für ihren Tarifvertrag zu kämpfen. Ihr Motto: Gerechter Lohn für gute Arbeit. Mit ihnen wird die IG Metall den Arbeitgebern ein heißes Frühjahr bereiten. Die IG Metall will keinen Streik. Aber sie ist dazu bereit. Die 473 000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk und die IG Metall wollen tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen und gerechten Lohn für gute Arbeit. Ihre Redaktion Seite 4 Foto: FM Warnstreik bei Herbrand im Februar: Nach einem Generationswechsel in der Geschäftsleitung ist es bei Herbrand vorbei mit dem Frieden. Seite 12 Trotz Einschüchterung: In den Raffay-Autohäusern sind 2007 mehr Beschäftigte in die IG Metall eingetreten als in allen anderen Hamburger Betrieben. Foto: Cordula Kroke Der Tarifkonflikt im Kfz-Handwerk geht in eine neue Runde: Während das Kfz-Magazin gedruckt wird, bereiten sich Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Warnstreiks vor. Von Bayern bis an die Küste. Die Kfzler sind sauer: Die Arbeitgeber wollen ihnen ans Geld und an die Arbeitszeit und kündigten reihenweise die Tarifverträge auf. Dabei wandte ein Teil der Arbeitgeber einen fiesen Trick an: Sie erklärten kurzerhand, die Kfz-Landesinnungen seien nicht mehr zuständig für Tarifpolitik. Damit verlor die IG Metall die Ansprechpartner für ihre Tarifforderungen. Für die Beschäftigten, die nicht in der IG Metall sind, bedeutet dies: Weniger Lohn am Ende des Monats. Zum Beispiel beim Mercedes-Benz-Vertragspartner Herbrand. Wer dort neu eingestellt wird, erhält rund 6000 Euro weniger im Jahr als die Beschäftigten mit Arbeitsverträgen, die unter den von der IG Metall ausgehandelten Tarifbedingungen verhandelt wurden. Das klingt zunächst hoffnungslos für die Kfzler. Das klingt nach »Die da oben sitzen am längeren Hebel«. Doch womit viele Arbeitgeber offensichtlich nicht gerechnet hatten: Einen solchen Lohnklau lassen sich die Beschäftigten nicht bieten. Seit dem Zoff mit den Arbeitgebern treten immer mehr Beschäftigte der IG Metall bei. Zum Beispiel bei der Firma Herbrand. In dem nordrhein-westfälischen Familienunternehmen schnellte der Organisationsgrad in den vergangenen Wochen von 20 auf über 60 Prozent in die Höhe. »Wir haben sie davon überzeugt, dass wir uns dem nur entgegenstellen können, wenn wir untereinander solidarisch sind«, sagt Jörg Blumenkemper, Betriebsratsvorsitzender bei Herbrand. Klar, dass bei so vielen IG Metall-Mitgliedern auch die Warnstreiks ein voller Erfolg wurden und den Betrieb lahm legten. AUS DEM INHALT Herbrand: Kampf um bessere Bedingungen . . . 4 Biosprit: Schlecht für Autos und Umwelt? . . . . . 5 ProHKon: Neues für Handwerkskonzerne . . . . . 6 Tarifkonflikt wird härter Viele neue Mitglieder machen stark . . . . . . . . . .8 Hardliner im eigenen Haus . . . . . . . . . . . . . . . .10 Raffay: Betriebsräte keine Einzelkämpfer mehr 12 Vorstandmitglied Schwitzer zu Tarifkonflikten 13 Experte: 40 Stunden verschärfen Krise . . . . . . 14 Broschüre zum Elterngeld . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Titelfoto: Cordula Kropke Kfz-Handwerk 1/2008 3 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 4 Mercedes-Benz-Vertragspartner Motiviert und organisiert Nach einem Generationenwechsel fährt die Geschäftsleitung von Herbrand eine harte Linie – und erlebt den ersten Warnstreik der Firmengeschichte. Foto: Joerg Reuther/ alimdi.net unterschreiben. Azubis, die jetzt übernommen werden, verdienen zwar »über Tarif«: 1800 Euro statt tariflich 1765 Euro. Doch unterm Strich verlieren die Neuen 6000 Euro brutto im Jahr: Sie müssen 40 statt 36,5 Wochenstunden arbeiten, haben fünf Urlaubstage weniger, erhalten nur noch 30 Prozent Weihnachtsgeld. 50 Prozent wie bisher gibt es nur bei weniger als sieben Fehltagen. Und auch die Höhergruppierung nach neun Monaten fällt aus: Weitere 200 Euro weniger. Jetzt fordert die IG Metall-Tarifkommission im Betrieb fünf Prozent mehr Lohn. Und Herbrand soll den ERA- und Manteltarifvertrag anerkennen. Die neuen Chefs boten allerdings etwas ganz Anderes: Einkommenserhöhungen künftig von einer Mitarbeiterbeurteilung abhängig zu machen. Wer sich aus ihrer Sicht nicht genug ins Zeug legt, bekommt nichts. »Eine Frechheit«, sagt der Betriebsrat. Die Belegschaft sieht das genauso. »Wir haben sie davon überzeugt, dass wir uns dem nur entgegenstellen können, wenn wir solidarisch sind«, sagt Blumenkemper. Die Beschäftigten sind bereit zu kämpfen. Etwa die Hälfte von ihnen, 160 Herbrand-Arbeitnehmer, nahm schon am Warnstreik teil. Und über 60 Prozent der Beschäftigten sind jetzt in der IG Metall. Früher waren es weniger als 20 Prozent. Neuer ATU-Vorstandsvorsitzender Michael Kern. Vorher war er bei VW. Steckt ATU in der »Heuschreck enfalle«? Foto: FM »Mit unserem früheren Chef haben wir immer Lösungen gefunden, wenn es wirtschaftliche Probleme gab. Kein Mitarbeiter hätte sich je geweigert, seinen Beitrag zu leisten«, sagt Jörg Blumenkemper. Blumenkemper ist Betriebsratsvorsitzender bei Herbrand, einem Familienunternehmen mit 400 Beschäftigten bei elf Mercedes-Vertragspartner-Werkstätten am Niederrhein und im Münsterland. In den vergangenen zwei Jahren hat Herbrand durch Mehrarbeit der Beschäftigten rund 700 000 Euro eingespart. Doch seit der Seniorchef die Geschicke in die Hände seines Sohns und Neffen gelegt hat, weht ein neuer Wind. Ein rauer. Im Februar gab es zum ersten Mal einen Warnstreik. »Herbrand verdankt seinen Erfolg vor allem der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und seinen motivierten Mitarbeitern«, ist Blumenkemper überzeugt. Daran scheinen die neuen Chefs aber nicht mehr interessiert zu sein. Mit dem Argument, andere Firmen hätten erhebliche Wettbewerbsvorteile, weil sie weit unter Tarif bezahlten, nutzte die Geschäftsleitung die Gunst des Tarifkonflikts in Nordrhein-Westfalen 2007, um zum Jahresende aus der Kfz-Landesinnung auszutreten. Neue Mitarbeiter ließen die Chefs bei der Einstellung gleich andere Verträge Wieder mehr auf alte Stärken setzen – so will der neue Chef die Auto-Teile-Unger-Gruppe (ATU) wieder auf Erfolgskurs bringen. Michael Kern, bisher Markenvorstand bei VW, tritt bei ATU am 1. April an. Kundenzufriedenheit und -nähe bei Reparatur und Wartung sollen künftig an erster Stelle stehen. Daneben will er neue Geschäftsfelder erschließen, wie Firmenflotten-Management. Kerns Vorgänger Karsten Engel hatte im Dezember abrupt seinen Stuhl geräumt. In seiner Amtszeit war ATU in die größte Krise seiner 22-jährigen Geschichte geschlittert. Ein Grund: Wegen der milden Winter lief das Geschäft mit Winterreifen schlecht. ATU gehört den Finanzinvestoren KKR und Doughty Hanson. Sie hatten die Werkstattkette 2004 für 1,45 Milliarden Euro gekauft und eine Milliarde davon über Kredite finanziert. Da die Gewinne weit hinter den Erwartungen blieben, konnte ATU die Schulden nicht mehr bezahlen und muss nun »Tafelsilber«, wie Umwelt-GmbH, verkaufen. Warnstreik bei Herbrand im Februar: Gemeinsam stark. 4 Kfz-Handwerk 1/2008 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 5 Umweltschutz Tarifabschluss Warnstreiks haben sich gelohnt Foto: Bilderbox.de Für die Kfz-Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit Mitte Januar einen neuen Tarifvertrag mit der Tarifgemeinschaft. Die Löhne und Gehälter stiegen danach rückwirkend von Oktober 2007 bis Ende Januar 2008 um 2,5 Prozent. Die Beträge gab es als Einmalzahlung von 176 Euro mit der Februarabrechnung. Im Februar sind die Entgelte um weitere 2,5 Prozent erhöht worden. Im Januar 2009 steigen sie noch einmal um 2,5 Prozent und im Januar 2010 bis März um zwei Prozent. Zusätzlich werden die Löhne der Beschäftigten in den Gruppen »Land« und »Stadt« sind, auf das Niveau der höchsten Gruppe »Rostock« angehoben. Tarifverträge, die nur noch in Nachwirkung waren, wurden wieder in Kraft gesetzt. Hessen vorn: Den ersten Abschluss in der westdeutschen Tarifrunde gibt es schon: In Hessen, wo die Arbeitgeber die Sperenzchen anderer Landesverbände nicht mitgemacht haben, steigen die Entgelte ab April um 2,5 Prozent, ab Dezember 2008 und Dezember 2009 jeweils um weitere zwei Prozent. Laufzeit bis Ende April 2010. Jürgen Leydecker von der IG Metall, der das Ergebnis am 7. März mit ausgehandelt hat, nennt es »einen vernünftigen Kompromiss unter verlässlichen Vertragspartnern«. Umweltexperten zweifeln am ökologischen Nutzen des Biosprits. Biosprit – kein großer Öko-Hit Foto: FM Zweifel an Plänen, Benzin mehr Ethanol beizumischen, mehren sich. Erfolgreicher Warnstreik bei MercedesBenz in Mecklenburg-Vorpommern. Kfz-Handwerk 1/2008 Wieviele Altautos fahren auf Deutschlands Straßen herum, deren Motoren nicht viel Biosprit vertragen? Sind es nur 375 000, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) erklärt hat? Oder »mehrere Millionen«, wie der ADAC behauptet? Das ist die Frage, die Umweltminister Sigmar Gabriel klären will. Denn davon hängt ab, ob der Ethanol-Anteil im Benzin, wie geplant, in den nächsten Jahren auf zehn Prozent steigen soll. Jetzt sind es fünf Prozent. Wenn die Quote erhöht wird, können bei Autos, die über zehn Jahre alt sind, die Motoren geschädigt werden – sagen ADAC und VDA. Um das zu vermeiden, müssten die Fahrer dann das teurere Super-Plus-Benzin tanken, das auch in Zukunft nur fünf Prozent Biosprit enthalten soll. Umweltexperten zweifeln ohnehin am ökologischen Nutzen des Biosprits. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts (UBA) würden zehn Prozent Biosprit-Beimischungen den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) nur um drei Prozent senken – weil durch den Anbau selbst auch Emissionen freigesetzt werden und die müssen gegengerechnet werden. Außerdem müssten für den Biosprit Anbauflächen in anderen Ländern belegt werden, da die Flächen in Deutschland bei weitem nicht reichen, um die Quote nennenswert anzuheben. Die Raps- oder Getreidefelder für Biosprit würden Flächen verdrängen, die bisher für Nahrungsmittel genutzt werden oder ökologisch wichtig sind. In der ZDF-Sendung »Frontal 21« wurde eine Studie der EU-Kommission zitiert. Darin heißt es: »Wenn auch nur ein Prozent des in Europa notwendigen Biosprits aus Plantagen kommt, die Regenwälder verdrängt haben, werden dadurch alle CO2Einsparungen zunichte gemacht.« Schlimmer noch: Wenn die zerstörten Wälder, die ja Schadstoffe abbauen, in die Rechnung einfließen, steigt die CO2-Belastung bei einem Biosprit-Anteil von zehn Prozent sogar um drei bis zehn Prozent. Schätzt das UBA. Und was ist die Alternative? »Verbrauch senken«, sagt UBA-Experte Andreas Ostermeyer. Die heute verfügbaren Techniken böten – zusammen im Auto eingesetzt – das Potenzial, den Verbrauch um bis zu 50 Prozent zu senken. 5 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 6 Projekt Handwerkskonzerne GROSSE UNTERNEHMENSGRUPPEN IM HANDWERK Hilfe bei Betreuung von Betriebsräten Die Konzentration im Handwerk nimmt zu: Statt kleiner Familienbetriebe gibt es immer mehr große Konzerne mit vielen Filialen. Seit einem Jahr unterstützt ProHKon, das »Projekt Handwerkskonzerne«, Betriebsräte und IG Metall-Verwaltungsstellen, Mitglieder zu gewinnen, und bei der konzernweiten Betreuung. ProHKon, das »Projekt Handwerkskonzerne« beim IG Metall-Vorstand, hilft dabei, Betriebsräte zu gründen, Mitglieder zu gewinnen und Tarifverträge durchzusetzen. Die Projektmitarbeiter kümmern sich um Unternehmensgruppen wie ATU, Pitstop, MAN Service, Schwabengarage oder Volkswagen Retail. Das Projekt soll die Verwaltungsstellen sowie die Gesamt- und Konzerbetriebsrats-Betreuer unterstützen. ProHkon koordiniert die konzernweite Betreuung, organisiert die Informationsarbeit, zentrale Betriebsratsratstreffen und Seminare. »Für die IG Metall-Verwaltungsstellen sind die Filialen der Handwerkskonzerne vor Ort vergleichsweise kleine Betriebe. Allein können die Verwaltungsstellen eine vernetzte konzernweite Betreuung gar nicht abdecken«, erklärt ProHKon-Projektleiter Ulrich Feuerhelm. »Anfangs waren die Verwaltungsstellen skeptisch«, berichtet Stephen Maier, der für die Kfz-Ketten ATU und Pitstop zuständig ist. »Mittlerweile rufen sie an, wenn sie Infos oder Hilfe brauchen.« Aktionen vor Ort als Aufschlag Den Aufschlag zur Neugründung von Betriebsräten bilden häufig gezielte regionale Aktionen in den Betrieben – so wie vergangenes Jahr bei ATU in und um Berlin. Gemeinsam mit der Rentnertruppe der IG Metall-Verwaltungsstelle klapperte Stephen Maier innerhalb weniger Tage 20 ATU-Filialen ab, informierte die Beschäftigten und warb Mitglieder. Zwei neue Betriebsräte konnten sofort gegründet werden, weitere folgten nach und nach. Bei ATU wurden so im vergangenen Jahr 30 neue Betriebsräte gegründet und dabei zahreiche Mitglieder geworben. Trotz einiger Erfolge ist die Zahl der IG Metall-Mitglieder in vielen Handwerkskonzernen immer noch zu niedrig. Doch Ulrich Feuerhelm ist zuversichtlich: »Immer mehr Beschäftigte merken jetzt: Mehr Mitglieder und Betriebsräte bedeuten einfach bessere Arbeitsbedingungen.« 6 FAKTEN ZU PROHKON Im Handwerk kaufen große Unternehmensgruppen mittelständische Betriebe auf. Oft sind Finanzinvestoren (»Heuschrecken«) daran beteiligt. So entstehen Konzerne mit über 5000 Beschäftigten, an hunderten Standorten. Diese Handwerkskonzerne überschreiten die Grenzen von IG Metall-Verwaltungsstellen und -Bezirken. ProHKon hilft bei der konzernweiten Betreuung. Beispiel ATU: Hier wurden innerhalb eines Jahres 30 neue Betriebsräte gegründet und 351 neue Mitglieder gewonnen. Beispiel MAN Truck & Bus: Hier gibt es fünf neue Betriebsräte und 434 neue IG Metall-Mitglieder. KONTAKT E-Mails an: [email protected] Webseite des ATUGesamtbetriebsrats: 3 www.igmetall.de RGruppen & Netze RNetzwerk ATU Webseite des PitstopBetriebsrats Berlin: 3 www.pitstopbetriebsrat.de Ein Mitarbeiter der Autowerkstattkette ATU überprüft einen Reifen. Foto: Armin Weigel / dpa / pa Kfz-Handwerk 1/2008 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 7 Kommentar » »Fast 10 000 Kfz-Beschäftigte haben im vergangenen Jahr den Schulterschluss zur IG Metall gesucht und setzen damit ein Zeichen, dass sie bereit sind, für den Tarifvertrag zu kämpfen.« Foto: Markus Kirchgessner IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode ist zuständig für das Kfz-Handwerk. WOLFGANG RHODE ÜBER DEN TARIFKONFLIKT IM KFZ-HANDWERK Zeichen setzen für den Tarifvertrag Schon das Frühjahr könnte »heiß« werden, zumindest im Kfz-Handwerk. Bald tariflose Zustände in den Autohäusern – diese Rechnung der Arbeitgeberverbände wird nicht aufgehen. Betroffene Gesichter bei den Arbeitgebern. Damit hatten sie nicht gerechnet. Fast 10 000 Arbeitnehmer aus dem KfzHandwerk traten 2007 in die IG Metall ein und setzten damit ein unübersehbares Signal: Wir lassen uns unseren Tarifvertrag nicht nehmen. In einer Nacht- und Nebel-Aktion hatten die Arbeitgeber im Frühjahr 2007 versucht, sich aus der tarifpolitischen Verantwortung zu stehlen. Die Tarifbindung über Innungen – ein System, das sich über 50 Jahre für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bestens bewährt hatte – sollte zerschlagen werden. Innungen und Landesinnungsverbände sollten die Tarifhoheit verlieren und »neue Verbände« gegründet werden. Alle Betriebe des Kfz-Handwerks wären zunächst tarifungebunden gewesen. Mit einem Federstrich sollten die Errungenschaften der Arbeitnehmer – Kfz-Handwerk 1/2008 30 Tage Urlaub, kürzere Wochenarbeitszeit, Lohn und Gehalt und vieles mehr der Vergangenheit angehören. Liebe Kolleginnen und Kollegen, euer deutliches »Nicht mit uns« ist bei allen angekommen. Fast 10 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben bereits den Schulterschluss zur IG Metall gesucht und setzen damit ihr Zeichen, dass sie bereit sind, für den Tarifvertrag zu kämpfen. Gerechter Lohn für gute Arbeit Mit euch werden wir den Arbeitgebern ein heißes Frühjahr bereiten. Wir wollen keinen Streik. Aber wir sind dazu bereit. Wir wollen tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen und gerechten Lohn für gute Arbeit. Mein Dank gilt insbesondere den ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen, die sich an vorderster Front in den Be- trieben für den Flächentarifvertrag eingesetzt haben. Flugblätter wurden verteilt und Überzeugungsgespräche geführt. In Betriebsversammlungen wurde über die Folgen der Tarifflucht informiert. Betriebliche Aktionsformen wurden entwickelt und mit viel Engagement umgesetzt. Arbeitgeber wurden überzeugt, sich von der Verbandspolitik zu distanzieren. In der Freizeit – häufig an den Wochenenden – wurden Aktionspläne zusammen mit den Sekretären der Verwaltungsstellen entwickelt und Warnstreiks vorbereitet. Das Engagement trägt jetzt Früchte. Fast 10 000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk traten im vergangenen Jahr neu in die IG Metall ein. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2008 hat sich dieser Trend sogar verstärkt. Immer mehr Beschäftigte treten in die IG Metall ein. Diese Entwicklung muss sich fortsetzen. 7 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 8 Tarifkonflikt NEUE MITGLIEDER STÄRKEN IG METALL Sand im Getriebe Die Arbeitgeber im Kraftfahrzeuggewerbe haben mit ihren Versuchen, mal schnell die Tarifverträge loszuwerden und den Arbeitnehmern längere Arbeitszeiten zu verordnen, die Rechnung ohne die Betroffenen gemacht. Viele sind in die IG Metall eingetreten. Denn jetzt ist klar: Es geht ans Eingemachte, wenn sie sich nicht gemeinsam dagegen wehren. Und dazu sind immer mehr Beschäftigte bereit. Foto: Joachim E. Roettgers / GRAFFITI 8 Kfz-Handwerk 1/2008 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 9 Tarifkonflikt DIE TOP 10 DES JAHRES 2007 40-Stunden-Woche, weniger Urlaub, weniger Weihnachtsgeld, niedrigere Zuschläge für Mehrarbeit – so hätten es die Arbeitgeber im Kfz-Gewerbe gerne. Darum versuchen einige, sich gleich der Tarifverträge zu entledigen: die Kfz-Innungen in Bayern und Baden-Württemberg erklärten kurzerhand, sie seien nicht mehr für Tarifverträge zuständig, so dass die IG Metall für ihre Tarifforderungen praktisch keine Ansprechpartner mehr hat. In mehreren Tarifgebieten kündigten die Arbeitgeber die Manteltarifverträge. In Nordrhein-Westfalen, wo in den letzten Wochen verhandelt wurde, bot die IG Metall Kompromisse an: zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten. Doch die Arbeitgeber lehnten in der dritten Verhandlung Ende Februar alle Vorschläge ab: 40Stunden-Woche ohne Lohnausgleich – basta. Das war ihre Antwort. Würden sie das durchsetzen, käme das einer Lohnkürzung um 14,3 Prozent gleich. »Lohnraub pur« nannte das die IG Metall in NRW. »Eine Minusrunde zu fordern und gleichzeitig steigende Verkaufszahlen von elf Prozent zu verkünden, ist dreist und unverschämt«, warf Niedersachsens IG Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine den Arbeitgebern vor. Denn so dramatisch schlecht geht es der Branche insgesamt nicht. Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) stieg der Umsatz 2006 um 6,4 Prozent auf über 131 Milliarden Euro. Das Hauptproblem der Händler ist der steigende Druck der Autokonzerne – und dagegen hilft auch kein Lohnverzicht. Was die Arbeitgeber als Lohnerhöhung boten, verschlug den Verhandlern der IG Metall in NRW die Sprache: mickrige zwei Prozent. Gefordert werden fünf bis 5,5 Prozent – bei gleicher Arbeitszeit wie bisher. Außerdem sollen die Arbeitgeber die gekündigten Tarifverträge wieder in Kraft setzen. NEUE MITGLIEDER IM KFZ-HANDWERK Betriebe mit weniger als 100 Beschäftigten neue Beschäftigte Mitglieder insgesamt Hanser und Leiber, Ulm Gottfried Schultz, Mülheim Pickel Josef, Erlangen Volkswagen Zentrum Augsburg Autohaus Rhein, Würzburg Autohaus Feicht, München Tesmer, Hamburg Autohaus Lüttmer, Flensburg Autohaus Stratemann, Dortmund MAN Truck & Bus, Düsseldorf Elmer, Rheine 35 34 34 32 31 29 28 28 24 24 24 77 88 94 98 98 89 80 63 49 55 82 neue Beschäftigte Mitglieder insgesamt Niederlassungen BMW, München Raffay, Hamburg Daimler-Chrysler, München Daimler, Nürnberg Daimler, Reutlingen-Tübingen Daimler-Chrysler, Regensburg Daimler, Duisburg Daimler-Chrysler, Würzburg Mercedes-Benz, Stuttgart DaimlerChrysler, Augsburg 1445 859 854 805 528 271 512 327 961 384 neue Beschäftigte Mitglieder insgesamt mit mehr als 100 Beschäftigten Ernst Dello, Hamburg Herbrand, Krefeld Gottfried Schultz, Essen Mahag, München Lueg, Bochum ASW, Heilbronn-Neckarsulm Held+Ströhle, Ulm Schwabengarage, Stuttgart Gottfried Schultz, Wuppertal Gottfried Schultz, Neuss 150 121 92 75 74 58 57 55 51 47 878 246 363 840 496 255 347 730 293 161 Nach dem Crash-Kurs »brodelt es gewaltig« Stand Januar 2008 Quelle: IG Metall Betriebe 303 195 179 155 129 114 101 97 96 94 Die Fronten sind verhärtet. »Es brodelt gewaltig«, beobachtet Sabine Zach, die bei der IG Metall in Baden-Württemberg für das Kfz-Handwerk zuständig ist. In den anderen Regionen ist es genauso. In den Tarifgebieten NRW, Baden-Württemberg und Hamburg haben die Kfz-Beschäftigten in Warnstreiks gezeigt, dass sie sich das Verhalten der Arbeitgeber nicht länger gefallen lassen. Der Crash-Kurs der Arbeitgeber führte dazu, dass im vergangenen Jahr fast 10 000 Beschäftigte aus Kfz-Betrieben in die IG Metall eintraten. Die Arbeitgeber haben es in diesem Tarifkonflikt also mit einem Gegenüber zu tun, das stärker denn je ist. MEHR ANGRIFFE – MEHR MITGLIEDER: NEUAUFNAHMEN 2007 DER IG METALL IM KFZ-HANDWERK NACH BEZIRKEN NordrheinWestfalen Bayern Küste BadenWürttemberg Hessen, RheinlandPfalz, Saarland, Thüringen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt Berlin, Brandenburg, Sachsen 3419 Stand Januar 2008 Quelle: IG Metall Wo die Arbeitgeber die Tarifverträge am massivsten angriffen, gewann die IG Metall die meisten neuen Mitglieder: In NRW, Baden-Württemberg, Bayern und an der Küste hat sich die Zahl der Neuaufnahmen 2007 verdreifacht. 2092 1361 2006 2007 1313 1312 621 584 466 2006 2007 2006 2007 2006 2007 742 645 2006 2007 678 380 2006 2007 169 201 2006 2007 9 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 10 ASW-Autohäuser TARIF AKTIV I Die Hardliner sitzen im eigenen Haus In den ASW-Autohäusern haben es die Beschäftigten mit Hardlinern des Arbeitgeberlagers zu tun. Ihre Geschäftsführer haben die Flucht aus den Tarifverträgen mit organisiert. Dutzende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ihnen darauf mit dem Eintritt in die IG Metall geantwortet. ZAHLEN Die ASW-Gruppe mit neun Standorten im Raum HeilbronnFranken beschäftigt an zehn Standorten rund 350 Menschen. An sieben Standorten gibt es einen Betriebsrat. Neue Mitglieder im vergangenen Jahr: 60. Im Grunde sind die meisten Monteure und Angestellten in den ASW-Autohäusern im Raum Heilbronn gut dran. »An sieben unserer Standorte gibt es einen Betriebsrat vor Ort«, sagt Betriebsratsvorsitzender und Metaller Udo Zeyer. »Das hilft, die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen.« Bei der Geschäftsleitung stehen Arbeitnehmerinteressen nicht gerade im Mittelpunkt. Mit Siegfried Wolpert, Klaus Mulfinger und Klaus Wild wird ASW ausgerechnet von jenen Hardlinern geführt, die in der neuen »Tarifgemeinschaft« der Arbeitgeber an vorderster Front mitmischen. »Unsere Geschäftsführer haben die Tarifflucht der Arbeitgeber mit organisiert und wollen mit Hilfe dieses dubiosen Verbandes die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtern«, kritisiert Zeyer. Unter solchen Voraussetzungen fällt die Mitgliederwerbung nicht so leicht. Nicht, dass die Geschäftsleitung Gewerkschaftsmitglie- Betriebsratsvorsitzender und Metaller Udo Zeyer: »Unsere Geschäftsführer haben die Tarifflucht der Arbeitgeber mit organisiert und wollen mit Hilfe dieses dubiosen Verbandes die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtern« der schikaniert. Aber die Gegenwehr direkt in den Autohäusern zu organisierten, fand der Betriebsrat zu riskant. Also hat er im vergangenen Jahr zwei Versammlungen bei der IG Metall in Neckarsulm organisiert. »Wir wollten ganz bewusst keine Betriebsversammlungen in den Autohäusern, denn dort sitzt dann die Geschäftsleitung auf dem Podium«, begründet der Betriebsratsvorsitzende die »Ausflüge«. Um so lebhafter ging es im großen Saal der Neckarsulmer IG Metall zu. Auch viele Unorganisierte kamen. »Wir haben über die Folgen der Tarifflucht durch die Arbeitgeber informiert«, berichtet Zeyer. »Und darüber, dass die »Nachwirkung von Tarifverträgen nur für IG Metall-Mitglieder gilt«. Nach den Veranstaltungen bei der IG Metall seien Dutzende ASW-Beschäftigte IG Metall-Mitglied geworden, berichtet Zeyer. »Allein im vergangenen Jahr sind 60 eingetreten«. ASW-Niederlassung in Heilbronn: An sieben der ASW-Standorte gibt es einen Betriebsrat vor Ort. Fotos: Martin Storz / Graffiti 10 Kfz-Handwerk 1/2008 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 11 Schultz-Gruppe TARIF AKTIV II Viele kommen von sich aus zur IG Metall Bei der Schultz-Gruppe in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr rund 300 Beschäftigte in die IG Metall eingetreten. Dafür mussten die Betriebsratsmitglieder noch nicht einmal werben. Als die Arbeitgeber die Tarifverträge gekündigt hatten, war für die Beschäftigten gleich klar: Jetzt geht es ans Eingemachte. » »Wir haben gar keine Mitgliederwerbung gemacht. Wir haben nur die Aushänge der Landesinnung gesammelt, kopiert, an die Kolleginnen und Kollegen weitergegeben und uns als Ansprechpartner zur Verfügung gestellt«. Foto: Manfred Vollmer Klaus de Nardo, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Schultz-Gruppe Die Betriebsversammlungen an den Standorten der Essener Unternehmensgruppe Gottfried Schultz im vergangenen Dezember waren gut besucht. Kaum einer hatte noch gearbeitet. Betriebsrat und IG Metall informierten die Beschäftigten darüber, welche Folgen die Kündigung des Manteltarifvertrags durch die Arbeitgeber hat. »Mit dem Thema hatte ich mich vorher nie auseinandergesetzt«, gesteht ein Auszubildender. Nach der Betriebsversammlung wusste er, was ihm die Zukunft bringen könnte: längere Arbeitszeiten, weniger Urlaub, weniger Geld. Noch vor Weihnachten ist er in die IG Metall eingetreten: »Ich habe mein Berufsleben noch vor mir und hoffe, dass die IG Metall mich unterstützt.« Der Auszubildende ist einer von rund 300 Beschäftigten der Schultz-Autohäuser, die im vergangenen Jahr IG Metall-Mitglieder wurden. »Dabei haben wir gar keine Mitgliederwerbung gemacht«, sagt Klaus de Nardo, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende. »Wir haben nur die Aushänge der Landesinnung gesammelt, kopiert, an die Kolleginnen und Kollegen Kfz-Handwerk 1/2008 ZAHLEN Die Schultz-Gruppe gehört zu den größten Vertragshändlern für die Marken des VW-Konzerns und Porsche in Deutschland. An den insgesamt 33 Standorten des Großraums RheinRuhr beschäftigt die Autohandelskette rund 19oo Menschen. An allen Standorten bestimmen Betriebsräte mit. Anzahl der aufgenommenen Betriebsratsmitglieder im vergangenen Jahr: rund 300. weitergegeben und uns als Ansprechpartner zu Verfügung gestellt«. Meistens hätten die Beschäftigten schnell verstanden, dass die Landesinnung ans Eingemachte will. Und auch, dass Gegenwehr geleistet werden muss. Am Ende brauchten die Betriebsratsmitglieder dann nur noch die Aufnahmescheine auszugeben. Inzwischen ist mehr als die Hälfte der rund 2000 Beschäftigten der Schultz-Gruppe Mitglied in der IG Metall. »Unsere Leute sind auch bereit, in den Arbeitskampf zu gehen«, schätzt de Nardo. »Vorerst ist Arbeitskampf nur eine Option«, sagt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende. Aber wenn es doch soweit kommt ist für ihn ganz klar: »Streikgeld gibt es nur für Mitglieder der IG Metall.« Währenddessen verhandeln die Tarifparteien, und de Nardo ist sicher, dass die Landesinnung sich nicht durchsetzen wird. »Selbst der Schultz-Geschäftsleitung gehen einige Forderungen der Innungen zu weit.« Besonders delikat: Die Schultz-Gruppe gehört Robert Rademacher, dem Präsident des ZDK. 11 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 12 Raffay-Autohäuser Siemens TARIF AKTIV III »Betriebsrats-Telegramm« alle 14 Tage In den Raffay-Autohäusern sind im vergangenen Jahr mehr Beschäftigte in die IG Metall eingetreten als in allen anderen Hamburger Betrieben. Obwohl die Chefs versuchten, Betriebsräte daran zu hindern, Mitglieder für die Gewerkschaft zu werben. Die Beschäftigten ließen sich dadurch nicht einschüchtern. Der Vertragshändler für VW, Audi, Bentley und Skoda beschäftigt an elf Standorten in Hamburg rund 670 Menschen. Neueintritte in die IG Metall 2007: 195. Rolf Schuldt, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Raffay in Hamburg, erinnert sich gut an die Arbeitgeber-Aktionen im vergangenen Jahr. »Dass sie den Mantel gekündigt haben, hat uns im Grunde die Arbeit erleichtert«, beschreibt er seine Erfahrungen als Betriebsrat und Metaller. Die Innung hatte den Manteltarifvertrag gekündigt. Betriebsrat und IG Metall gingen in die Offensive. »Wir haben auf Versammlungen darüber informiert, welche Folgen der Angriff vor allem auf Unorganisierte hat«, berichtet Schuldt. »Und wir haben vermittelt, dass wir uns gemeinsam wehren müssen.« Auch die Hamburger Verwaltungsstelle hat richtig Dampf gemacht. »Erst haben wir über die Pläne der Arbeitgeber und die Bedeutung des Flächentarifvertrags informiert«, erinnert sich Friedhelm Ahrens. »Dann gingen wir daran, neue Mitglieder aufzunehmen.« Offenbar konnten die Metaller viele überzeugen. Denn in den damals 13 Hamburger Autohäusern von Raffay sind 195 Beschäftigte in die IG Metall eingetreten. Für die Hansestadt ist das Rekord. Damals ruderten die Arbeitgeber zurück. Schuldt ist sicher: »Sie haben gemerkt, dass es Widerstand gibt.« Foto: Cordula Kropke ZAHLEN Dass der Betriebsrat allein nicht viel bewegen kann und auf die Beschäftigten angewiesen ist, ist auch klar. »Wir versuchen, unsere Arbeit so transparent wie möglich zu gestalten«, sagt Schuldt. So wird alle 14 Tage ein »Betriebsratstelegramm« erstellt und in allen Hamburger Raffay-Betrieben ausgehängt. Es enthält Infos über die Arbeit des Betriebsrats und über das aktuelle Tarifgeschehen. Anderererseits erwarten die Beschäftigten diese Offenheit aber auch. Wie sonst soll gewerkschaftliche Solidarität entstehen? Jetzt gibt es im Betrieb viele IG Metall-Mitglieder, die zusammenhalten. Kein Wunder, dass manche Geschäftsführer arg angespannt sind. Es passt nicht jedem in den Kram, wenn die Belegschaft selbstbewusst ist und sich organisiert. Mehr als einmal versuchten die Raffay-Chefs daher, die Betriebsratsmitglieder von der Arbeit abzuhalten und ihnen Werbung für die IG Metall zu verbieten. Aber die Metallerinnen und Metaller ließen sich nicht einschüchtern. Sie wissen, dass sie nicht alleine stehen. Keine schlechte Voraussetzung für die anstehende Tarifrunde.Schuldt: »Unsere Leute wissen, um was es geht. Jetzt müssen sie zeigen, dass sie auch den Mumm haben, zu kämpfen.« Rolf Schuldt, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Raffay in Hamburg: »Dass sie den Mantel gekündigt haben, hat uns im Grunde die Arbeit erleichtert. Erst haben wir über die Pläne der Arbeitgeber und die Bedeutung des Flächentarifvertrags informiert. Dann gingen wir daran, neue Mitglieder aufzunehmen.« 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 13 Tarifpolitik HELGA SCHWITZER ÜBER DEN KONFLIKT MIT DEN ARBEITGEBERN »Nicht mehr bereit zurückzustecken« In den Kfz-Betrieben steht die IG Metall vor harten Konflikten mit den Arbeitgebern. Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, sieht die IG Metall dafür gut gewappnet. » In sieben Tarifgebieten sind die Tarifverträge Ende Februar ausgelaufen. In zwei weiteren passiert das Ende März. Die Arbeitgeber wollen zurück in die Vergangenheit: zur 40-Stundenwoche – ohne Lohnausgleich. Die IG Metall ist strikt dagegen. Sie fordert fünf bis 5,5 Prozent höhere Entgelte. Bundesweit kämpft sie dafür, dass die Tarifverträge weitergeführt und die von den Arbeitgebern gekündigten Verträge wieder in Kraft gesetzt werden. Kfz-Betriebe und Autohändler sind zurzeit ein Topthema für die IG Metall. Warum ist die Branche für die Gewerkschaft so wichtig? Helga Schwitzer: Im Kfz-Handwerk versuchen Arbeitgeberverbände zurzeit in einer Reihe von Tarifgebieten, die Flächentarifverträge auszuhebeln. Sie wollen sich von bisherigen Tarifstandards verabschieden und teilweise tariffreie Zonen durchsetzen. Bei einer Branche mit rund 473 000 Beschäftigten ist das kein Pappenstiel. Wenn ihnen das gelänge, hätte das zur Folge, dass der Wettbewerb nicht mehr über die Qualität der Leistungen ausgetragen würde, sondern über die Löhne. Die Folge wäre eine Spirale nach unten bei den Entgelten. Das hätte auch auf andere Handwerksbereiche Auswirkungen – und möglicherweise auf die Tarifstandards in der Industrie. Das wird die IG Metall nicht hinnehmen, sondern mit Kfz-Handwerk 1/2008 vereinten Kräften dafür kämpfen, dass die Tarifverträge erhalten bleiben. Die Arbeitgeber argumentieren, die Branche ist in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Darum seien die tariflichen Standards nicht mehr haltbar. Schwitzer: Dass die Branche in einer schwierigen Situation ist, bestreiten wir nicht. Das Kfz-Handwerk befindet sich in der Zange zwischen Herstellern und Kunden. Einerseits sind die Betriebe dem Kostendruck der Autokonzerne ausgesetzt. Andererseits kaufen die Autofahrer bei sinkender Kaufkraft weniger neue Fahrzeuge und bringen ihre Autos nicht mehr so oft in die Werkstatt. Aber es ist keine Lösung, die Probleme auf die Beschäftigten abzuwälzen. Die IG Metall geht jetzt in die Offensive. Im Frühjahr sind viele Aktionen geplant. Wie ist denn die Stimmung? Foto: Jens Braune del Angel »Wir stehen in einer der wich tigsten Auseinander set zungen der vergangenen Jahre. Es geht um die Zukunft der Tarifverträge schlechthin.« Schwitzer: Kämpferisch. Und das ist auch kein Wunder nach den Angriffen der Arbeitgeber auf die Tarifverträge. Außerdem haben die Einkommen in den vergangenen Jahren nicht mehr mit dem Anstieg der Preise Schritt gehalten, die Reallöhne sind also gesunken. Darum sehen die Kfz-Kollegen jetzt erheblichen Nachholbedarf und sind nicht mehr bereit, weiter zurückzustecken. Das zeigt sich auch darin, dass die IG Metall im letzten Jahr fast 10 000 neue Mitglieder im Kfz-Handwerk gewonnen hat. Das hat ihre Position gegenüber den Arbeitgebern natürlich gestärkt. Wenn sich die Betriebe also weiterhin weigern, auf die Forderungen der Beschäftigten einzugehen, ist nicht auszuschließen, dass der Konflikt eskaliert. Jetzt haben wir begonnen, uns massiv zur Wehr setzen und für gute Entgelte und gute Arbeitsbedingungen im Kfz-Handwerk zu kämpfen. 13 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 News 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 14 + + + + + + Immer mehr arbeiten? Um besseren Service zu bieten, bräuchten Werkstätten keine längeren Arbeitszeiten, sondern »intelligente Arbeitszeitmodelle«. Tarifkündigung Foto: Cordula Kropke »Dreist« durch die Firma gelaufen Unternehmensberater warnt 40-Stunden verschärfen Krise Harte Kritik an den Kfz-Arbeitgebern übt der Unternehmensberater Professor Klaus Kost. Mit der Strategie, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verschlechtern, könnte das KfzHandwerk die Probleme der Branche nicht lösen, sagt der Geschäftsführer der Beratungsfirma PCG Project Consult in Essen. Im Gegenteil: Sie würden die Krise nur verschärfen. Längere Arbeitszeiten gefährdeten Arbeitsplätze, weil sie sie überflüssig machten. Und sie gefährdeten die Qualität der Arbeit, weil die Motivation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sinke. »Vor allem müssen die Tarifverträge erhalten bleiben«, sagt Kost. »Sie sind der Garant dafür, dass eine Lösung im Konsens gefunden wird.« Der Unternehmensberater sieht Verbesserungsbedarf vor allem in der Qualität der Dienstleistungen. Um besseren Service zu bieten, bräuchten die Autohäuser und Werkstätten aber 14 keine längeren Arbeitszeiten, sondern »intelligente Arbeitszeitmodelle«. Kost empfiehlt einen »Kfz-Gipfel« mit Politikern, IG Metall und Kfz-Verbänden. Er müsse das Ziel haben, »die Autohändler aus der Umklammerung der Hersteller zu befreien«, die sie »auspressen wie Zitronen«. Schwarzarbeit Bei schlechter Arbeit Pech gehabt Bei Schwarzarbeit haben Auftraggeber keinen Anspruch, dass ihnen die Arbeitskosten rückerstattet werden, wenn Arbeiten mangelhaft ausgeführt wurden. Nach einem Urteil des Brandenburgischen Oberlandesgerichts ist ein Werkvertrag, der »ohne Rechnung« geschlossen wurde, nichtig (Aktenzeichen: 12 U 155/06 vom 7. Februar 2007). Nach Auskunft der KfzLandesinnung Bayern sind 2007 rund neun Millionen Aufträge im Volumen von über drei Milliarden Euro in Schwarzarbeit oder auch in Do-ityourself geflossen. Mit einem freundlichen »Grüß Gott« betraten Walther Mann von der IG Metall Würzburg und ein weiterer Metaller das VW-Audi-Autohaus in Veitshöchheim. Sie wollten die Beschäftigten informieren, was es für sie bedeutete, dass die Kfz-Landesinnung die Tarifverträge gekündigt hat. Weil dem Chef das nicht passte, drohte er mit der Polizei, holte sie aber nicht. Stattdessen erhielten die Metaller eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Sie seien »dreist« durch Firmenräume gelaufen. Das war vor einem Monat. Passiert ist seitdem nichts weiter. Die Metaller sehen den Fall gelassen. Aufklärungsaktionen seien ein gewerkschaftliches Recht – Zutritt auf ein Betriebsgelände eingeschlossen. Emil-Frey-Gruppe Mit Trick zur 40-Stunden-Woche Die Emil-Frey-Gruppe Deutschland, der die Autohäuser der »Schwabengarage« und der »Hessengarage« gehören, will einen Teil der Beschäftigten in das neugegründete »FSD Dienstleistungszentrum« outsourcen. Offensichtlich sollen mit diesem Trick Betriebsratsstrukturen aufgelöst und schlechtere Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden. So heißt es in einem Informationsschreiben an die Beschäftigten: »Die Frey Services Deutschland GmbH strebt für jeden Mitarbeiter die Einführung einer 40-Stunden-Woche an.« Real würde die längere Arbeitszeit aber erst, wenn die Betroffenen einverstanden sind. Danach sieht es aber nicht aus. Frank Eberbach, Betriebsratsvorsitzender der »Hessengarage« in Frankfurt: »Wir bleiben bei den tariflichen Regelungen für Hessen«. Die garantieren 36-Wochenstunden, Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Die Emil-Frey-Gruppe, die in Deutschland an 65 Standorten rund 3000 Menschen beschäftigt, hat 2006 rund 2,33 Milliarden Euro umgesetzt, 19 Prozent mehr als im Jahr davor. Kfz-Handwerk 1/2008 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 11.03.2008 19:16 Uhr Seite 15 Strukturwandel abfedern Alles rund um das Elterngeld Eine neue Broschüre der IG Metall erklärt alles rund um das neue Elterngeld. Zu bestellen unter: 3 www.igmetall.de kHome kThemen kGleichstellung kFrauen- und Gleichstellungspolitik kBücher und Broschüren Nach welchen Regeln der Wettbewerb in der Automobilwirtschaft funktioniert, wird zurzeit maßgeblich durch die Gruppenfreistellungsverordnung 1400/2002 geregelt. Doch 2010 läuft sie aus. Der Neuordnungsprozess ist in eine heiße Phase getreten. Die für die Neugestaltung zuständige Generaldirektion Wettbewerb arbeitet in diesen Monaten an einer Bewertung der gültigen Wettbewerbsordnung. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für die Zeit nach 2010. Die Vorzeichen für die Neuregelung sind für das KfzGewerbe und deren Beschäftigte schlecht. Denn die Generaldirektion Wettbewerb sieht Verbraucherschutz und Preissenkungen als vorrangige Ziele an. Ein funktionierenden Wettbewerb für alle Marktakteure ist dagegen nicht ihr Ziel. Im Gegensatz dazu tritt die IG Metall dafür ein, dass bei der Neuordnung der Wettbewerbsordnung die Sicherung der Beschäftigung und der sozialen Errungenschaften im Vordergrund steht. Die GD Wettbewerb darf nicht die alleinige Verantwortung für die Wettbewerbsregeln in der Automobilwirtschaft haben! Das Kfz-Gewerbe, das sich seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, braucht außerdem eine den Strukturwandel abfedernde Strukturpolitik. In die Pflicht gehören auch die Arbeitgeberverbände. Sie müssen den mittelständischen Arbeitgebern Nachhilfe in Unternehmensführung erteilen, statt ständig Lohnverzicht zu predigen. Mehr zur Gruppenfreistellungsverordnung unter: 3 www.igmetall.de kThemen kBranchen kHandwerk Termine, Kontakte und Informationen Seminare 3 Zentrale Weiterbildungen des Ressorts Handwerk 3 Seminar WX01408 Betriebsratsarbeit im Handlungsfeld des Kfz-Betriebs vom 5. bis 10. Oktober in Beverungen 3 Seminar WX01708 Erfolgreiche Betriebsratsarbeit in VW/AudiHändler- und Servicebetrieben vom 20. bis 25. April 2008 in Beverungen 3 VRG-Seminare: vom 22. bis 27. Juni 2008, vom 2. bis 7. November 2008 in Beverungen 3 Seminar BWL WX02308 für Betriebsräte von VW/Audi vom 1. bis 6. Juni 2008 in Beverungen Arbeitshilfen gibt es beim Vorstand der IG Metall, Ressort Handwerk, zu beziehen bei 3 Christian Heide, 60519 Frankfurt/Main, Telefon 0 69–66 9326 47, Fax 0 69–66 93-21 40, [email protected] Die Ansprechpartner der IG Metall für das KfzHandwerk 3 BMW, VW/Audi und Importeure: Helmut Hennecke, Telefon 069–66 93-24 92, [email protected] Kfz-Handwerk 1/2008 3 Daimler, Ford und Opel: Herbert Weber, Telefon 069–66 93-24 48, [email protected] 3 MAN Truck & Bus: Johannes Büttner, Telefon 069–66 93-20 31, [email protected] 3 Auto-Teil-Unger (ATU) Stephen Maier, Telefon 069–66 93-2624, [email protected] Extranet Das Extranet der IG Metall bietet für Funktionäre täglich Informationen über Tarifverträge, Seminare und Betriebsvereinbarungen. www.extranet.igmetall.de (Die Erstanmeldung erfolgt automatisch per Mitgliedsnummer) Internet 3 www.igmetall.de/branchen/handwerk (oder: www.igmetall.de/tarife/ nachrichten/handwerk/kfz.html) 3 www.igmetall.de/metall Das Monatsmagazin metallzeitung ist online in der jeweils aktuellen Ausgabe abrufbar. 3 www.kfzgewerbe.de Hier gibt es Informationen zu Ausbildungsberufen Wap-Portal 3 www.igmetall-wap.de: Das Berufsbildungs-Portal der IG Metall bietet Informationen zum Thema Berufsbildung. Die Registrierung erfolgt per Mitgliedsnummer. Impressum Kfz-Handwerk Das Branchenmagazin der IG Metall Herausgeber: Berthold Huber, Detlef Wetzel, Bertin Eichler Anschrift: Redaktion metallzeitung, Wilhelm-Leuschner-Straße 79, 60329 Frankfurt am Main, Telefon 0 69–66 93-2633, Fax 0 69–66 93-2000, E-Mail: [email protected] Internet: www.igmetall.de Chefredakteurin: Susanne Rohmund (verantwortlich im Sinne des Presserechts) Redaktion: Fritz Arndt, Dirk Erb, Martina Helmerich, Sylvia Koppelberg, Fabienne Melzer, Antonela Pelivan Mitarbeit: Andreas Uphues Gestaltung: Gudrun Wichelhaus Bildredaktion: Michael Schinke Vertrieb: Reinhold Weißmann, Telefon 0 69–66 93-22 24, Fax 0 69–66 93-25 38, E-Mail: [email protected] Druck: apm AG, Darmstadt 15 11.03.2008 19:17 Uhr Seite 16 Foto: Manfred Vollmer 00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008 Julia Herzogenrath, 22, Auszubildende, ist das Beitrittserklärung 3333. bitte alles in Druckbuchstaben ausfüllen! neue Mitglied der IG Metall in NRW im Kfz-Gewerbe 2007 Name Straße/Hausnummer Postleitzahl/Wohnort Telefon »Warum ich in die IG Metall eingetreten bin? Ausschlaggebend war die Betriebsversammlung im Dezember. IG Metall und Betriebsrat haben uns aufgeklärt, was die Kündigung des Manteltarifvertrags bedeutet. Ich gebe zu: Damit hatte ich mich vorher nie auseinandergesetzt. Jetzt weiß ich, was 2008 auf uns zukommen könnte – längere Arbeitszeiten beispielsweise, weniger Urlaub oder Einkommensverluste. Dagegen will ich mich absichern, ich habe mein ganzes Berufsleben ja erst noch vor mir.« 3 Geburtsdatum E-Mail Betrieb: Name und Ort zur Zeit vollbeschäftigt teilzeitbeschäftigt Angestellte/r Arbeiter/in weiblich männlich Auszubildende/r bis voraussichtlich: Nationalität Änderung des bisherigen Status Mitgliedsbeitrag (ein Prozent des monatlichen Bruttogehalts) ab Monat geworben durch (Name und Betrieb) Einzugsermächtigung/Bankverbindung Kfz-Magazin 1/2008 Trete auch du bei, denn gemeinsam sind wir stark. Vorname Kto.Nr. Bankleitzahl Name des Kreditinstituts in PLZ Ort Ich bestätige die erfassten Daten über meine Person sowie den Grund (Zugangsart) für die Eintragung dieser Daten. Ich bin hiermit darüber informiert, dass die IG Metall zur Erfüllung ihrer satzungsgemäßen Aufgaben personenbezogene Angaben über mich mit Hilfe von Computern (automatisiert) verarbeitet. Die für den Beitragseinzug nötigen Daten werden zwischen der IG Metall und dem Geldinstitut – bei Lohnabzug mit dem Arbeitgeber – ausgetauscht (übermittelt). Die Verwaltungsstelle informiert mich auf Wunsch über alle gespeicherten Daten. Hiermit ermächtige ich widerruflich die IG Metall, den jeweils von mir nach Paragraf 5 der Satzung zu entrichtenden Mitgliedsbeitrag von ein Prozent des monatlichen Bruttoverdienstes bei Fälligkeit einzuziehen. Diese Ermächtigung erstreckt sich im Rahmen der von dem Ortsvorstand der IG Metall festgelegten Kassierungsart (Paragraf 5 Ziff. 5 Satz 3 der Satzung) sowohl auf den Abruf von meinem Bankkonto, als auch auf den Einbehalt des Beitrags durch meinen Arbeitgeber in der jeweiligen Höhe. Dies schließt die Weitergabe der entsprechenden Daten an die IG Metall ein. Dieser Auftrag kann nur schriftlich mit einer Frist von sechs Wochen zum Quartalsende bei der Verwaltungsstelle der IG Metall rückgängig gemacht werden. Alle Änderungen oder Unstimmigkeiten, die sich aus diesem Auftrag ergeben, kann ich nur bei der Verwaltungsstelle der IG Metall regeln. Die vorstehenden Daten werden zum Zweck der Mitgliederbetreuung von der IG Metall erhoben und unter Beachtung des BDSG verarbeitet. Weitere Empfänger dieser Daten sind die Service-Center der IG Metall. Den vorstehenden Hinweis zum Datenschutz habe ich zur Kenntnis genommen. Datum / Unterschrift des Antragstellers / Mitgliedes / Kontoinhabers online Mitglied werden: www.igmetall.de Die Beitrittserklärung ausfüllen, ausschneiden und beim Betriebsrat abgeben oder einsenden an: IG Metall, Wilhelm-Leuschner-Straße 79, 60329 Frankfurt am Main oder per Fax 069–6693 2021 16 Kfz-Handwerk 1/2008