Kfz-Handwerk

Transcription

Kfz-Handwerk
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 1
Kfz-Handwerk
D a s
B r a n c h e n m a g a z i n
d e r
I G
Nr. 1
März 2008
M e t a l l
10 000 neue Mitglieder stärken die IG Metall
»Wir wollen nach Tarif bezahlt werden«
Seite 5: Biosprit schädigt
Motoren von Altautos
Seite 9: Immer mehr Kfzler
kommen zur IG Metall
Seite 13: Für Tarifkonflikt
sehr gut gewappnet
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 2
GLEICHE GLEICHES
ARBEIT? GELD!
Leiharbeit fair gestalten.
www.gleichearbeit-gleichesgeld.de
2
Kfz-Handwerk 1/2008
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 3
In eigener Sache
Gemeinsam stark
Ein Beispiel, das Schule macht. Nicht nur bei Herbrand. In
keinem anderen Bereich der IG Metall gibt es derzeit so einen großen Mitgliederzuwachs wie unter den Beschäftigten
der Kfz-Branche.
Fast 10 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben
im vergangenen Jahr neu den Schulterschluss zur IG Metall
gesucht und setzen damit ein Zeichen, dass sie bereit sind,
für ihren Tarifvertrag zu kämpfen. Ihr Motto: Gerechter Lohn
für gute Arbeit.
Mit ihnen wird die IG Metall den Arbeitgebern ein heißes
Frühjahr bereiten. Die IG Metall will keinen Streik. Aber sie
ist dazu bereit. Die 473 000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk
und die IG Metall wollen tariflich abgesicherte Arbeitsbedingungen und gerechten Lohn für gute Arbeit.
Ihre Redaktion
Seite 4
Foto: FM
Warnstreik bei
Herbrand im Februar:
Nach einem Generationswechsel in der Geschäftsleitung ist es
bei Herbrand vorbei
mit dem Frieden.
Seite 12
Trotz Einschüchterung: In den Raffay-Autohäusern
sind 2007 mehr Beschäftigte in die IG Metall eingetreten als in allen anderen Hamburger Betrieben.
Foto: Cordula Kroke
Der Tarifkonflikt im Kfz-Handwerk geht in eine neue Runde:
Während das Kfz-Magazin gedruckt wird, bereiten sich Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf Warnstreiks
vor. Von Bayern bis an die Küste.
Die Kfzler sind sauer: Die Arbeitgeber wollen ihnen ans
Geld und an die Arbeitszeit und kündigten reihenweise die
Tarifverträge auf. Dabei wandte ein Teil der Arbeitgeber einen
fiesen Trick an: Sie erklärten kurzerhand, die Kfz-Landesinnungen seien nicht mehr zuständig für Tarifpolitik. Damit verlor die IG Metall die Ansprechpartner für ihre Tarifforderungen.
Für die Beschäftigten, die nicht in der IG Metall sind, bedeutet dies: Weniger Lohn am Ende des Monats. Zum Beispiel
beim Mercedes-Benz-Vertragspartner Herbrand. Wer dort neu
eingestellt wird, erhält rund 6000 Euro weniger im Jahr als die
Beschäftigten mit Arbeitsverträgen, die unter den von der IG
Metall ausgehandelten Tarifbedingungen verhandelt wurden.
Das klingt zunächst hoffnungslos für die Kfzler. Das klingt
nach »Die da oben sitzen am längeren Hebel«. Doch womit
viele Arbeitgeber offensichtlich nicht gerechnet hatten: Einen
solchen Lohnklau lassen sich die Beschäftigten nicht bieten.
Seit dem Zoff mit den Arbeitgebern treten immer mehr Beschäftigte der IG Metall bei. Zum Beispiel bei der Firma Herbrand. In dem nordrhein-westfälischen Familienunternehmen
schnellte der Organisationsgrad in den vergangenen Wochen
von 20 auf über 60 Prozent in die Höhe.
»Wir haben sie davon überzeugt, dass wir uns dem nur entgegenstellen können, wenn wir untereinander solidarisch
sind«, sagt Jörg Blumenkemper, Betriebsratsvorsitzender bei
Herbrand. Klar, dass bei so vielen IG Metall-Mitgliedern auch
die Warnstreiks ein voller Erfolg wurden und den Betrieb lahm
legten.
AUS DEM INHALT
Herbrand: Kampf um bessere Bedingungen . . . 4
Biosprit: Schlecht für Autos und Umwelt? . . . . . 5
ProHKon: Neues für Handwerkskonzerne . . . . . 6
Tarifkonflikt wird härter
Viele neue Mitglieder machen stark . . . . . . . . . .8
Hardliner im eigenen Haus . . . . . . . . . . . . . . . .10
Raffay: Betriebsräte keine Einzelkämpfer mehr 12
Vorstandmitglied Schwitzer zu Tarifkonflikten 13
Experte: 40 Stunden verschärfen Krise . . . . . . 14
Broschüre zum Elterngeld . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Titelfoto: Cordula Kropke
Kfz-Handwerk 1/2008
3
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 4
Mercedes-Benz-Vertragspartner
Motiviert und organisiert
Nach einem Generationenwechsel fährt die Geschäftsleitung von Herbrand
eine harte Linie – und erlebt den ersten Warnstreik der Firmengeschichte.
Foto: Joerg Reuther/ alimdi.net
unterschreiben. Azubis, die jetzt übernommen werden, verdienen zwar »über
Tarif«: 1800 Euro statt tariflich 1765 Euro.
Doch unterm Strich verlieren die Neuen
6000 Euro brutto im Jahr: Sie müssen 40
statt 36,5 Wochenstunden arbeiten, haben fünf Urlaubstage weniger, erhalten
nur noch 30 Prozent Weihnachtsgeld. 50
Prozent wie bisher gibt es nur bei weniger als sieben Fehltagen. Und auch die
Höhergruppierung nach neun Monaten
fällt aus: Weitere 200 Euro weniger.
Jetzt fordert die IG Metall-Tarifkommission im Betrieb fünf Prozent mehr Lohn.
Und Herbrand soll den ERA- und Manteltarifvertrag anerkennen. Die neuen Chefs
boten allerdings etwas ganz Anderes:
Einkommenserhöhungen künftig von einer Mitarbeiterbeurteilung abhängig zu
machen. Wer sich aus ihrer Sicht nicht
genug ins Zeug legt, bekommt nichts. »Eine Frechheit«, sagt der Betriebsrat. Die
Belegschaft sieht das genauso.
»Wir haben sie davon überzeugt, dass
wir uns dem nur entgegenstellen können, wenn wir solidarisch sind«, sagt
Blumenkemper. Die Beschäftigten sind
bereit zu kämpfen. Etwa die Hälfte von
ihnen, 160 Herbrand-Arbeitnehmer,
nahm schon am Warnstreik teil. Und über
60 Prozent der Beschäftigten sind jetzt
in der IG Metall. Früher waren es weniger als 20 Prozent.
Neuer ATU-Vorstandsvorsitzender Michael Kern.
Vorher war er bei VW.
Steckt ATU in der
»Heuschreck enfalle«?
Foto: FM
»Mit unserem früheren Chef haben wir
immer Lösungen gefunden, wenn es
wirtschaftliche Probleme gab. Kein Mitarbeiter hätte sich je geweigert, seinen
Beitrag zu leisten«, sagt Jörg Blumenkemper. Blumenkemper ist Betriebsratsvorsitzender bei Herbrand, einem
Familienunternehmen mit 400 Beschäftigten bei elf Mercedes-Vertragspartner-Werkstätten am Niederrhein und im
Münsterland. In den vergangenen zwei
Jahren hat Herbrand durch Mehrarbeit
der Beschäftigten rund 700 000 Euro
eingespart. Doch seit der Seniorchef die
Geschicke in die Hände seines Sohns
und Neffen gelegt hat, weht ein neuer
Wind. Ein rauer. Im Februar gab es zum
ersten Mal einen Warnstreik.
»Herbrand verdankt seinen Erfolg vor
allem der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und seinen
motivierten Mitarbeitern«, ist Blumenkemper überzeugt. Daran scheinen die
neuen Chefs aber nicht mehr interessiert
zu sein. Mit dem Argument, andere Firmen hätten erhebliche Wettbewerbsvorteile, weil sie weit unter Tarif bezahlten,
nutzte die Geschäftsleitung die Gunst
des Tarifkonflikts in Nordrhein-Westfalen 2007, um zum Jahresende aus der
Kfz-Landesinnung auszutreten.
Neue Mitarbeiter ließen die Chefs bei
der Einstellung gleich andere Verträge
Wieder mehr auf alte Stärken
setzen – so will der neue Chef
die Auto-Teile-Unger-Gruppe
(ATU) wieder auf Erfolgskurs
bringen. Michael Kern, bisher
Markenvorstand bei VW, tritt
bei ATU am 1. April an. Kundenzufriedenheit und -nähe bei
Reparatur und Wartung sollen
künftig an erster Stelle stehen.
Daneben will er neue Geschäftsfelder erschließen, wie
Firmenflotten-Management.
Kerns Vorgänger Karsten Engel hatte im Dezember abrupt
seinen Stuhl geräumt. In seiner Amtszeit war ATU in die
größte Krise seiner 22-jährigen
Geschichte geschlittert. Ein
Grund: Wegen der milden Winter lief das Geschäft mit Winterreifen schlecht. ATU gehört
den Finanzinvestoren KKR und
Doughty Hanson. Sie hatten
die Werkstattkette 2004 für
1,45 Milliarden Euro gekauft
und eine Milliarde davon über
Kredite finanziert. Da die Gewinne weit hinter den Erwartungen blieben, konnte ATU die
Schulden nicht mehr bezahlen
und muss nun »Tafelsilber«,
wie Umwelt-GmbH, verkaufen.
Warnstreik bei Herbrand im Februar: Gemeinsam stark.
4
Kfz-Handwerk 1/2008
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 5
Umweltschutz
Tarifabschluss
Warnstreiks haben sich gelohnt
Foto: Bilderbox.de
Für die Kfz-Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit Mitte Januar einen neuen Tarifvertrag mit der
Tarifgemeinschaft. Die Löhne und Gehälter stiegen danach rückwirkend von
Oktober 2007 bis Ende Januar 2008 um
2,5 Prozent. Die Beträge gab es als Einmalzahlung von 176 Euro mit der Februarabrechnung. Im Februar sind die
Entgelte um weitere 2,5 Prozent erhöht
worden. Im Januar 2009 steigen sie
noch einmal um 2,5 Prozent und im Januar 2010 bis März um zwei Prozent.
Zusätzlich werden die Löhne der Beschäftigten in den Gruppen »Land« und
»Stadt« sind, auf das Niveau der höchsten Gruppe »Rostock« angehoben. Tarifverträge, die nur noch in Nachwirkung
waren, wurden wieder in Kraft gesetzt.
Hessen vorn: Den ersten Abschluss
in der westdeutschen Tarifrunde gibt es
schon: In Hessen, wo die Arbeitgeber
die Sperenzchen anderer Landesverbände nicht mitgemacht haben, steigen
die Entgelte ab April um 2,5 Prozent, ab
Dezember 2008 und Dezember 2009 jeweils um weitere zwei Prozent. Laufzeit
bis Ende April 2010.
Jürgen Leydecker von der IG Metall,
der das Ergebnis am 7. März mit ausgehandelt hat, nennt es »einen vernünftigen Kompromiss unter verlässlichen
Vertragspartnern«.
Umweltexperten zweifeln am ökologischen Nutzen des Biosprits.
Biosprit – kein großer Öko-Hit
Foto: FM
Zweifel an Plänen, Benzin mehr Ethanol beizumischen, mehren sich.
Erfolgreicher Warnstreik bei MercedesBenz in Mecklenburg-Vorpommern.
Kfz-Handwerk 1/2008
Wieviele Altautos fahren auf
Deutschlands Straßen herum, deren Motoren nicht viel Biosprit vertragen? Sind es nur 375 000, wie
der Verband der Automobilindustrie (VDA) erklärt hat? Oder »mehrere Millionen«, wie der ADAC
behauptet? Das ist die Frage, die
Umweltminister Sigmar Gabriel
klären will. Denn davon hängt ab,
ob der Ethanol-Anteil im Benzin,
wie geplant, in den nächsten Jahren auf zehn Prozent steigen soll.
Jetzt sind es fünf Prozent. Wenn
die Quote erhöht wird, können bei
Autos, die über zehn Jahre alt sind,
die Motoren geschädigt werden –
sagen ADAC und VDA. Um das zu
vermeiden, müssten die Fahrer
dann das teurere Super-Plus-Benzin tanken, das auch in Zukunft nur
fünf Prozent Biosprit enthalten soll.
Umweltexperten zweifeln ohnehin
am ökologischen Nutzen des Biosprits. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts (UBA) würden zehn
Prozent Biosprit-Beimischungen
den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2)
nur um drei Prozent senken – weil
durch den Anbau selbst auch Emissionen freigesetzt werden und die
müssen gegengerechnet werden.
Außerdem müssten für den Biosprit Anbauflächen in anderen Ländern belegt werden, da die Flächen
in Deutschland bei weitem nicht
reichen, um die Quote nennenswert anzuheben. Die Raps- oder
Getreidefelder für Biosprit würden
Flächen verdrängen, die bisher für
Nahrungsmittel genutzt werden
oder ökologisch wichtig sind. In der
ZDF-Sendung »Frontal 21« wurde
eine Studie der EU-Kommission zitiert. Darin heißt es: »Wenn auch
nur ein Prozent des in Europa notwendigen Biosprits aus Plantagen
kommt, die Regenwälder verdrängt
haben, werden dadurch alle CO2Einsparungen zunichte gemacht.«
Schlimmer noch: Wenn die zerstörten Wälder, die ja Schadstoffe
abbauen, in die Rechnung einfließen, steigt die CO2-Belastung bei
einem Biosprit-Anteil von zehn Prozent sogar um drei bis zehn Prozent. Schätzt das UBA.
Und was ist die Alternative? »Verbrauch senken«, sagt UBA-Experte
Andreas Ostermeyer. Die heute verfügbaren Techniken böten – zusammen im Auto eingesetzt – das
Potenzial, den Verbrauch um bis zu
50 Prozent zu senken.
5
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 6
Projekt Handwerkskonzerne
GROSSE UNTERNEHMENSGRUPPEN IM HANDWERK
Hilfe bei Betreuung von Betriebsräten
Die Konzentration im Handwerk nimmt zu: Statt kleiner Familienbetriebe gibt es immer mehr große Konzerne
mit vielen Filialen. Seit einem Jahr unterstützt ProHKon, das »Projekt Handwerkskonzerne«, Betriebsräte und
IG Metall-Verwaltungsstellen, Mitglieder zu gewinnen, und bei der konzernweiten Betreuung.
ProHKon, das »Projekt Handwerkskonzerne«
beim IG Metall-Vorstand, hilft dabei, Betriebsräte zu gründen, Mitglieder zu gewinnen und Tarifverträge durchzusetzen. Die
Projektmitarbeiter kümmern sich um Unternehmensgruppen wie ATU, Pitstop, MAN Service, Schwabengarage oder Volkswagen
Retail. Das Projekt soll die Verwaltungsstellen sowie die Gesamt- und Konzerbetriebsrats-Betreuer unterstützen. ProHkon
koordiniert die konzernweite Betreuung, organisiert die Informationsarbeit, zentrale Betriebsratsratstreffen und Seminare.
»Für die IG Metall-Verwaltungsstellen sind
die Filialen der Handwerkskonzerne vor Ort vergleichsweise kleine Betriebe. Allein können
die Verwaltungsstellen eine vernetzte konzernweite Betreuung gar nicht abdecken«, erklärt
ProHKon-Projektleiter Ulrich Feuerhelm.
»Anfangs waren die Verwaltungsstellen
skeptisch«, berichtet Stephen Maier, der für
die Kfz-Ketten ATU und Pitstop zuständig ist.
»Mittlerweile rufen sie an, wenn sie Infos
oder Hilfe brauchen.«
Aktionen vor Ort als Aufschlag
Den Aufschlag zur Neugründung von Betriebsräten bilden häufig gezielte regionale Aktionen in den Betrieben – so wie vergangenes
Jahr bei ATU in und um Berlin. Gemeinsam mit
der Rentnertruppe der IG Metall-Verwaltungsstelle klapperte Stephen Maier innerhalb weniger Tage 20 ATU-Filialen ab, informierte die
Beschäftigten und warb Mitglieder. Zwei neue
Betriebsräte konnten sofort gegründet werden, weitere folgten nach und nach. Bei ATU
wurden so im vergangenen Jahr 30 neue Betriebsräte gegründet und dabei zahreiche Mitglieder geworben.
Trotz einiger Erfolge ist die Zahl der IG Metall-Mitglieder in vielen Handwerkskonzernen immer noch zu niedrig. Doch Ulrich
Feuerhelm ist zuversichtlich: »Immer mehr
Beschäftigte merken jetzt: Mehr Mitglieder
und Betriebsräte bedeuten einfach bessere
Arbeitsbedingungen.«
6
FAKTEN ZU PROHKON
Im Handwerk kaufen
große Unternehmensgruppen mittelständische Betriebe auf. Oft
sind Finanzinvestoren
(»Heuschrecken«)
daran beteiligt. So
entstehen Konzerne
mit über 5000 Beschäftigten, an hunderten Standorten.
Diese Handwerkskonzerne überschreiten
die Grenzen von IG Metall-Verwaltungsstellen
und -Bezirken. ProHKon hilft bei der konzernweiten Betreuung.
Beispiel ATU: Hier
wurden innerhalb eines Jahres 30 neue
Betriebsräte gegründet und 351 neue Mitglieder gewonnen.
Beispiel MAN Truck &
Bus: Hier gibt es fünf
neue Betriebsräte
und 434 neue IG Metall-Mitglieder.
KONTAKT
E-Mails an:
[email protected]
Webseite des ATUGesamtbetriebsrats:
3 www.igmetall.de
RGruppen & Netze
RNetzwerk ATU
Webseite des PitstopBetriebsrats Berlin:
3 www.pitstopbetriebsrat.de
Ein Mitarbeiter der
Autowerkstattkette ATU
überprüft einen Reifen.
Foto: Armin Weigel / dpa / pa
Kfz-Handwerk 1/2008
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 7
Kommentar
»
»Fast 10 000
Kfz-Beschäftigte
haben im vergangenen
Jahr den Schulterschluss
zur IG Metall gesucht und
setzen damit ein Zeichen,
dass sie bereit sind,
für den Tarifvertrag
zu kämpfen.«
Foto: Markus Kirchgessner
IG Metall-Vorstandsmitglied
Wolfgang Rhode ist zuständig
für das Kfz-Handwerk.
WOLFGANG RHODE ÜBER DEN TARIFKONFLIKT IM KFZ-HANDWERK
Zeichen setzen für den Tarifvertrag
Schon das Frühjahr könnte »heiß« werden, zumindest im Kfz-Handwerk. Bald tariflose Zustände in den
Autohäusern – diese Rechnung der Arbeitgeberverbände wird nicht aufgehen.
Betroffene Gesichter bei den Arbeitgebern. Damit hatten sie nicht gerechnet.
Fast 10 000 Arbeitnehmer aus dem KfzHandwerk traten 2007 in die IG Metall
ein und setzten damit ein unübersehbares Signal: Wir lassen uns unseren
Tarifvertrag nicht nehmen.
In einer Nacht- und Nebel-Aktion hatten die Arbeitgeber im Frühjahr 2007
versucht, sich aus der tarifpolitischen
Verantwortung zu stehlen. Die Tarifbindung über Innungen – ein System, das
sich über 50 Jahre für Arbeitgeber und
Arbeitnehmer bestens bewährt hatte –
sollte zerschlagen werden. Innungen
und Landesinnungsverbände sollten
die Tarifhoheit verlieren und »neue Verbände« gegründet werden.
Alle Betriebe des Kfz-Handwerks wären zunächst tarifungebunden gewesen. Mit einem Federstrich sollten die
Errungenschaften der Arbeitnehmer –
Kfz-Handwerk 1/2008
30 Tage Urlaub, kürzere Wochenarbeitszeit, Lohn und Gehalt und vieles mehr
der Vergangenheit angehören.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, euer deutliches »Nicht mit uns« ist bei allen angekommen.
Fast 10 000 Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer haben bereits den Schulterschluss zur IG Metall gesucht und setzen damit ihr Zeichen, dass sie bereit
sind, für den Tarifvertrag zu kämpfen.
Gerechter Lohn für gute Arbeit
Mit euch werden wir den Arbeitgebern
ein heißes Frühjahr bereiten. Wir wollen
keinen Streik. Aber wir sind dazu bereit. Wir wollen tariflich abgesicherte
Arbeitsbedingungen und gerechten
Lohn für gute Arbeit.
Mein Dank gilt insbesondere den ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen,
die sich an vorderster Front in den Be-
trieben für den Flächentarifvertrag eingesetzt haben. Flugblätter wurden verteilt und Überzeugungsgespräche
geführt. In Betriebsversammlungen
wurde über die Folgen der Tarifflucht informiert. Betriebliche Aktionsformen
wurden entwickelt und mit viel Engagement umgesetzt. Arbeitgeber wurden
überzeugt, sich von der Verbandspolitik zu distanzieren. In der Freizeit – häufig an den Wochenenden – wurden
Aktionspläne zusammen mit den Sekretären der Verwaltungsstellen entwickelt
und Warnstreiks vorbereitet.
Das Engagement trägt jetzt Früchte.
Fast 10 000 Beschäftigte im Kfz-Handwerk traten im vergangenen Jahr neu in
die IG Metall ein. In den ersten beiden
Monaten des Jahres 2008 hat sich dieser Trend sogar verstärkt. Immer mehr
Beschäftigte treten in die IG Metall ein.
Diese Entwicklung muss sich fortsetzen.
7
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 8
Tarifkonflikt
NEUE MITGLIEDER STÄRKEN IG METALL
Sand im Getriebe
Die Arbeitgeber im Kraftfahrzeuggewerbe haben mit ihren Versuchen, mal schnell die
Tarifverträge loszuwerden und den Arbeitnehmern längere Arbeitszeiten zu verordnen,
die Rechnung ohne die Betroffenen gemacht. Viele sind in die IG Metall eingetreten.
Denn jetzt ist klar: Es geht ans Eingemachte, wenn sie sich nicht gemeinsam dagegen
wehren. Und dazu sind immer mehr Beschäftigte bereit.
Foto: Joachim E. Roettgers / GRAFFITI
8
Kfz-Handwerk 1/2008
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 9
Tarifkonflikt
DIE TOP 10 DES JAHRES 2007
40-Stunden-Woche, weniger Urlaub, weniger Weihnachtsgeld, niedrigere Zuschläge für Mehrarbeit – so hätten es die
Arbeitgeber im Kfz-Gewerbe gerne. Darum versuchen einige,
sich gleich der Tarifverträge zu entledigen: die Kfz-Innungen
in Bayern und Baden-Württemberg erklärten kurzerhand, sie
seien nicht mehr für Tarifverträge zuständig, so dass die IG
Metall für ihre Tarifforderungen praktisch keine Ansprechpartner mehr hat. In mehreren Tarifgebieten kündigten die Arbeitgeber die Manteltarifverträge.
In Nordrhein-Westfalen, wo in den letzten Wochen verhandelt wurde, bot die IG Metall Kompromisse an: zum Beispiel
flexiblere Arbeitszeiten. Doch die Arbeitgeber lehnten in der
dritten Verhandlung Ende Februar alle Vorschläge ab: 40Stunden-Woche ohne Lohnausgleich – basta. Das war ihre
Antwort. Würden sie das durchsetzen, käme das einer Lohnkürzung um 14,3 Prozent gleich. »Lohnraub pur« nannte das
die IG Metall in NRW. »Eine Minusrunde zu fordern und gleichzeitig steigende Verkaufszahlen von elf Prozent zu verkünden, ist dreist und unverschämt«, warf Niedersachsens IG
Metall-Bezirksleiter Hartmut Meine den Arbeitgebern vor.
Denn so dramatisch schlecht geht es der Branche insgesamt
nicht. Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen
Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) stieg der Umsatz 2006 um 6,4
Prozent auf über 131 Milliarden Euro. Das Hauptproblem der
Händler ist der steigende Druck der Autokonzerne – und dagegen hilft auch kein Lohnverzicht.
Was die Arbeitgeber als Lohnerhöhung boten, verschlug
den Verhandlern der IG Metall in NRW die Sprache: mickrige
zwei Prozent. Gefordert werden fünf bis 5,5 Prozent – bei gleicher Arbeitszeit wie bisher. Außerdem sollen die Arbeitgeber die gekündigten Tarifverträge wieder in Kraft setzen.
NEUE MITGLIEDER IM KFZ-HANDWERK
Betriebe
mit weniger als 100 Beschäftigten
neue
Beschäftigte
Mitglieder insgesamt
Hanser und Leiber, Ulm
Gottfried Schultz, Mülheim
Pickel Josef, Erlangen
Volkswagen Zentrum Augsburg
Autohaus Rhein, Würzburg
Autohaus Feicht, München
Tesmer, Hamburg
Autohaus Lüttmer, Flensburg
Autohaus Stratemann, Dortmund
MAN Truck & Bus, Düsseldorf
Elmer, Rheine
35
34
34
32
31
29
28
28
24
24
24
77
88
94
98
98
89
80
63
49
55
82
neue
Beschäftigte
Mitglieder insgesamt
Niederlassungen
BMW, München
Raffay, Hamburg
Daimler-Chrysler, München
Daimler, Nürnberg
Daimler, Reutlingen-Tübingen
Daimler-Chrysler, Regensburg
Daimler, Duisburg
Daimler-Chrysler, Würzburg
Mercedes-Benz, Stuttgart
DaimlerChrysler, Augsburg
1445
859
854
805
528
271
512
327
961
384
neue
Beschäftigte
Mitglieder insgesamt
mit mehr als 100 Beschäftigten
Ernst Dello, Hamburg
Herbrand, Krefeld
Gottfried Schultz, Essen
Mahag, München
Lueg, Bochum
ASW, Heilbronn-Neckarsulm
Held+Ströhle, Ulm
Schwabengarage, Stuttgart
Gottfried Schultz, Wuppertal
Gottfried Schultz, Neuss
150
121
92
75
74
58
57
55
51
47
878
246
363
840
496
255
347
730
293
161
Nach dem Crash-Kurs »brodelt es gewaltig«
Stand Januar 2008 Quelle: IG Metall
Betriebe
303
195
179
155
129
114
101
97
96
94
Die Fronten sind verhärtet. »Es brodelt gewaltig«, beobachtet Sabine Zach, die bei der IG Metall in Baden-Württemberg
für das Kfz-Handwerk zuständig ist. In den anderen Regionen ist es genauso. In den Tarifgebieten NRW, Baden-Württemberg und Hamburg haben die Kfz-Beschäftigten in
Warnstreiks gezeigt, dass sie sich das Verhalten der Arbeitgeber nicht länger gefallen lassen. Der Crash-Kurs der Arbeitgeber führte dazu, dass im vergangenen Jahr fast
10 000 Beschäftigte aus Kfz-Betrieben in die IG Metall eintraten. Die Arbeitgeber haben es in diesem Tarifkonflikt also mit
einem Gegenüber zu tun, das stärker denn je ist.
MEHR ANGRIFFE – MEHR MITGLIEDER: NEUAUFNAHMEN 2007 DER IG METALL IM KFZ-HANDWERK NACH BEZIRKEN
NordrheinWestfalen
Bayern
Küste
BadenWürttemberg
Hessen, RheinlandPfalz, Saarland,
Thüringen
Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt
Berlin, Brandenburg,
Sachsen
3419
Stand Januar 2008 Quelle: IG Metall
Wo die Arbeitgeber die
Tarifverträge am
massivsten angriffen,
gewann die IG Metall
die meisten neuen
Mitglieder: In NRW, Baden-Württemberg,
Bayern und an der Küste hat sich die Zahl der
Neuaufnahmen 2007
verdreifacht.
2092
1361
2006 2007
1313
1312
621
584
466
2006 2007
2006 2007
2006 2007
742
645
2006 2007
678
380
2006 2007
169
201
2006 2007
9
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 10
ASW-Autohäuser
TARIF AKTIV I
Die Hardliner sitzen im eigenen Haus
In den ASW-Autohäusern haben es die Beschäftigten mit Hardlinern des Arbeitgeberlagers zu tun. Ihre Geschäftsführer haben die Flucht aus den Tarifverträgen mit organisiert. Dutzende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ihnen darauf mit dem Eintritt in die IG Metall geantwortet.
ZAHLEN
Die ASW-Gruppe mit
neun Standorten im
Raum HeilbronnFranken beschäftigt
an zehn Standorten
rund 350 Menschen.
An sieben Standorten
gibt es einen Betriebsrat.
Neue Mitglieder im
vergangenen Jahr: 60.
Im Grunde sind die meisten Monteure und
Angestellten in den ASW-Autohäusern im
Raum Heilbronn gut dran. »An sieben unserer Standorte gibt es einen Betriebsrat vor
Ort«, sagt Betriebsratsvorsitzender und Metaller Udo Zeyer. »Das hilft, die Interessen
der Beschäftigten durchzusetzen.«
Bei der Geschäftsleitung stehen Arbeitnehmerinteressen nicht gerade im Mittelpunkt.
Mit Siegfried Wolpert, Klaus Mulfinger und
Klaus Wild wird ASW ausgerechnet von jenen
Hardlinern geführt, die in der neuen »Tarifgemeinschaft« der Arbeitgeber an vorderster
Front mitmischen. »Unsere Geschäftsführer
haben die Tarifflucht der Arbeitgeber mit organisiert und wollen mit Hilfe dieses dubiosen Verbandes die Arbeitsbedingungen
massiv verschlechtern«, kritisiert Zeyer.
Unter solchen Voraussetzungen fällt die
Mitgliederwerbung nicht so leicht. Nicht, dass
die Geschäftsleitung Gewerkschaftsmitglie-
Betriebsratsvorsitzender
und Metaller Udo Zeyer:
»Unsere Geschäftsführer
haben die Tarifflucht der
Arbeitgeber mit
organisiert und wollen
mit Hilfe dieses dubiosen Verbandes die
Arbeitsbedingungen
massiv verschlechtern«
der schikaniert. Aber die Gegenwehr direkt in
den Autohäusern zu organisierten, fand der
Betriebsrat zu riskant. Also hat er im vergangenen Jahr zwei Versammlungen bei der IG
Metall in Neckarsulm organisiert. »Wir wollten
ganz bewusst keine Betriebsversammlungen
in den Autohäusern, denn dort sitzt dann die
Geschäftsleitung auf dem Podium«, begründet der Betriebsratsvorsitzende die »Ausflüge«.
Um so lebhafter ging es im großen Saal der
Neckarsulmer IG Metall zu. Auch viele Unorganisierte kamen. »Wir haben über die Folgen der Tarifflucht durch die Arbeitgeber
informiert«, berichtet Zeyer. »Und darüber,
dass die »Nachwirkung von Tarifverträgen nur
für IG Metall-Mitglieder gilt«. Nach den Veranstaltungen bei der IG Metall seien Dutzende ASW-Beschäftigte IG Metall-Mitglied
geworden, berichtet Zeyer. »Allein im vergangenen Jahr sind 60 eingetreten«.
ASW-Niederlassung in Heilbronn: An
sieben der ASW-Standorte gibt es
einen Betriebsrat vor Ort.
Fotos: Martin Storz / Graffiti
10
Kfz-Handwerk 1/2008
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 11
Schultz-Gruppe
TARIF AKTIV II
Viele kommen von sich aus zur IG Metall
Bei der Schultz-Gruppe in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr rund 300 Beschäftigte in die
IG Metall eingetreten. Dafür mussten die Betriebsratsmitglieder noch nicht einmal werben. Als die Arbeitgeber die Tarifverträge gekündigt hatten, war für die Beschäftigten gleich klar: Jetzt geht es ans Eingemachte.
»
»Wir haben gar keine Mitgliederwerbung gemacht.
Wir haben nur die Aushänge der Landesinnung gesammelt,
kopiert, an die Kolleginnen und Kollegen weitergegeben
und uns als Ansprechpartner zur Verfügung gestellt«.
Foto: Manfred Vollmer
Klaus de Nardo, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende
der Schultz-Gruppe
Die Betriebsversammlungen an den Standorten der Essener Unternehmensgruppe Gottfried Schultz im vergangenen Dezember waren
gut besucht. Kaum einer hatte noch gearbeitet. Betriebsrat und IG Metall informierten die
Beschäftigten darüber, welche Folgen die Kündigung des Manteltarifvertrags durch die Arbeitgeber hat. »Mit dem Thema hatte ich mich
vorher nie auseinandergesetzt«, gesteht ein
Auszubildender. Nach der Betriebsversammlung wusste er, was ihm die Zukunft bringen
könnte: längere Arbeitszeiten, weniger Urlaub,
weniger Geld.
Noch vor Weihnachten ist er in die IG Metall
eingetreten: »Ich habe mein Berufsleben noch
vor mir und hoffe, dass die IG Metall mich unterstützt.« Der Auszubildende ist einer von rund
300 Beschäftigten der Schultz-Autohäuser, die
im vergangenen Jahr IG Metall-Mitglieder wurden. »Dabei haben wir gar keine Mitgliederwerbung gemacht«, sagt Klaus de Nardo, der
Gesamtbetriebsratsvorsitzende. »Wir haben
nur die Aushänge der Landesinnung gesammelt, kopiert, an die Kolleginnen und Kollegen
Kfz-Handwerk 1/2008
ZAHLEN
Die Schultz-Gruppe
gehört zu den größten Vertragshändlern
für die Marken des
VW-Konzerns und
Porsche in Deutschland.
An den insgesamt
33 Standorten des
Großraums RheinRuhr beschäftigt die
Autohandelskette
rund 19oo Menschen.
An allen Standorten
bestimmen Betriebsräte mit.
Anzahl der aufgenommenen Betriebsratsmitglieder im
vergangenen Jahr:
rund 300.
weitergegeben und uns als Ansprechpartner zu
Verfügung gestellt«. Meistens hätten die Beschäftigten schnell verstanden, dass die Landesinnung ans Eingemachte will. Und auch,
dass Gegenwehr geleistet werden muss. Am
Ende brauchten die Betriebsratsmitglieder
dann nur noch die Aufnahmescheine auszugeben.
Inzwischen ist mehr als die Hälfte der rund
2000 Beschäftigten der Schultz-Gruppe Mitglied in der IG Metall. »Unsere Leute sind auch
bereit, in den Arbeitskampf zu gehen«, schätzt
de Nardo. »Vorerst ist Arbeitskampf nur eine
Option«, sagt der Gesamtbetriebsratsvorsitzende. Aber wenn es doch soweit kommt ist für
ihn ganz klar: »Streikgeld gibt es nur für Mitglieder der IG Metall.«
Währenddessen verhandeln die Tarifparteien, und de Nardo ist sicher, dass die Landesinnung sich nicht durchsetzen wird. »Selbst
der Schultz-Geschäftsleitung gehen einige Forderungen der Innungen zu weit.« Besonders
delikat: Die Schultz-Gruppe gehört Robert Rademacher, dem Präsident des ZDK.
11
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 12
Raffay-Autohäuser
Siemens
TARIF AKTIV III
»Betriebsrats-Telegramm« alle 14 Tage
In den Raffay-Autohäusern sind im vergangenen Jahr mehr Beschäftigte in die IG Metall eingetreten als in allen anderen Hamburger Betrieben. Obwohl die Chefs versuchten, Betriebsräte daran zu hindern, Mitglieder
für die Gewerkschaft zu werben. Die Beschäftigten ließen sich dadurch nicht einschüchtern.
Der Vertragshändler
für VW, Audi, Bentley
und Skoda beschäftigt an elf Standorten
in Hamburg rund 670
Menschen.
Neueintritte in die IG
Metall 2007: 195.
Rolf Schuldt, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Raffay in Hamburg, erinnert
sich gut an die Arbeitgeber-Aktionen im vergangenen Jahr. »Dass sie den Mantel gekündigt haben, hat uns im Grunde die Arbeit
erleichtert«, beschreibt er seine Erfahrungen
als Betriebsrat und Metaller. Die Innung hatte den Manteltarifvertrag gekündigt. Betriebsrat und IG Metall gingen in die
Offensive. »Wir haben auf Versammlungen
darüber informiert, welche Folgen der Angriff
vor allem auf Unorganisierte hat«, berichtet
Schuldt. »Und wir haben vermittelt, dass wir
uns gemeinsam wehren müssen.«
Auch die Hamburger Verwaltungsstelle hat
richtig Dampf gemacht. »Erst haben wir über
die Pläne der Arbeitgeber und die Bedeutung
des Flächentarifvertrags informiert«, erinnert
sich Friedhelm Ahrens. »Dann gingen wir daran, neue Mitglieder aufzunehmen.«
Offenbar konnten die Metaller viele überzeugen. Denn in den damals 13 Hamburger
Autohäusern von Raffay sind 195 Beschäftigte in die IG Metall eingetreten. Für die Hansestadt ist das Rekord.
Damals ruderten die Arbeitgeber zurück.
Schuldt ist sicher: »Sie haben gemerkt, dass
es Widerstand gibt.«
Foto: Cordula Kropke
ZAHLEN
Dass der Betriebsrat allein nicht viel bewegen
kann und auf die Beschäftigten angewiesen
ist, ist auch klar. »Wir versuchen, unsere Arbeit so transparent wie möglich zu gestalten«, sagt Schuldt. So wird alle 14 Tage ein
»Betriebsratstelegramm« erstellt und in allen
Hamburger Raffay-Betrieben ausgehängt. Es
enthält Infos über die Arbeit des Betriebsrats
und über das aktuelle Tarifgeschehen.
Anderererseits erwarten die Beschäftigten
diese Offenheit aber auch. Wie sonst soll gewerkschaftliche Solidarität entstehen?
Jetzt gibt es im Betrieb viele IG Metall-Mitglieder, die zusammenhalten. Kein Wunder,
dass manche Geschäftsführer arg angespannt sind. Es passt nicht jedem in den
Kram, wenn die Belegschaft selbstbewusst
ist und sich organisiert. Mehr als einmal versuchten die Raffay-Chefs daher, die Betriebsratsmitglieder von der Arbeit abzuhalten und
ihnen Werbung für die IG Metall zu verbieten. Aber die Metallerinnen und Metaller ließen sich nicht einschüchtern. Sie wissen,
dass sie nicht alleine stehen. Keine schlechte Voraussetzung für die anstehende Tarifrunde.Schuldt: »Unsere Leute wissen, um
was es geht. Jetzt müssen sie zeigen, dass
sie auch den Mumm haben, zu kämpfen.«
Rolf Schuldt, stellvertretender
Betriebsratsvorsitzender bei Raffay in
Hamburg: »Dass sie den Mantel gekündigt haben, hat uns im Grunde die Arbeit
erleichtert. Erst haben wir über die Pläne
der Arbeitgeber und die Bedeutung des
Flächentarifvertrags informiert. Dann
gingen wir daran, neue Mitglieder
aufzunehmen.«
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 13
Tarifpolitik
HELGA SCHWITZER ÜBER DEN KONFLIKT MIT DEN ARBEITGEBERN
»Nicht mehr bereit zurückzustecken«
In den Kfz-Betrieben steht die IG Metall vor harten Konflikten mit den Arbeitgebern. Helga Schwitzer,
geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, sieht die IG Metall dafür gut gewappnet.
»
In sieben Tarifgebieten sind die
Tarifverträge Ende Februar ausgelaufen. In
zwei weiteren passiert das Ende März. Die Arbeitgeber wollen zurück in die Vergangenheit:
zur 40-Stundenwoche – ohne Lohnausgleich.
Die IG Metall ist strikt dagegen. Sie fordert fünf
bis 5,5 Prozent höhere Entgelte. Bundesweit
kämpft sie dafür, dass die Tarifverträge weitergeführt und die von den Arbeitgebern gekündigten Verträge wieder in Kraft gesetzt werden.
Kfz-Betriebe und Autohändler sind zurzeit ein Topthema für die IG Metall.
Warum ist die Branche für die Gewerkschaft so wichtig?
Helga Schwitzer: Im Kfz-Handwerk versuchen Arbeitgeberverbände zurzeit in
einer Reihe von Tarifgebieten, die Flächentarifverträge auszuhebeln. Sie wollen sich von bisherigen Tarifstandards
verabschieden und teilweise tariffreie
Zonen durchsetzen. Bei einer Branche
mit rund 473 000 Beschäftigten ist das
kein Pappenstiel. Wenn ihnen das gelänge, hätte das zur Folge, dass der
Wettbewerb nicht mehr über die Qualität der Leistungen ausgetragen würde,
sondern über die Löhne. Die Folge wäre eine Spirale nach unten bei den Entgelten. Das hätte auch auf andere
Handwerksbereiche Auswirkungen –
und möglicherweise auf die Tarifstandards in der Industrie. Das wird die IG
Metall nicht hinnehmen, sondern mit
Kfz-Handwerk 1/2008
vereinten Kräften dafür kämpfen, dass
die Tarifverträge erhalten bleiben.
Die Arbeitgeber argumentieren, die
Branche ist in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Darum seien die tariflichen Standards nicht mehr haltbar.
Schwitzer: Dass die Branche in einer
schwierigen Situation ist, bestreiten wir
nicht. Das Kfz-Handwerk befindet sich
in der Zange zwischen Herstellern und
Kunden. Einerseits sind die Betriebe
dem Kostendruck der Autokonzerne
ausgesetzt. Andererseits kaufen die Autofahrer bei sinkender Kaufkraft weniger neue Fahrzeuge und bringen ihre
Autos nicht mehr so oft in die Werkstatt.
Aber es ist keine Lösung, die Probleme
auf die Beschäftigten abzuwälzen.
Die IG Metall geht jetzt in die Offensive. Im Frühjahr sind viele Aktionen geplant. Wie ist denn die Stimmung?
Foto: Jens Braune del Angel
»Wir stehen in einer der
wich tigsten Auseinander set zungen der vergangenen Jahre. Es geht um die Zukunft
der Tarifverträge schlechthin.«
Schwitzer: Kämpferisch. Und das ist
auch kein Wunder nach den Angriffen
der Arbeitgeber auf die Tarifverträge.
Außerdem haben die Einkommen in den
vergangenen Jahren nicht mehr mit dem
Anstieg der Preise Schritt gehalten, die
Reallöhne sind also gesunken. Darum
sehen die Kfz-Kollegen jetzt erheblichen
Nachholbedarf und sind nicht mehr bereit, weiter zurückzustecken. Das zeigt
sich auch darin, dass die IG Metall im
letzten Jahr fast 10 000 neue Mitglieder
im Kfz-Handwerk gewonnen hat. Das
hat ihre Position gegenüber den Arbeitgebern natürlich gestärkt. Wenn sich
die Betriebe also weiterhin weigern, auf
die Forderungen der Beschäftigten einzugehen, ist nicht auszuschließen, dass
der Konflikt eskaliert. Jetzt haben wir
begonnen, uns massiv zur Wehr setzen
und für gute Entgelte und gute Arbeitsbedingungen im Kfz-Handwerk zu
kämpfen.
13
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
News
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 14
+ + +
+ + +
Immer mehr arbeiten? Um besseren
Service zu bieten, bräuchten Werkstätten
keine längeren Arbeitszeiten, sondern
»intelligente Arbeitszeitmodelle«.
Tarifkündigung
Foto: Cordula Kropke
»Dreist« durch die Firma gelaufen
Unternehmensberater warnt
40-Stunden verschärfen Krise
Harte Kritik an den Kfz-Arbeitgebern
übt der Unternehmensberater Professor Klaus Kost. Mit der Strategie, die
Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verschlechtern, könnte das KfzHandwerk die Probleme der Branche
nicht lösen, sagt der Geschäftsführer
der Beratungsfirma PCG Project Consult in Essen. Im Gegenteil: Sie würden die Krise nur verschärfen. Längere Arbeitszeiten gefährdeten Arbeitsplätze, weil sie sie überflüssig machten. Und sie gefährdeten die Qualität
der Arbeit, weil die Motivation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
sinke. »Vor allem müssen die Tarifverträge erhalten bleiben«, sagt Kost.
»Sie sind der Garant dafür, dass eine
Lösung im Konsens gefunden wird.«
Der Unternehmensberater sieht Verbesserungsbedarf vor allem in der
Qualität der Dienstleistungen. Um
besseren Service zu bieten, bräuchten
die Autohäuser und Werkstätten aber
14
keine längeren Arbeitszeiten, sondern
»intelligente Arbeitszeitmodelle«.
Kost empfiehlt einen »Kfz-Gipfel« mit
Politikern, IG Metall und Kfz-Verbänden. Er müsse das Ziel haben, »die
Autohändler aus der Umklammerung
der Hersteller zu befreien«, die sie
»auspressen wie Zitronen«.
Schwarzarbeit
Bei schlechter Arbeit Pech gehabt
Bei Schwarzarbeit haben Auftraggeber keinen Anspruch, dass ihnen die
Arbeitskosten rückerstattet werden,
wenn Arbeiten mangelhaft ausgeführt
wurden. Nach einem Urteil des Brandenburgischen Oberlandesgerichts ist
ein Werkvertrag, der »ohne Rechnung« geschlossen wurde, nichtig
(Aktenzeichen: 12 U 155/06 vom 7. Februar 2007). Nach Auskunft der KfzLandesinnung Bayern sind 2007 rund
neun Millionen Aufträge im Volumen
von über drei Milliarden Euro in
Schwarzarbeit oder auch in Do-ityourself geflossen.
Mit einem freundlichen »Grüß Gott« betraten Walther Mann von der IG Metall
Würzburg und ein weiterer Metaller das
VW-Audi-Autohaus in Veitshöchheim.
Sie wollten die Beschäftigten informieren, was es für sie bedeutete, dass die
Kfz-Landesinnung die Tarifverträge gekündigt hat. Weil dem Chef das nicht
passte, drohte er mit der Polizei, holte
sie aber nicht. Stattdessen erhielten die
Metaller eine Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs. Sie seien »dreist«
durch Firmenräume gelaufen. Das war
vor einem Monat. Passiert ist seitdem
nichts weiter. Die Metaller sehen den
Fall gelassen. Aufklärungsaktionen seien ein gewerkschaftliches Recht – Zutritt auf ein Betriebsgelände eingeschlossen.
Emil-Frey-Gruppe
Mit Trick zur 40-Stunden-Woche
Die Emil-Frey-Gruppe Deutschland, der
die Autohäuser der »Schwabengarage«
und der »Hessengarage« gehören, will
einen Teil der Beschäftigten in das neugegründete »FSD Dienstleistungszentrum« outsourcen. Offensichtlich sollen
mit diesem Trick Betriebsratsstrukturen
aufgelöst und schlechtere Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden. So
heißt es in einem Informationsschreiben an die Beschäftigten: »Die Frey Services Deutschland GmbH strebt für jeden Mitarbeiter die Einführung einer
40-Stunden-Woche an.« Real würde die
längere Arbeitszeit aber erst, wenn die
Betroffenen einverstanden sind. Danach sieht es aber nicht aus. Frank
Eberbach, Betriebsratsvorsitzender der
»Hessengarage« in Frankfurt: »Wir bleiben bei den tariflichen Regelungen für
Hessen«. Die garantieren 36-Wochenstunden, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Die Emil-Frey-Gruppe, die in Deutschland an 65 Standorten rund 3000 Menschen beschäftigt, hat 2006 rund 2,33
Milliarden Euro umgesetzt, 19 Prozent
mehr als im Jahr davor.
Kfz-Handwerk 1/2008
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
11.03.2008
19:16 Uhr
Seite 15
Strukturwandel abfedern
Alles rund um das Elterngeld
Eine neue Broschüre der IG Metall erklärt alles rund um das neue Elterngeld. Zu bestellen unter:
3 www.igmetall.de
kHome kThemen kGleichstellung
kFrauen- und Gleichstellungspolitik
kBücher und Broschüren
Nach welchen Regeln der Wettbewerb
in der Automobilwirtschaft funktioniert, wird zurzeit maßgeblich durch
die Gruppenfreistellungsverordnung
1400/2002 geregelt. Doch 2010 läuft
sie aus. Der Neuordnungsprozess ist in
eine heiße Phase getreten.
Die für die Neugestaltung zuständige
Generaldirektion Wettbewerb arbeitet
in diesen Monaten an einer Bewertung
der gültigen Wettbewerbsordnung.
Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen
für die Zeit nach 2010. Die Vorzeichen
für die Neuregelung sind für das KfzGewerbe und deren Beschäftigte
schlecht. Denn die Generaldirektion
Wettbewerb sieht Verbraucherschutz
und Preissenkungen als vorrangige Ziele an. Ein funktionierenden Wettbewerb für alle Marktakteure ist dagegen
nicht ihr Ziel. Im Gegensatz dazu tritt
die IG Metall dafür ein, dass bei der
Neuordnung der Wettbewerbsordnung
die Sicherung der Beschäftigung und
der sozialen Errungenschaften im Vordergrund steht. Die GD Wettbewerb
darf nicht die alleinige Verantwortung
für die Wettbewerbsregeln in der Automobilwirtschaft haben! Das Kfz-Gewerbe, das sich seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befindet, braucht
außerdem eine den Strukturwandel abfedernde Strukturpolitik. In die Pflicht
gehören auch die Arbeitgeberverbände. Sie müssen den mittelständischen
Arbeitgebern Nachhilfe in Unternehmensführung erteilen, statt ständig
Lohnverzicht zu predigen. Mehr zur
Gruppenfreistellungsverordnung unter:
3 www.igmetall.de
kThemen kBranchen kHandwerk
Termine, Kontakte und Informationen
Seminare
3 Zentrale Weiterbildungen
des Ressorts Handwerk
3 Seminar WX01408 Betriebsratsarbeit
im Handlungsfeld des Kfz-Betriebs
vom 5. bis 10. Oktober in Beverungen
3 Seminar WX01708 Erfolgreiche
Betriebsratsarbeit in VW/AudiHändler- und Servicebetrieben vom
20. bis 25. April 2008 in Beverungen
3 VRG-Seminare:
vom 22. bis 27. Juni 2008,
vom 2. bis 7. November 2008
in Beverungen
3 Seminar BWL WX02308
für Betriebsräte von VW/Audi
vom 1. bis 6. Juni 2008 in Beverungen
Arbeitshilfen
gibt es beim Vorstand der IG Metall,
Ressort Handwerk, zu beziehen bei
3 Christian Heide, 60519
Frankfurt/Main, Telefon 0 69–66 9326 47, Fax 0 69–66 93-21 40,
[email protected]
Die Ansprechpartner der
IG Metall für das KfzHandwerk
3 BMW, VW/Audi und Importeure:
Helmut Hennecke,
Telefon 069–66 93-24 92,
[email protected]
Kfz-Handwerk 1/2008
3 Daimler, Ford und Opel:
Herbert Weber,
Telefon 069–66 93-24 48,
[email protected]
3 MAN Truck & Bus:
Johannes Büttner,
Telefon 069–66 93-20 31,
[email protected]
3 Auto-Teil-Unger (ATU)
Stephen Maier,
Telefon 069–66 93-2624,
[email protected]
Extranet
Das Extranet der IG Metall bietet für
Funktionäre täglich Informationen über
Tarifverträge, Seminare und Betriebsvereinbarungen.
www.extranet.igmetall.de (Die Erstanmeldung erfolgt automatisch per Mitgliedsnummer)
Internet
3 www.igmetall.de/branchen/handwerk
(oder: www.igmetall.de/tarife/
nachrichten/handwerk/kfz.html)
3 www.igmetall.de/metall
Das Monatsmagazin metallzeitung ist online
in der jeweils aktuellen Ausgabe abrufbar.
3 www.kfzgewerbe.de
Hier gibt es Informationen zu
Ausbildungsberufen
Wap-Portal
3 www.igmetall-wap.de:
Das Berufsbildungs-Portal der IG Metall
bietet Informationen zum Thema
Berufsbildung. Die Registrierung
erfolgt per Mitgliedsnummer.
Impressum
Kfz-Handwerk
Das Branchenmagazin der IG Metall
Herausgeber: Berthold Huber,
Detlef Wetzel, Bertin Eichler
Anschrift: Redaktion metallzeitung,
Wilhelm-Leuschner-Straße 79,
60329 Frankfurt am Main, Telefon
0 69–66 93-2633, Fax 0 69–66 93-2000,
E-Mail: [email protected]
Internet: www.igmetall.de
Chefredakteurin: Susanne Rohmund
(verantwortlich im Sinne des
Presserechts)
Redaktion: Fritz Arndt, Dirk Erb,
Martina Helmerich, Sylvia Koppelberg,
Fabienne Melzer, Antonela Pelivan
Mitarbeit: Andreas Uphues
Gestaltung: Gudrun Wichelhaus
Bildredaktion: Michael Schinke
Vertrieb: Reinhold Weißmann, Telefon
0 69–66 93-22 24, Fax 0 69–66 93-25 38,
E-Mail: [email protected]
Druck: apm AG, Darmstadt
15
11.03.2008
19:17 Uhr
Seite 16
Foto: Manfred Vollmer
00_Kfz_Magazin_01_2008_apm.qxp:Kfz_Magazin_01_2008
Julia Herzogenrath, 22,
Auszubildende, ist das
Beitrittserklärung
3333.
bitte alles in Druckbuchstaben ausfüllen!
neue
Mitglied der
IG Metall in NRW
im Kfz-Gewerbe
2007
Name
Straße/Hausnummer
Postleitzahl/Wohnort
Telefon
»Warum ich in die IG Metall eingetreten bin? Ausschlaggebend war die
Betriebsversammlung im
Dezember. IG Metall und
Betriebsrat haben uns
aufgeklärt, was die Kündigung des Manteltarifvertrags bedeutet. Ich
gebe zu: Damit hatte ich
mich vorher nie auseinandergesetzt. Jetzt weiß
ich, was 2008 auf uns
zukommen könnte – längere Arbeitszeiten beispielsweise, weniger
Urlaub oder Einkommensverluste. Dagegen
will ich mich absichern,
ich habe mein ganzes
Berufsleben ja erst noch
vor mir.«
3
Geburtsdatum
E-Mail
Betrieb: Name und Ort
zur Zeit vollbeschäftigt
teilzeitbeschäftigt
Angestellte/r
Arbeiter/in
weiblich
männlich
Auszubildende/r bis voraussichtlich:
Nationalität
Änderung des bisherigen Status
Mitgliedsbeitrag (ein Prozent des monatlichen Bruttogehalts)
ab Monat
geworben durch (Name und Betrieb)
Einzugsermächtigung/Bankverbindung
Kfz-Magazin 1/2008
Trete auch du
bei, denn
gemeinsam sind
wir stark.
Vorname
Kto.Nr.
Bankleitzahl
Name des Kreditinstituts
in PLZ
Ort
Ich bestätige die erfassten Daten über meine Person sowie den Grund (Zugangsart) für die Eintragung dieser Daten.
Ich bin hiermit darüber informiert, dass die IG Metall zur Erfüllung ihrer satzungsgemäßen Aufgaben personenbezogene Angaben über
mich mit Hilfe von Computern (automatisiert) verarbeitet. Die für den Beitragseinzug nötigen Daten werden zwischen der IG Metall und
dem Geldinstitut – bei Lohnabzug mit dem Arbeitgeber – ausgetauscht (übermittelt). Die Verwaltungsstelle informiert mich auf Wunsch
über alle gespeicherten Daten.
Hiermit ermächtige ich widerruflich die IG Metall, den jeweils von mir nach Paragraf 5 der Satzung zu entrichtenden Mitgliedsbeitrag
von ein Prozent des monatlichen Bruttoverdienstes bei Fälligkeit einzuziehen. Diese Ermächtigung erstreckt sich im Rahmen der von
dem Ortsvorstand der IG Metall festgelegten Kassierungsart (Paragraf 5 Ziff. 5 Satz 3 der Satzung) sowohl auf den Abruf von meinem
Bankkonto, als auch auf den Einbehalt des Beitrags durch meinen Arbeitgeber in der jeweiligen Höhe. Dies schließt die Weitergabe der
entsprechenden Daten an die IG Metall ein. Dieser Auftrag kann nur schriftlich mit einer Frist von sechs Wochen zum Quartalsende bei
der Verwaltungsstelle der IG Metall rückgängig gemacht werden. Alle Änderungen oder Unstimmigkeiten, die sich aus diesem Auftrag
ergeben, kann ich nur bei der Verwaltungsstelle der IG Metall regeln. Die vorstehenden Daten werden zum Zweck der
Mitgliederbetreuung von der IG Metall erhoben und unter Beachtung des BDSG verarbeitet. Weitere Empfänger dieser Daten sind die
Service-Center der IG Metall. Den vorstehenden Hinweis zum Datenschutz habe ich zur Kenntnis genommen.
Datum / Unterschrift des Antragstellers / Mitgliedes / Kontoinhabers
online
Mitglied werden:
www.igmetall.de
Die Beitrittserklärung ausfüllen, ausschneiden und beim Betriebsrat abgeben oder einsenden an:
IG Metall, Wilhelm-Leuschner-Straße 79, 60329 Frankfurt am Main oder per Fax 069–6693 2021
16
Kfz-Handwerk 1/2008