Fliegenschnüre spleißen

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Fliegenschnüre spleißen
Fliegenschnüre spleißen
Habt ihr euch schon immer gefragt wie man beispielsweise Schusskopf und Running - Line
fest und haltbar miteinander verbinden kann oder sich seine Loops einfach selber herstellen
kann?
Ich nutze für meine Schnurverbindungen und Loops eine Eigenschaft, die fast alle
Fliegenschnüre besitzen. Denn ca. 90% aller Schnüre werden mit einer Seele aus
hohlgeflochtenem Material hergestellt. Die Tragkraft dieser Seele, ist gleichzusetzen mit der
Tragkraft der Fliegenschur. Stellt man seine Loops und Verbindungen aus eben dieser Seele
her, ohne sie zu beschädigen versteht sich, hat man durchgängig die gesamte Tragkraft der
Schnur zum Fang kapitaler Fische zur Verfügung.
Was benötigt man nun an Zubehör:
- Einen Nadelhalter
- Verschiedene Nähnadeln
- Knot Sense Kleber
- Einen Fadeneinfädler
- Etwas 30er Vorfachmaterial
- Eine Stopfnadel
- Eine Rasierklinge
Nachfolgend stelle ich euch die wichtigsten Verbindungen vor.
Dienstag, 17. April 2001
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Herstellung eines Loops
Um einen Loop zum Einschlaufen des
Vorfachs herzustellen, muss zuerst
einmal der Mandel der Fliegenschnur
entfernt werden.
Hierzu benötigt man ca. 30 cm 30er
Monofil. Man legt sich 2 Schlaufen wie
in Abbildung 2 und 3. Wichtig ist, dass
die rechte Schlaufe vor die linke
Schlaufe gelegt wird.
Nun schiebt man die übereinander liegenden Schlaufen über
die Fliegenschnur und zieht sie zu.
Jetzt kann man das Monofil wie auf der Abbildung zu
sehen, fest herunterziehen. Die Seele der Schnur
müsste nun freigelegt sein. Sollten sich noch
Rückstände des Mantels auf der Schnur befinden, kann
man diese mit dem Fingernagel entfernen oder
wiederholt den Vorgang mit dem Monofil.
Dienstag, 17. April 2001
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Jetzt wird ca. 1 cm der Seele mit Hilfe einer Nadel
ausgefasert. Danach schneidet man mit der
Rasierklinge ca. 50% der Fasern ab. Diese Maßnahme
erleichtert das spätere Durchziehen der Seele.
Nun schiebt man die Nadel
vorsichtig in den Hohlraum
der Seele. Nach ca. 2 cm
drückt man die Nadel wieder
nach außen durch den Mantel
hindurch. Die Nadel sollte
nicht zu spitz sein, da man
sonst zu leicht vorzeitig wieder durch das Geflecht stößt.
Nun wird der Nadelhalter entfernt
und das ausgefaserte Geflecht in
das Nadelöhr eingefädelt. Man
kann sich hier sehr gut der Hilfe des
Einfädlers bedienen.
Der Nadelhalter wird wieder
aufgesetzt. Jetzt wird das
Ende durch die Seele
gezogen. Je nach Schur geht
das zum Teil sehr schwer.
Leichtes drehen der Nadel
erleichtert diese Vorgang.
Kurz bevor man das Öhr der
Nadel herauszieht muss man
aufpassen, dass man durch
den Ruck, der durch das herausziehen entstehen kann, die Öse nicht sofort zuzieht. Ab besten
steckt man vorher eine zweite Nadel durch die Öse.
Dienstag, 17. April 2001
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Sollte ihr die Nadel nicht im vorherigen
Arbeitsgang durch die Öse gesteckt haben müsst
ihr das spätestens jetzt tun.
Sie wird nämlich für den nächsten Schritt benötigt.
Man gibt nun einen Tropfen Kleber auf die
Austrittsstelle der Seele am Mantel. Sowie der
Kleber ins Spiel kommt muss schnell gearbeitet
werden. Man hat wirklich nicht viel Zeit.
Jetzt zieht man die Seele mit Hilfe der Nadel ein Stück
zurück. Im gleichen Moment streicht man mit den
Fingern von der neu entstandenen Öse her, die durch
das Durchziehen aufgestauchte Seele, wieder glatt.
Der Kleber ist nun durch das Ziehen und Glattstreichen
in das innere Seele gelangt und hat alles fest
miteinander verklebt. Die Verbindung hält übrigens
auch ohne Kleber. Aber sicher ist sicher.
Der überstehenden Rest Seele wird nun mit der Rasierklinge
direkt am Mantel abgeschnitten. Fertig ist der Loop. Je nach
Geschmack kann die Größe der Öse variiert werden.
Dieser Loop kann universell eingesetzt werden. Die der Größe der Öse kann beliebig
verändert werden. Nach etwas Übung sollten die beschriebenen Arbeitsgänge flott von
der Hand gehen.
Mit dieser Technik kann man sich übrigens auch große Schlaufen ins Backing machen,
so lassen sich auch aufgerollte Fliegenschnüre einschlaufen.
Dienstag, 17. April 2001
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Fliegenschnüre verbinden
Zuerst wird die Nadel in das zu
verbindende Ende der
Fliegenschnur einführt (z.B.
Schusskopf). Es muss darauf
geachtet werden, dass man sich
mit der Nadel im Hohlraum des
Seele befindet. Nach ca. 3 cm
drückt man die Nadel durch
den Mantel nach außen.
Man bereitet
nun die
einzuziehende
Schnur (z.B.
Running Line) vor. Die
dazu
benötigten Arbeitsschritte entnehmt bitte dem Kapitel "Herstellung eines Loops". Das
ausgefaserte Ende wird ins Nadelöhr eingefädelt und der Nadelhalter wird wieder aufgesetzt.
Jetzt wird die
freigelegte
Seele durch
das andere
Schnurende
gezogen bis
das Nadelöhr
aus dem
Mantel austritt.
Die verbleibende Seele
wird mit Kleber
eingestrichen. Mit den
Fingern oder einer Zange
wird die Seele nun
ebenfalls in die andere
Schnur gezogen. Wird
eine dünnere Schnur
eingezogen, kann man
diese noch etwas mit
einziehen. Gleichstarke
Schnüre lässt man einfach stumpf gegeneinander stoßen.
Dienstag, 17. April 2001
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Die überschüssige Seele wird nun
wieder mit der Rasierklinge direkt am
Mantel abgeschnitten.
Zum Schluss gibt man noch etwas
Kleber auf die Austrittsstelle der Seele
am Mantel.
Mit der beschriebenen Methode kann man die unterschiedlichsten Fliegenschnüre
miteinander verbinden.
Andy Krüger
Dienstag, 17. April 2001
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