Berlinale Special
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Berlinale Special
NR. 1 10. 2. 2005 WWW.BUNTE.DE S T A R S · S T I L · S Z E N E BERLINALE 2005 EXTRA KEVIN SPACEY Hast du noch Töne! Töne! In seinem neuen Film Film singt der Star. Wieso? Wieso? SEITE 6 KRISTIN SCOTT THOMAS So schön, so scheu, so Star! Ihre tollsten Kleider SEITE 3 SARAH JESSICA PARKER & KIM CATTRALL Zwei Stars („Sex and the City“) tanzen Ballett beim Begrüßungskuss. Es geht aber auch herzlicher (und leichter). Große Bussi-Kunde SEITE 8 GLAMOURAMA! Ab heute verwandelt sich ganz Berlin in einen Laufsteg (v. l): Alexandra Maria Lara („Der Untergang“) in Strenesse, Joan Collins in Mark Zunino & Katja Flint in Celine gestern bei der Goldenen Kamera Berliner Bussi-Test S TA R - WATC HIN G 6 10. 2., DONNERSTAG 10.30 Uhr: Fototermin mit der Berlinale-Jury im „Hyatt“, u. a. mit Roland Emmerich und Franka Potente 19.30 Uhr: Eröffnungsfilm „Man to Man“ mit Kristin Scott Thomas,Joseph Fiennes im Berlinale Palast 22.30 Uhr: Großer Eröffnungsempfang 6 11. 2., FREITAG 16.30 Uhr: „Thumbsucker“-Vorführung im Berlinale Palast mit Keanu Reeves, Benjamin Bratt 22 Uhr: Volkswagen „People’s Night“ im „Borchardt“, u. a. mit Moritz Bleibtreu, Nikolai Kinski, Heike Makatsch 6 12. 2., SAMSTAG 19.30 Uhr: „Changing Times“ im Berlinale Palast mit Catherine Deneuve, Gérard Depardieu 6 13. 2., SONNTAG 18.45 Uhr: „Silentium“ im Zoo Palast 1 mit Joachim Król, Jürgen Tarrach 19 Uhr: Dom-PérignonEmpfang im „China Club“ mit Kevin Spacey 21.30 Uhr: „Beyond the Sea“ im Zoo Palast 1 mit Kevin Spacey 6 14. 2., MONTAG 18 Uhr: „BUNTE night“ – neue Ausgabe! 19 Uhr: „Keine Lieder über Liebe“ im Zoo Palast 1 mit Heike Makatsch, Jürgen Vogel 20 Uhr: „Cinema for Peace“-Gala, Konzerthaus am Gendarmenmarkt, mit Susan Sarandon, Catherine Deneuve, Bianca Jagger, Glenn Close, Tim Robbins SO KÜSST MAN AUF DEM ROTEN TEPPICH ANZEIGE NATASHA RICHARDSON Eine Queen des roten Teppichs: Die blonde Beauty aus Hollywood stellt ihren Film „Asylum“ vor GOLDIE HAWN UND KURT RUSSELL Warm eingemummelt als nettes Ehepaar unterwegs in der Hauptstadt SEITE 8 + + + 32 0 0 F IL M E W U R D E N F Ü R D IE BE R L IN A L E G E M E L D E T + 3 43 F IL M E AUS 52 L Ä N D E R N W E R D E N G E Z E I GT + DAVO N 67 D EUT S C H E F IL M E + + + 0,5€ 0 Begegnung mit einem Star und das Tagebuch des Berlinale-Chefs KRISTIN SCOTT THOMAS: Sie gilt als Star der Berlinale. Zu Recht – große Schauspielerin, elegante Lady S O E L E G A N T L Ä U F T S IE Ü B E R D E N R OT E N T E P P I C H W I C H T I G E F IL M E „MAN TO MAN“ Kristin Scott Thomas im Eröffnungsfilm der Berlinale: als Abenteuerin in Afrika mit Joseph Fiennes ELEGANT-LOOK Kaskadenrobe von Chanel aus transparentem Chiffon mit Seidenunterkleid MÄDCHEN-LOOK Strassbesticktes Empirekleid von Chanel in Veilchenviolett. Hochgeschlossen, Halbarm EROTIK-LOOK Couture von Gaultier im Smokingstil mit weißem Petticoat und langen Handschuhen GEEHRT VON DER QUEEN IHR LEBEN: SPANNEND WIE EIN FILM FÜR IHR Umweltengagement bekam sie 2003 von der Queen den Orden „Officer of the British Empire“ ■ HERKUNFT Britin, geboren am 24. Mai 1960, vier Geschwister. Vater Pilot, stürzt ab, als sie fünf ist. Mutter heiratet noch einen Piloten, auch er stürzt ab ■ KARRIERE Sie wollte Lehrerin werden, war Aupair in Paris, wurde Schauspielerin und bekam erst mit 27 die erste Filmrolle. Größte Erfolge: „Der englische Patient“, „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ ■ PRIVATLEBEN Sie wohnt mit Ehemann François Oliviennes (Gynäkologe) sehr zurückgezogen in einem Schloss bei Paris, sie haben drei Kinder „HEREINSPAZIERT“, ruft Dieter Kosslick Meine Berlinale DER FESTIVALCHEF hat die Tage bis zum großen „Plopp“ gezählt „GOSFORD PARK“ Als sündige Adlige Lady Sylvia in der Societysatire von 2002 „DER ENGLISCHE PATIENT“ ist eine der schönsten Liebesgeschichten im Kino DIENSTAG, 1. FEBRUAR Von mir aus könnte die Berlinale beginnen. Der Terminplan für 600 Filme steht, 17 000 Teilnehmer können kommen. Unserem Team bleibt nur abzuwarten, ob es Überraschungen gibt. MITTWOCH, 2. FEBRUAR Überraschung: Scarlett Johansson verleiht in Ohio einen Preis – 24 Stunden vor ihrem geplanten Berlinale-Auftritt. Keiner weiß, wie das funktionieren soll. Schreibe sofort ihrem Agenten. DONNERSTAG, 3. FEBRUAR Keanu Reeves schafft es zum roten Teppich am 11. 2., wenn „Thumbsucker“ läuft. Das war nicht sicher, denn der Star reist um die Welt, um Werbung für einen anderen Film („Constantine“) zu machen. Er kommt aus Barcelona mit einer Privatmaschine. FREITAG, 4. FEBRUAR Freue mich auf gute Bekannte wie Kristin Scott Thomas aus dem Eröffnungsfilm „Man to Man“. Die Berlinale ist großer Familienzirkus, die Familie wächst, je länger man dabei ist. Sibel Kekilli, Star der Berlinale 2004, kann leider nicht, weil sie dreht. Ihr „Gegen die Wand“ läuft gerade in den USA und die „New York Times“ ist voll mit Geschichten über sie. Kannste mal sehen, was aus einem Goldenen Bären alles werden kann. SAMSTAG, 5. FEBRUAR/SONNTAG, 6. FEBRUAR Zum Abschalten an die Ostsee. Am weißen Strand, bei klarer KRISTIN SCOTT THOMAS auf dem roten Teppich in Cannes. Die Robe des gefeierten Stars ist von Jean Paul Gaultier: schlicht, nachtblau, mit Spinnenbrosche Luft lüfte ich den Kopf, damit Platz ist für das, was kommt. Wenn Sie hier einen nach Berlinale fragen, sagt der: „Nee, noch nie gehört.“ Das holt einen zurück auf den Boden. MONTAG, 7. FEBRUAR Zurück in Berlin. Die Mega-Maschinerie läuft an, es herrscht eine Stimmung wie vor der Bescherung. Man steckt voller Tatendrang, aber richtig anstrengen kann man sich nicht mehr, weil’s gleich losgeht. DIENSTAG, 8. FEBRUAR Die ersten Gäste. Ich hole Roland Emmerich vom Flughafen ab und freue mich, dass wir mit ihm einen deutschen Jury-Präsidenten haben. Denn wir haben nicht nur drei deutsche Filme im Wettbewerb, sondern 64 deutsche Filme auf der Berlinale – so viele wie in keinem der 54 Jahre zuvor. Die chinesische Schauspielerin Bai Ling („Taxi 3“, „Star Wars 3“) kommt mit Schwester und Mutter. Gehen chinesisch essen, es ist Chinese New Year. MITTWOCH, 9. FEBRUAR Probe mit Anke Engelke. Zum 3. Mal stehen wir gemeinsam auf der Bühne. Das funktioniert zwischen uns, es bleibt auch eine Spannung, weil wir nicht präzise wissen, wie das Ganze zu Ende geht. Eines steht fest: Wir haben 26 Minuten, bevor der Eröffnungsfilm läuft, und wir wollen um jeden Preis pünktlich sein. Das hatten wir uns in den letzten Jahren übrigens auch fest vorgenommen. Drücken Sie uns die Daumen! NR . 1 | 2005 FRISCHE-LOOK Chiffonzweiteiler von Armani in Schlammfarben, außergewöhnlich wegen Blusenoberteil 3 BUNTE NIGHT TITELFOTOS: LISA ROSE/JPISTUDIOS.COM, EVENTPRESS/KROHN (3), SOLO FILM, SIEMONEIT, CS/SCHROEWIG, REFLEX; FOTOS: GETTYIMAGES (3), ACTION PRESS, CINETEXT (2), DPA, SIEMONEIT, CORBIS, A. PAULI/S. BRAUER PHOTOS So scheu, so schön Fotografen, Limousinen und Premieren PAARUNGEN LEO DICAPRIO war bei beiden Premieren, aber in Berlin war’s glamouröser – mit Megastar Cate Blanchett. In L. A. begleitete ihn die weniger bekannte BERLIN KEINE BERÜHRUNGSÄNGSTE mit Kameras hat HollywoodStar Dustin Hoffman. Im Kreis: BUNTE-Fotograf Stephan Schraps Die „Klickeria“ auf dem roten Teppich MICHAEL TINNEFELD Tritt als Gentleman und Lächler auf. Manieren? Tadellos. Aber mit der Kamera so gnadenlos wie ein Großwildjäger im Angesicht des Elefanten. Spezialität: stimmungsvolle Partyfotos. Hausfotograf von Boss, den Klitschkos und Werner WILLI SCHNEIDER Ösi mit Kumpelschmäh. Gern auch mal als Paparazzo unterwegs. Markenzeichen: GottschalkMähne. Stets gut gelaunt und enorm geschäftstüchtig. Hört das Gras wachsen in den VIP-Gärten Baldessarini ■ SOCIETYFotografen sind keine Paparazzi. Denn sie lauern nicht hinter Büschen, sondern begrüßen Stars mit Handschlag ■ WERKZEUG Zwei Digitalkameras à ca. 10000 Euro. Knipsen drei Fotos/Sekunde ■ EINKOMMEN 400 bis 800 Euro am Tag ■ SCOOP So heißt ein sensationelles Exklusivfoto, das bis zu 500000 Euro bringt – z. B. Papst in Badehose SABINE BRAUER Kamerastar von Marbella bis Moritz. Hausfotografin der Be- gum, Fürstin Gloria, Flicks. Fragt erst, bevor sie abdrückt. Elegante Erscheinung,oft bei Society privat eingeladen. Entdeckte Caroline & Ernst August als Liebespaar HENRY HERRMANN Stiller Berliner, bewegt sich in Politikund Wirtschaftskreisen wie ein Fisch im Wasser. Akzeptiert von der HauptstadtSociety. Gilt als so seriös, dass sich ERWIN SCHNEIDER Münchner, spezialisiert auf PromiUrlaub, Homestorys von TV-Stars und Volksmusikanten. Auftreten: wuselt wieselflink und unermüdlich. StarGuido Westerwelle pflege: Lädt VIPs in mit Freund von ihm seine eigene Box auf ablichten ließ dem Oktoberfest ein HOLLYWOOD Warum Berlin besser war als Hollywood „THE AVIATOR“: ein DICKERCHEN Film, zwei Städte, zwei Premieren und eine Überraschung – man wäre BERLIN lieber in Berlin HUMOR sticht dabei gewesen Zynismus: Desals in Hollywood. halb war der fröhliche Markus Warum? Maria Profitlich HOLLYWOOD Lesen Sie mal ... (o.) netter als der böse Bush-Feind Michael Moore RECHER HERZENSB HOLLYWOOD BERLIN DANKBAR wären sie gewesen in L. A., hätten sie unsere Dschungelkönigin Désirée Nick gehabt. Stattdessen mussten sie sich mit Debi Mazar behelfen. Wer ist das? Eine Nebenrollenspezialistin, die im Nerz kam. Die Nick trug als Tierfreundin Leopardenprint und war schreiend komisch MATTHIAS Schweighöfer (l.) liefen sofort zwei Beautys zu. Sänger Rufus Wainwright (o.) hatte nur Schwester Martha am Arm – 2:1 NEN PRIMADON BERLIN HOLLYWOOD FOTOS: STEPHAN SCHRAPS/BUNTE (6), WIREIMAGE (3), BABIRAD PICTURE (3), PEOPLE PICTURE, S. BRAUER PHOTOS, FACE TO FACE, ACTION PRESS, PEOPLE IMAGE (2), SABINE BRAUER, GETTYIMAGES STEPHAN STEFAN SCHRAPS Berliner Knuddelbär, den alle lieben. Kann alles: roter Roter Teppich, Homestorys, Nachtleben und Partys. Bei Bedarf 24 Stunden im Dienst, deshalb auch mal Familienstress. Scoop: Juhnkes letzter Geburtstag zu Hause Kate Beckinsale NR . 1 | 2005 Ich bin ein Star, setz dich hier rein BUNTE NIGHT 4 VIP-BLICK aus dem Fond: in den Kopfstützen zwei Bildschirme für DVD (Sketche von Loriot) und Video (Sightseeingtour durch Berlin). In der Mitte: Luxusklimaanlage mit Display. Auf Knopfdruck: Sitzheizung für Stars in Flatterfummeln REINER LUXUS Phaeton L von VW – 5,12 m lang, 420 PS. Dieses Modell kostet 140580 Euro VIP-TALK In Armlehnen stecken zwei Nokia-Handys 6310 i, aber nicht gratis: Der Star muss seine eigene Chipkarte einlegen. Kostenlos: Auf Knopfdruck massieren die Rindsledersitze den Rücken DER PHAETON von VW: 40 dieser Limousinen chauffieren prominente Gäste durch Berlin. Da würde man gern mitfahren – sooo viele Extras ... VIP-BAR mit Gratisservice: Zwischen den Hintersitzen steckt ein verspiegeltes Kühlschränkchen mit Moët & Chandon-Pikkolos, Vöslauer-Wasser und passenden Gläsern. Die ausgeklappte Tür dient als Tischchen VIP-PLATZ Tamara von Nayhauß im Phaeton L. Sitze werden per Knopfdruck zur Liege, Nackenstützen passen sich der Kopfhöhe an. Beinfreiheit wie auf der Couch VIP-AUSSTIEG Ladys verlassen den Phaeton L leichter, weil die Türöffnung 1,30 x 1,01 m groß ist: Knie zusammen, mit Händen abstützen, Beine seitlich versetzt nach außen schwingen und erheben + + + K EV IN SPAC E YS „ BE YON D TH E S E A “ SC H U F F Ü R 22 WO C H E N 20 0 A R BE IT SPL Ä T Z E IN BE R L IN U N D BR A N DE N BU RG + + + Ein singender Schauspieler und Regisseure, die Rollen vergeben Sie wollen zum Film? Dann sollten Sie diese 7 Top-Regisseure treffen. Sie sind alle in Berlin – aber wo? BUNTE-Guide für Einsteiger JEAN-PIERRE JEUNET, 51 Frankreichs Starregisseur („Mathilde – Eine große Liebe“) kommt zum Talent Campus und scheint fixiert auf Audrey Tautou. Da die aber mit Kollege Ron Howard („Da Vinci Code“) dreht, dürfte er Bedarf an „Mathilde – Eine neuen Gesichtern haben. Wo trifft große Liebe“ man ihn? Er liebt die „Paris Bar“. ROLAND EMMERICH, 49 Bereitet als Abwechslung von HollywoodBlockbustern wie „The Day After Tomorrow“ einen Film über mexikanische Sexsklaven vor, die in die USA geschleust werden („The Girl Next Door“). Wo trifft man ihn? „The Day After Als Jurypräsident täglich bei den Tomorrow“ Wettbewerbsfilmen (Berlinale Palast). TIM ROBBINS, 46 Der Schauspieler und Regisseur („Dead Man Walking“, Silberner Bär 1995) kommt mit Ehefrau Susan Sarandon und zeigt seinen Film „Embedded“. Wo trifft man ihn? Bei „Cinema for Peace“, 14. 2., KonzertSein Kriegsfilm haus. In Planung: ein Stoff über das „Embedded“ Künstlerviertel Greenwich Village. Und der Kevin, der hat Zähne ... KEVIN SPACEY, Hollywood-Superstar, sang bisher nur als Hobby. In Berlin singt und swingt er in der Filmbiografie seines Idols Bobby Darin. Sattelt er jetzt um? ollywood-Star Kevin Spacey, 45, zweifacher Oscar-Preisträger, hat sich einen Lebenstraum erfüllt: In der Musical-Biografie „Beyond the Sea“ (bundesweiter Start: 17. 2.) des Sängers Bobby Darin spielt Spacey nicht nur die Hauptrolle. Er singt auch sämtliche Songs, führt Regie, schrieb am Drehbuch mit und produzierte den Film, der fast ausschließlich in Berlin-Babelsberg gedreht wurde. H NR . 1 | 2005 ◆ BUNTE NIGHT 6 Warum ausgerechnet Bobby Darin? Warum nicht? Frank Sinatra, Elvis – es gibt doch genug weltberühmte Sänger. Warum also den kaum mehr bekannten Bobby Darin, der 1973 mit 37 Jahren starb? Wollen Sie Nachhilfe? Bobby Darin war einer der ganz großen amerikanischen Entertainer. Mit Megahits wie u. a. „Splish Splash“, „La Mer“ und „If I Were A Carpenter“. Außerdem hat er eine hervorragende Version des Brecht/Weill-Songs von „Mackie Messer“ abgeliefert ... Ja schon, aber ... ... und er ist immer noch brandaktuell. Robbie Williams hat ihn gecovert und Rod Stewart hat u. a. mit seinen Songs seine dritte Karriere ins Rollen gebracht. Und ganz abgesehen davon ist er mein Idol, seit ich denken kann. Als Sie jung waren, klebten Poster von Led Zeppelin, Deep Purple oder Jimi Hendrix in den Teenager-Zimmern. Nicht bei mir. Meine Mutter war ein großer BobbyDarin-Fan. Sie hatte alle Platten von ihm. Die habe ich mir Tag und Nacht angehört. Ab und zu habe ich mich sogar als Bobby Darin verkleidet und für sie eine kleine Show im Wohnzimmer abgezogen. Damals war das natürlich noch Playback. Das hat sich ja nun geändert? Was Ehrensache für mich war. Im Grunde meines Herzens bin ich nämlich ein verhinderter Sänger. Ich würde für mein Leben gern in Bars und Nacht- klubs auftreten. Leider gibt es diese Art von Nightlife-Kultur schon lange nicht mehr. Es sieht so aus, als ob Sie das Singen mehr befriedigt als die Schauspielerei. Wieso? Das sieht nicht nur so aus! Es ist ein unbeschreiblicher Adrenalinrausch. Jetzt weiß ich endlich, wie sich Rockstars fühlen! Meine Nagelprobe hatte ich vor ein paar Jahren bei einer Gala für John Lennon. Das war vielleicht aufregend! All die großen Rockstars auf der Bühne und im Publikum. Ich habe „Mind Games“ gesungen. Nach der Show kam Yoko Ono zu mir und gratulierte mir mit den Worten: „John wäre darüber sehr glücklich gewesen, aber auch ein bisschen sauer – denn du hast den Song etwas besser gesungen als er.“ Ich war im Himmel. In Hollywood gelten Sie als Star mit Ecken und Kanten. Ich bin anspruchsvoll. Im Filmbusiness gibt es so viele Blender und Dilettanten. Dagegen habe ich – vor allem früher – leidenschaftlich rebelliert. Das hätte mich sicher über kurz oder lang den Kopf gekostet. Denn Hollywood-Produzenten mögen es gar nicht, wenn man ihnen widerspricht. Da hatte ich das Glück, dem großen Jack Lemmon zu begegnen, der dann so etwas wie mein Mentor wurde. Und Jack hat mir vor allem Demut beigebracht. Seitdem bin ich viel umgänglicher, glaube ich. I n t e rv i e w : U l r i c h L ö s s l KEVIN SPACEY, 45 Der Oscar-Preisträger („American Beauty“, „Die üblichen Verdächtigen“) ist seit einem Jahr Direktor des Old Vic Theatre in London und hat dort jede Menge Rollen zu vergeben. In Berlin zeigt er stolz seine Regiearbeit „Beyond the Sea“ (13. 2., 21.30 Uhr, Zoo Palast), in der er als Bobby Darin singt, und stößt vorher im „China Club“ des Hotels „Adlon“ mit einem Glas „BEYOND THE SEA“ Kevin Spacey mit Kate Bosworth Dom Pérignon darauf an DANI LEVY, 47 Für den Komödien-Hit „Alles auf Zucker!“ (mit Hannelore Elsner) bekommt der gebürtige Schweizer den Ernst Lubitsch-Preis. Levy hat keinen konkreten neuen Filmstoff, ist aber umso offener für neue Talente. Wo trifft man ihn? „Alles auf Zucker!“ mit Bei der Preisverleihung am 14. 2. in Hübchen und Elsner der FFA, Große Präsidentenstraße. RIDLEY SCOTT, 67 Der „Gladiator“-Macher hat für „Emma’s War“ (Kriegsdrama im Sudan) als Star Nicole Kidman. Kleinere Rollen sind offen. Wo trifft man ihn? Am 13. 2., 14 Uhr, beim Talent Campus im Haus der Kulturen der Welt, „Gladiator“ mit um 17 Uhr im Stadtbad Oderberger Russell Crowe Str., wo er einen Prada-Spot vorstellt. WES ANDERSON, 35 Der US-Filmer zeigt seine „Tiefseetaucher“ am Mittwoch, 16. 1., 19.30 Uhr, im Berlinale Palast. Wo trifft man ihn? Er wohnt im „Ritz-Carlton“, liebt das „Facil“ im „Madison“. Geplant: Sein nächster Film („The Fantastic Sein neuer Film: Mr. Fox“) soll von zornigen Farmern, „Die Tiefseetaucher“ Hühnern und einem Fuchs handeln. HELMUT DIETL, 60 Meister der Komödie („Vom Suchen und Finden der Liebe“), als Produzent da. Wo trifft man ihn? Freitag, 11. 2., 21.30 Uhr, stellt er im Film Palast „Schatten der Zeit“ vor. Regisseur: Schützling Florian Gallenberger. Geplant: Film über Aufstieg und Fall schneller Aktienmillionäre. Sein Film: „Vom Suchen und Finden der Liebe“ FOTOS: GETTYIMAGES (2), SOLO FILM, ACTION PRESS (3), WARNER BROS., DPA, CINETEXT (5), X-FILM VERLEIH, FACE TO FACE, CONSTANTIN FILM KEVIN SPACEY („American Beauty“) kommt als Sänger mit dem Filmmusical „Beyond the Sea“ zur Berlinale Ein Papa-Denkmal, Hollywoods Goldie auf DA BEICHTET DER VATER orst Buchholz beim Entenfüttern, beim Spielen mit seinen Kindern am Strand – frühe Aufnahmen. Und dann der Weltstar im Alter, vom Leben gezeichnet, rauchend im Gespräch chBu er oph rist FILMEMACHER Ch mit seinem Sohn. Nächste Hacker ra nd Sa din un Fre holz mit Szene: „Hotte“, wie er genannt wurde, in scherzhaft liebevoller Streiterei mit Ehefrau Myriam Bru, heute 72, die dem Fremdgeher so viel verzieh. Zwei Jahre nach dem Tod des berühmten Stars hat ihm sein Sohn Christopher Buchholz, 43, in dem Dokumentarfilm „Horst Buchholz ... mein Papa“ (11. 2., 17 Uhr im CineStar) ein Denkmal gesetzt: sehr intim, mit vielen privaten Aufnahmen und schwierigen Vater-Sohn-Fragen. Ein Highlight der Berlinale. „Warum hat mein Vater nie geredet? Warum hat er getrunken? Warum hat er STAR einer ganzen sich kaputtgemacht? Warum hat er nicht Generation: Horst einfach zugegeben, dass er schwul ist?“, Buchholz – hier in fragt der Sohn. Der Vater bleibt ihm Billy Wilders „Eins, direkte Antworten schuldig, wenn er zwei, drei“ von 1961 ihm im Film in Interviewsituationen gegenübersitzt, sich immer wieder eine Zigarette anzündet und schweigt. „Doch manchmal sagt sein Schweigen mehr als tausend Worte“, sagt sein Sohn im BUNTE-Interview. Christopher Buchholz: „Der Film ist ein Liebesbeweis an meinen Vater. Und an meine Mutter, die ihm so viel verzieh.“ War er nicht wütend und verletzt, als sein Vater seine Mutter mit anderen Frauen und Männern betrog? „Natürlich hat das wehgetan“, sagt er. „Aber ich habe ihm verziehen. Aus Liebe. Er war ein ewiges Kind, ein Freigeist, überall zu Hause. Ein Zigeuner wie ich.“ Zärtlichkeit spricht aus seinen Worten. „Ich hatte eine glückliche Kindheit. Die Amateurfilme, die meine Mutter von uns machte, zeigen dieses Glück. Wir haben viel gelacht. Jetzt, wo er nicht mehr da ist, fühle ich Leere.“ Christopher zeigt alle Seiten seines Vaters – den hart arbeitenden Schauspieler, der es bis nach Hollywood schaffte („Die glorreichen Sieben“), den liebevollen Familienvater und den Star, der immer auf dem Boden blieb: „Ich bin eine Nutte, aber eine gute. Und deshalb werde ich auch gut bezahlt“, zitiert der Sohn den Vater – und muss lachen. Hottes Credo: „Liebe die Welt und sie HORST BUCHHOLZ mit wird dich lieben“, erklärt der Vater dem Romy Schneider im Sohn – und behält bis über den Tod M a i k e G ru n wa l d Film „Monpti“ (1957) hinaus Recht. H HORST BUCHHOLZ VATER UND SOHN auf einem Sommerfest 2001 in Berlin bekommt ein Denkmal: Sohn Christopher hat sein Leben verfilmt – liebevoll Es bleibt in der Familie PAPA SPIELT Cowboy mit Christopher in Lenzerheide (Schweiz) CHRISTOPHER 1964 mit Mama Myriam Bru, Papa und Schwester Beatrice HOLLYWOOD-VARIANTE „Verschmier mir nicht mein Makeup!“ Das geht so: Schnüss geschürzt, ja kein Körperkontakt, Ausfallschritt wie d’Artagnan, Arme hinten. Perfekt gezeigt von Sarah Jessica Parker und Kim Cattrall. Im Hintergrund lernen Cynthia Nixon und Tom Cruise gerade was Guck mal, wer da schmatzt AUF DEM ROTEN TEPPICH ist die Bussi-Society bei der Arbeit. Wer küsst wie, wer meint’s ernst – und wie ist’s richtig? DER GUTE-ONKEL-KUSS Güven Kirac und Kollegin Sibel Kekilli. Sieht herzig aus, ist aber die Variante „So ganz ernst nehm ich dich nicht ...“ HIER DIE VARIANTE „Die Chance pack ich mit beiden Händen!“ So küsste Berlinale-Chef Kosslick Renée Zellweger VARIANTE „Glauben Sie ja nicht, ich sei kein Herr!“ Wir sehen Regisseur Patrice Leconte mit Sandrine Bonnaire Ein Eskimo namens Goldie GOLDIE HAWN & KURT RUSSELL kamen, sahen – und rauchten 12 UHR Auf zum Stadtbummel skimo im Hotel „Adlon“? Nein, es war Hollywood-Star Goldie Hawn, 59, bis zur Nasenspitze in ihren Pelzmantel eingemummelt. Mit Ehemann Kurt Russell, 53, bummelte sie durchs eisige Berlin. Grund des Besuchs: Goldie bekam die Goldene Kamera. Programm: Montagabend: aus London eingeflogen. Dienstag: Sightseeing (Checkpoint Charlie), Lunch im „Bocca di Bacco“ (LachsCarpaccio, 10,50 Euro), Museumsinsel. Dinner mit Wowi, Joan Collins, Thomas Gottschalk im „Borchardt“ bis 2 Uhr früh: Rindersteak, Rotwein, Pils. Privatvergnügen: unentwegt im Restaurant rauchen und sich gegenseitig mit der Digi-Kamera fotografieren. E 8 GANZ SCHÖN pelzig vor dem Hotel „Adlon“: Goldie Hawn im Versace-Mantel, Kurt Russell kam im Piloten-Look 13 UHR Lunch im „Bocca di Bacco“ 20.25 UHR Vor dem Dinner im „Borchardt“ schne ll ein Autogramm DER JUX-KUSS – so tun als ob: Heino Ferch mit Armin Rohde. Nur echt mit geschlossenen Augen PROFI-PARTY-VARIANTE US-Star Eva Mendes und Amber Valletta küssen Mundwinkel an Mundwinkel. Das schont das Make-up und signalisiert beiderseits Herzenswärme DER PRKUSS Nur für Fotografen, bedeutet nicht die Bohne, das Kameraklicken ist die größte Gefühlsregung dabei. Hier (v. l.): Felicity Hoffman, Marcia Cross, Eva Longoria („Desperate Housewives“) CINESTAR DELPHI FILMPALAST FILM PALAST BERLIN ■ TRENDKINO im Sony-Center: Glas, Chrom, coole Farben, null Schnickschnack. Hier läuft das große Hollywood in acht Sälen mit 142 bis 419 Sitzen: unterirdisch mit Rolltreppen. Leinwände: 52 bis 131 qm. Schön 1: U-förmige Cocktailbar. Schön 2: Teppich zum WC ist mit Zitaten aus „Taxi Driver“ bedruckt ■ DAS NOSTALGIEKINO Hier diskutieren Cineasten seit 1946 über Filme, die keiner kennt. Innen: nachgebaute 20er-Jahre, an der Decke ein blinkendes Riesen-Ufo, 784 Plätze, 100-qmLeinwand. Nett 1: Im Keller rumort der Jazzklub „Quasimodo“. Nett 2: WC wurde eigens für die Berlinale renoviert ■ SCHMUSEKINO & Museum: nostalgisches Art-déco-Interieur (20er-Jahre), 463 kuschelige Sitze in Erdbeerplüsch. Leinwand: 13,2 x 5,8 m. Kurios: Toiletten (renovierungsbedürftig) nur über Wendeltreppe erreichbar – 14 Stufen! Hier laufen Filme, die sonst nirgendwo laufen, z. B. aus Bengalen ... 40 50 40 50 40 50 40 50 40 50 Sitzbreite .................... 43 cm Höhe der Lehne ........... 66 cm Sitzabstand ................. 35 cm Sitzbreite .................... 50 cm Höhe der Lehne .......... 80 cm Sitzabstand ................. 50 cm Sitzbreite..................... 55 cm Höhe der Lehne............ 80 cm Sitzabstand.................. 46 cm Sitzbreite .................... 50 cm Höhe der Lehne ........... 54 cm Sitzabstand.................. 50 cm Sitzbreite .................... 50 cm Höhe der Lehne ........... 66 cm Sitzabstand ................. 45 cm IMPRESSUM „Bunte night“ erscheint in der BUNTE Entertainment Verlag GmbH. Verlag und Redaktion: Arabellastr. 23, 81925 München, Postfach 81 01 64, 81901 München,Tel. 0 89/92 50-0, Fax 0 89/92 50-34 27, E-Mail: [email protected], Internet: www.bunte.tonline.de Chefredakteurin Patricia Riekel Art Director Christian Guth Chef v. D. Wolfgang Ritter Berlinale-Team Ulrich Becker, Sissi Benner, Tom Bohlen, Daisy Frank, Sophie Grützner, Maike Grunwald, Betina Heyne, Georg Seitz, Andreas Tölke, Marie Waldburg, Marianne v. Waldenfels, Annette Weber Grafik Ernst Wiedenmann (Ltg.); Karin Bösl, Martina Mäurer, Nicole Tenderich, Thomas Vitt, S. Weeg, Anita Kramer Herstellung Thomas Spitznagel (Ltg.); Michael Kopp, Eva-Maria Loidl, Carola Vogt, Gabriele Wider, Helga Wolf Schlussredaktion Heidemarie Hoeker (Ltg.); Wolfgang Gartmann, Dieter Gorzel, Sona Hähnel, Dr. Edith Konradt, Alzbeta Lettowsky, Angelika Rauch, Ingrid Tzschaschel Bildbearbeitung Kurt Kretschmer (Ltg.); Andrea von Au, Baptist Dallmeyr, Iris Ermler, Gabriele Heininger, Joachim Otto, Wolfgang Pelz, Alexander Christian Roth, Michael Schätzl, Mirko Vezmar, Stephanie Walser Anzeigen Monika Fendt Druck Möller Druck und Verlag GmbH, Berlin Vertrieb Tobias Mai Verlagsleiterin Pia Stein Geschäftsführer Philipp Welte Verleger Dr. Hubert Burda + + + I N Sitzbreite .................... 40 cm Höhe der Lehne ........... 58 cm Sitzabstand ................. 35 cm B E R L I N F I N D E N 40 50 C A . CINEMAXX ■ KINOSTADT 19 Säle mit 48 bis 603 Plätzen. XXS- bis XXLLeinwände: 6,5 bis 22 m breit. Zweimal Note 1: höchste Lehnen, breitester Sitzabstand. Zur Berlinale das Hitfilmkino mit den meisten Wettbewerbsfilmen. Bestens bestückte Bar im Foyer. Herrlich: vom Hauptsaal schnellster Weg zum WC – 10 m! T A G ZOO PALAST ■ KLASSIKKINO von 1957 mit 1070 Plätzen. Außen so là là (wie Bahnhof), innen oh là là – auch Stars bestaunen die Vorhangwolke in Rosé. Hier saß schon Willy Brandt im Dunkeln, Vorführerin Manuela ist seit 1977 dabei. Hier haben Filme auf 144 qm Leinwand Premiere. WC: 32 Stufen – im Notfall weit J E D E N BERLINALE PALAST ■ GLAMOURKINO mit 1600 Sitzen. Höchster Starfaktor (u. a. Keanu Reeves, Will Smith) durch Eröffnungsgala & BärenVerleihung. Größte Leinwand: 17,6 x 8 m. Note-1-WC (Toilettenfrauen sind Putzteufel), nur 20 m entfernt. Kurios: Irgendeiner hat zur Berlinale Popcorn verboten – wg. Hygiene, heißt es 4 0 D R E H S S T A T T HIER LIEGEN SIE RICHTIG: 6 FESTIVALKINOS IM TEST + + + FOTOS: CLAUDIO FRAGASSO/BUNTE (12), HGM-PRESS, CS/SCHROEWIG (4), DPA (2), LISA ROSE/PISTUDIOS.COM, ACTION PRESS (6), REFLEX, ES/SCHNEIDER-PRESS, CINETEXT Stadttour, seltsame Küsse & die besten Sitze der Festivalkinos Auch Stars müssen mal was essen. Setzen wir uns doch dazu ... GOLDROT DA SIND SIE ALLE BOCCA DI BACCO Absoluter Nobelitaliener, Friedrichstr. 167. Vornehmes Designerambiente, 14 Gault-MillauPunkte. Dresscode: Anzug & Kostüm. Ab 50 Euro ist man dabei. Hotspot von Medien, PR – und Hollywood. Leo DiCaprio, Tom Hanks, Matt Damon aßen hausgemachte Spaghetti Verdure (20 Euro) CHINA CLUB Treffpunkt der Elite aus Wirtschaft und Kultur in der Behrensstr. 70. Membership only (ca. 11500 Euro/Jahr). Diskret wie die Schweizer Nationalbank. Besser eingerichtet als der Kaiserpalast in Peking. Hier trifft man Wowi, Mick Flick, Wolfgang Joop, Brian Ferry, Renée Zellweger, Oliver Stone RESTAURANT in drei Bereichen, wer in ist, sitzt hinten BOCCA DI BACCO WER HIER nicht sitzt, gehört nicht dazu WER HIER reinkommt, hat es auch sonst geschafft CHINA CLUB PARIS BAR In ist, wer drin ist (Kantstr. 152). Simples Bistro, aber Bilder zum Klauen kostbar. Sabine Christiansen, Udo Walz, Otto Sander halten hier Hof. Wer Pech hat, sitzt neben Jürgen Trittin. Top: Steak frittes. Wer vor 23 Uhr kommt, entlarvt sich als Tourist BORCHARDT (Französische Str. 47): Chef Roland Mary hängt schon mal Fenster zu, damit Goldie Hawn & Jack Nicholson diskret Schnitzel essen können. Kanzler speist unverhüllt. VIPs entweichen durch Geheimgang zum „Regent“ POLITIKERKANTINE und StarLokal PARIS BAR BORCHARDT CHEF Volkmar Thieme in seinem Laden auf drei Ebenen, der mal Kino war DA SIND DIE KENNER GOLDROT (Ku’damm 64–65): Lounge-Restaurant mit Türsteher. Auf drei Ebenen die schärfsten Kellnerinnen: XL-Dekolletee, Größe 38, gecastet wie Models. Hit: „Per Amici“, Linguine aus einer Schüssel pro Tisch. Retro-Stil, rote Saarinen-Ledersessel. Man denkt, man ist in Miami. Outfit: partybunt SPINDLER & KLATT (Köpenicker Str. 16/17): Bigsize-Lokal (1000 qm) mit Klub – essen, dann tanzen. Interieur: Opiumhöhle, man liegt auf Chaiselongues aus Shanghai. Hit: „Ramen“, Suppe aus Japan (12,50 Euro). Schlange stehen! Outfit: Baggy-Jeans, Adidas Q! BAR (Knesebeckstr. 67): Sitzlandschaften, runde Wände in Kardinalsrot. Von Brad Pitts Architekten. Members only. Tipp: Gast anquatschen. Outfit: Schwarz JOHANNA PETRI, die erotischste Barfrau Berlins Q! BAR GANZ NEU! 1000 qm in alter Militärbäckerei SPINDLER &KLATT Und am Nachbartisch sitzt ... (ein Star) WO TRIFFT MAN WEN? Wo isst man gern? Wer bedient einen da? Ein Hunger- & Neugier-Guide DER SZENELADEN war früher Bordell KUMPELNEST KUMPELNEST 3000 (Lützowstr. 23): Bar mit Doorman Carsten, sieht aus wie Ken ohne Barbie – mit Tattoos & Muskeln. Ab 2 Uhr rappelvoll, da braucht er Muckis. Im Gedränge gesichtet: David Bowie, Kevin Spacey. Outfit: Trash. WC? Oh weh! ZOE (Rochstr. 1): Hier relaxen Werber, Nina Hagen, Inga Humpe. Weißes OP-Ambiente, Boudoirlicht. Foodhit: Laotischer Salat (5,50 Euro), gute Weine. Outfit: Sportblouson, Sneakers VAGABUND (Knesebeckstr. 77): Absturzoase. Wenn Barfrau Foffi (seit 1968) um 16 Uhr mit schiefer Perücke die Disko verlässt, war’s ein normaler Abend. Outfit: querbeet. Gesehen: Patrick Lindner, Judy Winter, Village People, Udo Walz BERND KRIEGER, er ist Chef & Institution MARCO, Chef mit Zwillingsbruder Michele ZOE Power ante portas VAGABUND SEN O L F A L H C S IE D D IN DA S VIP-DISKO, ab 1 Uhr Dauergedränge SCHRÄGE SzeneDisko auf drei Dancefloors 90 GRAD 90 GRAD (Dennewitzstr. 37): Mutter aller Klubs, Schickischuppen, nach Brand renoviert. Klassischer Dreiteiler: Dancefloor, Bar, Outdoor (neu im MaoLook). Zugang: Luxuslabel oder Stehvermögen. Gäste: Heidi Klum, Hollywood. Insider-Uhrzeit: 1.30 Uhr SAGE CLUB (Köpenicker Str. 76): Ex-U-Bahnhof als Partylabyrinth. 10 Areale, 5 Bars, 3 Dancefloors, Separees, VIP-Lounge (Kylie Minogue, Spike Lee), Friseur. Outfit: Mini bauchfrei, Männer Muskelshirts REINGOLD (Novalisstr. 11): Bar mit XL-Theke. Deko: Erika & Klaus Mann in Blattgold wandgroß. Tränke der Mimen-A-Klasse: Vogel, Bleibtreu, Ferch. Presse-Lounge der Berlinale ab 21 Uhr. Outfit: ziemlich egal SAGE CLUB REINGOLD m internationalen Vergleich sind Berlins Türsteher nett: Es gibt Gralshüter erst seit der Wende (1989), VIP-Areas seit 1990. Freundliche Konversation verschafft eher Eintritt als Glamour-Outfits. Deshalb passierte es wohl, dass Patrick vom 10 /Britney 15 dtitel Spears geht nicht auf, erkannte Gorillaund erscheint. wegschickte. Scannt Er„90 Grad“ staunlich, dass von den vier wichtigsten Gorillas zwei beTische, verschwindet und schiebt später zaubernde Frauen sind (mit Bodyguards). Die wenig vier sollte man intellektuell nicht unterschätzen: Patrick ist Sportpädagoge, eine Hans Schauspieler, adoptierte Nathalie Undine Stilberaterin Blindtexs Gastzimmer: im „Quartier 206“, BodyAnja hat Literatur studiert. Knisternder Händedruck: keine guard be Blindtex i der wird: Arbeit. Kein Mensch Chance. WerNathalie doch mal abgewiesen zweiter Versuch vor 1 Uhr und nach 3 Uhr. Bonus für Exoten (z. B. Münchner) I Blind Texta efan Tite- NR . 1 | 2005 D BUNTE NIGHT 10 2 ANJA vor dem „Sage Club“: Label-Outfits sind ihr egal, nur Sympathie zählt. Randalieren zwecklos – hat immer zwei Muskelmänner dabei PATRICK im „90 Grad“: härteste Tür Berlins, denn hier tanzen die meisten Stars. An ihm kommt nur vorbei, wer erkennbar teuer gestylt ist. Franzose – ein nettes „s’il vous plait“ hilft! HANS (BRÜCKNER) bewacht nur VIP-Events, eigentlich ist er Schauspieler. Türsteher aus Neugier – da macht er „Sozialstudien“ für seine Rollen bei „Tatort“, „Balko“ und „Polizeiruf 110“ UNDINE vom „Reingold“: schönste und schickste Frau langer Nächte. Mildes Herz für Nobodys, aber absolut unbestechlich FOTOS: EDGAR HERBST/BUNTE (9), LAIF (2), SCHROEWIG, DPA, STEPHAN SCHRAPS/BUNTE (4), ACTION PRESS (6), FURTHMAYR/SCHNEIDER PRESS, IFA-BILDERTEAM (2), DPA, NASS/S. BRAUER PHOTOS, NITSCHKE/S. BRAUER PHOTOS DA SIND DIE GAGAS Ein außerirdischer Held und deutsche Doppelgänger In der Komödie „Thumbsucker“ spielen Sie einen Kieferorthopäden, der einen Daumenlutscher kurieren soll – und damit zur Abwechslung mal keinen um sich schlagenden Dämonenjäger wie in der „Matrix“-Trilogie oder in „Constantine“. Welche Rolle liegt Ihnen mehr? Es war sicher sehr entspannend, in „Thumbsucker“ eher einen normalen Typen zu spielen. Aber grundsätzlich gefällt es mir besser, verkorkste oder verbitterte Typen zu verkörpern als diese Charmebolzen. Wenn die Handlung dann auch noch in einer schrägen Fantasiewelt wie in „Matrix“ spielt, bin ich voll in meinem Element. Ich habe nun mal eine besondere Vorliebe für Außerirdisches. Schon als Kind habe ich stapelweise Comicbücher gelesen, in denen Helden mit übernatürlichen Kräften gegen das Böse ankämpfen. Haben Sie sich danach gesehnt, auch mal Held zu sein? Klar! Welches Kind träumt nicht davon, Superman zu sein? Welche übernatürlichen Kräfte hätten Sie gern? Hm, ich denke, ich würde gern über heilende Kräfte verfügen. Bei der Vorbereitung auf die Arztrolle in „Thumbsucker“ dachte ich mir, dass die Fähigkeit, kranken Menschen zu helfen, ein schöner und erfüllender Beruf sein muss. Heilung durch Gedankenkraft geht noch ein paar Schritte weiter. Wenn allerdings jeder bei mir antanzen würde, wenn er die ersten Anzeichen von Grippe verspürt, wäre das ziemlich stressig. KEANU REEVES Sensibler Einzelgänger, der kaum Interviews gibt Was fasziniert Sie so an außerirdischen Lebensformen und Energien? Tragischer Held mit Geheimnissen KEANU REEVES („Matrix“) über Ärzterollen, Motorradfahren & Dämonen aus dem All exy und supercool kämpfte sich Keanu Reeves, 40, in der „Matrix“-Trilogie als Actionheld Thomas „Neo“ Anderson durch ein virtuelles Universum. Privat wirkt er eher dunkel, mysteriös und immer ein wenig traurig – wie in seinem aktuellen Thriller „Constantine“ (ab 17. 2. im Kino). Denn sein Gesicht ist meist verschlossen, nur selten lächelt er. Als wir ihn allerdings auf seinen neuen Film „Thumbsucker“ ansprechen, den er auf der Berlinale vorstellt, wird sogar der ernste Keanu (sein Name bedeutet auf Hawaiianisch „Kühler Wind über den Bergen“) fröhlich. S Es ist spannend, darüber nachzudenken, welche für den Menschen unsichtbare Mächte uns umgeben und inwiefern sie unser Leben beeinflussen. Ich bin zwar nicht sehr gläubig, aber bin davon überzeugt, dass es sowohl düstere Dämonen als auch positive Energiekörper gibt, die auf unser Handeln einwirken. Glauben Sie an das Positive? Ich empfinde das so. Auch wenn manche Leute denken, ich sei ein komischer Kauz. Ich habe sehr gute Freunde und eine Familie, auf die ich jederzeit bauen kann. Ich fühle Liebe und Leidenschaft, das allein macht mich zu einem zufriedenen Menschen. Was sind Ihre größten Leidenschaften? Ich spiele Bassgitarre in einer Band namens Becky. Musizieren ist eine gute Möglichkeit für mich, vom beruflichen Dasein vor der Kamera Abstand zu gewinnen. Ansonsten liebe ich lange Motorradausflüge. Und genieße es, guten Wein und Essen mit Freunden zu teilen. In Ihrer Aufzählung vermissen wir das Thema Liebe? Nehmen Sie es mal so hin, dass mich die Dämonen voll im Griff haben. Deshalb möchte ich über dieses sehr private Thema nicht sprechen. I n t e rv i e w : K e i t h Po n to n i Zum Verwechseln sexy und schön ... Es gibt deutsche Stars, die könnten in Hollywood Autogramme unter falschem Namen geben KU S IN E N ? SOPHIE VON KESSEL & KATE WINSLET („Titanic“). Traumfrauen mit Rapunzelmähnen, Venus-Näschen und Jackpot-Augen. Der Deutschen fehlt nur noch eins – das richtige Schiff SCHWESTERN? EVA HASSMANN & SCARLETT JOHANSSON Sexbombenblond, angeboren sündig wie Lolita und genauso unschuldig guckend. Dass sie auch noch beide türkisfarbene Schuhe mögen, ist Zufall. Das kleine Schwarze nicht: Sie rechnen sich zur Lady-Klasse DO UB LE ? KATHARINA BÖHM & RENÉE ZELLWEGER, alias Bridget Jones. Frappierend ähnlich: Knutschmund, blitzeblaue Blinzelaugen, Pausbäckchen, honigblonde Scheitelfrisur. Übrigens: Hollywood ist rechts ZW ILL IN GE ? TIL SCHWEIGER & BRAD PITT – und wer ist wer? Sie haben drei Sekunden. Falsch: Der Hollywood-Star ist der rechts. Schöne Männer, tolle Augen, markante Heldenmienen, Sexsymbole ... VETTERN? HEINO FERCH & BRUCE WILLIS. Auch mit wenig Haaren – Donnerwetter! Beide haben die Blickmagie. Unverwechselbar als Stars, verwechselbar als Typ. Können als Bruce Ferch auftreten