Stets in Entwicklung - Kinderhaus Astrid Lindgren

Transcription

Stets in Entwicklung - Kinderhaus Astrid Lindgren
„Stets in Entwicklung“
Stadt Emsdetten
ASTRID LINDGREN
Pädagogische Konzeption
Impressum
Herausgeber:
Stadt Emsdetten
Der Bürgermeister
- Fachdienst Jugendhilfe und Soziales Am Markt 1
48282 Emsdetten
Institution:
Kinderhaus Astrid Lindgren
Beckstr. 1a
48282 Emsdetten
Konzeptionserarbeitung:
MitarbeiterInnen des Kinderhauses
Elternvertreter/innen
Vertreterin des „Förderverein Kinderhaus Astrid Lindgren e.V.“
Trägervertreter
1. Auflage
Emsdetten, im Mai 2003
Gliederung
1
2-5
6-9
10
11 - 21
22 - 23
24 - 25
26 - 27
28 - 29
30 - 31
31
32
Vorwort des Bürgermeisters
Stets in Bewegung - Leitgedanken der MitarbeiterInnen
Astrid Lindgren - mehr als ein Name
Unser Bild vom Kind
Kein Kind gleicht dem anderen - Wie Kinder sich entwickeln
Das Freie Spiel
Grundsätzlichkeiten und Schwerpunkte
- NATUR - SPIEL - RÄUME
- Das bewegte Kind
- K r e a T I v i t ä t - mehr als Malen und Basteln
- Wir sind die G RO SS E N - Das letzte Jahr im Kinderhaus
Der Spur des einzelnen Kindes folgen - Zur Haltung, Rolle und Aufgabe der pädagogischen
Fachkraft
ExpertInnen im Austausch und Gespräch
MitarbeiterInnen
- Pädagogisches Personal
- Hauswirtschaftliches und technisches Personal
- Personelle Besetzung
Was Sie sonst noch von uns wissen sollten - Organisation - Abläufe - Struktur
- Öffnungszeiten
- Tagesablauf
- Standort
- Grundriss
Öffentlichkeitsarbeit
- Vernetzung
- Förderverein
Ausblick
Literaturliste
Chronik
Vorwort des Bürgermeisters
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
auf 10 erfolgreiche Jahre blickt in diesem Jahr die erste städtische Tageseinrichtung für Kinder, das
Kinderhaus Astrid Lindgren, zurück.
Mit der Eröffnung dieser Einrichtung im Jahre 1993 wurden erstmals und bis heute einzigartig in unserer Stadt 14 Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren in zwei kleinen altersgemischten
Tagesstättengruppen angeboten. Die Stadt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur besseren
Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Insgesamt werden im Kinderhaus 80 Kinder betreut, davon 39
Kinder über Mittag.
Das MitarbeiterInnenteam hat das 10jährige Jubiläum zum Anlass genommen, die Erfahrungen der
letzten 10 Jahre in einer Konzeption zusammenzufassen. Ziel der Konzeption ist es, sowohl die
Standards der pädagogischen Arbeit festzuschreiben als auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern
einen Einblick in den Alltag des Kinderhauses zu geben.
Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen für ihre engagierte Arbeit in den letzten 10 Jahren ganz
herzlich. Den aufmerksamen Lesern wünsche ich einen interessanten Einblick in die pädagogische
Arbeit und dem Kinderhaus alles Gute für die Herausforderungen in den nächsten Jahren.
Georg Moenikes
Bürgermeister
Stets in Entwicklung - Leitgedanken der MitarbeiterInnen
Liebe Leserinnen und Leser,
vor Ihnen liegt die Niederschrift unserer pädagogischen Konzeption, in der 10 Jahre Entwicklung und
intensive persönliche Auseinandersetzung mit frühkindlicher Bildung und Erziehung stecken. Unter
Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, sowie gesellschaftlicher Bedingungen und
politischer Tendenzen, haben wir unsere grundsätzlichen Leitgedanken im Team entwickelt.
Der Titel "Stets in Entwicklung" greift unser Grundverständnis auf, nicht nur das Kind befindet sich in
Entwicklung, auch wir Erwachsene verstehen uns als stets Lernende.
Somit erhalten Sie kein gebundenes Buch, sondern ein Leitprogramm welches erweiterbar, veränderbar und flexibel ist. Unser pädagogisches Handeln, unsere Grundsätzlichkeiten und unsere
Schwerpunkte können sich so unmittelbar an neue Anforderungen, gesellschaftliche Tendenzen und
Umbrüche im Leben von Kindern in unserer Gesellschaft orientieren.
Wir befinden uns weiterhin
Beate Nadgrabski
Leiterin des Kinderhauses
„ S t e t s i n E n t w i c k l u n g “ ...
Astrid Lindgren - mehr als ein Name
Astrid Lindgren, *14-11-1907, 28-01-2002, weltberühmte schwedische Kinderbuchautorin, stand bei der
Namensfindung für unser Kinderhaus Patin. Alle ihre
Figuren und deren Geschichten faszinieren auch heute
noch Kinder - und Erwachsene - auf der ganzen Welt. In
vielen ihrer autobiographischen Bücher finden sich
Aussagen über ihre eigene Kindheit und deren unerschöpfliche Kraft für ihr späteres Leben und ihr literarisches Werk.
„Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man
klein ist, dann trägt man Schätze mit sich herum, aus
denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen
kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme,
geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das
Leben schwer wird. Was auch geschieht, was man auch
erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren, an die
man sich halten kann.“
Astrid Lindgren
Diese zentrale Aussage Astrid Lindgrens über das, was
Kinder brauchen, stellt das Spiel in den Mittelpunkt
kindlichen Erlebens. Ihre Sichtweise von Kindheit entspricht unserer Grundhaltung, auf der wir unsere pädagogische Arbeit aufbauen.
Auf den folgenden Seiten unserer pädagogischen
Konzeption möchten wir die Leser und Leserinnen mitnehmen, in die kindliche Bildungs-, Erfahrungs- und
Erlebniswelt des Kinderhauses.
Es ist der Versuch, dem unermesslichen Gespür Astrid
Lindgrens für „die Kindheit“ nahe zu kommen und mit
den Kindern täglich zu (er)leben.
1
„Steht etwa in Moses´ Gesetz geschrieben, dass es alten Weibern verboten ist,
auf Bäume zu klettern?“
Unser Bild vom Kind
Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung
- im Handeln fordert und fördert es seine eigene Entwicklung
„Wenn ich so darüber nachdenke, kann ich eigentlich alles.“
Astrid Lindgren aus „Lotta kann fast alles“
2
Das Kind lebt im hier und jetzt
- das Augenblickliche hat Vorrang - es lebt in der Gegenwart
„Für Kinder ist alles neu, sie können über die Schönheit des Lebens
staunen.“
Astrid Lindgren aus „Das Paradies der Kinder“
3
Das Kind als sprudelnde Quelle
- das Kind ist stets forschend, fragend, neugierig, wissbegierig, experimentierend, spontan,
kreativ, freudig mitteilend, unvoreingenommen - Alltägliches wird zum Handlungsfeld
„Die ganze Welt ist voll von Sachen, und es ist wirklich nötig, dass
jemand sie findet.“
Astrid Lindgren aus „Pippi Langstrumpf“
4
Das Kind ist leib-sinnlich
- es begreift die Welt unmittelbar, es (re)agiert direkt
- das Kind kann gar nicht anders, als ganzheitlich wahrnehmen, es nimmt mit allem auf - „Es ist“
„Ich fühle mich so glücklich um die Füße", sagte er, wenn er zusah,
wie der Lehmmatsch zwischen den Zehen hervorquoll. "Überhaupt
bin ich glücklich am ganzen Körper.“
Astrid Lindgren aus „Rasmus und der Landstreicher“
5
Kein Kind gleicht dem anderen - Wie Kinder sich entwickeln
Um verstehen zu können, wie Kinder lernen, ist
es wichtig einen kleinen Einblick in die
Entwicklung des Gehirns zu bekommen.
Es gibt drei Bereiche, die bei der Geburt des
Menschen vorhanden sind.
Bei dem ersten Bereich handelt es sich um das
„Reptilienhirn“ bzw. Stammhirn. Es ist von
Geburt an gut ausgebildet und zuständig für
Instinkte, Atmung, Stoffwechsel, sexuelle
Entwicklung, d.h. es steuert lebenswichtige
Funktionen, die ohne eine bewusste Steuerung
ablaufen.
Denken, Empfinden und Erfahren finden nicht
losgelöst voneinander statt, sondern Wissen,
Gefühle, Fähigkeiten und Fertigkeiten arbeiten
vernetzt miteinander. Jede Sekunde unseres
bewussten Denkens, Fühlens und Handelns wird
durch diese geniale „Schaltzentrale Hirn“
gesteuert. Allerdings vollbrachte das Gehirn dieses Wunderwerk nicht von heute auf morgen,
denn die Evolution vollzog sich in kleinen
Schritten über Tausende von Jahren.
6
Das „Limbische System“ ist ebenfalls von
Anfang an gut ausgebildet und zuständig für die
emotionale Intelligenz, d. h. es befähigt uns
Wahrnehmungen in Gefühle zu verwandeln.
Bei dem dritten Bereich handelt es sich um den
„Neo Cortex“, bestehend aus zwei spiegelbildlichen Hälften (Hemisphären). Sie tauschen über
einen bleistiftdicken Nervenstrang Informationen aus. Ihre Aufgaben sind sehr unterschiedlich: Die rechte Hirnhälfte steuert die linke
Körperhälfte und umgekehrt. Während der linken
Hirnhälfte mehr die kognitiven Leistungen wie
Sprechen und rationales Denken zugeordnet
werden, sind in der rechten vorwiegend Gefühle
und künstlerische Fähigkeiten angesiedelt.
Dieser dritte Bereich ist zwar vorhanden, muss
sich aber noch entwickeln. Das Neugeborene
kann noch nicht laufen, sprechen, es kann sich
noch nicht erinnern.
Die Reize unserer Außenwelt werden über die
Sinnesorgane Auge, Ohr, Haut, Nase und Zunge
aufgenommen. Die ganzheitlichen Sinneserfahrungen, die ein Kind aus erster Hand macht
und verarbeitet, helfen Nervenbahnen zwischen
den Nervenzellen aufzubauen, also sie zu verknüpfen. Diese Reize werden über die sinnesaufnehmenden Zellen ans Gehirn weitergegeben.
Je mehr Erfahrungen das Kind macht, um so
mehr Verknüpfungen bilden sich und um so
schneller kommt es zu einem „AHA-Effekt“.
Die sensibelste Phase zur Bildung der Verknüpfungen liegt in den ersten sieben Lebensjahren.
Die Nervenbahnen und Schaltstellen, die
Sprache, Denken und Erinnern ermöglichen,
sind in dieser frühen Lebensphase angelegt.
7
Zusammenfassend ergibt sich daraus:
- Das Gehirn ist vom ersten Lebenstag des
Säuglings angelegt und entwickelt sich darauf
aufbauend weiter.
- Die Entwicklung von 0 - 6 Jahren geschieht
nach wissenschaftlichen Erkenntnissen in einer
bestimmten Reihenfolge, z. B. Bewegung:
rollen, robben, krabbeln ...
- Die Entwicklungsstufen bauen aufeinander auf,
dabei entwickelt das Kind unterschiedliche
Kompetenzen im motorischen, emotionalen,
kognitiven und sozialen Bereich.
- Jedes Kind entwickelt seinen individuellen
Rhythmus.
- Elementare Phasen müssen durchlebt werden,
um später bestimmte Dinge überhaupt zu
können.
- Werden unterschiedliche Stufen nicht durch lebt, kann es zu Defiziten kommen.
„Nichts ist im Verstand, was nicht vorher
in den Sinnen war.“
John Locke 1632 - 1704
8
Das Kind lernt vor allem durch Beobachten,
Experimentieren, Nachahmen und Spielen.
Dieses geschieht durch alle Sinne. Das
Fundament der kindlichen Entwicklung sind die
drei Basissinne:
Da sich das Kind in seinem eigenen Rhythmus
befindet, muss es unter Berücksichtung seines
Alters und Entwicklungsstandes gefördert und
gefordert werden. Es benötigt dabei Kontakt,
liebevollen Umgang und Akzeptanz.
- Hautsinn - Berührungen empfinden, fühlen,
tasten, spüren
- Muskel- und Gelenksinn - Stellungen empfinden, Anspannung, Entspannung, Sitzen, Arm
anwinkeln, Arm strecken
- Gleichgewichtssinn - Bewegungen empfinden
und koordinieren
Kein Kind gleicht dem anderen - jedes Kind hat
seine Individualität. Das Kind besitzt Eigenantrieb, es liegt in seiner Natur, aktiv seine Welt
zu erfahren - sich zu entwickeln.
Diese Basissinne entwickeln sich vor der Geburt,
durch die Erfahrungen im Mutterleib. Das bedeutet, die Voraussetzungen zum Fühlen, Stellungen
und Bewegungen zu empfinden bringt das Kind
mit, sie sind im Stammhirn und im limbischen
System verankert.
Auf den Basissinnen baut sich die gesunde
Entwicklung des Kindes auf. Später verfeinern
sich die anderen Sinne.
Erst wenn diese Fähigkeiten miteinander in
Beziehung gesetzt werden, erst wenn das Kind
die zunächst einzeln trainierten Sinnesbereiche
z. B. Hören, Sehen, mit seinen Bewegungseindrücken und seinem Denken verknüpfen kann
(sensorische Integration), erst dann ist das Kind
in der Lage, seine motorischen, kognitiven und
sozialen Fähigkeiten aufzubauen.
„Ich war einmal Kind und hatte keine
Ahnung, was aus mir einmal werden
würde, ein hoher oder ein niedriger Baum.
In keinem Säugling liegt ein Samenkorn,
das ihn zu einem lieben oder bösen
Menschen macht. Aus manchem wird etwas
Gutes, aus manchem wird etwas Schlechtes.
Es kann sogar sein, dass ein Baum, der liebevoll umhegt wird, besser gedeiht.
Besonders bei Kindern hängt alles von der
Liebe ab, die man ihnen gibt. Erst durch
die Liebe können sie sich richtig entfalten.“
Astrid Lindgren aus „Das Paradies der Kinder“
9
Das Freie Spiel
Das „Freie Spiel“ als Grundlage unserer Arbeit:
Das Freie Spiel ist die angemessene Form kindlicher Auseinandersetzung mit der Umwelt. Im
Spiel verarbeitet das Kind seine Eindrücke, entwickelt Fähigkeiten und Fertigkeiten, zeigt
Eigeninitiative, konzentriert sich und kooperiert
mit anderen. Das primäre Erlebnisfeld des
Kindes ist das Freie Spiel.
- Im Freien Spiel sucht das Kind, was es mit
wem, wo und wie lange spielt. Alle Räumlichkeiten und vor allem das Außengelände sind
dafür zugänglich und können genutzt werden.
- Im intensiven Spiel kann das Kind die
Anwesenheit des Erwachsenen vergessen.
- Im Freien Spiel zeigt sich das Kind so wie es ist,
nicht gelenkt oder manipuliert.
- Das Tun und Handeln steht im Vordergrund,
nicht das Ziel.
- „So viel Freiheit wie möglich, Grenzen wo
nötig!“
„Und wir spielten und spielten und spielten,
sodass es das reine Wunder ist dass wir uns
nicht totgespielt haben.“
Astrid Lindgren aus „Das entschwundene Land“
Das Freie Spiel bietet für uns besonders gute
Möglichkeiten, die Interaktion in der Gruppe,
sowie das einzelne Kind zu beobachten. Wir
erkennen, in welcher Entwicklungsphase sich die
Kinder befinden und welche Themen gerade
aktuell sind.
Aus unseren Beobachtungen leiten wir unser
Handeln, das Fordern und Fördern ab.
10
Grundsätzlichkeiten und Schwerpunkte
Leib-Sinnlichkeit
Bildung - ein großes Abenteuer
Wir definieren Leib im ursprünglichen Sprachgebrauch als Einheit von Körper, Geist und
Seele. Weil das Kind leiblich ist, spürt es das
Andere und im Anderen spürt es sich selbst.
Wenn es berührt, wird es berührt.
Die Sinnlichkeit ist das Instrument zur ganzheitlichen Erfassung. Wir sehen das Kind als „VollMensch“, es ist nicht nur intelligent, sondern
auch sinnlich, es besteht nicht nur aus Kopf, sondern hat ein Gespür für den Augenblick.
Leib-Sinnlichkeit ist die Basis der menschlichen
Selbst- und Welterfahrung - durch die Sinne in
den Sinn. Sie ist die Pforte, durch die das Leben
(alles) an uns heran kommt.
Wir wissen um die Leib-Sinnlichkeit des Kindes
und bieten ihm Raum für vielfältigste
Erfahrungen, Erlebnisse und Begegnungen.
Frühkindliche Bildung ist in erster Linie Selbstbildung. Durch vielfältige Wahrnehmungs- und
Beziehungsprozesse entwickelt das Kind sein
Selbstbild.
Dieses ist die Grundlage für die Entwicklung
eines Weltbildes - das Kind eignet sich durch
Selbsttätigkeit sein „Bild von der Welt“ an.
Bildung ist das größte Abenteuer, das mit der
Geburt beginnt und zur Konstruktion einer ganzen Welt in Kopf und Körper führt.
Wir verstehen Bildung im Kinderhaus als kindorientierte Prozesse, die wir initiieren, unterstützen und begleiten. Das Kind findet bei uns die
Möglichkeit zum Forschen, Entdecken, Ausprobieren, Experimentieren ...
In den §§ 2 + 4 im Gesetz für Tageseinrichtungen
für Kinder (GTK) ist der Bildungs-, Erziehungsund Betreuungsauftrag des Kindergartens (3 - 6
Jahren), sowie der kleinen altergemischten
Tagestättengruppe (0,4 - 6 Jahren) gesetzlich
geregelt.
11
Spielen - „Spiel ist die Arbeit der Kinder“
Freiräume der Kinder - Wozu?
Spiel ist Arbeit für das Kind und eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung des Ichs. Es
muss nur gelassen und ermutigt werden. Im
subjektiven Erleben von Kindern existiert keine
Trennung zwischen Arbeit und Spiel. Ihr Spiel ist
ernsthaft zu würdigen.
Wir schaffen die Voraussetzungen, damit das
Kind seinen Spielbedürfnissen nachkommen
und sich selbstständig mit seiner Lebenswirklichkeit auseinandersetzen kann.
Das kindliche Spiel ist Lebensbewältigung.
Jedes Kind ist kompetent und vertraut auf seine
inneren Kräfte. In Freiräumen kann das Kind sich
entwickeln, kreativ sein, entscheiden, kann es
handeln, erfahren, entdecken, forschen, ausprobieren, experimentieren ...
Wir bieten jedem Kind, in Orientierung an seinen
Entwicklungsstand und seinen Fähigkeiten,
Handlungsbereiche und Entscheidungsmöglichkeiten, für die es Verantwortung übernehmen
kann.
Wir ermuntern es, seine Interessen, Wünsche
und Fragen in die Gestaltung des Zusammenlebens einzubringen.
Das Kind entwickelt in Freiräumen seine eigene
Lebens- und Lernfähigkeit.
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Soziales miteinander - nur mit Regeln
Partizipation - „Kindern das Wort geben“
möglich?
Célistin Freinet
Soziales Verhalten entwickelt das Kind, wenn es
die Möglichkeit zum intensiven Austausch mit
anderen Menschen hat. Kinder untereinander
sind in der Lage moralische Werte zu konstruieren, soziale Beziehungen aufzubauen, Regeln zu
entwickeln und zu befolgen.
Wir
bieten
dem
Kind
eine
positive
Lebensgrundstimmung und eine Atmosphäre,
die es ihm ermöglicht:
Kinder haben grundsätzlich ein Recht auf aktive
Einmischung. Das ist kein Anrecht für besondere
Augenblicke, sondern selbstverständliches und
umfassendes Recht. Es durchzieht den gesamten
Alltag.
Macht das Kind eigene grundlegende soziale
Erfahrungen und wird es entsprechend seinem
Entwicklungsstand und seinen Bedürfnissen
ernst genommen, dann wird es dieses Recht einfordern. Wer mitredet, wer Entscheidungen trifft
und Maßstäbe setzt, der übernimmt Verantwortung und lernt seine Möglichkeiten und
Grenzen kennen.
Wir unterstützen das Kind, Verantwortung zu tragen, indem wir es in alltägliche Entscheidungsprozesse einbeziehen. Sie sollen sich frühzeitig im demokratischen Handlungsfeld üben,
nur so werden sie selbstständig und selbstbewusst.
- Bindungen einzugehen
- sich angenommen und verstanden zu fühlen
- eigene Wertvorstellungen zu entwickeln
Im Alltag übt sich das Kind im sozialen
Miteinander und findet so seine eigene Identität.
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Streitkultur - Streit kultivieren?
Kinder sind vorurteilsfrei. Sie lernen die
Besonderheiten anderer wahrzunehmen und zu
akzeptieren. Sie erfahren dadurch, dass Leistung
nicht pauschal gemessen werden kann, sondern
abhängig ist von den individuellen Möglichkeiten eines jeden Menschen. Sie entwickeln
eigene Ideen, wie gemeinsames Leben möglich
werden kann.
Streit ist produktiv. Es liegt in der Natur des
Streites, dass auch mal auf die Pauke gehauen
wird, der ein oder andere schräge Ton kommt.
Wenn es nicht darum geht, in jedem Fall Recht zu
behalten, sondern den besten und für alle gangbarsten Weg herauszufinden, dann - allerdings
nur dann - entwickelt sich Streitkultur.
Das Kind lernt am und im Konflikt Lebensbewältigung. Es lernt, dass es für ein Problem
mehrere Lösungen gibt.
Wir unterstützen und schützen es und erarbeiten, wenn nötig, mit ihm Lösungsmöglichkeiten.
Das Kind wird gelassen, aber nicht
alleine
gelassen.
Sprache - ein wichtiger Meilenstein
Die kindliche Sprachentwicklung entsteht innerhalb der körperlichen, geistigen und seelischen
Persönlichkeitsentwicklung. Sie steht in Wechselwirkung mit anderen Bereichen wie Denken,
Kreativität, Fantasie, Emotionen, Motivation und
soziale Sensibilität. Das Kind erwirbt durch das
Zusammenspiel innerer Voraussetzungen und
äußerer Gegebenheiten innerhalb von wenigen
Jahren das hochkomplexe System der Sprache.
Identitätsentwicklung und Muttersprache gehören untrennbar zusammen. Hierbei wird deutlich, wie wichtig die Wertschätzung und
Förderung der Muttersprache für eine positive
Entwicklung des Kindes ist.
Integration - „Das Recht des Kindes so
zu sein, wie es ist“
Janusz Korczak
Jedes Kind möchte zur Gruppe gehören, integriert sein. Aus dem Zusammenleben von
Kindern mit individueller Eigenart, unterschiedlicher Entwicklung und kultureller Herkunft entsteht eine Vielfalt sozialer Erfahrungsmöglichkeiten.
Wir reagieren gezielt auf diese Unterschiede, fördern den Kontakt und das Verständnis der
Kinder untereinander und nutzen sie als
Bereicherung. Besondere Hilfen bieten wir zur
Bewältigung und zum Ausgleich bei Entwicklungsdefiziten einzelner Kinder. Integration findet immer statt.
14
Wertschätzung
Der entscheidende Abschnitt für den Spracherwerb liegt entwicklungsbedingt in dem Zeitraum, den das Kind im Kinderhaus verbringt.
Wir bieten dem Kind vielfältige Möglichkeiten,
die Sprache zu erwerben und zu verfeinern,
indem wir unterschiedliche Impulse setzen,
durch:
Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entwikkelt sich, wenn wir die Arbeit des Kindes wertschätzen und anerkennen. Weniger was das Kind
produziert, sondern vor allem was es tut und wie
es dieses umsetzt muss Wertschätzung erfahren.
Wir schätzen die Arbeit des Kindes in jeder
Phase seines Lebens. Wir unterstützen es bei der
Umsetzung seiner Ideen und beziehen es in
unser Alltagsleben mit ein. Indem wir das Kind
und sein Tun wertschätzen, lernt es die Welt
wertzuschätzen.
-
Reime
Zungenbrecher
Lieder und Fingerspiele
Bilderbücher und Gedichte
Kreisspiele und Bewegungsgeschichten
tägliche Gespräche, Auseinandersetzungen,
Konflikte
- Nachahmen, Ausprobieren, Üben ...
- Laut, leise, hören, lauschen, flüstern,
SCHREIEN ...
Dieses sind Grundvoraussetzungen für den
späteren Lese- und Schreiberwerb!
„Ich kann mir kein größeres Glück denken als mit einem Kind zusammen zu
sein, das gerade dabei ist, seine Sprache
zu entdecken. Als wir Kinder waren, liebten wir es, mit der Sprache zu spielen, so
wie es alle Kinder tun.“
Astrid Lindgren
15
NATUR - SPIEL - RÄUME
Natur
Definition: lateinisch natura:
„das Hervorbringen, die Geburt ...“
Verstehen wir Natur nach dieser
Definition, bedeutet das:
Schöpferisch sein, Neues schaffen,
Natur ist immer Entwicklung, der
Mensch selbst ist Natur, alles
vom Mensch Geschaffene ist
Natur.
Das Kind kann naturbelassene und geschaffene
Erfahrungsbereiche nutzen, wie z. B.
- Hang mit altem Baumbestand, vielfältigen
Pflanzen und Kleintieren
- Pfützen und andere Regenwassersammelstellen - wie alte Kochtöpfe, Eimer,
Badewannen ...
- Tischlerschuppen
- Sandbereiche mit Wasserpumpen, Feuerstelle,
Tastweg, Kräuterspirale, Kletterbaum,
Schaukeln, Spielhütten sowie mobiles
Bewegungsmaterial
Das Kind soll die Ganzheitlichkeit der Natur
erfahren, sich selbst als Teil der Natur erleben.
Alles was das Kind braucht ist in der Natur. Natur
ist Raum für alle Sinneserfahrungen
Dazu bietet unter anderem unser Außengelände
viele verschiedene Anregungen. Wir ermuntern
die Kinder mit uns oder alleine bei Wind und
Wetter nach draußen zu gehen. So können sie
die Jahreszeiten intensiv erleben, dabei sind
Wasser, Erde, Luft und - faszinierend, aber nicht
in Eigenregie der Kinder - Feuer Anreiz für vielfältige Erfahrungen.
Wichtig ist wetterentsprechende Kleidung.
„Wir hatten ja Spielplätze, wir waren
immer beschäftigt, hatten die Natur, die
uns immer aufgeregt hat, die Jahreszeiten,
die immer etwas Neues anzubieten hatten.“
Astrid Lindgren
16
Die aktive Mitarbeit bei der Pflege des Außengeländes spielt in den Erfahrungen der Kinder
eine große Rolle, sie helfen beim:
-
Weitere Bildungs- und Erlebniswelten finden
sich auch außerhalb des Kinderhauses.
Die Möglichkeit sie zu entdecken, beziehen wir
ständig in den Alltag ein:
Beete pflegen und Wege harken
Terrassen fegen
Blumen säen, Gemüse pflanzen
Obst und Gemüse ernten ...
- beim Entdecken der Jahreszeiten im
Kleingarten, im Park, am Bach und auf Wiesen
- bei Ausflügen in den Wald
- bei Spaziergängen in die Stadt
- beim Markteinkauf
- beim „Pfützen-springen-Ausflug“ ...
Somit ist unser Außengelände ständiger
Spielraum - Lernort der Kinder.
Tiere sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil in
unserem Haus. Die Kinder erleben sie als einen
weiteren Teil der Natur.
Zur Zeit leben mit uns:
-
„Fragt mich aber jemand nach meinen Kindheitserinnerungen, dann gilt mein erster Gedanke trotz allem
nicht den Menschen, sondern der Natur. Sie umschloss all
meine Tage und erfüllte sie so intensiv, dass man es als
Erwachsener gar nicht mehr fassen kann. Der
Steinhaufen, wo die Walderdbeeren wuchsen, die
Leberblümchenstellen, die Schlüsselblumenwiesen, die
Blaubeerplätze, der Wald mit den rosa Erdglöckchen im
Moos, das Gehölz rings um Näs, wo wir jeden Pfad und
jeden Stein kannten, der Fluss mit den Seerosen, die
Gräben, die Bäche und Bäume, an all das erinnere ich
mich besser als an die Menschen.
Steine und Bäume, sie standen uns nahe, fast wie lebende Wesen, und die Natur war es auch, die unsere Spiele
und Träume hegte und nährte.“
Meerschweinchen
das Streifenhörnchen
Wüstenrennmäuse
verschiedene Zierfische
die Berner Sennenhündin „Momo“
Die Kinder sammeln vielfältigste Erfahrungen,
die sie sonst häufig nicht machen können. Im artgerechten Umgang, bei der Pflege und dem
Füttern der Tiere lernen sie Verantwortung zu
übernehmen, sowie die Würde anderer Lebewesen zu achten.
Zum Leben gehört auch der Tod. Im
Zusammenleben mit den Tieren erfahren wir die
Endlichkeit des Lebens. Abschied nehmen und
die Traurigkeit gemeinsam überwinden finden
hier Raum und Zeit.
Astrid Lindgren
17
Das bewegte Kind
Montag, kein Tag wie jeder andere ...
Die Lebensumwelt unserer Kinder ist heute
keine bewegungsfreundliche mehr. Wenn genug
Zeit und Freiheit geboten wird, dann reglementieren äußere Umstände die stetige Lust auf
Bewegung.
Wir geben dem natürlichen Bedürfnis des Kindes
Raum, mit all seinen Sinnen, mit seinem ganzen
Körper die Welt zu erobern, sie in sich aufzunehmen, sie zu begreifen. Drinnen wie draußen.
Auch wir kennen sie, diese Montage, an denen
Kinder, voll von den Eindrücken des Wochenendes mehr nach Bewegungsfreiheit verlangen
als sonst. Um diesen Bedürfnissen gerecht zu
werden, bieten wir jeden Montag, zu den täglichen Möglichkeiten, eine allen Kindern zugängliche Bewegungsbaustelle an.
Bei uns hat jedes Kind die Möglichkeit seiner stetigen und spontanen Bewegungslust nachzukommen. Nicht eine einmal wöchentlich stattfindende „Turnstunde“ kann dem Kind gerecht werden, es muss durchgängig „Bewegungsfreiheit“
haben. Das schließt aber nicht aus, dass gezielte,
gelenkte Bewegungseinheiten den Kindern
angeboten und Defizitausgleiche geschaffen
werden.
Bewegung findet bei uns überall statt, wo es
keine unmittelbare Gefahr für andere und sich
selbst gibt:
-
Bewegungsbaustelle drinnen und draußen
Ballkiste
gezielte Bewegungsangebote
Hängematten, Matratzen und Polster in
Gruppennebenräumen
- Halle und Flure als gruppenübergreifende
Spiel- und Bewegungsflächen
- Außengelände ...
Wir erleben tagtäglich, dass unsere Kinder, wenn
sie genug Bewegungsfreiheit haben, sich sehr
viel besser konzentrieren können und viel motivierter sind. Sie können sich auf ruhige, kognitiv
fordernde Angebote einlassen.
18
K r eaTIv ität -
mehr als Malen und Basteln
K r e a T I v i t ä t bedeutet schöpferisch sein,
Wir bieten dafür Raum, Material, Zeit, Unterstützung und Gelassenheit. Das Kind findet bei
uns eine Atmosphäre, in der es:
Ideen haben und diese gestalterisch verwirklichen.
Kinder leben ihre K r e a T I v i t ä t überall, sie
drückt sich nicht nur im Malen und Basteln aus:
- eigene Interessen entdeckt
- eigene Stärken und Schwächen wahrnimmt
- im stetigen Tun, Fertigkeiten und Fähigkeiten
entwickelt
- den Umgang mit Materialien und Werkzeugen
erlernt ...
- im Sandkasten beim Bauen eines Wohnhauses
für Regenwürmer
- in der Bewegungsbaustelle bei einer „PizzaMassage“
- in der Sprache beim Finden von Quatschwörtern
- im Umgang miteinander bei Konfliktlösungen ...
Es tut seiner Seele gut, wenn es seinen eigenen
Weg geht, wenn es neugierig, forschend und
wissbegierig seinen Ideen folgt, sich ausprobiert
und verwirklicht - sich selbst ausdrückt.
19
Wir sind die
G ROSS E N - Das letzte Jahr im Kinderhaus
Das „letzte Jahr“ - eine Herausforderung:
Schulkindertreff - etwas Besonderes:
Alles bislang Erfahrene und Erlebte ist die Basis,
worauf wir im letzten Jahr aufbauen. Bildung
beginnt bereits vor der Geburt.
(Weiter-)Entwicklung funktioniert nur mit dem
Fundament der vorangegangenen Jahre. Wir
möchten das einzelne Kind in seinem Selbstvertrauen nochmals stärken, ihm Mut machen
für die „neue Welt“, es begleiten und hinführen zu
seinem neuen Lebensabschnitt:
Die im Sommer schulpflichtig werdenden Kinder
haben die Möglichkeit dieses besondere Angebot für das letzte Jahr im Kinderhaus zu nutzen. Sie treffen sich einmal wöchentlich nachmittags mit anderen „Schulkindern“ zu besonderen
Bildungs- und Erlebnisangeboten. Zusätzlich
werden Angebote an Vormittagen vor- und nachbereitet. Die Gruppen sind nach zukünftig zu
besuchenden Schulen zusammengestellt und
werden von einem festen Mitarbeiterinnenteam
durch das Jahr begleitet.
- Es soll sich hier im Haus in seiner neuen
Rolle als „Große/r“ erleben und sich in dieser
Position ausprobieren können.
- Es soll mehr Verantwortung für sich und
andere übernehmen.
- Es findet eine spielerische Annäherung mit
allen Sinnen an die Kulturtechniken (Lesen,
Schreiben, Rechnen ...) statt.
- Es fordert seiner Entwicklung entsprechende
Bildungsinhalte ein.
- Das Kind soll in seiner Lebensfähigkeit
bestärkt werden, denn lebensfähig heißt lernfähig und letztendlich schulfähig sein.
Warum Gruppen übergreifend?
In den Schulkindertreffs kommen Kinder aus
allen vier Gruppen zusammen.
- Sie finden mehr Gelegenheiten sich mit
Kindern der gleichen Altersgruppe auseinander zu setzen.
- Die Kinder haben die Chance potenzielle
MitschülerInnen kennen zu lernen.
- Dem Kind bietet sich die Möglichkeit einer
Auseinandersetzung mit anderen, ihm nicht
so vertrauten, Erwachsenen.
- Ein verstärktes Loslassen gewohnter
Strukturen wird geübt.
20
Welche Bedeutung hat der Schulkindertreff für das einzelne Kind?
Da es sich beim Schulkindertreff, anders als im
freien Spiel, um Pflichtübungen handelt, hat sich
das Kind den Herausforderungen zu stellen und
durchzuhalten.
Das Kind ist gefordert:
- sich in dieser Gruppe zu erleben, seine neue
Rolle und Position zu finden,
- sich bestimmten Regeln dieser Gruppe zu
stellen, sich mit ihnen auseinander zu setzen,
- sich in einer Gruppe mit Gleichaltrigen eine
Meinung zu bilden, sie zu vertreten und dabei
eigene Grenzen und Möglichkeiten kennen zu
lernen - Partizipation.
Bielefelder Screening (BISC)
Kinder im Vorschulalter können sich problemlos mit ihrer
Umgebung verständigen und sich ihr mitteilen. Dabei kon-
Durch diese Anforderungen kann es noch mehr
Selbstständigkeit üben, Selbstbewusstsein erleben und Selbstvertrauen entwickeln.
zentrieren
sich
die
Kinder
ausschließlich
auf
die
Bedeutung und den Inhalt des Gesagten.
Die andere Seite der Sprache - das Gesagte in einzelne
Wörter, Silben und Laute aufzuteilen - fällt ihnen oft
Das letzte Jahr im Kinderhaus - langweilig?
schwer. Da diese sprachliche Bewusstheit eine wichtige
Voraussetzung
Für die Kinder ist es wohl eher ein spannender
Genuss, dem es sich lohnt entgegen zu streben,
ein Ziel, was es zu erreichen gilt und ein Jahr
voller Höhepunkte, auf die es sich zu warten
lohnt!
Der notwendige Prozess zur Ablösung bringt
gleichzeitig viele neue Lerninhalte, weckt die
Neugierde und führt automatisch zum nächstfolgenden Schritt - Schule!
zum
problemlosen
Lesen-
und
Schreibenlernen ist, wurde an der Bielefelder Universität
ein
Testverfahren
zur
Früherkennung
von
Lese-
Rechtschreibschwierigkeiten (BISC) entwickelt.
Im November eines jeden Jahres führen wir jeweils mit
den angehenden Schulkindern dieses Testverfahren durch,
und bieten dann für die Risikokinder über einen Zeitraum
von 20 Wochen ein Förderprogramm an - das Würzburger
Trainingsprogramm „Hören, lauschen, lernen“ (HLL).
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Der Spur des einzelnen Kindes folgen
- Zur Haltung, Rolle und Aufgabe der pädagogischen Fachkraft
Gelassenheit - nicht alleine lassen
Die von uns entwickelte Rollendefinition für in
unserem Haus tätige pädagogische Fachkräfte
gilt als Ziel und Leitlinie. Der Anspruch sich auf
dem Weg dorthin zu befinden ist unsere
Arbeitsgrundlage und leitet sich aus unserem
Bild vom Kind ab.
Kinder haben ein Recht auf Zeit, um staunen zu
können; um Gefühle auszudrücken und ausleben
zu können und um auszusprechen was sie
bewegt.
Wir wissen von der inneren Natur des Kindes,
wir bringen seiner Entwicklungsfähigkeit Vertrauen und Gelassenheit entgegen. Bei seinen
Entwicklungsschritten begleiten und unterstützen wir es. Grundsätzlich trauen wir dem Kind
zu, alles alleine zu tun und mischen uns möglichst nicht ein. Wir sind aber immer da, bieten
uns an - wir lassen das Kind nicht alleine. Es
muss aber genug Freiheit haben, denn nur so
ergeben sich ausreichende Begegnungsmöglichkeiten, vielfältige Kontakte, Auseinandersetzungen - natürlich auch Konflikte.
Annehmen, achten, ernst nehmen
Wir wollen uns nicht daran orientieren, wie ein
Kind zu sein hat, sondern es annehmen wie es
ist. Mit seinen Eigenarten - vor allem mit denen,
die für uns Erwachsene oftmals nicht so leicht zu
akzeptieren sind. Das Kind ist kompetent und wir
haben es mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen,
mit seinem Wollen und Können ernst zu nehmen.
Echtheit und Aufrichtigkeit
Beobachten und Wahrnehmen
Im Rahmen der professionellen Alltagsgestaltung erleben wir uns als stets Lernende, die die
eigene pädagogische Tätigkeit hinterfragen.
Dabei werden Fehler und Grenzen als Chance
der persönlichen Weiterentwicklung genutzt. Zu
dieser Erkenntnis müssen wir stehen und im
Zusammenleben mit den Kindern aufrichtig sein.
Wir müssen das Kind, den Erwachsenen und uns
selber mit allen Unfertigkeiten achten.
Um Vertrauen in ein Kind haben zu können, müssen wir es gut kennen, seine einzelnen Entwicklungsschritte gezielt beobachten und uns im stetigen Austausch mit allen am Erziehungsprozess
Beteiligten befinden.
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Freiräume haben und bieten
Fordern und Fördern
Die pädagogischen Fachkräfte brauchen Freiräume um sich an den vorgegebenen Leitlinien
zu orientieren. Wir müssen uns die Zeit zum
Beobachten nehmen, müssen uns auf die
Bedürfnisse des einzelnen Kindes einstellen,
müssen unsere Arbeit planen und reflektieren.
Wir müssen im aktiven Austausch untereinander
sein und uns stetig einer konstruktiven Kritik
stellen.
Eine positive Grundhaltung ist in allen Bereichen
förderlich. Sie ist Grundlage für einen Umgang,
der kritische Betrachtungsweisen zulässt, der
aber auch eine Atmosphäre schafft, in der sich
jeder angenommen und ernst genommen fühlt.
Förderung des Kindes heißt für uns, seine
Selbstbildung herauszufordern, indem wir ihm
unterschiedlichste Erfahrungswelten anbieten.
Im Dialog mit dem Kind greifen wir seine
Themen auf und geben sinnvolle Erweiterungen.
Dabei muten wir ihm auch Themen zu, die eine
starke Herausforderung bedeuten und seine
Entwicklung vorantreiben.
Regeln wo nötig - Freiraum wo möglich
Wir wissen, dass die Entwicklung des Kindes ein
ständiges Ausloten seiner Grenzen beinhaltet,
dass es auf der Suche nach einem Orientierungsrahmen ist. Wir helfen ihm, bei so viel
Freiraum wie möglich, seinen Weg zu finden.
Grenzen setzen wir, wo es um die Erhaltung
eines positiven sozialen Miteinanders geht und
Unversehrtheit von Körper, Geist und Seele
gewährleistet sein muss.
Dieses bedarf der Verlässlichkeit des Erwachsenen, sein konsequentes Verhalten gibt
dem Kind Orientierungshilfe und Sicherheit.
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„ExpertInnen“ im Austausch und Gespräch
Die Zusammenarbeit von Erziehungsberechtigten und pädagogischen Fachkräften
Kinderhaus transparent zu machen. Wir legen
Wert darauf, dass die Erziehungsberechtigten
sich informieren, Anteil nehmen am
Geschehen im Kinderhaus und Verantwortung
zeigen für die Belange ihres Kindes.
Für die Ausgestaltung des Lebens im Kinderhaus
werden die Wünsche der Erziehungsberechtigten
gebraucht und ernst genommen. Der Umgang
der Erwachsenen ist durch Dialog, Zusammenarbeit und geteilte Verantwortung gekennzeichnet.
Das Kinderhaus - ein Treffpunkt nicht nur für
Kinder
Für ein paar Jahre nimmt das Kinderhaus eine
sehr wichtige Rolle nicht nur im Leben des
Kindes, sondern der gesamten Familie ein:
Zum Wohle des Kindes ist der ständige
Austausch zwischen allen am Erziehungsprozess Beteiligten notwendig und unumgänglich:
- Wir verstehen das Kinderhaus als Ort der
Begegnung für alle.
- Wir wollen den Kontakt der Familien
untereinander fördern.
- Familien sollen sich aktiv im Kinderhausalltag
und zu besonderen Anlässen einbinden.
- Erziehungsberechtigte sollen ihre
Mitwirkungsmöglichkeiten im Kinderhaus
(Elternversammlung, Rat der Tageseinrichtung,
Elternrat nach GTK §§ 5 - 7) ernsthaft in
Anspruch nehmen.
- Die Entwicklung des Kindes steht im
Vordergrund gemeinsamer Gespräche.
- Wir suchen den Einzelkontakt zu den
Familien, um das Kind im Netzwerk seiner
sozialen Beziehungen besser verstehen zu
können.
- Wir verstehen uns als gegenseitige
Ansprechpartner für alltägliche Probleme.
- Wir unterstützen Familien in der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (z. B. Frühförderstelle, Beratungsstelle für Eltern,
Jugendliche und Kinder).
- Als Kooperationspartner sollen und müssen
die Erziehungsberechtigten über alle Abläufe
im Kinderhaus gut informiert sein. Dabei verpflichten wir uns, die Arbeit und das Leben im
24
Beispiele der Zusammenarbeit:
Elterngespräche:
-
Aufnahmegespräche
Tür- und Angelgespräche
Einzelgespräche
Gespräche in Zusammenarbeit mit anderen
Institutionen
Elternabende und -nachmittage:
- Bei Bedarf informieren wir über unsere
Arbeit, zu pädagogischen und bildungspolitischen Themen.
- Wir laden spezielle Fachleute ein, um uns
gemeinsam zu informieren.
Aktionen für die ganze Familie:
- Feste zu unterschiedlichen Anlässen
- gruppeninterne Familiennachmittage
- Aktionstage z. B. zur Gestaltung des
Außengeländes
Elterninfo:
-
Elternbriefe
schriftlichen Informationen an der Infowand
Wochenrückblick an der Gruppenpinnwand
Fotowände
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MitarbeiterInnen
Pädagogisches Personal
Hauswirtschaftliches und technisches
Personal
Die Hauswirtschaftskräfte, der Hausmeister und
der Gärtner sind ebenso AnsprechpartnerInnen
für die Kinder. Wir fördern und unterstützen
diese Begegnungen, da sie die Entwicklung der
Kinder bereichern.
Dadurch lernen die Kinder unterschiedliche
Tätigkeitsfelder kennen. Sie werden neugierig,
stellen Fragen, interessieren sich - machen mit.
Durch die tägliche Zubereitung des Essens gibt
es besonders im Bereich der Küche viele
Berührungspunkte.
Wir, die pädagogischen MitarbeiterInnen des
Kinderhauses verstehen uns als sich ständig
weiterbildende Fachkräfte für Erziehung.
Wir bieten ein optimales Bildungs-, Erziehungsund Betreuungsangebot, um Kinder und Eltern
bestmöglichst zu unterstützen und zu fördern.
Dabei setzen wir uns mit den gesellschaftlichen
Tendenzen und unterschiedlichen Weltanschauungen auseinander und berücksichtigen sie in
unserer täglichen Arbeit.
Um diesen Anspruch erfüllen zu können, sind
wöchentliche Teambesprechungen für uns
selbstverständlich, in denen der ständige Dialog
aller Beteiligten gefördert und gesichert wird.
Als immer Lernende nutzen wir die unterschiedlichsten Formen und Angebote der Fort- und
Weiterbildung.
Ebenso wichtig nehmen wir die Anleitung von
PraktikantInnen verschiedener Ausbildungsstufen, um zu einer qualifizierten Ausbildung beizutragen.
Um die Gesamtqualität zu erhalten und weiter zu
entwickeln ist Selbstevaluation erforderlich. Das
bedeutet für uns, die kritische Auseinandersetzung mit unserer Arbeit und die ständige
Überprüfung unseres pädagogischen Anspruchs.
Durch die gute personelle Besetzung in der
Küche ist es möglich, ausgewogene und bedarfsgerechte Mahlzeiten anzubieten.
Sie setzen sich aus frisch zubereiteten, sowie
vorgefertigten Komponenten zusammen.
Bei der Zubereitung der Mahlzeiten (ca. 50) wird
Rücksicht genommen auf:
- Säuglinge und Kleinkinder
- unterschiedliche Weltanschauungen
- medizinische Aspekte - Allergie, Diabetes etc.
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Personelle Besetzung
Leitung
Leiterin - Erzieherin
freigestellt vom
Gruppendienst
Rote Gruppe - 25 Kinder; 3 - 6 Jahre
Kindergartengruppe mit Übermittagsbetreuung
Gruppenleiterin - Erzieherin
Ergänzungskraft - Kinderpflegerin
Lila Gruppe - 25 Kinder; 3 - 6 Jahre
Kindergartengruppe mit Übermittagsbetreuung
Gruppenleiterin - Erzieherin
Ergänzungskraft - Kinderpflegerin
Blaue Gruppe - 15 Kinder; 0,4 - 6 Jahre
kleine altersgemischte Tagesstättengruppe
Gruppenleiterin - Erzieherin
2. pädagogische Fachkraft - Erzieherin
Ergänzungskraft - Kinderpflegerin
Grüne Gruppe - 15 Kinder; 0,4 - 6 Jahre
kleine altersgemischte Tagesstättengruppe
Gruppenleiterin - Erzieherin
2. pädagogische Fachkraft - 2 Erzieherinnen in
Teilzeit
Ergänzungskraft - Kinderpflegerin
Heilpädagogische Zusatzkraft - Heilpädagogin
Küche
Zwei Hauswirtschaftskräfte je 15 Std.
Hausmeister
wöchentlich
2 - 3 Std.
PraktikantInnen
ErzieherIn im Anerkennungsjahr
ErzieherIn in Ausbildung
KinderpflegerIn in Ausbildung
FOS- und VorpraktikantInnen
SchulpraktikantInnen
Gärtner
wöchentlich
6 Std.
Die Sicherung einer hohen Gesamtqualität des Kinderhauses setzt in besonderem Maße fachliche und
persönliche Kompetenzen aller MitarbeiterInnen voraus. Um die Kinder optimal fördern zu können,
arbeiten alle MitarbeiterInnen zusammen. Offenheit, Ehrlichkeit und gegenseitiges Vertrauen im
Rahmen der Teamarbeit sind für uns unerlässlich.
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Was Sie sonst noch von uns wissen sollten
Organisation - Abläufe - Struktur
Öffnungszeiten - Schließungszeiten
Das Kinderhaus Astrid Lindgren ist eine kombinierte Tageseinrichtung für Kinder in Trägerschaft
der Stadt Emsdetten.
Entsprechend der gesetzlichen Regelung werden
die Öffnungszeiten unter Beteiligung des Rates
der Tageseinrichtung jährlich vom Jugendhilfeausschuss neu festgesetzt.
Die Betreuungszeiten der Tagesstättenkinder
werden gem. § 9 Abs. 3 Gesetz für Tageseinrichtungen für Kinder (GTK) individuell z. B. nach
den Arbeitszeiten der Erziehungsberechtigten
und vor allem nach den Bedürfnissen der Kinder
besprochen und festgelegt.
Die Schließungstage (z. B. Sommerferien) werden den Erziehungsberechtigten nach dem
Beschluss im Rat der Tageseinrichtung und
Bestätigung durch den Jugendhilfeausschuss,
spätestens im Januar für das laufende Jahr mitgeteilt.
Die Einrichtung besteht aus vier Gruppen:
- zwei kleine altersgemischte Tagesstättengruppen, in denen jeweils 15 Kinder im Alter
von 0,4 - 6 Jahren ganztags betreut werden;
- zwei Kindergartengruppen mit je 25 Kinder im
Alter von 3 - 6 Jahren, in denen für mindestens neun Kinder eine Übermittagsbetreuung
angeboten wird.
Zum Konzept unseres Hauses gehört die
gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder.
Das Kinderhaus ist von Montag bis Freitag
geöffnet:
für die Tagesstättenkinder von 7:00 bis 16:30 Uhr;
für die Kindergartenkinder von 7:00 bis 12:30 Uhr;
nachmittags von 14:00 bis 16:30 Uhr.
Tagesablauf im Kinderhaus
7:00 Uhr
gemeinsamer Frühdienst in den altersgemischten Tagesstättengruppen mit Frühstücksangebot
8:30 Uhr
die Kindergartenkinder können in ihre Gruppen wechseln
7:00 - 12:00 Uhr
Freies Spiel mit unterschiedlichen Angeboten und Frühstücksphase
12:00 Uhr
Mittagessen in den Tagesstättengruppen mit anschließender Ruhephase
12:00 - 12:30 Uhr
Abholzeit für die Kindergartenkinder
12:30 Uhr
Mittagessen der Übermittag-Gruppe mit anschließender Ruhephase
14:00 Uhr
die Kindergartenkinder kommen wieder ins Kinderhaus
14:30 Uhr
Abholphase der Tagesstättenkinder beginnt
16:30 Uhr
das Kinderhaus schließt
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Standort
Das Kinderhaus liegt im Innenstadtbereich, mit guter
Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Es befindet sich in einer ruhigen, gut zugänglichen Sackgasse. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über das
gesamte Stadtgebiet.
Die Lage bietet viele Möglichkeiten mit den Kindern
die Innenstadt näher kennen zu lernen.
Grundriss
Abstellräume
rote Gruppe
Mehrzweckhalle
blaue Gruppe
Büro
Innenhalle
grüne Gruppe
Küche
Personalraum
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lila Gruppe
Öffentlichkeitsarbeit
Das Kinderhaus Astrid Lindgren ist eine Einrichtung des öffentlichen Lebens und eingebunden in das Geschehen der Stadt. In diesem
Zusammenhang fühlen wir uns verpflichtet
unsere Arbeit transparent zu machen und uns
der Kritik und den Anforderungen von außen zu
stellen.
Es ist uns ein Anliegen die Bedeutung der
Elementarpädagogik stärker ins Bewusstsein der
Öffentlichkeit zu rücken.
-
Ärzte verschiedener Fachrichtungen
Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt
Grundschulen
Tageseinrichtungen für Kinder regional und
überregional
Zu dieser Vernetzung gehören alle Institutionen,
die Aus- und Fortbildung im sozialpädagogischen Bereich anbieten:
- Fachschulen für Sozialpädagogik in Steinfurt Emsdetten, Rheine, Münster
- Bildungseinrichtungen in unterschiedlicher
Trägerschaft
- weiterführende Schulen etc.
Vernetzung
Wir als Tageseinrichtung für Kinder gehören zu
einem Netzwerk von Institutionen, die für die
Familienförderung und -unterstützung zuständig sind.
Für eine gute pädagogische Arbeit bedarf es
einer Vernetzung aller Institutionen, die familienunterstützend und fördernd tätig sind.
- Jugendamt der Stadt Emsdetten
- Landesjugendamt Münster
- Caritasverband Emsdetten-Greven e.V.Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und
Kinder/ Schulpsychologische Beratung
- Ambulante Jugendhilfe Emsdetten
- Caritasverband Rheine e.V. - heilpädagogische-therapeutische Frühförderung
- Therapeuten, wie Logopäden,
Ergotherapeuten, Krankengymnasten,
Psychologen etc.
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Ausblick
Förderverein
In einem Zeitraum von eineinhalb Jahren haben
wir uns in Begleitung von Klaus van Kampen,
Bildungsreferent im Ludwig-Windthorst-Haus,
Lingen, und in Zusammenarbeit mit Eltern und
Träger über Grundlagen und Ziele unserer Arbeit
intensiv auseinandergesetzt.
Durch kritisches Hinterfragen des eigenen
Standpunktes, Lernen aus wissenschaftlichen
Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie und
Orientierung an der veränderten Kindheit ist dieses Leitprogramm entstanden, auf dem unsere
tägliche Arbeit aufbaut.
Unsere Konzeption ist keine festgeschriebene
Vorgabe, sondern die Niederschrift dieses
Entwicklungsprozesses, der sich stetig fortsetzt
und immer wieder überprüfbar sein muss. Eine
am Kind orientierte Weiterentwicklung ist für uns
nur möglich mit einer positiven Grundhaltung,
die Kritik von Innen und Außen zulässt.
Der Förderverein Kinderhaus Astrid Lindgren
e.V. wurde am 19. Mai 1999 gegründet.
Der Zweck des Vereins ist die Unterstützung der
pädagogischen Arbeit des Kinderhauses durch
die Beschaffung entsprechender Mittel. Er wird
verwirklicht durch ideelle Unterstützung und
finanzielle Zuwendungen an das Kinderhaus zur
besseren Ausgestaltung der Einrichtung.
Seit der Gründung wurde folgendes erreicht
bzw. angeschafft:
-
Holzblockhütte „Tischlerschuppen“
Kletterbaum für das Außengelände
Puckyroller
Käfig für den „Professor“ (Streifenhörnchen)
Videokamera
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Literaturliste
Bildung und Erziehung in der frühen Kindheit - Andres, Beate und Laewen,
Hans-Joachim (Hrsg.) - Beltz Verlag 2002 ISBN 3-407-56173-3
Das kompetente Kind - Juul, Jesper - Rowohlt Verlag 1999 ISBN 3-498-03330-1
Das Schatzbuch ganzheitlichen Lernens - Liebertz, Charmaine Don Bosco Verlag 1999 ISBN 3-7698-1159-3
Das sinnliche Kind - Schmeer, Gisela - Klett-Cotta Verlag 1975 ISBN 3-608-91201-0
Das Superhirn - Videofilm aus der Reihe: Das Wunderwerk Mensch - BBC
ISBN 3-89672-159-3
Das Weltwissen der Siebenjährigen - Wie Kinder die Welt entdecken können Elschenbroich, Donata - Goldmann Verlag 2001 ISBN 3-44215-175-9
Das Wunder im Kopf - Verlag Zabert Sandmann GmbH 1999 ISBN 3-932023-40-4
Die ersten Schritte - Videofilm aus der Reihe: Das Wunderwerk Mensch - BBC
ISBN 3-89672-157-7
Die Verwöhnungsfalle - Wunsch, Albert - Kösel Verlag 2000 ISBN 3-466-30519-5
Erziehung für das Leben - Struck, Peter - Süd West Verlag 2000
ISBN 3-517-06295-2
Erziehung von gestern - Struck, Peter - Hansa Verlag 1997 ISBN 3-446-18958-0
Forscher, Künstler, Konstrukteure - Andres, Beate und Laewen,
Hans-Joachim (Hrsg.) - Beltz Verlag 2002 ISBN 3-407-56174-1
Freinet-Pädagogik im Kindergarten - Lothar Klein - Herder Verlag 2002 ISBN 3-451-27790-5
Geo WISSEN Nr. 1/1999
Geo WISSEN Kindheit und Jugend Nr. 2/9. 1993
Steine auf dem Küchenbord - Lindgren, Astrid - Oetinger Verlag 2000
ISBN 3-7891-4136-4
Unser Körper: Das Gehirn aus der Reihe „Mit Kindern leben“ - rororo Verlag
ISBN 3-499-19723-5
Was geht da drinnen vor? - Die Gehirnentwicklung in den ersten fünf Lebensjahren Eliot, Lise - Berlin Verlag 2001 ISBN 3-8270-0204-4
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Chronik des Kinderhaus Astrid Lindgren
1992
13.05.1993
01. 07. 1993
01. 08. 1993
20.09. 1993
13. 11. 1993
16. 12.1995
1997
November 1997
10.-14.11.1997
16.05.1998
September 1998
19. Mai 1999
Juli 1999
23.10.1999
November 1999
03.-05.02.2000
29.06.-01.07.2000
23.-25.11.2000
08.-10.03.2001
September 2000
06.-17.11.2000
29.01.2001
14.05.2001
14.-16.06.2001
28.01.2002
Mai 2002
Sommer / Herbst 2002
17.-24.05.2003
Grundsteinlegung
Erster Elternabend in der Käthe-Kollwitz-Schule
Die Mitarbeiterinnen nehmen ihre Tätigkeit offiziell auf
Die ersten Kinder kommen
Offizielle Übergabe des Kinderhauses
Tag der offenen Tür
1. Weihnachtsmarkt im Kinderhaus
Veröffentlichung eines Artikels zu unserem „Theo Tasttausendfüßler“ im Buch
„Sinneswerkstatt“ von Renate Zimmer, Herder Verlag
Unser Faltblatt „Bei uns entwickeln sie sich weiter“ wird veröffentlicht
Aktionswoche zu Astrid Lindgrens 90. Geburtstag
5 Jahre Kinderhaus - Tag der offenen Tür
Eintrag in die Friedensschriften anlässlich des 350. Jahrestages des Westfälischen
Friedens
Gründung des Fördervereins
Streifenhörnchen „Professor“ zugelaufen und aufgenommen
1. Flohmarkt „Rund ums Kind“
Start des Projektes der deutschen Bundesstiftung Umwelt zum Thema „NaturSpiel-Räume als Ansatz einer ökologisch-sozialen Entwicklung in
Kindertageseinrichtungen“
Projektwochenenden für alle Mitarbeiterinnen im Ludwig-Windthorst-Haus in
Lingen
Kletterbaum - Aktion
Ausstellung mit Stellwänden zur Vorstellung unserer pädagogischen Arbeit Stadtsparkasse, Zweigstelle Westum
1. Tag unserer Kinderhaushündin „Momo“ (Berner Sennen)
Hanghütten-Bau - Eltern-Kinder-Team-Aktion mit Dr. Richard Wagner
BDKJ-Aktion „Big Bagger“ - auf dem Außengelände entsteht eine Hangtreppe,
eine Kräuterspirale und ein Sandstein-Kletterbereich
Astrid Lindgren stirbt
Beteiligung am Partizipationsprojekt der Stadt - Spielplatzgestaltung
Blumenstraße
Blockhausbau „Tischlerschuppen“
Jubiläumswoche zum 10jährigen Bestehen des Kinderhauses
Stadt Emsdetten
ASTRID LINDGREN
Beckstr. 1a
48282 Emsdetten
Fon 02572 80378
Fax 02572 150590
E-Mail [email protected]
www.kinderhaus-astrid-lindgren.de