Telekommunikation EU-Kommission harmonisiert RFID
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Telekommunikation EU-Kommission harmonisiert RFID
Gruen_04-07.qxd 23.03.2007 15:27 Uhr Seite 67 Informationen für die Praxis Telekommunikation Telekommunikation EU-Kommission harmonisiert RFID-Frequenzen Die Kommission der Europäischen Union hat beschlossen, zwei Frequenzen für drahtlose Geräte europaweit zu harmonisieren. Neben Frequenzbändern für die RFID-Nutzung betrifft dies auch jene, die von drahtlosen Geräten des täglichen Gebrauchs wie Garagentoröffnern, Alarmanlagen, Baby-Überwachungsmonitoren, Kopfhörern und Mikrofonen genutzt werden. Für Verbraucher und Hersteller bedeutet das eine Erleichterung, da künftig überall in der EU dieselben Geräte mit geringer Reichweite benutzt werden können und nur noch ein Gerät für den gesamten Binnenmarkt hergestellt werden muss. „Die jetzt erlassenen Entscheidungen der Kommission werden dazu beitragen, einen einheitlichen Binnenmarkt für diese Funkgeräte zu schaffen und ihre Akzeptanz wie auch diesen so wichtigen Wirtschaftszweig zu fördern, so dass alle Menschen in Europa davon profitieren können“, erklärte die zuständige EUKommissarin Viviane Reding. Die neuen Entscheidungen der Kommission werden dazu führen, dass tragbare Geräte für den Massenbedarf ohne Lizenz in allen Mitgliedstaaten betrieben werden können. Die Verbraucher werden nicht mehr prüfen müssen, welche Geräte in den einzelnen Mitgliedstaaten benutzt werden können, und brauchen sich keine Sorgen mehr zu machen, ob ein in einem Mitgliedstaat gekauftes drahtloses Gerät in einem anderen Mitgliedstaat funktioniert oder möglicherweise andere Funkverbindungen stört. Dies werde die Nachfrage beleben, die Produktionskosten der Hersteller senken und die Entwicklung neuer, innovativer Geräte und Anwendungen fördern, teilte die Kommission mit. Nach einer aktuellen Studie der EU-Institution werde der Wert des Marktes für diese Geräte im Jahr 2009 auf 25 Milliarden Euro ansteigen. Wie die Kommission ankündigte, werden auch die Frequenzbänder für die RFID-Nutzung harmonisiert. Diese elektronischen Etiketten werden zunehmend im Einzelhandel, in der Logistik, zur Warenverfolgung und Personenlokalisierung Zwei Frequenzen für drahtlose Geräte werden europaweit harmonisiert. Foto: aboutpixel sowie in Sicherheits- und Alarmsystemen verwendet. Laut Schätzungen wird der Markt für RFID-Dienste und -Systeme in Europa bis 2010 einen Wert von vier Milliarden Euro erreichen. IHK-Service Fragen zum Thema beantwortet Thorsten Schwäger unter Telefon: 071 21/2 01-117 oder per E-Mail: [email protected]. Provider müssen künftig häufiger Daten ihrer Kunden herausgeben Das jetzt in Kraft getretene Terrorismusbekämpfungsgesetz (TBEG) macht es für Geheimdienste deutlich einfacher, Auskünfte von privaten Unternehmen einzuholen. Neben dem Verfassungsschutz können künftig auch der Bundesnachrichtendienst (BND) und der Militärische Abschirmdienst (MAD) Auskünfte bei Luftfahrtunternehmen, Banken, Post-, Telekommunikations- und Telediensteunternehmen einholen. Dies gilt nicht mehr nur bei Terrorverdacht, sondern auch im Rahmen der Aufklärung verfassungsfeindlicher Bestrebungen im Inland. Oliver Süme, Vorstand des eco Verbandes der deutschen Unternehmerwirtschaft, betont: „Wir erwarten dadurch eine deutliche Zunahme der Auskunftsersuchen über Daten der Kunden unserer Mitgliedsunternehmen.“ Eco prognostiziert, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Geplant ist nämlich die verdachtsunabhängige und flächendeckende Vorratsdatenspeicherung aller Verkehrsdaten der Kommunikation der gesamten Bevölkerung – Festnetz, Mobiltelefon, Internet, E-Mail und SMS. „Spätestens zu diesem Zeitpunkt erwarten wir eine regelrechte Explosion der Zahl der Auskunftsersuchern. Das bedeutet einen erheblichen Eingriff in das informationelle Selbstbe- stimmungsrecht der Bürgerinnen und Bürger“, so Oliver Süme. „Für die Internetwirtschaft bedeutet der Zuwachs der Anfragen eine enorme Belastung“, so Oliver Süme weiter. Seit Jahren drängt eco auf eine angemessene Entschädigung für den personellen und technischen Aufwand, den diese Anfragen verursachen. IHK-Service Fragen zum Thema beantwortet Thorsten Schwäger unter Telefon: 071 21/2 01-117, oder per E-Mail: [email protected]. Studie zur Nutzung von Mobilfunkgeräten Deutsche schöpfen multimediale Möglichkeiten nicht aus Trotz der großen Verbreitung von Multimedia-Handys nutzen die meisten Deutschen kaum deren Potenziale. Im weltweiten Vergleich zeigen sich stattdessen vor allem Asiaten den verschiedenen Handyfunktionen gegenüber aufgeschlossener und verwenden diese auch regelmäßig. Das ergab die von TNS Infratest durchgeführte Studie „Global Tech Insight 2006“ (GTI), die das Nutzerverhalten und das Interesse an mobilen Inhalten auf dem Handy in weltweit 29 Ländern untersucht. Das Versenden von SMS ist hierzulande nach wie vor ebenso eine beliebte Handyfunktion wie auch das Fotografieren: Rund 81 Prozent aller deutschen Mobilfunknutzer schreiben regelmäßig Kurzmitteilungen und 29 Prozent knipsen regelmäßig Bilder mit ihrer Handy- Kamera. Office-Anwendungen und mobiles Fernsehen sind dagegen noch wenig verbreitet: Nur zwei Prozent sehen regelmäßig auf ihrem Handydisplay fern, beim Spitzenreiter China sind es bereits zwölf Prozent. Asiatische Mobilfunker weit voraus Insgesamt liegt Deutschland bei der Nutzung von Zusatzfunktionen auf dem Handy weit entfernt von den weltweiten Top-Werten, die besonders in asiatischen Ländern erreicht werden. So fotografieren 58 Prozent der Ko- WIRTSCHAFT Neckar-Alb April 07 67