Den vollständigen Bürgerbrief können Sie hier herunterladen.
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Bürgerbrief Ausgabe Sommer 2015 Liebe Bürgerinnen und Bürger, terminlich war der Sommer 2015 auf den ersten Blick wie jeder andere. Viele, insbesondere Familien mit schulpflichtigen Kindern, nutzten die Sommerferien, um zu verreisen. Auf zahlreichen Straßenfesten und Open Air Veranstaltungen gab es auch für die Daheimgebliebenen Gelegenheit, sich zu entspannen. Wir sind uns bei zahlreichen Gelegenheiten begegnet und konnten miteinander feiern oder ins Gespräch kommen. Auch im Rahmen meiner Sommer-Radtour durch den Wahlkreis konnte ich vielfältige neue Eindrücke gewinnen und altbekannte Themen neu aufgreifen. Ein Thema hat jedoch diesen Sommer ganz besonders geprägt: die Ankunft tausender Flüchtlinge in unserer Region. Sie kamen und kommen in allererster Linie in die Erstaufnahmeeinrichtungen in Heidelberg und Mannheim, aber auch im Wahlkreis Weinheim ist inzwischen jede Kommune aufgerufen, möglichst viele Asylsuchende aufzunehmen, sie menschenwürdig unterzubringen und so gut wie möglich in die Gesellschaft zu integrieren. In manchen Kommunen gibt es Gruppenunterkünfte, in anderen leben Asylbewerber dezentral in Wohnungen. Die Frage, die wir uns in diesem Zusammenhang stellen sollten, ist nicht ob wir die Flüchtlinge aufnehmen, sondern wie wir es tun. Hier unterstütze ich die Kommunen und den Landkreis ganz explizit bei den Forderungen nach einer besseren Koordination auf Landesebene. Auf die geteilten Zuständigkeiten in der Landesregierung hat man viel zu spät mit der Einrichtung einer Task Force reagiert. Es bleibt zu hoffen, dass diese und das Regierungspräsidium in Karlsruhe in absehbarer Zeit einen besseren Überblick über die Situation vor Ort erhalten. Die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung ist trotz aller offenen und teilweise auch kritischen Fragen nach wie vor vorhanden – insbesondere mit Blick auf die Asylsuchenden, die vor Bürgerkriegen geflohen sind. Aber es ist niemandem geholfen, wenn die Verantwortlichen das ehrenamtliche Engagement vor Ort überstrapazieren, wie es momentan geschieht, und auch berechtigte, kritische Fragen aus der Bevölkerung einfach ignorieren. Gerne nehme ich jederzeit die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit Asylsuchenden, mit den zahlreichen Helferinnen und Helfern und mit den Verantwortlichen wahr und habe dies auch im Rahmen meiner Radtour getan. Ich bitte aber um Verständnis, dass mir in diesem Fall der Schutz der Privatsphäre der Flüchtlinge wichtiger ist, als die Öffentlichkeit im Bürgerbrief oder auf meiner Homepage über diese Besuche zu informieren. Gerne können Sie mir aber Ihre konstruktiven Vorschläge zur Bewältigung der aktuell vor allem logistischen Herausforderungen und zur Integration der Asylsuchenden unter den bekannten Kontaktdaten mitteilen. Herzliche Grüße Ihr Georg Wacker Seite 1 Neuigkeiten Im Wahlkreis Radtour durch den Wahlkreis Neben den traditionellen Besuchen auf Kerwen und Sommerfesten habe ich mich auch in diesem Jahr während der Sommerferien im Rahmen einer Radtour über aktuelle Themen in den Städten und Gemeinden meines Wahlkreises informiert. Von Montag, 31. August bis Freitag, 4. September war ich täglich gemeinsam mit Parteifreunden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern an Neckar und Bergstraße unterwegs. In Heddesheim habe ich unter anderem die Baustelle der Seniorenbegegnungsstätte besucht, die Mitte September fertig sein soll. Weiter ging es bei der zweistündigen Radtour unter anderem zur Biogasanlage, mit der die Heddesheimer Landwirte neben ihrer eigentlichen Arbeit einen angesichts der im Bewusstsein der Menschen eher dominanten Wind- und Solarenergie eher selten diskutierten Beitrag zur Energiewende leisten. Im Zuge der Renaturierung der Landschaft, die bei der Radtour ebenso thematisiert wurde, war dann erwartungsgemäß der diesbezüglich vorbildliche Heddesheimer Badesee bei hochsommerlichen Temperaturen das Highlight der Heddesheimer Tour. Als bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion bin ich auch für die frühkindliche Bildung mit zuständig, und so habe ich in Edingen-Neckarhausen die Kinderkrippe „Vogelnest“ besucht, um mir einen Eindruck von der Einrichtung zu machen. Im Edi-Wohnpark für Senioren von Avendi ging es dann um die Herausforderungen im Alltag und die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflege und Betreuung von Senioren. Der Besuch in Weinheim stand ganz im Zeichen der Stadtgeschichte. Bei einer Führung mit Weinheims bekanntestem Stadtführer Franz Piva durch das Sechs-Mühlen-Tal lernten wir einiges über die Funktionsweise sowohl historischer als auch moderner Mühlen – von der Ölgewinnung bis hin zur Energiegewinnung – und über die Bedeutung der zum Teil heute noch in Betrieb befindlichen Mühlen für das frühere und das heutige Weinheim. Nach einem Besuch der Firma Evonik mit einem ausführlichen Gespräch und einer spannenden Besichtigung des unauffälligen aber leistungsstarken und hochspezialisierten Chemie-Standorts in Dossenheim, stand eine Baustellenbegehung des Carl-Benz-Gymnasiums in Ladenburg auf dem Programm. Bereits im letzten Jahr hatte ich diese Station bewusst im Rahmen meiner Radtour eingeplant. Umso beeindruckter waren wir jetzt vom Baufortschritt und von den modernen Klassenräumen. Besonders die akustischen Neuerungen, die zu einer besseren Unterrichtsatmosphäre beitragen, halte ich für sehr gelungen. Sie sind ein wertvoller Beitrag für die Lehrergesundheit, bei der Stimmprobleme aufgrund schlechter Akustik in den Klassenzimmern sehr häufig ein Problem sind. In Ilvesheim standen die Diskussion um das Kombibad und das geplante alla hopp!-Gelände im Mittelpunkt, die beide nicht nur städtebaulich für Ilvesheim sehr wichtig sind. Die anwesenden CDU-Gemeinderäte und Vorstandsmitglieder erläuterten die strittigen Fragen im Zusammenhang mit den bestehenden Bädern und den Kombibadplänen und Seite 2 bedauerten, dass der Versuch, eine zukunftsfähige und finanzierbare Lösung für Ilvesheim zu finden nun so zum Zündstoff geworden ist. Ganz traditionell habe ich den Besuch der drei „Bach-Ge meinden“ auch in diesem Jahr wieder an einem Tag kombiniert. In Laudenbach begann mein Besuch mit einem Frühstück mit Bewohnern des Betreuten Wohnens am Südring. Dort war vor allem die Anbindung mit dem Ruftaxi ein Thema, bei dem die Senioren Verbesserung sehen. Nach weiteren Stationen beim neuen Verbrauchermarkt und beim Kunstrasenplatz ging es weiter nach Sulzbach, wo die Rundfahrt ausgehend vom katholischen Gemeindezentrum vor allem die Verkehrsentlastung der Kreisstraße sowie ein verkehrsberuhigender Rückbau der Bundesstraße Thema waren. Auch in Bezug auf die Bahn war die Lücke im Lärmschutz ein Thema, bei dem die Verantwortlichen vor Ort nicht locker lassen wollen. Weiter ging es dann auch in Hemsbach mit dem Lärmschutz an der Kreisverbindungsstraße, wo aktuell Diskussionen um eine freiwillige Erhöhung der Lärmschutzwand im Raum stehen. Die weiteren Stationen in Hemsbach waren die Uhlandschule und die Schillerschule. Bei beiden stehen die Umnutzung der Gebäude oder die Vermarktung der Areale im Raum, wobei meine Bedenken und die der CDU-Vertreter vor Ort in Bezug auf eine Landesförderung für den geplanten Neubau des Bildungszentrums nach wie vor bestehen. Den Abschluss meiner Radtour mache ich immer in meiner Heimatstadt Schriesheim. Dort habe ich mich auch in diesem Jahr über den Baufortschritt des Branichtunnels informiert. Zwar sieht der Tunnel inzwischen fast so aus, als könne er in Betrieb gehen, doch Verzögerungen und die noch fertigzustellende moderne Sicherheits- und Rettungstechnik bedingen, dass mit einer Inbetriebnahme wohl erst Mitte 2016 zu rechnen ist. Nach einer Besichtigung der Baustelle Heidelbergerstraße, die vor allem den Gewerbetreibenden Probleme macht, fand die Tour ihren traditionellen Abschluss im Kaffeehaus Schriesheim. Neben den genannten Stationen habe ich in Weinheim, Schriesheim und Hirschberg in kleinem Kreis noch einige Flüchtlingsunterkünfte besucht und Gespräche mit Asylbewerbern geführt. Die Gespräche, die ich dort geführt habe, haben mich sehr mitgenommen, und ich bin dankbar, dass mir die Menschen so offen von ihrer Flucht und ihren Lebensumständen in Deutschland berichtet haben. Ich war auch in diesem Jahr gerne wieder mit dem Fahrrad im Wahlkreis unterwegs, auch wenn ich auf die hohen Temperaturen am Montag und die Regengüsse am Dienstag gerne verzichtet hätte. Während der Sitzungswochen in Stuttgart komme ich nicht immer dazu, alle kommunalpolitischen Diskussionen im Detail zu verfolgen. So bietet mir die Radtour neben landespolitisch relevanten Stationen auch die Möglichkeit, mir die Sorgen der Stadt- und Gemeinderäte und der Bürgerinnen und Bürger anzuhören, die nicht in meiner originären Zuständigkeit liegen. Auch das ist wichtig, um die Situation im Wahlkreis umfassend begreifen zu können. Seite 3 Schriesheim Feierstunde zum Tag der deutschen Einheit – 25 Jahre Wiedervereinigung Nobiling selbst durfte aufgrund des Wehrdienstes nicht zur Verwandschaft in die DDR einreisen. Die regelmäßigen Pakete, die seine Schriesheimer Kirchengemeinde nach Jagow in die Uckermark schickte, waren der einzige Kontakt – bis zum Mauerfall, als die Partnergemeinde zum ersten Mal nach Schriesheim kam und auch die Familie Nobiling sich plötzlich frei und ungehindert gegenseitig besuchen konnte. Im historischen Zehntkeller in Schriesheim Zur traditionellen Feierstunde am Tag der deutschen Einheit habe ich auch in diesem Jahr Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises am 3. Oktober gemeinsam mit der CDU Schriesheim in den historischen Zehntkeller in Schriesheim eingeladen. Den Festvortrag mit dem Titel „Eutin und Klosterfelde – Leben und Wünschen in zwei halben Deutschlands“ hat in diesem Jahr Professor Dr. Rainer Nobiling, emeritierter Professor für medizinische Physiologie an der Universität Heidelberg, gehalten. Zum ersten Mal haben wir anlässlich des 25-jährigen Jahrestags der Wiedervereinigung ganz bewusst keinen DDR-Oppositionellen oder Politiker sondern einen Schriesheimer Bürger eingeladen, von seiner ganz persönlichen deutsch-deutschen Geschichte während der Teilung zu berichten. Ich selbst habe die Feierstunde am 3. Oktober genutzt, um noch einmal an die Zeit des Mauerfalls 1989 bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1990 zu erinnern. Besonders beeindruckt hat mich damals der Gottesdienst, mit dem wir in Schriesheim den Fall der Mauer gefeiert haben. Die Wiedervereinigung hat viele Herausforderungen mit sich gebracht, die wir im Großen und Ganzen gut gemeistert haben. Gerade in diesen Tagen steht es uns gut zu Gesicht, an das Unrecht zu erinnern, das jahrelang im Unrechtsstaat DDR an der Tagesordnung war, und vor dem so viele in den Jahren der Teilung in den Westen geflohen sind. Das wiedervereinigte Deutschland ist im Gegensatz zur DDR ein Rechtsstaat. Das bedeutet zum einen, dass wir das individuelle Recht auf Asyl nicht quotieren können und dass es auch nicht davon abhängt, ob jemand Fachkraft ist oder auch finanzielle Unterstützung benötigt. Dass wir ein Rechtsstaat sind bedeutet aber auch, dass diejenigen, die neu zu uns kommen, den Gedanken des Rechtsstaats und alle unsere Werte wie die der Demokratie, der Freiheit oder der Gleichberechtigung von Mann und Frau genauso akzeptieren müssen wie diejenigen, die schon länger hier sind und Deutschland als ihr Land begreifen. Festvortrag von Professor Dr. Rainer Nobiling In einer Zeit, wo eine ganze Generation einschließlich der Studierenden an den Hochschulen die Teilung Deutschlands nur noch aus den Geschichtsbüchern kennt, wurde durch den sehr persönlichen Vortrag deutlich, in welchem Ausmaß die Geschichte von Teilung und Wiedervereinigung die Leben vieler Menschen geprägt hat. Nobilings Vater, der aus dem Osten stammte, war während der Teilung von seiner Familie getrennt. Professor Dr. Rainer Nobiling berichtet von seiner ganz persönlichen deutsch-deutschen Geschichte. Seite 4 Ladenburg Spitzenkandidat Guido Wolf zu Besuch Im Rahmen seiner Sommertour durch Baden-Württemberg hat unser Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl, der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Guido Wolf MdL auch Station in Ladenburg gemacht. Guido Wolf auf Sommertour durch Baden-Württemberg. Guido Wolf kommt mit den Menschen ins Gespräch. Ich habe mich über diesen Besuch von Guido Wolf in meinem Wahlkreis sehr gefreut. Für unseren Spitzenkandidaten hat diese Reise durch Baden-Württemberg in erster Linie die Möglichkeit geboten, mit den Menschen im Land ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich, dass er diese Möglichkeit in Ladenburg ausgiebig genutzt hat und möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei Dr. Jutta Schmitz-Rixen und der Senioren Union für die Organisation der Veranstaltung bedanken. Notiz aus Stuttgart: Pakt für Flüchtlingskinder muss die Förderung und Integration der Flüchtlinge im Kindes- und Jugendalter verbessern Die Zuwanderung schulpflichtiger Flüchtlinge ist die größte bildungspolitische und pädagogische Herausforderung seit der Jahrtausendwende. Dabei ist uns bewusst, dass das Beherrschen der deutschen Sprache der entscheidende Schlüssel für eine gelingende Integration ist. Wir müssen begreifen, dass in der Zuwanderung der Flüchtlinge im Kinder- und Jugendalter auch eine Chance zur Gewinnung qualifizierter Fachkräfte liegt. Bisher ist das Thema Flüchtlinge maßgeblich geprägt von Begrifflichkeiten wie Landeserstaufnahmestellen, Unterbringung, Sachleistungen, sichere Herkunftsländer und Rückführung. Das Thema Schule fristet ein Schattendasein, obwohl Schule einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Integration der Flüchtlinge leisten kann. Der Kultusminister muss jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Schulen ihren Beitrag für eine gelingende Integration leisten können. Wir als CDU schlagen dem Kultusminister daher einen „Pakt für Flüchtlingskinder“ vor, in den das Kultusministerium alle relevanten Partner einbinden sollte, die einen Beitrag zur Verbesserung des Unterrichts für die Flüchtlingskinder leisten können. Das Ziel muss es sein, alle Maßnahmen zu ergreifen und zu bündeln, die zu einer möglichst gelingenden Förderung und Integration von Flüchtlingskindern beitragen könnten. Junge Menschen, die voraussichtlich längerfristig oder dauerhaft bei uns bleiben, brauchen für ihre gelingende Integration möglichst frühzeitig eine umfassende Förderung. Neben Sprachförderung bedarf es insbesondere der Seite 5 Vermittlung von altersgemäßer Alltagskompetenz sowie spezifischer Unterstützung der zum Teil schwer traumatisierten Kinder und Jugendlichen – teilweise ohne Eltern. Auch nach der Integration der Flüchtlingskinder aus den Sprachlernklassen in den regulären Schulunterricht werden noch einige Jahre zusätzliche Fördermaßnahmen und eine sprachliche Frühförderung für noch nicht schulpflichtige Flüchtlingskinder notwendig sein. Die Bewältigung der Zuwanderung schulpflichtiger Flüchtlinge bedarf der besonderen Führungskompetenz des Landes. Wir fordern die rasche Einrichtung einer Steuerungsgruppe aus Kultus-, Sozial- und Integrationsministerium zur Koordination der Unterstützungsmöglichkeiten im Schulbereich, um das von uns vorgeschlagene „Ganzheitliche Förderkonzept für Flüchtlinge im Kindes- und Jugendalter“ zum Erfolg zu bringen. (Quelle: Pressemitteilung von Guido Wolf MdL, Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, und Georg Wacker MdL, bildungspolitischer Sprecher der CDU Landtagsfraktion) Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Georg Wacker (MdL) · Adlerstraße 1/5 · 69123 Heidelberg www.georg-wacker.de Seite 6