Jagdhunderassen

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Jagdhunderassen
Sonderdruck
Magazin für Jagd und Natur
Jagdhunde
Die Rassen und
ihr Einsatzspektrum
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
VIELFALT IST TRUMPF
A
lle unsere heutigen Hunderassen – auch natürlich die Jagdhunde – stammen vom WOLF ab.
Die Domestikation des Wolfes begann vor etwa
zwölf- bis fünfzehntausend Jahren. Erst verhältnismäßig spät nutzte der Mensch den zum Hund gewordenen Wolf für jagdliche Zwecke. So gab es im
Mittelalter bereits „Jagdhunde“, die natürlich noch
nicht nach „Rassen“ gegliedert und gezüchtet wurden. Die Reinzucht von Jagdhundrassen nach bestimmten Verwendungsgebieten ist erst wenig mehr
als hundert Jahre alt.
Am Anfang der Reinzucht standen die oft nur vagen
Vorstellungen über die jagdlichen Einsatzgebiete der
jeweiligen Rassen. Man hatte die Urformen aller
unserer hängeohrigen Jagdhunde, die Bracken,
und entwickelte – teilweise auch unter Mithilfe
jagdfremder Rassen – aus diesen unsere heutige
Rassenvielfalt. Der Urjagdhund schlechthin war
der „SEGUSIER“, die KELTENBRACKE, deren
reinste Formen wir im HUBERTUSHUND und dem
JURALAUFHUND („Bruno“) heute noch haben.
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
Wolf (Canis lupus)
Man kann keine Zucht von Hunden,
insbesondere von Jagdhunden, betreiben, ohne nicht wenigstens Minimalkenntnisse der Genetik zu besitzen. Der seriöse Jagdhundzüchter
sollte wissen, welche Eigenschaften
seines Hundes beziehungsweise seiner Rasse ererbt und welche erworben/erlernt sind. Seit mehr als hundert Jahren wacht der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) darüber, dass die Zuchthunde der verschiedenen Rassen den Anforderungen ihrer Einsatzbereiche in möglichster Vollkommenheit genügen.
Er hat zwar nicht verhindern können, dass sich in vielen Zuchtvereinen neben der jagdlichen auch eine
Zucht auf Schönheit etabliert hat (Irish-Setter als
Paradebeispiel), aber im Großen und Ganzen wurde er seiner selbst gestellten Aufgabe doch gerecht.
DIE JAGDHUNDZUCHT
STEHT AUF VIER PFEILERN:
1 Gesundheit
2 Stabiles Wesen
3 Jagdliche Anlagen
4 Standardgerechter
Formwert.
Diese Reihung sagt auch
etwas aus über die Wertigkeit
der vier Grundpfeiler. Am
ehesten sind Konzessionen
möglich beim Formwert,
schon weniger bei den
rassetypischen jagdlichen
Anlagen und am wenigsten
bei Wesen und Gesundheit.
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Foto H. J. Markmann
Foto JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
Eine Serie von Bernd Krewer
FRANZÖSISCHE
VORSTEHHUNDE
ANDERE
AUSLÄNDISCHE
VORSTEHHUNDE
APPORTIERHUNDE
Brauchbarkeit ist unabdingbar
In nahezu allen denkbaren jagdlichen Einsatzbereichen ist der brauchbare Jagdhund eine unverzichtbare Hilfe. „Brauchbar“ im juristischen Sinne ist
der Jagdhund, der eine „Brauchbarkeits-/Jagdeignungsprüfung“ nach den Richtlinien des jeweiligen
Bundeslandes erfolgreich abgelegt hat. Weitergehende Prüfungen mit höherem Anforderungsprofil nach den Ordnungen des JGHV oder der
Zuchtvereine, die sich nach eigenen Prüfungsordnungen richten, werden als „NACHWEIS DER
BRAUCHBARKEIT“ anerkannt.
Wer mit einem nicht als „brauchbar“ anerkannten
Jagdhund krankes Wild nachsucht, begeht eine
Ordnungswidrigkeit, ebenso der Jäger, der mit einem „nicht anerkannt brauchbaren“ Jagdhund auf
Wasserwild jagt. Dies ist auch aus Gründen des
Tierschutzes notwendig.
Allerdings sind einige Bundesländer der Meinung, dass es zur Einarbeitung und Prüfung
brauchbarer Hunde für die Wasserjagd nicht der
Arbeit an der lebenden Ente bedürfe. Diese Län-
NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
der erschweren aus ideologischen Gründen die
Ausbildung und Prüfung brauchbarer Hunde für
die Wasserjagd. Die Arbeit an der lebenden Ente,
die durch Papiermanschetten für kurze Zeit flugunfähig gemacht wurde, ist absolut tierschutzkonform. Wir müssen wissen, ob der Jagdhund
willens und in der Lage ist, der Schwimmspur der lebenden, von ihm nicht gesichteten Ente schwimmend zu folgen. Nur ein so eingearbeiteter
und geprüfter Hund wird später in der
Lage sein, die geflügelte Ente im Schilf
zu suchen, zu finden und seinem Führer zu apportieren. Man kann nicht ein
Produkt („brauchbarer Hund für die
Wasserjagd“) fordern, den Weg dorthin
aber kriminalisieren.
Ebenso verhält es sich mit der Arbeit am zahmen
Schliefenfuchs im Kunstbau. Wir müssen den
Fuchs aus verschiedenen Gründen intensiv bejagen. Auch im Bau! Wir müssen den jungen Erdhund (Terrier oder Teckel) dazu bringen, in ein
dunkles und enges Rohr einzuschliefen. In den
Schliefanlagen der JGHV-Erdhundzuchtvereine
für die Einarbeitung und Prüfung der Erdhunde ist
ein direkter Körperkontakt zwischen Fuchs und
Hund durch ein drehbares Gitter unmöglich. Dem
Fuchs passiert also gar nichts und der merkt das
auch sehr schnell (und verhält sich danach). Aber
nur so können wir feststellen, ob der Erdhund für
die Arbeit im Bau brauchbar ist oder nicht.
Der brauchbare Jagdhund ist der wichtigste Helfer des Jägers. Leider wird bei der Anschaffung
eines Jagdhundes nicht immer bedacht, ob er für
die individuellen jagdlichen Verhältnisse des jeweiligen Jägers überhaupt geeignet ist. Ein Hannoverscher Schweißhund in einem Hasenrevier ist
ebenso deplatziert wie ein Pointer in einem reinen
Schalenwildrevier. Aus der breiten Palette der
vom JGHV anerkannten Jagdhundrassen wird jeder Jäger „seine“ Rasse finden können, wenn er
zuvor seine jagdlichen Möglichkeiten gründlich
analysiert und danach die Entscheidung für eine
bestimmte Rasse getroffen hat.
■
Unter dem Dach des JGHV arbeiten neben vielen
Prüfungsvereinen derzeit 238 Jagdhund-Zuchtvereine beziehungsweise deren mehr oder weniger
selbstständige Untergliederungen. Von diesen
werden zurzeit etwa 50 verschiedene Jagdhundrassen züchterisch betreut. Alle Jagdhunde, die in Mitgliedsvereinen des
JGHV gezüchtet wurden, tragen als „Gütesiegel“ den SPERLINGSHUND (siehe
Abbildung rechts) auf ihren Ahnentafeln.
Schon verhältnismäßig früh spalteten sich die
Jagdhundrassen in heute nicht mehr ganz so
starre Einsatzbereiche auf. So teilen wir auch
heute noch unsere Rassen wie folgt ein:
Jagende Hunde (Bracken) Schweißhunde
Stöberhunde Erdhunde Vorstehhunde
Apportierhunde Nordische Hunde
Diese bis heute gültige Einteilung wird jedoch
durch die dramatische Veränderung der jagdlichen Verhältnisse in den letzten dreißig Jahren
durchbrochen:
Viele BRACKEN „jagen“ nicht mehr im klassischen rassetypischen Sinne, sondern arbeiten als
Nachsuchenhunde auf den Wundfährten kranken
Schalenwildes.
Viele ERDHUNDE sehen in ihrem ganzen Leben
keinen Fuchsbau von innen, sie werden ausschließlich als Stöberhunde verwendet.
Für viele VORSTEHHUNDE gibt es im niederwildarm gewordenen Feld keine Arbeit mehr, sie
werden – wie viele Erdhunde – als Stöberhunde
im Wald eingesetzt.
Foto E. Marek
Foto Hg. Arndt
ENGLISCHE
VORSTEHHUNDE
Bernd Krewer, der
Autor dieser Serie, ist
seit nahezu 50 Jahren
Hundeführer und seit
13 Jahren jagdkynologischer Berater der
PIRSCH.
PIRSCH
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
DEUTSCHE BRACKE (FRÜHER „OLPER BRACKE“)
JAGENDE HUNDE
D
Heimat einziger autochthoner Vertreter der hochläufigen
Bracken in Deutschland
ie „Jagenden Hunde“ (in Österreich heißen sie
„Wildbodenhunde“, in der Schweiz „Laufhunde“, in England „Hounds“ und in Deutschland auch
Bracken) sind die ältesten Jagdhunde überhaupt. Alle
unsere hängeohrigen Jagdhunderassen – mit Ausnahme der Retriever – haben ihre Ursprünge in den „Jagenden Hunden“. Lockerer Spur- und Fährtelaut und
zähes Verfolgen der einmal angefallenen Fährte oder
Spur sind typische Brackentugenden. Alle „Jagenden
Hunde“ stehen in einem „Rechteck“ im Gegensatz zu
den Feldhunden, die quadratisch gebaut sind. Der Einsatz bei den in Mode gekommenen Bewegungsjagden, für die diese Rassegruppe besonders qualifiziert
ist, hat bei nahezu allen Brackenschlägen zu einem erfreulichen züchterischen Aufschwung geführt.
Stockmaß 40 bis 53 Zentimeter
Haar stockhaarig
Farbe rot bis gelb mit schwarzem Sattel oder Mantel und den
weißen Brackenabzeichen, durchgehende Blässe, weißer Fang
mit Halsring, weiße Brust und Läufe und weiße Rutenspitze
ALPENLÄNDISCHE DACHSBRACKE
Heimat Alpenländer und Erzgebirge
Stockmaß 34 bis 42 Zentimeter
Haar otterfellartig, stockhaarig
Farbe dunkelhirschrot und schwarz mit rostrotem
Brand, (Rasse wird nach FCI-Reglement zu den
Schweißhunden gerechnet)
Foto Archiv PIRSCH
Foto E. Marek
Foto B. Krewer
Foto JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
WESTFÄLISCHE DACHSBRACKE
Heimat einziger autochthoner Vertreter der niederläufigen
Bracken in Deutschland
Stockmaß 30 bis 38 Zentimeter
Haar stockhaarig
Farbe genau wie die Deutsche Bracke
(Rasse ist infolge extrem schmal gewordener Zuchtbasis sehr
gefährdet)
BRANDLBRACKE
Foto Thiermeyer
Heimat Österreich
Stockmaß 46 bis 58 Zentimeter
Haar dicht und voll, glatt und elastisch mit Seidenglanz
Farbe schwarz mit kleinem, scharf abgesetzten Brand oder rot,
rötlichbraun oder rotgestichelt
PIRSCH
Eine Serie von Bernd Krewer
ENGLISCHE
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APPORTIERHUNDE
2
NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
TIROLERBRACKE
Heimat Österreich (überwiegend Tirol)
Stockmaß 40 bis 48 Zentimeter
Haar kräftiges Stockhaar
Farbe schwarz oder rot oder rotgelb. Die schwarz-roten
Tirolerbracken sind ebenso gefärbt wie die Brandlbracken,
die einfarbig roten ähneln sehr einem leichten Bayerischen
Gebirgsschweißhund. Häufig (und erlaubt) sind weiße
Brackenabzeichen bei den schwarz-rot gefärbten Vertretern
Foto E. Marek
KOPOV (SCHWARZWILDBRACKE)
BEAGLE
Heimat Slowakei
Stockmaß 40 bis 50 Zentimeter
Haar glatt- bis stockhaarig
Farbe schwarz mit rotem Brand (siehe Brandlbracke)
Heimat England
Stockmaß 33 bis 40 Zentimeter
Haar stockhaarig
Farbe alle Farben erlaubt mit Ausnahme von leberbraun,
Foto E. Marek
Foto G. Bottler
weiße Rutenspitze zwingend
STEIRISCHE RAUHAARBRACKE
Foto B. Krewer
Heimat Österreich (Steiermark)
Stockmaß 44 bis 58 Zentimeter
Haar rau- bis stockhaarig
Farbe rot bis fahlgelb, manchmal weißer Brustfleck
FOXHOUND
Foto E. Marek
Heimat England
Stockmaß Rüden bis 63 cm, Hündinnen deutlich kleiner
Haar hartes Stockhaar
Farbe möglichst dreifarbig, weiß, schwarz, rot in allen
Farbschattierungen, auch zweifarbig weiß-rot oder weißschwarz, auch einfarbig weiß.
Als „Solojäger“ praktisch unbrauchbar, extrem meutebezogen. Der Foxhound entwickelt seine Fähigkeiten
ausschließlich im Meuteverband
PIRSCH
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
SCHWEISSHUNDE
D
Foto K.-H. Volkmar
ie Schweißhunde sind lupenreine Spezialisten
für die Arbeit auf den Wundfährten kranken
Schalenwildes und in anderen jagdlichen Einsatzbereichen unbrauchbar. Sie gehören rassegeschichtlich
eigentlich zu den Bracken, sind aber seit sehr langer
Zeit auf die Arbeit nach dem Schuss spezialisiert und
züchterisch selektiert worden. Der Hannoversche
Schweißhund ist der Nachfahre des legendären
Leithundes, der über tausend Jahre der Hund des
hirschgerechten Jägers war, der Bayerische Gebirgsschweißhund entstand vor mehr als hundert Jahren
aus einer Kreuzung des Hannoverschen Schweißhundes mit der Tirolerbracke.
BAYERISCHER GEBIRGSSCHWEISSHUND
Heimat Deutschland
Stockmaß 47 bis 52 Zentimeter
Haar glatt- bis stockhaarig
Farbe tiefrot bis semmelfarben, rotgrau, auch geflammt bis
Foto H. Irle
dunkel gestichelt.
HANNOVERSCHER SCHWEISSHUND
Heimat Deutschland
Stockmaß 48 bis 55 Zentimeter
Haar glatt- bis stockhaarig
Farbe hell- bis dunkelhirschrot, mehr
oder weniger stark gestromt.
Ein ausgezeichneter Spurwille macht den Schweißhund zum Spezialisten in
Sachen Nachsuche.
Foto M. Meyer
Foto JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
PIRSCH
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ENGLISCHE
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VORSTEHHUNDE
APPORTIERHUNDE
NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
ie Stöberhunde haben ihre Wurzeln in den
„Vogelhunden“ des Mittelalters. Auf dem europäischen Festland haben wir nur eine Stöberhundrasse, die unter bewusstem Verzicht auf das Vorstehen
nur für diesen Aufgabenbereich gezüchtet wurde:
der Deutsche Wachtelhund. In England finden wir
dagegen zwei Stöberhundrassen, die allerdings dort
mehr als Buschierhunde gezüchtet werden beziehungsweise eingesetzt werden (kein weiträumiges
Stöbern, sondern mehr eine Suche „unter der Flinte“):
der Cockerspaniel und der Springerspaniel.
Foto KK
STÖBERHUNDE
D
COCKERSPANIEL
Heimat England
Stockmaß 38 bis 41 Zentimeter
Haar nicht zu üppig, glatt, seidig, gut befedert
Farbe alle Farben und Farbkombinationen erlaubt außer ge-
Foto K.-H. Volkmar
stromt (bei Einfarbigen kein Weiß erlaubt außer an der Brust)
Foto KK
Bis auf das Vorstehen und
die Baujagd ist der „Wachtel“
vielseitig verwendbar.
SPRINGERSPANIEL
Heimat England
Stockmaß ca. 51 Zentimeter
Haar dicht, glatt, mäßige Befederung
Farbe leberbraun/ weiß, schwarz/ weiß oder jede dieser
Farben mit Loh-Abzeichen
DEUTSCHER WACHTELHUND
Foto M. Meißner
Heimat Deutschland
Stockmaß 45 bis 54 Zentimeter
Haar kräftiges, dichtes und welliges Langhaar
Farbe in zwei Farbschlägen gezüchtet: a einfarbig dunkel-
braun, oft mit kleinen weißen Abzeichen, auch rotem oder
gelbem Brand, einfarbig fuchs- oder hirschrot; b braunschimmel, braun-weiß getigert oder gescheckt, dreifarbig
dazu mit gelbem oder rotem Brand
PIRSCH
3
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
ERDHUNDE
D
ie beiden deutschen Erdhundrassen Teckel und Deutscher Jagdterrier haben trotz gleichen Einsatzspektrums keinerlei verwandtschaftliche Beziehungen. Der
Teckel ist eine Zwergbracke, der Jagdterrier hat seine
Wurzeln im alten englischen Terrier.
Die beiden englischen Vertreter dieser Rassegruppe haben
hingegen gleiche kynologische Wurzeln: Fox- und Jack
Russel Terrier, wobei die Urform des Foxterriers wiederum einer der Ahnen des Jagdterriers ist.
Foto B. Krewer
Foto JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
DEUTSCHER JAGDTERRIER
a
Heimat Deutschland
Stockmaß 33 bis 40 Zentimeter
Haar dickes, hartes Rauhaar oder derbes, jedoch nicht zu kurzes
Glatthaar
Farbe schwarz, schwarzgrau meliert oder dunkelbraun, jeweils
mit braunrotgelben helleren Abzeichen, manchmal etwas Weiß
an Brust und Zehen
Foto KK
FOXTERRIER
Heimat England
Stockmaß maximal 39 Zentimeter, Hündinnen etwas kleiner
Haar zwei Varietäten: a Glatthaar: glatt, hart, dicht und füllig
b Drahthaar: dicht, sehr drahtig, zwei bis vier Zentimeter lang
Farbe a Glatthaar: vorherrschend weiß mit schwarzen oder lohfarbenen Abzeichen b Drahthaar: einfarbig weiß, weiß mit loh-
b
Foto DW
farbenen oder schwarzen Abzeichen
TECKEL
Foto W. Schneider
Foto KK
c
a
Heimat Deutschland
Stockmaß im Standard nicht angegeben
Haar drei Haarvarietäten: a Kurzhaarteckel: kurz, dicht,
glänzend, b Rauhaarteckel: mit Unterwolle durchsetzte, anliegende, dichte, drahtige Behaarung, c Langhaarteckel:
PIRSCH
Foto M. Breuer
seidenartige, weiche, schlichte und glänzende Behaarung.
Alle drei Haarvarietäten werden in drei Größen gezüchtet:
Normalschlag, Zwergteckel und Kaninchenteckel
Farbe rot, rotgelb, schwarz, braun, grau. weiß, getigert und
gestromt.
b
Eine Serie von Bernd Krewer
ENGLISCHE
VORSTEHHUNDE
FRANZÖSISCHE
VORSTEHHUNDE
ANDERE
AUSLÄNDISCHE
VORSTEHHUNDE
APPORTIERHUNDE
NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
JACK RUSSEL TERRIER
Heimat England
Stockmaß um 35 Zentimeter
Haar zwei Haarvarietäten: a Glatthaar oder
b harsches Rauhaar
Farbe rein weiß oder weiß mit lohfarbenen, gelben
a
Foto P. Eggers
Foto P. Eggers
oder schwarzen Abzeichen
b
DEUTSCHE VORSTEHHUNDE
Fortsetzung in Folge 5
D
Foto Archiv
ie Deutschen beziehungsweise Kontinentalen Vorstehhunde sind auf große Vielseitigkeit gezüchtete Vollgebrauchshunde. Sie sind im Feld, im Wald und im Wasser
gleichermaßen zu Hause, wenn sie auch selten die Leistungen der in diesen Einsatzbereichen spezialisierten Rassen
erreichen (z.B. in der Schweißarbeit die der Schweißhundrassen oder im Wasser die der Retriever). Die Deutschen
Vorstehhunde sind die unter den Jägern nach dem Teckel
beliebtesten und meistgeführten Jagdhunde.
DEUTSCH-KURZHAAR
Heimat Deutschland
Stockmaß 58 bis 66 Zentimeter
Haar kurz und dicht, derb und hart
Farbe braun mit oder ohne weiße oder gesprenkelte Abzei-
chen, braunschimmel, weiß mit braunen Platten oder Tupfen,
schwarz in denselben Nuancen wie die braune oder Braunschimmel-Farbe
DEUTSCH-LANGHAAR
Foto Archiv
Heimat Deutschland
Stockmaß 60 bis 66 Zentimeter
Haar schlichtes Langhaar, fest, glatt oder leicht wellig, mit
guter Unterwolle.
Farbe einfarbig braun, braun-weiß oder geschimmelt, auch
Forellenschimmel
PIRSCH
4
Foto KK
Foto JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
DEUTSCHE VORSTEHHUNDE
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
Fortsetzung von Folge 4
a
Heimat Deutschland
Stockmaß 57 bis 70 Zentimeter
Haar zwei Haarvarietäten: a Kurzhaar: kurz, kräftig, dicht
und glatt b Langhaar: weich, lang, glatt oder leicht wellig,
Foto KK
WEIMARANER
b
Foto P. Eising
Foto Dr. P. Cincibus
gut befedert
Farbe silber-, reh- oder mausgrau, manchmal mit geringen
weißen Abzeichen
GROSSER MÜNSTERLÄNDER
KLEINER MÜNSTERLÄNDER
Heimat Deutschland
Stockmaß 58 bis 65 Zentimeter
Haar lang, dicht, schlicht, gute Befederung
Farbe weiß mit schwarzen Platten und Tupfen oder
Heimat Deutschland
Stockmaß 50 bis 56 Zentimeter
Haar schlicht, dicht, mittellang, fest anliegend
Farbe braunweiß, braunschimmel, manchmal mit
schwarz geschimmelt
lohfarbenen Abzeichen
PIRSCH
Eine Serie von Bernd Krewer
FRANZÖSISCHE
VORSTEHHUNDE
ANDERE
AUSLÄNDISCHE
VORSTEHHUNDE
APPORTIERHUNDE
NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
Foto G. Pohl
Foto Archiv PIRSCH
ENGLISCHE
VORSTEHHUNDE
PUDELPOINTER
DEUTSCH STICHELHAAR
Heimat Deutschland
Stockmaß 55 bis 68 Zentimeter
Haar geschlossenes, hartes, anliegendes, mittellanges
Stockhaar
Heimat Deutschland
Stockmaß 60 bis 66 Zentimeter, Hündinnen etwas kleiner
Haar straff, hart, borstenartig
Farbe braun und weiß, grau meliert oder mit größeren
Farbe dunkelbraun, dürrlaubfarben oder schwarz, jeweils
grauen Platten
manchmal mit kleinen weißen Abzeichen
DEUTSCH DRAHTHAAR
Heimat Deutschland
Stockmaß 57 bis 68 Zentimeter
Haar drahthaarig, hart, dicht anliegend, harter Bart
Farbe Braunschimmel, Schwarzschimmel, mit oder ohne
Foto S.-E. Arndt
Platten, braun mit und ohne Brustfleck
GRIFFON
Heimat Deutschland
Stockmaß 50 bis 60 Zentimeter
Haar rau und harsch, wie feiner Draht oder Sauborsten
braun, weiß mit braun.
Foto R. Thiermeyer
sich anfühlend
Farbe blaugrau, grau mit braunen Platten oder einfarbig
PIRSCH
5
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
ENGLISCHE VORSTEHHUNDE
D
ie Englischen Vorstehhunde waren ursprünglich reine
Vorstehspezialisten und wurden ausschließlich für die
Arbeit in der offenen Feldflur und nur für die Arbeit vor dem
Schuss gezüchtet. Die in Deutschland existierenden Zuchtlinien haben mehr Wert auf Vielseitigkeit gelegt und versucht,
sie durch züchterische Maßnahmen dem breiten Einsatzspektrum der kontinentalen Vorstehhundrassen anzugleichen.
Foto PIRSCH-Archiv
Foto JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
Heimat England (beziehungsweise Spanien)
Stockmaß 61 bis 69 Zentimeter
Haar fein, kurz, fest und glatt
Farbe weiß mit Zitronenfarbe oder orange oder leberbraun
a
oder schwarz. Auch einfarbig oder dreifarbig ist standardgerecht.
IRISH-SETTER
Heimat Irland
a Irish Red Setter
Stockmaß im Standard nicht angegeben
Haar mittellang, glatt, seidig, gute Befederung
Farbe sattes Kastanienbraun, manchmal mit
Foto www.dogs-in-motion.de
sehr kleinen weißen Abzeichen
b Irish Red & White Setter
Stockmaß 57 bis 66 Zentimeter
Haar lang, seidig, gute Befederung
Farbe weiß mit roten Flächen, auch getüpfelt
ENGLISH-SETTER
Heimat England
Stockmaß 61 bis 68 Zentimeter
Haar lang und seidig, leicht gewellt, gut befedert
Farbe schwarz und weiß, orange und weiß, zitronenfarben
und weiß, leberbraun und weiß und dreifarbig.
b
PIRSCH
Foto S. Zumsande
Foto PIRSCH-Archiv
POINTER
Eine Serie von Bernd Krewer
ENGLISCHE
VORSTEHHUNDE
ANDERE
AUSLÄNDISCHE
VORSTEHHUNDE
FRANZÖSISCHE
VORSTEHHUNDE
APPORTIERHUNDE
NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
GORDON-SETTER
Heimat Schottland
Stockmaß 62 bis 66 Zentimeter
Haar mittellang und fein, mäßig glatt, Befederung lang
und seidig
Foto PIRSCH-Archiv
Farbe tief glänzendes Kohlschwarz mit leuchtendem Brand
FRANZÖSISCHE
VORSTEHHUNDE
ÉPAGNEUL BRETON Foto W. Rolfes
Heimat Frankreich
Stockmaß 46 bis 51 Zentimeter
Haar fein, glatt, leicht gewellt
Farbe weiß mit orange oder braun oder schwarz oder
geschimmelt
D
ie französischen Vorstehhundrassen sind in ihren jagdlichen Einsatzbereichen ihren Vettern aus Deutschland durchaus vergleichbar. Gewiss haben sie auch gemeinsame genetische
Wurzeln. In Haar, Größe und Aussehen sind sie oft nur für den absoluten Insider von ihren deutschen Verwandten zu unterscheiden.
Die Bezeichnung „Braque“ führt gelegentlich zu Verwechslungen mit unseren „Bracken“, es ist aber der französische Über-
begriff für alle kurzhaarigen französischen Vorstehhunde.
Für den Epagneul Breton ist ein eigener Zuchtverein zuständig. Weitere etwa zwölf französische Vorstehhundrassen
werden in Deutschland von einem anderen Zuchtverein,
dem VBBFL, betreut. Jedoch werden nicht alle diese Rassen
bei uns auch tatsächlich jagdlich geführt beziehungsweise
gezüchtet. Nachstehend die häufiger geführten Rassen:
Rasse
Haar
Farbe
BRAQUE DU BOURBONNAIS
BRAQUE D’ARIEGE
BRAQUE D’AUVERGNE
BRAQUE FRANCAIS
Kurzhaar
Kurzhaar
Kurzhaar
Kurzhaar
Forellenschimmel
helle Grundfarbe, braune Platten
weiß mit schwarzen Platten
weiß mit gelben oder braunen Platten
EPAGNEUL FRANCAIS
EPAGNEUL PICARD
EPAGNEUL BLEU DE PICARDIE
Langhaar
Langhaar
Langhaar
weiß mit braunen Platten
graubraun gesprenkelt mit Platten
schwarz-weiß gesprenkelt
GRIFFON NIVERNAIS
rauhaarig
BARBET
rauhaarig
wolfsgrau bis dunkelbraun, auch rehbraun
mit roten Abzeichen oder schwarzer oder weißer Stichelung
schwarz, schwarz-weiß, braun, weiß lang gekraust oder weiß-braun
PIRSCH
6
JAGENDE HUNDE
SCHWEISSHUNDE
STÖBERHUNDE
ERDHUNDE
DEUTSCHE
VORSTEHHUNDE
ANDERE AUSLÄNDISCHE
VORSTEHHUNDE
V
on den anderen ausländischen Vorstehhunden sind in
Deutschland nur mehr die Ungarischen Vorstehhunde
von Bedeutung. Diese – der ältere, kurzhaarige Schlag und
der jüngere, rauhaarige (durch Deutsch-Drahthaar-Einkreuzung) – sind in ihrem Einsatzspektrum den Deutschen
Vorstehhundrassen sehr ähnlich. Ihre Ahnen sind kontinentale Vorstehhundschläge und die Pannonische
Bracke, der sie auch ihre aparte rehrote Farbe verdanken.
Überwiegend sind es sehr leichtführige, ja bisweilen „weiche“ Hunde, die keine harte Hand vertragen.
Foto R. Broneder
Fotos JMB, J. Rahn, M. Brunner, W. Nagel, E. Marek (2), E. Biehle, M. Weindler, F. Magyar, M. Breuer
Ausbildung | Jagdhunderassen
DRAHTHAARIGER VIZSLA
Heimat Ungarn
Stockmaß 52 bis 61 Zentimeter
Haar kurz und grob, harsch, hart und dicht
Farbe wie Kurzhaar
KURZHAARIGER UNGARISCHER VORSTEHHUND
(MAGYAR VIZSLA)
Foto E. Marek
Heimat Ungarn
Stockmaß wie Drahthaariger
Haar dicht, kurz, gerade und rau
Farbe semmel- bis sandgelb, manchmal kleine weiße Abzeichen
NORDISCHE
HUNDE (LAIKA)
D
iese nordischen Hunde (Laika, Plural: Laiki) wurden
und werden in ihren Heimatländern vorzugsweise für die
Jagd auf Elch und Bär gezüchtet und auf diese Wildarten eingesetzt. Russische Besatzungssoldaten brachten diese Hunde
in die ehemalige DDR und sie wurden dort in die Liste der
anerkannten Jagdhunderassen aufgenommen. Auf diesem
Umweg wurden sie nach der Wende auch vom „gesamtdeutschen“ JGHV anerkannt. Da sie ausnahmslos stumm jagen
(nur am gestellten Wild geben sie Standlaut) und Niederwild
auch nicht vorstehen, sind ihre sinnvollen jagdlichen Einsatzmöglichkeiten in deutschen Revieren begrenzt.
RUSSISCH-EUROPÄISCHE LAIKA a Heimat Russland
Stockmaß 50 bis 58 Zentimeter
Haar Stockhaar
Farbe schwarz, grau, weiß oder pfeffer-salz
WESTSIBIRISCHE LAIKA b Heimat Russland
Stockmaß wie russisch-europäische Laika
Haar Stockhaar
Farbe rot, grau in allen Schattierungen und schwarz
OSTSIBIRISCHE LAIKA c Heimat Russland
Stockmaß bis 63 Zentimeter
Haar Stockhaar
Farbe pfeffer-salz, gefleckt, gesprenkelt, weiß, grau, schwarz,
rot und braun in allen Schattierungen
PIRSCH
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ENGLISCHE
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FRANZÖSISCHE
VORSTEHHUNDE
ANDERE
AUSLÄNDISCHE
VORSTEHHUNDE
APPORTIERHUNDE
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NORDISCHE HUNDE
(LAIKA)
APPORTIERHUNDE
D
ie Apportierhunde sind die einzigen hängeohrigen Jagdhunde, die nicht von den Bracken abstammen. Ihr gemeinsamer Ahn war ein heute nicht mehr existierender kleiner Neufundländer. Sie sind reine Spezialisten für die Arbeit nach dem
Schuss auf Niederwild und vor allem beim Verlorenbringen und
der Wasserarbeit kaum von anderen Rassen zu schlagen.
LABRADOR RETRIEVER Foto M. Rohlf
Heimat England
Stockmaß 54 bis 57 Zentimeter
Haar kurz, dicht, hart, mit Unterwolle
Farbe einfarbig schwarz, gelb oder leber-/schokoladenbraun,
Foto B. Schwarz
Foto Th. Schwarz
manchmal mit kleinem weißen Brustfleck
FLAT-COATED RETRIEVER
GOLDEN RETRIEVER
Heimat England
Stockmaß 56 bis 61 Zentimeter
Haar dicht, fein, so glatt wie möglich,
Heimat England
Stockmaß 51 bis 61 Zentimeter
Haar glatt oder wellig, gute Befederung,
gute Befederung
Wasser abstoßende Unterwolle
Farbe schwarz oder leberbraun
Farbe jede Schattierung von gold- bis cremefarben
a
b
Foto R. Schmidt
c
Foto E. Thalis
Foto A. Polzer
PIRSCH