Auf den Spuren von Cäsar und Vercingetorix

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Auf den Spuren von Cäsar und Vercingetorix
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Auf den Spuren von Cäsar und Vercingetorix >>>
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> Eine derartig theatralische Darstellung von Vercingetorix bei seiner Unterwerfung
vor Cäsar – weit entfernt von der prosaischen Realität – war im 20. Jh. weit verbreitet.
Gemälde von Lionel’ Royer. © Musée Crozatier, Le Puy-en-Velay (1889). <<<
Die letzte Schlacht des Vercingetorix >>>
© R. Goguey
> Der Mont Auxois, im Zentrum Frankreichs gelegen, war vor mehr als 2000
Jahren eine Festung (sog. Oppidum) des Mandubier-Stamms. <<<
Willkommen in Alésia!
Alésia heute: Ein Heldenepos, ein überwältigender Schauplatz, ein Ort
von mythischer Bedeutung in der französischen Geschichte, eine Stätte
der Erinnerung, die Historiker und Archäologen fasziniert. Alésia morgen:
Ein historischer Freizeitpark mit Museum, der jedes Jahr über 100 000
Besucher anziehen soll. Das innovative Projekt für den sog. MuséoParc
von Alésia wurde vom Conseil Général des Departements Côte-d’Or ins
Leben gerufen und wird in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern
anhand von Geschichtsdaten, wissenschaftlichen Untersuchungen und
Museumssammlungen sowie mit moderner Architektur und Kommunikationstechnologien eingerichtet. Auf diese Weise sollen die neuesten
Erkenntnisse über die berühmte Schlacht von Alésia und das Leben der
Bevölkerung des Mont Auxois in den vergangenen Jahrhunderten einem
breiten Publikum näher gebracht werden.
Louis de Broissia _ Senator - Präsident des Conseil Général des Departements Côte-d’Or.
Im Spätsommer des Jahres 53 vor
Chr. beschloss Julius Cäsar - der zu
der Zeit praktisch in ganz Gallien
bedroht wurde und gerade eine
Niederlage vor Gergovia erlitten hatte
- den Rückzug anzutreten. Kaum hatte
er seine Truppen zwischen der Loire
und Yonne gesammelt, als er auch
schon von Vercingetorix angegriffen
wurde. Der römische Heerführer
ließ sich aber nicht beirren und
erzwang den Rückzug des gallischen
Stammesführers in sein Oppidum*
Alésia – das heutige Alise-SainteReine – eine Festung, die etwa
60 km nordwestlich von Dijon lag.
Daraufhin ordnete Cäsar sofort
Bauarbeiten von gigantischen
Ausmaßen an : In wenigen Wochen
umschlossen zwei befestigte Wälle
von 15 und 21 km Länge mit raffinierten Fallen die Gallier, deren
Gegenwehr erfolglos blieb. Selbst die
Ankunft von massiver Verstärkung
änderte daran nichts.
Bei einer letzten großen Schlacht, in
der sich mehrere hunderttausend
Mann gegenüber standen, unterlagen
die mutigen Gallier. Vercingetorix
unterwarf sich Cäsar und auch wenn
noch weitere Schlachten folgten, wurde
Gallien doch mit der Zeit römisch…
Eine neue Gesellschaft war im
Entstehen, die uns ihre Kultur und
archälogische Spuren.
Wussten Sie schon?,j,
Cäsar hatte wahrscheinlich nie
eine gezielte Eroberung Galliens
im Sinn. Es war vielmehr eine
Verkettung von unvorhersehbaren
Ereignissen, die die verschiedenen
keltischen Stämme nach und
nach unter das römische Joch
zwang. Das wahre Ziel des
Prokonsuls war der Erwerb von
Ruhm und Reichtum um … in
Rom zu herrschen.
* Als Oppidum wurde damals eine erhöht
gelegene befestigte Ansiedlung bezeichnet.
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© B. Tschumi Architectes
© B. Tschumi Architectes
> Am Mont Auxois wird unterhalb der Statue von Vercingetorix
und unweit der gallo-romanischen Funde das
archäologische Museum errichtet. <<<
> Das Interpretationszentrum am Eingang von
Alise-Sainte-Reine am sog. Baccarat . <<<
> Die doppelte Steinverkleidung der Museumsfassade
soll an den gallischen Schutzwall erinnern.
© B. Tschumi Architectes <<<
> Die Fassade des Interpretationszentrums
erhält eine doppelte Holzverkleidung.
© B. Tschumi Architectes <<<
Umweltfreundliche Umsetzung,,
Die Gebäude als Symbol der Belagerung >>>
Ein herausragendes Team für einen außergewöhnlichen Standort. Auf der
Grundlage der Arbeiten mehrerer Generationen von Historikern und
Archäologen nimmt der MuséoParc unter der Aufsicht eines bekannten
Architekten langsam Form an.
Eine echte Herausforderung: Wie sollen die Besucher eine Belagerung
erfassen und begreifen, die sich über
ein Gebiet erstreckte, das beinahe so
groß war wie das heutige Paris?
Als Schöpfer des Parc de la Villette in
Paris und des neuen Museums der
Akropolis von Athen konnte Bernard
Tschumi seine umfassende Erfahrung
in die Planung von Alésia einbringen.
Er wollte das Überwältigende der
Schlacht mit dem von den A r c h ä o l o g e n vorgegebenen Konzept der
Zurückhaltung in Einklang bringen
und dabei darauf achten, dass sich die
Bauten in die geschützte Natur einfügen.
Die beiden zylinderförmigen Gebäude
bringen symbolisch die Belagerung
der Gallier durch die Römer zum Ausdruck. Auch die besondere Gestaltung
der Fassaden hat Symbolwert : das
Holz für das Interpretationszentrum
erinnert an die römischen Befestigungsanlagen und Stein für das
Museum als Symbol für den murus
gallicus (gallischer Schutzwall).
Die Anlage von Parkplätzen,
Anfahrtswegen und Fußpfaden sowie
eine Teilentforstung der ehemals
vegetationslosen Felsen sind die
Aufgaben des Landschaftsgärtners
Michel Desvigne. Der Szenograph
Guy-Claude François wiederum
verknüpft antike Gegenstände mit
moderner Multimediatechnik, um den
Schauplatz, die Schlacht und das
Leben der damaligen Bevölkerung
gekonnt in Szene zu setzen.
Der MuséoParc soll umweltfreundlich gestaltet werden, was sich
sowohl auf die Bauarbeiten wie
auch auf die Gestaltung der
Gebäude und Ausrüstungen
bezieht. Auf diese Weise sollen die
Auswirkungen auf die Umwelt
begrenzt und gesunde Räumlichkeiten geschaffen werden. Die
Umweltbelastung durch die Baustelle soll durch gezielte Materialund Technologieauswahl, moderne
Energietechnik und Müllentsorgung
minimiert werden, Luftqualität
und Akustik finden ebenfalls
Berücksichtigung...
Zahlreiche Partner haben sich diesem
aufwändigen Programm angeschlossen:
europäische, staatliche wie kommunale
Organisationen, die Société des Sciences
von Semur-en-Auxois…
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© Illustration Scène
> Nur wenige hundert Schritte vom Interpretationszentrum
entfernt wurden ein Teil der Schutzwälle,
Waffen und ein römisches Lager nachgestellt. <<<
> Die erste Etage des Interpretationszentrums:
Eintauchen in die Geschichte. © Illustration Scène <<<
© Illustration Scène
Das Interpretationszentrum: Mitten in der Schlacht >>>
> Direkt zu Beginn der Dauerausstellung
taucht der Besucherde mitten
in die Schlacht ein. <<<
Das Herzstück des MuséoParcs sind die beiden Gebaüde, die in 2 km
Entfernung voneinander liegen: Das Interpretationszentrum und das
Archäologische Museum. Das Zentrum öffnet seine Pforten 2010, das
Museum 2011. Hier eine erste Führung vorab…
Begeben wir uns in die Ebene, gleich
unterhalb von Alise-Sainte-Reine. Dort
liegt das Interpretationszentrum, das
die Belagerung Alésias historisch
erklärt. Neun Themen werden hier
ausführlich dargestellt : Das Gelände,
die Gallier, die Römer, Cäsar und die
Republik, der gallische Krieg, das Jahr
52 vor Chr., Belagerung und Schlacht,
das „Danach”, der Mythos. Die Kinder
folgen hier mit ihren Eltern, Lehrern
oder Betreuern den Spuren von Cäsar
und Vercingetorix.
Anhand von Spielbüchern und
Audioführungen lernen sie eine
Menge über diese Epoche.
Seien es Kampfgalerie Heeresfreske
oder interaktive Karten und Multimedia-Einrichtungen, mit ihrer Hilfe
tauchen die Jugendlichen langsam in
das Europa von vor 2000 Jahren ein.
Im „Action-Theater“ erleben alle
eine erstaunliche Nachbildung der
Schlachten von Alésia. Anschließend
kann sich jeder in den Ablauf archäologischer Ausgrabungen vertiefen.
Betrachtet der Besucher die Landschaft durch eine „magische“ Brille
sieht er Szenen aus dem Alltagsleben der Bevölkerung während
der Belagerung. Natürlich darf auch
die Entdeckung des Mythos von
Alésia und der französischen
Vorfahren, der Gallier, nicht fehlen,
bevor den Besucher im Freien der
spektakulärste Teil des MuséoParcs
erwartet: Die naturgetreue Nachbildung der Schutzwälle über 100 m und
eines Teils des römischen Lagers.
Eine aussagekräftige Landschaft,
Von der Panoramaterrasse aus
erzählt die Landschaft ihre
Geschichte: Das Oppidum, in das
Vercingetorix mit seinem Heer
flüchtete, die beiden Flüsse, die
Julius Cäsar in seinen Berichten
über den Gallischen Krieg
erwähnte, die Ebene der 3 000
Schritte (etwa 4444 m), in der
die meisten Schlachten stattfanden, die Hügel, in denen die
Römer ihre Lager errichteten…
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© B. Tschumi Architectes
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© B. Tschumi Architectes
> Auf dem Mont Auxois bildet die Terrasse des Museums
einen herrlichen Aussichtsplatz, der den Blick der Gallier
über die Ebene erahnen lässt. <<<
© Ph. Gillet
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> Vom Empfang aus haben die Besucher Zugang zur den
Ausstellungen in der ersten Etage oder im Erdgeschoss
zum Teesalon, Buchladen und den Lehrräumen. <<<
> Einige hundert Meter vom Museum entfernt werden
die gallo-romanischen Funde („Ausgrabungen“)
ins rechte Licht gerückt. <<<
Das archäologische Museum: Mitten im Alltagsleben >>>
Für jeden etwas,
Weiter geht es zum Mont Auxois, zwischen die Statue von Vercingetorix
und die Ausgrabungsstätten. Hier bilden ein Museum sowie die Überreste
der galloromanischen Stadt und eine den Wissenschaftlern vorbehaltene
archäologische Ausgrabungsstätte den zweiten Pol des MuséoParcs.
Das Museum gibt einen umfassenden
Überblick über die historische
Entwicklung der Gegend - von der
Vorgeschichte bis heute. Der
Besucher entdeckt Gegenstände aus
der Zeit vor der Belagerung durch
Julius Cäsar, die von dem damaligen
Leben zeugen: Keramiken, Kochtöpfe,
Armbänder, Befestigungsteile des
murus gallicus… Vor allem aber
haben die Archäologen Skulpturen
und Gegenstände von der galloromanischen Stadt nach der
Belagerung gefunden. Reiche
Funde, die das Leben vor über 1500
Jahren sehr anschaulich machen.
So konnten eine Bronzewerkstatt
und eine Heiligenstätte durch
Multimedia-Shows nachgebildet
werden; eine Frauenbüste, ein
Spiegel, Amphoren, ein Holzeimer,
ein Siegel eines Augenarztes,
Glasgeschirr, Bronzeformen, Pferdegeschirr und andere Fundstücke
erzählen vom Leben der galloromanischen Stadt: zeigen Wohnstätte,
Handel, Handwerk… Der entscheidende Wegweiser beim Verständnis
von Alésia ist die Religion. Die
Bedeutung und die Gemeinsamkeiten der keltischen, römischen und
christlichen Kultur werden hier
besonders deutlich.
Ein Teil des Museums ist zudem den
Wissenschaftlern gewidmet, deren
Entdeckungen in den Dauer – und
Wechselaustellungen zu sehen sind.
Der MuséoParc richtet sich an
ein breites Publikum,
unabhängig von Vorkenntnissen
oder verfügbarer Besuchszeit.
Im umlassenden Angebot findet
jeder etwas, das ihn anspricht:
Von den Dauerausstellungen bis
zu den spielerischen Einrichtungen, vom Dokumentationszentrum des Museums bis zum
Auditorium des Interpretationszentrums mit Konferenzen, Seminaren und Filmen, von Lehrsälen
bis zu Wechselausstellungen sowie
Animationen, Restaurant,
Teesalon und Buchladen.
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© Illustration Scène
© P. Pichon
© R. Guiton
© P. Pichon
> Alésia in freier Natur: zu Fuß, zu Pferd oder mit
dem Mountainbike – jeder kann die herrliche
© M. Desvigne
Gegend in seinem Rhythmus erkunden. <<<
> Die zahlreichen Entdeckungspfade vermitteln dem Besucher die Zusammenhänge zwischen
Geschichte und Natur - in einer halben Stunde oder einem ganzen Tag und mehr. <<<
Wiederkommen lohnt sich…,
Die Entdeckungspfade: In freier Natur >>>
Wenn der Besucher eine Vorstellung von den Schwierigkeiten bekommen
will, die sich den Kämpfern im Gelände entgegenstellten, muss er sich die
Zeit nehmen dieses Gelände in Ruhe zu durchqueren. Dazu bieten sich
ganz natürlich die Entdeckungspfade an.
Die Entdeckungspfade sind ideal für
einen kleinen Spaziergang mit der
Familie oder eine längere Wanderung
zu Fuß, mit dem Mountainbike oder zu
Pferd. Vom Interpretationszentrum
oder Museum aus steht eine Vielzahl
an Rundwegen zur Auswahl: zur
Beobachtung des Schauplatzes aus
der Sicht der Römer oder Gallier, zum
Verständnis, dass Geschichte und
Landschaft eng zusammenhängen
und zur praktischen Erfassung der
wahren Ausmaße des Schauplatzes.
Orientierungstafeln und Infopunkte
finden sich auf dem Mont Auxois
sowie den Bergen bei Flavigny und
Pennevelle. Nach Abstellen des
Fahrzeugs auf dem Parkplatz des
Interpretationszentrums kann sich
der Besucher mithilfe eines topografischen Führers, eines Audioführers
oder einer Personenführung zum
Lager von Cäsar (im Süden) begeben,
auf halber Höhe des Bergs am
Oppidum entlanglaufen und dabei die
wunderbare Aussicht genießen oder
in den Gässchen von Flavigny spazierengehen… Nicht zu vergessen: die
Besichtigung der Statue von Vercingetorix und ein Besuch der Ortschaft
Alise-Sainte-Reine mit ihren vielen
Sehenswürdigkeiten, bevor der Besucher in Auto, Bus oder auf dem
Motorrad wieder die Heimreise antritt.
Ein Erlebnis für Naturfreunde und
Liebhaber schöner Landschaften und
ein Muss für alle Fotografen!
Der Standort bietet so viel Interessantes, dass ein Tag nicht
ausreicht! Ein mehrtägiger
Aufenthalt bietet sich umso mehr
an, da der MuséoParc inmitten
einer Gegend mit zahlreichen
kulturellen Sehenswürdigkeiten
liegt. Hierzu gehört beispielsweise
die Abbaye de Fontenay, ein
UNESCO-Kulturerbe, Flavignysur-Ozerain, eine der schönsten
Ortschaften Frankreichs, das Schloss
Bussy-Rabutin, das mittelalterliche Städtchen Semur-en-Auxois,
Park, Museum und Schmiede des
Naturalisten Buffon in Montbard
und Umgebung, Châtillon-surSeine und der Schmuck aus dem
Hügelgrab der Fürstin von Vix,
die Seine-Quelle...
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© Latitude/Cartagene
Der Standort Alésia verfügt über eine ausgezeichnete Verkehrsanbindung:
_ Mit dem Auto: Autobahn A6 (Ausfahrt Bierre-lès-Semur, 22 km bis zum Standort)
Landstraßen RN 71 (Dijon-Troyes) und RD 905 (Dijon-Montbard).
_ Mit dem Zug: TGV-Bahnhof Montbard, 15 km vom Standort entfernt,
und der Bahnhof von Venarey-les Laumes direkt vor Ort.
Conseil Général de la Côte-d’Or
Mission Alésia
BP 1601 - 21035 Dijon Cedex
Tél. 03 80 63 64 52 - Fax : 03 80 63 64 49 - [email protected] - www.alesia.com
Entwurf und Realisierung: BL/LB France/Groupe Communiquez – Gravur: Thierry Batin – Redaktion: Philippe Mathieu/Mission Alésia
_ Über den Bourgogne-Kanal: Schiffsanlegestelle in Venarey-les Laumes.
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