Pressespiegel - Opernfestspiele in der Hersfelder Stiftsruine

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Pressespiegel - Opernfestspiele in der Hersfelder Stiftsruine
Pressespiegel
Inhaltsverzeichnis
Oper in der eindrucksvollen Stiftsruine erleben............................................................................ 3 Festakt zur Vergabe des Hersfelder Opernpreises 2012 .............................................................. 4 Opernfestspiele 2012................................................................................................................ 6 Große Oper in der Stiftsruine: Rigoletto und Don Giovanni in Bad Hersfeld .................................. 7 32. Opernfestspiele Bad Hersfeld: Eröffnung mit missratenem „Rigoletto“ ..................................... 9 Bad Hersfeld und die Stiftsruine laden zu großen Opernabenden ein ......................................... 11 Nachwuchs-Opernpreis 2012 ging an KRONTHALER, LEE und SASAKI...................................... 13 Prospekte sind erschienen – Vorverkauf läuft ............................................................................ 15 Elena Graf ist Solistin bei Orchester-Matinee............................................................................. 16 Opernfestspiele: Maria Gessler in der Rolle der Donna Elvira in „Don Giovanni“ ....................... 17 Opernfestspiele: „Don Giovanni“ als Abgesang auf das erotische Zeitalter inszeniert.................. 18 Opernfestspiele: „Rigoletto“ – modellhafte Aufführung und eine vokale Entdeckung ................... 19 Bad Hersfelder Opernfestspiele: Heinz Lukas-Kindermann inszeniert Mozarts Don Giovanni –
Premiere heute ........................................................................................................................ 21 Opernfestspiele – Hugo Wieg inszeniert Verdis Meisterwerk Rigoletto – Premiere heute ............. 22 Opernfestspiele: Die junge Südkoreanerin spielt die Gilda in Verdis Oper „Rigoletto“ ................. 23 Opernfestspiele: Verdis „Rigoletto“: Stoff, Entstehung, Dramaturgie – Premiere am 8. August...... 24 Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach tanzt bei der Bad Hersfelder Oper mit....................... 25 Die Darsteller der Bad Hersfelder Oper proben schon fleißig in der Ruine .................................. 26 Zukunft von Festspielen und Oper Thema bei der Verleihung der Hersfeldpreise ......................... 27 Verdis „Don Giovanni“ und Mozarts „Rigoletto“ bei den 33. Opernfestspielen........................... 28 Opernfestspiele: Zweimal Don Juan in der Stiftsruine................................................................. 29 Große Oper in der Stiftsruine: Rigoletto und Don Giovanni in Bad Hersfeld ................................ 30 160.000 Euro vom Land für Oper und Festspielkonzerte ........................................................... 32 2
http://www.hna.de/beruf-karriere/oper-eindrucksvollen-stiftsruine-erleben-2373768.html
01.07.12
Oper in der eindrucksvollen Stiftsruine erleben
Im August ist es wieder soweit: Die Bad Hersfelder Opernfestspiele beginnen. Bei den 33. Bad
Hersfelder Opernfestspielen gibt es in der idealen Spielstätte Stiftsruine Verdis dramatische Oper
„Rigoletto“ und Mozarts „Don Giovanni“. zu sehen und zu hören. Vom 6. bis zum 22. August ist
die Stiftsruine allabendlich eindrucksvolle Spielstääte für beide Opern, die, beginnend mit
„Rigoletto“ abwechselnd jeweils ab 20.30 Uhr aufgeführt werden. Rund 1400 Plätze stehen dem
Publikum zur Verfügung.
Mit „Rigoletto“, der Verdis Weltruhm mitbegründete, ehren die Bad Hersfelder Opernfestspiele den
Komponisten, dessen 200. Geburtstag im kommenden Jahr gefeiert wird. „Don Giovanni“ gilt als
Oper aller Opern und fasziniert bereits seit 220 Jahren Publikum und Fachwelt.
O rpheuspreis wird am 12. August an den N achwuchs verliehen
Der Hersfelder Opernpreis und der Orpheuspreis für Nachwuchssänger werden seit vielen Jahren
für herausragende sängerische und gestalterische Leistungen verliehen. Für junge Talente war
insbesondere der Orpheus-Preis vielfach das Sprungbrett für eine große Karriere. Der Festakt zur
Verleihung beider Preise am Sonntag, dem 12. August ist weiterer Höhepunkt des Opernsommers
2012 in der Bad Hersfelder Stiftsruine.
Einer der Förderer der Bad Hersfelder Opernfestspiele ist die Sparkassen-Kulturstiftung HessenThüringen. Sie engagiert sich seit über 20 Jahren. Ihre Unterstützung ermöglicht den Fortbestand
dieser kulturellen Arbeit in Nordhessen. Es ist das besondere Anliegen dieser Stiftung,
herausragende Kulturprojekte auch in kleineren Städten erlebbar zu machen. HKK L
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http://www.oper-hersfeld.de/index.php?option=com_content&view=article&id=10&Itemid=26
Festakt zur Vergabe des Hersfelder Opernpreises
2012
Preise für Martin Kronthaler, Sujin Lee (beide in Rigoletto) und Anli
Sasaki (in Don Giovanni)
Nach der musikalischen Einstimmung durch den Hersfelder Festspielchor und dem Opern-Orchester
Virtuosi Brunensis mit dem Kyrie und Gloria aus Carl Maria von Webers Jubelmesse in G-Dur unter
Leitung von Prof. h. c. Siegfried Heinrich begrüßte zunächst Alf Rothe, Vorsitzender des
Arbeitskreises für Musik, die Anwesenden und bedankte sich bei allen Mitwirkenden, den vielen
Ehrenamtlichen sowie den Förderern und Unterstützern der Opernfestspiele, ohne die solch große
Opernproduktionen, wie die des „Rigoletto" und des „Don Giovanni" nicht möglich wären.
Kultusministerin Nicola Beer betonte im anschließenden Grußwort die kulturelle Bedeutung der
Hersfelder Opernfestspiele. Musiker, Dirigenten und Zuhörer aus ganz Europa und der Welt seien
in Bad Hersfeld zu Gast und trügen zu einem einzigartigen internationalen Flair der Opernfestspiele
bei. Beer bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitwirkenden, die diese Atmosphäre möglich
machten und sich so intensiv für die Nachwuchsarbeit engagierten. Die Verleihung der beiden
renommierten Preise an Ensemble-Mitglieder stelle den Höhepunkt der Hersfelder Opernfestspiele
dar und sei besonders für junge Sängerinnen und Sänger eine bedeutende Auszeichnung. Als
Überraschung brachte sie einen Zuwendungsbescheid über 500 Euro mit.
Nachwuchsdirigent Markus Fischer interpretierte sodann mit dem Opernorchester Menuett und Trio
aus Mozarts Sinfonie Nr. 35, KV 385, der sogenannten Haffner-Sinfonie.
Ebenfalls aus Wiesbaden angereist war Staatssekretär Horst Westerfeld vom Hessischen
Ministerium der Finanzen. Er sprach über das Bad Hersfelder Johann Sebastian Bach-Haus als
überregionales Zentrum für Musische Bildung.
Als weiteres musikalisches Zwischenspiel dirigierte Michael Stolle, Dirigent des „Rigoletto", die
Ouvertüre zu „Nabucco" von Giuseppe Verdi.
Das folgende Grußwort sprach Stephan Thomae, MdB, zum Thema „Neue Horizonte –
Kooperation mit Künstlern aus Osteuropa. Er betonte, dass die Arbeit von Prof. Heinrich, die bis
weit über die Landesgrenzen hinaus bis in die Ukraine reiche, in Berlin durchaus wahrgenommen
werde, besonders in Tagen, in denen Europa von einigen in Frage gestellt werde. Friede, Freiheit
und Wohlstand seien ein hohes Gut, was seit 1945 nicht immer selbstverständlich war und sei.
Die Vorstellung der Preisträger und die Preisverleihung übernahm Dr. Thomas Wurzel von der
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Der Orpheuspreis für Nachwuchssänger ging zu gleichen Teilen an die junge Südkoreanerin Sujin
Lee für die Rolle der Gilda in Verdis Oper „Rigoletto" und an die Japanerin Anli Sasaki als Donna
Anna in Mozarts „Don Giovanni". Sujin Lee überzeugte die Jury durch hohe Musikalität, sichere
Intonation und eine berührende szenische Darstellung. Anli Sasakis Gesang zeichne sich durch eine
nuancierte Tongebung und dramatische Koloraturen aus, so die Begründung der Jury.
Den diesjährigen Hersfelder Opernpreis erhielt Martin Kronthaler für die Interpretation des
Rigoletto in Verdis gleichnamiger Oper. Damit wurden seine facettenreiche Umsetzung dieser
komplexen Figur und die Textverständlichkeit seines Gesangs gewürdigt.
Die Jury setzt sich zusammen aus Monika Beer, Kulturredakteurin aus Bamberg, Dr. Dieter Betz,
Ministerialrat i. R., Bad Schwalbach, Michael Arndt, Musikwissenschaftler und Journalist aus
Marburg, Geraldine Gabor-Dreyer, Musik-Referentin und Autorin aus Neuss, Gitta Weiss,
Klavierdozentin und Korrepetitorin aus Denzlingen, Angelika Rode-Anselment, Konzert- und
Opernsängerin sowie Albert Zetzsche, Referatsleiter für Theater- und Musikförderung vom
Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Solistinnen Sujin Lee und Anli Sasaki bedankten sich mit einer Arie für ihre Preise. Beide
erhielten stürmischen Beifall für ihre Darbietungen. Leider konnte Martin Kronthaler an der
Preisverleihung nicht teilnehmen, da er leicht indisponiert war und seine Stimme für die
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Abendvorstellung schonen musste.
In einer Rückschau auf die Saison 2011/2012 erinnerte Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Malettke, Sprecher
des Kuratoriums „Oper in der Stiftsruine" an die Aufführungen des letzten Jahres und lenkte die
Aufmerksamkeit der Zuhörer aber sogleich auf das Jahr 2013. So sollen im kommenden Sommer
Bizets Erfolgsoper „Carmen" und die „Entführung aus dem Serail" von Mozart aufgeführt werden.
Zum Abschluss erklang unter der Leitung von Prof. h. c. Siegfried Heinrich die Ouvertüre zu „Don
Giovanni".
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http://www.hronline.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=5984&key=standard_document_45695583
10.08.2012
Opernfestspiele 2012
Tod und Verführung in der Stiftsruine
Nach Theater und Musical erobert jetzt die Oper die Bühne in der Bad Hersfelder Stiftsruine. Mit
"Don Giovanni" sind am Donnerstagabend die Opernfestspiele gestartet.
Siegfried Heinrich, der Intendant der Festspiele, dirigiert persönlich das Orchester "Virtuosi
Brunensis" aus Prag. Don Giovanni ist ein Casanova mit dem Lebensziel, möglichst viele Frauen zu
erobern. Als er Donna Anna verführen will, zieht er den Zorn ihres Vaters auf sich. Im Duell ersticht
er den Vater. Doch Don Giovanni bereut nichts - und kommt dafür in die Hölle.
Mozarts Oper erstreckt sich über drei Stunden, die Zuschauer brauchen also Sitzfleisch. Trotzdem
hat es den meisten Premierengästen gefallen, und das, obwohl Hauptdarsteller Vitaly Yushmanov
auch noch erkältet war: "Mir hat es gut gefallen", sagt diese Zuhörerin, "schade nur, dass der
Sänger nicht voll bei Stimme war."
Minimalistisches Bühnenbild
Witzig gemacht: Die lange Liste der Liebhaberinnen, die Don Giovanni schon verführt hat. Eine
mehrere Meter lange Ziehharmonika zwischen zwei roten Buchdeckeln. Regisseur Heinz LukasKindermann inszenierte zum ersten Mal eine Oper in der Bad Hersfelder Stiftsruine.
Atemberaubend seine Idee, Elvira und Zerlina in den großen offenen Fenstern der Stiftsruine singen
zu lassen - aus mindestens acht Metern Höhe.
Ansonsten ist das Bühnenbild sehr minimalistisch und spaltet die Gemüter: "So eine tolle
Inszenierung habe ich noch nie gesehen. Ohne Kulissen und nur die Ruine, einfach toll", findet eine
Zuschauerin. Andere hätten gern mehr Pomp auf der Bühne gesehen - passend zum 17.
Jahrhundert, in dem die Oper spielt. In jedem Fall ist die Oper noch bis einschließlich 21. August zu
sehen.
Ein Bericht von Petra Klostermann in hr4.
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http://kreisanzeiger-online.de/2012/07/05/grosse-oper-in-der-stiftsruine-rigoletto-und-don-giovanniin-bad-hersfeld/
05/07/2012
Große Oper in der Stiftsruine: Rigoletto und Don
Giovanni in Bad Hersfeld
Bad Hersfeld. Auf die Frage „Was ist Oper?“ antwortete der bedeutende Musikkritiker Joachim
Kaiser „Wenn die Leidenschaften in den Menschen so groß werden, dass sie sie nicht mehr
aussprechen können, sondern sie singen müssen, das ist Oper“. In diesem Sinne sind bei den
diesjährigen Opernfestspielen in Bad Hersfeld zwei große Opern zu erleben, die voller Dramatik
und Leidenschaft tragische Persönlichkeiten wie den Hofnarren Rigoletto oder den Frauenhelden
Don Giovanni aus den gleichnamigen Opern von Verdi und Mozart auf die Bühne bringen.
Der große Bühnenraum der Bad Hersfelder Stiftsruine erweist sich dabei als ideale Kulisse. Es
braucht nur wenige Requisiten, um die dramatische Geschichte um den Hofnarren Rigoletto
wirkungsvoll in Szene zu setzen. Verdis Meisterwerk enthält die wohl bekanntesten Melodien des
italienischen Opernfachs: Die berühmte Arie des Herzogs “O wie so trügerisch“, Rigolettos große
Verzweiflungsarie, Gildas Arie “Teurer Name” und nicht zuletzt das Quartett im dritten Akt.
Don Giovanni, die zweite Oper der diesjährigen Bad Hersfelder Opernfestspiele, – häufig
als Oper aller Opern bezeichnet, – ein dramma giocoso, lustig und tragisch zugleich, zeigt die
Geschichte des Herzensbrechers und Frauenverführers Don Giovanni, der am Ende für seine Taten,
auch einen Mord, bestraft wird. Die berühmte Champagner-Arie des leichtsinnigen Don Giovanni ist
einer der Höhepunkte der Oper.
Die Besetzungsliste beider Opern kann sich sehen lassen: Yuriy Svatenko übernimmt die Rolle des
Herzog von Mantua (Rigoletto). Er hat Gastspiele an den meisten großen Opernhäusern
Deutschlands gegeben und ist zur Zeit festes Ensemblemitglied am Opernhaus Halle. Martin
Kronthaler (Hofnarr Rigoletto) führten Engagements an große Opernhäuser u. a. nach Italien,
Österreich, aber auch nach Japan und China. Er ist den Bad Hersfelder Opernfreunden bereits als
Don Giovanni bekannt. Diese Rolle übernimmt in diesem Jahr der junge Nachwuchssänger Vitaly
Yushmanov aus St. Petersburg, Stipendiat der Ad-finitum-Stiftung. Auch die übrigen Sänger bringen
hohe sängerische Qualitäten mit, von denen sich die Zuhörer in der überdachten Hersfelder
Stiftsruine überzeugen können.
Einfühlsam begleitet werden die Solisten vom tschechischen Orchester Virtuosi Brunensis, welches
seit einigen Jahren als Opernorchester anreist. 2010 erhielt das Orchester den Ensemblepreis der
Opernfestspiele in Bad Hersfeld, da es die Jury als „ungewöhnlich klangschön, präzise und
stilistisch differenziert“ beurteilte.
Die musikalische Leitung übernehmen Musikdirektor Michael Stolle vom Mitteldeutschen
Landestheater von Lutherstadt Wittenberg und der künstlerische Leiter der Bad Hersfelder
Opernfestspiele Prof. h. c. Siegfried Heinrich. Inszeniert werden die Opern von den Regisseuren
Hugo Wieg (Rigoletto) und Heinz Lukas-Kindermann (Don Giovanni).
Mit der öffentlichen Generalprobe des Rigoletto am 6. August ist die Stiftsruine bis zum 22. August
allabendlich beeindruckende Spielstätte für beide Opern, die abwechselnd jeweils ab 20.30 Uhr
aufgeführt werden. Sie bietet bis zu 1.400 Besuchern Platz und ist durch die Überdachung auch bei
weniger gutem Wetter bespielbar.
Der Hersfelder Opernpreis und der Orpheus-Preis für Nachwuchssänger werden seit vielen Jahren
(1984) für hervorragende sängerische und gestalterische Leistungen verliehen. Für junge Talente
war insbesondere der Orpheus-Preis vielfach das Sprungbrett für eine große Karriere. Der Festakt
zur Verleihung beider Preise am Sonntag, dem 12. August, ist ein weiterer Höhepunkt des
Opernsommers 2012 in der Bad Hersfelder Stiftsruine.
Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen engagiert sich seit über 20 Jahren für die Hersfelder
Opernfestspiele. Ihre Unterstützung ermöglicht den Fortbestand dieser kulturellen Arbeit in
Nordhessen. Es ist das besondere Anliegen dieser Stiftung, herausragende Kulturprojekte auch in
kleineren Städten erlebbar zu machen.
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Weitere Förderer der Bad Hersfelder Opernfestspiele und darüber hinaus für die Festspielkonzerte
sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Stadt Bad Hersfeld, der Kreis
Hersfeld-Rotenburg, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Neue Presse und die
Hersfelder Zeitung, die Firmen Libri GmbH, Grenzebach, GLS, Konvekta Thermosysteme, die
Plansecur-Unternehmensgruppe, Glockdruck und Garpa.
Die Festspielkonzerte werden unterstützt von der Sparda-Bank, der Deichmann-Gruppe, den Firmen
Linde Ladenbau und AKG Hofgeismar.
Der Arbeitskreis für Musik e. V. als Veranstalter dankt insbesondere dem Sender hr2 kultur als
Medienpartner für seine Unterstützung. (Eva Naumann)
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http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/kultur/Kultur-32-Opernfestspiele-Bad-HersfeldEroeffnung-mit-missratenem-Rigoletto;art28,604365
10. August 2012
32. Opernfestspiele Bad Hersfeld: Eröffnung mit
missratenem „Rigoletto“
Von Christoph A. Brandner
BAD HERSFELD
Alle für die desaströse Veranstaltung Verantwortlichen hätten allen
Grund, Verdi inständigst um Verzeihung zu bitten für diesen
missratenen „Rigoletto“.
Denn zu einer tenoralen Katastrophe gesellten sich noch weitere Misslichkeiten. Die Eröffnung der
32. Opernfestspielen Bad Hersfeld am Mittwoch geriet zum Ärgernis. Die Premiere in der etwas
über die Hälfe besetzten Stiftsruine markierte einen Tiefpunkt in der ohnehin nicht
ruhmgeschwängerten Geschichte des Opern-Unternehmens. Mit den Bad Hersfelder Festspielen,
dem bundesweit anspruchsvollsten Freilichttheater, hat es nichts zu tun. Was vielen unbekannt ist.
Dem Ruf des Sprechtheaters und der Festspielstadt erweisen die Opernmacher mit derartigen
Vorstellungen einen Bärendienst.
Wie die in vielerlei Hinsicht misslungene „Rigoletto“-Produktion wieder einmal belegt, wird die
Stiftsruine als Probebühne (bei Kartenpreisen bis zu 60 Euro) für junge Vokalisten missbraucht, die
Partien singen, denen sie nicht gewachsen sind. Drei sehr große Rollen mit enorm hohen
Bekanntheitsgrad und gefährlichen Vergleichsmöglichkeiten müssen in Verdis Wunderwerk
bewältigt werden. Wer Rigoletto, Herzog und Gilda mit Sängerinnen und Sängern besetzt, die den
Rollen nicht gewachsen sind, der handelt verantwortungslos.
Das Unglück begann zwei Tage vor der Premiere, als der eigentliche Herzog-Tenor erkrankte und
aus Mexiko Ersatzmann Omar G. Garrido eingeflogen wurde. Von Figur, Auftreten und vor allem
von seinem Tenörchen her alles andere als ein strahlender Herzensbrecher. Der Unselige sorgte für
einen Negativrekord: Schlechter als er hat hier bislang niemand eine Hauptpartie gesungen. Seiner
Stimme fehlte es an allem, was ein Sänger an Grundausstattung braucht. Garrido war nicht einmal
in der Lage, Töne sauber zu formulieren. Bereits bei der Auftrittsarie keuchte und krähte er, dann
demolierte er das Duett mit Gilda, quälte sich durch die Arie von den trügerischen Frauen derart,
dass man nur noch Mitleid empfinden konnte, und zerstörte das grandiose Quartett.
Baritonales Mittelmaß präsentierte Martin Krohnthaler in der schwierigen Titelrolle des
faszinierenden Doppelwesens aus zynisch-hohnlachendem Spötter und zärtlich liebendem Vater.
Krohntaler übernahm sich, denn ihm gebricht es für den Rigoletto an Volumen, an baritonaler Kraft
strömender Fülle. Ihr Rollendebüt als Gilda gab die junge Koreanerin Sujin Lee, die gewiss noch
einige Zeit benötigt braucht, um die Partie überzeugend zu singen. Obgleich ihre einige
Koloraturen und ätherische Passagen gelangen.
Am Pult der sauber aufspielenden Virtuosi Brunensis bevorzugte Michael Stolle mitunter lähmende
Tempi, wohl um den Tenor aufzufangen. Kaum eine Spur von transparenten, klar umrissenen
Klangbildern, von Brio und elektrisierender Italianatà. Langsamkeit und Statik, gepaart mit
Fantasielosigkeit und dürftiger Personenführung prägten die Inszenierung von Hugo Wieg. Er ließ
ärgerliches Rampensingen zu und missachtete das Potential der grandiosen Spielstätte.
Rigolettos Haus und die Sparafuciles Spelunke – zwei klapprige Dekorationen – verbannte Wieg
auf die Seitenbühnen.
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Das Publikum spendierte Szenenapplaus (sogar für das Herzögelchen) und bedachte Bariton samt
Sopran am Schluss mit Freudenjauchzern.
Nach all den misslichen Nachrichten die gute Kunde für weitere Aufführungen ohne Garrido und für
künftige „Festspiele“: Es kann nur besser werden.
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http://rmt-magazin.de/kunst-a-kultur/musik/2904-verdis-rigoletto-unter-musikalischer-leitung-vonmichael-stolle-und-don-giovanni-wird-von-prof-siegfried-heinrichs-dirigiert-vorschau-auf-die-badhersfelder-opernfestspiele-von-britta-steiner-rinneberg.html
Bad Hersfeld und die Stiftsruine laden zu großen
Opernabenden ein
Verdis „Rigoletto" unter musikalischer Leitung von Michael Stolle Mozarts „Don Giovanni" wird von Prof. Siegfried Heinrichs dirigiert Vorschau auf die Bad Hersfelder Opernfestspiele
von Britta Steiner-Rinneberg
26.07.12 || BAD HERSFELD (25. Juli 2012) - In Bad Hersfeld stehen die 33.
O pernfestspiele vor der Tür, die dies Jahr Verdi und M ozart gewidmet sind
bis zum 22. August wieder Tausende M usikinteressierter in die Stiftsruine
locken. N iemand wird bestreiten, dass gerade diese mit Bedacht
ausgewählten W erke vorzüglich in das hehre G emäuer des Hersfelder
W ahrzeichens passen. dessen berühmte mittelalterliche Architektur den
grandiosen Rahmen für die dramatischen G eschehnisse bildet. Beiden
O pernprem ieren sieht m an m it Vorfreude gespannt entgegen
Verdis dreiaktige Oper „Rigoletto" macht unter Michael Stolles musikalischer Leitung am 8.8. den
Anfang. Regie führt Hugo Wieg, der Dozent an der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale und in
Hersfeld kein Unbekannter ist. wo er nach „Figaros Hochzeit" den „Barbier von Sevilla"
einstudierte. Den unglücklichen Narren wird der von den Händel-Festspielen in Halle her bekannte
Bariton Martin Kronthaler singen, dessen Repertoire vom italienischen und französischen Barock bis
zur Moderne mit Werken von Mahler, Orff und Strauss reicht. Der in Halle engagierte Juriy
Svatenco gibt den Herzog, die junge Koreanerin Sujin Lee, die ihr Opernstudium an der Frankfurter
Hochschule für Musik unter Heidrun Kordes begann, die verführte Gilda,und der Bassbariton
Christoph Heinrich, der hier bereits in „La Traviata" und den „Lustigen Weibern" zu hören war, den
finsteren Sparafucile.
Als zweite Opernpremiere steht unter musikalischer Leitung Prof. Siegfried Heinrichs, des Gründers
und Intendanten der Festspiele, Mozarts „Don Giovanni" im Spielplan. Die Inszenierung besorgt
Heinz Lukas Kindermann, der vor Jahren die Antikenfestspiele in Trier ins Leben rief, die aus
finanziellen Gründen seit zwei Jahren leider „pausieren" müssen. Für die Titelpartie konnte der
Russe Vitaly Yushmanov gewonnen werden, der in St.Petersburg ausgebildet wurde, zur Zeit an der
Leipziger Hochschule für Musik und Theater Mendelssohn Bartholdy ein Aufbaustudium absolviert
und im April dieses Jahres dort in einem Konzert der Tschaikowski-Gesellschaft als Liedsänger
brillierte. Als Leporello ist Leszek Solarski zu hören, als Donna Anna die japanische Sopranistin Anli
Sasaki, als Zerlina Sara Mengs. Die schweizer Mezzosopranistin Maria Gessler, die schon an
verschiedenen deutschen Theatern engagiert war und sich neben Oper und Oratorium gern auch
dem Liedgesang widmet, steht als Donna Elvira auf der Bühne und als Don Otttavio der in New
York geborene Tenor Benjamin von Reiche, der 2011 als Tamino sein erfolgreiches
Deutschlanddebüt gab und erst kürzlich in Frankfurt in den „Comedian Harmonists" als Erich zu
erleben war.
In beiden Opern, die bis zum 22. 8. en suite gespielt werden, wird man wieder das ambitionierte
Jugendorchester Virtuosi Brunensis und den Hersfelder Festsspielchor hören, der wie üblich durch
Mitglieder des Posener Bachchores und des Marburger und Frankfurter Konzertchores verstärkt
11
wird. Alle Veranstaltungen beginnen um 20.30 Uhr. Der Festakt zur Verleihung des Bad Hersfelder
Opernpreises und des Orpheuspreises für Nachwuchssänger findet am 12.August11.30Uhr in der
Stiftsruine statt.
Wer noch keine Karten, aber Lust auf das Opernprogramm bekommen hat, sollte sich beeilen:
Noch gibt es Restkarten, deren Preise je nach Kategorie und Tag, zwischen 16 und 60 Euro liegen.
Sie können per e-Mail bestellt werden: Info ad opernfestspiele.badhersfeld. de. Oder per onelineBuchung: www.opernfestspiele-badhersfeld.de oder telefonisch unter 06621 - 506713.
Foto: Bad Hersfelder Festspiele/Archiv
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http://osthessen-news.de/D/1217922/bad-hersfeld-nachwuchs-opernpreis-2012-ging-an-kronthaler-lee-und-sasaki-.html
Nachwuchs-Opernpreis 2012 ging an KRONTHALER,
LEE und SASAKI
-BAD HERSFELD - Der Hersfelder Opernpreises und der Orpheuspreis für Nachwuchssänger in der
Oper ist am Sonntag in der Stiftsruine Bad Hersfeld vergeben worden. Die Vorstellung der
Preisträger und die Preisverleihung übernahm Dr. Thomas Wurzel von der Sparkassen-Kulturstiftung
Hessen-Thüringen. Der Orpheuspreis für Nachwuchssänger ging zu gleichen Teilen an die junge
Südkoreanerin Sujin Lee (im Bild rechts) für die Rolle der Gilda in Verdis Oper „Rigoletto“ und an
die Japanerin Anli Sasaki (im Bild links) als Donna Anna in Mozarts „Don Giovanni“. In der
Bildmitte Prof. h. c. Siegfried Heinrich. Sujin Lee überzeugte die Jury durch hohe Musikalität, sichere
Intonation und eine berührende szenische Darstellung. Anli Sasakis Gesang zeichne sich durch eine
nuancierte Tongebung und dramatische Koloraturen aus, so die Begründung der Jury. Den
diesjährigen Hersfelder Opernpreis erhielt Martin Kronthaler für die Interpretation des Rigoletto in
Verdis gleichnamiger Oper. Damit wurden seine facettenreiche Umsetzung dieser komplexen Figur
und die Textverständlichkeit seines Gesangs gewürdigt.
Die Jury setzt sich zusammen aus Monika Beer, Kulturredakteurin aus Bamberg, Dr. Dieter Betz,
Ministerialrat i. R., Bad Schwalbach, Michael Arndt, Musikwissenschaftler und Journalist aus
Marburg, Geraldine Gabor-Dreyer, Musik-Referentin und Autorin aus Neuss, Gitta Weiss,
Klavierdozentin und Korrepetitorin aus Denzlingen, Angelika Rode-Anselment, Konzert- und
Opernsängerin sowie Albert Zetzsche, Referatsleiter für Theater- und Musikförderung vom
Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Die Solistinnen Sujin Lee und Anli Sasaki bedankten sich mit einer Arie für ihre Preise. Beide
erhielten stürmischen Beifall für ihre Darbietungen. Leider konnte Martin Kronthaler an der
Preisverleihung nicht teilnehmen, da er leicht indisponiert war und seine Stimme für die
Abendvorstellung schonen musste.
Nach der musikalischen Einstimmung durch den Hersfelder Festspielchor und dem Opern-Orchester
Virtuosi Brunensis mit dem Kyrie und Gloria aus Carl Maria von Webers Jubelmesse in G-Dur unter
Leitung von Prof. h. c. Siegfried Heinrich begrüßte zur Eröffnung zunächst Alf Rothe, Vorsitzender
des Arbeitskreises für Musik, die Anwesenden und bedankte sich bei allen Mitwirkenden, den vielen
Ehrenamtlichen sowie den Förderern und Unterstützern der Opernfestspiele, ohne die solch große
Opernproduktionen, wie die des „Rigoletto“ und des „Don Giovanni“ nicht möglich wären.
Hessens Kultusministerin Nicola Beer betonte im anschließenden Grußwort die kulturelle Bedeutung
der Hersfelder Opernfestspiele. Musiker, Dirigenten und Zuhörer aus ganz Europa und der Welt
seien in Bad Hersfeld zu Gast und trügen zu einem einzigartigen internationalen Flair der
Opernfestspiele bei. Beer bedankte sich ausdrücklich bei allen Mitwirkenden, die diese Atmosphäre
möglich machten und sich so intensiv für die Nachwuchsarbeit engagierten. Die Verleihung der
beiden renommierten Preise an Ensemble-Mitglieder stelle den Höhepunkt der Hersfelder
Opernfestspiele dar und sei besonders für junge Sängerinnen und Sänger eine bedeutende
Auszeichnung. Als Überraschung brachte sie einen Zuwendungsbescheid über 500 Euro mit.
In der Hersfelder Stiftsruine finden seit 52 Jahren die Bad Hersfelder Festspielkonzerte und seit 33
Jahren die Opernfestspiele statt – der Hersfelder Opernpreis und der Orpheuspreis werden jährlich
verliehen. Die kulturelle Nutzung der Stiftsruine hat zudem eine lange Tradition. Schon in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirchenruine von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt für
Konzerte, Lesungen, politische Kundgebungen und Feiern genutzt. Die heute in der europaweit
größten romanischen Kirchenruine organisierten Aufführungen genießen internationalen Ruf und
besitzen einen festen Platz im europäischen Festivalkalender. Die Verleihung der beiden
13
renommierten Preise an Ensemble-Mitglieder stellt den Höhepunkt der Hersfelder Opernfestspiele
dar und ist besonders für junge Sängerinnen und Sänger eine bedeutende Auszeichnung.
Nachwuchsdirigent Markus Fischer interpretierte sodann mit dem Opernorchester Menuett und Trio
aus Mozarts Sinfonie Nr. 35, KV 385, der sogenannten Haffner-Sinfonie.
Ebenfalls aus Wiesbaden angereist war Staatssekretär Horst Westerfeld vom Hessischen
Ministerium der Finanzen. Er sprach über das Bad Hersfelder Johann Sebastian Bach-Haus als
überregionales Zentrum für Musische Bildung. Als weiteres musikalisches Zwischenspiel dirigierte
Michael Stolle, Dirigent des „Rigoletto“, die Ouvertüre zu „Nabucco“ von Giuseppe Verdi. Das
folgende Grußwort sprach Stephan Thomae, MdB, zum Thema „Neue Horizonte – Kooperation mit
Künstlern aus Osteuropa. Er betonte, dass die Arbeit von Prof. Heinrich, die bis weit über die
Landesgrenzen hinaus bis in die Ukraine reiche, in Berlin durchaus wahrgenommen werde,
besonders in Tagen, in denen Europa von einigen in Frage gestellt werde. Friede, Freiheit und
Wohlstand seien ein hohes Gut, was seit 1945 nicht immer selbstverständlich war und sei.
In einer Rückschau auf die Saison 2011/2012 erinnerte Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Malettke, Sprecher
des Kuratoriums „Oper in der Stiftsruine“ an die Aufführungen des letzten Jahres und lenkte die
Aufmerksamkeit der Zuhörer aber sogleich auf das Jahr 2013. So sollen im kommenden Sommer
Bizets Erfolgsoper „Carmen“ und die „Entführung aus dem Serail“ von Mozart aufgeführt
werden. Zum Abschluss erklang unter der Leitung von Prof. h. c. Siegfried Heinrich die Ouvertüre
zu „Don Giovanni“ (E.N.) +++
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/bizet-mozartopernfestspielen-2560831.html
13.08.2012
Prospekte sind erschienen – Vorverkauf läuft
Bizet und Mozart bei Opernfestspielen
Bad Hersfeld. Bizets Oper „Carmen“ und Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“
stehen auf dem Programm der Opern-Festspiele 2013. Wie der Arbeitskreis für Musik (AFM)
mitteilt, sind inzwischen die Prospekte für die Aufführungen und Konzerte in der Stiftsruine
erschienen. Der Vorverkauf läuft.
Mozarts „Entführung aus dem Serail“ knüpfe inhaltlich an „Nathan, der Weise“ von Lessing an, mit
dem die Bad Hersfelder Festspiele im kommenden Jahr eröffnet werden. Die „Entführung aus dem
Serail“ gelte wie Lessings Ringparabel als Schlüsselwerk zur Aufklärung und Aufruf zu Toleranz.
Die damit verbundene Frage heißt Gewaltverzicht und berührt nicht nur Erwachsene, sondern auch
Jugendliche. Aus diesem Grund werden erstmals zu Beginn des Schuljahrs 2013/14 vormittags
zwei Schüleraufführungen gegeben.
Die Festspielkonzerte bieten 2013 außerdem eine Opernchor-Matinee anlässlich des 200.
Geburtstags von Richard Wagner mit den bekanntesten Opernchören aus Tannhäuser, den
Meistersingern, Lohengrin und Parsifal. Weitere Höhepunkte sind die Aufführung des Magnificats
von Bach mit dem Hersfelder Festspielchor und ein Familienkonzert mit der bekannten „KaffeeKantate“ von Bach in halb szenischer Aufführungsweise.
Auch bei den Saisonkonzerten des AfM gibt es Anfang Juni 2013 eine Aufführung der „Entführung
aus dem Serail“, speziell für Kinder vom Ensemble „Junge Oper München“ unter Leitung von Prof.
Thomas Gropper
Zu den Internationalen Bach-Tagen werden die Matthäus-Passion von Bach mit dem Hersfelder
Festspielchor sowie Musik zur Passion mit dem Kiewer Knabenchor unter Leitung von Ruben
Tomalchov aufgeführt. Ein besonderes Konzert ist die Aufführung von Kantaten zum Osterfest von J.
S. Bach, ebenfalls mit dem Kiewer Knabenchor und den Virtuosi Brunensis unter Leitung von
Siegfried Heinrich. (red/kai) Der Kartenvorverkauf für die Oper hat bereits begonnen.
Reservierungen sind unter 06621/506713 oder 06621/506718 möglich. Unter www.operhersfeld.de können Karten auch online erworben werden.
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/badhersfeld/ausnahmegeigerin-spielt-ruine-2461057.html
Elena Graf ist Solistin bei Orchester-Matinee
Ausnahmegeigerin spielt in der Ruine
Bad Hersfeld. Die Reihe der Festspielkonzerte endet am kommenden Wochenende mit einem
Konzert für Orgel und Sopran und einem großen Matineekonzert am Sonntagmittag.
Am Samstag, 18. August, ab 16 Uhr spielen und singen im Johann Sebastian Bach-Haus der in
Hersfeld bereits bekannte und beliebte Konzertorganist Jens Amend und die ukrainischen Sängerin
Maryna Zubko, die in der Stiftsruine in der Oper Rigoletto zur Zeit auch als Dienerin Giovanna auf
der Bühne steht.
Zu hören gibt es unter anderem die Arie „Mein gläubiges Herze, frohlocke, sing, scherze“ aus der
Pfingstkantate BWV 68 von Johann Sebastian Bach. Außerdem die Sopranarie „Et incarnatus est“
aus der großen Messe in c-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart, die er für seine Frau Constanze
geschrieben hat sowie Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Hohe Anforderungen
In der Orchester-Matinee am Sonntag, 19. August, ab 11.30 Uhr in der Stiftsruine ist das einzige
von Johannes Brahms komponierte Konzert für Violine und Orchester in D-Dur op. 77 mit der
jungen Frankfurter Ausnahmegeigerin Elena Graf zu hören. Es gilt als eines der wichtigsten
Konzerte im Repertoire eines Geigers, denn es stellt hohe technische Anforderungen.
Elena Graf aus Frankfurt erhielt bereits im Alter von drei Jahren ihren ersten Geigenunterricht.
Schon mit zwölf Jahren studierte sie an der Hochschule für Musik in Freiburg. Inzwischen ist die
junge Künstlerin Konzertmeisterin der Jungen Deutschen Philharmonie, des Internationalen Mahler
Orchesters und spielt als Aushilfe auch bei den Berliner Philharmonikern. Elena Graf ist Preisträgerin
vieler nationaler und internationaler Wettbewerbe. Seit 2005 spielt sie auf einer Violine von
Giambattista Rogeri aus dem 17. Jahrhundert, einer Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
Der Hersfelder Festspielchor wird zuvor aus der Messe in G-Dur von Carl Maria von Weber Kyrie,
Gloria und Agnus Dei darbieten, der sogenannten Jubelmesse, weil sie zur Feier des 50-jährigen
Jubel-Hochzeitsfestes des Königs Friedrich August I. von Sachsen und dessen Gemahlin Maria
Amalia Augusta entstand.
Des Weiteren erklingt die Haffner-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart, die er in jungen Jahren
kurz vor der eigenen Hochzeit mit Constanze als Auftragswerk komponierte.
Das Orchester Virtuosi Brunensis ist seit Jahren anerkanntes und beliebtes Opernorchester bei den
Bad Hersfelder Opernfestspielen. Der Leiter Karel Mitá, Konzertmeister der Janácek-Oper des
Nationaltheaters Brünn, gründete es mit Solisten erstrangiger Orchester der Tschechischen Republik.
(red/zac)
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/eine-sensiblevollfrau-2458959.html
Opernfestspiele: Maria Gessler in der Rolle der
Donna Elvira in „Don Giovanni“
Eine sensible Vollfrau
Bad Hersfeld. „Sie ist die einzige, die Don G iovanni wirklich liebt“. M aria
G essler spricht von Donna Elvira, einer leidenden Frau, die unheimlich
kämpft und die sie bei den Bad Hersfelder O pernfestspielen verkörpert. „Ich
habe die Rolle gemacht, weil mir Elvira in der Trilogie gefehlt hat. Es ist zur
Konvention geworden, im Falle von „Figaros Hochzeit“, „Cosi fan tutte“ und
„Don G iovanni“ von den „Da-Ponte-O pern“ als Trilogie zu sprechen. In
M ozarts „Figaro spielte M aria G essler die G räfin und in „Cosi fan tutte“ die
Despina.
Die Figur der Elvira ist für sie die spannendste. Die Sopranistin bedauert, dass Elvira oftmals nur als
hysterisch dargestellt wird. „Das nimmt die Sympathie für die Vollfrau mit zarter Seele“. Sie
ergänzt: „Um die zu spielen, sollte man schon erfahrener sein.“
Es ist ihr erstes Engagement in Bad Hersfeld. Vor sechs Jahren hat sie die Stiftsruine als Besucherin
einer Vorstellung von „Don Giovanni“ kennengelernt, um einen guten Freund auf der Bühne zu
erleben. Jetzt steht sie selbst auf der Bühne, die sie einfach nur phänomenal findet. „Wir mussten
mehrmals in der Stadthalle proben. Ich war froh, wenn wir wieder in der Stiftsruine waren.“ Sie
sprüht vor Begeisterung über diesen genialen Ort und nimmt Details wie die einzelnen
Sonnenblumen im Mauerwerk wahr, die normalerweise kaum jemand bemerkt.
Die Stadt bezeichnet sie als allerliebst und reizend. Da Elvira keine stücktragende Rolle ist und es
während der Probenarbeit für sie Lücken gab, nutzte sie die freie Zeit für Stadtbummel und
Fahrradtouren. Sie hat sich auch die Festspielstücke „Anatevka“ und „Der Zauberberg“ angesehen.
Maria Gessler, die ein mehrjähriges Festengagement am Theater Plauen-Zwickau hatte, ist auf
eigenen Wunsch seit zwei Jahren freischaffend. „Das ist risikoreicher, es geht aber besser als ich
dachte.“ Ihre Wohnung in Zwickau hat sie jedoch behalten. „Wer so viel unterwegs ist, braucht sein
Nest.“
Eine Rückkehr in die Schweiz, ihr Heimatland, hat sie in Erwägung gezogen. Sie ist aber auch offen
für ein weiteres Festengagement. Bis dahin genießt sie ihre Freiheit, die sie besonders auf der Bühne
empfindet. „Die Oper ist mir lieber als Konzerte. Da kann ich mich mehr ausleben.
Von Gudrun Schmidl
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/melancholieverfuehrung-2455514.html
Opernfestspiele: „Don Giovanni“ als Abgesang auf
das erotische Zeitalter inszeniert
Melancholie der Verführung
Bad Hersfeld. Keine komödiengerechte Hochzeit am Ende, sondern ein Begräbnis. Eine Gruft tut
sich auf, aus der Armpaare sich emporrecken, vermutlich Frauenarme. Don Giovanni taumelt
hinein, Höllendampf steigt auf. Gleich wird Donna Elvira den ihr geschenkten Ring vom Finger
streifen und ihm ins Grab nachwerfen, dazu das meterlange Register-Faltblatt mit den Namen all
der Verflossenen. Und sie wird zur berühmten „Scena ultima“ als Klosterschwester Elvira den
Heiminsassen Leporello im Rollstuhl herbeifahren, wie es bereits zu Beginn der Oper geschah
Galanter Abgesang
Es könnte der gealterte Giovanni sein, der da den Abgesang auf das galante, das erotische
Zeitalter erlebt. Wir erinnern uns: Uraufführung des „Don Giovanni“ 1987, zwei Jahre vor
Ausbruch der Französischen Revolution. Die Epoche der Aufklärung ist dabei, Wahrnehmung und
Bewusstsein der Menschen zu verändern, ja zu entzaubern. Das ist der Hintergrund von Mozarts
und seines Librettisten Da Ponte Meisterwerk.
Und heute, über 200 Jahre später? Die Entzauberung ist fortgeschritten. Die Zahl der
Liebesenttäuschten und doch Liebebedürftigen ist dramatisch gestiegen. Das emotionale Zeitalter
scheint sich nun aufzulösen. Liebe ist vollends zum Gebrauchs- und Wegwerfartikel verkommen, das
Verlangen aber bleibt. Davon berichtet die „Don-Giovanni“-Neuproduktion, die dritte in der
Stiftsruine nach 1991 und 2006. Erstmals betreut hier der erfahrene Opernregisseur Prof. Heinz
Lukas-Kindermann das Bühnengeschehen.
Die Bühne bleibt leer bis auf wenige Requisiten (Stühle, ein Sofa, die Festtafel, einige
Kerzenleuchter). Ihr Dekor sind die singenden, liebenden, sich nach Liebe sehnenden Menschen.
Auf sie ist alles Augenmerk der Regie gerichtet – wie auf Don Giovanni alle Konzentration des
Stücks. Auf Don Giovanni, der alles gemeinschaftliche Streben bindet und doch jede Beziehung,
jede Gemeinschaft zerstört. Dieses Paradoxon verschärft der Regisseur mit einem gestischen,
mimischen, aktionistischen Flammenwurf ohnegleichen, einem verzweifelten Kampf zwischen dem
weiblichen und männlichen Prinzip. Am Ende resignieren beide völlig: „Zu Feuer – zu Asche“, wie
Elvira und Leporello im Rezitativ singen. So desillusioniert endet ein „dramma giocoso“, ein heiteres
Drama. Melancholie, Wehmut bleibt.
Von Siegfried Weyh
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/entgrenzunggesang-2453820.html
Opernfestspiele: „Rigoletto“ – modellhafte
Aufführung und eine vokale Entdeckung
Die Entgrenzung im Gesang
Bad Hersfeld. Jedes Drama hat eine Verlaufskurve. Inszenatoren in der Stiftsruine haben aber
zusätzlich das kolossale Ruinenmauerwerk und die Freilichtatmosphäre des sinkenden Abends
einzubeziehen. Das tat am nahezu ausverkauften Premierenmittwoch die erste Produktion der 33.
Opernfestspiele mit „Rigoletto“, Giuseppe Verdis erster Erfolgsoper. Der erfahrene Regisseur Hugo
Wieg schuf so etwas wie das Modell einer Hersfeld-Dramaturgie.
Verdis „Melodramma“, so die Gattungsbezeichnung, entfaltet sich in drei Akten über viele
Knotenpunkte. Sie mit dem Ort und der Tageszeit der Aufführung zu harmonisieren, gelang in
überaus schlüssiger Weise. Dominierte am Beginn das Ambiente – das Abendlicht unter bedecktem
Himmel lässt die Mauern besonders plastisch erscheinen – , so spielte sich nach und nach die
Bühnentragödie selbst in den Vordergrund. Am Ende, bei vollständigem Nachtdunkel und
verlöschenden Scheinwerfern, waren Raum und schicksalhaftes Geschehen ausgeschöpft und
ausgesöhnt. Die Stiftsruine hatte ihren hohen Rang unter den europäischen Freilicht-Festspielstätten
zwischen Aix-en-Provence und Orange in Südfrankreich, Verona in Oberitalien, Bregenz am
Bodensee und Savonlinna in Finnland erneut bewiesen. Zehn Minuten Applaus und Bravorufe
waren die Bestätigung.
Platz für Festreigen
Die Regie ordnete das Geschehen am Beginn in die Bühnenmitte, wo Platz für den hauchzart
eingestreuten Festreigen der Ballettschule Michèle Meckbach war, wechselte dann für Rigolettos
Wohnung nach links auf ein hohes Spielpodest, im zweiten Akt wieder zur Mitte und im dritten Akt
(Sparafuciles abgelegene Spelunke) auf ein flacheres rechtsseitiges Podest. Am zentralen
Wendepunkt der Handlung, dem Geständnis der gefallenen Gilda gegenüber Rigoletto mit dem
großen Vater-Tochter-Duett im zweiten Akt, platzierte der Regisseur beide wie eine PietàDoppelfigur (= Maria, über den toten Christus gebeugt) vor ein aufragendes Holzkreuz – im
Einklang mit der Musik wohl die bewegendste Szene.
Dem einfühlsamen Dirigenten Michael Stolle gelang bei seinem Bad Hersfelder Debüt mit den
ausgefeilt musizierenden Virtuosi Brunenses ein nahezu perfekter Ausgleich zwischen Verdis
kraftvollem Orchesterprofil und der akustischen Beschränkung der Sänger in der Stiftsruine. Sie
formierten sich in den Ensembleszenen zu einer stattlichen Hofgesellschaft (Hersfelder Festspielchor
mit polnischen Gästen; Kostüme: Ute Krajewski) und charakterlich präzisen Nebenrollen-Porträts –
hervorzuheben Julia Fercho (Maddalena), Christoph Heinrich (Sparafucile) und Maryna Zubko
(Giovanna).
Omar G. Garrido, der kurzfristig nach der Erkrankung eines Kollegen die Paraderolle des Herzogs
von Mantua übernommen hatte und selbst nicht in bester Disposition schien, hielt tapfer und
stimmlich versiert durch, auch wenn tenorale Eleganz und Strahlkraft an diesem Abend nicht
erreichbar waren. Martin Kronthaler kreierte einen gesanglich und darstellerisch beeindruckenden
Rigoletto, gab nie zu viel Druck auf die Baritonstimme und hatte so genügend Reserven für die
substanzielle Durchformung und Ausbalancierung der riesigen Titelpartie. Wo, wenn nicht auf
dieser Bühne gibt es vokale Entdeckungen! Wir melden hier die wohl schönste der letzten Jahre: SuJin Lee, 1985 in Seoul geboren und derzeit im Aufbaustudium bei Heidrun Kordes in Frankfurt,
tastete sich zu Beginn noch an die Gilda heran.
Himmlisch-heitere Einheit
Am Ende hatte sie die überreiche Sopranpartie so überlegt, so himmlisch-heiter, so makellos in der
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Einheit von Atmung, Schwingung und Klangaura, so emotional verinnerlicht gesungen, dass die
Vorhersage einer glanzvollen Zukunft nicht unbegründet erscheint. Denn das rührt in der Oper doch
am stärksten: wenn Sänger, die auf der Bühne jämmerlich zugrunde gehen müssen, im Gesang zu
einer Entgrenzung finden, die noch die Herzen der Zuhörer weitet.
Termine: bis zum 22. August an jedem geradzahligen Datum, jeweils 20.30-22.30 Uhr. Karten:
06621 / 5067 13 und 50 67 18; www.opernfestspiele-badhersfeld.de; [email protected]
Von Siegfried Weyh
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/tiefen-fallherzensbrechers-2452086.html
Bad Hersfelder Opernfestspiele: Heinz LukasKindermann inszeniert Mozarts Don Giovanni –
Premiere heute
Vom tiefen Fall des Herzensbrechers
Bad Hersfeld. Eros und Tod. Diese Begriffe prägen die Oper „Don Giovanni“. Regisseur Heinz
Lukas-Kindermann erkennt darin die zentralen Aspekte der Oper, die zu Wolfgang Amadeus
Mozarts bekanntesten Werken gehört. Am heutigen Donnerstag feiert Heinz-Kindermanns DonGiovanni-Inszenierung in der Stiftsruine Premiere (Beginn: 20.30 Uhr).
Die Geschichte des leidenschaftlichen Liebhabers und Verführers aus Sevilla im 17. Jahrhundert war
in Bad Hersfeld zuletzt 2006 auf der Bühne zu sehen. Don Giovanni ist Herzensbrecher und
Verführer. Ohne Moral und nicht fähig, lange Liebesbeziehungen einzugehen, schreckt er sogar
vor einem Mord nicht zurück. Am Ende wird er bestraft und fährt zur Hölle.
Mit Don Giovanni haben Mozart und Librettist Lorenzo da Ponte ein unsterbliches Werk geschaffen,
sagt Lukas-Kindermann. In Don Giovanni sieht der Regisseur einen Egozentriker. „Das Ich steht bei
ihm im Mittelpunkt“, sagt Lukas-Kindermann. Dennoch habe die Figur ihre Blütezeit längst
überschritten. Das werde schon durch den Mord am Komtur zu Beginn deutlich.
Gegen die Konventionen
„Ein Don Giovanni mordet nicht“, sagt Kindermann bestimmt. Don Giovanni wehre sich gegen die
weltlichen und geistlichen Konventionen und Moralbegriffe. Die Mauern der Stiftsruine bildeten
dafür den kirchlichen Überbau. Deshalb passe die Oper auch gut auf die große Freilichtbühne,
auch wenn es sich bei Don Giovanni um ein intimes Stück handele.
Ein Stück, in dem den Solisten große, dem Chor eher kleinere Aufgaben zufallen. Die Stiftsruine
biete dafür jedoch eine glänzende Akustik. „Es ist eine sehr beeindruckende Kulisse, die ich noch
nicht gekannt habe“, sagt Lukas-Kindermann, der unter anderem als Begründer der
Antikenfestspiele Trier über Freitlichterfahrung verfügt.
Den „Don Giovanni“ hat Lukas-Kindermann bereits mehrfach inszeniert. Die Bad Hersfelder
Produktion unterscheide sich davon allein schon durch die geringen finanziellen Mittel, mit denen
die Opernmacher auskommen müssen. „Wo kein Geld ist, da muss die Fantasie helfen“, gibt sich
Kindermann zuversichtlich. Sein Ensemble sei ein hochmotiviertes Team und auch das Orchester
spiele gut.
„Die Noten sind vorhanden, Möglichkeiten zur Ausgestaltung gibt es viele“, sagt Heinz LukasKindermann, „von konservativ bis experimentell“. Er werde in seiner Inszenierung das Stück aber
nicht auf den Kopf stellen.
„Don Giovanni wird nicht haschen, in die Disco gehen oder ins Flugzeug steigen. Wenn Sie das
konservativ nennen wollen, dann ist die Inszenierung konservativ“, sagt der Regisseur.
Weitere Termine: 11., 13., 15., 17., 19. und 21. August, jeweils 20.30 Uhr.
Karten: 066 21 - 50 67 13 und 50 67 18; www.oper-hersfeld.de
Von Jan-Christoph Eisenberg
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/ewig-dein2450566.html
Opernfestspiele – Hugo Wieg inszeniert Verdis
Meisterwerk Rigoletto – Premiere heute
Ewig bin ich dein
Bad Hersfeld. „Verdi gesungen habe ich sehr viel. Aber Rigoletto ist tatsächlich die erste VerdiOper, die ich inszeniere“, erklärt Hugo Wieg. Obwohl die Probenarbeit durch das schlechte Wetter
beeinträchtigt war, hatten er und das Ensemble viel Spaß und wollen heute die Premiere „in aller
Ruhe über die Bühne bringen“.
Große Bühne ist der Reiz
„Die große Bühne ist der Reiz“, begeistert sich Hugo Wieg und schwärmt von dem Moment in der
Stiftsruine, an dem der Tag in den Abend übergeht. Diese einmalige Atmosphäre genießt er schon
seit Jahren, denn bei den Bad Hersfelder Opernfestspielen hat er bereits mit den Inszenierungen
von „Die Hochzeit des Figaro“, „Hänsel und Gretel“, „Die Zauberflöte“ und „Der Barbier von
Sevilla“ Erfolge gefeiert. Die möchte er mit der Inszenierung von Rigoletto fortsetzen, getragen von
einem hochkarätigen Ensemble, den Virtuosi Brunensis, dem musikalischen Leiter Michael Stolle,
den Balletttänzerinnen der Tanzschule Michèle Meckbach, den weiblichen Statisten und den
männlichen Chormitgliedern des Frankfurter und Marburger Konzertchores sowie des polnischen
Bachchores, die er als hervorragend und sehr diszipliniert erlebt.
Voll des Lobes ist der Regisseur auch für die junge, „unheimlich begabte“ Nachwuchssängerin Sujin
Lee, die die Rolle der Gilda übernimmt. Gilda, die Tochter des Hofnarren Rigoletto, vom Vater
eingeschlossen und damit nicht fähig, zu entscheiden, was für sie richtig ist. „Du bist mein einziges
Glück“, bedrängt Rigoletto sie und das ist ein erster großer Schwachpunkt des Hofnarren, der sich
über die Opfer des Herzogs von Mantua sowie deren gehörnte Ehemänner und entsetzte Väter
lustig macht und sie mit beißendem Spott demütigt. „Rigoletto stellt sich nicht der Wahrheit. Bei ihm
sind alle anderen schuld, nur er nicht“. Damals wie heute gilt: „Aus den eigenen Konflikten heraus
entstehen Belastungen für andere“.
Blick in die Augen
Martin Kronthaler verkörpert die anspruchsvolle Rolle des Hofnarren. „Er ist durch und durch
Profi“, lobt Hugo Wieg den Bariton. Auch ihm schaut der Regisseur bei den Stellproben in die
Augen, um zu erfahren: „Wo ist der andere gerade?“
Wer Regie führt, muss einen Nerv für Menschen haben. „Erziehung und Moral ist wichtig und der
Kern des Stückes“, erläutert Wieg und stellt den Vergleich mit „Don Giovanni“ her. Giovanni sucht
den sexuellen Moment, nicht den Menschen. Der Herzog ist in Gilda verliebt. Es ist eine so starke,
bedingungslose Liebe, dass er „drei Monde“ nicht an sie rangeht. Er lässt diese Einmaligkeit zu.
„Ewig bin ich dein“ – das Versprechen auf Erden ist im Himmel das Seligkeitsversprechen. „Die
Musik bringt uns in andere Sphären. Wenn dann eine Transzendenz entsteht, kann man die nicht
konservieren“, weiß der Regisseur und empfiehlt, „den Augenblick ernst zu nehmen“. Auch den
Augenblick, in dem der Herzog und Gilda beim Liebesduett respektvoll Abstand halten. „Wenn ich
einen Menschen wirklich liebe, bin ich kein Klammeräffchen. Nähe reicht“.
Von Gudrun Schmidl
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/mein-lebenbesteht-musik-2450576.html
Opernfestspiele: Die junge Südkoreanerin spielt die
Gilda in Verdis Oper „Rigoletto“
„Mein Leben besteht aus Musik“
Bad Hersfeld. Über das ganze Gesicht strahlend erzählt Sujin Veronica Lee von ihrem Leben als
Solistin bei der Oper und ihrer bisherigen Karriere. Ihr Geburtsname ist Sujin Lee, was auf deutsch
übersetzt „die Beste“ bedeutet. „Veronica“ ist ihr katholischer Name, den sie später als
Künstlernamen hinzugefügt hat
Singen als Kindheitstraum
Die 27-jährige Südkoreanerin aus Seoul spielt diese Saison die Gilda in der Oper „Rigoletto“.
„Mein Leben besteht nur aus Musik. Ich wollte nie etwas anderes als zu singen“, erzählt Sujin Lee.
Mit neun Jahren hat sie schon im Kinderchor gesungen. Das machte sie vier Jahre lang. Auf der
Sunhwa Art Middle School/Highschool lernte sie Gesang und führte ihre Ausbildung von 2003 bis
2007 an der Yonsei Universität in Seoul fort.
Im Jahr 2007 kam sie nach Deutschland und lebt seitdem in Berlin. Dort war sie 2008 an der
Universität der Künste und kam 2009 nach Frankfurt am Main, um ihren Master in Operngesang zu
machen. Nächstes Jahr schließt sie ihre Ausbildung mit Konzertexamen ab.
Aus armen Verhältnissen
In „Rigoletto“ spielt sie die Rolle der Gilda, eines 15-jährigen Mädchen aus armen Verhältnissen.
„Bei mir zu Hause ist es ähnlich – nicht gleich, aber ähnlich“, erzählt die Solistin. Sie spielt ihre
Rolle mit Freude und Begeisterung. Ihre Gesangslehrerin hat ihr die Bad Hersfelder Opernfestspiele
empfohlen, woraufhin sie das Casting besuchte und genommen wurde Sujin Lee ist begeistert von
Deutschland und freut sich, in Bad Hersfeld zu sein. „Ich habe die Stadt schon mit dem Fahrrad
erkundet und besonders gut gefällt mir die Stiftsruine mit der großen Bühne, auf der ich spielen
darf“, berichtet die junge Asiatin. Sie ist aufgeregt und sehr gespannt auf die Premiere und die
ganze Saison.
Die Opernfestspiele sind ihr erstes festes Engagement. „Die Leute hier, vor allem die Regisseure,
sind wie eine große Familie für mich.“ Sie ist glücklich, dass alle so nett zu ihr sind. Die
Zusammenarbeit bereitet ihr jedenfalls sehr viel Spaß.
Von Jana Schiller
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/tragoedienarren-2449245.html
Opernfestspiele: Verdis „Rigoletto“: Stoff,
Entstehung, Dramaturgie – Premiere am 8. August
Die Tragödie des Narren
Bad Hersfeld. Der König amüsiert sich. König Lear hält sich einen Hofnarren – warum nicht auch
der Herzog von Mantua! Von Shakespeare also zu Giuseppe Verdi. Der hatte es ganz und gar
nicht mit absolutistischen Machthabern und in seinen Opern auch selten mit Lustigkeiten. Auch diese
hier, seine 17. von 28, endet tieftragisch. Ihren Titel hat sie vom herzoglichen Hofnarren:
„Rigoletto“, uraufgeführt am Teatro la Fenice in Venedig am 11. März 1851. Die Stoffvorlage war
Victor Hugos Versdrama „Le roi s’amuse“, deutsch „Der König amüsiert sich“.
Story faszinierte
Effizienz, ein dem heutigen Leistungsdenken stark verpflichteter Begriff, war auch für den
Opernkomponisten Verdi grundlegend bei der Suche nach einem neuen Stoff, einem Sujet. Dass er
sich kaum je zufrieden gab, alles unter Kontrolle behielt von der ersten Themenliste bis zur
Generalprobe der fertigen Oper, trug entschieden zu seinem Erfolg bei. Die Geschichte vom König
– es ist Franz I. von Frankreich (1509 bis 47), der sich reihenweise mit den Damen seines Hofstaats
amüsiert, bis er inkognito bei Gilda landet, der Tochter seines Entertainers Triboulet, und der dann
erfahren muss, wie dieser zur Rache ausholt – diese Story faszinierte den knapp 40-jährigen
Komponisten sofort. Für das Opertextbuch kam kein anderer in Frage als Francesco Maria Piave,
Verdis damals bevorzugten Librettist.
Tragisches Schicksal
Schon Victor Hugo war es in seinem Drama von 1832 darum gegangen, das Groteske nicht in die
Komik zu überführen, sondern in das Genre des Erhabenen. Genau das mag Verdi vor allem
gereizt haben, dieses doppelt Aufrührerische mit dem Rückstoß-Effekt: Dass nämlich einerseits ein
nichtswürdiger Untergebener, ein buckliger Spaßmacher, den absoluten Herrscher herausfordert.
Und dass andererseits die Rache, der Mordanschlag des Aufbegehrenden, dann doch misslingt,
dass dieser Rigoletto, weder Sympathieträger noch Verhasster, sein tragisches Schicksal erleidet. In
der Dramaturgie des 19. Jahrhunderts folgt eben auf Schuld nicht mehr automatisch die Strafe, wie
noch im 18. Jahrhundert bei Mozarts „Don Giovanni“.Überhaupt haben Mozarts und Verdis Oper,
die nun in die Stiftsruine gelangen, manches in der Thematik gemein: den skrupellosen
Frauenhelden, der in Mozarts heiterem (!) Drama untergeht, in Verdis tragischer Oper aber
davonkommt. Natürlich die verfallenen Frauen, die sich bei Verdi widerstandslos hingeben, bei
Mozart aber aufbegehren. Die stellvertretend vom Mann geübte Rache, die bei Verdi fehl- und auf
den Rächer zurückschlägt, bei Mozart nur mit Hilfe überirdischer Macht gelingt.
Rollenakzent verschoben
Man spürt freilich, wie die Stillage und der Rollenakzent sich verschoben haben: Vom Ineinander
von Komik und Tragik bei Mozart zum krassen Gegeneinander bei Verdi; vom erotischen
Draufgänger in der Titelrolle hier zum überlebensgroßen Rächer dort.
Von Siegfried Weyh
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/ballett-grosserbuehne-2445695.html
Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach tanzt bei
der Bad Hersfelder Oper mit
Ballett auf großer Bühne
Bad Hersfeld. Erschöpft, aber strahlend kommen die 18 Mädchen der Tanz- und Ballettschule
Michèle Meckbach von der Bühne der Stiftsruine. Sie machen bei beiden Stücken der Bad
Hersfelder Opernfestspiele mit.
Bei „Rigoletto“ stehen alle 18 Tanzschülerinnen auf der Bühne. Sie haben gerade eine Ballszene
geprobt, in der sie mit den Männern des Polnischen Bachchores zu den Klängen der Musik tanzen.
Dazu schlüpfen sie in die Rollen von Adeligen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Tanzschule bei
der Oper mitwirkt. Bis auf zwei der Mädchen, haben alle schon in den Jahren davor mitgemacht.
Die jungen Frauen sind zwischen 13 und 31 Jahren alt und tanzen teilweise schon seit ihrer Kindheit
diverse Tänze, wie Ballett, Hip Hop, Jazz Dance oder Salsa in der Tanzschule.
„Wir töten Don Giovanni“
„Die Proben sind schon recht anstrengend, wir üben jeden Tag zweimal“, erzählt Katharina Förster
(17 Jahre). Zunächst hatten die Schülerinnen in der Ballettschule geübt, bevor sie auch ihren
Tanzkollegen des Polnischen Bachchores die Schritte beibrachten und anschließend auf der großen
Theaterbühne weiterproben durften.
Sechs der Tanzschülerinnen machen zusätzlich auch bei „Don Giovanni“ mit. Hier kommt neben
dem Tanz auch noch das Schauspielern hinzu. Sie nehmen die Rolle von Bauern, Zofen und auch
vom Tod ein. „Wir dürfen Don Giovanni am Ende umbringen“, erzählt Vanessa Ries (21 Jahre)
lachend
Aufgeregt sind sie wenige Tage vor der öffentlichen Generalprobe noch nicht. Das komme wohl erst
kurz vor ihrem Auftritt, wenn sie hinter der Bühne warten.
Die Kostüme durften sie auch schon anprobieren. „Dieses Jahr gefallen sie uns ganz gut, letztes
Jahr waren sie etwas gewöhnungsbedürftig.“, sagt die 17-jährige Nina Waterkamp. Die jungen
Tänzerinnen werden jedes Jahr von Michèle Meckbach gefragt, ob sie mitmachen wollen. Sie
erfährt teilweise schon ein Jahr vorher, dass die Ballettschule für die Inszenierung gebraucht wird.
Michèle Meckbach feiert nächstes Jahr ihr 25-jähriges Tanzjubiläum, sie hat 2007 die Tanzschule
von Karin Harth übernommen und bietet dort neben klassischen Tänzen, wie Ballett und Jazz
Dance, auch lateinamerikanische Tänze und Hip Hop sowie Fitnesskurse an.
Weitere Informationen und Karten für die Oper erhalten Sie im Internet unter www.oper-hersfeld.de
oder unter den Telefonnummern 06621/506713 und 06621/506718.
Von Jana Schiller
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/rigolettoregen-2412001.html
Die Darsteller der Bad Hersfelder Oper proben
schon fleißig in der Ruine
Rigoletto im Regen
Bad Hersfeld. Durch den niederprasselnden Regen sind Gesänge und Klaviermusik zu vernehmen –
die Proben für die Oper „Rigoletto“ in der Stiftsruine sind schon seit dem 2. Juli im vollen Gange.
Trotz des Regens ist das Ensemble motiviert. „Eigentlich können wir ja nur die ersten drei Meter der
Bühne benutzen“, sagt Regisseur Hugo Wieg. Auf dem Rest der Bühne ist das Agieren durch die
nasse Bühne eine echte Herausforderung – die die Darsteller aber gut bewältigen.
Geprobt wird das Finale des zweiten Aktes von „Rigoletto“. In dieser Szene schwört Rigoletto
Rache wegen der verschmutzen Ehre seiner Tochter Gilda. Regisseur Hugo Wieg, Dirigent Michael
Stolle, Pianist Giacomo Marignadi, sowie die Darsteller Sujin Lee (spielt Gilda) und Martin
Kronthaler (spielt Rigoletto) erobern die Bühne. Regisseur und Dirigent gestikulieren energisch,
Darsteller und Pianist setzen die Anweisungen in die Tat um. Bisher wird allerdings nur mit den
Hauptdarstellern geprobt, zu welchen auch Yuriy Svatenko als Herzog von Mantua zählt, erklärt
Wieg. Der Chor, das tschechische Orchester sowie die anderen Schauspieler und die Statisterie
kommen dann nach und nach ab Mitte Juli zum Einsatz, so der Regisseur.
„Normalerweise ist nach dem zweiten Akt eine Pause, aber da bei den Festspielen Pausen nicht
vorgesehen sind, stimmen wir nur kurz unsere Instrumente.“, erläutert Dirigent Michael Stolle nach
der Probeneinheit. Dies ist nur eine der Besonderheiten, die der Oper in Bad Hersfeld widerfährt. Es
mussten auch Passagen gekürzt werden, um der Oper eine angemessene Länge zu verleihen
Insgesamt sind die Beteiligten an der „Rigoletto“ Oper eine bunt gemischte internationale Truppe –
von Deutschland über Tschechien bis hin zu Asien ist alles vertreten.
Die Premiere von „Rigoletto“ findet am 8. August in der Stiftsruine statt.
Von Laura Eichenauer
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/bad-hersfeld/appellmiteinander-2383266.html
Zukunft von Festspielen und Oper Thema bei der
Verleihung der Hersfeldpreise
Appell an das Miteinander
Bad Hersfeld. Hessens stellvertretender Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn sprach von „großer
Sorge“, und auch sein Namensvetter Helgo, der Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde der
Stiftsruine, kam nicht umhin, bei der gestrigen Feier zur Verleihung der Hersfeldpreise das
problematische Verhältnis von Festspielen und Oper anzusprechen. Denn wie es nach Auslaufen
der noch bis 2014 geltenden vertraglichen Regelungen weitergehen soll, darüber haben sich beide
Kulturträger bisher nicht verständigen können. Bekanntlich sind zwischen beiden Seiten sowohl
Termine als auch Zuständigkeiten immer wieder strittig.
Während sich der Hahn aus Wiesbaden in seiner kurzen Festrede als Mediator anbot, appellierte
der Hersfelder Hahn wie schon im Vorjahr an das Miteinander und plädierte für einen neuen
Anlauf, sich gütlich zu einigen. Dabei machte er deutlich, dass die Festspiele die Oper keineswegs
vereinnahmen wollen, sondern dass es um einen gemeinsamen Kultursommer von besonderer
Qualität in der Stadt gehe.
Dieses Dauer-Thema trübte den fröhlichen Charakter der Preisverleihung jedoch genauso wenig wie
der heftig prasselnde Regen. „Damit wissen wir umzugehen“, hatte Moderator Markus Pfromm,
Geschäftsführer der Hersfelder Zeitung, erst gar keine trübe Stimmung aufkommen lassen.
Dazu war auch kein Anlass: Sören Wunderlich („Ich kann es immer noch nicht glauben!“), Anja
Brünglinghaus („Vielen Dank für die Ehre!“) und Lena Vogt („Die Festspiele sind eine Bereicherung
für mich“) freuten sich sichtlich über ihre Auszeichnungen, die auf den Zuschauerplätzen auch von
berühmten Kollegen wie Volker Lechtenbrink, Michael Schanze und Julian Weigend beklatscht
wurden. Zudem hatte Intendant Holk Freytag für unterhaltsame Beiträge des Ensembles gesorgt mit
zwei Appetithappen für das Eichhof-Stück „Ewig jung“ und dem Bahnhof-Song aus „Anatevka“, den
Milica Jovanovic vortrug.
Und nicht zuletzt hatten auch die Veranstalter mit den „Saxophonics“ und dem Vokalensemble
„TonArt“ („Schiller“ als gelungene Parodie auf Michael Jacksons „Thriller“) musikalisch
Gehaltvolles aufgeboten.
Von Karl Schönholtz
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http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/badhersfeld/paukenschlaege-ruine-2354235.html
Verdis „Don Giovanni“ und Mozarts „Rigoletto“ bei
den 33. Opernfestspielen
Paukenschläge in der Ruine
Bad Hersfeld. Wenn heute die 62. Bad Hersfelder Festspiele beginnen, stehen auch der Arbeitskreis
für Musik Bad Hersfeld und alle weiteren Mitwirkenden bereits in den Startlöchern. Die Bad
Hersfelder Festspielkonzerte gehen in die 52. Saison und die Opernfestspiele in die 33.
Die Festspielkonzerte beginnen am Samstag, 16. Juni, um 16 Uhr in der Stiftsruine mit einem
Familienkonzert des Sinfonieorchesters „Sinfonia Silesia“ aus dem polnischen Kattowitz unter der
Leitung von Siegfried Heinrich, dem künstlerischen Direktor der Konzerte und der Opernfestspiele.
Die Musiker laden ein zur „Sinfonie mit dem Paukenschlag“ von Joseph Haydn und zum Singspiel
„Bastien und Bastienne“, das Wolfgang Amadeus Mozart mit gerade einmal zwölf Jahren
komponierte und vor allem die jüngsten Zuhörer ansprechen soll. Der „Paukenschlag“, so heißt es,
sollte eingeschlafene Zuhörer wecken – auf der Bühne der Stiftsruine soll die Sinfonie Nr. 94 G-Dur
die Lust auf die insgesamt 19 Konzerte der Reihe wecken.
Im Mittelpunkt der 33. Bad Hersfelder Opernfestspiele stehen mit Mozarts „Don Giovanni“
(Premiere am 9. August) und Giuseppe Verdis „Rigoletto“ (Premiere am 8. August) dann zwei
populäre Opern. Zentrale Figuren sind jeweils Männer, die sich in Konflikten mit Frauen befinden.
Ein durchscheinendes Thema ist außerdem die Annahme, dass es für jede Frau nur den einen Mann
gibt
Missverständnisse durch Schein und Sein, Wahrheit und Unwahrheit sind ebenso von Bedeutung.
„Die Frauen wollen die Männer auf den Weg der Wahrheit führen, das ist in fast allen Opern so“,
fasst Rigoletto-Regisseur Hugo Wieg eines der Kernthemen zusammen. Trotz aller Tragik verspricht
er dem Publikum auch Humor. Bei der Umsetzung setzt Wieg auf „so wenig Bühnenbild wie
möglich, aber so viel wie nötig“.
„Virtuosi Brunensis“ spielt
„Don Giovanni“ wird von Heinz-Lukas Kindermann inszeniert, der zum ersten Mal bei den Bad
Hersfelder Opernfestspielen mitwirkt. Für beide Opern stehen das Orchester „Virtuosi Brunensis“
aus dem tschechischen Brünn sowie der Bad Hersfelder Festspielchor, verstärkt durch Mitglieder des
Posener Bachchores und des Marburger und Frankfurter Konzertchores zur Verfügung. Solisten sind
unter anderem Martin Kronthaler als Rigoletto und Sujin Lee als Gilda sowie Vitaly Yushmanov als
Don Giovanni und Anli Sasaki als Donna Anna. Hervorheben möchte Siegfried Heinrich aber
eigentlich niemanden: „Alle Künstler sind exzellente Vertreter ihres Fachs und hervorragend.“
Das komplette Programm mit allen Darbietungen in der Ruine und im Johann-Sebastian-Bach-Haus
ist auf der Internetseite des Arbeitskreises für Musik unter www.oper-hersfeld.de zu finden. Text
LINKS
Von Nadine Maaz
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http://kreisanzeiger-online.de/2012/08/10/opernfestspiele-zweimal-don-juan-in-der-stiftsruine/
Opernfestspiele: Zweimal Don Juan in der Stiftsruine
Bad Hersfeld. Um die Liebe geht es bei den diesjährigen Bad Hersfelder Opernfestspielen. Und
sowohl bei Verdis Frühwerk „Rigoletto“ als auch bei Mozarts Meisterwerk „Don Giovanni“ wird
der Don-Juan-Stoff verarbeitet. Bei dem einen mit dem Herzog von Mantua, seinem Hofnarren
Rigoletto und dessen Tochter Gilda als Tragödie, bei dem der Handlanger Rigoletto im Mittelpunkt
steht, seine Tochter verliert und zum Opfer wird. Bei dem anderen mit dem Wüstling Don Giovanni,
seiner betrogenen Ehefrau Donna Elvira und seinem Diener Leporello als lustiges Schauspiel, bei
dem der Böse seiner gerechten Strafe zugeführt wird.
Aber, „o wie so trügerisch“, wer erwartet hatte, dass die Herren Herzensbrecher den Aufführungen
ihren Stempel aufdrücken, der musste Abstriche machen. Ganz besonders bei „Rigoletto“, dessen
Premiere darunter litt, dass der Mexikaner Omar G. Garrido für den erkrankten Yuriy Svatenko
einspringen musste. Er rettete die Aufführung, aber in der Rolle des Herzogs wurde er den an ihn
gestellten Anforderungen nur bedingt gerecht – und es mag durchaus seine Richtigkeit haben, wenn
der Kommentator der Fuldaer Zeitung von einer „tenoralen Katastrophe“ spricht.
Hätte nicht die junge Koreanerin Sujin Lee als Gilda so hervorragend agiert und sich für den
diesjährigen Nachwuchssängerpreis empfohlen, hätte nicht der Bass Young-ho Jeong als Graf von
Monterone so stimmgewaltig Rigoletto verflucht, und hätte nicht auch das übrige Ensemble samt
Kinderchor des Bach-Hauses Bad Hersfeld und der Tanz- und Ballettschule Michèle Meckbach
überzeugt, hätte das Premierenpublikum in der nicht ganz gefüllten Stiftsruine sicher nicht immer
wieder Szenenapplaus und minutenlangen Schlussapplaus gespendet. Dieser galt insbesondere den
von Martin Kronthaler als Rigoletto und Sujin Lee gesungenen beiden großen Vater-TochterDuetten, aber auch den von Michael Stolle geleiteten Virtuosi Brunensis, die einfühlsam und
harmonisch musizierten.
Obwohl die einzelnen Geschehensabläufe geschickt auf der weiten Bühne der Stiftsruine
angeordnet waren, hätte man sich insgesamt mehr Bewegung und Inszenierung durch RigolettoRegisseur Hugo Wieg gewünscht.
Don Giovanni deutlich besser
Deutlich besser nutzte Don-Giovanni-Regisseur Heinz-Lukas Kindermann die in der großartigen
Spielstätte gegebenen Möglichkeiten. Fast drei Stunden lang war Gelegenheit, die „Oper aller
Opern“ zu genießen, deren jugendlich und leider im Kostüm eines „gestiefelten Katers“
auftretender Held Vitaly Yushmanov krankheitsbedingt stimmlich angeschlagen war.
Dementsprechend „brannte“ er bei der Premiere am Donnerstag nur eingeschränkt, als es darum
ging, Donna Anna, Zerlina und die Zofe seiner Ehefrau zu verführen.
Überzeugender agierten Leszek Solarski als Leporello, der hier als Komtur auftretende
stimmgewaltige Young-ho Jeong sowie Tobias Bader als Masetto und Sara Mengs als Zerlina.
Insbesondere die 1988 in Gera geborene Sopranistin verzauberte das Publikum, so dass sie
ebenfalls eine heiße Kandidatin für den Orpheuspreis sein dürfte. Aber auch Anli Sasaki als Donna
Anna und Maria Gessler als ausdrucksstarke Donna Elvira trugen zu einem gelungenen
Opernabend bei, der nur einmal beeinträchtigt wurde, als laute Feuerwehrsirenen ausgerechnet
Don Giovannis Aufforderung „Reich mir die Hand, mein Leben“ unterlegten. An manchen Stellen
hätte man sich auch eine bessere Beleuchtung gewünscht.
Das bei der Mozart-Oper von Siegfried Heinrich dirigierte Orchester agierte auch diesmal wieder
sehr harmonisch. Ein wenig mehr Virtuosität und hier und da etwas mehr Lautstärke hätten gut
getan. Trotzdem gab es lang anhaltenden Applaus und jede Menge Blumen für das ganze
Ensemble.
Für alle Vorstellungen sind unter Telefon 06621/5067-13 und 5067-18 noch Karten erhältlich.
Weitere Informationen unter www.opernfestspiele-badhersfeld.de
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http://kreisanzeiger-online.de/2012/07/05/grosse-oper-in-der-stiftsruine-rigoletto-und-don-giovanniin-bad-hersfeld/
Große Oper in der Stiftsruine: Rigoletto und Don
Giovanni in Bad Hersfeld
Bad Hersfeld. Auf die Frage „Was ist Oper?“ antwortete der bedeutende Musikkritiker Joachim
Kaiser „Wenn die Leidenschaften in den Menschen so groß werden, dass sie sie nicht mehr
aussprechen können, sondern sie singen müssen, das ist Oper“. In diesem Sinne sind bei den
diesjährigen Opernfestspielen in Bad Hersfeld zwei große Opern zu erleben, die voller Dramatik
und Leidenschaft tragische Persönlichkeiten wie den Hofnarren Rigoletto oder den Frauenhelden
Don Giovanni aus den gleichnamigen Opern von Verdi und Mozart auf die Bühne bringen.
Der große Bühnenraum der Bad Hersfelder Stiftsruine erweist sich dabei als ideale Kulisse. Es
braucht nur wenige Requisiten, um die dramatische Geschichte um den Hofnarren Rigoletto
wirkungsvoll in Szene zu setzen. Verdis Meisterwerk enthält die wohl bekanntesten Melodien des
italienischen Opernfachs: Die berühmte Arie des Herzogs “O wie so trügerisch“, Rigolettos große
Verzweiflungsarie, Gildas Arie “Teurer Name” und nicht zuletzt das Quartett im dritten Akt.
Don Giovanni, die zweite Oper der diesjährigen Bad Hersfelder Opernfestspiele, – häufig
als Oper aller Opern bezeichnet, – ein dramma giocoso, lustig und tragisch zugleich, zeigt die
Geschichte des Herzensbrechers und Frauenverführers Don Giovanni, der am Ende für seine Taten,
auch einen Mord, bestraft wird. Die berühmte Champagner-Arie des leichtsinnigen Don Giovanni ist
einer der Höhepunkte der Oper.
Die Besetzungsliste beider Opern kann sich sehen lassen: Yuriy Svatenko übernimmt die Rolle des
Herzog von Mantua (Rigoletto). Er hat Gastspiele an den meisten großen Opernhäusern
Deutschlands gegeben und ist zur Zeit festes Ensemblemitglied am Opernhaus Halle. Martin
Kronthaler (Hofnarr Rigoletto) führten Engagements an große Opernhäuser u. a. nach Italien,
Österreich, aber auch nach Japan und China. Er ist den Bad Hersfelder Opernfreunden bereits als
Don Giovanni bekannt. Diese Rolle übernimmt in diesem Jahr der junge Nachwuchssänger Vitaly
Yushmanov aus St. Petersburg, Stipendiat der Ad-finitum-Stiftung. Auch die übrigen Sänger bringen
hohe sängerische Qualitäten mit, von denen sich die Zuhörer in der überdachten Hersfelder
Stiftsruine überzeugen können.
Einfühlsam begleitet werden die Solisten vom tschechischen Orchester Virtuosi Brunensis, welches
seit einigen Jahren als Opernorchester anreist. 2010 erhielt das Orchester den Ensemblepreis der
Opernfestspiele in Bad Hersfeld, da es die Jury als „ungewöhnlich klangschön, präzise und
stilistisch differenziert“ beurteilte.
Die musikalische Leitung übernehmen Musikdirektor Michael Stolle vom Mitteldeutschen
Landestheater von Lutherstadt Wittenberg und der künstlerische Leiter der Bad Hersfelder
Opernfestspiele Prof. h. c. Siegfried Heinrich. Inszeniert werden die Opern von den Regisseuren
Hugo Wieg (Rigoletto) und Heinz Lukas-Kindermann (Don Giovanni).
Mit der öffentlichen Generalprobe des Rigoletto am 6. August ist die Stiftsruine bis zum 22. August
allabendlich beeindruckende Spielstätte für beide Opern, die abwechselnd jeweils ab 20.30 Uhr
aufgeführt werden. Sie bietet bis zu 1.400 Besuchern Platz und ist durch die Überdachung auch bei
weniger gutem Wetter bespielbar.
Der Hersfelder Opernpreis und der Orpheus-Preis für Nachwuchssänger werden seit vielen Jahren
(1984) für hervorragende sängerische und gestalterische Leistungen verliehen. Für junge Talente
war insbesondere der Orpheus-Preis vielfach das Sprungbrett für eine große Karriere. Der Festakt
zur Verleihung beider Preise am Sonntag, dem 12. August, ist ein weiterer Höhepunkt des
Opernsommers 2012 in der Bad Hersfelder Stiftsruine.
Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen engagiert sich seit über 20 Jahren für die Hersfelder
Opernfestspiele. Ihre Unterstützung ermöglicht den Fortbestand dieser kulturellen Arbeit in
Nordhessen. Es ist das besondere Anliegen dieser Stiftung, herausragende Kulturprojekte auch in
kleineren Städten erlebbar zu machen.
Weitere Förderer der Bad Hersfelder Opernfestspiele und darüber hinaus für die Festspielkonzerte
sind das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Stadt Bad Hersfeld, der Kreis
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Hersfeld-Rotenburg, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Frankfurter Neue Presse und die
Hersfelder Zeitung, die Firmen Libri GmbH, Grenzebach, GLS, Konvekta Thermosysteme, die
Plansecur-Unternehmensgruppe, Glockdruck und Garpa.
Die Festspielkonzerte werden unterstützt von der Sparda-Bank, der Deichmann-Gruppe, den Firmen
Linde Ladenbau und AKG Hofgeismar.
Der Arbeitskreis für Musik e. V. als Veranstalter dankt insbesondere dem Sender hr2 kultur als
Medienpartner für seine Unterstützung. (Eva Naumann)
Kartenbestellungen und Programminformationen:
Arbeitskreis für Musik e. V., Nachtigallenstr. 7,
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http://kreisanzeiger-online.de/2012/06/15/160-000-euro-vom-land-fuer-oper-undfestspielkonzerte/
160.000 Euro vom Land für Oper und
Festspielkonzerte
Wiesbaden/Bad Hersfeld. Die diesjährigen Opernaufführungen in der Stiftsruine sowie die
Festspielkonzerte werden vom Land Hessen mit 160.000 Euro bezuschusst, das teilt der SPDLandtagsabgeordnete Torsten Warnecke mit.
Grundlage für diesen Betrag sind zuwendungsfähige Ausgaben in Höhe von 778.300 Euro. Damit
werden maßgeblich die beiden Opernaufführungen unterstützt. „Rigoletto“ von Guiseppe Verdi hat
am 8. August Premiere und steht mit acht Aufführungen im Spielplan. „Don Giovanni“ hat am 9.
August Premiere – die Oper von Wolfgang Amadeus Mozart wird sieben Mal aufgeführt.
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