Summer School - Hochschule für Musik Saar
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Summer School - Hochschule für Musik Saar
Keine Praxis ohne Theorie – keine Theorie ohne Praxis Lebendige Verknüpfungsmöglichkeiten von Musiktheorie und Instrumentalund Gesangs-pädagogik Die Beziehung zwischen Praxis und Theorie gilt als problematisch. Für das Lehren und das Erlangen eines umfassenden Musikverständnisses ist der interdisziplinäre Austausch jedoch unerlässlich und gewinnbringend. Wie kann die Verknüpfung von Praxis und Theorie im Kontext Musikhochschule gestaltet und gelebt werden? Die Summer School 2016 richtet sich mit dieser Fragestellung sowohl an Lehrende im Bereich der Musikpädagogik, der Instrumental- und Gesangs pädagogik und der elementaren Musikpädagogik als auch an Lehrende der musiktheoretischen Fächer. Eingeladen sind gleichermaßen EinsteigerInnen wie Lehrende mit umfassender Lehrerfahrung. Anknüpfend an einen Rückblick auf inhaltliche und strukturelle Entwicklungen der MusikerInnenausbildung und deren Hintergründe werden die Beziehung zwischen Theorie und Praxis, Gelingensbedingungen von, aber auch Schwierigkeiten mit verknüpfenden Formaten diskutiert, Lösungsansätze vorgestellt und Impulse für das eigene Unterrichten angeboten. Sie befinden sich in der Ausarbeitung einer neuen Idee bzw. stoßen bei der Unterrichtsgestaltung einer bestimmten Thematik wiederholt auf Schwierigkeiten und möchten sich darüber austauschen? Nehmen Sie Ihre Fragestellungen mit. Die Summer School bietet Raum zur Weiterentwicklung eigener Ideen und Projekte. Wir freuen uns auf Sie! Termin Mittwoch, 21. September – Freitag, 23. September 2016 Programm Offene Meisterkurse: Analyse und Interpretation „Musiktheorie“ im hochschulischen kontext versuch einer selbstkritik Es gibt kaum eine Hochschule, an der das Verhältnis von „praktischen“ Hauptfächern und „theoretischen“ Nebenfächern nicht Gegenstand von Diskussionen ist, bei denen sich die „Theoriefächer“ schnell unter grundsätzlichem Rechtfertigungsdruck sehen. Die Ursachen sind meist schnell benannt: Ein beschleunigter, auf Hochleistung ausgerichteter Ausbildungs- und Arbeitsbetrieb, ein arbeitsteiliger Musikmarkt, der das reproduzierende Spielen von der Sphäre des Produzierens und Reflektierens abgetrennt hat, ja sogar ein gesamtgesellschaftliches Klima, in dem „Bildung“ überhaupt in die Defensive geraten ist. So sehr dies alles zutrifft: Für eine zielführende Diskussion dürfen die VertreterInnen der „theoretischen“ Fächer die Schuld an der Situation nicht allein den PraktikerInnen und den widrigen Umständen zuschieben. Die Entfremdung zwischen den Bereichen ist auch selbstverschuldet. Hier ist es Zeit für eine offene Selbstkritik, die durch Blicke in die ältere und jüngere Geschichte der musikalischen Ausbildungen erfolgen soll. Prof. Dr. Felix Diergarten, diplomierter Dirigent, promovierter Musiktheoretiker und Habilitand in Musikwissenschaft, lehrte 2009 bis 2016 Historische Satzlehre an der Schola Cantorum Basiliensis. 2016 erhielt er einen Ruf als Professor für Musikwissenschaft und Musiktheorie an die Hochschule für Musik Freiburg. Theorie und praxis des partimentospiels impulse für einen modernen musiktheorieunterricht Die Wiederentdeckung der Partimento-Tradition bietet neue Sichtweisen auf die musikalische Ausbildung und die Kompositionspraxis im 18. und 19. Jahrhundert. Im Zentrum stand das Einüben von harmonisch-kontrapunktischen Modellen sowie das Spielen von Stücken, bei denen nur der Bass notiert ist. Der Workshop gibt eine Einführung in die Geschichte und Methodik der Partimento-Lehre und zeigt anhand von konkreten praktischen Übungen, welche Möglichkeiten sich für den Einsatz im heutigen modernen Musiktheorieunterricht ergeben, bei dem das Hören, Spielen und »Begreifen« eng miteinander verzahnt sind. Florian Vogt ist Dozent für Musiktheorie und Gehörbildung an den Musikhochschulen in Freiburg und Trossingen und ist als Basso-continuo-Spieler tätig. Er studierte Schulmusik, Musiktheorie, Theorie der Alten Musik und Mathematik in Freiburg, Rochester (USA) und Basel. Veranstaltungsort Hochschule für Musik Detmold Neustadt 22 (Palais) Zielgruppe Lehrende aller Fachgruppen Oft stehen bei der Erarbeitung eines Stückes im künstlerischen Hauptfachunterricht Technik, Ausdruck, Klangfarben, Rhythmik und Tempo im Mittelpunkt. Inwieweit ist jedoch eine ausführliche Analyse für das Verständnis eines Werkes notwendig und in welcher Weise bestimmt diese Analyse meine Interpretation? Im Rahmen von zwei praktischen Unterrichtseinheiten mit Studierenden zeigen Prof. Dr. Ludwig Holtmeier und Anja Damianov Möglichkeiten zur Annäherung an Werke über den Weg der Musiktheorie auf und bieten so ergänzende Perspektiven zur Erschließung von Sinnzusammenhängen. Prof. Dr. Ludwig Holtmeier studierte Klavier in Detmold, Genf und Neuchatel sowie Musiktheorie, Musikwissenschaft, Schulmusik, Deutsch und Geschichte in Freiburg und Berlin. Er ist Herausgeber von „Musik und Ästhetik“, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Musiktheorie und als Professor für Musiktheorie und Prorektor an der Hochschule für Musik Freiburg tätig. Anja Damianov schloss ihre Studien in den Fächern Klavier, Improvisation und Pädagogik an der HfM Dresden mit dem Konzertexamen ab. Seit 2003 ist sie als Dozentin für Klavier, Improvisation und Unterrichtspraktisches Klavierspiel an der HfM Detmold tätig und arbeitet mit gemischten Improvisationsgruppen (u. a. Jungstudierenden-Institut, Detmolder Sommerakademie). Impulsvorträge und themenspezifischer Austausch Konzipiert als Ideenbörse stellen Lehrende in den Impulsvorträgen Ihre Erfahrungen mit durchgeführten und aktuell laufenden Unterrichtsprojekten und Seminaren sowie Projektideen vor. Wie kam es zur Entwicklung des einzelnen Unterrichtskonzepts? Wie ist bzw. war die Resonanz unter den Studierenden? Abhängig von individuellen Interessensschwerpunkten bietet der anschließende Austausch Raum für kollegiale Vernetzung, inhaltliche Vertiefung und Diskussion. Zudem haben Teilnehmende hier die Möglichkeit eigene Fragestellungen und Ideen, aber auch verworfene Konzepte und „Probleme“ mit einzubringen und relevante Punkte im Rahmen der Fachcommunity weiter zu entwickeln. Wir sind gespannt auf Ihre Themen! Prof. Christoph Hempel unterrichtet seit 1977 an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover im Fachgebiet Musiktheorie. Arrangement, Schulmusical, Methodik der Musiktheorie, Hochbegabtenförderung sowie das Gebiet Musik und Computer zählen zu seinen Interessensschwerpunkten Prof. André Stärk ist Professor für Künstlerischen Tonsatz an der Hochschule für Musik Detmold und seit 2004 Prorektor für Studium und Lehre. Sein fachliches Interesse gilt dem Entwickeln neuer Lernformen für den Musiktheorieunterricht wie z. B. die Lernplattform detmoldmusictools.de. Marc Awolin ist Pianist mit dem Schwerpunkt Zeitgenössische Musik. Sein pädagogisches und künstlerisches Studium bei Prof. Nerine Barrett an der HfM Detmold setzte er bei Emanuel Krasovsky in Tel Aviv und Claude Helffer in Paris fort. Marc Awolin lehrt Klavier und Klavierimprovisation an der Universität Bielefeld sowie an der HfM Detmold und forscht auf dem Gebiet der Klavierimprovisation. Prof. Martin Skamletz ist Dozent für Musiktheorie und Leiter des Forschungsschwerpunkts Interpretation an der Hochschule der Künste Bern. A new image of work new methodologies for musical practice When thinking about musical works one easily forgets the innumerable material objects that enable the construction of any possible ‘image of work’ in the first place. Traditionally seen from authoritative perspectives that prescribed ‘this score’, ‘this performance’, ‘this recording’, ‘this analysis’, the workshop proposes a fundamental redistribution of the available materials, exposing them to their historical, aesthetic, post-aesthetic, and epistemic situatedness. In the place of a reiteration of uncritically inherited performance practices, this perspective offers a methodology for unconventional, critical renderings that expose the variety and complexity of the music materials available today. More than repeating what one already knows about a given work, it claims the unknown as the most productive field for artistic practices and argues for an experimental and creative attitude regarding the making of music. Paulo de Assis studied piano with Vitaly Margulis, Michel Béroff and Tibor Szasz at the Hochschule für Music Freiburg and did a doctorate on the music of Luigi Nono. As an artist-researcher he is the Principal Investigator of the European Research Council funded project Experimentation versus Interpretation (MusicExperiment21). Paulo de Assis is research fellow at the Orpheus Institute Ghent, the Convenor of the yearly International Orpheus Academy for Music and Theory, and the Chair of the conference series Deleuze and Artistic Research (DARE). „Hase und Igel“ oder „Yin und Yang“? Zur Wechselwirkung von ‚Theorie‘ und ‚Praxis‘ im Rahmen eines ‚kompetenten‘ Umgangs mit dem Gegenstand Musik Gibt es Synergieeffekte zwischen „praktischen“ und „theoretischen“ Anteilen des schulischen Musikunterrichts? Im Zuge der derzeitigen Erneuerung bayerischer Lehrpläne (Lehrplan PLUS) reflektiert der Vortrag diese Fragestellung im Kontext aktueller bildungspolitischer Diskurse. Hieran knüpft sich die Frage nach der Funktion des Fachs Musiktheorie innerhalb der hochschulischen bzw. universitären Musikausbildung. Mögliche Antworten werden skizziert und zur Diskussion gestellt. Kilian Sprau ist als konzertierender Liedbegleiter aktiv und als Dozent für Musiktheorie/Gehörbildung am Lehrstuhl für Musikpädagogik der Universität Augsburg tätig. Biographie und Berufs tätigkeit des Referenten zeugen von einer individuellen Synthese „theoretischer“ und „praktischer“ Zugänge zur Musik. Wer wir sind Mittwoch Das Netzwerk Musikhochschulen für Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung ist ein Zusammenschluss von zwölf Musik- und Kunsthochschulen. Es unterstützt die teilnehmenden Hochschulen beim Auf- und Ausbau von Verfahren und Instrumenten zum lehrbezogenen Qualitätsmanagement sowie im Bereich der Lehrentwicklung. 9.00 – 9.30 Come together 9.30 – 9.45 9.45 – 11.00 Anmeldung (Anmeldeschluss 23. August 2016) 11.00 – 11.30 www.lehreportal.netzwerk-musikhochschulen.de Die Teilnahme an der Summer School ist für Lehrende der Verbundhochschulen des Netzwerks kostenlos. Die Reise- und Übernachtungskosten werden nach Maßgabe der vor Ort geltenden Regeln von Ihrer Hochschule übernommen. Erwünscht ist eine Teilnahme an der gesamten Veranstaltung, die Belegung einzelner Workshops ist leider nicht möglich. Wenn Sie Mitglied einer Hochschule außerhalb des Netzwerkverbundes sind, besteht für Sie die Möglichkeit, auf Anfrage an dieser Veranstaltung kostenlos teilzunehmen. Reise- und Übernachtungskosten tragen Sie selbst. Bitte wenden Sie sich bei Interesse direkt an Maria Saulich. Ansprechpartnerin Maria Saulich Koordinatorin Handlungsfeld Lehrentwicklung Hornsche Straße 44 32756 Detmold Tel.: 05231 975 854 [email protected] Gefördert vom 21. September 2016 Freitag 23. September 2016 Begrüßung 9.00 – 09.45 Führung durch das Erich-Thienhaus-Institut der HfM Detmold (optional) Einführungsvortrag mit Diskussion: „Musiktheorie“ im hochschulischen Kontext 10.00 – 11.15 Vortrag mit Diskussion „Hase und Igel“ oder „Yin und Yang“? Zur Wechselwirkung von ‚Theorie‘ und ‚Praxis‘ im Rahmen eines ‚kompetenten‘ Umgangs mit dem Gegenstand Musik Kilian Sprau (Universität Augsburg) Versuch einer Selbstkritik Prof. Dr. Felix Diergarten (Schola Cantorum Basiliensis) 11.30 – 13.30 Kaffeepause Kurzvortrag und Workshop: Theorie und Praxis des Partimentospiels Impulse für einen modernen Musiktheorieunterricht Florian Vogt (HfM Freiburg) 13.30 – 15.00 Mittagspause 11.15 – 11.30 Kaffeepause 15.00 – 18.30 Offene Meisterkurse: Analse und Interpretation 11.30 – 12.50 Podiumsdiskussion I) Gesang / Liedbegleitung Prof. Dr. Ludwig Holtmeier (HfM Freiburg) II) Unterrichtspraktisches Klavierspiel / Improvisation Anja Damianov (HfM Detmold) 19.00 Abendessen Donnerstag 22. September 2016 9.00 – 11.00 Themenspezifischer Austausch Impulsvorträge I) „Bach und die Geisterstimmen“ Prof. Christoph Hempel (HMTM Hannover) II) Instrumentalspiel im Musiktheorieunterricht Prof. André Stärk (HfM Detmold) III) Konzepte, Gesten, Charaktere: Wie zeitgenössische Musik mit improvisatorischen Verknüpfende Formate im Kontext Musikhochschule. Zwischen inhaltlicher Notwendigkeit, struktureller Realisierbarkeit und curricularer Verantwortung aus Sicht der Studierenden, der OrchestermusikerInnen, der Lehrenden und der Hochschulleitung Mitteln erfahren und selbst gestaltet werden kann Marc Awolin (HfM Detmold) IV)„Praktisch angewandte Theorie“ und „MA Specialized Performance mit Vertiefung Forschung“ Prof. Martin Skamletz (Hochschule der Künste Bern) 11.00 – 11.30 Kaffeepause 11.30 – 13.00 Themenspezifischer Austausch, Vernetzung und Arbeit in Gruppen 13.00 – 15.00 Mittagspause 15.00 – 18.00 Kurzvortrag und Workshop: A new image of work 19.00 New methodologies for musical practice Paulo de Assis (Orpheus Institute Ghent) Abendessen Weitere Informationen unter www.lehreportal.netzwerk-musikhochschulen.de 12.50 – 13.00 Zusammenfassung der Ergebnisse 13.00 – 14.00 Mittagessen Summer School 2016 Keine Praxis ohne Theorie Keine Theorie ohne Praxis