England –Winds oft Change Das Thema ist so umfassend und es

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England –Winds oft Change Das Thema ist so umfassend und es
England –Winds oft Change
Das Thema ist so umfassend und es kommt mir vor als sollte ich die Lösung
Eurokrise in 3 Sätzen erklären – wobei es schwerfällt nach der Rede von David
Cameron am 23. Januar imZusammenhang mit Grossbritannien noch von
Europa zu sprechen. England hat sich in den letzten 50 Jahren radikal verändert
und m.E. stärker als andere Länder, ein krasser Einschnitt waren die
Thatcherjahre – die 1980er Jahre – die das Land völlig umgekrempelt haben:
die Wirtschaft eines ehemaligen Industrielandes mit verlorenem (und bis heute
nachgetrauertem) Empire wurde in eine Dienstleistungsgesellschaft verwandelt
mit Schwerpunkt auf dem Bankensektor und einen geringen Prozentsatz an
industrieller Produktion, wobei noch jüngst die Herabstufung der Bonität auf
AA1 hinzukommt.
Bereiche
Landwirtschaft
Industrie
Dienstleistungen
(2012)
BSP (%)
UK
0,7
21,1
78,2
Arbeitskräfte
UK
1,4%
18,2%
80,4%
BSP (%)
D
0,8
28,1
71,1
Arbeitskräfte
D
1,6 %
24,6%
73,8%
Icons:
Milk Float: üblicherweise mit Batterien betrieben, sind die zwischen 16 – 26
km/Std. schnell,
National Trust: 1894 gegründet zum Schutzder Küste, Landschaft und
Gebäuden.
Angel of the North: in Newcastle Gateshead, Fertigstellung Febr. 1998, 20 x 54
m
Emily and Rolls Royce: Die “Flying Lady” oder einfach “Emily” genannte
Kühlerfigur ziert seit 1911 alle Fahrzeuge dieser Marke. Der Künstler Charles
Sykes bekam seinerzeit den Auftrag zum Design einer Kühlerfigur, die die Werte
der Marke ausdrücken und gleichzeitig die Gesamtwirkung der Automobile
unterstreichen sollte. Die Figur einer Frau, die mit ausgebreiteten Armen den
Stoff ihres Abendkleides im Wind wehen lässt, schien ihm dazu am besten
geeignet.
Heinz Baked Beans: 2,3 Mio Briten essen sie täglich, 1 Mio sogar zum
Abendessen (Baked beans on toast). 1886 erstmals bei Fortnum & Mason als
Delikatesse angeboten, heute sind sie ganz klar „downmarket“ und kosten in
der Regel weniger als 30p. „Sie habenverhindert, dass in England je eine
Revolution stattfand, da sie so billig waren, dass man immer satt wurde“
(George Orwell)
Marmite: ein Hefeextrakt als Brotaufstrich, seit 1902. Werbekampagne „Love it
1
or hate it!“
Oxo Cubes: 1899 entstanden, waren im 1. Weltkrieg Notration der Truppen, in
den 4 Jahren wurden 100 Mio Stück produziert.
Routemaster: zwischen 1954 und 1968 speziell für London Transport
hergestellt. Offener Heckeinstieg für „hop on, hop off“. Da sie nicht
behindertengerecht waren, sollten sie in den 2000er Jahren laut einer EGRichtlinie ausgemustert werden. Letzte reguläre Fahrt im Dez. 2005, durch
„bendy buses“ ersetzt. Seit 2012 fahren jedoch wieder aktualisierte Versionen.
Big Ben: der Name gilt nur für die Glocke, benannt nach Sir Benjamin Hall, der
Turm heisst seit Sept. 2012 offiziell Elizabeth Tower.
London Taxi: Die „Black Cabs“ werden in Coventry hergestellt, 2012 ging die
Firma in die Insolvenz, es ist ein Raumwunder und hat mit 8 m einen kleineren
Wendekreis als der Smart, wobei man sich an dem engen Raum vor dem
Londoner Savoy Hotel orientierte. In London sind 21.000 Fahrzeuge registriert.
Wir versetzen uns einmal zurück in das Jahr 1966
Ich bin für 1 Jahr als Fremsprachenassistent in Royal Runbridge Wells in Kent
und wohne bei einer Familie Freeland in einer Doppelhaushälfte, 3
Schlafzimmer, Kaufpreis £ 3,000. Ich verdiene £ 49 im Monat, wovon noch ca.
£ 1.70 an die NHS abgeht. £ 25 bezahle ich für „Digs“, d.h. Vollpension mit
Familienanschluss einschl. Wäsche. Mein Zimmer ist klein und ohne Heizung,
hat Schiebefenster, die zu jeder Jahreszeit frische Luft garantieren. Zum
Wärmen setze ich mich in einen Fernsehraum, der einen offenen Kamin hat und
habe entweder Pudel Bella oder Katze Kimmie auf meinemSchoß. Hunde sind
von der Steuer her billig, 7/6 s, was ungefähr 37 Pence entsprach, aber die
meisten Besitzer zahlten sie ohnehin nicht – daher wurden sie 1987
abgeschafft. Am Wochenende nahm mich die Familie zu ihrer Beach Hut
(„behind the Gas Works“) in Bexhill (Nähe Hastings) mit, die man preiswert
mieten konnten.
Der englische Alltag beginnt mit „early morning tea“, auf nüchternen Magen
also eine Tasse Tee als erstes. Tee ist das Hauptgetränk, Kaffee kann man in der
Regel nicht trinken, es gibt nur Pulverkaffee, „Maxwell House“ und der
schmeckt nach gar nicht. In meiner Schule trank ich in der Pause etwas, was ich
als Tee ansah, bis dann ein Kollege Geld für den „Kaffee“ einsammelte. Tee gibt
es zum Frühstück (mit Milch), nach dem Mittagessen, zum 5 o’clock Tea (den es
aber zu der Zeit nicht mehr gibt), dann „High Tea“ und Tee als „Nightcap“.
Teebeutel sind unbekannt und in Tea Shops wird eine Kanne mit heißem
Wasser dazugestellt, um nach der ersten Runde („ShallI I be Mother?“) die
Teekanne aufzufüllen. Erst später kommen Teebeutel in Mode, aber ohne
Schnürchen, denn dann kann man sich besser die Hände verbrennen.
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Also gibt es Tee, z.B. „Pg Tips“, der mit Affen originell beworben wird und die
dazugehörige Milch wird vom Milk Marketing Board mit „Pinta Girl“ („Drink a
Pinta Milka Day“) beworben. Die Milch wird vom Milkman mit seiner Float
täglich an jedes Haus geliefert.
Das englische Frühstück hat sich in seiner Zusammensetzung nicht geändert, es
bleibt so mächtig wie heute noch, wobei früher –besonders von der
Arbeitklasse mehr „baked beans“ („Beanz Meanz Heinz“) vertilgt wurden als
heute. Heute gibt es dieses Frühstück im Durchschnittshaushalt nur noch am
Wochenende, ansonsten besteht das englische Frühstück in vielen Haushalten
aus einer Tasse Tee und einer Zigarette.
Meine zwei Schulen waren „Grammar Schools“ – die „Skinners‘ School“ (heute
eine „Direct Grant School“), eine Jungenschule und die „Tunbridge Wells
Grammar School for Girls“, eine Mädchenschule, wo ich pro Woche 18
Schulstunden á 35 Minuten „Dienst“ habe. Der Unterricht begann um 9.00 Uhr
mit „Roll Call“, dann „Assembly“, ab 9.30 Uhr begann der Unterricht und ging
bis 12.30 Uhr, dann war Mittagspause für 1 ½ Std. mit zwei Sessions für
Mittagsessen für die Schüler. Nachmittags waren noch 2 Unterrichtsstunden à
45 Minuten, um 16.30 Uhr war Schulschluß, dann war Zeit für Extra Activities.
Unsere Schule hatte mehrere Tennisplätze, ein Schwimmbad und etwas weiter
entfernt mehrere Fußballplätze. Donnerstags war nachmittags kein Unterricht,
dann war CCF („Combined Cadet Forces“), eine Art paramilitärischer Unterricht
und einmal im Jahr fuhr man ins Camp.
Für Lehrer gibt es eine Einheitsausbildung meist ohne pädagogische
Ausrichtung, die 3 Jahre dauert und mit dem „Bachelor“ abschließt und so
unterrichten auch Lehrer aus anderen Fachkräften, häufig auch aus den
ehemaligen britischen Kolonien, die in den 1960er Jahren nach und nach
unabhängig werden. In dieser Zeit gab es auch lukrative Gelegenheit für
Lehrkräfte, nach Australien oder Kanada auszuwandern. Ihnen werden
kostenloser Flug (bei Nichtgefallen auch Rückflug), Erstausstattung und
beruflicher Aufstieg offeriert. Da galt nicht nur für diesen Beruf, sondern z.B.
auch für Bankansgestellte, für die es keinen großen Unterschied macht, ob sie
nun für Barclays Norwich oder Barclays Melbourne arbeiten.
Ab 5 Jahre gehen die Kinder in die Primary School (Grundschule), natürlich mit
Schuluniform. Sie besteht aus meist dunkelgrauem Hosenstoff, Hemd und
Schlips, Jakett. Die Schüler der Oberstufe tragen Strohhüte, während die
Unterstufe Caps trägt. Die Schüler sind bestimmten Häusern zugeteilt, was an
einem feinen bunten Streifen am Jackett erkennbar ist. Die Oberstufenschüler
haben bei der Uniform gewisse Freiheiten. Heute ist Schuluniform nicht mehr
überall Pflicht, wird aber noch häufig getragen, statt Jackett meist Sweatshirt.
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Mit 11 Jahren wurde es für die meisten Schüler ungemütlich. Da gibt es die
gefürchtete „Eleven Plus“ Prüfung, die nur knapp die Hälfte aller Schüler
schafft. Sie entscheidet über den weiteren Weg in eine Grammar, Technical
High oder für die Durchgefallenen in die Secondary Modern School. Diese
verlässt man mit 16 Jahren mit oder – in der Regel - ohne „O“-Levels, den
mittleren Abschluss. Viele besonders aus der Arbeitklasse und wiederum
besonders im Norden verlassen die Schule ohne Abschlüsse, jobben dann ein
bißchen und die Mädchen sind kurz danach schwanger – England hat die die
höchste Rate an minderjährigen (in der Regel alleinerziehenden) Müttern in
Europa und man weiss häufig nicht, ob das Kind den Kinderwagen schiebt oder
im Kinderwagen liegt. Die hohe Durchfallquote bei der 11+ alarmierte
Bildungpolitiker und führte zur Einführung der Gesamtschulen.
Fälschlicherweise glaubt man immer, dass sie unter der Labourregierung von
Harold Wilson eingeführt wurden, Tatsache ist jedoch, dass viele
Gesamtschulen unter konservativen Regierungen in den 1950er und 1960er
Jahren eingeführt wurden, sehr viele unter Premier Edward Heath und dessen
Erziehungsministerin Margaret Thatcher. (1970 -1974 besuchten die Hälfte aller
Schüler Gesamschulen). Während ihrer Zeit als Premier wurden jedoch keine
neuen Grammar Schools eröffnet. Nur in einigen Regionen mit Konservativenschwerpunkt gibt es heute noch die 11+.
Die Unterstufe umfasst 5 Jahre und schließt mit den GCSE (General Certificate
of Secondary Education) O-levels ab. Die Oberstufe beträgt zwei Jahre und
schließt mit A-levels ab, wer keine gute Noten hat, bleibt noch ein Jahr und
wiederholt die Prüfung. Sitzenbleiben ist unbekannt, Noten sind nur schulintern
gültig, die Prüfungen sind landesweit einheitlich.
Das Abendessen war – trotz aller Klassenunterschiede immer ein warmes
Essen: High Tea – der Arbeitklasse / Supper – der Mittklasse / Dinner – der
Oberschicht.
Nach dem Essen schaut man fern, vorerst schwarz-weiss, ab 1967 in Farbe,
wobei auch die Gebühren – nur für die werbefreie BBC – auch danach gestaffelt
war. Es gab zwei Programme, BBC und ITV, das schon damals nur von der
Werbung lebte, die allerdings bereits damals pfiffiger war als die bei uns in
Deutschland. Das Fernsehen sendete bereits damals nachmittags Soaps wie
„Coronation Street“ – in den Granada Filmstudios in Manchester gefilmt – ist
die auf der Welt am längsten gesendete Soap. Sie wurden zum ersten Mal am 9.
Dez. 1960 ausgetrahlt und war anfangs nicht sehr erfolgreich. Man bediente
sich der nordenglischen Sprache und des örtlichen Dialekts und beliebte
regionale Wörter wie "eh, chuck?", "nowt" and "by 'eck!"waren erstmals im
englischen Fernsehen zu hören. Aber auch „Emmerdale Farm“ über das
Dorfleben in den Yorkshire Dales (seit 1972) und „Eastenders“ (seit 1985) über
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das Leben in der fiktiven London Borough of Walford im East End erfreuen sich
großer Beliebtheit.
Im Radio war es weniger unerhaltsam, da die „gute, alte Tante“ BBC nur
klassische Musik sendete. Das änderte sich jedoch als die „Pirate Stations“ wie
Radio Caroline, Radio Atlanta, Radio London, Radio Invicta oder Radio Essex
ihren Sendebetrieb aufnahmen, meist außerhalb der Dreimeilenzone auf
aufgelassenen Forts in der Nordsee. Sie spielten Pop, jedoch wurde die neue
Musikszene durch den „Marine Broadcasting Act“ vom 14.8.1967 verboten.
Allerdings wurde den Discjockeys ein Job bei der BBC angeboten und fortan
Musik auch für junge Leute gespielt. Und Pop Music boomte mit Bands wie den
Beatles, den Rolling Stones, Gerrry and the Pacemakers, the Seachers, Herman’s
Hermit und die Hollies – um nur einige zu nennen. Und mit der Musik kam
einer nach oben – Jimmy Savile mit „Top of the Pops“ (seit 1964), der posthum
wegen seiner Pädophilie in die Schlagzeilen geraten ist und der immer in einer
verrücktenVerkleidung auftrat. Einer der Star war auch Ken Dodd („How tickled
I am), der einzige Moderator, der von sich sagte, dass er auf Grund seiner
vorstehenden Zähne eine Tomate durch einen Tennisschläger essen konnte. Der
gebürtige Liverpooler steht heute mit 85 Jahren immer noch auf der Bühne. In
London hatte sich in der Carnaby Street Mary Quant mit ihrem Minirock in
Szene gesetzt und mit der dürren Twiggy ein Popidol geschaffen.
Am Nachmittag konnte man ins Kino (in den 1960ern: Lawrence von Arabien
und Dr. Schiwago) gehen, was sich besonders im Winter empfahl, weil es dort
schön warm war und man auch rauchen konnte. Gezeigt wurden zwei Filme
hintereinander und am Ende wurde die Nationalhymne gespielt, bei der man
aufstehen bzw. das Kino nicht verlassen durfte.
Die Pubs waren jeden Abend gut gefüllt trotz der strengen „Licensing Hours“,
die im 1. Weltkrieg eingeführt worden waren (die Männer sollten schießen,
nicht saufen). Sie galten von 11.00 – 14.00 Uhr und von 18.00 – 22.30 Uhr, in
Seebädern bis 22.30 Uhr. Sonntags waren die Pubs in der Regel nicht geöffnet.
Ausnahme galten für Wanderer. Ich habe noch die strikten Gesetze auf den
Äußeren Hebriden erlebt, das streng kalvinistisch ist, wo an Sonntagen kein
Geschäft, keine Kneipe, keine Tankstelle geöffnet ist – nur Kirchen. Sobald „time
gentlemen“ erklang, hatte man noch 10 Minuten „drinking up time“. Diese
Schankzeiten wurden in den 1990er Jahren auf 11.00 – 23.00 Uhr geändert und
sind heute völlig entfallen, trotzdem ist in den meisten Pubs um 23.00 Uhr
Schluss. Die meisten Pubs hatten eine Public und eine Saloon Bar, die Public Bar
hatte einen „spit and saw“ Boden und bot Spiele wie z.B. Darts und Dominoes.
In der Saloon Bar war es etwas gemütlicher, hier gab es Teppichboden und die
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Getränke waren ein bisschen teurer. In den Hotels war man etwas toleranter,
hier ging meist um 23.00 Uhr ein Gitter an der Bar herunter, um den „nonresidents“ zu erlauben, die Bar zuverlassen, danach ging das Gitter wieder hoch
und die Hotelgäste konnten weitertrinken. In London habe ich auch erlebt, dass
plötzlich um 23.00 Uhr ein Teller mit Sandwiches auf den Tisch gestellt wurde,
dann handelte es sich um eine Restaurant – und man durfte wieder trinken.
Das Sonntag war öde. Die Pubs waren geschlossen, Theater und Kinos in der
Regel ebenfalls. Wenn man nichts am Haus zu reparieren hatte, gab man sich
dem einzigen Vergnügen hin, das möglich war: man kaufte mehrere
Sonntagzeitungen und las.Qualitätszeitungen sind in England in der Regel
nationale Zeitungen und regionale Zeitungen gelten nicht als quality papers. Sie
werden in der Regel beim Newsagent gekauft und nicht abonniert. Das hat dazu
geführt, dass viele Zeitungen ihre Nachrichten sehr marktschreierisch
anspreisen.
Die Zeitungswelt sah noch etwas anders als heute aus. Die „Times“, 1785
erstmals veröffentlicht, hatte noch einen guten Ruf. Im 20 Jh. gehörte sie lange
Zeit John Jacob Astor, wurde dann an den Kanadier Thomson verkauft und 1981
an Rupert Murdoch, der vergeblich gegen den ständigen Rückgang der
Verkaufsziffern angeht. Viele Jahrzehnte hob sich die Zeitung von allen anderen
ab, denn bis zum 3.Mai 1966 waren auf der ersten Seite nur Kleinanzeigen der
Society abgedruckt.
Die „Sun“, 1964 erstmals als Broadsheet erschienen - ist mit einer Auflage von
über 2.5 Mio die meistgelesene Zeitung im VK und gehört ebenfalls zu
Murdoch. „News of the World“ („News of the Screws“), sozusagen die
Sonntagsausgabe der Sun, wurde von 1843 bis 2011 gedruckt und war eine der
auflagenstärksten Zeitungen in englischer Sprache. Die Zeitung wurde
eingestellt, als herauskam, dass sich deren Journalisten in das Telefonnetz von
Militärangehörigen „gehackt“ hatten.
Robert Maxwell, dem die „Mirror“ Group gehörte, stammte aus der
Techoslowakei, kämpfte aber im 2. Weltkrieg auf britischer Seite. Er brachte es
zu enormen Reichtum und führte ein ausschweifendes Leben. 1989 musste er
Teile seines Imperiums verkaufen und 1991 wurde er tot im Atlantik gefunden,
nachdem er anscheinend nachts über Bord seiner Yacht Lady Ghislaine
gegangen war. Viele Mitarbeiter verloren durch ihn ihren
Betriebsrentenanspruch, da er die Pensionskasse durchgebracht hatte.
Schwere Ausschreitungen fanden in den 1980er Jahren in London statt, als die
meisten Zeitungen von der zu eng gewordenen Fleet Street (Street of Ink) nach
Wapping in die Docklands umzogen und neue Druckmethoden – unter Verlust
von vielen Arbeitsplätzen – eingeführt wurden. Auch rein vom Format hat sich
die Zeitungswelt geändert: ab 2003 wird die „Times“ – wie auch viele andere
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Zeitungen – als Tabloid gedruckt, was bis dahin das Markenzeichen der „Yellow
Press“ war. Bis dahin wurden Qualitätszeitungen, die sog. „National Papers“ wie
der „Daily Telegraph“, „Guardian“, „Independent“ (seit 1986) und die “Times”
als “Broadsheets” gedruckt.
Wenn man nicht las oder reparierte, verbrachte man einen Tag „at the seaside“,
wegen des Wetters meist verhüllt im Auto sitzend oder bei den Amusements
wie Bingo auf den zahlreichen Piers.
Beliebter Sport war Tennis und Golf und vor allem Pferderennen für die Upper
Class und Greyhound Racing für die Working Class.Wichtig war dabei vor allem
das Wetten.
Das öffentliche Leben beginnt um 9.00 Uhr, dann öffnen die Läden und
schließen um 17.30 Uhr, auch Samstags – Sonntag war Ruhetag. Heute dagegen
können Geschäfte am Sonntag 6 Stunden öffnen und der Sonntag ist einer der
Haupteinkaufstage geworden. Meist gibt es noch einen „Early Closing Day“,
dann schlossen die Läden an einem Nachmittag um 13.00 Uhr.
Beim Shopping gönnte man sich eine Pause beim „Elevensis“, wo es richtigen
(Filter-) Kaffee gibt. Heute dagegen gibt es Starbucks und die englische Kette
Costa, die zur Whitbreads-Gruppe gehört und Cappuccino, Latte Machicato und
ähnliches lassen keinen Briten mehr zusammenzucken. Bezahlt wurde bis 1971
(D-DAY) mit der £ s d – Währung, d.h. in Pfund, Shilling und Pence, die ganze
Generationen in den Wahnsinn trieb. Schüler verbrachten Stunden damit,
folgende Beispielsrechung zu lösen:
£ 3 / 6 / 5 (=3/25/17)
-£ 1 / 7 / 8
=£ 2 / 18 / 9
Das Geheimnis liegt darin, dass £ 1.00 = 20 Shillinge und 1 Shilling = 12 Pence
hatte. Münzen gab ½ Penny, 1 Penny, Threeprence, Sixpence, 1 s, 2 s, 2 ½ s (=
half a crown), 10 s Schein, £ 1.00 Schein. Außerdem gab es Preisangaben in
Guineas, die es seit 1815 nicht mehr gab, aber 21 Shillinge wert waren. In
dieser Einheit wurden vor allem Luxusgüter angegeben, z.B. exklusive Mode für
70 gns = £ 73 und 10 Shillinge.
Der Verkehr war natürlich bedeutend geringer als heute und es ging
gemütlicher auf den Straßen zu. Wenn man entlang der Straße ging, hielten oft
Autos an und man wurde gefragt: „Can I give you a lift?“. Es gab noch viele
britische Wagen mit Marken wie Austin, Oxford, Cambridge, Morris, Riley,
Vanden Plas, MG, Humber, Hillman, Rover, Ford (Popular, Prefect, Cortina,
Consul) und Vauxhall (Viva, Cresta) und natürlich die Luxusklasse wie Jaguar,
Daimler, Bentley und Rolls Royce und einige seit langem verschwundene
Marken wie Armstrong Siddeley. Heute gibt es außer Ford und Vauxhall (Opel)
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keine mehr dieser Marken. Ford schließt z. Zt. Seine Werke in Southampton und
Dagenham und auch Vauxhall in Luton ist von Schließung bedroht. Rolls Royce
und Rover wurden von BMW übernommen, Rover als Sanierungsfall bald
eingestellt. Bentley gehört heute dem VW-Konzern, Jaguar dem indischen TataKonzern. Und selbst „Inspector Barnaby“ muss sich nun nach Rover und Jaguar
mit einem Volvo begnügen.
Daneben gab es mit dem Mini ein Auto,das eine Revolution darstellte. Von Alec
Issigonis entwickelt, war es die Antwort auf die Suez-Krise 1956 und die damit
verbundenen Energieknappheit. Der Motor war quer eingebaut und trieb die
Vorderräder an, außerdem bot er Platz für 4 Personen und Gepäck –manchmal
sogar für eine Kuh. Der Mini wurde immer größer und hieß dann Maxi, die
schlechte Verarbeitungsqualität führte allerdings zum Niedergang der Marke.
Die Qualität wurde besonders durch die hohe Zahl der Streiktage immer
schlechter. Man muss sich vorstellen, dass es unzählige Gewerkschaften gab
und eine streikte immer. Das verzögerte vielfach die Auslieferung von
Neuwagen, nach einem Streik wurde einfach an einer Stelle weitergebaut, was
der Qualität der Fahrzeuge nicht unbedingt zugute kam.
Aber der Mini war ja nicht die einzige großartige Ingenieurleistung der Briten.
DerHovercraft von Christopher Cockerell aus Somerleyton in der Nähe von
Norwich erfunden, war ebenfalls eine technische Meisterleistung. Er benutzte
für seine Versuche anfänglich eine leere Katzenfutterdose, die er in eine
Kaffeedose legte, ein industrielles Druckluftgebläse und eine Küchenwaage.
Sein erstes fertiges Modell ST.N1 war am 11. Juni 1959 fertiggestellt und
absolvierte seine erste erfolgreiche Fahrt über den Kanal am 25. Juli 1959.
Hovercrafts fuhren 30 Jahre lang im Fährverkehr zwischen Dover und Calais,
wurden aber 2000 einggestellt. Gründe waren fehlende Rentabilität und
geringe Kapazität und wenig Komfort. Allerdings gibt es noch Hovercrafts im
Fährverkehr zur Insel Wight.
Daneben hatten die Briten vor allem ein Faible für Sportwagen, die eine große
Auswahl boten, wie MG, Triumph (Spitfire und TR 4, TR 6), Austin Healey (der
mit den Froschaugen), Alvis, Lotus, Morgan, Sunbeam und vor allem der
legendäre Jaguar E, der heute als Oldtimer sehr begehrt ist. Daneben gab es
noch der Threewheeler „Robin“, der in den Mister Bean-Filmen immer umkippt,
meist in der Van-Version. Der hatte mehrere Vorteile: einen Threewheeler
konnte man mit Motorradführerschein fahren und ein Van war bei der
Versicherung billiger. Die Straßen waren eng und kurvenreich, nur die alten
Römerstraßen wie die Watling Street waren gerade. Autobahnen wurden erst
ab 1958 (M 1 von 1958 – 1959) gebaut und der Autobahnring um London, die
188 km lange M 25, wurde erst 1986 fertiggestellt. Bis dahin musste man durch
die Innenstadt Londons fahren, was oft zu stundenlangen Staus führte, wenn
zudem noch die Tower Bridge, Teil der Inner Ring Road, geöffnet wurde, um
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Schiffe durchzulassen.Heute muss man in der Innenstadt von London werktags
die „Congestion Charge“ – eine Citymaut - in Höhe von 12,50 € bezahlen, die
den Verkehr reduzieren soll. Auf der M 25 muss man durch den Dartford Tunnel
fahren, der ebenfalls hinter den Bedürfnissen des Verkehrs hinterherhinkt. Der
westliche Tunnel wurde 1963, der östliche 1980 eröffnet und als beide nicht
mehr ausreichten, wurde die Queen Elizabeth II-Bridge 1991 eröffnet, die nun
den Südverkehr aufnimmt. Zu den Hauptverkehrszeiten kommen es zu
Wartezeiten an den Kassenhäuschen von bis zu 1 Stunde, zur Rush Hour wird
der Ring häufig zum größten Parkplatz der Welt. Die Durchfahrt kostete viele
Jahre £ 1.00, wurde dann auf £ 1.50 erhöht und kostet ab Oktober 2012 £ 2.00.
Allgemein kann man feststellen, dass die vorhandenen Straßen den Verkehrs
nicht mehr aufnehmen können. Wer schneller vorankommen will, muss
bezahlen, wie auf der M 6 Toll bei Birmingham, die £ 5.50 kostet. In den 60er
Jahren war autofahren noch gemütlicher, wenn man die A- (Fern-) Straßen
befuhr, reihte man sich hinter dem ersten Fahrzeug ein und blieb geduldig
dahinter. Heute wird auf englischen Straßen gerast, überholt, dicht aufgefahren,
egal bei welchem Wetter. Trotz allem sieht man relativ wenig Unfälle.
Alkoholkontrollen waren nicht bekannt, es gab auch viele Pubs „in the middle of
nowhere“ und dazu brauchte man das Auto. Erst unter der Verkehrsministerin
Barbara Castle („Baroness Castle of Blackburn“) der Wilson-Regierung wurde
1967 mit dem Road Safety Gesetz eine Alkoholgrenze von 0,8 Promille
eingeführt und ihr Motto „don’t force a man to drinkand drive“ wurde – typisch
british – mit vielen Witzen angefeindet („but who forces me?“).
Wer in England krank wird, hat schlechte Karten, denn er muss sich auf lange
Wartezeiten einrichten. Das NHS („National Health System“) war 1948 auf dem
Modell einer Bürgerversicherung eingeführt worden, wurde über Steuern
finanziert und bot erstmals allen kranken Briten Versicherungsschutz. Nachteilig
war von Anfang an, dass in den Krankenhäusern meist ganz junge Ärzte
beschäftigt waren und die Patienten oft nur von Krankenschwestern behandelt
wurden. Es gab zwar einen „Consultant“, der sich aber selten sehen ließ. Im Jahr
2012 warteten mehr als 155.000 Patienten länger als 18 Wochen auf ein
Krankenhausbett, 3.500 länger als 1 Jahr. Keiner sollt – laut Gesetz - länger als
18 Monate warten, jedoch werden die Kriterien dafür ständig verändert. An
einen Spezialisten können sich die Briten nur nach einer Überweisung von
ihrem GP wenden. Die Fachärzte arbeiten in der Regel nur in einem
Krankenhaus. Niedergelassene Fachärzte gibt es kaum, abgesehen von teuren
Privatpraxen. Um einen Termin beim Facharzt zu bekommen, müssen sich NHSPatienten jedoch lange gedulden. Mediziner warnen seit langem, daß
Krankheiten dadurch verschleppt werden. Bis ein Patient mit einem Nierenstein
eine Ultraschalluntersuchung bekommt, kann es fünf bis sechs Monate dauern.
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Wer in ein Krankenhaus eingeliefert wird, muß sich oft mit großen Krankensälen
und minimalem Komfort zufriedengeben. GPs und Fachärzte gehören
ungeachtet der Finanznot immer noch zu den bestbezahlten Medizinern in
Europa.
Obwohl das NHS besonders in Deutschland auf Grund seiner langen
Wartezeiten einen negativen Ruf hat, sind die Briten immer noch davon
überzeugt, dass es ein segensreiches System ist. Auf Grund der Probleme mit
dem NHS hat sich in GB mittlerweile eine private Krankenversicherung, die
BUPA (British United Provident Association) entwickelt.
Den Urlaub verbrachte man am Meer gemäß dem beleibten Schlage „I want to
be at the seaside…“ mit „Beach-Beer-Bingo“ als „Bucket and Spade“ Urlaub am
Meer und Eselreiten für die Kinder, das strengen Regeln folgte: So dürfen die
Esel nur sechs Tage die Woche zwischen 10 Uhr und 19 Uhr arbeiten.
Mindestens eine Stunde Mittagspause, ein freier Tag und ein Gesundheitstest
für die Tiere vor der Sommersaison sind obligatorisch – und nach einem neuen
"Esel-Kodex" ist es jungen Tierfreunden, die über 50 Kilogramm wiegen
verboten, auf Eselrücken über den Strand zu reiten.
Ab dem 19. Jahrhundert blühte Blackpool als Ferienziel der nordenglischen
Arbeiterschicht auf. Die Nähe zu den Textilstädten des nahe gelegenen
Lancashire bewirkte schon früh eine Ausrichtung auf breite
Publikumsschichten. Angereist wurde in der Regel mit der Eisenbahn. Auf drei
Piers gab es Unterhaltung pur: die Erste Pier (1863 errichtet, heute die
Nordpier) zielte auf dieses zahlungskräftigere Publikum, während die 1868
eröffnete zweite (heute die mittlere) Pier bald als Tanzplattform für die
Textilarbeiter dienen sollte. anBlackpool ist vieles falsch: Die Felsen am Strand
von Blackpool sind künstlich aus Beton hergestellt, was im Englanddes 19. Jh.
eine gesuchte Kunst war und der Blackpool Tower ist eine Nachbildung des
Eiffelturm mit einem Ballroom, in dem bereits zur Mittagszeit die Arbeiterklasse
(die Männer mit Hosenträgern) zu Klängen der Wurlitzerorgel tanzt. Wegen des
oft rauen Wetters an der irischen See musste man sich auch Gedanken über die
Ausweitung der Saison machen. Im September 1879 trat Blackpool aus
Gründen der Rettung einer konjunkturell schwachen Tourismussaison die
elektrische Beleuchtung auf - die herbstliche Illumination ist seither zu einem
Markenzeichen des Badeortes geworden (über 10 km lang, über 1 Mio
Glühbirnen). Sie wird Ende August von einer „Celebrity“ offiziell eröffnet und
dauert 66 Tage (bis Anfang November).
Blackpool hatte seine hohe Zeit von 1900 bis 1960, besonders während der
‚Wakes’, dem jährlichen Sommerurlaub der sog. „Mill Towns” in Nordengland,
häufig organisiert von Organisationen wie Coop, Temperance Societies und
10
Friendly Societies. Bilder aus dieser Zeit zeigen Massen von Touristen am Strand
und auf der Promenade. Angeblich hat die Stadt heute noch mehr Hotels und B
& Bs als Portugal. Besonders gern kamen Besucher aus Glasgow und das ist
auch heute noch so. Der Niedergang begann mit billigen Flügen in den 1960er
Jahren, als viele Engländer den Mittelmeerraum wegen preiswerterer Angebote
und besserem Wetter vorzogen. Trotzdem ist Blackpool immer noch das
beliebteste Seebad Englands, obwohl die Besucherzahl von 17 Mio (1992) auf
heute 6 Mio Besucher an. Aber die Verweildauer ist kürzer geworden, man
bleibt eher nur ein Wochenende, statt einer ganze Woche. Beliebt ist auch ein
Aufenthalt über die Weihnachtstage, die ganze Familien hier seit Jahren
verbringen.
Ein typisch englischer Badeort musste eine Pier haben. Sie diente der Erholung,
man konntehier jederzeit flanieren unabhängig von den Gezeiten. Die erste Pier
wurde 1814 auf der Insel Wight als Landesteg gebaut. Bald entdeckte man
jedoch die Unterhaltungsfunktion – daher der Begriff „Pleasure Pier“ - einer
solcher Pier mit einem Festsaal am Ende der Pier. Im 19. Jh. gab es so viele Piers
in England und Wales, dass man behauptete, das die Umrisse von GB aus dem
Weltall wie ein Igel ausgesehen haben mussten. Heute existieren laut der
National Piers Society noch 55 Piers . Southend Pier (1890) ist mit 2.158 m die
längste Pier Englands.
Eine typisch britische Art den Urlaub zu verbringen, waren die Holiday Camps.
Die bekanntesten sind wohl die Butlin's Holiday Camps, die von Sir Billy Butlin
im VK und Irland für einen sparsamen Urlaub gegründet wurden. Zwischen
1936 und 1966 wurden neun Camps gebaut, von denen die in Bognor Regis,
Minehead und Skegness heute noch existieren. In Skegness wurde 1936 das
erste Camp eröffnet, es folgte 1938 das zweite in Clacton. Hier wurden
Unterbringung, drei Mahlzeiten pro Tag und freie Unterhaltung zu Preisen
zwischen 35 Shilling (£ 1.75) bis £ 2.00 je nach Jahreszeit an („A week’s holiday
for a week’s pay“) angeboten. Dazu gab es sportliche Betätigung nach dem
morgendlichen Wecken über Lautsprecher. Die Unterbringung erfolgte in
kleinen, in grellen Farben gestrichenen Chalets. Hier traten die berühmten
Redcoats auf, Animateure, die alle eine rote Uniform tragen mussten. Einer von
ihnen war der später durch seine Fernsehshow „Dave Allen at large“ bekannte
irische Comedian Dave Allen. Bei der Ankunft im Holidaycamp bekam jeder
Urlauber ein Emailleabzeichen, das er während der Dauer des Urlaubs tragen
musste. Es erlaubte ihm ungehinderten Zugang zum Camp. Diese Abzeichen
waren jedes Jahr unterschiedlich und zeigten den Namen des Camps und die
Jahreszahl. Sie wurden von Goldschmieden in London, Dublin oder dem
Jewellery Quarter in Birmingham hergestellt. Das Ende der meisten Camps kam
in den 1970er Jahren, als immer mehr Briten zum Urlaub in die Sonne flogen,
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die heute noch bestehenden sind im Besitz der Rank Corporation.
Butlin’s Holiday Camps
Paul Theroux beschrieb das Leben im Holiday Camp in Minehead sehr drastisch
in seinem Travelogue The Kingdom by the Sea:
„Holidaycamps waren von Gefängnismauern umgeben mit Stacheldraht
obendrauf. Es gab Hundepatrouillen und „Vorsicht“-Schilder mit
Totenkopfschädeln. Die Hütten waren aus Sperrholz und Blechelementen in
Grundfarben. Sie waren so hässlich, dass sie in keinen der Broschüren
abgedruckt waren. Urlauber schliefen in numerierten Schlafzellen, aßen an
einem numerierten Tisch in einem der Speisesäle und verbrachten den Tag
damit, sich zu unterhalten. Der Vater spielte Billard, die Mutter ging einkaufen,
aber viele schliefen auch nur. Inkauf bis zum Mittag ohne dass man kochen und
sich um die Kinder kümmern musste und nur wenige Schritte vom Fish and
Chips Shop, der Kneipe und dem Wettbüro – das war das billige Paradies, in
dem die Leute mehr oder weniger wie Tiere im Zoo gehalten wurden.“
Zusammenfassend stellte er fest, dass das Holiday Camp die Sicherheit und
Gleichheit des Gefängnisses mit der Gemeinheit des Freizeitparks kombinierte.
Zum Schluss frage Theroux einen der ‘Redcoats’, welche Jobs die Urlauber
hatten:
Machen Sie Witze?
Nein
Die Hälfte der Männer ist arbeitslos. Das ist der Vorteil von Butlins – man kann
mit seinem Arbeitslosengeld bezahlen“.
An die Blütezeit der Camps erinnert die BBC Sitcom „Hi De Hi“, die in dem
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fiktiven Holiday Camp Maplins spielt und in den 1980er Jahre ausgestrahlt
wurde, aber in den 1950er und frühen 1960er Jahren spielte. Viele Aspekte der
Serie sind in die britische Kultur aufgenommen worden, einschließlich dem
Maplins-Gruß ‚Hi De Hi’ – auf den man ‚Ho De Ho!’ antworten muss. Heute gibt
es nur noch wenige Holiday Camps aber die Idee lebt weiter in den oft als
„Wellblech Beach“ ironisierten Caranvanparks, die auf riesigen Anlagen stehen
und einer bestimmten Schicht von Urlaubern das nötige „Beach – Beer and
Bingo“ bietet
Neben Blackpool zog Skegness zogen die Massen an. Es ist eines der
berühmtesten Seebänder der VK, besonders für die Arbeiterklasse und ‚DayTrippers’ aus Leicester, Lincoln, Nottingham und den East Midlands. Der Ort
wurde das ‚Blackpool of the East Coast’ oder ‚Nottingham by the Sea’ genannt
und hat ein berühmtes Maskottchen, den „Jolly Fisherman“ und einen Slogan –
‚Skegness is so bracing’ – der sich auf die vorherrschenden kalten Nordostwinde
bezieht. Eingeweihte sprechen von ‚Skeggy’, ‚Costa del Skeg’ oder ‚Skegvegas’,
was bereits den Charakter der Stadt kennzeichnet.
Politisch erschütterte 1963 die Profumo-Affäre das Königreich. John Profumo
(1915 – 2006) war Verteidigungsminister und hatte eine Affäre mit Christine
Keeler, die wiederum eine Affäre mit Ivanov, einem Marineattaché in der
russischen Botschaft und Spion hatte. Profumo leugnete seine Affäre, später
gab er die Lüge zu, woraufhin PM Macmillan seinen Rücktritt erklärte. Profumo
hatte Keeler 1961 im Haus von Lord Astor in Cliveden kennengelernt, beendete
die Affäre einige Wochen später, aber 1962 wurde sie bekannt. Nach seinem
Rücktritt reinigte er im East End Toiletten und blieb auch dort für den Rest
seines Lebens, indem er Geld für wohltätige Zwecke sammelte. Dafür erhielt er
1975 den CBE („Commander of the British Empire“) von Queen Elisabeth II und
zum 70. Geburtstag von Margaret Thatcher saß er neben der Queen.
1945-1951
1951-1955
1955-1957
1957-1963
1963-1964
1964-1970
1970-1974
1974-1976
1976-1979
1979-1990
Premierminister derNachkriegszeit:
Clement Attlee
Labour
Winston Churchill
Conservative
Sir Anthony Eden
Conservative
Harold Macmillan
Conservative
Sir Alec Douglas-Home
Conservative
Harold Wilson
Labour
Edward Heath
Conservative
Harold Wilson
Labour
James Callaghan
Labour
Margaret Thatcher
Conservative
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1990-1997
1997-2007
2007-2010
2010-
John Major
Tony Blair
Gordon Brown
David Cameron
Conservative
Labour
Labour
Conservative + Liberal
Die Wirtschaftwar von1960 bis 1973 zwar ständig gewachsen, blieb aber hinter
anderen europäischen Ländern zurück. Nach der Ölkrise von1973 und dem
folgenden Bankencrash war das Land in der Rezession mit zweistelliger Inflation
und hoher Arbeitslosigkeit und als es im selben Jahr der EU beitrat galt es als
der „kranke Mann Europas“. Mit Unterstützung des IWF wurden dem Land
öffentliche Ausgaben gekürzt und drastische Sparmaßnahmen verordnet. Das
führte zum Ende der Labour-Regierung unter James Callaghan. Die neue
konservative Regierung unter Margaret Thatcher privatisierte
Staatsunternehmen, deregulierte Märkte, und kürzte Steuern. Das führte 1988
zu dem höchsten Wachstum des Bruttosozialproduktes (5%) in einem
europäischen Land. Kehrseite waren hohe Arbeitslosigkeit nach der Schließung
von unrentablen Fabriken und Kohlegruben. Das ging nicht ohne Härten ab und
es kam zu gnadenlosen Streiks wie z.B. der Bergarbeiterstreik von 1984-85. Er
bedeutete das Ende der einflussreichen NUM (National Union of Miners), die
1974 das Ende der Heath-Regierung besiegelt hatte. Politische Widerstände
löste sie durch Aufösung der „Metropolitan Areas“ und Grafschaften wie die
berüchtigte „People’s Republic of South Yorkshire“. Außerdem löste sie den
Greater London Council in der County Hall gegenüber dem Parlament 1986 auf,
teilweise vielleicht auch deshalb, weil ihr die an den Außenfassade
aufgehängten Anti-Regierungsparolen auf die Nerven gingen.
Große Veränderungen gab es im früheren „Port of London“, heute allgemein
als „London Docklands“ bezeichnet. Nach umfangreichem Bombardement im
2. Weltkrieg waren die Hafenanlagen in den 1950er Jahren wieder hergestellt.
Das Aus kam in den 60er und 70er Jahren mit der Containerschifffahrt, da die
großen Schiffe nicht mehr in den Hafen kamen. Bis 1980 wurden alle Docks
geschlossen und 21 qkm ungenutztes Gelände blieben zurück, ein Gebiet mit
hoher Arbeitslosigkeit und Armut. Unter der Thatcher-Regierung entstand die
LDDC (London Docks Development Corporation) mit einer „Enterprise Zone“,
die verschiedene Vorteile, wie Ausnahme von Grundsteuer, erleichterte
Planung und stuerliche Abschreibung vorsahen. Das Projekt war sehr
umstritten, aber erfolgreich. Es entstanden Industriebetriebe, Büroräume wie in
Canary Wharf, Wohnbezirke und der London City Airport. Allerdings wurden die
Docklands als Symbol von Thatcher-England auch mehrfach Ziel von IRABombenangriffen. Heute sind die Docklands das Erweiterungsgelände des
Londoner Bankenviertels und Austragungsort der Olympischen Spiele.
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Während der Thatcherzeit wurde der gesamt Arbeitsalltag revolutioniert.
Während früher der Bürotag in London nicht vor 10 Uhr begann und bereits
gegen 16.00 Uhr endete, begann die Arbeitszeit jetzt spätestens um 8.00 Uhr
und ging in den Banken und an der Börse bis in die Nacht. Während man früher
in Hotels vor 9.00 Uhr kein Frühstück bekam, geht heute der Betrieb in der
Regel bereits um 6.00 Uhr los.
Ein Symbol dieser Jahre wurde „Essex Man“, der sein „Council House“
preisgünstig erwerben konnte und es damit zu einem gewissen Wohstand
brachte. Hauptstadt von Essex Man war Basildon in Essex und das Auto war in
der Regel in Ford Escort XR3. Als später die Hypothekenzinsen stiegen, konnten
viele das Haus nicht mehr halten und landeten in „Cardboard City“ in der Nähe
von Waterloo Station (1983-1998) in der Unterführung unter dem Bullring
Kreisels. Heute steht dort das IMAX Kino.
Nach 18 Jahren Opposition kam die Labourpartei 1997 unter Tony Blair wieder
an die Macht und führte zu einem wirtschaftlichen Wachstum bis zur 2. Hälfte
2008, für das vor allem der Finanzsektor sorgte. Festzuhalten bleibt, dass kein
einziges Gesetz, das unter Frau Thatcher verabschiedet worden war,
zurückgenommen wurde. Auf Grund der globalen Finanzkrise kam es zur
erneuten Rezession mit hoher Arbeitslosigkeit, die mit dem Zusammenbruch
der Northern Rock Bank begann und wonach mehrere Banken verstaatlicht
werden mussten. Turbulenzen an den Kapitalmärkten und steigende
Rostoffpreise schadeten dem VK mehr als anderen entwickeltenStaaten und
haben die Rezession bis heute nicht beendet.
Auf dem Immobiliensektorhaben sich gewaltige Veränderungen vollzogen.
Früher kaufte man als jungverheiratetes Ehepaar – oder auch als Jungegeselle –
ein Haus (was billiger als Miete war), schloss einen Bausparvertrag ab und
zahlte dann ab. Vergrößerte sich die Familie, wurde mit dem eingezahlten Geld
ein größeres Haus in einer besseren Gegend gekauft usw. Später, wenn die
Kinder aus dem Haus waren, kaufte man wieder ein kleineres Haus. Umbauten
an Häusern waren so gut wie unbekannt. In den späten 1990er Jahren
eskalierten die Preise für Häuser und verdoppelten ihren Preis in immer
kürzeren Zeiträumen, so dass es für jüngere Leute kaum mehr möglich war, ein
Haus zu kaufen. Wenn man allerdings das Startkapital für den „Einstieg“ hatte,
konnte man mit den steigenden Preisenweiter aufsteigen. Diese Blase platzte
allerdings mit der Rezession und trieb viele Familien in die Schulden.
Dabei sind die Häuser sehr primitiv gebaut und haben in der Regel keine Keller.
Leitungsrohre und elektrische Leitungen sind überPutz verlegt. Die
Arbeitersiedlungen im Norden Englands bestanden aus „back to back houses“
mit Außentoilette und den umgangssprachlich „two up, two down“ Häusern
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genannt, die mit einer steilen Treppe nach oben verbunden waren. Die Häuser
in England werden vereinfacht nach der Größe der Schlafzimmer bemessen, so
hat ein three-bedroom house – Wohn / Esszimmer und Küche unten und 3
Schlafzimmer oben.
Immigration
Nach ihrer Unabhängigkeit 1947 kamen Inder in großen Scharen nach England
und arbeiteten als Busfahrer, in Gießereien oder Textilfabriken, spätere
Ankömmlinge in Corner Shops oder Postagenturen. Eine große Zahl kam
zwischen 1965 und 1972 als Idi Amin 50.000 Gujaratis aus Uganda warf, dazu
kamen weitere 30.000 ugandische Asiaten.
Bis zum „Commonwealth Immigrants“- Gesetz von 1962 konten alle Bürger des
Commonwealth ungehindert ins VK einwandern. Am 20. April 1968 hielt Enoch
Powell seine berüchtigte „Rivers of Blood“ Rede, in der er die Auswüchse von
unkontrollierter Einwanderung aufzeigte. Obwohl Edward Heath ihn aus seinem
Schattenkabinett entließ, erhielt er großen Zuspruch und eine
Meinungsumfrage zeigte, dass 74% seiner Meinung waren. Als drei Tage später
die „Race Relations Bill“ im Parlament diskutiert wurde, kam es landesweit zu
Streiks aus Protest gegen Powells Entlassung. Viele Immigranten aus Indien und
Pakistan versuchten illegal – meist nachts – an der britischen Küste zu landen
und wurden von der Polizei regelrecht gejagt. Da es in GB kein Meldewesen
gibt, waren Einwanderer nicht mehr auszumachen, wenn sie einmal in ihren
Großfamilien der großen Industriestädte verschwunden waren. Ab 1972
durften nur noch Leute mit Arbeitserlaubnis oder mit Eltern oder Grosseltern,
die in GB geboren waren, einwandern.
In den 1980er Jahren kam es wiederholt zu Rassenunruhen von Immigranten
aus den 1960er und 1970er Jahren, wie z.B. in Tottenham, Brixton (London) und
Toxteth (Liverpool; hohe Arbeitslosigkeit wg. der starken Zunahme an
Containern, Chapeltown (Leeds) und der Moss Side (Manchester), nachdem die
konservative Regierung den „Vagrancy Act“ von 1824 verschärft hatten, so dass
Leute angehalten und untersucht werden konnten, die unter „angemessenem
Verdacht“ standen. Gründe für die Unruhen waren der Niedergang der
Stadtteile, die sog. „Inner Cities“, schlechte Unterbringung und hohe
Arbeitslosigkeit. Er wurde unverhältnismäßig oft auf Schwarze angewandt,die
aber bereits in England geboren waren. Im Stadtteil Broadwater Farm von
Tottenham war Cynthia Jarrett aus der Karibik nach einer Hausdurchsuchung an
Herzversagen gestorben und in den darauffolgenden Unruhen, angeheizt durch
den Tod einer Schwarzen in Brixton wurde der Polizist Keith Blakelock
erschossen. Bernie Grant, Fraktionsvorsitzender der Labourfraktion in Haringey
und späterer Unterhausabgeordneter für Tottenham wurde angeklagt, weil er
gesagt haben soll, dass "the police got a bloody good hiding", jedoch hatte er
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gesagt, "The youths around here believe the police were to blame for what
happened on Sunday and what they got was a bloody good hiding." Der
damalige Innenminister Douglas Hurd nannte ihn den „Hohepriester der
Unruhen“ und die Presse „Barmie Bernie“.
Liverpool hat noch eine besondere Situation. Es ist „die falsche Stadt, im
falschen Jahrhundert, auf der flaschen Seite von England.
2011 – 466.400 Einwohner / 1931 – 846.101 Einwohner (von 1971-1981 Verlust
von 100.000 Einwohnern): Verlust von Nahrungsmittelindustrie (durch
Importe), Colin & Lyle, Werften, Dunlop, Leyland – zwischen 1960 und 1979
wurden 250.000 Arbeiter entlassen.
Erneute Unruhen gab es im August 2011 in denselben Städten.
Vieles hat sich also in GB verändert, vor allem wirtschaftlich, was man auch in
unserer Partnerstadt Norwich verfolgen kann.
Hier war früher ein Zentrum der Schuhindustrie (Start-rite, Van Dal, Northvic),
die fast völlig zum Erliegen gekommen ist.
Boulton & Paul, die ursprünglich Fertighäuser bauten und die Hütten für Scotts
Antarktikexpedition herstellten, danach Motoren für Motorboote und ab dem
1. Weltkrieg Flugzeuge;Barnards (Wirenetting), Laurence Scott (Electrical
engineers),
Es gab die Schokoladenfabrik von Rowntree Mackintosh, wo heute ein
Einkaufszentrum „Chapelfield“ ist. Ursprünglich hießen sie Caley’s, die neben
Schokolade und Mineralwasser auch Christmas Crackers herstellten. In den
1930er Jahren wurden sie von Rowntree übernommen, die später mit
Mackintosh zusammengingen, dann von Nestlé übernommen und 1996
geschlossen.
HMSO, die Bundesdruckerei, wurde in den 1970er Jahren geschlossen.
Jarrolds Druckerei, 1810 gegründet, die einst 2000 Beschäftigte hatte, wurde
2004 nach Indien verkauft.
Colmans Senf und Getränke (1814 gegr.) gehört zum Unilever-Konzern und
die Versicherung Norwich Union (1797 gegr.), in der früher ganz Generationen
aus Norwich arbeiteten, wurde 2009 von der Aviva-Gruppe übernommen und
rigoros umstrukturiert
die Norwich Brewery, die letzte der vielen kleinen Brauereien (Morgans,
Steward and Patteson, Youngs Crawshay and Youngs, Bullard and Son), schloss
1985, nachdem Holsten-Bräu hier noch einige Jahre ein Lager hatte.
Bonds Department Store in Ber Street, der 122 Jahre im Familienbesitz war,
wurde bereits 1982 Teil von John Lewis Partnership, wurde aber erst 2001 unter
dem Namen John Lewis geführt.
Heute herrschen vor allem Dienstleistungen vor:
Neben Aviva gibt es weitere Versicherungs und Finanzdienstleister.
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Archant war früher als Eastern Counties Newspapers bekannt mit den Norwich
Evening News und Estern Daily Press
Südlich von Norwich liegt der Norwich Research Park mit über 30
Forschungsstätten (Institut der Nahrungsforschung, John Innes Centre
(Forschungscenter für Pflanzen und Microbiologie), die UEA und das Norfolk
and Norwich Universitätskrankenhaus.
Im Bereich des Bahnhofs gegenüber dem Nelson Hotel und entlang der Prince
oft Wales Road hat sich entlang des Flusses Wensum eine Amüsierzeile
entwickelt, die besonders am Wochenende häufig zum Schauplatz des
berüchtigten Binge-Drinking wird. Wenn man hier langgeht, ist man
erschrocken über das große Aufgebot an Polizisten, die darüber wachen, dass
hier nichts eskaliert.
Positiv muss man vermerken, dass die Stadt ist durch Blumenschmuck bunter
und offener geworden ist, viele Lokale haben Außenrestauration, das Essen in
den Pubs ist dank geänderter Schankzeiten vielfältiger und qualitativ besser
geworden. Als ich das erste Mal nach Norwich kam, wurde mir der Spruch
„There’s a church for every week oft the year and a pub for every day oft the
year” bekannt. Es sollen einmal mehr als 600 gewesen sein und um 1900 waren
es noch 561. Im Zweiten Weltkrieg wurden mehr als 100 Pubs durch
Luftangriffe in Norwich zerstört und in den 1960er Jahren, als man mit der
Atlstadtsanierung begann, wurde weitere Pubs geschlossen. Allein in der King
Street gab es 58 Kneipen, heute gibt es noch 1, „King“ und wahrscheinlich
öffnet „The Ferry Boat Inn“ demnächst wieder. Ähnlich war es in anderen
Straßen und in einem überschaubaren Zeitraum schlossen allein in drei Straßen
138 Pubs. Die verbliebenen Pubs wurden von nationalen oder internationalen
Brauereien übernommen, auch die Brauereien aus East Anglia, Adnams und
Greene King haben viele Pubs aufgegeben, häufig für Bauland. Viele Pubs
haben auch ihren Namen verändert. In den EEN gab es sogar eine Kampagne
“Love our Local”.
Trotzdem geht das Pub-Sterben weiter, Bier und andere Getränke sind teuer
und deshalb füllen sich die Pubs erst in den späten Abendstunden.Mit den Pubs
sterben auch die hier praktizierten Sportarten wie Darts, Pool und Snooker.
Was nicht besser geworden ist, ist die Anbindung an das restliche England. Der
Satiriker Malcolm Bradbury äußerste bereits vor Jahren „Norwich is cut off
from England on three sides by the sea and on the fourth by British Rail.”
Norwich ist die einzige Großstadt Englands, die an ein überregionales
Autobahnnetz angeschlossen ist. Die Autobahn M 11 geht hinter Cambridge in
eine zweispurige Landstraße über, aber 2013 soll endlich mit dem
durchgängigen vierspurigen Ausbau begonnen werden.
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