filmtage - Lichtwerk
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Olav Meyer-Sievers wurde 1957 geboren. Den gelernten Beruf des Fotografen hängte er an den Nagel, um Kreativdirekter einer Eventagentur zu werden. Er lebt als freiberuflicher Kommunikationsberater, Trauerredner, Workshopleiter und Notfallhelfer des Kriseninterventionsteams in Hamburg. DIE PRÜFUNG von Nimrod Rinot / Israel 2007 / 18 Min. Uri versetzt mit seinem Besuch seinen Vater in Panik: Freund Itay wird verleugnet, damit der Kleine nichts merkt. Dabei will Uri eigentlich nur Basketball spielen. EIN GEBET IM JANUAR v. Ofir Raul Graizer / Israel 2006 / 11 Min. Der letzte Sabbat in einer Beziehung. Ein letztes Mal zusammen essen, beten und miteinander schlafen. SELBSTBEDIENUNG von Doron Alon / Israel 2008 / 7 Min. Nachts im Waschsalon kommen sich Idan und Mike näher, ein Gespräch über Bücher und schnelle Küsse im Dunkeln inklusive… SHOTGUN von Ron Hirschmann / Israel 2007 / 17 Min. Auf dem Weg ins schwule Leben ist Bruce Springsteen ein schlechter Ratgeber. Der neue Klassenrebell aber auch. RETTUNG VON HINTEN von Nimrod Rinot / Israel 2012 / 8 Min. Schwester Nona, wir haben ein Analproblem! Steh uns bei, Lady G! DIFFUSES LICHT MATINEE! LESUNG mit dem Autor Olav Meyer-Sievers: Nach der Scheidung der Eltern lebt Tom mit seiner Mutter wie in einer Wohngemeinschaft zusammen, und mit Till hat er auch die Hürde des Coming-out locker überstanden. Die Frischverliebten fahren in den Urlaub, doch als sie zurückkommen, ist etwas Furchtbares geschehen: Toms Mutter hat Selbstmord begangen. Tom lernt, dass Nähe und Verlust zusammen gehören, und aus Angst vor weiteren Enttäuschungen zieht er sich in seine Kifferträume zurück. Ein halbes Leben rauscht wie hinter einer Glasscheibe an ihm vorüber, bis ihn eine neue Katastrophe aus der Apathie reißt. Flokatis, Jimi Hendrix und leichte Drogen: die „fetten“ 1970er und 1980er Jahre nehmen in diesem Roman noch einmal Gestalt an. Meyer-Sievers hat mit Tom einen charmanten Antihelden geschaffen, der am liebsten ein Pfeifchen reinzieht und den großen Durchblick sucht. Am Ende gelingt ihm das auch, doch anders als erwartet. PROGRAMM DAS PROGRAMM AUF EINEN BLICK 20. BIELEFELDER SCHWULE FILMTAGE 2015 Im Anschluss an die Lesung zeigen wir den Film FASSBINDER. BEAR WITH ME Orly Buiums sympathischer Dokumentarfilm erzählt die Geschichte einer israelischen „Bear Community“, einer Gruppe schwuler Männer, die sich über ihren Look und ihre Vorlieben definieren. Sensibel und lakonisch werden die Herausforderungen des Alltags beschrieben: Gewichtsprobleme, Einsamkeit, aber auch das „kleine Glück“ eines Flirts. Im Mittelpunkt stehen vier Charaktere: Paz, Daniel und das Paar Motti & Motti. Der Film folgt den Männern durch ein Jahr der Entscheidungen, in dem es um nicht weniger als das Überleben gehen wird… Danielův Svět, Tschechische Republik 2014, 74 Min., Regie: Veronika Liskova HÄRTE Daniel, ein 25-jähriger Literaturstudent, liegt in der Badewanne. Aus dem Off ertönt seine Stimme: „Ich war noch nie mit einem Jungen oder Mädchen zusammen, trotzdem kann ich mich über einen Mangel an Liebe in meinem Leben nicht beklagen.” Doch wie ist es für einen jungen Mann, DO FR SA SOMO DI MI 54: THE DIRECTOR‘S CUT 19.00h 19.00h BEAR WITH ME 23.00h BEIRA-MAR 19.00h DANIEL‘S WORLD 21.00h DARKER THAN MIDNIGHT 23.00h DIFFUSES LICHT (Lesung) 13.30h HÄRTE 21.00h KURZFILMROLLE: GAY SHORTS ISRAEL JONGENS 21.00h 21.00h LILTING 21.00h DIE MENSCHENLIEBE 19.00h Schreis hallt laut in DIE MENSCHENLIEBE nach. Noch immer haben Menschen mit Behinderung kaum die Möglichkeit, ihr Begehren selbstbestimmt zu leben. Jochen muss sich verzweifelt gegen seine Schwester wehren. Die konfisziert seine Pornos und negiert seine Gefühle denn sie weiß, dass ihr Bruder das doch gar nicht will. Sven sitzt im Rollstuhl und kann seine Bisexualität nur ausleben, wenn er dafür bezahlt. Diese Gesellschaft sieht ihre Behinderten als ewige Kinder. Unschuldig wie Adam und Eva vor dem verdammten Apfel. DIE MENSCHENLIEBE hingegen plädiert für einen gleichberechtigten Sündenfall und gibt den Protagonisten damit ihre Würde wieder. QUEEN OF AMSTERDAM 21.00h 21.00h SOMETHING MUST BREAK 19.00h THE SURFACE 19.00h Programmänderungen möglich! Aktuelle Infos auf filmtage.schwur.net und lichtwerkkino.de EINTRITT SCHWULE FILMTAGE Eintritt normal ermäßigt FESTIVAL-PASS 9,50 T | mit Kino-Pass 8,00 T | mit Kino-Pass 7,50 T 6,00 T FESTIVAL-PASS einmalig8,50 T | mit Pass alle Filme für schwule filmtage Härte, Deutschland 2015, 89 Min., Regie: Rosa von Praunheim DIE MENSCHENLIEBE „Ich will eine Frau!“, brüllt der behinderte Onkel in Fellinis Amarcord von seinem Baum in die Welt hinaus. Peinlich berührt und hilflos versuchen seine Verwandten, ihn zum Schweigen zu bewegen. Das Echo dieses IM RAVENSBERGER PARK HOW TO WIN AT THE CHECKERS 19.00h Bielefelder Wenn Karate-Champion Andreas Marquardt über sich nachdenkt, überkommt ihn Bitternis: „Ich habe keine Gefühle zugelassen. Ich war ein eiskalter Typ, ein Block, mir war alles scheißegal.“ Als er zwei Jahre alt war, übergoss ihn sein Vater mit Wasser und stellte ihn bei Minustemperaturen auf den Balkon. Ein anderes Mal zerquetschte er ihm die Hand. Mit Sechs begann die Mutter, ihn zu verführen: „Dein Schwanz gehört mir, Freundchen.“ Später wurde Andreas Zuhälter, verdiente Millionen. Bis er in den Knast kam. Nur Marion hielt zu ihm, die Schöne, die für ihn auf den Strich ging und ihm Mut machte ... In einer Mischung von Interviews und nachinszenierten Szenen aus der Autobiografie von Andreas Marquardt beschreibt Rosa von Praunheim ein Leben, das aus Demütigung und Angst in Verachtung, Selbsthass und Brutalität umschlägt. Ein erschütternder Einblick in die existenziellen Verletzungen einer Seele durch familiäre Gewalt und die verzweifelte Gegenwehr. lichtwerk FASSBINDER 23.00h14.30h 4,50 T Die Menschenliebe, Deutschland 2014, 99 Minuten, Regie: Maximilian Haslberger Israel 2013, 58 Min., Regie: Orly Buium, hebr. OF m. engl. UT DANIEL‘S WORLD FILM wenn sich diese Liebe auf kleine Jungen richtet, sein Begehren nie ausgelebt, sich nur auf sexuelle Fantasien beschränken kann oder medikamentös unterdrückt werden muss? Der Film begleitet Daniel bei seinem Kampf um Selbstakzeptanz und der hoffnungslosen Suche nach einem Freund. Über schlichten, wohlkomponierten Bildern liegt immer seine Off-Stimme, die selbstreflektierend zu klären versucht, wie er mit seinem Coming-out und seinen unerfüllbaren Sehnsüchten umgehen und ein erfülltes Leben führen kann. Da sie weder die Stimme ihres Protagonisten verfremden, noch sein Gesicht unkenntlich machen wollte, entschied sich Veronika Lišková nach Treffen mit mehr als 20 pädophilen Männern für Daniel, dem wohl bewusst ist, wie angreifbar er sich macht, der aber trotzdem ungewöhnlich offen mit seiner Prägung umgeht. 21.05. bis 27.05.2015 mittwochsFilm Das SchwulenReferat der Universität Bielefeld präsentiert an jedem ersten Mittwoch im Monat im Filmhaus Bielefeld schwules oder queeres Kino und zeigt euch Filme aus der aktuellen Produktion oder auch schon mal ältere Werke, von denen wir denken, dass man sich an sie erinnern sollte. Mittwoch 3. Juni | 20.00h | PRIDE PRIDE erzählt die wahre Geschichte eines Bergarbeiterstreiks in Wales in der homophoben Thatcherzeit der achtziger Jahre. Als eine Handvoll schwuler Londoner Aktivisten beschließt, die Streikenden zu unterstützen, folgt ein Zusammenstoß der Kulturen … Pride, UK 2014, 120 Min., Regie: Matthew Warchus Filmhaus Bielefeld, August-Bebel-Str. 94 StadtBahn Rathaus, August-Schroeder-Straße Eintritt 5,00 Euro B IL Ä U M ZUM JU W IR Z E IG E N TA U F S R E R NU GEN! FÜHRUN 20. bielefelder schwule filmtage 21.5.~ 27.5.15 filmtage.schwur.net 20. BIELEFELDER SCHWULE FILMTAGE 2015 PROGRAMM 21.05. bis 27.05. 2015 HOW TO WIN AT CHECKERS (EVERY TIME) Die ärmlichen Außenbezirke von Bangkok sind eine Welt, in der man sehr früh lernt, erwachsen zu sein. Nach dem Tod beider Eltern leben der elfjährige Oat, seine kleine Schwester und sein älterer Bruder Ek bei ihrer Tante. Ek arbeitet in einer Stricher- und Transenbar und hat schon seit der Schulzeit eine Liebesbeziehung mit Jai, dem Sohn reicher Eltern. Diese ungleiche Liebe wird auf eine entscheidende Probe gestellt, als der jährliche Tag der Einberufung naht, an dem per Lotterie entschieden wird, wer zum Militärdienst muss und wer zu Hause bleiben kann. Der kleine Oat stiehlt beim Mafiachef der Gegend Geld, um damit den geliebten Bruder, den Ernährer der Familie, vom Militär freizukaufen. Das hat dramatische Folgen. Aus der Sicht des kleinen Bruders erzählt, wirft der Film einen erfrischend ungeschönten und unvoreingenommenen Blick auf ein eigentlich liebevolles Milieu, in dem jedoch die gesellschaftlichen Verhältnisse von Käuflichkeit, Korruption und falschen Idealen bestimmt sind. How To Win At Checkers (Every Time), Thailand, USA, Indonesien 2015, 80 Min., Regie: Josh Kim BEIRA-MAR - SEASHORE Martin und Tomaz, seit Jahren gute Freunde, befinden sich auf dem Sprung ins Erwachsenenleben. Wegen einer Erbschaftsangelegenheit schickt Martins Vater seinen Sohn in die Heimat der Familie im Süden Brasiliens. Tomaz begleitet ihn dorthin. Der kleine Abstecher in den Küstenort entwickelt sich für beide zur großen Reise zu sich selbst. Denn nicht nur das Meer vor den Türen des Landhauses übt eine langsame, aber unaufhaltsame Sogkraft aus – auch die beiden Freunde untereinander. Atmosphärisch dicht folgt Filipe Matzembachers und Marcio Reolons autobiografisch inspiriertes Spielfilmdebüt seinen beiden Hauptfiguren in ein Wochenende, das deren Beziehung nachhaltig verändern wird. Beira-Mar ist ein Spaziergang durch die Grenzgebiete zwischen Liebe und Freundschaft – eine Auslotung von sexueller Orientierung und persönlicher Identität. Die hervorragende Kamera ergründet die vielschichtigen Gefühlszu- stände der Protagonisten ebenso wie die Tonspur das Meeresrauschen: behutsam und gewaltig zugleich. Stets auf Augenhöhe mit Sujet und Figuren, schafft der Film einen Augenblick des Zaubers und der Zärtlichkeit. Manchmal sind das Suchen und das Finden von Liebe eben ein und dasselbe. Beira-Mar, Brasilien 2015, 83 Min., Regie: Filipe Matzenbacher, Marcio Reolon 54: THE DIRECTOR’S CUT „Wir haben das Ausgehen revolutioniert“, sagt Klubbetreiber Steve Rubell. Im legendären Studio 54, der Mutter aller Nachtclubs seit der Erfindung von Disco, wurde aus Clubbing mehr als nur Socialising zu Musik. Jenem prunkvollen Mix aus Art Déco und Plüsch, frivolem Siebziger-Hedonismus und drogengestärktem 24-hours-Partypeople-Tum setzte Regisseur Mark Christopher 1998 ein Denkmal. Auf Wunsch der Produzenten wurde sein Film über die New Yorker Edeldisco jedoch stark verändert und kam mit 25 Minuten neu gedrehtem Material und einem vom Originalscript abweichenden Ende ins Kino. 17 Jahre nach der Premiere der Produzentenfassung zeigte die Berlinale 2015 erstmals die mühsam rekonstruierte Urfassung der Geschichte vom jungen blondgelockten Jersey Boy Shane O’Shea, der sich in der berückend glitzernden Sex, Drugs and Disco-Welt verliert, und erst kurz vor der polizeilichen Schließung des Clubs den Absprung schafft. Die integrale Version ist wuchtiger, düsterer, drogenschwangerer und vor allem schwuler als die damals autorisierte Bearbeitung. gen, aber völlig überforderten Vater kann er davon nichts erzählen, der hat mit Siegers älterem Bruder Eddy schon genug Probleme. Aber wie soll er sich jetzt auf den Wettkampf vorbereiten? Und auf das Leben? Mischa Kamps ursprünglich für das holländische Fernsehen konzipierte Liebesgeschichte wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet, u.a. mit dem Sir-Peter-Ustinov-Jugendfilmpreis beim Kinderfilmfestival „Lucas“ in Frankfurt. „JONGENS erzählt auf wunderbare Weise die universelle Geschichte vom Wunder, der Aufregung, den Ängsten und den Unsicherheiten der ersten Liebe“ (Frameline). Jongens, Niederlande 2014, 78 Min., Regie: Mischa Kamp LILTING Nach dem Unfalltod von Kai besucht Richard (Ben Wishaw, DAS PARFUM) sein Lebenspartner, Kais Mutter Junn im Seniorenheim Beide kennen sich kaum Junn, die in China aufgewachsen ist, lebt seit 40 Jahren in England, hat aber nie die fremde Sprache gelernt Richard ist für sie ein Fremder, der ihr ihren Sohn weggenommen hat Dass Kai schwul war, hat er ihr nie erzählt Behutsam, ohne gemeinsame Sprache und ohne gemeinsame Erinnerungen, nehmen die beiden mit Hilfe der Übersetzerin Vann Kontakt zu einander auf Sie verstehen schließlich, dass man Liebe und Trauer teilen kann, ohne sie übersetzen zu müssen. LILITNG wurde 2014 beim Sundance International Film Festival uraufgeführt. Ula Pontikos wurde dort mit dem Kamerapreis ausgezeichnet, Hong Khaou für den Großen Preis der Jury nominiert. Lilting, UK 2014, 86 Min., Regie: Hong Khaou 54: The Director’s Cut, USA 2015, 106 Min., Regie: Mark Christopher SOMETHING MUST BREAK JONGENS Sebastian verliebt sich in Andreas. Und Andreas verliebt sich in Sebastian. Eine zärtliche, manchmal heftige Liebesgeschichte zwischen einem androgynen Jungen und einem anderen, der nicht schwul ist, beginnt. Zusammen rebellieren sie gegen die Langeweile der bürgerlichen Ikea-Welt. Sebastian besteht auf seinem Freiraum zwischen den Geschlechtern. Andreas will die Frau in Sebastian, die Ellie heißt und immer mehr Sommer in Noordholland. Der 15jährige Sieger läuft die 100 Meter unter 13 Sekunden. Sein neuer Teamkollege, mit dem er sich auf den Staffelwettkampf vorbereitet, ist der selbstbewusste Marc. Nach dem Training, bei der Abkühlung im See, kommt es völlig überraschend zum Kuss – und plötzlich ist Sieger zum ersten Mal verliebt. Seinem warmherzi- Aufmerksamkeit verlangt. Etwas muss kaputt gehen – entweder die Beziehung von Andreas und Sebastian oder die Gesellschaft, die will, dass alle gleich sind. Ester Martin Bergsmarks (SHE MALE SNAILS) erster Spielfilm entstand nach dem Roman „You Are the Roots that Sleep Beneath My Feet and Hold the Earth in Place“ des Co-Autors Eli Levén. SOMETHING MUST BREAK wurde beim Internationalen Filmfestival Rotterdam mit dem Tiger Award ausgezeichnet, beim Internationeln Filmfestival Göteborg erhielt Bergsmark das MaiZetterling-Stipendium. Something must break, Schweden 2014, 81 Min., Regie: Ester Martin Bergsmark FASSBINDER - LIEBEN OHNE ZU FORDERN Als Rainer Werner Fassbinder, der wohl bedeutendste deutsche Nachkriegsregisseur, 1982 im Alter von nur 37 Jahren kometenhaft verglühte, hinterließ er in der europäischen Filmlandschaft ein bis heute nicht wieder gefülltes Vakuum und ein einzigartiges, vielschichtiges und facettenreiches Werk von erstaunlicher Konsequenz und Schlüssigkeit. Der dänische Filmregisseur und -historiker Christian Braad Thomsen war seit 1969 eng, wenn auch respektvoll distanziert mit Fassbinder befreundet. Fassbinder – Lieben ohne zu fordern sind seine persönlichen Erinnerungen auf der Basis von in den Siebzigerjahren geführten Gesprächen und Interviews mit Fassbinder und dessen Mutter Lilo. Dazu kommen aktuelle Interviews mit Irm Hermann und Harry Baer, die beide zum engsten Kreis um Fassbinder gehörten. Ausgehend von Fassbinders außergewöhnlicher Kindheit in einem traumatisierten Nachkriegsdeutschland, ist der in sieben Kapitel aufgeteilte Film eine erhellende, intime und bewegende Hommage, die von der anhaltenden Aktualität von Mensch und Werk zeugt: Gerade heute fordern sie zur ästhetischen, kreativen und kritischen Auseinandersetzung und zu Reibungen heraus. Fassbinder - Lieben ohne zu fordern, Dänemark 2015, 109 Min., Regie: Christian Braad Thomsen QUEEN OF AMSTERDAM (CHEZ NOUS) Was hat die Drag-QueenBar „Chez Nous” im Herzen Amsterdams wohl mit Griechenland gemeinsam? Richtig: Beide haben unbedeutende kleine Liquiditätsprobleme, nur dass im schmucken „Chez Nous” das Bier ausgeht – kreisch! Spätestens jetzt besteht dringender Handlungsbedarf. Doch woher Geld nehmen, wenn nicht stehlen? Und das ausgerechnet kurz vor der Gay Pride Parade. Wir sind gespannt… DARKER THAN MIDNIGHT Queen Of Amsterdam war in diesem Jahr eine zufällige Entdeckung in letzter Minute. Wie konnten wir nur ohne diesen Film leben? Eine abstruse und herzerwärmende Komödie. Mit Alex Klaasen (MATTERHORN) als bezaubernde Fummeltrine Bertie. Sebastiano Risos intelligentes Regiedebut basiert auf dem Leben Davide Cordovas, der nach einer harten Jugend in Sizilien als Drag Queen Fuxia auf einer römischen Bühne zu Berühmtheit gelangte. Newcomer Davide Capone zeigt eine beeindruckende Präsenz. Mit seinem roten Schopf und der androgynen Erscheinung gelingt ihm eine einzigartige und fesselnde Performance. „Eine dramatische coming-ofage story... Unübersehbar beeinflusst von den jugendlichen Helden Truffauts und Gus Van Sants“ Cineuropa. Queen of Amsterdam, Komödie, Niederlande 2013, 101 Minuten, Regie: Tim Oliehoek Italien 2014, 98 min, Regie: Sebastiano Riso THE SURFACE Der junge sensible Evan, als Waise aufgewachsen, hatte es nicht immer leicht. In seiner Beziehung mit dem forschen Chris machen sich zudem schleichend die finanziellen und sozialen Unterschiede der beiden bemerkbar. Sie lieben sich, aber dennoch kratzt das an der Idylle. Bei einem Flohmarkt in der Nachbarschaft stößt Evan auf eine alte Super-8 Kamera, die in einer Kiste mit verstaubten Filmrollen liegt. Darauf zu sehen sind 2 Teenager, deren Freundschaft etwas Geheimnisvolles birgt. Bald lernt Evan den etwas älteren Peter kennen, der sich als einer der Jungs auf den Filmrollen entpuppt. Aus einem harmlosen Flirt entwickelt sich schnell eine leidenschaftliche Affäre, die nicht unentdeckt bleibt. Kann sich Evan zwischen dem mysteriösen Peter und seiner Langzeitbeziehung mit Chris entscheiden? THE SURFACE verführt den Zuschauer durch sommerliche Bilder unschuldiger Jugendtage und lässt uns mit Evan den romantischen Zauber einer neuen Liebe spüren. The Surface, USA 2015, 80 Minuten, Regie: Michael J. Saul KURZFILME: Israel 2003–2012, 98 Minuten GAY SHORTS ISRAEL Sieben preisgekrönte Kurzfilme erzählen von der Vielfalt des schwulen Lebens im „Heiligen Land“. Spannend, abgründig, humorvoll. DEEP RED von Eddie Tapero / Israel 2009 / 20 Min. Gur und Yuval rauben alte Schwule aus, um Geld für ihren Neustart in Berlin aufzutreiben. Doch dann passiert etwas, dass Gur zum Nachdenken bringt… EIN ANDERER KRIEG von Nadav Gal / Israel 2003 / 14 Min. Ausgerechnet Noni, der Kleinste aus der Klasse, soll im Schultheaterstück den König David spielen. Das kann doch nur schief gehen…