JFF PROGRAMMHEFT
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JFF PROGRAMMHEFT
1. 2015 19. – 22.2. Programm Donnerstag, 19. 2. 19.30 Uhr Am Ende ein Fest Eröffnungsfilm 20.30 Uhr Get – Der Prozess der Viviane Amsalem 21.30 Uhr Liebesbriefe eines Unbekannten Freitag, 20. 2. 19.00 Uhr Dancing Arabs 19.15 Uhr L’Chaim – auf das Leben! Regisseur anwesend D ie Jüdischen Filmtage in Fürth gehen 2015 zum ersten Mal mit einem abwechslungsreichen Programm aus 14 Filmbeiträgen an den Start. Jährlich wählen das Jüdische Museum Franken und das Babylon Kino für die Jüdischen Filmtage Fürth Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus, die aktuelle Aspekte jüdischen Lebens in all seiner Vielfalt zeigen, gängige Klischees des »Jüdischen« konterkarieren und die Möglichkeit zur breiten Diskussion in der Gesellschaft schaffen. In diesem Jahr legen die Filmtage einen Schwerpunkt auf den schwulen Film aus Israel. Gelebte Homosexualität in unterschiedlichen jüdischen Lebenswelten Israels spiegeln sich auf überraschende und zum Teil provokante Weise in den ausgewählten Filmen wider. Weitere Filme im Programm kreisen um das Älterwerden, um Punkjuden, um den jüdischen Feminismus, um israelischpalästinensische Themen und die jüdische Geschichte. Beteiligen Sie sich an spannenden Filmgesprächen und Podiumsdiskussionen und treffen Sie die FilmemacherInnen persönlich. Am Festivalsonntag ist ein koscher-style Brunch geboten, mit dem sie auch kulinarisch das traditionelle und das moderne Israel kennenlernen können. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung bei der Sparkasse Fürth, den Fürther Nachrichten, der Stadt Fürth, Radio Z und dem Trägerverein Jüdisches Museum Franken e. V. www.juedische-filmtage.de 21.00 Uhr God’s Neighbours 21.30 Uhr Gay Shorts Israel Samstag, 21. 2. 14.00 Uhr The Other Son 15.30 Uhr Bear With Me 16.00 Uhr 183 Tage – der Auschwitz-Prozeß Regisseur anwesend 17.00 Uhr Liebesbriefe eines Unbekannten 19.00 Uhr Café ta’amon Regisseur anwesend 20.00 Uhr Du sollst nicht lieben anschließend Podiumsdiskussion 21.30 Uhr Punk Jews Sonntag, 22. 2 12.00 Uhr Dancing Arabs 13.00 Uhr Du sollst nicht lieben 14.00 Uhr Café ta’amon 15.00 Uhr God’s Neighbours 16.15 Uhr Gay Shorts Israel 17.00 Uhr Der letzte der Ungerechten 18.00 Uhr Get – der Prozess der Viviane Amsalem anschließend Podiumsdiskussion 21.00 Uhr The Other Son Eröffnungsfilm Am Ende ein Fest Mita Tova – The Farewell Party Israel/Deutschland 2014 / Regie: Sharon Maymon, Tal Granit / Darsteller: Ze’ev Revach, Aliza Rosen, Ilan Dar / 95 Min. / hebr. OF m. dt. UT Eine Gruppe von Senioren hat sich in einem Altersheim in Jerusalem um den 72-jährigen Ezekiel, einen Tüftler und Erfinder, zusammengeschlossen: Sie wollen Max, einem ihrer Freunde helfen, indem sie ihm das Sterben erleichtern. Zusammen mit einem pensionierten Tierarzt, der die Beruhigungsmittel besorgt, und einem ehemaligen Polizisten – der die Beweise verwischen soll – suchen sie nach dem besten Weg, um Max’ Wunsch zu erfüllen. Da keiner sich tatsächlich dazu überwinden kann, Max zu töten, baut Ezekiel eine Maschine, mit der der Sterbende sich selbst töten kann. Bald schon ist diese Maschine in aller Munde und Menschen aus ganz Jerusalem strömen zu dem Altersheim, um ihre Liebsten von ihren Leiden zu befreien. Ezekiel, seine Frau Lavana und Dr. Daniel sehen sich plötzlich einem moralischen Dilemma ausgeliefert … Mit einer gesunden Portion schwarzen Humors packt der Film Themen wie Sterbehilfe und den Umgang mit alten Menschen in der israelischen Gesellschaft an. Vorstellung: Donnerstag, 19. 2. · 19. 30 Uhr Vor dem Film: Begrüßung durch Elisabeth Reichert, Kulturreferentin der Stadt Fürth. Spielfilme Get – Der Prozess der Viviane Amsalem Gett Israel/Frankreich/Deutschland 2014 / Regie: Shlomi Elkabetz, Ronit Elkabetz / Darsteller: Ronit Elkabetz, Menashe Noy, Simon Abkarian / 116 Min. / ab 0 Jahre / deutsche Fassung Tel Aviv, Israel: Viviane Amsalem will seit längerer Zeit die Scheidung von ihrem Ehemann. Doch in Israel gibt es keine zivilrechtlichen Ehen und daher auch keine Scheidungen. Um eine religiös geschlossene Ehe wieder aufzulösen, muss ein Rabbinergericht hinzugezogen werden. Und was noch dazu kommt: Der Ehepartner muss zustimmen. Doch ihr Ehemann Eliyahu denkt gar nicht daran, seine Einwilligung zu geben. So findet sich Viviane seit drei Jahren immer wieder im Gerichtssaal ein, um gegen die Setzung des männlichen Wortes als Gesetz zu kämpfen, das in letzter Instanz mächtiger zu sein scheint als das Gericht. Sie will die Absurdität des Tribunals überwinden, ihre Freiheit als Frau wieder zurückgewinnen und nicht aufgeben, selbst wenn der Kampf noch mehrere Jahre dauern sollte … Vorstellungen: Donnerstag, 19. 2. · 20. 30 Uhr Sonntag, 22. 2 · 18.00 Uhr im Anschluss Podiumsdiskussion: We Can Do It! – Über Frauen und Judentum TeilnehmerInnen: Rabbinerin Dr. Antje Yael Deusel, Bamberg; Lara Daemmig, Bet Debora Berlin; N.N. Moderation: Professor Dr. Micha Brumlik, emeritierter Professor am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft der Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt am Main Spielfilme God’s Neighbours Ha-Mashgihim Israel 2012 / Regie und Drehbuch: Meni Yaesh / Darsteller: Roy Assaf, Gal Friedman, Itzik Golan / 98 Min. / arab./hebr./yidd. OF m. engl. UT Vorschriften müssen befolgt werden. Für die »Aufseher« in der Tel Aviver Vorstadt Bat Yam heißt das, Frauen zu bedrohen, die ihrer Meinung nach unzüchtig gekleidet sind, oder Nachbarn, die sich nicht an die Shabbat-Regeln halten. Und wenn ein Straßenhändler die falschen Filme verkauft, landet er auch schon mal im Krankenhaus. Danach kiffen die jungen Männer und bauen Techno-Beats zu religiösen Texten. Anführer dieser Gang junger jüdischer Fundamentalisten ist Avi. Ausgerechnet er stellt die Gruppendynamik vor eine große Herausforderung, als er eine Frau bedroht, die nicht die Vorschriften befolgt – eine Frau, in die er sich verliebt. Der Film wirft einen ungewöhnlichen Blick auf ein wenig bekanntes, vibrierendes Stück Israel. Vorstellungen: Freitag, 20. 2. · 21.00 Uhr Sonntag, 22. 2. · 15.00 Uhr Spielfilme Dancing Arabs Israel 2014 / Regie: Eran Riklis / Darsteller: Tawfeek Barhom, Yaël Abecassis, Michael Moshonov / 104 Min. / arab./hebr. OF m. dt. UT 1987: Die erste Intifada. 1991: Der Golfkrieg. Zwei einschneidende Ereignisse im Nahen Osten, zwei entscheidende Stationen im Leben des jungen Sayed, der in einer arabischen Kleinstadt mitten in Israel aufwächst, umgeben von einer liebevollen Familie, die ein bisschen verrückt und ziemlich humorvoll ist. Doch alles ändert sich für Sayed, als er in einem Eliteinternat in Jerusalem Liebe und Mitgefühl erfährt und herausfindet, wer er wirklich ist. Dort wechselt er seine Identität, um ein neues Leben zu beginnen – er ist nicht länger tanzender Araber. Vorstellungen: Freitag, 20.2. · 19.00 Uhr Sonntag, 22. 2. · 12.00 Uhr Spielfilme The Other Son Le Fil d’autre Frankreich 2012 / Regie: Lorraine Lévy / Darsteller: Emmanuelle Devos, Pascal Elbé, Mehdi Dehbi, Jules Sitruk / 106 Minuten / OmU Die israelische Familie Silberg trifft auf die palästinensische Fami lie Al Bezaaz‘. Vor einigen Wochen ist entdeckt worden, dass die mittlerweile fast erwachsenen Söhne der Familien in ihrer Geburts klinik vertauscht worden sind. Joseph und Yacine wachsen in unterschiedlichen Kulturen und Religionen auf – Joseph in Tel Aviv und Yacine hinter der Grenze. Durch die Mütter der beiden kommt es zur ersten Annäherung der grundverschiedenen Familien … Vorstellungen: Samstag, 21. 2. · 14.00 Uhr Sonntag, 22. 2. · 21.00 Uhr Schwule Filme aus Israel Schwule Filme aus Israel Israel/Frankreich/Deutschland 2009 / Regie: Haim Tabakman / Darsteller: Zohar Strauss, Ran Danker, Tzahi Grad / 93 Min. / ab 12 Jahre / deutsche Fassung Israel 2013 / Regie: Yariv Mozer / Darsteller: Yoav Reuveni, Moran Rosenblatt, Yehuda Nahari, Yariv Mozer / 82 Min. / ab 16 Jahre / hebr. OF m. dt. UT Du sollst nicht lieben Einaym Pkuhot Aaron Fleischmann führt in der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde Jerusalems ein mustergültiges Leben. Er ist mit Rivka verheiratet und hat vier kleine Kinder. Dann jedoch lernt er den jungen Studenten Ezri kennen, der als Aushilfe in seinem Geschäft arbeitet. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, aber Aaron will seiner Leidenschaft nicht nachgeben. Der Rabbi Vaisben warnt ihn wohlweislich vor seinem neuen Freund, der aufgrund seines Lebenswandels bereits eine andere Gemeinde verlassen musste. Doch für Aaron wird es immer schwerer, einer Affäre zu widerstehen … »Brokeback Mountain im orthodoxen Jerusalem« schrieb die Presse über Tabakmans Film, denn der Regisseur wird mit großartigen Darstellern und einer sensiblen Inszenierung dem heiklen Thema mehr als gerecht. Vorstellung: Samstag, 21. 2. · 20.00 Uhr im Anschluss Podiumsdiskussion: » … und das ist gut so« – Schwul und jüdisch früher und heute TeilnehmerInnen: Martin Arie Rudolph, 1. Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg Andrea Kuhn, Leiterin des Nürnberger Internationalen Filmfestivals der Menschenrechte Thomas Pöschl, Vorstandsmitglied der Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK) e.V.; N.N. Moderation: Hannes Sulzenbacher, freischaffender Kurator und Co-Leitung von QWIEN – Zentrum für schwul/lesbische Kultur und Geschichte, Wien Sonntag, 22. 2. · 13.00 Uhr Liebesbriefe eines Unbekannten Snails In The Rain Tel Aviv, Sommer 1989. Das Leben des charmanten Linguistikstudenten Boaz gerät völlig außer Kontrolle, als ein unbekannter Verehrer dem 25-Jährigen immer leidenschaftlichere Liebesbriefe zukommen lässt. Geschmeichelt und gleichzeitig beunruhigt, beginnen erotische Erinnerungen aus seiner Vergangenheit die Gegenwart zu bestimmen … Yariv Mozers fesselnder Film nach einem Roman des israelischen Bestsellerautors Yossi Avni-Levy ist Psychokrimi und Coming-ofAge-Geschichte zugleich – herausfordernd und provozierend. Vorstellungen: Donnerstag, 19. 2. · 21. 30 Uhr Samstag, 21. 2. · 17.00 Uhr Schwule Filme aus Israel Bear With Me Israel 2013 / Regie: Orly Buium / Buch: Orly Buium, Erez Laufer / 58 Min. / hebr. OF m. engl. UT Orly Buiums sympathischer Dokumentarfilm erzählt die Geschichte einer israelischen »Bear Community«, einer Gruppe schwuler Männer, die sich über ihren Look und ihre Vorlieben definieren. Sensibel und lakonisch werden die Herausforderungen des Alltags beschrieben: Gewichtsprobleme, Einsamkeit, aber auch das »kleine Glück« eines Flirts. Im Mittelpunkt stehen vier Charaktere: Paz, Daniel und das Paar Motti & Motti. Der Film folgt den Männern durch ein Jahr der Entscheidungen, in dem es um nicht weniger als das Überleben gehen wird … Vorstellung: Samstag, 21. 2. · 15. 30 Uhr Gay Shorts Israel Kurzfilmprogramm / Gesamtspielzeit 95 Min. / ab 16 Jahre / hebr. OF m. dt. UT. Sieben preisgekrönte Kurzfilme erzählen von der Vielfalt des schwulen Lebens im »Heiligen Land«. Spannend, abgründig, humorvoll. Deep Red Eddie Tapero / Israel 2009 / 20 Min. Gur und Yuval rauben alte Schwule aus, um Geld für ihren Neustart in Berlin aufzutreiben. Doch dann passiert etwas, dass Gur zum Nachdenken bringt … Ein anderer Krieg Nadav Gal / Israel 2003 / 14 Min. Ausgerechnet Noni, der Kleinste aus der Klasse, soll im Schultheaterstück den König David spielen. Das kann doch nur schief gehen … Die Prüfung Nimrod Rinot / Israel 2007 / 18 Min. Uri versetzt mit seinem Besuch seinen Vater in Panik: Freund Itay wird verleugnet, damit der Kleine nichts merkt. Dabei will Uri eigentlich nur Basketball spielen. Ein Gebet im Januar Ofir Raul Graizer / Israel 2006 / 11 Min. Der letzte Sabbat in einer Beziehung. Ein letztes Mal zusammen essen, beten und miteinander schlafen. Selbstbedienung Doron Alon / Israel 2008 / 7 Min. Nachts im Waschsalon kommen sich Idan und Mike näher, ein Gespräch über Bücher und schnelle Küsse im Dunkeln inklusive … Shotgun Ron Hirschmann / Israel 2007 / 17 Min. Auf dem Weg ins schwule Leben ist Bruce Springsteen ein schlechter Ratgeber. Der neue Klassenrebell aber auch. Rettung von hinten Nimrod Rinot / Israel 2012 / 8 Min. Schwester Nona, wir haben ein Analproblem! Steh uns bei, Lady G! Vorstellungen: Freitag, 20.2. · 21.30 Uhr Sonntag, 22.2. · 16.15 Uhr Dokumentarfilme Dokumentarfilme Deutschland 2014 / Regie: Janusch Kozminski / 174 Min / deutsche Fassung, teilweise OmU D/NL/IL/F/B 2014 / Regie, Buch: Elkan Spiller / 89 Min. / deutsche Fassung mit engl. UT 183 Tage – der Auschwitz-Prozess Fünfzehn Jahre gingen ins Land der Täter, bis eine deutsche Staatsanwaltschaft erstmals systematische Ermittlungen gegen Angehörige der Lager-SS von Auschwitz einleitete. Obschon die Strafverfolgungsbehörden von Amts wegen verpflichtet waren, die von Deutschen begangenen Verbrechen aufzuklären, blieben die im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz (1940–1945) verübten Massenmorde weitgehend außer Verfolgung. Trotzdem, zu den großen Errungenschaften der politischen Kultur der alten Bundesrepublik gehörte der selbstkritische Umgang mit der schuldbeladenen Vergangenheit Deutschlands. Der Film geht auf das Handeln von vier Menschen ein (ein Metzger, ein Handelskaufmann, ein Apotheker, ein Kriminalbeamter), vier von 8.000 Männern und Frauen des Wachpersonals von Auschwitz. Es ist ein Versuch, verständlich zu machen, wie Zivilisation funktioniert. Er zeigt die Bereitschaft, auch jenen, die die Zivilisation in einem Blutmeer ertränkt haben, vor Gericht zu behandeln, als gehörten sie zu ihr. Zivilisation ist nicht der kurze, sondern der lange Prozess! Vorstellung: Samstag, 21.2. · 16.00 Uhr Der Regisseur ist anwesend! L’Chaim! Auf das Leben! Im Mittelpunkt des dokumentarischen Langzeitprojekts – der Dreh dauerte sieben Jahre – steht der charismatische und unangepasste Chaim Lubelksi. Auf amüsante und berührende Weise zeigt der Film, warum ein alter jüdischer Hippie zu seiner Mutter ins Altersheim zieht. Chaim Lubelski verkehrte im Jet Set von St. Tropez, war erfolgreicher Geschäftsmann in New York und ist ein jüdisch-orthodoxer Gelehrter. Mit 63 zieht er nach Antwerpen zu seiner Mutter, einer KZ-Überlebenden. Er kümmert sich hingebungsvoll um sie, fast rund um die Uhr. In seinem Langfilmdebüt L’Chaim! stellt uns der Produzent und Regisseur Elkan Spiller einen widerborstigen Eigenbrötler vor. Das Trauma Holocaust prägt Chaim in jeder Phase seines unangepassten Lebens. Der Film sucht aber nicht nur die historische Perspektive. Es ist ein zutiefst menschlicher Film, ein Film über Menschlichkeit unter allen Umständen. Wie lebt man weiter, wenn das familiäre Umfeld vernichtet wurde, physisch oder zumindest psychisch? Chaim lebt weiter … Vorstellung: Fr, 20.2. · 19.15 Uhr Der Regisseur ist anwesend! Dokumentarfilme Café ta’amon Deutschland 2013 / Regie: Michael Teutsch / Kamera: Hans-Albrecht Lusznat / 90 Min. / teilweise OmU Golda Meir trank hier Kaffee, ebenso Shimon Peres: Das Ta’amon ist eines der ältesten Lokale Jerusalems. Und weltberühmt. Es war der Treffpunkt politischer Aktivisten, Künstler, Literaten und Politiker. Über Israel und die Entwicklungen wurde heftig debattiert – damals wie heute. Das Café ist Geschichte im Mikrokosmos. 1936 gegründet, übernahm es in den 60er-Jahren wieder eine jüdische Familie. Zusammen mit Hamis, einem Moslem, bewirten sie Tag für Tag ihre Gäste. Genau diesen Alltag dokumentiert der Regisseur. Er zeigt das Bistro, seine Besitzer und die Gäste – er bewegt sich mit ihnen weg, um Geschichten nachzuspüren, und kommt zurück. Ins Ta’amon. Ein Dokument der Zeitgeschichte. Vorstellungen: Sa, 21.2. · 19.00 Uhr So, 22.2. · 14.00 Uhr Der Regisseur ist bei beiden Vorstellungen anwesend! Dokumentarfilme Punk Jews USA 2012 / Regie: Jesse Zook Mann / 58 Min. / englische Originalfassung ohne Untertitel Chassidische Punkrock-Bands, jiddische Straßenkünstlerinnen, Afroamerikanisch-jüdische Aktivisten: der Film zeigt eine aufstrebende Bewegung junger jüdischer Künstlerinnen und Künstler in den USA, die eine Antwort auf die Frage nach einer jüdischen Identität im 21. Jahrhundert suchen. Abseits der Normen stillen sie ihre Sehnsucht nach unkonventionellen Ausdrucksweisen ohne Stereotypen und Denkverbote. Portraitiert werden u. a. Yishai, Sänger der Punkband Moshiach Oi, die radikale Performance-Gruppe Sukkos Mob, junge Teilnehmer der Cholent-Parties für ex-Orthodoxe oder der afroamerikanische und jüdische-orthodox lebenden Rapper Y-Love. Vorstellung: Freitag, 20.2. · 21.30 Uhr Dokumentarfilme Der Letzte der Ungerechten Le dernier des unjustes Frankreich/Österreich 2013 / Regie: Claude Lanzmann / 220 Minuten / OF m. dt. UT Claude Lanzmann ließ in Shoah, seiner legendären Dokumentation von 1985, ein bestimmtes Interview außen vor, das er 1975 mit dem Rabbiner und Funktionär der Nationalsozialisten, Benjamin Murmelstein, führte. 2012 holte Lanzmann die Aufnahmen wieder aus dem Archiv. Mit Der letzte der Ungerechten bringt Lanzmann jenes über eine Woche aufgenommene Interview mit Murmelstein zum Vorschein und thematisiert vor allem dessen Beziehung zum SS-Führer Adolf Eichmann. Lanzmanns Absicht ist es auch, Murmelsteins guten Namen wiederherzustellen, da dieser nicht einfach Kollaborateur gewesen sei, sondern aktiv sein Möglichstes getan hätte, den Juden im Ghetto Theresienstadt zu helfen. Denn während er von den einen als Helden gefeiert wurde, verlangten andere für seine Rolle im Holocaust seit langem die Todesstrafe für Murmelstein. Vorstellung: Sonntag, 22.2 · 17.00 Uhr Rahmenprogramm »Kosher-style« Brunch Veranstaltungsort Babylon – Kino am Stadtpark, Nürnberger Straße 3, 90762 Fürth nur 5 Min. von der DB/U1-Haltestelle Fürth Hbf. Telefon: 0911-7330966 E-Mail: [email protected] www.babylon-kino-fuerth.de Eintrittspreise normal 7,- € / ermässigt 6,- € / ZAC-Rabatt für Abonnenten der Fürther Nachrichten, der Nürnberger Nachrichten sowie der angeschlossenen Lokalausgaben. Karten an allen bekannten VVK-Stellen sowie über www.reservix.de , Preise zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühren Restkarten sind an der Tageskasse im Babylon Kino erhältlich. Bitte beachten Sie, dass keine telefonische Kartenreservierung möglich ist! Veranstalter Jüdisches Museum Fürth und Babylon – Kino am Stadtpark Nürnberger Straße 3, 90762 Fürth www.juedische-filmtage.de Konzept und Koordination Daniela Eisenstein (Jüdisches Museum Fürth), Christian Ilg (Babylon Kino), Tobias Lindemann (Babylon Kino) Die Bildrechte liegen bei den Verleihern der jeweiligen Filme. Abdruck mit freundlicher Genehmigung. er tützung d Mit Unters Wir fördern Kunst und Kultur Sparkasse Fürth Gut seit 1827. jüdische 4 Trägerverein Jüdisches MuseumBabylon Franken e.V.Filmtage 012015.indd09.12.2014 15:01:34 Grafische Gestaltung: Armin Stingl · Druck: Hofmann Infocom Sonntag, 22. 2. von 10.00 bis 14.00 Uhr Mediterran brunchen im Babylon Café mit modernen und traditionellen israelischen Gerichten. Preis pro Person 16,50 Euro. In Zusammenarbeit mit dem Bistro Tel-Aviv Jaffa Nürnberg. Nur Vorverkauf möglich, wir können leider keine Reservierungen annehmen. Vorverkauf über www.reservix.de (kein ZAC-Rabatt möglich)