Fachbereich MMEW Sanitärtechnik Wasserversorgung

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Fachbereich MMEW Sanitärtechnik Wasserversorgung
Fachhochschule Gießen
Fachbereich MMEW
Prof. Dr.-Ing. Boris Kruppa
Sanitärtechnik
Wasserversorgung
Thema Sanitärtechnik
Wasserversorgung
Trinkwasser
Anschluss
Kaltwasser
Warmwasser
Sicherheitseinrichtungen
Druckerhöhung
Rohrleitungen
Gesetze
Gebäudeentwässerung
Brauchwasser
Regenwasser
EntwässerungsGegenstände
Abläufe
Abwasserrohre
Wärmeerzeuger
TW-System
Lüftungsrohre
Wärmespeicherung
Hebeanlagen
Rohrleitungen
Normen
Rückhalten
Schädlicher
Stoffe
Abwasserrohre
Brandschutz
Verlege Methoden
Sprinkleranlagen
Aspekte
Planung
RegenwasserNutzung
• Bemessung
• Auslegung
• Verfahren
• Materialauswahl
• Hygiene
Installation
Betrieb
Armaturen
Gegenstände
Armaturen
Gegenstände
Einspeisen in
die.Kanalisation
Trinkwasseranlagen in Gebäuden
Versorgung der
Bevölkerung mit
Trinkwasser
Wasserversorgungsunternehmen (WVU)
• Qualität des Wassers
• Versorgungssicherheit
• Wasserdruck
• Anschluss
Gesetzgeber
Planer / Anlagenersteller
Betreiber
• fachgerechte Planung
• fachgerechte Installation
• Einhalten der Regelwerke
• Instandhaltung
• Ordnungsgemäßer Betrieb
• Inspektion / Prüfung
• Anordnen der Instandhaltung
Gesetze / Verordnungen
Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vom 23.09.1986
• Schutz der Gewässer
• Genehmigung bei Entnahme von Gewässern des natürlichen Wasserkreislaufes
Infektionsschutzgesetz IfSG
• enthält Vorschriften über Wasserversorgungsanlagen, die der Überwachung der
Gesundheitsämter unterliegen
• ehemals Bundes-Seuchengesetz
Waschmittel- und Reinigungsmittelgesetz WRMG
• unterteilt das Wasser in 4 Härtegrade
• verpflichtet WVU´s zur Bekanntgabe der Härtegrade
• regelt zulässige Inhaltsstoffe für Waschmittel
•Richtlinie 98/83/EG des Rates vom 3. November 1998 über die Qualität von
Wasser für den menschlichen Gebrauch
• legt Qualitätsstandards von Wasser für den menschlichen Gebrauch fest
• Grundlage für die Trinkwasserverordnung 2001
Gesetze / Verordnungen
Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001
• setzt die EU Richtlinie in deutsches Recht um
• gilt seit 1. Januar 2003
• gilt bis zur letzten Entnahmestelle (nicht nur bis zum
Hausanschluss)
• Anzeigepflicht bei Neuinstallation
• enthält strengere Grenzwerte, z.B. für Blei 0,01 mg/l
(in Deutschland erst ab 2013)
• überträgt dem Gesundheitsamt eine zentrale Rolle bei
der Überwachung
• Gebäudebetreiber ist verpflichtet, die Grenzwerte
einzuhalten – Untersuchungsumfang und –häufigkeiten
werden geregelt
• letztes Mittel des Gesundheitsamtes – Wasser
abschalten
Normen / Richtlinien
Planungs- und Ausführungsgrundlage:
DIN
1988
Ausgabe
datum
Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen
(TRWI)
Teil 1
Dez. 1988
Allgemeines; Technische Regeln des DVGW
Teil 2
Dez. 1988
Planung und Ausführung; Bauteile, Apparate, Werkstoffe
Teil 3
Dez. 1988
Ermittlung der Rohrdurchmesser
Teil 4
Dez. 1988
Schutz des Trinkwassers, Erhaltung der Trinkwassergüte
Teil 5
Dez. 1988
Druckerhöhung und Druckminderung
Teil 6
Dez. 1988
Feuerlösch- und Brandschutzanlagen
Teil 7
Dez. 1988
Vermeidung von Korrosionsschäden und Steinbildung
Teil 8
Dez. 1988
Betrieb der Anlagen
Vorherige Ausgaben: 1930, 1940, 1955, 1962
Trinkwasser / Begriffe
ƒ
Ist das wichtigste Lebensmittel (ohne Wasser – kein Leben)
ƒ
Trinkwasser ist alles Wasser das zum Kochen, zur Zubereitung von Speisen
und Getränken und anderen häuslichen Zwecken bestimmt ist
ƒ
-
Körperpflege und –reinigung
-
Reinigung von Gegenständen die mit Lebensmitteln in Berührung
kommen oder mit dem menschlichem Körper in Berührung kommen
Trinkwasser muss die folgenden Güteeigenschaften aufweisen:
-
frei von Krankheitserregern, keimen und anderen
gesundheitsschädlichen Stoffen
-
Farblos, klar, geruchlos, farblich einwandfrei
-
Temperatur zwischen + 5 und + 15 °C
-
Kein übermäßiger Gehalt an gelösten Stoffen
-
Keine Korrosion in den berührten Werkstoffen
-
An der Übergabestelle in ausreichendem Maße und mit ausreichendem
Druck verfügbar
Trinkwasserverbrauch
In Deutschland Ca. 125 Liter je Einwohner und Tag
ƒ
Weltwasserverbrauch: 5.500 km³ pro Jahr (davon 10% Trinkwasser)
50
40
30
20
Autowäsche
Reinigung
Trinken, Kochen
Garten sprengen
Geschirrspülen
Körperpflege
Wäschewaschen
0
Toilettenspülung
10
Baden und
Duschen
Wasserverbrauch in Liter
ƒ
ƒ
Für ca 35 – 55 % des Trinkwassers ist Trinkwasserqualität nicht erforderlich
ƒ
Potential zum Auffangen und Nutzen von Regenwasser!
Begriffe
ƒ
Grundwasser: unterirdisches Wasser in den Hohlräumen der Erdrinde, das sich mit
natürlichem Gefälle in durchlässigen Schichten bewegt. Biologisch einwandfrei und
weist eine gleichbleibende Beschaffenheit auf. Gelöste Mineralien – „hartes“ Wasser
ƒ
Quellwasser: aus der Erde austretendes Grundwasser
ƒ
Oberflächenwasser: Wasser aus Flüssen, Seen und Stauseen. Dieses Wasser ist
reich an Gasen wie z.B. O2, N2, CO2, SO2 und SO3, arm an Salzen, d.h. „weiches“
Wasser, mit organischen und bakteriellen Verunreinigungen
ƒ
Niederschlagswasser: Wasser, welches z.B. direkt in Zisternen gesammelt wird
Nichttrinkwasser
ƒ
ƒ
Betriebswasser: Wasser für gewerbliche, industrielle, landwirtschaftliche oder ähnliche
Zwecke mit unterschiedlichen Güteeigenschaften, z.B. Gießwasser, Löschwasser,
Schwimmbadwasser, Heizwasser, Kühlwasser
1,2 Mrd Menschen leben ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser !
Begriffe I
Farbkennzeichnung:
Trinkwasser = grün
Begriffe II
Begriffe III
Begriffe IV
Begriffe V
Begriffe VI
Kurzzeichen / vereinfachte Darstellung
A)
B)
C)
D)
E)
F)
G)
H)
I)
J)
Anschlussvorrichtung
Anschlussleitung
Hauptabsperrarmatur (HAE)
Zählerzuleitung
Wasserzähleranlage
Verteilungsleitung
Steigleitung
Stockwerksleitung
Einzelzuleitung
Zirkulationsleitung
Planung und Ausführung I
ƒ
Die Trinkwasser-Installation hat die Aufgabe, dem Verbraucher Trinkwasser in
der geforderten Menge und bei ausreichendem Druck an alle Entnahmestellen
zu bieten.
ƒ
Es muss verhindert werden, dass von der Installation eine Beeinträchtigung oder
sogar eine Gefährdung des Trinkwassers ausgeht.
ƒ
Kein Rückfluss in das Trinkwassernetz!
ƒ
Planer und Anlagenersteller sind gehalten darauf zu achten, dass nur die
notwendigen Anlagenteile eingebaut werden.
ƒ
Die Trinkwasseranlage ist so auszuführen, dass eine sparsame
Wasserverwendung möglich ist.
ƒ
Alle Teile von Trinkwasseranlagen sind für einen Betriebsüberdruck von 10 bar
zu bemessen (in der Regel)
ƒ
Temperaturerhöhung in Kaltwasserleitungen vermeiden (max. 25°C nach Ablauf
des Stagnationswassers)
ƒ
Zur Energieeinsparung und zur Vermeidung von Korrosion und Steinbildung:
max. Temperatur In Warmwasserleitungen von 60 °C nicht überschreiten.
Planung und Ausführung II
ƒ
ƒ
Die Planungs- und Ausführungsunterlagen sollen bestehen aus:
-
verbindlichem Lageplan des Grundstücks
-
dem Keller- und den Geschossgrundrissen mit eingezeichneten
Leitungen + Schnittdarstellungen
-
Ermittlung der Rohrdurchmesser nach DIN 1988 Teil 3
-
schematische Darstellung der Leitungsführung mit Längen der
Teilstrecken, DN der Rohre, Werkstoffarten, Entnahmestellen +
Verwendungszweck
Graphische Symbole nach DIN 1988 Teil 1verwenden
Rohrnetze – Trinkwassergewinnung
Anteile der öffentlichen Wasserförderung in Deutschland in 1994
Art der Wasserförderung
Mio m³
Anteil %
310
8,3
2.472
66,3
Fluss- und Seewasser
160
4,3
Talsperrenwasser
242
6,5
Uferfiltrate
198
5,3
Angereichertes Grundwasser
347
9,3
Quellwasser
Grundwasser
ƒ
Durch zunehmende Bebauung und landwirtschaftliche Nutzung werden die
brauchbaren Grundwasservorräte immer geringer. Deshalb muss vermehrt Uferfiltrat
und Oberflächenwasser zur Trinkwassergewinnung herangezogen werden.
ƒ
Eigenwasserversorgungsanlagen (z.B: Brunnen) dürfen nicht unmittelbar an das
öffentliche Wassernetz angeschlossen werden (Sondergenehmigung des WVU
notwendig)
ƒ
Mittelbarer Anschluss über einen drucklosen Behälter (Systemtrennung) in den beide
Systeme fördern. Zuläufe 4cm Abstand zu Überläufen.
Rohrnetze – Wasserübergabestation
ƒ
Ort der Wasserübergabestation mit dem WVU
vereinbaren
ƒ
WVU bestimmt Größe des Wasserzählers
ƒ
Wasserzählanlage besteht in Fließrichtung
aus gesehen aus Absperrarmatur,
Wasserzähler, längenveränderlichem Einund Ausbaustück und Rückflussverhinderer
mit Entleerungsventil
ƒ
Weitere Komponenten:
-
Filter
-
Druckminderer
-
ggf. weiteres Ventil
ƒ
Anschluss im Innern des Gebäudes, leicht zugänglich, nahe an der zur
Straße gelegenen Hauswand
ƒ
Ansonsten Zähler in separaten Schacht montieren
(Mindestabmessungen B=1 m, L=1,2 m, T=1,8 m)
Rohrnetze – Wasserzähler
Mehrstrahl-Flügelradzähler
Woltmannzähler
Ringkolbenzähler
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Allgemein
ƒ
Alle Leitungen nach der
Wasserzählanlage sind
Verbrauchsleitungen
ƒ
Unterschieden werden folgende
Leitungsarten:
ƒ
-
Verteilungsleitungen
-
Steigleitungen
-
Stockwerksleitungen
-
Einzelzuleitungen
Verlegung der Verbrauchsleitungen
orientiert sich an Kriterien:
-
des Schallschutzes
-
des Korrosionsschutzes
-
des Wärmeschutzes
-
und der Standfestigkeit der
Rohrleitungen
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Allgemein / Material
ƒ
Alle mit dem Trinkwasser bestimmungsgemäß in Berührung kommenden
Anlagenteile (Rohre, Armaturen, Dichtmittel usw.) unterliegen den Anforderungen
des Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetzes.
ƒ
Kennzeichnung der Produkte kommt besondere Bedeutung zu (CE, DVGW, DIN)
ƒ
Bauteile und Apparate müssen vom Hersteller mit Herstellerzeichen oder –namen
gut lesbar und dauerhaft versehen sein, so dass eine Identifizierung des Produkts
möglich ist (Rückverfolgung).
ƒ
Alle Anlagenteile sind so zu transportieren und zu lagern, dass:
-
Innenverschmutzungen durch Erde, Schlamm, Schmutzwasser usw.
vermieden wird,
-
Die Transport- und Lageranleitungen der Hersteller eingehalten werden
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Werkstoffe
Rohrleitungen einschließlich zugehöriger Form- und Verbindungsstücke:
ƒ
Stahlrohre mit Feuerverzinkung sowie gegebenenfalls mit
nichtmetallener, äußerer Korrosionsbeschichtung
ƒ
Rohre aus nichtrostenden Stählen
ƒ
Kupferrohre
ƒ
Duktile Gussrohre
ƒ
Faserzementrohre
ƒ
Kunststoffrohre
ƒ
-
Rohre aus weichmacherfreiem Polyvinylchlorid (PVC-U)
-
Rohre aus chloriertem Polyvinylchlorid (PVC-C)
-
Rohre aus Polyethylen hoher und niedriger Dichte (PE-HD
und PE-LD)
-
Rohre aus vernetztem Polyethylen (PE-X)
-
Rohre aus Polybuten (PB)
-
Rohre aus Polypropylen (PP)
Verbundrohre
Metallische
Werkstoffe
Kunststoffe
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Metallische Werkstoffe
Verzinkter Stahl:
ƒ
Nach DIN 2444, DIN 2440, DIN 2441
ƒ
Bis DN 50 mit Gewinde- bzw.
Klemmverbindung, darüber als
Flanschverbindung
ƒ
Verzinkte Rohre nur bis ca. 60 °C
einsetzbar, da ab dieser Temperatur die
Korrosionsschutzwirkung von Zink durch
Potentialumkehr verloren geht (Zink wird
edler als Eisen)
ƒ
Verzinkte Rohre nicht biegen (Gefahr der
Beschädigung der Zinkschicht)
ƒ
Verzinkte Stahlrohre NIE hinter
Kupferrohren einbauen – erhöhte
Korrosionsgefahr durch Lochfraß)
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Metallische Werkstoffe
Nichtrostender Stahl:
ƒ
geschweißte Rohre nach DIN 17455, nahtlose Rohre nach DIN 17456
ƒ
Pressverbindung, die mit elektrohydraulischen Presswerkzeugen erfolgt
ƒ
Mischinstallationen mit anderen Rohren möglich, da korrosionsbeständig
Kupfer:
ƒ
Nahtlos gezogene Rohre nach DIN EN 1057
ƒ
Leicht zu biegen und zu montieren
ƒ
Für Trinkwasserleitungen nur weich lötbar mit Lötfittings (Korrosionsschutz –
Hartlöten mit Arbeitstemperaturen über 450 °C fördert bei Kupferrohren den
Lochfraß)
ƒ
Hartlöten bei Rohren ab 28 x 1,5 sowie bei Gas-, Heizöl- und Heißwasserleitungen
zulässig; Hartlöten mit speziellen Loten
ƒ
Klemmringverbindungen möglich
ƒ
Temperaturbereich –60 bis + 200 °C
ƒ
Hydraulisch glatt
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Kunststoffe
Generell:
ƒ
Vorteile:
Unempfindlich gegen Korrosion,
gute Verformbarkeit,
hohe Wärmedämmung
ƒ
Nachteile:
-
Lebensdauer und Verhalten stark von Temperatur und Druck abhängig
Mit steigendem Druck sinkt die thermische Belastbarkeit und auch die Lebensdauer
Hersteller liefern Druck-Temperatur-Standzeitdiagramme
-
höhere Längendehnung bei Erwärmung
-
Versprödung bei UV-Licht Einwirkung und niedrigen Temperaturen
Rohrleitungen der Wasserversorgung
Verbundwerkstoffe
ƒ
vereinen die Vorteile von Metallen und von Kunststoffen
ƒ
werden z.B. bei Metallverbundrohren eingesetzt, wobei innen PE-X-Rohre
(korrosionsbeständig, Lebensmittelecht) zum Einsatz kommen
ƒ
Kern aus Aluminium unterbindet die Sauerstoffdiffusion
ƒ
äußere Hüllschicht aus PE-X oder PE-HD schützt vor Außenkorrosion
ƒ
Verbundrohre können je nach Konstruktion geschweißt oder gepresst werden.
Rohrleitungen (Verlegung)
Berücksichtigung der Längenänderung bei Erwärmung
ƒ
Längenänderungen ausgleichen durch:
-
Biegeschenkel
-
Dehnungsbogen
-
Kompensatoren
-
Schiebemuffen
-
Metallschläuche
Dehnungsbogen
Biegeschenkel
Rohrleitungen (Verlegung von Innenleitungen)
ƒ
Steigleitungen einzeln absperrbar und entleerbar
ausführen. (Ausnahme EFH) Zugänglichkeit beachten.
ƒ
Jede Stockwerksleitung und jede abschließbare Wohnung
für sich separat absperrbar ausführen (Ausnahme EFH).
ƒ
Steig- und Stockwerksleitungen möglichst nicht in Schlitze
verlegen. Wenn möglich in Rohrschächten und / oder als
Vorwandinstallation ausführen
ƒ
Aspekte zu berücksichtigen bei Herstellung von
Mauerschlitzen:
Standsicherheit der Wände
Schallschutz
Wärmedämmung (Leitungen und Wand)
ƒ
Um Schäden an der Wand zu vermeiden müssen
Aussparungen und Schlitze entweder im gemauerten
Verband hergestellt oder gefräst werden.
Rohrleitungen (Verlegung von Innenleitungen)
T-Stück Installation
übliche Installationsart
häufig genutzte Entnahmestellen am Ende
Einzelzuleitung
geringere Druckverluste
Rohrdimensionierung kleiner
Wasserinhalt zur Zapfstelle niedriger
mehr Material
Reihenleitung
guter Wasseraustausch
geringere Rohrlänge
schnellere Montage
Ringleitung
Wasseraustausch optimal
Rohrleitungen
Vorwandinstallation
Arten:
ƒ
Herkömmliche Leitungsverlegung vor
der Wand und Ausmauerung
ƒ
Verwendung von Montageelementen
und Vormauerung oder Verkleidung
ƒ
Verwendung von
Installationsbausteinen und
Ausmauerung
ƒ
Trockenbausysteme und Beplankung
mit Gipskartonplatten
Rohrleitungen
Vorwandinstallation
Ausmauerung:
ƒ
Leitungen gerade verlegen
ƒ
Tiefe abstimmen
ƒ
Alle Anschlüsse exakt festlegen
ƒ
2 Gewerke
Vormauerung:
ƒ
Wand trägt nicht
Rohrleitungen
Vorwandinstallation
Verwendung von
Installationsbausteinen und
Ausmauerung
Trockenbausystem
Nachteil der Vorwandinstallation:
ƒ
hoher Platzbedarf!
ƒ
teuer
Sanitärarmarturen
Einteilung und Anforderungen
ƒ
Sanitärarmaturen bilden in Verbindung mit Rohrelementen und sanitären
Einrichtungsgegenständen funktionsfähige Betriebseinheiten.
ƒ
Je nach Aufgabe sind Sanitärarmaturen zu unterteilen in:
a)
Absperrarmaturen
b)
Auslaufarmaturen
c)
Regelarmaturen
d)
Sicherheitsarmaturen
e)
Sicherungsarmaturen
Sanitärarmarturen
Einteilung und Anforderungen
ƒ
Beständig von innen gegen korrosive Angriffe des Trinkwassers
ƒ
Beständig von Außen gegen Reinigungsmittel
ƒ
Keine Erzeugung von Strömungsgeräuschen
ƒ
Langlebig, wartungsfrei und im Bedarfsfall leicht zu reparieren
ƒ
Strömungsgünstig: Möglichst geringer Druckverlust
ƒ
Summe aus Druckstoß und Ruhedruck ≤ zulässiger Betriebsüberdruck
ƒ
Höhe des positiven Druckstoßes bei Betrieb = max. 2 bar
-
gemessen vor der Armatur
-
Theoretisch max. Ruhedruck = zulässiger Betriebsüberdruck – max. Druckstoß
= 8 bar
ƒ
Höhe des negativen Druckstoßes max. 50% des Fließdruckes
ƒ
Hersteller müssen durch geeignete Konstruktionen der Armaturen und Apparate
sicherstellen, dass die Anforderungen eingehalten werden können.
Sanitärarmaturen
Werkstoffe / Bauarten
ƒ
Armaturen werden aus metallischen
Werkstoffen und aus Kunststoff hergestellt
ƒ
Armaturen werden nach dem eingesetzten
Absperrprinzip in Bauarten unterschieden:
-
Hähne
-
Ventile
-
Schieber
Sanitärarmaturen
Bauarten - Hähne
ƒ
Haben ein durchbohrtes
konisches oder kegelförmiges
Drehteil „Küken“.
ƒ
Werden durch Drehung des
Kükens um 90° geschlossen
ƒ
Schnelles Schließen der Leitung
ƒ
Führt zu hohen Druckschlägen
ƒ
Einsatz bei selten betätigten
Absperrarmaturen
(Strangabsperrungen, Wartungsund Entleerungshähne)
Sanitärarmaturen
Bauarten - Ventile
Geradsitzventil:
- starke Strömungsumlenkung
- hohe Druckverluste
Eckventil:
Schrägsitzventil:
- günstigere Strömungsverhältnisse
- niedrige Druckverluste
Sanitärarmaturen
Bauarten - Schieber
ƒ
Keilförmige Platte oder Kolben
wird durch eine Gewindespindel
senkrecht zur Strömungsrichtung
bewegt
ƒ
Langsames Schließverhalten –
keine Druckstöße – gute Eignung
für TW-Installation
ƒ
Gesamter Querschnitt wird beim
Öffnen freigegeben – sehr
geringe Druckverluste
ƒ
Metallische Dichtungen nicht
ganz dicht (Keilschieber)
ƒ
Mit Kunststoff- oder
Gummischicht besseres
Dichtverhalten
ƒ
Einsatz als Absperrarmatur bei
großen Nennweiten in TWI
ƒ
Als Wartungsarmatur in der
Heiztechnik und
Gebäudeentwässerung
Keilschieber
Kolbenschieber
Sanitärarmaturen
a) Absperrarmaturen
ƒ
Dienen zum Absperren:
-
einer ganzen Versorgungsanlage
-
Einzelne Leitungsstränge
-
Einzelne Räume
-
Geräte
Bei Reparatur oder Wartung
ƒ
UP-Absperrarmaturen für unter Putz
verlegte Leitungen
ƒ
Eckventile zur Montage von
Standarmaturen auf Waschbecken, Bidets
und Küchenspülen und zum Absperren von
Spülkästen
Sanitärarmaturen
b) Auslaufarmaturen
Auslaufventile
ƒ
Dienen der Entnahme von Kalt- oder
Warmwasser aus der Trinkwasserleitung
ƒ
Mischen innerhalb Armatur nicht möglich
ƒ
Bei Anschluss an
trinkwassergefährdender Komponenten
(Gartenbewässerung, Füllschlauch von
Heizungsanlagen) müssen Einrichtungen
zum Schutz des Trinkwassers
vorhanden sein:
-
Rückflussverhinderer
-
Belüfter
Sanitärarmaturen
b) Auslaufarmaturen
Mischbatterien
ƒ
Mischen von Wasser unterschiedlicher
Temperatur
ƒ
Getrennte Zulaufanschlüsse für Kaltund Warmwasser
ƒ
Arten:
-
Zweigriff-,
-
Eingriff- und
-
Thermostat- Mischbatterien
Sanitärarmaturen
c) Regelarmaturen
Druckminderer
ƒ
Setzen zu hohen Druck in der Anschlussleitung
auf zulässigen Druck in Verteilleitung herab
ƒ
erforderlich:
-
bei Druckschwankungen im
Versorgungsnetz
-
bei unterschiedlichen Druckverhältnissen
in der Wasserinstallation
-
wenn Ruhedruck an Entnahmestelle 5 bar
überschreitet
-
80% vom Ansprechdruck des
Sicherheitsventils
-
zur Bildung von Druckzonen in
Hochhäusern
ƒ
Vorschalten von Schmutzfängern (Filter)
ƒ
Einbau hinter Wasserzählanlage
Sanitärarmaturen
d) Sicherheitsarmaturen
ƒ Schützen Trinkwasseranlagen vor Beschädigung und Zerstörung infolge eines
überhöhten Überdruckes durch Wärmeeinwirkung
Sicherheitsventil
ƒ
öffnet selbsttätig bei Überschreitung eines
voreingestellten Betriebsüberdruckes
ƒ
erforderlich für jeden geschlossenen
Trinkwassererwärmer (≥ 3 l)
ƒ
Einbau oberhalb des Wärmeerzeugers bzw.
Wasserspeichers
Sanitärarmaturen
d) Sicherheitsarmaturen
Sicherheitsventil - Einbau
ƒ
Einbau in Kaltwasserleitung
ƒ
in Nähe des Wärmeerzeugers / Speichers
ƒ
keine Absperrung zwischen SV und
Wassererwärmer / Speicher
ƒ
Nennweite Zuführleitung mindestens DN SV
ƒ
Abblasleitung vorsehen (Sicherheit)
Sanitärarmaturen
e) Sicherungsarmaturen
ƒ werden eingesetzt um eine Verunreinigung der
Trinkwasseranlage durch Rückfließen von
Nichttrinkwasser in das System zu verhindern
ƒ
ƒ
Saugheberwirkung
-
geodätischer Höhenunterschied
-
Druckabfall in Leitungen
-
Unterdruck in Leitungen (z.B. Rohrbruch)
-
Überdruck in Apparat > Betriebsüberdruck
welche Sicherungsarmaturen gibt es?
-
Rückflussverhinderer
-
Rohrunterbrecher (A1, A2)
-
Rohrbelüfter (C,D,E)
-
Rohrtrenner
-
Systemtrenner
Sicherungsarmaturen
Rückflussverhinderer
ƒ
ƒ
Funktionen:
-
über Federkraft (bei ruhendem
Wasser geschlossen)
-
über eine Membrane
Einbau:
-
so, dass Prüfung und Auswechseln
möglich ist
-
hinter jeder Wasserzählanlage
-
vor geschlossenen Wassererwärmern (> 3 l) - Kaltwasseranschluss
-
in DEA´s nach Pumpe
-
in Armaturenkombinationen
zusammen mit Rohrbelüfter
(Schlauchanschlussverschraubung)
Sicherungsarmaturen
Rohrunterbrecher
ƒ
ƒ
Funktion:
-
selbsttätige Belüftung des
Rohrabschnitts bei Unterdruck
-
dienen der Einzelsicherung (drucklos)
-
keine Absperrung nachschalten
-
kein Aufstauen des auslaufenden
Wassers
Bauform A1
Bauformen:
A1 – ohne bewegliche Teile
A2 – mit beweglichen Teilen
ƒ
Einbau:
Bauform A2
Sicherungsarmaturen
Sicherungsarmaturen
Rohrbelüfter (Einzel- + Sammelsicherung)
ƒ
Funktion:
-
ƒ
selbsttätige Belüftung der
Rohrabschnitte bei Unterdruck
Bauformen:
C : Durchgangsform mit Schließkörper
- keine Entlüftung beim Füllen
- Kombination mit RV + Absperrventil
D – mit Schwimmer
E – mit Schwimmer + Tropfwasserleitung
Entlüftung beim Füllen
Bauform C
Sicherungsarmaturen
Rohrtrenner
ƒ
ƒ
Funktion:
-
trennen die Leitung bevor der Unterdruck auftritt
-
trennt, wenn Eingangsdruck 0,5 bar über
Ausgangsdruck liegt
-
sichtbare Trennung der Leitung (20 mm)
Bauformen:
EA1
-
Rohrtrenner ist
ständig in
Durchflussstellung
-
trennt durch
Federkraft beim
Absinken unterhalb
Ansprechdruck
Sicherungsarmaturen
Rohrtrenner
ƒ
Bauformen:
EA2
-
Rohrtrenner ist nur bei
Wasserentnahme in
Durchflussstellung
-
hydraulische oder
elektrische Steuerung
EA3
-
wie EA2
-
muss 300 mm über
höchstmöglichen
NichtTrinkwasserspiegel
unmittelbar vor Gerät
eingebaut werden
Sicherungsarmaturen
Systemtrenner
ƒ
Funktion:
-
besteht aus 2
Rückflussverhinderer und
einem Entlastungsventil
-
3 Zonen
-
Mitteldruckzone wird belüftet
-
waagerechter Einbau
-
Trennung von Löschleitungen
Festlegung der erforderlichen Sicherungsmaßnahmen
Ziel: Keine Beeinträchtigung oder Gefährdung des Verbrauchers
Sicherungsarmaturen
Beispiele für die Auswahl von
Sicherungseinrichtungen