K3 2/2009 - Kreisjugendring München
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K3 2/2009 - Kreisjugendring München
12. Jahrgang • No. 2 • März/April 09 Schwerpunktthema Projekte im KJR www.kjr-m.de Soul und HipHop für Brötchen und ein Frühstücksei Das LAIMER als „Weltmeisterschmiede“ Frieden machen – da sind wir dabei! 2 Inhalt 4 Aktuell Editorial Jugendliche begeistern sich für TAC Liebe Leserinnen und Leser, Das LAIMER als Weltmeisterschmiede“ Weißblauer-Bumerang-Tag im PALAZZO 5 6 Glänzende Kinderaugen im Spiegelpalast ich bin Blindtext. Von Geburt an. Es hat lange gedauert, bis ich begrif- Leiter des Münchner Jugendgerichts zu Gast im Intermezzo. fen habe, was es bedeutet, ein blinder Text zu sein: Man hat keinen „Ich bin für jede Jugendhilfemaßnahme dankbar“ Schulklassen besuchen die Ausstellung „Peace Counts“ 8 Frieden machen – da sind wir dabei! „Weil wir Mädchen sind…“ im Museum Mensch und Natur 9 Sinn. Man wirkt hier und da aus dem Zusammenhang gerissen. Oft wird man gar nicht erst gelesen. Aber bin ich deshalb ein schlechter Text? Ich weiß, dass ich nie die Chance haben werde, im Stern zu Aufstehen zur Hausarbeit um vier, Heirat mit sechs erscheinen. Aber bin ich darum weniger wichtig? Ich bin blind! Aber München für Klimaschutz ich bin gerne Text. Und sollten Sie mich jetzt tatsächlich zu Ende 10 KJR als Bündnispartner ausgezeichnet Angebote lesen, dann habe ich etwas geschafft, was den meisten „normalen“ Texten nicht gelingt. Publikation 18 Was heißt denn hier LERNEN? 10. Berufsorientierungstag für Mädchen 19 Und was wirst du? Kalender (Wir hatten schon lange den Verdacht, dass niemand unser Editorial liest!) Ihr Redaktionsteam Spectaculum Mundi präsentiert 20 MUSICA ANTIQUA VIVA Schwerpunkt: Projekte im KJR Projektarbeit wird im Kreisjugendring München-Stadt besonders gefördert, denn projektspezifische Arbeitsformen sind in allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen und Arbeitsformen zu entwickeln. Projektarbeit ist immer ein effektives Lernfeld für alle Projektbeteiligten, die Professionellen wie die Kinder und Jugendlichen. Die Verpflichtung zur Dokumentation und Präsentation der geförderten Projekte ermöglicht, dass die gewonnenen Erfahrungen in die Arbeit weiterer Arbeitseinheiten einfließen. 10 Jahre „School’s over Jam” 11 Fun & Action – statt Gewalt! Jugendkultur am letzten Schultag vor den Sommerferien auf dem Platz der Münchner Freiheit - dafür steht die „School’s over Jam“ seit nun schon zehn Jahren. Ihr Ziel war und ist es, positive Seiten von Jugendlichen und ihrer Lebenswelt zu fördern und darzustellen. Computerführerschein im Jugendtreff des SBZ Sendling 12 comp@ss Zwei comp@ss-Module - Net-comp@ss und comp@ss-4U - wurden für Kinder und Jugendliche des SBZ Sendling angeboten. Kindern dient das Zertifikat in der Einrichtung als Ausweis, der ihre PC-Kenntnisse dokumentiert, bei den Jugendlichen kann ein Zertifikat die Bewerbungsunterlagen aufwerten. Kindergarten und Jugendtreff verschönern ihren Garten 14 Neuhausener Entspannungsoase Der Jugendtreff Neuhausen und der Kindergarten Kunterbunt hatten gemeinsam eine gute Idee: Beide Einrichtungen wollten ihr Außengelände einerseits zu einem modernen Spiel-, Kommunikations- und Erholungsbereich aufwerten, um evtl. neues Klientel anzusprechen und somit die Besucherzahlen zu stabilisieren bzw. zu erhöhen. Andererseits sollten die Stadtkinder und -Jugendlichen für das kreative Gestalten in und mit der Natur begeistert werden. 2|09 Projekte und Ausstellung 15 Armut – kein Thema!? Seit mehr als zehn Jahren gehört die Beschäftigung mit Armut auf unterschiedlichen Ebenen zur Arbeit des Kreisjugendring München-Stadt (KJR). Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des KJR-Spendenprojekts „Hilfe für Kids“ waren Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagog/innen aufgerufen, sich unter dem Motto „Armut – kein Thema!?“ mit Projektbeiträgen zu beteiligen. Alle Beiträge wurden gesammelt und von Oktober 2008 bis Februar 2009 in der Galerie 90 in der Geschäftsstelle des KJR gezeigt. Freiluft-Ausstellung der Färberei 16 Die Brücke zum Brückenfest Während die Stadt München von 1. bis 3. August 2008 Brückenfest an der innerstädtischen Isar feierte, sorgte die Färberei für einen dezentralen Farbtupfer: Im Rahmen der jährlichen Graffitiaktion „Isart“ haben 30 Graffiti-Künstler aus ganz Deutschland der Brudermühlbrücke einen neuen Anstrich verpasst. Lernen lernen im aqu@rium 16 Erfolgreich den Schulalltag bewältigen Im Herbst 2008 fanden im Jugendzentrum aqu@rium in Pasing drei Seminare zum Thema Lernen statt. Insgesamt nahmen 14 Mädchen und 10 Jungen der 7. bis 9. Klasse teil. Ziel des Seminars war es, den Jugendlichen mehr Freude an der Schule durch größere und leichter zu erringende Erfolge im Unterricht zu vermitteln. Interkulturelles Projekt des JIZ 17 Begegnungswoche zwischen jungen Deutschen und Amerikanern Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 23 Jahren aus Deutschland und Amerika nahmen an diesem Programm teil, das von Michael Graber (Jugendinformationszentrum) zusammen mit einem in München lebenden amerikanischen Pastor organisiert wurde. U. a. wurden gemeinsam zeitgeschichtliche Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus in München und deren Bedeutung für die Wertevorstellungen der Jugendlichen erarbeitet. 3 Aktuell Platz für Helden im MKJZ „Platz für Helden!“ war seit 2005 ein Gemeinschaftsprojekt von KI.KA (dem Kinderkanal von ARD und ZDF) und dem NDR in Zusammenarbeit mit der ARD Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“. Die Idee: Kinder engagieren sich für andere Kinder, schaffen Räume für ein gemeinsames Miteinander und werden dadurch zu Helden. Die ARD-Fernsehlotterie förderte einen Teil der Projekte und die bundesweiten Vor-Ort-Aktionen der Kinder. KI.KA und NDR begleiteten viele Aktionen mit der Kamera. Schirmherrin der Initiative war die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen. Enormen Applaus gab es bei dem kleinen Auftritt mit Soul und R’n’B des Trios Black’key’sis im MKJZ. Fotos: Helmar Klier Soul und HipHop für Brötchen und ein Frühstücksei Vorbild ist die amerikanische Girlies-Combo Destiny’s Child, doch haben sie jetzt auch schon erste eigene Songs geschrieben. Sie sind engagiert und sehr diszipliniert, verbreiten bereits beträchtliche Selbständigkeit. Und sie möchten Vorbilder für andere Kinder sein. Dass ihnen dies schon sehr gut gelingt, zeigte auch der enorme Applaus bei ihrem kleinen Konzert-Auftritt im MKJZ. Weitere Informationen im Internet: www.mkjz.de. Helmar Klier Abschieds-Zusammensein vor dem „Platz für Helden!“-Fahrzeug mit u.a. dem aus Angola stammenden Trio Black’key’sis sowie Peggy Israel (Projektleiterin bei der „Platz für Helden!“ durchführenden M-Group in Hamburg), Ismail Sahin (Leiter des MKJZ) und Martin Hanspach (M-Group). Das Multikulturelle Jugendzentrum Westend (MKJZ) des KJR wurde letztes Jahr zweimal mit „Platz für Helden!“ ausgezeichnet: einmal war es für den Bio-Garten, den Kinder und Jugendliche neben dem MKJZ angelegt haben – im zweiten Fall war es „Soul und HipHop für Brötchen und ein Frühstücksei“. Die Auszeichnung dieser Aktion sollte noch im Dezember letzten Jahres stattfinden, doch dann gab es Probleme mit dem Fahrzeug, das wieder aus Hamburg kommen sollte. 2008 wurde das Projekt „Platz für Helden!“ offiziell abgeschlossen, doch im Nachhinein fand die Auszeichnung am Samstag, den 24. Januar im Rahmen eines speziellen Festes im MKJZ statt. Spenderin gibt wieder Der Hintergrund der Aktion: Ein Frühstück mit den Eltern am Wochenende – nicht für jedes Kind ist dies eine Selbstverständlichkeit. Edite, Lumje und Kenan aus dem MKJZ können buchstäblich ein Lied davon singen: Die 9- bis 17-jährigen Musiker/innen wissen, wie wichtig das gemeinsame Frühstück ist – und wie sehr es vielen Altersgenossen fehlt. Gemeinsam mit zwölf anderen Musikerinnen und Musikern setzen sie sich dafür ein, dass auch andere Kinder am Wochenende die Möglichkeit erhalten, gemeinsam am Tisch zu sitzen, zu essen und sich auszutauschen. Und damit dies für viele Kinder möglich wird, gaben die Soul- und HipHop-Künstler ein Konzert, um Spender für den gemeinsamen Frühstückstisch im Jugendzentrum zu gewinnen. Insgesamt traten am Samstag 16 Kinder und Jugendliche mit hinreißendem HipHop und Soul auf. Neben Lumje und Kenan mit ihren HipHop-Bands und anderen Musikern und Tänzern war das vor allem die schon sehr bekannte Soul-Formation Black’key’sis. Alle Konzerteinnahmen an diesem Nachmittag gingen in die Sammelkasse für das gemeinsame Frühstück. Das war nicht viel, doch konnte dann Ismail Sahin, der Leiter des MKJZ, so nebenbei erzählen, dass sich die (auf ihren Wunsch hin namentlich nicht genannte) Gönnerin aus Grünwald auch in diesem Jahr wieder mit ihrer großzügigen Spende an der Aktion beteiligen wird. Im Mittelpunkt: das Girlies-Trio Am meisten bei dem kleinen Konzert faszinierten natürlich die Black’key’sis, die auch als die eigentlichen „Helden“ ausgezeichnet wurden. Edite Domingos, Claudia André und Helma João, die aus Angola stammen, sind mit ihrem Rhythm ’n’ Blues und Soul inzwischen bereits über München hinaus bekannt. Die 18-jährige Edite und ihre beiden 17 Jahre alten Cousinen Claudia und Helma treten nicht selten sogar ohne Gage auf. Sie sind in der Schule oder in einer Ausbildung aktiv. Geprobt wird fast täglich im Keller des MKJZ. Impressum Ausgabe 2/2009 erschienen am 23.3.2009 Verleger Kreisjugendring München-Stadt im Bayerischen Jugendring, Paul-Heyse-Str. 22, 80336 München Telefon 089 / 51 41 06-10, Fax 089 / 51 41 06-45 E-Mail: [email protected] Internet: www.kjr-m.de Verantwortlich Karin Ruckdäschel, Vorsitzende Redaktion Angelika Baumgart-Jena (verantwortlich), Elly Geiger, Michael Graber, Conny Haberstumpf, Mechthilde Heiler, Erika Hennig, Ingrid Zorn Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Verwaltung Christine Härtel Layout F A -R O M ARKETING , München Druck GPP Engelhardt GmbH, Lerchenstr. 8, 80995 München Auflage 3.000 Exemplare Abonnementpreis Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise 8 Ausgaben jährlich Nächste Ausgabe Erscheinungsdatum: 20.04.2009 Redaktionsschluss: 30.03.2009 Schwerpunktthema: Freiräume Gefördert aus Mitteln der Landeshauptstadt München Titel: Jugendtreff am Biederstein 2|09 4 Aktuell Jugendliche begeistern sich für TAC Das LAIMER als „Weltmeisterschmiede“ Eher selten kann man davon berichten, dass Jugendliche in der Einrichtung ein Spiel kennenlernen, Interesse daran finden und ein halbes Jahr später für die offizielle Weltmeisterschaft qualifiziert sind! Tatsächlich werden nämlich Izolda Gavlik (15) und Troy Fowler (16) als Team für das LAIMER an der TAC-Weltmeisterschaft 2009 auf Schloss Blumenthal bei Augsburg teilnehmen. Wie kam es dazu? Aus persönlicher Passion nahm ich das Brettspiel namens TAC mit ins Jugendzentrum. Allerdings eher ohne große Hoffnung auf Erfolg, da das Spiel durchaus 45 Minuten und länger dauern kann und sich viele Jugendliche in der Regel schon nach 10 Minuten „4 gewinnt“ wieder eine andere Beschäftigung suchen. Und doch, es funktionierte! Stundenlang konnten sich die Teilnehmer/innen für das Spiel begeistern, da die Regeln zum Teil schnell nachvollziehbar sind (eine Mischung aus „Mensch-ärgere-dich-nicht“ und „UNO“), im Team Zwei gegen Zwei gespielt wird und ständig Züge stattfinden, die für alle Teilnehmenden sehr unterhaltsam sind. Es stellte sich sogar heraus, dass Elf- und Sechzehnjährige als Team Erfolg hatten. Und bekanntlich verbindet Erfolg und trug somit im offenen Bereich hin und wieder zu einem Izolda Gavlik und Troy Fowler werden an der TAC-Weltmeisterschaft teilnehmen besseren Miteinander verschiedener Altersgruppen bei. Nebenbei trainiert das Spiel die kognitiven Fähigkeiten in den Bereichen Mathematik, vorausschauendes Denken, Teamplay (man ist tatsächlich aufeinander angewiesen) und Konzentration. Als die TAC-Bretter nicht mehr stillstanden, kam der Wunsch auf, die erste LAIMER TAC-Nacht ins Leben zu rufen. Eine tolle Kooperation mit den beiden Spieleerfindern entstand, die Spielenacht wurde vom TACVerlag mit Brettern und Preisen sehr großzügig unterstützt. Und als Highlight konnten wir das überdimensionale TAC-Brett leihen, auf dem das letzte Weltmeisterschafts-Finale ausgetragen wurde! Nach 9 Stunden und 24 Spielen TAC ohne Pause waren dann um drei Uhr morgens die oben genannten Sieger/innen aus 14 Teilnehmenden ermittelt. Von 19. bis 21. Juni 2009 wird die WM unter 64 Teams aus mehreren Ländern ausgetragen - dabei wünschen wir Izolda und Troy viel Glück! Berichte und Bilder zur TAC-Nacht sowie Infos zum Spiel gibt es unter www.spieltac. de und www.das-laimer.de. Gern stehen wir für Nachfragen zur Verfügung. Vielleicht sind ein paar Kolleg/innen neugierig geworden, ein Spiel zu testen, das vielen Kindern und Jugendlichen Spaß macht und durchaus pädagogisch einsetzbar ist. Christian Freund Das LAIMER Jugendzentrum, KJR Zeitzeugen-Interview auf DVD Parole: Weitermachen! Jugendliche aus dem Jugendtreff Mooskito haben mit der Zeitzeugin MarieLuise Schultze-Jahn über ihr Leben, ihre Arbeit im Widerstand und ihre persönliche Sicht auf die damaligen politischen Verhältnisse gesprochen. Die DVD „Parole: Weitermachen!“ mit dem Interview wurde am Samstag, den 7. März im Heppel & Ettlich vorgestellt. „Wir wollten aufklären!“, sagt Marie-Luise Schultze-Jahn, geboren 1918 im damaligen Ostpreußen, deutsche Widerstandskämpferin und Zeitzeugin des Nationalsozialismus. Sie setzte die Arbeit der Weißen Rose fort und gründete 2003 das Weiße Rose Institut in München. Bis heute ist sie in der politischen Jugendbildung tätig. Das bei der Filmvorführung anwesende Publikum - u.a. der Vorstand des Weißen Rose Instituts Michael Kaufmann, Dr. Anne-Barb Hertkorn, Historikerin und Mit-Autorin des Buchs „Und ihr Geist lebt weiter“ - war sehr interessiert, tief bewegt und beeindruckt von der Lebensgeschichte und der Machart des Films. Nach der DVD-Präsentation ergab sich 2|09 Dr. Marie-Luise Schultze-Jahn (links) und die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Frauen der Diakonie, Sigrid Schneider-Grube. eine halbstündige Fragerunde an Dr. Schultze-Jahn zu den damaligen politischen Verhältnissen und ihren Mut im Widerstand. Die DVD ist ein zeitgeschichtliches Doku- ment, besonders geeignet für Jugendgruppen und Schulklassen. Erhältlich bei Karin Feige ([email protected]) im Jugendtreff Mooskito für 5 Euro zzgl. Versandkosten. 5 Aktuell Weißblauer-Bumerang-Tag im PALAZZO Glänzende Kinderaugen im Spiegelpalast 150 Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren - von den Ghetto Kids, dem Tanzprojekt Freudentanz und aus den KJR-Einrichtungen SBZ Sendling, ABIX, aqu@rium und ’s Dülfer - waren der Einladung des PALAZZO München und der Initiative Weißblauer Bumerang gefolgt und erlebten am Mittag eine vom PALAZZO-Ensemble eigens für sie kreierte Show, die zum Mitmachen, Nachmachen und Lachen einlud. Als Mastermind hinter der Show zeichnete Zeremonienmeister Matt de Kran alias Matthias Kranert verantwortlich, der bereits seit Jahren mit Kindern arbeitet und diese Erfahrung mit einfließen ließ. Nach einer ersten Stärkung ging es in die Manege, und wenn es nach den Kindern gegangen wäre, hätte es nur erste Reihen geben dürfen! Voller Begeisterung ließen sich die Buben und Mädchen in die Show integrieren Fotos: PALAZZO Produktionen Ein gänzlich ungewohntes Bild bot sich am Samstag, den 7. März im Spiegelpalast an der Neuen Messe: Bereits vormittags war das Foyer gefüllt und ein Summen aus fröhlichen Stimmen erfüllte den Raum. Peter Pitofsky (rechts) mit seinem Ebenbild. und der Mund blieb so manches Mal vor Staunen offen, wenn die Artisten, Comedians und Sänger des Ensembles ihre Darbietungen für und mit den Kindern vorführten. Die Stunde verging wie im Fluge und im Anschluss kredenzte die Küchenbrigade des PALAZZO unter dem Jubel der Kinder fantasievolle Spieße mit allerlei Leckereien - und natürlich durfte das Eis zum Abschluss nicht fehlen. André Kracht, Küchenchef des Münchner Spiegelpalastes: „Es war uns eine große Freude, für die Kinder zu kochen! Betroffen gemacht hat mich dann doch das große Erstaunen der Kinder, dass sie sogar noch einen Nachschlag bekamen.“ Für viele Kinder aus sozial schwachen Familien sind solche Ausflüge eher eine Seltenheit. Dass auch benachteiligte Kinder und Jugendliche an solchen Freizeitaktivitäten teilnehmen können, dafür setzt sich Das war das Ziel: fröhliche Kindergesichter. seit Jahren der Weißblaue Bumerang ein und hilft mit Spendensammlungen und Aktionen, den Alltag der Jungen und Mädchen etwas sorgenfreier zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit dem PALAZZO München fand dieses Jahr erstmalig statt. Der Gründer des Weißblauen Bumerangs Erwin Ritthaler und die Geschäftsleitung des PALAZZO waren sich sofort einig, dass dieser Tag in der nächsten Saison wiederholt wird. An dieser Stelle sei allen Beteiligten ein Dankeschön ausgesprochen, denn es wurde honorarfrei gearbeitet bzw. gespendet: Metro Pasing, Herrn Müller für die Zurverfügungstellung der Lebensmittel, Bionade und Granini für die Getränke, dem gesamten Ensemble des PALAZZO für die Kreation und Mitwirkung, dem Zeltteam, der Servicecrew, der Küchenbrigade und der Bar für Zeit und Einsatz. Infos zum Weißblauen Bumerang unter www.weissblauer-bumerang.de. Katja Linneweber, Palazzo Produktionen GmbH Jongleur Sergey Krutikov mit einem Nachwuchstalent! 2|09 6 Aktuell Leiter des Münchner Jugendgerichts zu Gast im Intermezzo. „Ich bin für jede Jugendhilfemaßnahme dankbar“ Jugendliche sind nicht gewalttätiger geworden. Allerdings ist die Hemmschwelle, Gewalt anzuwenden, beträchtlich gesunken und die Täter sind aggressiver. Mit dieser Feststellung zieht Münchens oberster Jugendrichter beim Amtsgericht München, Kurt Hübel, ein Fazit, das sich mit den täglichen Erfahrungen vieler Professioneller in der offenen Jugendarbeit deckt. Dies war der Anknüpfungspunkt für ein Gespräch, dem Hübel sich offen und vorurteilsfrei im Intermezzo stellte. Natürlich suchte man nach Gemeinsamkeiten, nach Ideallösungen und Geheimrezepten auf dem Weg heraus aus diversen Gewaltspiralen, hinein in gelungene Prävention und Resozialisierung. Hier stellte Hübel gleich zu Beginn klar, dass sich die Jugendkriminalitätsrate in München derzeit in einer Talsohle befindet. Und dass ein längerer Stillstand, sozusagen über den statistisch zu erwartenden Anstieg hinaus, auch ein großer Verdienst der Jugendhilfe sei. München entspreche, was Jugendhilfemaßnahmen angeht, ohnehin „einem Hort der Glückseligkeit“. Das Angebot sei vorbildlich. Natürlich richtete sich unser Interesse auf die Frage, wie gelingende pädagogische Bemühungen aussehen, die Jugendlichen die Grenzerfahrung, irgendwann vor Gericht zu stehen, ersparen können. Hübel erkennt hier nachdrücklich die „Kollegen der Jugendgerichtshilfe als Spezialisten“ an. Überhaupt richtet sich sein Augenmerk vornehmlich auf die Vernetzung aller Beteiligten. Nur so könne wirklich im Einzelfall reagiert werden. Und der finde durchaus Beachtung. Strikt ein Paragrafenwerk anzuwenden, hält Hübel für wenig dienlich. Vielmehr müsse das Instrumentarium der Gerichtsbarkeit gezielt bedient werden. Sozialstunden könnten sowohl als sozialpädagogische Weisung oder konkret als Zuchtmittel definiert sein. Daneben gelte es, kontinuierlich über den Stand und die Qualität geleisteter Sozialstunden informiert zu werden. Den gerne verbreiteten Vorwurf fehlender Unmittelbarkeit zwischen Delikt und Richterspruch sieht Hübel gelassen. Die derzeit vorherrschenden zwei bis drei Monate von Verfahrenseingang bis zu dessen Abschluss seien „sehr schnell“. Um einen Fall wasserdicht vorzutragen, müssen Fristen gewahrt, Anhörungen gewährleistet und Zeugen gehört werden. Gerade letztere stehen nicht immer und sofort zur Verfügung. Auch Vollstreckungsorder sowie mündliche und schriftliche Beschwerden sind klar terminiert. „Es braucht die Sicherheiten der Fakten 2|09 Das Intermezzo-Team - Janika Meisl, Wolfgang Haberl, Heiko Neumann und Alexander Fesl - mit Kurt Hübel, Leiter des Münchner Jugendgerichts (2.v.r.). zur Anklage. Nur danach richtet sich die Dauer des Ermittlungsverfahrens“. In Ausnahmefällen sei allerdings eine „sozialpädagogisch gewollte Verzögerung“ sinnvoll – ein Begriff, der uns aufhorchen ließ. Gemeint ist, dass durchaus Verfahren zurückgestellt werden, um zu beobachten, wie sich der Jugendliche entwickelt, ob bereits angeordnete Angebote greifen – „die natürlich immer als Chancen zu verstehen sind“. Aus diesem Denken heraus ist für Hübel die sozialpädagogische Begleitung in der Haft eigentlich unabdingbar. Hier erlaubte er sich kenntnisreiche Exkurse über Modelle des öffentlichen Vollzugs, Projekte zur Eingliederung und soziale Trainingskurse. Für letztere existieren bereits Angebote externer Anbieter, allerdings sei die Landeshauptstadt hier „gut versorgt“. Zudem unterstrich er, dass auch die Möglichkeiten der Vormundschaftsgerichte voll ausgeschöpft werden müssten. So wäre auch eine zivilrechtliche Einweisung wegen Eigen- oder Fremdgefährdung eine Option - also der Eingriff in die Vormundschaft der Eltern auf Anraten des Jugendgerichts. In diesem Sinne sieht er auch Bedarf an kleinen, geschlossenen Heime mit Gruppenstärken bis zu fünf Jugendlichen – „als eine Form von Clearingstelle, um das weitere konkrete Vorgehen zu planen“. Eine Angelegenheit, die auch den Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschäftigt. Der Frage nach richterlicher Unabhängigkeit in Zeiten medialer Vorurteilsbildung begegnete er mit einem souveränen Lächeln. Jugendrichter sind mehrere Jahre Staatsanwalt, dann Strafrichter und Zivilrichter und erst dann Jugendrichter. Er selbst war sieben Jahre Richter an dem Gericht, das er heute leitet. „Wir lassen uns durch den Druck öffentlicher Meinung weder beeindrucken noch beeinflussen.“ Natürlich wisse er um die Schwierigkeit so genannter medialer Prozesse, in deren Folge man seiner Zunft mitunter zu große Milde unterstellt. Aber Hübel wusste äußerst glaubhaft zu vermitteln, dass pädagogische Mechanismen in der Jurisprudenz durchaus ihre Wirkung zeigen – vor richterlicher Strenge. Und in einer Randbemerkung erwähnte Hübel, dass straffällige Jugendliche oft sehr genau wüssten, welcher Richter zu welchem Zeitpunkt verhandelt, wer neu dazu kommt oder in Ruhestand geht - und wie Urteile ausgefallen sind: „Die sind da ganz gut informiert.“ Ein wunder Punkt sei auch der Begriff des „Rückfalls“. Man müsse hier schon sehr genau hinsehen, wenn man bei einem Gewaltverbrecher nur wegen eines kleinen Deliktes – wie Ladendiebstahl – sofort die Resozialisierungsmaßnahmen als gescheitert ansehe, um etwaige Bewährungsauflagen in Haftstrafen umzumünzen. Das könne mehr schaden als nützen. Auch wenn diese Ansicht der Öffentlichkeit nicht immer vermittelbar sei. Auch abschreckende Urteile hätten „ein Verfallsdatum“ und über Verhältnismäßigkeiten könne immer gestritten werden. Hier sei nicht unerwähnt, dass die Jugendarrestanstalt zu einem Drittel mit Ungehorsamkeitsarresten belegt ist. Die Frage nach den TV-Gerichtsshows blieb natürlich nicht aus, wonach viele Jugendliche womöglich bei ihrer Ladung vor Gericht fälschlich dem ganz großen Auftritt entgegensähen. Hübel meint, dass die Angeklagten Aktuell meist sehr schnell wieder „auf Normalmaß schrumpfen“, wenn sie eintreten. Schwieriger wären eher Schulklassen. Da müsse schon mal vermittelt werden, „dass das hier weder ein Fernsehstudio noch eine Kantine ist“. Auch das Schlusswort unseres Gesprächs deckte sich. Hübel stellte fest, dass bei Eltern, Lehrkräften und professionellen Erziehungspersonen - bis hin zur Elementarpädagogik - in Konfliktsituationen zu spät eingegriffen werde. Man müsse sich aber konkret und offen dem Konflikt stellen. Dieser dürfe keinen Freiraum erhalten, um sich bis zur Unkontrollierbarkeit zu entwickeln. „Jeder hat mal eine Straftat begangen“. Irgendwann, irgendwo. Und sei sie noch so 7 gering. Die meisten finden aus diesem Dilemma selbst heraus. Für alle anderen müssen Lösungen gefunden werden, „die über Strafe hinaus gehen“. Heiko Neumann, Intermezzo, KJR Preisverleihung beim 26. Jugendfilmfest „flimmern & rauschen“ Einer der fünf Preise der Jury ging an den Film „Sunny Rose“ der AG FILMwork-STUDIO - ein Projekt des Vereins zur politischen Jugendpartizipation e.V. (VPJ). Die Begründung der Jury, der neben Experten aus der Filmbranche auch jugendliche Filmemacher angehören: „’Sunny Rose’ zeigt, dass auch eine ‚kleine’ Geschichte neue Perspektiven auf ein nicht ganz so neues Thema eröffnen kann. Der Film über die Chatbekanntschaft und die ersten Begegnungen zwischen den Teenagern Sonja und Dennis, mit offenem Ende, überzeugt durch seine nicht moralisierende Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Akzeptanz von Anderssein’ sowie durch die Verbindung von authentischer Darstellung, psychologisch intelligenter Handlung und Eine „Lobende Erwähnung“ erhielt der Film „Alienicious“ der Jungengruppe aus dem Intermezzo. filmisch gelungener Umsetzung. ‚Sunny Rose’ fesselt und berührt nachhaltig ohne dabei klischeehaft zu sein. Das macht ihn zu einem preiswürdigen Film. Foto: JFF Sechs Preise, ein Sonderpreis und drei lobende Erwähnungen der Jury wurden beim 26. Jugendfilmfest „flimmern & rauschen“ am 30. Januar in der Muffathalle vergeben. Überreicht wurden sie von der Leiterin des Stadtjugendamts München, Dr. Maria Kurz Adam und Prof. Dr. Helga Theunert vom JFF – Institut für Medienpädagogik. Eine „Lobende Erwähnungen“ erhielt der Film „Alienicious“ des Jugendtreff Intermezzo: „Einen Film komplett mit dem Computerspiel ‚Sims2’ zu produzieren, ist schon ein enormer technischer Aufwand: Drehorte zusammenbauen und einrichten, Aussehen und Charakter der animierten Figuren kreieren, deren Bedürfnisse steuern, damit sie beim Filmen nicht einen Hungertod sterben und noch vieles mehr. Dass die Jungengruppe des Intermezzo mit ihrem ersten Machinima eine Geschichte erzählt, die gleich an mehreren, mühsam ausgestalteten und außergewöhnlichen Orten, zum Beispiel in einem Ufo spielt, begeisterte die Jury und muss gelobt werden. Es zeigt, mit welcher Experimentierfreude sich die Jungs an dieses neue Genre gewagt haben. Der amüsante Science-Fictionfilm um die nette Alienfrau hat die Jury überzeugt: Sie möchte mehr von dieser innovativen Form des Filmemachens sehen!“ „Das Jugendfilmfest wird seit 1982 vom Medienzentrum München des JFF in Kooperation mit dem Stadtjugendamt München veranstaltet. Neuhauser-Nymphenburger des Jahres Beim Jahresempfang des Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg war der Höhepunkt des offiziellen Teils die zweite Verleihung des Neuhauser Maskottchens an einen verdienten Mitbürger des Stadtbezirkes. Heuer war die Wahl nach einer Umfrage unter den Bürgerinnen und Bürgern von Neuhausen-Nymphenburg auf Rolf Elsässer gefallen. Er leitet den Abenteuerspielplatz Neuhausen und engagiert sich intensiv für die Gemeinschaftsaktion „Wir für Neuhausen“. Freudig überrascht nahm Rolf Elsässer (rechts) das originelle Kunstobjekt aus der Hand von Stadtteilbürgermeisterin Ingeborg Staudenmeyer und Franz Meisl als Vertreter der Werbegemeinschaft Neuhausen entgegen. Der Kreisjugendring gratuliert Rolf Elsässer ganz herzlich. Text und Foto: Ursula Löschau / Neuhauser-Nymphenburger Anzeiger 2|09 8 Aktuell Schulklassen besuchen die Ausstellung „Peace Counts“ Frieden machen – da sind wir dabei! Die Ausstellung zeigte auf beeindruckende Weise, wie mutig, wie engagiert, wie kreativ und auch unermüdlich sich einzelne Menschen weltweit für den Frieden einsetzen. Ein vielfältiges Programm, das von der Arbeitsgemeinschaft Friedenpädagogik e.V. (AGFP) koordiniert wurde, begleitete die Ausstellung. Auch Projekte für Schulklassen und Studierende gehörten dazu. Für Grundschulklassen der 3. und 4. Jahrgangsstufe wurden in Kooperation mit dem Kreisjugendring München-Stadt - vertreten durch Erika Hennig, Jutta Schneider (Spielhaus Sophienstraße) und Caroline Schmidmaier (ASP Neuhausen) - Projekte entwickelt, die den Schüler/innen sehr schnell klar machten, dass Frieden auch ganz viel mit ihnen selbst zu tun hat. Fünf Grundschulklassen nutzten das Angebot. Schon die Idee des Autors Michael Gleich, sich aufzumachen und ganz anders als sonst in den Nachrichten über die kleinen und großen Ansätze zum „Friedenmachen“ zu berichten, machte die Kinder neugierig auf die Projekte und die Menschen, die für sie stehen. Mithilfe eines Meinungsbarometers konnten die Kinder zuerst einmal etwas über sich und die ganze Klasse erfahren. „Frieden Kinder berichten von den Ergebnissen ihrer Arbeit in den einzelnen Workshops machen ist ganz einfach“, „für den Frieden braucht es viele Menschen“, „alle Menschen müssen Freunde sein, sonst klappt es nicht mit dem Frieden“ oder „Frieden hat auch etwas mit mir zu tun“ waren Statements, zu denen sich die Kinder auf einer Skala zwischen „ja“ und „nein“ positionieren konnten. In kleinen Interviews wurden die Ideen der Kinder, die hinter ihrer Meinung standen, für alle deutlich. Meinungsfreiheit als wichtige Voraussetzung für den Frieden wurde so praktisch umgesetzt. Was ist für den Frieden, was ist für den Krieg notwendig, waren die Fragen, zu de- Wie bleibt der Ball im Spiel? Konzentration und Kooperation sind wichtig. Eine Sammlung - Was ist für den Frieden notwendig? 2|09 nen die Antworten der Kinder gesammelt und aufgeschrieben wurden, bevor in den einzelnen Workshops in Kleingruppen weitergearbeitet wurde: Die Geschichten zu den Projekten wurden erzählt, einzelne Fotos ausgesucht und diskutiert, eine Bildergeschichte über ein Foul im Fußballspiel und Zeichnungen einer Konflikteskalation wurden in die richtige Reihenfolge gebracht und mit Untertiteln versehen und diskutiert. Eine Konfliktsituation wurde nachgestellt und eine passende Lösung dazu entwickelt und geprobt. Grundbedürfnisse der Menschen wurden aus vielen Karten herausgefiltert. Briefe an die Friedensmacher/innen wurden geschrieben, Friedensvögel gemalt sowie Friedensschiffe und Kraniche gefaltet und bemalt. In einer Abschlusspräsentation wurden die Arbeitsergebnisse der ganzen Klasse gezeigt. Die Abschlussfrage „Wo habe ich mich selbst schon einmal für den Frieden eingesetzt“, kam für die Kinder teilweise überraschend und öffnete den Blick für das eigene Handeln im großen Weltgesamtzusammenhang. Dass auch kleine Schritte und Handlungen wichtig sind und durchaus eine Bedeutung für den weltweiten Frieden haben, war für viele eine ganz neue Sichtweise. Frieden kann gelernt und auch gelebt werden – eine beruhigende Sicht, die handlungsfähig macht und nicht nur die Kinder motiviert, sich auch im Kleinen für den Frieden einzusetzen. Uns vom Spielhaus Sophienstraße freute besonders, dass unsere Streitschlichter/innen, die wir an der GS Blutenburgstraße ausbilden, die Ausstellung an einem Nachmittag besuchten und ihr eigenes Projekt darin wiederfanden. Der Stolz, als Streitschlichter/in so auch etwas zum Frieden in der Welt beizu- Fotos: Erika Hennig, KJR Die Ausstellung „Peace Counts – Die Erfolge der Friedensmacher“ war im Februar drei Wochen lang im Gasteig zu sehen und regte viele zufällige und gezielt gekommene Besucher/innen an, sich mit eindrucksvollen Fotos und kurzen Texten aus aller Welt auseinanderzusetzen. 9 tragen und mit diesem Engagement Teil der Ausstellung zu sein, war natürlich groß. Denn: Frieden machen – da sind wir dabei! Unter diesem Motto waren in der Ausstellung auch 10 Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit in München vorgestellt, die mit eigenen Projekten einen Beitrag zum Frieden leisten. Eine unserer Erfahrungen als Pädagogen/ innen im Projekt: Kinder dieser Altersgruppe bekommen durchaus sehr viel von den Nachrichten, Kriegen und Konflikten weltweit mit. Die Möglichkeiten, diese erschreckenden Erfahrungen im Gespräch mit Erwachsenen wieder loszuwerden, kreativ umzusetzen oder im Austausch mit anderen zu bewältigen, sind jedoch gering. Auch das war im Rahmen von Peace Counts möglich. Ein Projekt, das allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat. Jutta Schneider Spielhaus Sophienstraße, KJR Kraniche, Tauben und eigene Phantasievögel stehen für den Frieden Eine Kooperation zwischen der Arbeitsgemeinschaft Friedenspädagogik e.V. (AGFP), dem Kreisjugendring MünchenStadt, dem Spielhaus Sophienstraße, dem Abenteuerspielplatz Neuhausen. „Weil wir Mädchen sind…“ im Museum Mensch und Natur Aufstehen zur Hausarbeit um vier, Heirat mit sechs Wenn Jugendliche für eine Ausstellung begeistert werden sollen, dann ist pädagogisches Feingefühl angesagt. In der Regel wollen sie weder belehrt noch gelangweilt werden. Daher nennen sich viele Angebote schon mal sicherheitshalber Erlebnisausstellung. Diesem Versprechen werden sie dann aber nicht immer gerecht. Anders jedoch die ebenso beworbene Schau „Weil wir Mädchen sind...“, die bis zu ihrem Ende am 25. Januar Besucher/innenrekorde verzeichnen konnte. Hier war man dazu eingeladen, Mädchen aus Mali, Indien und Ecuador auf einer lebendigen, anschaulichen und zuweilen nachdenklichen Reise in ihre Heimatregionen zu begleiten. Und das Schlüsselwort der Zeit war natürlich „interaktiv“. Die Jugendlichen des Intermezzo folgten dem Tagesablauf, den Lebensumständen und auch den, durch das Geschlecht bedingten Zwängen von Djenebou, Asha und Yoselin – stellvertretend für viele tausend benachteiligte und diskriminierte Mädchen weltweit. Gerade die Jungen, die mit den Mädchen gemeinsam die Ausstellung besuchten, zeigten sich im Erleben deutlich mehr betroffen, als es durch eine nüchterne Unterrichtseinheit je möglich gewesen wäre. Das erklärt wohl auch den überwältigenden Erfolg bei Schulklassen. Während sich die Mädchen sehr schnell in der zuweilen exotischen Welt einfanden – sich Tätigkeiten anvertrauten, Gewänder überzogen -, näherten sich die Jungen eher aus der Distanz. Anschauliche Vermittlung der Brisanz von Chancengleichheit, Mitgift, Abtreibung von Mädchen, sexueller Belästigung, Mangelernährung als auch Bildungsgerechtigkeit sorgten für ein hohes Maß an Empathie gegenüber den Benachteiligten. Und so wurde zwar anfangs das Modell „lieber arbeiten statt Schule“ noch als attraktiv erachtet – nachdem die Form der Arbeit jedoch vermittelt war, zogen die Jugendlichen dann doch den Schulbesuch vor. Und auch die vier Stunden Weges dorthin. Für die Mädchen gilt natürlich: nachdem sie um vier Uhr morgens aufgestanden sind, das Essen der Männer und Jungen zubereitet haben und im Anschluss das bekommen, was diese übrig lassen. Und dieser Kreislauf wird auch durch Verheiratung nicht durchbrochen, wobei die Mädchen mitunter nicht älter als fünf oder sechs Jahre alt sind. Die Ausstellung von „Plan Deutschland“ soll auch auf deren Mädchen-Kampagne aufmerksam machen, welche sich zum Ziel gesetzt hat, „alle Formen von Benachteiligung, Diskriminierung und Vernachlässigung von Mädchen ein für alle Mal zu beenden.“ (www.plan-deutschland.de). Besonders hervorzuheben ist das pädagogische Feingefühl der buchbaren Führung, welche auch die Intermezzo-Jugendlichen stets motivierte, informierte und niemals überforderte. Etwa 50.000 Besucherinnen und Besucher ließen sich auf diese virtuelle Reise ein, die zuweilen wie die Reise in eine längst vergangene Zeit anmutete – deren vorgestellten Lebensumstände jedoch traurige Realität sind. Immer noch. Heiko Neumann Intermezzo, KJR 2|09 10 Aktionstag Jugendarbeit ist eine sichere Bank K re i s j u g e n d r i n g M ü n c h e n - S t a d t , Münchner Trichter und Fachforum Freizeitstätten - „Wir sind die Zukunft“ planen gemeinsam für den 19. Mai eine öffentlichkeitswirksame Aktion, die als Demonstrationszug vom Isartor bis zum Marienplatz eindrucksvoll zeigen wird, dass die Jugendarbeit in München „eine sichere Bank“ ist. Wir wollen in den nächsten Monaten die offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken und die Bedeutung dieser Arbeit für die Stadtgesellschaft und für die Besuche- rinnen und Besucher unserer Einrichtungen verdeutlichen. Die Münchner Freizeitstätten werden im Rahmen der Aktion „Jugendarbeit ist eine sichere Bank“ auch im Stadtteil aktiv und nutzen dabei ihre Kontakte vor Ort. Gemeinsam mit den zuständigen Bezirksausschüssen, Kooperationspartnern, aber auch Eltern, Lehrkräften und vielen anderen wollen sie für die Jugendarbeit in München werben. Unser gemeinsames Interesse ist es, ein positives Bild der offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und deutlich zu machen, dass jeder Euro, der in die Jugendarbeit investiert wird, gut angelegt ist. „Wir sind die Zukunft“ ist ein Zusammenschluss von Kreisjugendring München-Stadt, Münchner Trichter und Fachforum Freizeitstätten. Gemeinsam führten sie den Aktionstag „Wir sind die Zukunft“ 2006 durch. Unter diesem Titel gibt es inzwischen auch einen regelmäßig erscheinenden Newsletter und einen Internetauftritt, der gerade einen Relaunch bekommt. Sie haben Fragen zur Aktion „Jugendarbeit ist eine sichere Bank“ oder wollen noch mitmachen? Bitte wenden Sie sich an [email protected] München für Klimaschutz KJR als Bündnispartner ausgezeichnet Auf dem Zwischenplenum des Bündnisses für Klimaschutz am 5. März im Alten Rathaus wurde dem KJR als Bündnismitglied für seine Beiträge und Aktivitäten zum Klimaschutz von Bürgermeister Hep Monatzeder eine Urkunde überreicht. Der Klimawandel ist in aller Munde und von Wissenschaftlern ist weitestgehend belegt, dass dieser durch von Menschen verursachte Treibhausgasausstöße stark beschleunigt wird. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gilt es, die zunehmende Erderwärmung zu minimieren, um die ökologischen und ökonomischen Folgen zu begrenzen. Dazu ist es nötig, weltweit die Emissionen von Treibhausgasen drastisch zu senken. Dies war die Motivation der Landeshauptstadt München unter der Federführung von Bürgermeister Hep Monatzeder auf der Basis eines Stadtratsbeschlusses im Juli 2007 ein lokales Bündnis für Klimaschutz zu gründen. In diesem Bündnis haben sich seit dem Auftaktplenum Ende November 2007 inzwischen 74 aktive Bündnispartner aus verschiedenen Bereichen der Münchner Stadtgesellschaft wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Verbänden, Institutionen und Medien zusammengeschlossen, um gemeinsam innovative Strategien und Projekte für den Klimaschutz zu entwickeln. Diese sollen dazu beitragen, die CO2-Emissionen der Stadt München im Vergleich zu 1990 bis zum Jahr 2030 um mindestens 50 % zu senken. Derzeit ist die Laufzeit des Bündnisses für Klimaschutz bis März 2010 angesetzt. Der KJR hat sich als Bündnispartner dazu verpflichtet, in seinem Wirkungskreis durch Projekte und Aktivitäten und in den 2|09 KJR goes Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sind neue, wichtige Zukunftsaufgaben für den KJR, denen er sich verstärkt zuwenden wird. Im K3 werden wir regelmäßig über Erfahrungen und Ideen zum Thema Nachhaltigkeit/BNE berichten. Kinder- und Jugendeinrichtungen zur CO2Reduzierung beizutragen. Sein Engagement konzentriert sich auf die Mitwirkung im „Arbeitskreis Bildung und Öffentlichkeitsarbeit“. In diesem Arbeitskreis sind zahlreiche Vertreter der Münchner Bildungslandschaft versammelt, die sich gemeinsam zum Ziel gesetzt haben, den Klimaschutz-Gedanken in ihre Bildungsarbeit zu integrieren. Der stellv. KJR-Geschäftsführer Gerhard Mayer freut sich über die Urkunde aus der Hand von Bürgermeister Hep Monatzeder Einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten in den Einrichtungen des KJR die diesjährigen Projekte zum UN-Dekadethema Energie, die in den Jahreszielen verankert sind. Als Anregung wurde ein Energiekoffer mit Projektbeispielen für Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen zusammengestellt, die einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung darstellen. Durch die Auseinandersetzung in diesen Energie-Projekten werden Kinder und Jugendliche frühzeitig für das Thema sensibilisiert und lernen beispielsweise die Zusammenhänge zwischen Energienutzerverhalten und Klimaschutz kennen. Sie erproben Handlungsmöglichkeiten, die sie in ihrem Umfeld umsetzen und mit denen sie zum Klimaschutz beitragen können. Darüber hinaus konnten bis Ende 2008 bereits die Geschäftsstelle sowie vier weitere Einrichtungen des KJR Ökoprofit-zertifiziert werden, was eine Einsparung von CO2-Emissionen bis zu 30 % bedeutet. 2009 sind fünf weitere Einrichtungen für die Zertifizierung vorgesehen, die pädagogisch begleitet werden sollen. Auf dem Zwischenplenum im Alten Rathaus trafen sich alle Mitglieder des Bündnisses für Klimaschutz und konnten eine erste positive Bilanz ihrer Arbeit vorweisen. Der KJR wurde für sein Engagement als Bündnismitglied mit einer Urkunde ausgezeichnet, die der stellvertretende Geschäftsführer Gerhard Mayer vom Bürgermeister Hep Monatzeder entgegennahm. Frauke Feuss Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl, KJR für den AK Nachhaltigkeit/BNE im KJR Projekte im KJR 11 Projektarbeit im KJR München-Stadt Foto: Jugendtreff am Biederstein Projektarbeit wird im Kreisjugendring München-Stadt besonders gefördert, denn projektspezifische Arbeitsformen sind in allen Arbeitsfeldern geeignet, neue Ideen und Arbeitsformen zu entwickeln. Projektarbeit unterscheidet sich von der Regel- oder Routinearbeit durch eine begrenzte Aufgabenstellung mit inhaltlich oder methodisch innovativem Charakter. Innovativ bedeutet, eine geplante Veränderung zur Fortentwicklung in ausgewählten Bereichen der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Projektarbeit ist immer ein effektives Lernfeld für alle Projektbeteiligten, die Professionellen wie die Kinder und Jugendlichen. Die Verpflichtung zur Dokumentation und Präsentation der geförderten Projekte ermöglicht, dass die gewonnenen Erfahrungen in die Arbeit weiterer Arbeitseinheiten einfließen. Gefördert wurden auch im vergangenen Jahr wieder sehr unterschiedliche Projekte, u.a. aus den Bereichen Bildung und Jugendkultur. Über einige der Projekte haben wir bereits in vorangegangenen Heften des K3 berichtet, so beispielsweise in der Ausgabe 3/2008 über den Berufsorientierungstag für Jungs und über den KJR-Fußballcup im K3 5/2008. 10 Jahre „School’s over Jam” Fun & Action – statt Gewalt! Jugendkultur am letzten Schultag vor den Sommerferien auf dem Platz der Münchner Freiheit - dafür steht die „School’s over Jam“ seit nun schon zehn Jahren. Ihr Ziel war und ist es, positive Seiten von Jugendlichen und ihrer Lebenswelt zu fördern und darzustellen Die „Münchner Freiheit“ ist Verkehrsknotenpunkt und beliebter Treffpunkt für viele Jugendliche. 1998 kam es dort zu Straftaten im U-Bahn-Bereich und auf dem Platz. Jugendliche im „HipHop-Outfit“ wurden, ohne konkrete Verdachtsmomente, öffentlich damit in Verbindung gebracht. Nach den Vorfällen wurde bereits ihr Aufenthalt im Bereich der Münchner Freiheit häufig als Provokation erlebt. Ideen von Jugendlichen umsetzen und mit pädagogischen Zielen verbinden Unabhängig von diesen Geschehnissen hatten die Besucher/innen des Jugendtreff am Biederstein die Idee, am letzten Schultag vor den Sommerferien eine Jam zu organisieren - in Form eines Open Air auf dem Platz der Münchner Freiheit. Besonders die bosnischen Jugendlichen der Einrichtung schoben dieses Konzept an: Viele hatten ihre Schulzeit in München verbracht, sie sollten aufgrund der politischen Veränderungen wieder in ihre „Heimat“ zurück. Es sollte ein großes, gemeinsames „Abschiedsfest“ werden – eine Jam, mit den vier Elementen des HipHop: Breakdance, Rap, DJing, Grafitti und dazu Streetball Challenges. Die Motivation der Jugendlichen speiste sich daraus, ihre Fähigkeiten zu zeigen, gekoppelt mit der Hoffnung, vielleicht doch hier bleiben zu können. Im Mai 1998 begann die Umsetzung der Konzeptidee für die „Aufführung“ am letzten Schultag. Das Motto „School’s over Jam“ war geboren. Mit der Leitidee „Fun and Action – statt Gewalt“ wurde die Unterstützung der Jugendbeamten der Polizei Schwabing (PI 13) und des Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) gewonnen. Kurzfristig erhielt der Jugendtreff die Genehmigung, den Platz der Münchner Freiheit für eine Open-AirHipHop-Jam zu nutzen. Die Jugendlichen bildeten Planungs- und Organisationsteams und nutzten ihre überregionalen Kontakte in der HipHop-Szene für das Programm. Break2|09 Projekte im KJR Foto: Jugendtreff am Biederstein 12 Battle in der Kategorie „New Kidz“ dancer und HipHopper kamen zum Nulltarif und alle zusammen gestalteten ein Plädoyer für das positive Erscheinen Jugendlicher auf einem öffentlichen Platz. Die erste „School’s over Jam“ war für alle ein unvergesslicher und prägender Erfolg. Von der Idee zur Institution Seit mittlerweile 10 Jahren bilden jedes Jahr über 50 Jugendliche ein Organisationsteam. Weit über 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gestalten das Programm in Battles und Shows, als DJanes, Rapper, in der Grafitti-Area, beim Streetball usw. Viele tausend Zuschauer/innen können sich jährlich von den jugendlichen Talenten überzeugen und erfahren, welche Ausprägungen zeitgenössischer Jugendkultur im HipHop gerade „in“ sind. Momentan zum Beispiel Breakdance, New Style, Krumping, Popping, Locking, House und für die Youngsters die Kategorie New Kidz. Die „School’s over Jam“ läuft nicht auf einen Höhepunkt zu, sondern jede Kategorie hat ihre eigenen Highlights. Die Besonderheit für die Jugendlichen ist der jährliche, feststehende Termin. Sie können sich darauf vorbereiten und trainieren. Das Programm wird von ihnen mitgestaltet, auf anderen Jams wird für ihre Veranstaltung geworben. Profis und Beginner stehen gemeinsam auf der Bühne und erfahren in diesem Rahmen Respekt und Anerkennung. Jedes Jahr gewinnt der Jugendtreff am Biederstein neue Besucher/innen durch diese Jugendkulturveranstaltung. Viele, die zunächst nur als Zuschauer/innen teilgenommen haben, stehen ein Jahr später schon auf der Bühne oder sind mitverantwortlich für die Planung und Durchführung. Die täglichen Angebote und Strukturen des Jugendtreffs stehen in direktem Zusammenhang mit der Veranstaltung. „HipHop-Gangster“ werden zu zuverlässigen Mitarbeitern Die Ideen der Jugendlichen - kombiniert mit den pädagogischen Regeln - umzusetzen, lassen den größten „HipHop-Gangster“ zu einem zuverlässigen Mitarbeiter im jugendlichen Organisationsteam werden. Jugendliche werben mit ihren Methoden für aktive Freizeitgestaltung und generelle Fitness durch regelmäßiges, oft tägliches Training bis hin zur Entwicklung eines eigenen Styles. Die Jugendlichen erleben, dass die Einhaltung von Regeln zum Gelingen der Veranstaltung beiträgt. Dies entspricht auch ihren bereits gewonnenen Erfahrungen im Jugendtreff am Biederstein. Trotz der hohen Besucher/innenzahl und des offenen Raums der „School’s over Jam“ bilden viele dem Jugendtreff bekannte Jugendliche eine Art Netzwerk bei dieser Veranstaltung. Es kam niemals zu Ausschreitungen oder Zerstörungen. Die „Security“ wird jedes Jahr von Kindern und Jugendlichen übernommen. Die Identifikation mit den Inhalten und der Respekt vor den jugendlichen Darbietungen ist bei allen sehr groß. Kooperationspartner Die Jugendbeamten der Polizeiinspektion 13 - Schwabing und das Kommissariat 105 - Opferschutz und Prävention unterstützen diese Veranstaltung. Insbesondere die Jugendbeamten waren von Anfang an dabei. Sie kennen Jugendliche auch außerhalb des Jugendtreffs. Damit tragen sie ebenfalls dazu bei, dass die „School’s over Jam“ nicht zu einer anonymen Veranstaltung wird. Eine Jam zu unterstützen, ist nicht alltäglich für die Polizei, doch schafft ihre Beteiligung eine ganz besondere jugendliche „Bürgernähe“. Wir danken allen, die die Veranstaltung unterstützt haben! Patricia Herzog Jugendtreff am Biederstein, KJR Die Jugendlichen sind hoch motiviert, ihr Können darzustellen und sich bei Battles und Jams zu messen. Computerführerschein im Jugendtreff des SBZ Sendling comp@ss Zwar haben viele Besucher/innen des SBZ Sendling einen eigenen Rechner, aber sie nutzen ihn häufig nur als „Playstation“ oder „Chatwerkzeug“ - also ohne zu wissen, über welches Betriebssystem, welche Software oder Hardware sie verfügen. Es findet nur konsumorientierte Benutzung statt. Nur zu spielen oder im Internet zu surfen, bringt die Jugendlichen nicht weiter, sondern verstärkt lediglich ihre Konsumhaltung in diesem Bereich. Daher müssen wir gemeinsam mit ihnen Wege finden, um ihnen die dringend notwendige Medienkompetenz, 2|09 Die Net-comp@ss-Gruppe die mit kritischer Auseinandersetzung mit einer neuen Technologie einhergeht, zu vermitteln. Durch eine interne Erhebung in unserer Einrichtung stellten wir fest, dass sich 80 % der Kinder und Jugendlichen fast ausschließlich mit Chatten beschäftigt, eine gleich große Anzahl wünscht sich aber Kurse und Workshops, weil sie sich durch Medienberichte über die neuen Erfordernisse des Arbeitslebens informiert haben. Im Jugendtreff des SBZ Sendling gab es schon früher PC-Kurse, jedoch hat comp@ss durch die Zertifizierung einen höheren Stellenwert. Kindern dient das Zertifikat in der Projekte im KJR 13 Einrichtung als Ausweis, der ihre PC-Kenntnisse dokumentiert, bei den Jugendlichen kann ein Zertifikat die Bewerbungsunterlagen aufwerten. Darüber hinaus unterstützen fundierte Kenntnisse der Kinder auch die Eltern. So wissen die Kinder beispielsweise, dass ein „bluescreen“ (Absturz) nichts mit Virenbefall zu tun hat, und sie warnen ihre Eltern vor Spam, Phishing und vor allem vor Webseiten mit hohen Kosten für Abonnements. In unserer Einrichtung haben wir zwei comp@ss-Module angeboten: Net-comp@ss An diesem Kurs haben zwischen Mai und September 2008 20 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Seit September haben einige Kinder unsere Gruppe verlassen, neue sind hinzugekommen, wodurch die aktuelle Zahl bei 16 teilnehmenden Kindern und 7 Jugendlichen liegt. Bis September erhielten 16 Kinder ihr Net-comp@ss-Zertifikat. Obwohl der Net-comp@ss als eine Einführung ins Internet gedacht ist, haben wir den Wissensbereich erweitert, so dass die Teilnehmer/innen auch allgemeines Computer-Wissen (vom Betriebssystem bis zu Hardwarecomponenten) erwerben. einige Module noch nicht gemacht haben. Wir haben sehr viel Zeit mit Bildbearbeitung verbracht, weil die Jugendlichen dieser Bereich viel mehr interessiert hatte und diese Kenntnisse für eine anspruchsvolle Homepagegestaltung ohne Vorlage von großer Bedeutung sind. Auch Datenbanken zu erstellen und Vektorgrafik zu verstehen, hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Mit den Jugendlichen zusammen kamen wir zu der Einschätzung, dass ein Kursende Mitte Juni mit einem kurzen Film und einer Homepage möglich erscheint. Auswirkungen des comp@ss Die zweite Gruppe (ab September) hat ebenfalls mit dem Net-comp@ss angefangen, diese Kurse werden auch 2009 weiterlaufen und erweitert werden. comp@ss-4U Diese Gruppe bestand aus vier Jugendlichen, die sehr zuverlässig ihre Termine ab Mai wahrgenommen haben, so dass wir das comp@ss-Programm sehr intensiv durchführen konnten. Ab September konnte die Gruppe die Termine nicht mehr in der vom Programminhalt (von A wie Audio bis V wie Video) geforderten Form einhalten, weil alle Teilnehmenden mit einer Ausbildung angefangen hatten. Glücklicherweise haben zwei von ihnen im IT-Bereich einen Platz bekommen. Alle vier haben ihren Real- bzw. Hauptschulabschluss geschafft. Seit November geht auch dieser Kurs weiter, jedoch mit alternativen Orten und Zeiten. Das Interesse der Jugendlichen ist groß und die Verbindung mit der Einrichtung sehr stark: alle haben einen Jugendleiterkurs absolviert und jeden Mittwoch wird die Einrichtung von ihnen ab 18 Uhr geöffnet. Für ein Zertifikat reichen die Kenntnisse jedoch noch nicht, weil wir Mit der Bereitstellung der technischen, räumlichen und personellen Ressourcen hat sich das Dienstleistungsprofil der stadtteilbezogenen Kinder- und Jugendarbeit wesentlich verbessert. Das Interesse der Eltern für solche Projekte ist sehr groß, nicht nur bezogen auf ihre Kinder, sondern auch für sie selbst. Sie unterstützen ihre Kinder, indem sie ihren eigenen Computer zur Verfügung stellen, weil sie jetzt die Sicherheit haben, dass die Kinder in der Einrichtung „fit for PC“ gemacht werden und etliche Hard- und Softwareprobleme selbst lösen können. Kinder, die unsere Kurse absolviert haben, sind auch Multiplikator/innen und helfen den Anfänger/innen. Ihre „kindliche Didaktik“ kommt sehr gut an und auch ihre soziale Kompetenz wird so gefördert. Die Identifikation der Besucher/innen mit der Einrichtung kommt auch dem Haus und dem Inventar zugute: „Die Rechner und der Raum gehören uns allen, wenn sie kaputt gemacht werden leiden wir“. Dies wird so ernst genommen, dass die Kinder und Jugendlichen oft ohne Aufforderung aufräumen und gemäß unserem „Gut drauf“-Motto die nicht genutzten Rechner sofort ausschalten, um Energie zu sparen. Bei den älteren Jugendlichen (comp@ss4U) geht die Identifikation noch weiter, sie übernehmen ohne Aufforderung die Verantwortung, so dass die Jüngeren sie bei einem Störfall direkt aufsuchen. Neue Besucher/innen sehen und spüren diese Atmosphäre und fühlen sich sehr wohl. Nilgün Eraydin-Strack SBZ Sendling, KJR Die comp@ss-4U-Gruppe 2|09 14 Projekte im KJR Kindergarten und Jugendtreff verschönern ihren Garten Neuhausener Entspannungsoase Der Jugendtreff Neuhausen und der Kindergarten Kunterbunt, der im Jugendtreff untergebracht ist und das Außengelände mitbenutzt, hatten gemeinsam eine gute Idee: Beide Einrichtungen wollten ihr Außengelände einerseits zu einem modernen Spiel-, Kommunikations- und Erholungsbereich aufwerten. Andererseits sollten die Stadtkinder und -jugendlichen für das kreative Gestalten in und mit der Natur begeistert werden. Schnell wurde man sich einig, dass die Zielgruppen von der Veränderung profitieren sollten. Wichtig war den Verantwortlichen auch, dass die Stammbesucher/innen des Jugendtreffs und die Kindergartenkinder in den Veränderungsprozess miteinbezogen wurden. Das heißt, es gab Hausversammlungen und Kinderkonferenzen mit dem Thema „Veränderung des Gartens“. Die Ergebnisse wurden im Rahmen eines wöchentlichen Mittagsgesprächs von den Verantwortlichen zusammengetragen und weiterentwickelt. Die Jugendlichen sprachen von einer „Chill Out Oase“ und die Kindergartenkinder von zusätzlichen Häusern, in denen sie sich verstecken können. Es war schnell klar, dass man mit Weiden arbeiten würde, da diese vielseitig einsetzbar sind - z. B. als Weidenbank, Weidentipi -, aber auch mit Holz, um die Möblierung an die Natur anzupassen. Die Besucherinnen und Besucher sollten aber nicht nur bei der Planung miteinbezogen werden, sondern es sollte eine gemeinsame, altersübergreifende Aktion von Kleinkind bis zum Erwachsenen werden. Was die Kindergartenkinder am Vormittag mit Unterstützung einiger Eltern an Arbeitseinsatz erbrachten, sollte am Nachmittag von den Jugendlichen fortgeführt werden. Als das Projekt „Entspannungsoase“ in die Tat umgesetzt wurde, dauerte es keine drei Tage, da war es auch schon fertig. Somit konnte die „Entspannungsoase“ passend zum Sommerfest des Kindergartens im Juni 2008 eingeweiht werden. 2|09 Die Kindergartenkinder waren so motiviert, dass sie sogar freiwillig die kleinen Zweige von den Weiden zusammensuchten und auf einen Haufen brachten. Viele Arbeitsschritte konnten die Kinder mit Unterstützung der Erwachsenen eigenständig erledigen, z.B. mit einer Gartenschere die kleinen Zweige von den Weidenästen abschneiden. Dann wurden die Weiden auf dem Sägebock spitz angesägt. Zum Schluss steckten die Kinder die Weiden in den dafür ausgehobenen Graben. Sie schütteten den Graben mit Erde zu und wässerten ihn anschließend mit dem Gartenschlauch. Danach wurde eine gemeinsame Brotzeit im Garten gemacht. Ein Vater hatte die Idee, aus dem Weidentipi einen Elefanten zu kreieren, da der Eingang zum Tipi über einen Tunnel geht. Diese Idee wurde spontan umgesetzt. Am Nachmittag beteiligten sich dann erfreulich viele Jugendliche mit Elan am Graben, Pflanzen und am Bau der Weiden- bank, der rustikalen Gartenmöbel und der Relax-Sessel. Mit großer Begeisterung sägten und hämmerten sie vor allem an ihren individuell gestalteten Holzstühlen, die sie anschließend nach ihrem Farbgeschmack besprühen konnten. Zum Abschluss der dreitägigen Aktion wurde die neu erschaffene Entspannungsoase mit einem kleinen Grillfest für die Helferinnen und Helfer vorläufig eingeweiht. In den darauf folgenden Tagen und Wochen war es besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen die Verantwortung für ihr Werk übernahmen und die Weiden und den frisch angesäten Rasen regelmäßig gossen. Vormittags übernahm der Kindergarten und abends der Jugendtreff das Gießen und so konnte man bereits nach sechs Wochen die Früchte der harten Arbeit sehen: endlich über den neuen Rasen laufen und sich hinter grünen Ranken verstecken. Große Unterstützung erfuhren wir auch von der Gärtnerschulklasse der KolpingBildungsagentur, die uns im Rahmen ihrer praktischen Ausbildung bereits bei den Vorarbeiten tatkräftig unterstützt hatte. Das Projekt wurde von zwei erfahrenen KreativoFachkräften sehr gut geleitet. Im Nachgang dokumentierten die Kindergartenkinder ihre „Entspannungsoase“ anhand von Kinderzeichnungen, die Jugendlichen griffen hier eher auf digitale Dokumentationsformen zurück. Allen Beteiligten hat das gemeinsame Arbeiten großen Spaß und Freude bereitet und es war bestimmt nicht die letzte gemeinsame Aktion vom Jugendtreff Neuhausen und dem Kindergarten Kunterbunt. Kordula Freitag, Kindergarten Kunterbunt, KJR Viktor Wahlandt, Jugendtreff Neuhausen, KJR Projekte im KJR 15 Projekte und Ausstellung Armut – kein Thema!? Seit mehr als zehn Jahren gehört die Beschäftigung mit Armut auf unterschiedlichen Ebenen zur Arbeit des Kreisjugendring München-Stadt (KJR). Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des KJR-Spendenprojekts „Hilfe für Kids“ waren Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagog/innen aufgerufen, sich unter dem Motto „Armut – kein Thema!?“ mit Projektbeiträgen zu beteiligen. Alle Beiträge wurden gesammelt und von Oktober 2008 bis Februar 2009 in der Galerie 90 in der Geschäftsstelle des KJR gezeigt. Alle feiern. Alle? Beim Altstadtringfest zu „850 Jahre München“ ging die Schauspielerin Christl Feiler vom Theater Trampelmuse als „Obdachlose“ von ihrer Wohnung zum Veranstaltungsort Thomas-Wimmer-Ring. Dort suchte sie sich einen Platz und saß an beiden Festtagen jeweils zwei Stunden lang inmitten der feiernden Menschen. Ihre Anwesenheit neben dem Pavillon, in dem Aktionen zu „Armut kein Thema!?“ stattfanden, wurde von Jawid Zamani mit der Videokamera festgehalten. Die Schauspielerin zu dieser Erfahrung: „Die Ausgrenzung durch Nicht-Beachten und -Wahrnehmen war das, was sich immer weiter in meine Seele gefressen hat. Auch die Demütigung durch abwertende Gesten und Blicke. Wenn man nicht wahrgenommen wird, gibt es einen ja gar nicht. Ich wurde abgewiesen, in ein überfülltes U-Bahn-Abteil einzusteigen. Beim Stehenbleiben an einer Kinderaktionsfläche (wo auch Eltern standen) sprach mich eine junge Betreuerin an ‚Sie können hier nicht stehen bleiben, dieses Areal gehört den Kindern!’ Wurde mein Hut aus Versehen umgestoßen, haben sich ausländische Besucher entschuldigt, die Deutschen gingen weiter, taten als hätten sie nichts gesehen. Auf dem Weg zu meinem Standort hörte ich: ‚Dass so jemand hier überhaupt durchgehen darf! Das sollte man verbieten!’ Meine Freude darüber, ein Verpflegungspaket bekommen zu haben, und die Angst, dass es mir wieder weggenommen werden könnte, hatten nichts mehr mit meinem Spiel zu tun! Beim letzten Heimweg, als ich mit einem sichtbaren Ausweis als Mitarbeiterin der 850-Jahrfeier erkannt werden konnte, fühlte ich Erleichterung, konnte aufatmen. Ich wurde wieder respektiert! Und weißt du, es tut gut, jetzt am Schluss mit dir darüber reden zu können.“ „Armut – kein Thema!?“, ganz bewusst wurde das Projekt, zu dem dieser Teil gehörte, so genannt. Man redet nicht darüber, es wird weggeschaut, geschwiegen, vertuscht, wenn nicht genügend Geld da ist, um das tägliche Leben zu sichern. In den Worten von Christl Feiler zeigt sich, wie sich für sie Spiel und Realität miteinander vermischten. Beim Lesen und Zuhören beschleicht einen Beklemmung und die Angst, in eine ähnliche Situation geraten zu können. Für viele Kinder und Jugendliche in München ist die Situation jedoch tägliche Realität. Sie benötigen viel Energie und Fantasie, um die mit Armut verbundene Ausgrenzung bewältigen zu können. Umso wichtiger ist es, dass die Ängste und die ganze Bandbreite von Problemen, die damit verbunden sind, immer wieder angesprochen werden. Auch auf einer großen „Spielwiese“ wie dem Thomas-Wimmer-Ring zur 850-Jahrfeier. Zusätzlich zur oben beschriebenen Aktion gab es einen Pavillon, in dem Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Eltern unter Anleitung einer Künstlerin und von Pädagog/innen des BWZ Neuperlach ihre Sichtweise von Armut, Reichtum und Luxus auf Leinwand und großen Papieren oder als Buttons gestalten konnten. Etwa 230 Mädchen und Jungen von 2 bis 18 Jahren malten an den zwei Festtagen ihre Wünsche und Träume. Mit „wertvollen“ Acrylfarben und auf „teuren“ Leinwänden konnten sie sich künstlerisch austoben. Eine Erfahrung, die viele bis dahin noch nicht hatten machen dürfen, die jedoch prägend für ihr Talent und ihre Bildung sein könnte. Inmitten des Trubels 2 bis 3 Stunden an einem Traumbild zu malen, ist ebenfalls nicht alltäglich. Armut, so zeigte sich hier, kann zudem viele Gesichter haben. Wenn beispielweise ein Kind als Wunsch äußert, die Eltern mögen sein Bild schön finden. Auf sehr unterschiedliche Weise beteiligten sich an dem Aufruf, bei „Armut – kein Thema!?“ mitzumachen, sechs KJR-Einrichtungen. Das Spielhaus Sophienstraße und der Bewohnertreff Arnulfpark wählten als Untertitel „Viel zu wenig“. Unter der Leitung von Luise Steiner entstanden schöne, nachdenklich machende Bilder, Zeichnungen und Collagen. Große, wunderbare Kunstobjekte aus scheinbar wertlosem Material nach dem Vorbild der Figuren von Niki de Saint Phalle, fantasiereiche Modelle von Wunschhäusern, Bolzplätzen, Freizeiteinrichtungen. Kerstin Hof erstellte mit Kindern ein Hörspiel nach dem Bilderbuch „Allumette“ von Tomi Ungerer. Zudem entstanden hier und auf dem Abenteuerspielplatz Neuhausen Collagen zu „Was würde ich tun, wenn ich ganz viel Geld hätte und was kann man nicht für Geld kaufen“. An diesem Thema beteiligten sich ebenfalls neun Mädchen und ein Junge aus dem Kinderbereich des SBZ Sendling unter Anleitung von Ulrich Held. Auch die Fotos von Yannick Rodrian stellen einen Wunschtraum dar: einmal richtig im Geld zu baden! Zusammen mit Isabel Bothe vom Theater Spielwut arbeiteten der Kinder- und Jugendraum RIVA NORD und der Kinder- und Jugendtreff Zeugnerhof. Im RIVA beschäftigten sich Jungen und Mädchen der Bernays-Hauptschule mit den Auswirkungen von Ausgrenzung in dem Hörspiel „Home Bro – Wo ist mein Boden“. Der Zeugnerhof zeigte bei der Vernissage eine Szene des Theaterstück „Istanbul oder Uruguay – Spielwut braucht Spielraum,“ in dem es um den Verlust von Arbeit und Wohnung geht. Die Ausstellung und die Projekte zeigen: Armut IST ein Thema und die Auseinandersetzung damit immer wieder notwendig! Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten, die dieses Projekt unterstützt haben. Die Hörspiele sind in den jeweiligen Einrichtungen zu beziehen, die DVD von Jawid Zamani mit Christl Feiler bei Erika Hennig in der Geschäftsstelle des KJR. Erika Hennig KJR-Kinderbeauftragte 2|09 16 Projekte im KJR Freiluft-Ausstellung der Färberei Die Brücke zum Brückenfest Während die Stadt München von 1. bis 3. August 2008 Brückenfest an der innerstädtischen Isar feierte, sorgte die Färberei für einen dezentralen Farbtupfer: Im Rahmen der jährlichen Graffitiaktion „Isart“ haben 30 Graffiti-Künstler aus ganz Deutschland der Brudermühlbrücke einen neuen Anstrich verpasst. Am Samstag, den 2. August fand die Vernissage der vermutlich größten Freiluft-Ausstellung Münchens statt. Seither sind die bemalten Großflächen für jedermann zu sehen. „Anlässlich des Stadtgeburtstags wollten wir Münchner Sprühergruppen zusammenbringen, die sonst wenig miteinander zu tun haben, und darüber hinaus Größen aus ganz Deutschland“, sagte Graffitikünstler Loomit, der die Aktion koordiniert hat. „Hier zeigen wir, dass wir alle miteinander arbeiten können und wollen.“ Verbindendes Thema der Freiluft-Graffitiausstellung waren die Farben: Alle Bilder auf den Brückenpfeilern wurden in Blutorange, Kaki und Saphirblau gemalt – und sind innerhalb von 48 Stunden entstanden. Die Künstler stammten aus München, aber auch aus Mühlhausen, Nürnberg, Fulda – und so weiter. Während das städtische Isarbrückenfest nur drei Tage dauerte, sind die Kunstwerke unter der Brudermühlbrücke das ganze Jahr über zu bestaunen. Nadine Nöhmaier, Die Färberei, KJR Lernen lernen im aqu@rium Erfolgreich den Schulalltag bewältigen Im Herbst 2008 fanden im Jugendzentrum aqu@rium in Pasing drei Seminare zum Thema Lernen statt. Insgesamt nahmen 14 Mädchen und 10 Jungen der 7. bis 9. Klasse teil. Kooperationspartner waren die Peslmüller-Hauptschule und der Diplom-Psychologe Ekkart Martin. Ziel des Seminars war es, den Jugendlichen mehr Freude an der Schule durch größere und leichter zu erringende Erfolge im Unterricht zu vermitteln. Das Seminar war an den Unterricht der Schüler/innen angelehnt, so dass die Ju- gendlichen an zwei Vormittagen in je drei Doppelstunden die verschiedenen Aspekte des Lernens kennenlernten. Die Gruppen bestanden aus jeweils acht Jugendlichen. Zu Beginn des Seminars betrachteten wir in einem Rollenspiel gemeinsam die Vor- und Nachteile eines überfüllten und unübersichtlichen Arbeitsplatzes. In den übrigen Einheiten des ersten Tages beschäftigten sich die Jugendlichen in Gruppen- wie in Einzelarbeiten zuerst mit dem Thema „Lerntyp“. In den weiteren Stunden erstellten wir einen Lernplan für zuhause und prägten und als Grundlerntechnik für allgemeine Fächer die Kettentechnik ein. Am zweiten Tag vertieften wir mit der Geschichtenmethode und dem Merkwortsystem gemeinsam den Bereich der allgemeinen Lerntechniken. Um für Sprachen besser gewappnet zu sein, erwarben die Jugendlichen die Techniken des Etikettentricks, das Einüben der Vokabeln mit Hilfe des Karteikastens und das Lernen mit allen Sinnen. Zum Schluss besprachen wir, wie man sich am besten auf eine Prüfung vorbereitet und wie man sich in dieser verhält, um möglichst wenig Zeit zu verlieren. Bei all der Arbeit kam dennoch der Spaß nicht zu kurz. Zwischen den etwas trockeneren Einheiten wurden von der begleitenden Praktikantin Jump-andRun-Spiele organisiert. Und in den Pausen nutzten die Jugendlichen das aqu@rium um herumzutoben und Billard oder Kicker zu spielen. Abschließend wurde mit den Lehrkräften diskutiert, wie die Schülerinnen und Schüler die erlernten Themen am besten mit in ihr Schulleben übernehmen könnten. Die Jugendlichen erlebten in diesen zwei Tagen ein aktives und spannendes Seminar, das zeigte, das Schule mehr als nur lernen sein kann. Ekkart Martin 2|09 Projekte im KJR 17 Interkulturelles Projekt des JIZ Begegnungswoche zwischen jungen Deutschen und Amerikanern Seit 2007 kommen jährlich Gruppen amerikanischer College-Student/innen von der Californian Baptist University (CBU) nach München, deren Aufenthalte hier von Van Ingram (ein amerikanischer Pastor mit Wohnsitz in München) in Kooperation mit Michael Graber (Leiter des Jugendinformationszentrums) organisiert und betreut werden. Schon im ersten Jahr wurden einige gemeinsame Aktionen mit und in Freizeitstätten des KJR durchgeführt, die allen Beteiligten großen Spaß gemacht haben. 2008 gab es eine ganze Begegnungswoche. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 23 Jahren nahmen an diesem Programm teil. Die amerikanischen Teilnehmer/innen waren Studierende der California Baptist University (CBU) in Riverside, CA, die deutschen Teilnehmer/innen Mitglieder des Münchner Schülerbüros (MSB), einem Jugendverband des KJR. Die inhaltliche Gestaltung der einzelnen Programmpunkte orientierte sich u.a. an der gemeinsamen Erarbeitung zeitgeschichtlicher Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus in München und deren Bedeutung für die Wertevorstellungen der Jugendlichen. Der kulturelle Hintergrund der teilnehmenden Gruppen unterschied sich stark: die Amerikaner/innen sind von einer protestantischen Ethik geprägt (inkl. Bierverbot), die deutschen Teilnehmenden schätzen sich selbst säkular ein. Die daraus resultierende Spannung im Hinblick auf die Hinterfragung und Interpretation geschichtlicher Vorgänge sollte durch kontinuierliche Reflexion und Diskussion effektiv genutzt werden. So wurden auch essentielle Fragen für das Welt- College-Student/innen aus Kalifornien mit Jugendlichen vom Münchner Schülerbüro und Politikverständnis der Teilnehmenden gestellt und diskutiert: Welche Bedeutung haben die Ereignisse der Nazi-Zeit in Deutschland für mein eigenes Leben? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für mein Verständnis von Religion, Staat und Politik? Wie beurteile ich die Anderen im Kontext von Schuld und Sühne? Was bin ich bereit zu tun für die Erhaltung von Freiheit, Menschenwürde und Demokratie? Bringt die Rezeption der historischen Ereignisse meine individuellen Werte- und Sinnvorstellungen zum Wanken? Oder festigt mich das Erfahrene eher in meinen Überzeugungen? Alle Aktivitäten werden von der CBUGruppe und der MSB-Gruppe gemeinsam durchgeführt. Der Projektablauf sah wie folgt aus: Termin Maßnahmen Methoden 19.5.08 Vormittags: Kennenlernfrühstück im Jugendinformationszentrum, anschließend gmeinsame Stadtrallye durch München Stadtrallye wird durchgeführt auf der Grundlage eines methodischen Konzeptes von „Neu in München“ bzw. von „Stattreisen“ 20.5.08 Isar-Rafting-Tour von Lenggries nach Bad Tölz; anschließend gemeinsamer Grillabend an der Isar Erlebnispädagogischer Ansatz, verantwortlich: Tchaka (Björn Roehrle) 21.5.08 Besuch des KZ Dachau; englischsprachige Führung durch zwei Zeitzeugen; anschließend Gelegenheit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Abends: Gemeinsamer „Cook out“ bei den Ingrams und Diskussion über die Erfahrung des heutigen Tages Gruppendiskussionen und Einzelgespräche mit Zeitzeugen und Pädagog/innen des KJR 22.5.08 Beide Teams nehmen an einem Fußballturnier von „Bunt kickt gut!“ teil Gruppenaktivitäten unter pädagogischer Anleitung 23.5.08 Gemeinsamer Stadtbummel durch München. Abends: Abschlussparty im JIZ Durch die Kombination von Spaßaktivitäten mit Bildungsanteilen, Diskussionen und Geschichtslernen sowie durch die Begegnung mit Zeitzeugen und jungen Leuten sehr unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Mentalität wurden spannende und nachhaltige Lernprozesse ermöglicht. Ergebnisse des Projekts: ■ Interkulturelle Lernprozesse wurden für beide Gruppen ermöglicht. ■ Ein gegenseitiges Verständnis für die Lebenssituation und individuelle Standpunkte der Teilnehmenden, insbesondere auch der amerikanischen Sicht auf Deutschland und die Deutschen, wurde erreicht. ■ Kenntnisse über die jüngere deutsche Geschichte und die besondere Verantwortung der deutschen Nachkriegsgeneration(en) wurden vermittelt. ■ Verstetigung des Kontaktes zu der amerikanischen Partnerorganisation im Hinblick auf zukünftige Austauschprojekte ■ Persönliche Beziehungen und Freundschaften wurden geschlossen. Besonders wichtig erschien uns auch die Dokumentation der Begegnungswoche durch ein Kamerateam des Schülerbüros. Wir haben dafür zwei junge Männer aus dem MSB gewinnen können. Sämtliche Aktionen wurden mit der Kamera begleitet, so dass am Schluss ein professioneller Film über das Projekt entstanden ist. Michael Graber, Jugendinformationszentrum (JIZ), KJR 2|09 18 Angebote Ausstellung in der Galerie 90 Bin ich schön?! Ist schön, was gefällt? Oder liegt Schönheit im Auge...? Von Oktober bis Dezember 2008 führte Sabine Kranz vom Jugendtreff AKKU in Zusammenarbeit mit Elke Stolzenburg vom Medienzentrum das Mädchenprojekt „Bin ich schön?!“ durch, an dem sich 14 Mädchen zwischen 11 und 17 Jahren beteiligten. bestimmten Raum, an einem bestimmten Ort darstellen sollten, wo sie sich wohlfühlen („schön bin ich da, wo ich mich wohl fühle“). Die Fotografin Aleka Grünwald begleitete die Aktionen mit ihrer Kamera. Die Ausstellung mit den Ergebnissen des Projekts ist bis zum 30. April zu sehen. Der Eintritt ist frei. Kontakt und Information: Sabine Kranz, Jugendtreff AKKU, Tel. 089 / 62 42 08 45, E-Mail: [email protected] Foto: Aleka Grünwald Das Projekt bestand aus mehreren Bausteinen: Mädchenabende, bei denen die Teilnehmerinnen theoretische Input zu Schönheitsidealen im Wandel der Zeit bekamen, ein Schönheitsquiz machten und Interviews im Stadtteil Untergiesing führten. Ein Besuch im Kostümverleih, wo ein Teil der Fotos und ein kleiner Videofilm entstanden sind. Der Projektteil „Traumwelten“ bei dem als Gegenentwurf zu gesellschaftlich geprägten Schönheitsidealen die Mädchen sich in einem Publikation Was heißt denn hier LERNEN? Über 60 Jahre nach Kriegsende und Befreiung vom nationalsozialistischen Verbrechensregime wird in München, der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“, ein Zentrum entstehen, das die NS-Vergangenheit unserer Stadt dokumentiert: Es wird ein Ort des Erinnerns sein, des Gedenkens an die Opfer – und des Lernens. Der Kreisjugendring München-Stadt fordert seit 2006, dass bei den Planungen vor allem der Blick auf die jungen Generationen gerichtet wird, deren wachsender biographischer Abstand zur Zeit des Nationalsozialismus entsprechende Anforderungen an die Konzeption stellt: Wie kann der „Lernort Dokumentationszentrum“ gestaltet werden, um auch jungen Menschen Zugänge zu der NS-Vergangenheit Münchens zu eröffnen, die zu Erkenntnissen und Handlungsideen für ihre Lebensgegenwart führen? Voraussetzung dafür ist die Beteiligung junger Menschen bereits an den Planungen des Dokumentationszentrums. Und da liegt es nahe, die Interessen der Jugend von ihr direkt zu erfahren. Die „Jugenddiskussionen zum NS-Dokumentationszentrum München“ sind eine Veranstaltungsreihe, in der sich junge Menschen mit unterschiedlichen Themen in Zusammenhang mit der Gestaltung des Zentrums auseinandersetzen. In diesen Diskussionen führt Jugend das Wort und wird auch für den Rahmen und die Durchführung selbst die Regie übernehmen. Die Auftaktveranstaltung am 19. November 2008 im Gewerkschaftshaus widmete sich zunächst der grundsätzlichen Frage, was „Lernen“ in Zusammenhang mit dem Dokumentationszentrum denn bedeutet. Was wollen Jugendliche selbst lernen, also wissen, erkennen und tun und wie stellen sie sich den Rahmen und die inhaltliche Gestaltung dazu vor. Unterstützung in ihrer Diskussion erhielten die jungen Leute durch vier „Expertengäste“, die zu unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Gedanken und Informationen aus ihren Erfahrungen beisteuerten. Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung steht nun als Download zur Verfügung: www.kjr-m.de (im Bereich „Publikationen“). Handyclip-Wettbewerb feiert fünften Geburtstag „Ohrenblick mal!“ Handys dienen schon lange nicht mehr nur zum Telefonieren, sondern sind Statussymbol und wichtigstes Medium Jugendlicher für verschiedene Anlässe. Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten des pädagogischen Einsatzes, aber auch neue Probleme und Aufgabenstellungen. Deshalb veranstaltet das JFF –Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis gemeinsam mit LizzyNet und jugendonline in diesem Jahr zum fünften Mal den deutschlandweiten Handyclipwettbewerb „Ohrenblick mal!“. Ziel des Wettbewerbs ist es, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Welt aus der ungewöhnlichen Perspektive des 2|09 Handydisplays zu zeigen und sich dabei den kreativen Potenzialen ihres multimedialen Geräts zu nähern. Das Motto des Wettbewerbs 2009 lautet „nah dran“, denn mit dem Handy sind Jugendliche immer nah am Geschehen und werden deshalb aufgefordert, Clips zu produzieren, die speziell für das Handydisplay gemacht sind. Zum fünften Jubiläum sind in diesem Jahr aber auch Einsendungen zum Thema „fünf“ erwünscht – fünf Freunde, fünf Träume oder fünf Nasen – dem Erfindungsreichtum der Jugendlichen zwischen 12 und 20 Jahren sind keine Grenzen gesetzt. Weitere Voraussetzungen sind, dass die eingereichten Clips nicht länger als zwei Minuten sind, die Produzenten und Produ- zentinnen die Rechte an allen verwendeten Bildern und Tönen besitzen und die Clips natürlich mit dem Handy aufgenommen wurden. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit, die fertigen Clips zum Wettbewerb hoch zu laden gibt es auf www.ohrenblick.de. Auch in diesem Jahr bietet das JFF flankierend zum Wettbewerb wieder pädagogische Workshops an Schulen sowie in Jugendtreffs und Freizeitstätten an. In diesen Projekten steht das Handy mit seinen Gefahren (Kosten, Gesundheit, jugendgefährdende Inhalte) und Potenzialen (Fotos, Filme, Schnittstelle zu anderen Medien) im Mittelpunkt. Interessierte Einrichtungen können sich noch bis 1. Juni unter [email protected] oder Tel. 689890 für Projekte anmelden. Angebote Studienfahrten Wider das Vergessen Die KJR-Fachstelle für Zeitgeschichtliche Projekte bietet zwei Studienfahrten an. ■ Unkostenbeitrag: 15,- Euro (Hin- u. Rückfahrt, Eintritt) ■ Anmeldung: bis 23. März (s.u.) Dokumentationszentrum und Gedenkstätte Oberer Kuhberg (Ulm) - Das ursprüngliche „Fort Oberer Kuhberg“ wurde 1933 bis 1935 von den Nationalsozialisten als Konzentrationslager benutzt. Über 600 politische Gegner wie Kurt Schumacher, Wiederbegründer der SPD nach 1945, waren dort eingekerkert. Das Dokumentationszentrum hat in den pädagogischen Angeboten neue Wege beschritten: Hier nehmen die „Dzokkis“, Jugendliche und junge Erwachsene mit die Verantwortung. Lassen wir uns von den Dzokkis mehr dazu erzählen! ■ Termin: Samstag, 28. März, 10 bis 18 Uhr Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände (Nürnberg) - In der zentralen Ausstellung „Faszination und Gewalt“ und Rundgängen durch das Außengelände entlarvt das Dokumentationszentrum die Selbstinszenierung der NSDAP in der Monumentalkulisse der Reichsparteitage. Durch das Gelände wird Dr. Anja Prölß-Kammerer führen (DoKuPäd, KJR Nürnberg-Stadt), anschließend Besuch der Ausstellung. ■ Termin: Samstag, 16. Mai, 10 bis 19 Uhr ■ Unkostenbeitrag: 15,- Euro (Hin- und Rückfahrt, Eintritt) ■ Anmeldung bis 4. Mai an KJR, s.schlund@ kjr-m.de, Tel. 514106-33 10. Berufsorientierungstag für Mädchen Und was wirst du? Am Samstag, den 28. März von 10 bis 16 Uhr findet der 10. Berufsorientierungstag für Mädchen und junge Frauen im BIZ (Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit München, Kapuzinerstr. 30) statt, veranstaltet von den Kreisjugendringen München-Stadt und München-Land sowie der Berufsberatung der Agentur für Arbeit München. Integration mal anders Am 24. April von 9 bis 16 Uhr veranstalten AMYNA, IMMA u.s. im Bürgerhaus Haidhausen eine Fachtagung zum Thema „Integration in Deutschland“. Dabei werden Vor- und Nachteile des nationalen Integrationsplans nach einer Einführung von Prof. Dr. Ingrid Gogolin (UNI Hamburg) diskutiert. Außerdem stellt die türkischstämmige Journalistin Mely Kiyak Auszüge aus ihren Büchern, „Zweiheimisch“ und „10 für Deutschland“ vor. Die Veranstalter wollen an diesem Tag das Thema Integration mal von einer anderen Seite beleuchten. Nämlich mit viel Humor und Selbstironie. Anmeldung unter assistenzko-i@imma. de bis spätestens 3. April; Teilnahmebeitrag 45 Euro. Neue Broschüre des DBJR Frauen- und Mädchenförderung Förderprogramm In eigener Regie Fördermittel für Medienprojekte Inter@ktiv mit allen Sinnen Das Schwerpunktthema der Frühjahrsausschreibung 2009 lautet „Inter@ktiv mit allen Sinnen.“ Gefragt sind Projekte, die neue Medien integrieren und Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, sich kompetent in der Fachtagung Mit der Broschüre „Beispielhaft: Frauen- und Mädchenförderung in der Jugendverbandsarbeit“ will der Deutsche Bundesjugendring zeigen, wie vielfältig seine Mitgliedsorganisationen in diesem Bereich arbeiten. Die unterschiedlichen Beiträge machen deutlich, dass Mädchenund Frauenförderung politisch, engagiert und begeisternd ist. Die Förderung zielt auf eine Gesellschaft, die Menschen in die Lage versetzt, sich unabhängig vom Geschlecht einzubringen. Die Broschüre ist kostenlos und kann unter www.bestellung.dbjr.de bestellt werden. Frauen aus 40 verschiedenen Ausbildungsberufen können von den Mädchen befragt werden - unter anderem eine Dachdeckerin, eine Raumausstatterin, eine Hebamme, eine Orthopädiemechanikerin und eine Lokführerin. Dazu gibt es wieder ein breites Rahmenprogramm mit Fun und Infos rund um die Berufswahl: HipHop-Tanz, Bewerbungstraining, Infostände, preiswerte Snacks und Getränke. Für Projekte mit Kindern und Jugendlichen im Bereich neue Medien können bis zum 15. Mai bis zu 4.000 Euro für Honorar- und Sachkosten beantragt werden. Antragsberechtigt sind sowohl Einrichtungen als auch Jugendliche selbst. 19 Medienwelt zu bewegen. Es geht auch darum, Balancen zwischen medialen und nichtmedialen Handlungsräumen und Erfahrungswelten herzustellen und die Heranwachsenden zu eigenen Medienproduktionen anzuregen: in Form von Texten oder Bildern, Videos, Internet-TV, Musik oder Podcasts, beim Spielen oder unterwegs mit dem GPS-Handy. Die Fördermittel des Stadtjugendamts werden im Rahmen der „Kooperationsprojekte Neue Medien und Internet“, durch die AG Inter@ktiv vergeben. Weitere Informationen: www.interaktiv-muc.de/mediengelder Auch in diesem Jahr gibt es für film-, radio-, und multimediabegeisterte Jugendliche die Möglichkeit, am Förderprogramm des Instituts für Medienpädagogik (JFF) teilzunehmen. Unterstützung erhalten vor allem Beiträge, die eigene Erfahrungen und Interessen verarbeiten. Die von einer Jury ausgewählten Projekte werden mit Sachkostenzuschüssen unterstützt. Medientechniken werden den Nachwuchs-Künstler/innen zur Aufnahme und Bearbeitung kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Projekte erhalten kontinuierlich professionelle Unterstützung. Anmeldeschluss ist am 31. März 2009. Weitere Infos und Beratung unter www. ineigenerregie.de 2|09 20 Kalender KJR München-Stadt - Postfach 151 223 - 80047 München PVSt - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt - 13074 Spectaculum Mundi präsentiert MUSICA ANTIQUA VIVA Die musikalische Welt des Mittelalters war so facettenreich und bunt wie das Zeitalter selbst! Hören & staunen, erleben & genießen, versinken & entschweben, tanzen & toben - beim 11. Festival MUSICA ANTIQUA VIVA im Spectaculum Mundi mit 17 Bands. Vom 6. März bis zum 25. April - ANNO 2009. Am Freitag, den 27. März ist die Gruppe Rabenschrey zu sehen und zu hören. Inspiriert von mittelalterlichen Klängen, machten sich die Mannen um den Gründer der Band, Donar von Rabenschrey, stets daran, eigene musikalische Wege zu beschreiten. Kein Trend schaffte es, sie zu berühren. Eigene Ideen und Kreativität bildeten stets das Fundament ihres musikalischen Wirkens und der Erfolg gibt ihnen Recht, den richtigen Weg gegangen zu sein. Ebenso entwickelte sich das akustische Gewand von Rabenschrey weiter. Schlagwerk, Bass und neuerdings ebenso Drehleier und Irish Bouzouki brachten mehr instrumentalen Druck in die eigenen Kompositionen. Im Gepäck haben sie ihre siebente CD „Auf den Fersen“. Pagan Folk, der rockt! Termine 2|09 wann was wo weitere Infos Bis 29.03., 15-21 Uhr Ausstellung: Lawone – a different Character Färberei, Claude-Lorrain-Str. 25 Rgb. www.diefaerberei.de Bis 30.04. Ausstellung: Bin ich schön?! Galerie 90, Paul-Heyse-Str. 22 www.kjr-m.de 27.03., 20.30 Uhr MUSICA ANTIQUA VIVA - Rabenschrey (siehe oben) Spectaculum Mundi, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de 28.03., 10-18 Uhr Studienfahrt: Dokumentationszentrum und Gedenkstätte Oberer Kuhberg Ulm Unkostenbeitrag: 15,Euro, Anmeldung bis 23.03. bei Sylvia Schlund, [email protected], Tel. 51 41 06-33 28.03., 10-16 Uhr Berufsorientierungstag für Mädchen und junge Frauen BIZ, Kapuzinerstr. 30 www.kjr-m.de 28.03., 20.30 Uhr MUSICA ANTIQUA VIVA - Triskilian und Wolkenstayn Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de 30.03., 9-15.30 Uhr Fachtag: Mädchen & Alkohol Haus der Jugendarbeit, Rupprechtstr. 29 Anmeldung bis 23.03., Fax 23889115, [email protected] 31.03., 18 Uhr Jahresempfang des KJR Zeugnerhof, Josephsburgstr. 10 Tel. 51 41 06 10 04.04., 9.30 Uhr Fortbildung: Naturnahe kindgerechte Gestaltung von Außenräumen Spielhaus Westkreuz, Aubinger Str. 57 fortbildung@ spiellandschaftstadt.de, Rückfragen: Tel. 18 33 35 21.04., 18.30 Uhr „Aus der Fremde - in die Fremde?!“ - Filmreihe: Lichter JIZ, Paul-Heyse-Str. 22 www.filmreihe.jiz-m.de, Anmeldung für Gruppen: Tel. 51 41 06 60 oder [email protected] 24.04., 9-16 Uhr Fachtagung: Integration mal anders Bürgerhaus Haidhausen, Rosenheimer Str. 123 Anmeldung unter [email protected] bis 3.4.; Teilnahmebeitrag 45,- Euro. 24.04., 20.30 Uhr MUSICA ANTIQUA VIVA - Lacrimas Profundere + Special Guests Spectaculum Mundi, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de 25.04., 20.30 Uhr MUSICA ANTIQUA VIVA - Valravn (DK), Nordic Folk der Extraklasse! Spectaculum Mundi, Graubündener Str. 100 www.spectaculum-mundi.de 27.04., 15 Uhr Workshop „Europa ist kein Arbeitsblatt!“ Funkhaus des Bayerischen Rundfunks München [email protected], Tel. 089 / 233-20696 28.04., 14 Uhr Fortbildung: Alte Spiele – neu entdeckt Berufsfachschule für Steuerund Immobilienwirtschaft, Sendlinger-Tor-Platz 14, Turnhalle 1. Stock fortbildung@ spiellandschaftstadt.de, Rückfragen: Tel. 18 33 35