Eden II - Welt ohne Männer. Ein fiktives Geisteswissenschaftliches

Transcription

Eden II - Welt ohne Männer. Ein fiktives Geisteswissenschaftliches
Medienbegleitheft zur DVD 14050
EDEN II – WELT OHNE MÄNNER
EIN FIKTIVES GEISTESWISSENSCHAFTLICHES
EXPERIMENT
Medienbegleitheft zur DVD
53 Minuten, Produktionsjahr 2013
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort ................................................................................................................................. 4
2. Filmischer Einstieg ................................................................................................................ 5
2.1. Einführung Dokumentarfilm und Mockumentary ........................................................................ 6
2.2. Filmbeispiel: Eden II – Welt ohne Männer ....................................................................................... 6
3. Themenfeld 1: Der Film......................................................................................................... 7
3.1. Inhaltsübersicht ....................................................................................................................................... 7
3.2. Erste Filmeindrücke............................................................................................................................... 12
3.3. ExpertInnenrunde: Filmgespräch ..................................................................................................... 14
3.4. Quizfragen zum Film ............................................................................................................................ 14
4. Themenfeld 2: Camp Lempa und archäologische Rätsel .................................................... 18
5. Themenfeld 3: Thesendiskussion ....................................................................................... 19
6. Themenfeld 4: Typisch männlich, typisch weiblich? .......................................................... 21
7. Themenfeld 5: Zukunftsforschung ..................................................................................... 24
8. Themenfeld 6: Katastrophen und Sensationen .................................................................. 26
9. Themenfeld 7: Der Garten Eden I & Eden II ........................................................................ 27
10. Resümee und Feedback-Bogen ......................................................................................... 29
11. Anhang .............................................................................................................................. 30
11.1. Literatur und Links (Auswahl): ........................................................................................................ 30
11.2. Lösungsvorschläge .............................................................................................................................. 32
1. Vorwort
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
der Film „Eden II“ unternimmt den Versuch, aus heutiger Sicht einen Blick auf die Zukunft des
Menschen zu werfen. In Form eines fiktiven geisteswissenschaftlichen Experiments werden
Thesen, Fakten und Fragen interdisziplinär ausgelotet und zur Diskussion gestellt. Zentrale
Themen sind der Mensch und seine zukünftigen Überlebenschancen. ForscherInnen, WissenschaftlerInnen und Kunstschaffende aus unterschiedlichen Disziplinen kommentieren aus ihrer
Sicht die Frage, ob es in Zukunft „eine Welt ohne Männer“ geben und ob ein „drittes Geschlecht“
die Erde bevölkern wird.
Dieser Film ist als Anstoßmedium zu verstehen, das Begleitmaterial bietet Impulse für einen
fächerübergreifenden Diskurs über Zukunftsperspektiven und zur persönlichen Bewusstseinsbildung. Ziel ist, junge Menschen mit unterschiedlichen Zukunftsperspektiven zu konfrontieren,
aus denen ein persönliches Engagement erwächst und die Gewissheit, dass die Gestaltung einer
lebenswerten Welt keine „mission impossible“ ist.
Die Kompaktheit der filmischen Darstellung wie der schulpraktischen Vorschläge birgt in sich
gewisse Vereinfachungen, die je nach Wissensgebiet von Ihnen als Fachexperte und Fachexpertin
bei Bedarf fachlich zu ergänzen sind. Dadurch haben Sie als Lehrende die Option – ausgehend von
den vielen filmischen Impulsen und gedanklichen Experimenten – dazu eine vertiefende,
weiterführende wissenschaftliche Auseinandersetzung in Ihrem kompetenzorientierten
Fachunterricht anzubieten.
Viel Freude und Erfolg mit diesem ungewöhnlichen geisteswissenschaftlichen Experiment!
Ihr
AV-Medien-Team
Zur Verwendung im Unterricht
Das vorliegende Medienbegleitheft wurde für das Unterrichtsfach Deutsch in der Sekundarstufe II
erstellt.
Auf Grund des sehr breiten thematischen Spektrums kann dieses Medienbegleitheft inhaltlich
nicht auf die tatsächlichen naturwissenschaftlichen bzw. psychologischen Sachverhalte eingehen
und erhebt daher auch keinen Anspruch auf fachlich korrekte Auflösung der im Film aufgestellten
Theorien nach heutigem Wissensstand.
-4-
2. Filmischer Einstieg
Camp Lempa
Forschungsszenarien
Fiktives,
geisteswissenschaftliches
Experiment
AroS (N), Esbjerg (DK), Teufelsberg (D), AMAP(S),
Humangenetik-Institut (A), Neandertalermuseum (D),
DLR (D), usw.
Jasmine Wagner
Oliver Stummer
Artefakte
„steinzeitliche
Gräberfunde“
(Steiermark)
Typologien
Männer / maskulin
Frauen / feminin
Zwitterwesen
Androgyne Mutationen
Mythen
Biblischer Mythos
„Eden“
Dystopien
Endzeitszenarien
Zukunftsbotschaft?
Willkommen in EDEN II - im neuen Paradies auf Erden?
-5-
2.1. Einführung Dokumentarfilm und Mockumentary
Ein Dokumentarfilm1 ist eine Filmgattung, die sich mit tatsächlichem Geschehen befasst. Im
Gegensatz zum Spielfilm geschieht dies in der Regel ohne bezahlte DarstellerInnen. Es gibt eine
große Bandbreite von verschiedenen Dokumentarfilmarten, die sich vom Versuch, eine möglichst
reine Dokumentation zu gestalten, über die Doku-Soap bis hin zum Doku-Drama erstreckt. Ein
weiterer Schritt ist das Nachspielen von Szenen, die so hätten stattfinden können oder zum Teil
auch so stattgefunden haben (Reenactment).
An einen Dokumentarfilm wird der Anspruch erhoben, authentisch zu sein. Die Anwesenheit der
Kamera und des Kamerateams prägen die Situation. Um den ZuschauerInnen die Möglichkeit zu
geben, die Authentizität des Gesehenen selbst zu beurteilen, machen seriöse Dokumentarfilme
Art und Ausmaß der Beeinflussung mit geeigneten Mitteln transparent.
Die Echtheit einer Dokumentation hängt nicht nur von der Authentizität des Geschehenen ab,
sondern auch von dessen Repräsentativität. Die Darstellung einer Szene suggeriert bei fehlender
Erläuterung, dass sie in irgendeiner Weise typisch ist. Auch der Blickwinkel des Filmemachers und
seine Kommentare werten das Gezeigte. In dem Sinn gibt es keinen „echten“, die Authentizität
erhaltenden Dokumentarfilm.
Sub-Genres: Eine „Mockumentary“2 ist eine vorgetäuschte Dokumentation, die dem Zwecke der
Unterhaltung dient oder die Menschen wachrütteln soll, damit sie nicht alles glauben, was ihnen
gezeigt wird.
Dieser Film ist laut Untertitel „ein fiktives, geisteswissenschaftliches Experiment, der vom Ende
der bekannten Welt erzählt“.
2.2. Filmbeispiel: Eden II – Welt ohne Männer
Die Ausgangssituation:
„Im Bergland des Naturparks Grebenzen, an der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten, hat die
österreichische Archäologin Jasmine Wagner eine merkwürdige Entdeckung gemacht. Sie
behauptet, auf die Überreste eines Steinzeitvolkes gestoßen zu sein, dessen Männer offenbar von
einem Tag auf den anderen verstorben sind. Zumindest lassen DNA-Proben ihrer Überreste keine
andere Erklärung zu. Kriegerische Auseinandersetzungen scheiden als Ursache aus, weil die
Skelette der Männer keine diesbezüglichen Verletzungsmuster aufweisen. Eine Felszeichnung am
Rande der Siedlung lässt den Einschlag eines Meteoriten vermuten. Doch weshalb starb daran nur
die männliche Hälfte des Volkes, samt Kleinkindern und Babys? Mit Unterstützung von
Studierenden, die intuitiv, kreativ und theoretisch unbelastet dieses Rätsel erforschen sollen,
möchte Wagner Hinweise, Botschaften und Erkenntnisse finden, die den heutigen Männern
helfen, ihr Aussterben in letzter Sekunde noch zu verhindern.“3
1
2
3
Siehe dazu: www2.mediamanual.at/themen/practice/normale_at_waschmann.pdf:„Wir lassen uns
nicht für dumm verkaufen“ (aufgerufen 25.07.2013)
Siehe dazu: www.mediamanual.at/mediamanual/themen/pdf/diverse/40_Weber.pdf:
„Medien konstruieren die Wirklichkeit“ (aufgerufen 25.07.2013)
www.tegetthoff.at/wp-content/uploads/2012/10/EDEN-II-Info.pdf
-6-
Fakten:

Es wird der Tatsache nachgegangen, die besagt, dass das Y-Chromosom, das männliche
Geschlechtschromosom, in den letzten 300 Millionen Jahren Hunderte Gene verloren hat.

Manche GenetikerInnen halten dies für ein Indiz, dass das Y-Chromosom eines Tages endgültig verschwinden und es eine „Welt ohne Männer“ geben wird. Diese Hypothese /
Theorie ist in Fachkreisen jedoch äußerst umstritten.4

Diese These wird in 48 Filmsequenzen untersucht.
3. Themenfeld 1: Der Film
3.1. Inhaltsübersicht
4
5
6
7
TEIL 1
DIE ENTDECKUNG
Intro / Einleitung
Soldatenfriedhof
Filmthema: Zukunftsvision einer Welt ohne Männer
Camp Lempa
Die Archäologin Jasmine Wagner stellt StudentInnen archäologische
Funde einer neuen Grabungsstätte vor: ein steinzeitlicher
Bestattungsfund von ausschließlich männlichen Skeletten. Die
Hypothese über das Aussterben des männlichen Geschlechts wird
aufgestellt. In einer innovativen Form von Experimentalarchäologie
sollen einzelne Artefakte Aufschluss über eine mögliche Botschaft
der Steinzeitmenschen zu heute auftretenden Veränderungen im
menschlichen Erbgut geben.
Weder den StudentInnen im Film noch den unvoreingenommenen
ZuseherInnen ist anfangs klar, dass es sich um ein fiktives geisteswissenschaftliches Experiment mit gefälschten Artefakten handelt.
AroS-Museum5
Die AMAP6-Organisation beobachtet im Auftrag der arktischen
Staaten die geringe männliche Geburtenrate bei der indigenen
Bevölkerung.
Institut für
Humangenetik7 Graz
Der Humangenetiker Professor Michael Speicher erklärt die
Chromosomenanalyse und die Möglichkeiten der Gentechnik.
http://science.orf.at/stories/1694942/ (aufgerufen 5.12.2013)
Das ARoS Aarhus Kunstmuseum ist ein Kunstmuseum in der dänischen Stadt Aarhus mit einem
Schwerpunkt auf Gegenwartskunst.
Siehe dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/ARoS_Aarhus_Kunstmuseum
AMAP: Arctic Monitoring-und Bewertungs-Programm mit dem Auftrag, den Status der Arktis in Bezug auf
Umweltverschmutzung und Klimawandel zu überwachen und zu beurteilen, um Trends, Wege, Prozesse
und Auswirkungen auf die Ökosysteme und den Menschen zu dokumentieren und Maßnahmen
vorschlagen, um die damit verbundenen Bedrohungen zu reduzieren. Siehe dazu:
http://www.amap.no/about
Die Humangenetik ist ein Teilgebiet der Genetik, die sich speziell mit dem Erbgut des Menschen
beschäftigt.
-7-
TEIL 2
APOPHIS8
Fundstück Meteorit
Spekulationen über einen vergrabenen Eisenklumpen mit Rötelzeichen9
Project Funcrypta10
„Bärtierchen“ (Tardigraden) gelten als Beleg für Organismen, die
unter extremen Bedingungen überdauern können. Es werden
Überlegungen angestellt, ob von außen eindringende Viren und
Bakterien eine Schädigung des Genmaterials verursachen.
Kinderwunsch-Institut
Nachweisliche Reduktion der Spermienzahl um 50 % in den letzten
50 Jahren, d.h. vermehrt unfruchtbare Männer und Paare mit
unerfülltem Kinderwunsch.
8
Der altägyptische Gott Apophis ist die Verkörperung von Auflösung, Finsternis und Chaos, zugleich gilt er
als der große Widersacher des Sonnengottes Re. Er wird als riesige Schlange oder Schildkröte dargestellt.
Der Asteroid 99942 Apophis wurde 2004 entdeckt. Er wird im Jahr 2029 der Erde sehr nahe kommen,
kurzzeitig bestand eine Kollisionswahrscheinlichkeit mit der Erde.
9
Der rote Farbstoff Rötel wurde zur Färbung der Verstorbenen und ihrer Gräber, z.B. in der
Bandkeramikkultur verwendet. Die Germanen benutzten Rötel, um Runen zu färben und um ihnen so für
magische Zwecke Leben einzuhauchen.
10
Im Verbundforschungsprojekt FUNCRYPTA sollen Gene, Enzyme und deren Metabolite identifiziert werden,
die den „Bärtierchen“ (Tardigraden) das Eintrocken und Überleben über lange Zeitspannen ermöglichen.
Die Forscher hoffen, dadurch verbesserte Methoden zur Cryo-Konservation und Zelltransplantation für die
Individualmedizin und für weitere Gebiete der Biotechnologie zu finden.
Quelle: http://www.uni-stuttgart.de/bio/bioinst/zoologie/forschung/projekte/funcrypta/index.html
-8-
TEIL 3
GEHEIMNISSE UND VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN
Kampagnen von WHO,
Gentechnikfirmen und
einflussreichen Clans
Der Journalist William Engdahl berichtet über
 manipulierte Tetanusimpfungen in Zentralamerika für Frauen
im Alter zwischen 14 und 45, wodurch diese unfruchtbar
wurden
 Firmen wie Monsanto, Dupont oder Dow-Chemical, die an
einer Reduzierung der Überpopulation interessiert sind.
Berlin, „Teufelsberg“
Krankheitsforschung
Die Wissenschaftlerin Iris Hunger, Leiterin der Biowaffenabteilung am Carl Friedrich von Weizsäcker-Zentrum für
Naturwissenschaft und Friedensforschung, berichtet von der
prinzipiellen Möglichkeit, mit „jenem schmutzigen halben
Dutzend“ von Krankheitserregern die Männer auszurotten.
Camp Lempa
Knochenfund mit streifigen
pflanzungskult“ gedeutet
Neanderthal-Museum11
Mettmann (Deutschland)
Gedankenexperiment 1:
Rötelmalereien
als
„Fort-
„Gibt es ein Zurück zur Steinzeit, zur Kultur der Jäger und
Sammler, gesetzt den Fall, dass unsere Zivilisation von heute auf
morgen zusammenbricht?“
Tiergarten Schönbrunn
(Wien)
Gedankenexperiment 2:
Fruchtbarkeitsscheibe
Der Mysterienforscher und Schriftsteller Reinhard Habeck stellt
die Replik13 einer Fruchtbarkeitsscheibe aus prähistorischer Zeit
vor.
„Wäre eine Parthenogenese, d.h. eine Jungfernzeugung12, wie bei
Waranen und Seepferdchen, auch beim Menschen möglich?“
11
Museum für Ur- und Frühgeschichte im Neandertal bei Düsseldorf, benannt nach dem Fundort des Fossils
Neandertal 1. Siehe dazu: http://www.neanderthal.de/
12
Form der eingeschlechtlichen (unisexuellen) Fortpflanzung, bei der die Nachkommen aus unbefruchteten
Eiern entstehen.
13
Replik = Kopie, Nachbildung
-9-
TEIL 4
Beispiele für weibliche
Aggressionspotentiale
POWERFRAUEN
 Boxstudio / Paintballturnieranlage14: Frauen in typisch männlichen Kampfsportarten
 Biologisch gesehen ist die Aggressionsbereitschaft bei beiden
Geschlechtern gleich geartet
Brautmodenladen
(London)
Sexuelle Frustration von Frauen führt dazu, dass Roboter und
technische Hilfsmittel als neue Konzepte bzw. Ersatz für fehlende
männliche Partnerschaft angesehen werden.
Mode / Fashion
Gedankenexperiment 3:
„Im Tierreich schmücken sich die Männchen, warum ist es bei den
Menschen genau umgekehrt?“
TEIL 5
DAS DRITTE GESCHLECHT
Camp Lempa
Nächster Deutungsversuch:
Die Anlage der archäologischen Gruben sei dem „Sternbild der
Virgo“ (Jungfrau) ähnlich.
Gedankenexperiment 4:
„Kultur der Sternbilder als Warnung, dass auch die Frauen aussterben werden, doch nicht die Spezies des Homo sapiens. Es
könnte ein ‚drittes Geschlecht‘ entstehen.“
„Zwischen- und Zwitterwesen“:
 Lifestyle Ikone15 „Sabrina Andersrum“ – Intersexualität
 Clownfische, Lippfische – sequenzieller Hermaphroditismus
im Tierreich
 androgyne16 Mutationen17
14
Paintball ist ein Mannschaftssport, bei dem sich Spieler mit Druckluftwaffen, den so genannten
Markierern, mit Farbgeschossen angreifen. Die Farbmunition besteht aus Gelatinekugeln (Balls), die mit
Lebensmittelfarbe (Paint) gefüllt sind. Getroffene (markierte) Spieler müssen das Spielfeld verlassen.
15
Ikone hier: Kultfigur
16
androgyn = männliche und weibliche Merkmale in sich vereinend
17
Mutation = in der Genetik Veränderung im Erbgut, die auf die Tochterzellen vererbt wird.
- 10 -
TEIL 6
DER MYTHOS
Soldatenfriedhof
Gedankenexperiment 5:
„Den Menschen der Zukunft eine Botschaft schicken, damit die
Geschlechter von heute nicht in Vergessenheit geraten.“
„Am Anfang war das Wort“
Folke Tegetthoff (Märchenerzähler) verweist auf die Kraft der
mündlichen Überlieferung, auf die Entstehung von Mythen und
dass das Erzählen von Geschichten als Ursprung menschlichen
Seins gedeutet werden kann.
Camp Lempa
Aufklärung der Fundstücke und Aufgabenstellungen unter dem
Aspekt „Mortuis vivos docent“ (Die Toten sind die Lehrer der
Lebenden):
 Knochenfund mit „Barcodefunktion“
 sechseckiger Knochenstab mit Darstellung einer drastischen
OP-Szene
 Artefakt – ein Fernseher mit ORF-Logo
 Fundort „LEMPA, entdeckt von Herrn NENESCH, entpuppt sich
als Anagramm von „ALPENMENSCHEN“
Die Botschaft:
Die Prognose vom Aussterben der Männer und vielleicht sogar
der Frauen ist kein Fake, sondern eine Warnung an die Konsumgesellschaft, die die Hauptschuld an der globalen Zerstörung
trägt.
Abschluss
Die abschließende Frage nach der Zukunft der Menschen beantwortet Folke Tegetthoff mit einer mythischen Erzählung.
- 11 -
3.2. Erste Filmeindrücke
Schreiben/Sprechen:



Notiert eure Gedanken, Meinungen, Begriffe, Wortgruppen, etc. auf dem ABC-Blatt
Schreibt dazu Erklärungen oder Definitionen
Besprecht in einer Plenarrunde eure Ergebnisse
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
z.B. Archäologie
z.B. Gene
z.B. Paintballtraining
z.B. Refugium
z.B. Y-Chromosom
- 12 -
EA/ GA: „Kurvendiskussion“
Erarbeitet die Spannungskurve dieser Doku!
Sie soll deutlich machen, an welchen Stellen die Spannung eurer Meinung besonders hoch, eher
durchschnittlich oder eher gering ist.
Variante 1:
sehr
spannend
/interessant
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
O
ein wenig
spannend
/interessant
O
O
O
O
O
O
gar nicht
spannend
/interessant
O
O
O
O
O
O
Teil 3
Teil 4
spannend
/interessant
Teil 1
Teil 2
Teil 5
Teil 6
Plenum:
Beim Vergleichen der Ergebnisse lässt sich dann feststellen, wie unterschiedlich die Wahrnehmung von Inhalten und die individuelle Aufmerksamkeitsspanne sind.
Bei dieser Aufgabe ist es interessant, zu beobachten wie die einzelnen Spannungskurven ein
Gesamtbild ergeben.
Variante 2:
Mädchen zeichnen den Spannungsbogen in Rot, Jungen in Blau.
Tipp:
Übertragt eure Kurven auf Folie und legt sie übereinanderlegt. So ist zu erkennen, welche
Filmabschnitte mehrheitlich besonders angesprochen haben und welche eher weniger.
- 13 -
3.3. ExpertInnenrunde: Filmgespräch
GA / Sprechen / notieren / präsentieren


Bildet sechs Gruppen und lost aus, welche Gruppe jeweils einen Teil von 1 - 6 übernimmt
(siehe dazu Übersicht S. 7-11).
Jede/r in der Gruppe übernimmt eine der folgenden vier Teilaufgaben. Bei einer Gruppengröße von mehr als vier Personen, wird ein Teil in PartnerInnenarbeit erarbeitet.
1. Hypothesen und
Gedanken
Als Experte / Expertin 1 in der Gruppe verwendest du für das
Vorhersagen des Inhalts. Zum Beispiel:
 „Ich finde, dass die Teilüberschrift …“
 „Meiner Meinung nach …“
 „Ich vermute, dass …“
 „Ich denke, es geht im Film vor allem um …“
2. Fragen an die
„Doku“ stellen
Als Experte / Expertin 2 in der Gruppe formulierst du beim Fragenstellen solche Fragen, wie zum Beispiel:
 Wer (Personen)?
 Wo (Schauplätze / Drehorte)?
 Was (Behauptungen)?
3. Zusammenfassen:
Worum geht es?
Als Experte / Expertin 3 in der Gruppe fasst du grob zusammen,
worum es in dem Abschnitt geht:
 „Es geht hauptsächlich um …“
 „Ich denke, der wichtigste Punkt ist …“
 „Was hier gesagt wird, ist …“
4. Beseitigen von
Unklarheiten
Als Experte / Expertin 4 in der Gruppe kannst du Verständnisprobleme
oder Schwierigkeiten zum Beispiel so benennen:
 „Ich kenne das Wort / den Begriff ‚Mockumentary‘ nicht.“
 „Ich verstehe nicht, warum …, wie …, was …“
 „Mich überrascht, dass …“
 „Ich bin nicht sicher, ob…“
GA:
Die Experten bzw. Expertinnen jeder Gruppe präsentieren die Arbeitsergebnisse.
3.4. Quizfragen zum Film18
PA / GA Sprechen, Schreiben:



18
Erarbeitet zuerst in PartnerInnenarbeit die Antworten und vergleicht diese mit einer
zweiten Partnergruppe.
Je zwei Vierergruppen treten gegeneinander an und stellen einander abwechselnd die
Fragen.
Quizsieger ist die Gruppe mit den meisten richtigen Antworten.
Wissenssicherung: Lösungen bzw. mögliche Antworten S. 32ff.
- 14 -
Teil 1:
Die Entdeckung (ca. 0:00 - 11:00)
Frage 1:
Was ist das Thema dieses Films?
…………………………………………………
Frage 2:
Welches archäologische Rätsel soll gelöst werden?
…………………………………………………
Frage 3: Welche Veränderungen stellten AMAP- Forscher in der
Arktis bei der indigenen Bevölkerung fest?
…………………………………………………
Teil 2:
Frage 4:
Apophis (ca. 11:00 - 19:00)
Was könnte das Männersterben in der Steinzeit verursacht
haben?
…………………………………………………
Frage 5:
Was wird im Projekt „Funcrypta“ untersucht?
…………………………………………………
Frage 6:
Welche Spekulationen werden über die Schwächung des
männlichen Genmaterials angestellt und über Möglichkeiten
der Fortpflanzung ohne Männer?
…………………………………………………
- 15 -
Teil 3:
Frage 7:
Geheimnis & Verschwörung (ca. 20:00 – 31:00)
Wer hat ein Interesse am Aussterben der Männer?
…………………………………………………
Frage 8:
Auf welche Weise könnte laut Krankheitsforschung das
Gleichgewicht in der Gesellschaft verschoben werden?
…………………………………………………
Frage 9:
Welche Lebensformen würden bei einem Zusammenbruch
unserer Zivilisation wieder entstehen?
…………………………………………………
Teil 4:
Powerfrauen (ca. 31:00 – 38:00)
Frage 11: Welche Bedeutung kommt dem Aggressionsverhalten von Männern
und Frauen zu?
…………………………………………………
Frage 12: Was gilt als typisch für die „Welt der Frauen“?
…………………………………………………
- 16 -
Teil 5:
Das dritte Geschlecht ( ca. 38:00 - 43:00)
Frage 13: Welche mythischen Bedeutungen haben Sternbilder?
…………………………………………………
Frage 14: Wodurch kann es zur Entstehung des „dritten Geschlechts“
kommen?
…………………………………………………
- 17 -
4. Themenfeld 2: Camp Lempa und archäologische Rätsel
These:
Forschungen haben ergeben, dass das Y-Chromosom in den letzten 300 Millionen Jahren hunderte
Gene verloren und damit die Qualität der Spermien abgenommen hat. Demnach sei der Mann „ein
Irrtum der Natur“ und Leben könne auch ohne die „Spezies Mann“ weitergehen.
Thema:
Die Archäologin Jasmine Wagner möchte mit Hilfe von Studenten ein archäologisches Rätsel
lösen, in dem es um die Frage des Männersterbens schon in der Steinzeit geht. Es soll herausgefunden werden, ob aufgrund der Gräberfunde eine Botschaft an die gegenwärtige Gesellschaft
erkennbar wird. Ihr Kollege Oliver Stummer geht parallel dazu der Frage nach, ob ein
Weiterbestehen des menschlichen Geschlechts ganz ohne Männer denkbar ist.
GA:
Erörterung folgender Fragestellungen:





Wie vertrauenswürdig erscheint dir Jasmine Wagner als Projektleiterin?
Welche Eigenschaften zeichnen sie als Forscherin aus?
Was hältst du von ihren Behauptungen?
Würdest du sie als Mentorin anerkennen?
Wie geht sie mit der doppelten Fiktion von Wahrheit – Lüge bzw. Fiktionalisierung um?
GA:
Erarbeitet die oben stehenden Fragen im 4-er Team mit der Placemat-Methode19.
Panel-Schlussdiskussion20 mit je einem / einer GruppensprecherIn.
19
Erklärung: Jede/r der vier TeilnehmerInnen hält seine/ihre Gedanken, Einfälle und Überlegungen in
einem Feld fest. Nach ca. 5 Minuten werden durch Drehen des Placemat die Eintragungen der anderen
gelesen und ev. noch ergänzt.
20
Je ein/e GruppensprecherIn nimmt an der Panel-Diskussion (Gesprächsforum) teil und stellt die
Gruppenergebnisse vor, die ZuhörerInnen stellen Fragen.
- 18 -
5. Themenfeld 3: Thesendiskussion
EA:
Welche Aussagen von ForscherInnen bzw. Forschungsergebnisse erscheinen dir persönlich


beachtenswert bzw. glaubwürdig?
uninteressant bzw. unglaubwürdig?
Wähle je drei aus und notiere dir dazu einzelne argumentative Stichworte.
PA/GA:
Vergleiche deine Entscheidung mit einem / einer oder mehreren gleichgesinnten PartnerInnen.
Ein/e GruppensprecherIn stellt eure Ergebnisse vor.
Lars-Otto Reierson,
Jon Oyvind Odland
In der indigenen arktischen Bevölkerung werden überwiegend
Mädchen zur Welt gebracht.
Bryan Sykes
Männer sind eigentlich genetisch veränderte Frauen.
Michael Speicher
Vor etwa 200 Millionen Jahren waren die Geschlechts-chromosome
beim Mann gleich groß wie bei der Frau.
Jetzt hat das X-Chromosom ca. 1100 Gene, das Y-Chromosom nur
noch 45 Gene.
Ralph Schill,
Oliver Stummer
Das Projekt Funcrypta mit den Bärtierchen legt die Vermutung nahe,
dass die Menschheit regelmäßig Besuch von „außerhalb“ bekommt,
der das Genmaterial der Männer schwächt.
Michael Schenk
Die Spermienzahl und Qualität hat innerhalb der letzten 50 Jahre
um die Hälfte abgenommen, verursacht durch Risikofaktoren wie
Rauchen, Alkoholkonsum, wenig Bewegung und schlechte
Lebensführung.
William Engdahl
Die sogenannten Tetanus-Impfungen der WHO in Nicaragua, die mit
einem speziellen Hormon angereichert waren, wurden nur an
weiblichen Personen zwischen 14 und 45 Jahren durchgeführt und
wirkten empfängnisverhütend.
Diese und ähnliche Kampagnen wurden von Gentechnik-Firmen wie
Monsanto, Dupont oder Dow-Chemicals gefördert, um die
Überpopulation in Griff zu bekommen.
- 19 -
Iris Hunger
Theoretisch wäre es denkbar, einen Krankheitserreger so zu konstruieren, dass er sich nur aktiviert, wenn er auf ein männliches YChromosom stößt. Dadurch könnte man Männer mehr krank
machen als Frauen, wodurch man das Gleichgewicht zwischen den
Geschlechtern in der Gesellschaft zu Gunsten der Frauen auf Dauer
verschieben könnte. Man könnte sich natürlich die schlimmsten
Krankheiten, wie Pocken, Pest oder Milzbrand aussuchen, aber im
Grunde würde auch schon eine vergleichsweise noch harmlose
Krankheit, wie die Grippe reichen.
Bärbel Auffermann
Falls unsere Zivilisation von heute auf morgen zusammenbricht,
würden einige Menschen wieder zur Jäger- und Sammlerkultur der
Neandertaler zurückkehren.
Siegfried Kasper
Ohne Aggression – verbunden mit Abgrenzung – kann die Menschheit nicht zusammenleben. Die Gehirnforschung weist mittels der
Positronen-Emissions-Tomographie nach, dass die männlichen und
weiblichen Gehirnstrukturen hinsichtlich der Aggressionsbereitschaft gleich geartet sind.
Herwig Schuster
Der Testosteronspiegel ist bei Männern bedingt durch Chemikalien,
die wie Östrogene wirken, sicher niedriger geworden. Es gibt viele
Hinweise, dass sich Dinge signifikant verändern, z.B. im
Geschlechterverhältnis der Geburten oder bei der vermehrten Entstehung von Zwitterwesen im Tierreich.
Michael Schenk
Wenn es für die Evolution einen Vorteil bringt, dass wir Zwitterwesen werden, dann ist das eine androgyne Revolution. Dann
werden Frauen die Männer ersetzen und zu androgynen Wesen
mutieren.
Folke Tegetthoff
Als die Menschen begannen, ihre Gedanken, Gefühle, Hoffnungen,
Sehnsüchte und Ängste in Worte zu kleiden, begannen sie,
Geschichten zu erzählen. So ist der Mythos entstanden.
EA/ Schreiben:
Fasse deine Entscheidung in essayistischer Form zusammen.
Einige der angegeben Bücher und Links in der Link- und Literatursammlung S. 30f helfen dir
vielleicht weiter!
Achte bei Recherchen immer auf die Vertrauenswürdigkeit der Quellen. Wie seriös erscheinen dir
im Internet gefundene Artikel?
- 20 -
6. Themenfeld 4: Typisch männlich, typisch weiblich?
Verhaltensunterschiede zwischen Frauen und Männern sind heiß diskutierte Themen und füllen
Zeitschriften, TV-Sendungen, Internetseiten und viele wissenschaftliche Lehrbücher.
EA: Kreuze an, ob die folgenden Statements richtig oder falsch sind!
GA: Diskutiert zuerst in geschlechtergleichen Kleingruppen die Ergebnisse und vergleicht sie mit
den Ergebnissen der Burschen- bzw. Mädchengruppe. Achtung: es gibt einen „Joker“!21
Statements
1.
richtig falsch
Unter Geschlechterrollen versteht man die Verhaltensweisen, die in einer
Gesellschaft für ein bestimmtes Geschlecht als typisch oder normal
gelten.
O
O
2.
Geschlechterrollen sind „natürlich“ und verändern sich nicht.
O
O
3.
Geschlechterrollen unterscheiden sich in den verschiedenen Kulturkreisen
stark voneinander.
O
O
4.
Bis weit ins 20. Jahrhundert war es in unserer Gesellschaft normal, dass
der Mann höherwertig als die Frau angesehen wurde.
O
O
5.
Im 21. Jahrhundert gilt, dass Männer die Oberhäupter und Ernährer der
Familie, aktiv und rational, d. h. vernunftbestimmt, ausgerichtet sein
sollen. Frauen sind zuständig für die sozialen Bindungen innerhalb der
Familie, sollen eher passiv sein und emotional ausgleichend bei Konflikten
agieren.
Die traditionellen Geschlechterrollen wurden früher und vielfach auch
heute noch mit religiösen Argumenten belegt, die betonen, dass die Frau
dem Mann untertan sein soll.
O
O
O
O
Die Evolution bestätigt bis heute, dass Männer nach draußen auf die Jagd
gehen müssen, während Frauen zu Hause bei den Kindern bleiben und
Nahrhaftes sammeln.
O
O
8.
Gene und Hormone sind verantwortlich für das biologische Geschlecht.
O
O
9.
Die männliche und weibliche Geschlechtsidentität entwickelt sich erst in
der Schule.
O
O
10. Die weiblichen Geschlechterrollen haben heute eine größere Bandbreite
als früher.
O
O
11. Männer, die sich um Haushalt und Kinder kümmern und sensibel sind,
werden nicht als richtige Männer anerkannt.
O
O
12. Frauen haben das gleiche Aggressionspotential wie Männer.
O
O
13. „Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überall
hin.“
O
O
6.
7.
21
Lösung siehe S. 34
- 21 -
EA: Was passt zu Frauen? Was passt zu Männern? 22
Kreuze an, was als typisch weiblich (rot) bzw. männlich (blau) gilt!
Wie schätzt du dich selbst ein?
Die meisten Leute meinen, Frauen / Mädchen
dass diese Eigenschaft eher
zu ..... passt
Männer / Jungen
zu DIR
aggressiv
anschmiegsam
bescheiden
dominant
ehrgeizig
elegant
emotional
freundlich
fürsorglich
gehorsam
großzügig
harmonieorientiert
ich-orientiert
kontrolliert
kräftig
ordnungsliebend
romantisch
scheu
schön
selbstbewusst
sicherheitsbedürftig
sparsam
sportlich
stark
taktvoll
tapfer
technisch interessiert
tolerant
treu
zärtlich
zurückhaltend
Teamarbeit:
22

Recherchiert dazu Namen von historischen Persönlichkeiten, die beispielhaft für diese
typisch männlichen und weiblichen Eigenschaften stehen!

Recherche: Männliche, weibliche Vorbilder / Ikonen der heutigen Gesellschaft.
Kleedorfer, Berufe fallen nicht vom Himmel. 2. Aufl., Wien: AK, 2010. S. 139
- 22 -
EA Essayistisches Schreiben: „Rollentausch“


Du wachst auf und stellst fest, du bist nicht mehr eine junge Frau sondern ein junger
Mann oder umgekehrt.
Was würde sich in deinem Leben ändern? Wie würdest du leben?
EA: Erarbeite deine Entwicklungslinien im geschlechtsspezifischen Rückblick


Wie bist du geworden, was du jetzt bist?
Notiere dazu deine Erinnerungen!
Du bist 5 Jahre alt
Wie groß warst du?
Was hast du gerne angezogen?
Was war dein Lieblingsspielzeug?
Wie sah dein Lieblingsplatz aus?
Du bist 9 Jahre alt
Was waren deine Lieblingsklamotten?
Welche Frisur hattest du?
Neben wem bist du in der Schule gesessen?
Was waren deine Lieblingsbeschäftigungen?
Du bist 14 Jahre alt
Mit wem feierst du Geburtstag?
Was machst du gerne du am Wochenende bzw. in der Freizeit?
Welche Ratschläge erhältst du von deinen Eltern?
Das bist du jetzt
Was interessiert dich?
Was ist dir wichtig?
Wie möchtest du leben?
- 23 -
7. Themenfeld 5: Zukunftsforschung
Info23:
Das 20. Jahrhundert war die Epoche der bemannten Raumfahrt, es begann das Atom- und
Computerzeitalter und gilt auch als „Jahrhundert des Gens“. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „genos“ (Geschlecht) ab. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts als
Rechnungseinheit für Objekte verwendet, mit denen sich die Vererbungslehre, die Genetik,
beschäftigte. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts explodierte das Wissen um die menschlichen
Erbanlagen, die in ihrer Gesamtheit Genom genannt werden. Das 21. Jahrhundert scheint zu
einem Zeitalter der Biomedizin mit der Genetik als Leitwissenschaft zu werden.
Zukunftsprognosen sind schwierig.
Der russische Wissenschaftler Nikolai Kondratieff hatte bereits in den 1920er-Jahren herausgefunden, dass Wirtschaftszyklen in langen Wellen verlaufen und Innovationswellen die Welt
prägen.
Aus dem fünften Kondratieff-Zyklus, dem heutigen Informationszeitalter, startet der sechste
Zyklus, der von Umwelt- und Gesundheitsthemen bestimmt sein wird.
23
Quelle: Charlotte Kerner (Hrsg.), Die nächste GENeration. Weinheim, Beltz & Gelberg 2009. S. 8
- 24 -
Info:
Fachleute sind in ihren eigenen Spezialgebieten nicht unfehlbar. Daher verwenden Zukunftsforscher auch Joker oder so genannte „Wild Cards“ wie beispielsweise große Vulkanausbrüche,
eine globale Krankheitsepidemie, der Einschlag eines Kometen oder auch revolutionäre Erfindungen, wie Supraleiter ohne elektrische Verluste, der Durchbruch bei der Krebsbekämpfung
oder eine Methode, das Altern zu stoppen. Solche Ereignisse können den Lauf der Geschichte
entscheidend verändern, worauf der Film an vielen Stellen hinweist. Diese Methode wird auch in
dem filmischen Experiment mit jungen Studierenden angewendet und parallel dazu werden
wissenschaftliche Fakten und geisteswissenschaftliche Befunde von einzelnen Experten und
Expertinnen geliefert.
Diskussion:
Welche Unterschiede in der Wahrnehmung werden bei den vier Aussagen der NobelpreisträgerInnen sichtbar?
Welcher Meinung schließt du dich an?
- 25 -
8. Themenfeld 6: Katastrophen und Sensationen
Info:
Düstere Zukunftsszenarien sind beliebte Themen der Science-fiction-Filme, der Katastrophenfilme,
der Facts und Fantasy verbindenden Factasy-Filme. Ebenso setzen sich wissenschaftlich fundierte
Dokumentationen der unterschiedlichsten Art mit Endzeitszenarien auseinander und die
dystopische Literatur erlebt einen Boom. Dystopien – das Gegenteil von Utopien – begeistern
LeserInnen und Filmfans. Klimakatastrophe, Polschmelze, Artensterben, Finanzkrise, das
Aussterben der Männer – seit Jahren dominiert die apokalyptische Rede den gesellschaftlichen
Diskurs.
All diese medialen Formen beleuchten den Zustand unserer Zeit:
fiktive Alarmierungen, reale Ängste, private Paranoia und instrumentalisierte Sehnsüchte. Sie
versuchen auszuloten, in welchem Realitätsgeflecht wir uns bewegen und welche Zukunftschancen die Menschen auf ihrem „Raumschiff Erde“ haben.
Dazu ein Ausschnitt aus Autorin Kathrin Rögglas Essayband „besser wäre: keine“24.
„Es ist so. Mich faszinieren Katastrophen. Also in Filmen, Katastrophenfilmen, aber auch in der
Berichterstattung über real sich vollziehende Katastrophen vorzugsweise auf dem
nordamerikanischen, seltener dem europäischen Kontinent. Sei es aus Sehnsucht nach einer
kathartischen Erfahrung oder aus einem aggressivem Verlangen heraus, im Ausnahmezustand
die bestehende Ordnung gleichzeitig negiert oder auf die Spitze getrieben zu sehen. … Als
Katastrophenfilmgängerin weiß ich jedenfalls: Diese Filme sind Stadtfilme. Man denke an
Hollywoodproduktionen wie „War oft the Worlds“ (2005), „The Day after Tomorrow“ (2004),
„Independence Day“ (1994) oder „Deep Impact“ (1998), die eine Großstadt als Schauplatz des
Untergangs gewählt haben. Diese fiktive Katastrophe bewegt sich meist von außen auf die
Metropolen zu und löst deren Untergang und eine Fluchtbewegung der in ihr lebenden
Menschen aus, die man mitvollzieht. … Die Veränderung der Narration gibt Aufschluss über die
gesellschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Dass Stadtgeschichte und
Katastrophenfilmgeschichte einhergehen, hat das Buch von Mike Davis „Ökologie der Angst“
ausführlich gezeigt, und vielleicht ist es wirklich jene kalifornische Metropole, die zumindest
für unsere westliche Wahrnehmung diese phantastische Aufladung am stärksten erhält, bzw.
ist es der nordamerikanische Kontinent, der die fixe Verbindung von Stadtwahrnehmung und
Katastrophenimagination zu beheimaten scheint, doch die Ahnung, dass die zivilisatorische
Decke dünn ist, wenn der gesellschaftliche Zusammenhang aufbricht, ist eine, die sich heute
immer stärker ins Bewusstsein auch europäischer Stadtbewohner schiebt.“
EA: Verfasse ausgehend von diesem Textausschnitt eine Erörterung, warum und wie mediale
Endzeitszenarien in Film und Literatur viele Menschen faszinieren und was zum Verkaufserfolg
beiträgt.
24
Kathrin Röggla, besser wäre: keine. S. Fischer: Frankfurt/ Main 2013, S. 7f.
- 26 -
9. Themenfeld 7: Der Garten Eden I & Eden II
Info: Von dem Paradies auf Erden erzählt nicht nur der biblische Mythos von Adam und Eva, mit
dem Begriff Paradies verbindet sich auch die Vorstellung von einem zukünftigen Ort der Seligkeit,
von „einem neuen Himmel und einer neuen Erde“.
EA: Wie stellst du dir das Paradies vor?
Schreibe dazu ein Akrostichon, ein „Buchstabengedicht“.
P
A
z.B. Adam, …
R
A
D
I
E
z.B. Eva, …
S
Diskussion: Diskutiert nach der „Fishbowl-Methode“25 eure Ergebnisse.
Info: Der Film Eden II berichtet von Forschungen, Erfindungen und Entwicklungen, in denen
denkbare Zukunftsszenarien, Eden II, vorgestellt werden.
Zugleich aber wird im Camp Lempa nach einer „versteckten Botschaft“ aus der Steinzeit an die
Menschen von heute gesucht.
Paneldiskussion:
Bildet zu jeder Fragestellung eine Gruppe, deren SprecherIn dann in einer Paneldiskussion die
Arbeitsergebnisse kurz vorstellt und auf die Fragen aus dem Publikum eingeht.



25
Wie könnte die Botschaft an uns, an die „Konsumgesellschaft“, lauten?
Stehen wir – ähnlich wie in der Steinzeit – vor einer Zeitenwende?
Welche Revolutionen kündigen sich heute schon in den Forschungslabors an?
Bei der Fishbowl-Methode (auch Innen-/Außenkreis-Methode) diskutiert eine kleine Gruppe aus 4 bis5
TeilnehmerInnenn im Innenkreis (im „Goldfisch-Glas“) das Thema, während die übrigen TeilnehmerInnen
in einem Außenkreis die Diskussion beobachten und sich Notizen machen. Möchte ein/e Teilnehmer/in
aus dem Außenkreis zur Diskussion beitragen, „klopft“ er oder sie an und setzt sich auf einen der freien
Stühle im Innenkreis. TeilnehmerInnen des Innenkreises können ebenso in den Außenkreis wechseln.
- 27 -


Welche Trends – Klimawandel, Umweltverschmutzung, Megacities, Wettrüsten, Genmanipulationen, digitale Netzwerke, etc. – werden das Leben zukünftiger GENerationen
verändern?
Was wären die Voraussetzungen für ein Eden II?
Textarbeit:
Schreibe ausgehend von der Folke Tegetthoffs Erzählung einen essayistischen Text, indem du dich
mit den im Film aufgeworfenen Fragestellungen auseinandersetzt.
Variante Teamarbeit:
Gestaltet ausgehend von diesem Text eine szenische Performance, in denen einzelne im Film
besprochenen Szenarien mit theatralischen Mitteln vorgestellt werden.
Variante: Szenische Lesung mit Musik
Erweitert den Text, indem die Schülerin Zwischenfragen stellt und die Sätze der Meisterin ergänzt
werden durch männliche Stimmen aus dem Off, die von der männerdominierten Herrschaft, z.B.
von der Informations-, Konsum- und Technokratiegesellschaft, etc.in Schlagworten erzählen.
„Was bedeutet die Zukunft?“, fragte die Schülerin.
„Das Einzige, was wir von der Zukunft wissen“, antwortet die Meisterin, „ist, dass sie sich aus
der Vergangenheit, der Gegenwart und aus dem Unbekannten zusammensetzt. Aus uralten
Überlieferungen weißt du doch, dass es vor Tausenden Jahren nicht nur uns, sondern auch
eine andere Art von Menschen gab, die man Frauen und Männer nannte.
Mythen erzählen, der Mann wäre aus der Rippe der Frau erschaffen worden, um die beiden im
Gleichgewicht schwingen zu lassen.
Doch dann schuf der Geist des Mannes so Seltsames wie Wettbewerb und Kampf, eigennütziges Handeln und Imponiergehabe. Aber, so erzählen es die uralten Überlieferungen, auch das
Forschen, das Entdecken. Und den Mut zum Überwinden von Grenzen. Also all das, was in
unserer Zeit nicht mehr existiert.
Denn nach Zehntausenden von Jahren, in denen die Männer mithilfe dieser Eigenschaften die
Herrschaft an sich gerissen hatten, ließ die Evolution sie vor Tausenden Jahren aussterben und
wenig später auch die Frauen.
- 28 -
10. Resümee und Feedback-Bogen
Du hast den Film gesehen und viele Aufgaben gelöst. Jetzt geht es darum, deine Eindrücke
zusammenzufassen. Kreuze an:
stimmt stimmt geht stimmt
total
so
nicht
Ich sehe gerne Factasyfilme, die Reales mit
Fantasyelementen verbinden.
Die Themen von „Eden II“ finde ich interessant.
Ich würde gerne einzelne Schauplätze des Films, z.B. das
AroS-Museum, die Esbjerg-Statuen, den Teufelsberg, das
Neandertalermuseum, das Paintballgelände etc., besuchen.
Ich möchte mehr über einzelne Zukunftsforschungen
wissen.
Ich werde selbst über einzelne, im Film angesprochene
Themen und Fragen im Internet weiter recherchieren.
Die Methode der Experimentalarchäologie finde ich
spannend.
Ich lese gerne Dystopien, Anti-Utopien.
Ich sehe gerne Katastrophenfilme.
Die Botschaft des Films hat mich angesprochen.
Zukunftsszenarien interessieren mich nicht, mir ist nur die
Gegenwart wichtig.
Die beiden Protagonisten des Films, Jasmine Wagner und
Oliver Stummer, haben mir in ihrer Rolle als Mentorin gefallen.
Gesamtbeurteilung des Films:
Kreuze an und begründe deine Meinung in etwa 3 Sätzen.
O sehr gut
O gut
O geht so
O nichts für mich
- 29 -
11. Anhang
11.1. Literatur und Links (Auswahl)
Bücher:
Eberhard-Metzger, Claudia: Das Molekül des Lebens, München: dtv 1999
Eberl, Ulrich: Wie wir schon heute die Zukunft erfinden, Weinheim : Beltz & Gelberg 2011
Gehring, Petra: Was ist Biomacht? Frankfurt a. M.: Campus 2006
Kerner, Charlotte: Blaupause – Blueprint, Weinheim: Beltz & Gelberg 1999
Kerner, Charlotte: Jane Reloaded, Weinheim: Beltz & Gelberg 2011
Kerner, Charlotte (Hrsg.): Die nächste GENeration, Weinheim: Beltz & Gelberg 2011
Nüssler-Volhard, Christiane: Das Werden des Lebens, München: dtv 2006
Röggla, Kathrin: besser wäre: keine, Frankfurt a. M.: S. Fischer 2013
Linkvorschläge zu den einzelnen Themenfeldern:
Themenfeld 1 und 2: Der Film und Camp Lempa
http://www.filmportal.de/thema/deutschland-revisited-ii-dokumentarfilm-und-andereexperimente
www.mediamanual.at/mediamanual/themen/pdf/diverse/40_Weber.pdf:
http://www.zweitausendeins.de/filmlexikon/?sucheNach=titel&wert=540630
http://gleichstellungdergeschlechter.wordpress.com/tag/y-chromosom/
Themenfeld 3: Thesendiskussion
http://science.orf.at/stories/1694942/
http://sciencev1.orf.at/science/news/78805
http://www.vol.at/y-chromosom-ist-schrott-maenner-sterben-in-fuenf-mio-jahren-aus/3536637
http://www.news.at/a/forschung-maenner-sterben
http://www.amap.no/about
http://www.uni-stuttgart.de/bio/bioinst/zoologie/forschung/projekte/funcrypta/index.html
http://www.neanderthal.de/
Themenfeld 4: Typisch männlich, typisch weiblich
http://www.galaxiesproject.eu/TRAINING/AT/file/Modul%202Phase%202%20Gender%20Stereotype-de_final.pdf
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/gesundepsyche/tid-5586/psychologietypisch-maennlich-typisch-weiblich_aid_54528.html
http://www.1000fragen.de/
- 30 -
Themenfeld 5: Zukunftsforschung
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechtsdetermination
http://www.stern.de/gesundheit/geschlecht-so-entstehen-maenner-frauen-und-allesdazwischen-1511555.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/erbgutanalyse-maenner-sterben-doch-nicht-aus-a816969.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Anemonenfische
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermaphroditismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Geschlecht
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-17.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Klinefelter-Syndrom
http://de.wikipedia.org/wiki/XX-Mann
http://de.wikipedia.org/wiki/XYY-Syndrom
Themenfeld 6: Katastrophen und Sensationen
http://at.ask.com/wiki/Dystopie?lang=de
http://de.wikipedia.org/wiki/Dystopie
Themenfeld 7: Der Garten Eden I und Eden II
http://www.pm-magazin.de/r/mensch/wissenschaftler-auf-der-suche-nach-dem-garten-eden
http://www.reli-on.de/eden.htm
http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/geschichte/514328_Die-ewigeSehnsucht-Paradies.html
http://www.reli-on.de/eden.htm
http://www.wissen.de/bildwb/religionen-und-mythen-frueher-zeit-die-erfindung-der-goetter
https://de.wikipedia.org/wiki/Garten_Eden
Allgemein:
Informations- und Diskussionsforum „Aktion Mensch“ (Bioethik, Schöpfungsmythen, etc.)
http://www.1000fragen.de/
Alle Links wurden zuletzt am 6.12.2013 abgerufen.
- 31 -
11.2. Lösungsvorschläge
Lösungen zu den Quizfragen:
Teil: Die Entdeckung (S.15)
Frage 1: Was ist das Thema dieses Films?
Antwort: Der Film erzählt vom möglichen Ende der bekannten Welt, vom Aussterben der Männer,
dass es sich dabei nur um ein fiktives geisteswissenschaftliches Experiment mit gefälschten
archäologischen Funden handelt, wird erst am Ende des Films aufgedeckt.
Frage 2: Welches archäologische Rätsel soll gelöst werden?
Antwort: Ein steinzeitlicher Gräberfund mit ausschließlich männlichen Skeletten.
Frage 3: Welche Veränderungen stellten AMAP-Forscher in der Arktis bei der indigenen
Bevölkerung fest?
Antwort: Es kommen weniger Jungen als Mädchen zur Welt.
Teil: Apophis (S.15)
Frage 4: Was könnte das Männersterben in der Steinzeit verursacht haben?
Antwort: Ein Meteoriteneinschlag könnte das Männersterben beschleunigt haben.
Frage 5: Was wird im Projekt „Funcrypta“ untersucht?
Antwort: Die „Bärtierchen“ und ihre Fähigkeit, unter extremen Bedingungen – sogar im Weltraum
– zu überleben.
Frage 6: Welche Spekulationen werden über die Schwächung des männlichen Genmaterials
angestellt und über Möglichkeiten der Fortpflanzung ohne Männer?
Antwort: Es wird über Einschleusung von Viren aus dem Weltraum spekuliert und es werden
männliche Risikofaktoren, wie Rauchen, Alkohol, wenig Bewegung, schlechte Lebensführung für
die Unfruchtbarkeit von Männern genannt. Ein Einlagern durch Einfrieren von qualitativ
hochwertigen Spermien ist möglich.
Teil: Geheimnis und Verschwörung (S. 16)
Frage 7: Wer hat ein Interesse am Aussterben der Männer?
Antwort: Diese Frage wird als Verschwörungstheorie verneint, doch es wird darauf hingewiesen,
dass mächtige, globale Organisationen oder Unternehmen wie Monsanto, Dupont, DowChemicals daran arbeiten könnten, die Überpopulation auf der Welt einzudämmen.
- 32 -
Frage 8: Auf welche Weise könnte laut Krankheitsforschung das Gleichgewicht in der Gesellschaft
verschoben werden?
Antwort: Es wäre theoretisch denkbar, einen Erreger gentechnisch so zu verändern, dass er sich
nur aktiviert, wenn er auf ein Y-Chromosom stößt. Daher würden nur Männer erkranken.
Frage 9: Welche Lebensformen würden bei einem Zusammenbruch unserer Zivilisation wieder
entstehen?
Antwort: Eine Rückkehr zur Jäger- und Sammlerkultur wie in der Steinzeit wäre denkbar.
Frage 10: Was ist auf der prähistorischen Fruchtbarkeitsscheibe zu sehen?
Antwort: Männliche und weibliche Sexualsymbole. Details der Evolution und die Embryonalentwicklung vom Embryo bis zum fertigen Menschen.
Teil: Powerfrauen (S. 16)
Frage 11: Welche Bedeutung kommt dem Aggressionsverhalten von Männern und Frauen zu?
Antwort: Frauen zeigen in ihrer Gehirnstruktur eine ähnliche Aggressionsbereitschaft wie Männer,
die Unterschiede ergeben sich aus der Sozialisierung.
Frage 12: Was gilt als typisch für die Welt der Frauen?
Antwort: Mode, Schmuck, Glamour, Technikscheu, …
Teil : Das dritte Geschlecht (S.17)
Frage 13: Welche mythischen Bedeutungen haben Sternbilder?
Antwort: Die Kultur der Sternbilder diente zur Orientierung am Himmel, sie könnte auch als eine
Botschaft aus der Steinzeit verstanden werden.
Frage 14: Wodurch kommt es zur Entstehung des „dritten Geschlechts“?
Antwort: Die Geschlechtsentwicklung läuft beim Menschen in mehreren Entwicklungsstufen ab.
Manchmal kann es in einer dieser Entwicklungsstufen zu Fehlentwicklungen kommen, die eine
eindeutige Zuordnung zum weiblichen oder männlichen Geschlecht nicht möglich machen. Die
Ursachen und Auswirkungen dafür können sehr vielfältig sein. Im Tier- und Pflanzenreich gibt es
nicht immer nur zwei Geschlechter, manche Tiere, wie z. B. die Clownfische, machen in ihrem
Leben bei Bedarf eine Geschlechtsumwandlung durch.
- 33 -
Teil: Der Mythos (S.17)
Frage 15: Welches Anliegen liegt dem Film zugrunde?
Antwort: Die drastische Warnung an die Menschen der Konsumgesellschaft, an die ProduzentInnen und KonsumentInnen, sorgsam mit den Ressourcen der Erde umzugehen.
Frage 16: Welche Erklärungen bzw. versteckte Botschaften enthalten die archäologischen
Artefakte?
Antwort: Die Objekte aus dem „steinzeitlichen Gräberfeld“ enthalten bildhafte Hinweise aus der
gegenwärtigen Kultur (Barcode, OP-Szene, Fernseher, das Anagramm für Alpenmenschen) und die
Botschaft in Form des lateinischen Spruches „Mortui vivos docent“, d.h. „Die Toten sind die Lehrer
der Lebenden“.
Frage 17: Wer trägt die Hauptschuld an der fortschreitenden Zerstörung, am möglichen Aussterben der Menschen?
Antwort: Als Ursachen und Verursacher werden genannt: Umweltverschmutzung, Klimawandel,
maßlose Konsumgesellschaft, chemische Industrie, Pressure-Groups, PolitikerInnen.
Frage 18: Welche Erklärung enthält die Schlussgeschichte?
Antwort: „Das Einzige, was wir von der Zukunft wissen ist, dass … sie sich aus der Vergangenheit,
der Gegenwart und aus dem Unbekannten zusammensetzt, der biblische Mythos von Adam und
Eva von einer Harmonie der beiden Geschlechter vor dem Sündenfall erzählt und die Evolution zu
einem Aussterben zuerst der Männer, dann der Frauen geführt hat bzw. führen wird.
Seite 21: Typisch männlich, typisch weiblich
1r; 2f, 3r, 4r, 5f, 6r, 7f, 8r, 9 f, 10r, 11f, 12 r, 13 Joker
- 34 -
Medieninhaber und Herausgeber:
BUNDESMINISTERIUM FÜR
UNTERRICHT, KUNST UND KULTUR
Medienservice
1014 Wien, Minoritenplatz 5
Tel. 01/53 120-4829, Fax: 01/53 120-4848
E-Mail: [email protected]
Ausgearbeitet von:
Jutta Kleedorfer
Download unter:
http://www.bmukk.gv.at/schulen/service/mes/specials.xml
Bestellungen:
AMEDIA Servicebüro
1140 Wien, Sturzgasse 1a
Tel. 01/982 13 22, Fax: 01/982 13 22-311
E-Mail: [email protected]
Verlags- und Herstellungsort: Wien