Wahrsagen im LARP 1.0

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Wahrsagen im LARP 1.0
Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
Wahrsagen im
LARP
Ein Handout zum Workshop:
Tarotkarten und
Handlesen
im Rahmen des Anfängercons „Aufbruch ins Abenteuer“
Veranstaltet von Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
© Sarah Schlifke 2006
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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
Inhaltsverzeichnis
1
Allgemeines........................................................................................................................ 4
1.1
Vorwort: ..................................................................................................................... 4
1.2
Allgemeines zum Wahrsagen im Live-Rollenspiel:................................................... 4
1.2.1
Methoden zur Weissagung ................................................................................. 4
1.2.2
Darstellung von Weissagungen .......................................................................... 6
2
Das Tarot ............................................................................................................................ 6
2.1
Ein bisschen Geschichte............................................................................................. 6
2.2
Die verschiedenen Tarot-Decks ................................................................................. 7
2.2.1
Marseille-Deck ................................................................................................... 7
2.2.2
Rider-Waite-Deck .............................................................................................. 7
2.2.3
Crowley- / Thoth- Deck ..................................................................................... 8
2.2.4
Andere Decks ..................................................................................................... 8
2.3
Aufbau des Tarot-Decks............................................................................................. 9
2.3.1
Die grossen Arkana ............................................................................................ 9
2.3.2
„Die Reise des Helden“.................................................................................... 14
2.3.3
Die kleinen Arkana........................................................................................... 15
2.4
Legesysteme ............................................................................................................. 23
2.4.1
Legen mit drei Karten ...................................................................................... 23
2.4.2
Das keltische Kreuz.......................................................................................... 24
2.4.3
Der Zauberspruch der Zigeuner ....................................................................... 24
3
Handlesen ......................................................................................................................... 25
3.1
Allgemeines.............................................................................................................. 25
3.2
Die Hand .................................................................................................................. 25
3.3
Handtypen ................................................................................................................ 26
3.3.1
spatelförmige Hand: ......................................................................................... 26
3.3.2
quadratische Hand: ........................................................................................... 26
3.3.3
sensitive Hand: ................................................................................................. 26
3.3.4
konische Hand: ................................................................................................. 26
3.3.5
Mischungen: ..................................................................................................... 26
3.4
Handgröße ................................................................................................................ 26
3.5
Hauptlinien ............................................................................................................... 27
3.5.1
Die Lebenslinie ................................................................................................ 27
3.5.2
Die Herzlinie ........................................................................................................ 27
3.5.3
Die Kopflinie.................................................................................................... 28
3.6
Die Finger................................................................................................................. 28
3.6.1
Fingerlänge....................................................................................................... 28
3.6.2
Fingerdicke....................................................................................................... 29
3.6.3
Flexibilität der Finger....................................................................................... 29
3.6.4
Fingerformen:................................................................................................... 29
3.6.5
Krümmung und Biegsamkeit der Finger .......................................................... 30
3.6.6
Fingeransatz ..................................................................................................... 30
3.6.7
Die Fingerglieder.............................................................................................. 30
3.6.8
Der Daumen ..................................................................................................... 31
3.7
Die Berge.................................................................................................................. 32
3.7.1
Der Jupiterberg:................................................................................................ 32
3.7.2
Der Saturnberg: ................................................................................................ 32
3.7.3
Der Apolloberg:................................................................................................ 32
© Sarah Schlifke 2006
2
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3.7.4
3.7.5
3.7.6
3.7.7
Der Merkurberg:............................................................................................... 32
Die Marsberge: ................................................................................................. 32
Der Venusberg: ................................................................................................ 33
Der Mondberg: ................................................................................................. 33
4 Quellen: ..................................................................................................................... 34
© Sarah Schlifke 2006
Version 0.9, Stand 19.Mai 2006
Version 1.0, kommt noch in 2006, geplant: Bilder der Tarotkarten, kleinere
Schönheitskorrekturen
© Sarah Schlifke 2006
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Wahrsagen im LARP
Allgemeines
1.1 Vorwort:
Ihr habt euch nun einen neuen Charakter gebastelt, der hellseherische Fähigkeiten haben soll
oder Dinge kann wie Tarotkarten legen oder Handlesen.
Ich möchte hier kein allumfassendes Werk abliefern, sondern ein paar Grundlagen legen, um
im Workshop erste Erfolge zu erzielen, und ein paar lustige Vorhersagen zu machen. Wer
sich genauere Infos holen möchte, sei auf die genannten Quellen und unsere Literaturtipps
verwiesen. Auch das Internet bietet unerschöpfliche Jagdgründe, was Informationen zu Tarot
und Handlesen anbelangt.
Und das wichtigste: Man sollte das alles nicht zu ernst nehmen und mit einem
Augenzwinkern sehen ;-) .
1.2 Allgemeines zum Wahrsagen im Live-Rollenspiel:
Eines vorweg: Es gibt manche Personen, die das Ganze wirklich ernst nehmen oder aus
bestimmten Gründen ablehnen.
Aufgrund einiger schlechter Erfahrungen wäre es daher zu empfehlen, vor einer Weissagung
dem anderen outtime ins Ohr zu flüstern, dass die Legung oder Vorhersage nicht ernst
gemeint ist, und wenn, dann nur auf seinen Intime-Charakter bezogen ist und nichts mit der
Realität zu tun hat. Ein bisschen Fingerspitzengefühl ist auch immer von Vorteil, sollte zum
Beispiel eine schlimme Karte nach der anderen kommen, gewinnt man dem Ganzen vielleicht
auch eine gute Seite ab und zeigt auf, dass das nie festgelegt ist, was die Karten oder die
Hände des Menschen vorhersagen, und dass man sein Schicksal immer noch selbst in der
Hand hat. Die Vorhersagungen liefern nur Tendenzen. Wenn nun einer partout keine
Weissagung möchte, aus welchen Gründen auch immer, lasst ihn einfach in Ruhe, nicht dass
das noch outtime irgendwelche Folgen hat.
1.2.1
Methoden zur Weissagung
Eigentlich könnte jeder Charakter wahrsagen. Allerdings sind es bestimmte Archetypen, die
diese Eigenschaft mit Vorliebe haben. Dazu gehören unter anderem Zigeunerinnen, alte
Kräuterweiblein, Magier und ähnliche Gestalten. Auf welche Art und Weise euer Charakter
nun den anderen ihre Zukunft prophezeien kann, könnt ihr euch in dieser lustigen Liste
aussuchen, die allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Einige Dinge kann man sicher schön anwenden, andere wiederum total vergessen, und andere
wiederum lassen sich gut auf bestimmte Charaktere festlegen, so wird zum Beispiel ein
Schamane eher Knöchelchen von Tieren werfen oder aus der Asche lesen, während ein
Schriftgelehrter vielleicht eher daran Gefallen findet, aus Zahlenkombinationen oder dem
Stand der Sterne zu lesen.
• Aeromantie - durch atmosphärische
Phänomene wie Luft, Himmel
• Arithmomantie - Zahlenorakel
• Augurium - Deutung des Flugverhaltens von
Vögeln
• Axinomantie - durch einen Stein, der auf einer
glühenden Axt balanciert
• Belomantie - Wahrsagung mithilfe von Pfeilen
• Bibliomantie - Interpretation von meist
zufällig gewählten Bibelstellen
© Sarah Schlifke 2006
• Botanomantie - durch Verbrennen von
Wildrosen- oder Eisenkrautzweigen
• Ceromantie - durch Wachsgebilde, die
entstehen, wenn man geschmolzenes Wachs
in kaltes Wasser gießt
• Chalcomantie - durch die Interpretation der
Töne, die beim Anschlagen von Kupfer- oder
Messingbecken entstehen
• Chiromantie - durch Deuten der menschlichen
Handlinien
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• Chresmomantie - durch das Stammeln einer
Person in Ekstase
• Chromniomantie - durch Beobachten des
Wachstums besonders vorbereiteter
Zwiebeln
• Daphnomantie - durch ins Feuer geworfene
Lorbeerzweige und die Geräusche, die sie
beim Verbrennen erzeugen
• Felidomantie - durch das Verhalten von
Katzen
• Floromantie - durch die Beobachtung von
Pflanzen
• Gelomantie - Interpretation hysterischen
Lachens
• Geomantie - durch Deuten von Sandformen, malereien
• Gyromantie - Interpretation von
Schwindelanfällen
• Halomantie - durch das Streuen von Salz in ein
Feuer
• Haruspices - "Eingeweideschau", Orakel durch
die Eingeweide von Tieren
• Hieroskopie - Weissagung durch geweihte
Gegenstände, insbesondere der Eingeweide
von Opfertieren
• Hippomantie - durch die Gangart von
Schimmeln bei Prozessionen
• Hydromantie - Lesen von Wasserströmungen
• Ichthyomantie - durch Deutung von
Fischeingeweiden oder Beobachtung
lebender und toter Fische
• I Ging - durch Werfen und Deuten von
Schafgarbenstängeln
• Kartomantie - Weissagung aus Spielkarten
oder bestimmten Kartendecks wie den
Tarotkarten.
• Katoptromantie - durch im Wasser/ im Spiegel
entstehende Bilder
• Kephalomantie - durch Kochen eines Ziegenoder Eselskopfes
• Kristallomantie - durch Spiegelung von
Kristallen
• Lampadomantie - Lesen aus Flammen,
besonders Kerzenflammen
• Lekanomantie - Weissagung durch den Klang
von Schalen
• Lithomantie - durch die Reflexion von
Kerzenlicht auf Edelsteinen
• Lychnomantie - durch Beobachtung von drei
brennenden Kerzen, die im Dreieck
aufgestellt sind
• Macharomantie - durch Schwerter, Dolche und
Messer
© Sarah Schlifke 2006
• Metopomantie - durch Deutung der Stirnfalten
eines Menschen
• Myomantie - durch Verhalten, Geräusche oder
plötzliches Auftauchen von Mäusen und
Ratten
• Nephelomantie - durch Wolkenformationen
und Wolkenbahnen
• Numerologie - durch Deuten von Zahlen
• Omphalomantie - durch Betrachtung des
eigenen Nabels
• Oneiromantie - durch Deutung von Träumen
und nächtlichen Visionen
• Onychomantie - durch den Widerschein von
Sonnenlicht auf den Fingernägeln
• Ophiomantie - durch Beobachtung von
Schlangen
• Ornithomantie - durch Deuten des Vogelfluges
• Ovomantie - Eierschau
• Pegomantie - Lesen in Brunnen und Quellen
• Phyllorhodomantie - durch die Geräusche von
Rosenblättern, die man gegen die Hand
schlägt
• Plumbomantie - Lesen in gegossenem Blei,
besser bekannt als Bleigießen
• Podomantie - durch Beobachtung der
Fußsohlen
• Pyromantie - Lesen und Deuten aus dem Feuer
• Sciomantie - Das Befragen von Geistern oder
auch Schatten
• Sclenomantie - durch Phasen und
Erscheinungsformen des Mondes
• Sideromantie - Deuten von den Überresten von
Stroh, das auf heißes Eisen geworfen wurde
• Skapulomantie - durch die Kerben am
Schulterknochen eines Tieres
• Sortileg - Orakel durch zufällig, oft blind,
gemalter Punkte
• Splanchomantie - durch Betrachten der
Eingeweide von Opfern
• Stichomantie - Weissagung aus zufällig
gewählten Texten, meistens aus der Bibel,
vgl Bibliomantie
• Sykomantie - durch Trocknen von
Feigenblättern
• Tephromantie - Betrachtung von Asche
• Tyromantie - Deutung aus geschmolzenem und
wieder geronnenem Käse
• Uromantie - durch die Untersuchung von Urin
• Zoomantie - durch (angebliche) Sichtung von
Fabeltieren, z.B. Seeungeheuern
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1.2.2
Darstellung von Weissagungen
Vor allem im DKWDDK (Du kannst was du darstellen kannst) ist es wichtig, das ganze schön
darzustellen. Dabei sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt. Ob du dem Ganzen nur
durch dich selbst eine geheimnisvolle Aura gibst, z.b. durch viel Kajal um die Augen, eine
rauchige Stimme, Tücher, Armreifen, oder auch durch eine entsprechende Zelebration der
Wahrsagung mit Entzünden von Kerzen und Räucherstäbchen, vielleicht einem kleinen Tanz,
einer Meditation, oder man hält dem Gegenüber die Hände fest, schließt die Augen, summt
und wiegt sich dabei vor und zurück, um sein Karma einzufangen...
Auch wenn man mit Weissagungsmitteln arbeitet wie Tarotkarten, oder aus den Händen des
Gegenüber liest, sollte man sich vorher sammeln und konzentrieren, um die Spannung zu
erhöhen. Kleine Dinge wie den anderen die Karten abheben zu lassen oder ihn zu bitten, seine
Hände auf die Karten zu legen, um seine „Energien“ auf die Karten übergehen zu lassen, sind
beeindruckender, als nur die
2 Das Tarot
2.1 Ein bisschen Geschichte
Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahrhunderts bekannt, wie sich aus
urkundlichen Erwähnungen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehr
schnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, die
sich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen.
Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52
Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen Arkana
entspricht.
Der Name Tarot (auch Taraux oder Tarocchi) erscheint im Jahre 1505 parallel sowohl in
Frankreich als auch in Italien, weit vor diesem Zeitpunkt waren jedoch schon sehr viele
Tarotkarten und Tarot-ähnliche Kompositionen entweder als tatsächliche Spielkartenblätter
oder durch Dokumente belegt - nur die Bezeichnung "Tarot" fehlte eben noch.
Das Tarot (auch oft als Tarock oder Tarocchi bezeichnet) als Kartenspiel wurde im 18.
Jahrhundert ein international verbreitetes Erfolgsprodukt, das Interesse daran ließ allerdins im
19. Jahrhundert wieder nach.
Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Tarot im Zusammenhang mit Esoterik finden sich
1781, als Antoine Court de Gébelin, ein Schweizer Geistlicher und Freimaurer, das Buch Le
Monde Primitif veröffentlichte. Gébelin wies als erster auf die Symbole des Marseiller Tarots
hin, die er als Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot deutete. Die
Theorie ist heute noch weit verbreitet, Beweise in der Ägyptologie ließen sich jedoch nicht
finden.
Einflussreicher war die "Entdeckung" des Tarots durch okkultistisch-esoterische
Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den westlichen Nationen
entstanden. Vor allem Eliphas Lévi in seinem 1854 veröffentlichten Werk Dogme et Rituel de
la Haute Magie sowie der von ihm stark beeinflusste Hermetic Order of the Golden Dawn
(Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte; im Folgenden Golden Dawn) haben
maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystem beigetragen. Insbesondere im
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Golden Dawn wurde viel Wert auf den Tarot als Werkzeug der (Selbst-)Erkenntnis gelegt.
Eine rein divinatorische Nutzung des Tarots lehnten beide ab.
Sowohl Arthur Edward Waite, der „Erfinder“ des Rider-Waite-Decks, als auch Aleister
Crowley (der als Schwarzmagier bekannt wurde, waren Mitglieder des Golden Dawn.
2.2 Die verschiedenen Tarot-Decks
Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehörige Ausgabe der Tarotkarten. Es gibt
mehrere hundert solcher Decks, welche sich teilweise nur in Details, teilweise aber sehr
erheblich voneinander unterscheiden. Insbesondere neuere Decks, oder solche, die sich
erheblich von den bekanntesten Decks unterscheiden, werden häufig zusammen mit einem
Buch angeboten, das meist nähere Erläuterungen zu diesem speziellen Deck enthält.
Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot angeboten, deren Struktur und Abbildungen
mit dem eigentlichen Tarot-System nichts zu tun haben, so z.B. Lenormandkarten,
Kipperkarten oder Wahrsagekarten anderer Systeme.
Ein Tarot-Deck besteht zumeist aus 78 Karten, einige wenige Decks weichen von dieser Zahl
ab.
Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sind das Marseille-, das Rider-Waite- und
das Crowley-Tarot.
2.2.1
Marseille-Deck
Dem heutigen Marseiller Tarot sehr ähnliche Decks stammen bereits aus dem Beginn des 16.
Jahrhunderts. Das heute als Marseille-Tarot bekannte Deck stammt aus dem Jahre 1760 und
kommt aus der Kartenmanufaktur von Nicolas Conver aus Marseille. Die Bilder gehen auf
alte Holzstiche zurück, und sind lediglich in blau, rot, gelb und grün koloriert. Dadurch
wirken sie sehr "alt" und oft grobschlächtig. Trotzdem wäre weiterhin anzunehmen, dass
diese Farbkonstellation an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde erinnert, die von
tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind. Die Karten der kleinen Arkana enthalten
lediglich die entsprechende Anzahl der Symbole, also die Zehn der Schwerter beispielsweise
die Abbildung von zehn Schwertern.
2.2.2
Rider-Waite-Deck
Dieses Tarot wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde geschaffen von Arthur Edward Waite
zusammen mit der amerikanischen Künsterlin Pamela Colman Smith. Waite war Mitglied des
oben bereits erwähnten Order of the Golden Dawn. Das Rider des Namens leitet sich von
Rider & Company, dem Londoner Verleger, ab. Dieses Deck ist wesentlich feiner gezeichnet
als das Marseille-Deck, benutzt aber ebenfalls nur wenige Farben ohne jegliche Schattierung
und wirkt dadurch auf viele Menschen etwas comichaft.
Das Rider-Waite-Tarot zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es das erste Deck ist,
welches auf den Zahlenkarten der kleinen Arkana nicht, wie bis dahin üblich, nur die
entsprechende Anzahl der Symbole enthielt, sondern, wie auch die großen Arkana, ein
szenisches Bild. Dadurch wurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Dies geht
allerdings eher auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurück. Waite selbst macht in
seinem Buch zu diesem Deck, Der Bilderschlüssel zum Tarot, nur sehr kurze, divinatorische
Angaben zu den kleinen Arkana, die teilweise dem Bildinhalt sogar zu widersprechen
scheinen. Die Zehn der Schwerter beispielsweise ist durch das Bild einer am Boden liegenden
Person dargestellt, in deren Rücken zehn Schwerter stecken.
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Das Rider-Waite-Deck enthält zwar viele Details und Symbole, auch empfinden die meisten
Menschen die dargestellten Szenen als interessant; aber das Deck wirkt auf viele Menschen
ästhetisch dennoch nicht unbedingt ansprechend. Wohl auch aus diesem Grunde gibt es von
keinem Deck so viele Nachahmungen. Die sogenannten Rider-Waite Klone beschränken sich
dabei auf die erneute Wiedergabe des Motivs des Originals, aber mit anderen zeichnerischen
Mitteln. Eine Übersicht der bekannteste Rider-Waite-Klone findet sich auf Learntarot.com.
Auf dem Rider-Waite basierende Decks übernehmen mehr oder weniger die Inhalte der
dargestellten Szenen, stellen diese aber auf eine neue Art und Weise dar. Die meisten Decks,
welche die Zahlenkarten der kleinen Arkana mit szenischen Bildern versehen, basieren auf
dem Rider-Waite Deck. Bekannte Decks, die auf das Rider-Waite-Tarot zurückgehen, sind
beispielsweise das Cosmic Tarot und das New Palladini Tarot, aber auch das GummibärchenTarot, in welchem die dargestellten Personen durch Gummibärchen ersetzt sind.
Dieses Deck illustriert auch zahlreiche Bücher, ebenso gibt es zu keinem anderen Deck soviel
Literatur.
2.2.3
Crowley- / Thoth- Deck
Dieses Tarot wurde in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts geschaffen und erschien 1944 als
Abbildungen in Aleister Crowleys Das Buch Thoth. Als Satz von Karten erschien das
Crowley-Tarot erst 1969. Während Crowley derjenige war, der die den einzelnen Bildern
zugrundeliegende, sehr detaillierte Beschreibung und Systematik schuf, war es Lady Frieda
Harris, welche die eigentlichen Bilder malte.
Die kleinen Arkana sind zwar nicht mit szenischen Bildern illustriert, die Darstellung der
entsprechenden Symbole und die gesamte Gestaltung der Karte vermitteln aber dennoch einen
Eindruck des Themas der Karte.
Obwohl Crowley durch seinen von ihm selbst sorgsam gepflegten Ruf als Schwarzmagier mit
Sicherheit viel zu dem gelegentlich erhobenen Vorwurf, Tarot sei ein Werkzeug von Magiern
und/oder Satanisten, beigetragen hat, ist dieses Deck sehr populär und hat sehr viele andere
Decks inspiriert. Diese Popularität beruht sowohl auf der von vielen Menschen als ästhetisch
ansprechend empfundenen Darstellung als auch auf dem Reichtum an enthaltenen Symbolen.
2.2.4
Andere Decks
Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre
zugrundeliegenden kulturellen, esoterischen, spirituellen oder philosophischen Systeme
sowie durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, die weit von den oben genannten TarotTraditionen abweichen, oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden im Weiteren freie
Decks genannt.
Es gibt z.B. Decks, die sich auf bestimmte Kulturen beziehen (ägyptische, chinesische,
afrikanisch etc.), feministische Decks, deren Karten rund sind, Decks, die sich auf die Werke
von berühmten Künstlern beziehen (Shakespeare-Tarot, ein William-Blake-Tarot, ein
Dürer-Tarot usw.). Dann gibt es noch Decks, die von Malern selbst entworfen wurden, z B.
das Dalí-Deck, der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle, das Tarotdeck Hans Ruedi Gigers
(Großen Arkana) etc.
Es gibt sogar ein Herr der Ringe-Tarot, welches wegen der völlig willkürlich erscheinenden
Zuweisung von Figuren und Szenen zu den Karten als eines der schlechtesten Decks
überhaupt gilt; ganz abgesehen von der Tatsache, dass Tolkien als sehr traditioneller Katholik
das Tarot wahrscheinlich abgelehnt hat.
Es gibt wahrscheinlich noch tausende andere Decks. Wir wollen uns aber hier mit dem RiderWaite Deck beschäftigen.
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2.3 Aufbau des Tarot-Decks
Das moderne Tarot enthält 78 Karten. Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große und
kleine Arkana, gelegentlich auch das große und kleine Arkanum genannt (von lat. arcanum
Geheimnis). 22 Karten bilden das "Große Arcana" und enthalten die von 0 bis 21
durchnummerierten "Trümpfe".
Die 56 Karten des "Kleinen Arcana" teilen sich in je 14 Karten a 4 "Farben" : die Münzen, die
Schwerter, die Kelche und die Stäbe. Die Farben wiederum bestehen aus 10 nummerierten
Karten und 4 "Hofkarten" ( König, Königin, Ritter und Bube)
2.3.1
Die grossen Arkana
Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, welche zur Zeit der Entstehung der Tarotkarten
im 15. Jahrhundert geläufige Sinnbilder zeigen. Sie sind auch die bekanntesten der TarotKarten.
Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind,
sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert
nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit der
Null gekennzeichnet. Ausserdem steht der Titel der Karte beim Rider-Waite-Deck auf der
Karte. Dies macht es dann einfach, sie von den kleinen Arkana zu unterscheiden.
Natürlich gibt es außer diese Liste noch viele weitere Deutungsmöglichkeiten, dies dies ist ein
Ansatz, um die Karten des Rider-Waite-Decks zu deuten und soll nur eine kurze
Zusammenfassung sein, um erste Deutungen möglich zu machen. Für detailliertere
Deutungsansätze und Bedeutungen sei wiederum auf die empfohlene Literatur verwiesen.
Die negativen Deutungen kommen zur Anwendung, wenn die Karte verkehrt herum
aufgedeckt wird, allerdings kann man umgekehrte Karten nach eigenem Ermessen deuten, sei
es nun mit der genau gegensätzlichen Bedeutung, der hier angegeben negativen Deutung, oder
mit der ursprünglichen Deutung, über der ein Schatten oder Hindernis liegt.
© Sarah Schlifke 2006
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2.3.2
Deutungen der großen Arkana
/ q $?L .;LL
Botschaft: Wer kein festes Ziel hat, kann sich nicht verlaufen.
Deutung:
+ Die intuitiv richtige Wahl, neuer Impuls, kreatives Potenzial; ein neuer
Zyklus, der unerfahren betreten wird. Unbeschwertheit, Sorglosigkeit,
Leichtigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust, Unbefangenheit
- Torheit, Fehlschläge. Seine Identität mit der eines anderen verwechseln.
Chaos, Zügellosigkeit, Unreife, Faulheit, Entwicklungsangst.
) q $?L -;AC?L
Botschaft: Tu, was du tust!
Deutung:
+ Selbstverwirklichung, Meisterschaft, Macht , Weisheit, Beherrschung,
Konzentration, Meisterung und gute Handhabung aller Energien,
Verbindung zwischen Ideenwelt und Realität, Ausgewogenheit, Klarheit,
Ideen und schöpferische Kraft
- Destruktiver Machtmissbrauch, Lähmung, Entschlusslosigkeit,
Konzentrationsschwäche, Scharlatanerie, Betrug, Schwarze Magie
)) q $C? (IB?JLC?MN?LCH
Botschaft: Die verborgene weibliche Kraft, die sich der Erkenntnis
entzieht.
Deutung:
+ Intuition, Glück, Phantasie, Weisheit, beide Seiten einer Situation sehen
oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit,
- Egoismus, Oberflächlichkeit, Realitätsflucht, Launenhaftigkeit,
Unentschlossenheit
))) q $C? (?LLM=B?LCH
Botschaft: Jede Geburt bedeutet Schmerz und Blut für das neue Leben. Die
Kraft der Liebe vereint die Gegensätze und lasst Neues entstehen.
Deutung:
+ Ehrgeiz, Schwangerschaft, Fruchtbarkeit, Kreativität, Sehnsucht, innere
Kraft und Stärke, Durchsetzungskraft
- Schwache Gesundheit, Unergiebigkeit, Uneinsichtigkeit; die furchtbare,
fressende Mutter, Schwiegermutter, Hexe
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)6 q $?L (?LLM=B?L
Botschaft: Ich schaffe Ordnung, Sicherheit und Stabilität.
Deutung:
+ Eintreten, Wahrwerden, Verwirklichung, Erreichen von etwas,
Berühmtheiten, äußere Kraft und Stärke, Selbstbeherrschung und kontrolle, Wille, Stabilität
- Erstarren, Prinzipienreiterei, Neigung zu Übertreibungen, Unreife,
Unfähigleit zu konsequentem Handeln, Perfektionismus
6 q $?L (C?LIJB;HN
Botschaft: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als wir mit
unserem Verstand erkennen können.
Deutung:
+ Schutzkarte, Ansehen, Loyalität, Erkenntnis,Religiosität, Güte, Gnade,
Beistand höherer Macht
- Gesundheitsprobleme, Unentschlossenheit, Nachlässigkeit, Heuchler,
Scheinheiligkeit, Intoleranz
6) q $C? ,C?<?H>?H
Botschaft: Du bist in dem Maße liebenswert, wie du dich selber annimmst.
Deutung:
+ Heirat, Innige Verbindung, Liebe im höchsten Ausmaß, eine
harmonische Liebesbeziehung, starke Verbundenheit, Leidenschaft,
- Zögern, Pessimismus, Selbstaufgabe, krankhafte Eifersucht, Impotenz,
Untreue, schlechte Verbindung
6)) q $?L 7;A?H
Botschaft: Der junge König bringt neue Kraft und neue Ideen
Deutung:
+ Erfolg trotz derzeitiger Stagnation, Suche nach dem rechten Weg,
Ausruhen nach dem Erfolg, Entscheidungsnotwendigkeit, Triumph,
errungener Sieg
- Selbstherrlichkeit, Grössenwahn, Kontrolle verlieren, letztlich an
Hindernissen scheitern
6))) q $C? +L;@N
Botschaft: Du bist selbstverantwortlich!
Deutung:
+ Guter, fairer Ausgang; Gleichgewicht, Aufgabe alter Gewohnheiten,
große Kraft und Stärke, Mut, Energiereserven, innere geistige Kraft,
Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution
- Unrecht, Voreingenommenkeit, Selbstquälerei, Unehrlichkeit,
Selbstgerechtigkeit
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Wahrsagen im LARP
)8 q $?L %L?GCN
Botschaft: Die wichtigsten Dinge muss jeder für sich selbst tun.
Deutung:
+die Suche nach dem eigenen Lebensweg, Distanz, Abgeschiedenheit,
Weisheit, Reifezeit, Konzentration auf das Wesentliche, Neubewertung
- Einsamkeit, Isolation und Resignation, chronische Krankheit, Sturheit,
Phobien
8 q $;M 2;> >?M 3=BC=EM;FM
Botschaft: Hier liegt dein Schicksal
Deutung:
+ Überraschendes Glück, Neuanfang, größerer Erkenntnisprozess,
Wechsel, Auflösung alter Erblasten, einschneidende Veränderungen.
- Wendung zum Schlechteren, Ausgeliefertsein, nicht in den Gang der
Dinge eingreifen können, Resignation
8) q $C? '?L?=BNCAE?CN
Botschaft: Zähme das Tier in dir (durch liebevolle Annahme)
Deutung:
+ Vertrauen (in sich selbst), Beherrschung einer neuen Kraft, etwas in den
Griff bekommen, geistige und körperliche Kraft und Gesundheit
- Verletzungsgefahr, Auftrieb niederer Kräfte, Geschmacklosigkeiten
8)) q $?L '?B`HAN?
Botschaft: Kopf-über sehe ich die Welt ganz anders.
Deutung:
+ Lebensumkehr, geistige Aufgeschlossenheit, Neue Sicht der Welt.
Verschnaufpause, Überdenken der eigenen Situation, Weisheit finden
- Falsche Prophetie, Überheblichkeit, Selbstaufgabe, Anst, Erschöpfung,
Untreue
8))) q $?L 4I>
Botschaft: Vor dem Tod sind alle gleich. Nichts ist von Dauer.
Deutung:
+ Zerstörung mit nachfolgender Umwandlung und Erneuerung (diese liegt
aber noch nicht in dieser Karte, Ende einer Phase, Gewohnheiten aufgeben
(müssen)
- Anhaltender Stillstand, nachlassende Vitalkräfte, Angst, Panik
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Wahrsagen im LARP
8)6 q $C? -`eCAE?CN
Botschaft: Wenn du gierig bist, wirst du niemals satt.
Deutung:
+ Geduld, Vernunft, Diplomatie, Harmonie, Liebe, Ausgewogenheit,
Abwägen der Prioritäten
- Konditionsschwäche, Warnung vor Übertreibungen, Launen,
Unausgeglichenheit
86 q $?L 4?O@?F
Botschaft: Je heller das Licht, umso dunkler die Schatten
Deutung:
+ (bei umgekehrter Karte) Heilung, Beginn spirituellen Begreifens,
Besinnung auf Höheres.
- Aufstieg dunkler Mächte, Warnung vor Trägheit und übertriebenen
Leidenschaften, das Negative überwiegt, Versuchung, schlechter Einfluss,
Gewalt
86) q $?L 4OLG
Botschaft: Türme ziehen Blitze an
Deutung:
+ Erleuchtendes, durchschlagendes Ereignis; plötzliche Erkenntnis,
Aufbrechen von Verkrustungen, traumatische Veränderung, plötzliche
Trennung, alte Systeme stürzen ein, Durchleben von stürmischen Zeiten
- Zusammenbruch des Egos, anhaltende geistige Einkerkerung,
Katastrophe, Schock, Uneinsichtigkeit
86)) q $?L 3N?LH
Botschaft: Die größte Stärke des Menschen ist seine Hoffnung
Deutung:
+ Schutzkarte, grße Liebe wird gegeben/empfangen, Offenheit, Klarheit
der Gefühle, Bereitschaft zur Aufnahme von kosmischen Energien,
Erfüllung, Hoffnung, Vertrauen, Glaube
- Zweifel, Pessimismus, Liebespech, Engstirnigkeit
86))) q $?L -IH>
Botschaft: Die Reise in die Tiefe der Gefühlswelt
Deutung:
+ Belebte Phantasie, aufgewühlte seelische Kräfte, Alleinsein, Illusionen,
Romantik, Unsicherheit, Träumereien
- Enttäuschung, Illusion, schwache Gesundheit, Angst, Halluzinationen
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Wahrsagen im LARP
8)8 q $C? 3IHH?
Botschaft: Je Heller das Licht, desto Stärker ist der Schatten
Deutung:
+ Fröhlichkeit, Erfolg, Vitalität, Kraft, Lebendigkeit, Verständnis, Wärme,
Liebe, große Offenheit, Liebe zu sich selbst, Selbstbestätigung
- Selbstzentriertheit, Angeberei, Selbstsucht, Gewalttätigkeit, aufgesetzte
Fröhlichkeit
88 q $;M '?LC=BN
Botschaft: Auch der Tod ist nicht endgültig
Deutung:
+ Entdecken, Wiederbeleben verborgener Fähigkeiten, Befreiung,
Erfüllung, Heilung, Beginn einer neuen Phase, Wiederkehr, das Ende von
Leidenszeiten, Vergangenheitsbewältigung
- Todesangst, Gefangenschaft, Verurteilung, der materiellen Wirklichkeit
verhaftet bleiben
88) q $C? 7?FN
Botschaft: Das Leben ist es wert!
Deutung:
+ Fröhlichkeit, Anerkennung, Reichtum, Entscheidungskraft, Entfaltung
der Persönlichkeit, Erreichen eines wichtigsten Zieles, starke
Selbsterkenntnis, Umzug
- Erdverhaftet sein, Stagnation, Immobilität
2.3.3
„Die Reise des Helden“
Eine erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommene, mittlerweile jedoch weit verbreitete
Interpretation der großen Arkana bringt diese mit der archetypischen Heldenreise in
Verbindung. Wie jede Interpretation des Tarots ist auch diese natürlich nicht verbindlich; und
für einige unkonventionellere Decks wäre sie auch nicht anwendbar.
Auch wenn einige Kritiker am Deutungsgehalt zweifeln, ist es eine sehr gute Möglichkeit,
sich die Reihenfolge und die grundlegenden Bedeutungen der Karten zu merken.
Ein Version ist hier nachfolgend zusammengefasst:
Die Reise tritt an der Narr,
Narr der wie ein kleines Kind offen für alle und alles ist, aber
sich auch um Gefahren noch keine Gedanken macht. Magier und Hohepriesterin
verkörpern das handelnde, nach außen gerichtete und das kontemplative, nach
innen gerichtete Prinzip; die beiden Ur-Richtungen menschlichen Lebens. Mutter
und Vater werden verkörpert von Herrscherin und Herrscher,
Herrscher wobei die
Herrscherin das Prinzip der uneingeschränkten Fülle und des Lebens vertritt, und
der Herrscher das ordnende und schützende Prinzip. Der Papst oder Hierophant
verkörpert das tradierte Wissen oder Buchwissen, auch, aber nicht nur, in
spirituellen Dingen. Diese Karten stellen die Kindheit des Helden dar. Das Ende der
Kindheit bedeutet auch den Wunsch nach Partnerschaft und Liebe (die Liebenden)
Liebenden
und der Wunsch, die Heimat zu verlassen und neues zu erfahren (der Wagen).
Wagen
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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, bringen ein Empfinden für
Gerechtigkeit und deren Notwendigkeit hervor, oder, folgt man Waites
Reihenfolge, die Kraft für weitere Taten. Der Einsiedler steht dem Reisenden mit
Rat zur Verfügung, und ist gleichzeitig Hinweis auf die Möglichkeit, Erkenntnis
nicht (nur) durch Handeln, sondern (auch) durch Kontemplation zu gewinnen. Der
Nutzen dieser Möglichkeit erschließt sich dem Reisenden, wenn er durch die
Drehung des Schicksalsrads die Möglichkeit zum aktiven Handeln verliert und/oder
ihm ein bestimmtes Ziel gesetzt wird. Durch diese Wendung des Schicksals erhält
der Reisende die Kraft,
Kraft oder, nach Waite, die Einsicht in die Notwendigkeit der
Gerechtigkeit,
Gerechtigkeit um als der kopfüber Gehängte die Reise in die Dunkelheit einer
Unterwelt (und/oder sein eigenes Inneres) anzutreten. Der Tod steht für den
Übergang von der äußeren Welt in die Innen- oder Unterwelt. Erste Erkenntnis ist
dann die Notwendigkeit der Mäßigung,
Mäßigung des Ausgleichs und Austauschs zwischen
widerstrebenden Kräften.
Der Teufel steht für Illusionen, die den Reisenden zunächst blenden und
gefangenhalten; oft die scheinbare Erfüllung einer Sehnsucht. Diese Illusionen
werden durch den Fall des Turmes zerstört, und in der Karte des Sterns
Stern findt der
Reisende das Ziel seiner Suche und/oder seine innere Ruhe und sein inneres
Gleichgewicht. Allerdings muß er jetzt die Rückreise in die äußere Welt antreten.
Diese Reise unter dem Zeichen des Mondes
Mond ist allerdings eine gefahrenvolle, man
denke an Orpheus, der seine wiedergefundene Frau auf der Rückreise endgültig
verlor. Erreicht der Reisende die Oberwelt und damit das Sonnenlicht
Sonnen
wohlbehalten wieder, ist die gefährliche Reise durch die Unterwelt beendet, das
endgültige Ziel jedoch noch nicht erreicht. Zunächst stellt die Karte des Gerichts
Gericht
noch ein letztes Hindernis dar, so wie beispielsweise Odysseus noch die Werber um
Penelope loswerden mußte. Erst die Karte der Welt stellt das endgültige Ziel der
Reise dar, die letztendlich die Reise zur eigenen Vervollkommnung ist; die
Entwicklung zu einem Menschen, der sich sowohl seiner äußeren als auch seiner
inneren Kräfte bewusst wird, und diese auch einsetzen kann.
2.3.4
Die kleinen Arkana
Die kleinen Arkana (auch: kleines Arkanum) bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier
unterschiedlichen Farben oder Reihen, die ihrerseits jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=Ass)
bis 10) und vier meist Hofkarten genannten Karten bestehen.
Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus normalen Kartenspielen bekannt. In
verschiedenen Kartensystemen entsprechen sich diese. (siehe Tabelle)
Die vier Farben werden am häufigsten mit den vier Elementen der Alchemie, also Feuer,
Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird ein fünftes Element, Leben oder Geist
angenommen, dass dann mit dem großen Arkanum assoziiert wird.
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Wahrsagen im LARP
Element
RiderWaite
Tarot
Französische
Karten
Deutsche
Karten
alternatives
Tarot
typische
Bedeutung/Thematik
Feuer
Stäbe
Kreuz
Eichel
Äste, Stöcke
Wille, Kraft, Intuition
Wasser
Kelche
Herz
Herz
Schalen, Kessel
Emotion, Instinkt
Luft
Schwerter Pik
Blatt
Dolche, Messer
Denken, Intellekt
Schellen
Pentakel,
Scheiben
Materie, Praktisches
Erde
Münzen
Karo
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkarten zu interpretieren. Die eine
Möglichkeit ist, die Bedeutung des Elements (Farbe) mit der numerologischen Bedeutung
der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, jeder einzelnen Zahlenkarte eine eigene Bedeutung
zuzuweisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungen aber mindestens teilweise auf
der Kombination von Element und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus solchen
Deutungen entwickelt. Bei Rider-Waite sind viele Deutungen auch aus dem Bild der Karte
ersichtlich, was es einfacher macht, diese zu deuten.
Die möglichen Deutungen der Karten sind von einer solchen Fülle und Widersprüchlichkeit,
dass es schwierig fällt, eine gerade Linie in den Aussagen zu finden. Deswegen ist es ratsam,
noch mal weitere Literatur hinzuzuziehen.
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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
2.3.4.1 Deutung der Zahlenkarten
Zur Deutung der Zahlenkarte sollte jeweils die Thematik der einzelnen Farben mit beachtet
werden.
Eine weitere wichtige Hilfe ist die der Zahl zugeordnete Bedeutung:
1) Der Impuls, die Chance, die im Frager liegt und die genutzt werden sollte
2) Die Polarität, die Zweifel auslöst, die drückend erlebt wird (Schwerter), fruchtbar
(Stäbe), spielerisch(Münzen) oder die zur Begegnung führt (Kelche).
3) Die erste harmonische Zahl = stabile Ebene (ausser Schwerter)
4) Die stabile Zahl, die bereits den Ansatz zur Erstarrung beinhaltet
5) Der (angstvolle) Zustand nach dem Verlassen der Stabilen Ebene 4.
6) In der Tradition eher eine Krisenzahl. Bei Waite dagegen eine Hilfreiche Thematik
7) Traditionell die harmonische Zahl. Bei Waite eher ein Streit und Krisenthema
8) Bedrückung und Unsicherheit
9) + 10) Das Höchste, was die Farbserie zu bieten hat. Positiv für Münzen und Kelche,
zuviel bei Schwertern und Stäben.
2.3.4.2 Der „Innere Zusammenhang“ der einzelnen Serien
Betrachtet man die einzelnen Serien jeweils von 1 (Ass) bis 10 und umgekehrt, so lässt sich
daraus in beiden Richtungen eine Geschichte bzw. ein Entwicklungsweg erkennen, ähnlich
der Reise des Helden in den großen Arkana.
Dies soll euch die Deutung der Karten erleichtern.
2.3.4.3 Die Stäbe
3N`<? !Mq
!MqU^
Der Weg des Wollens, Wachstums und des Ruhmes
As: Der Mut und die Unternehmungsfreude
II. verlangen Engagement und einen klaren Standpunkt.
III. Dies zusammen schafft eine stabile Ausgangsbasis,
IV. die zu dem erwünschten Ziel führt.
V. Der Ehrgeiz reizt zu neuem Wettkampf,
VI. der weiteren Ruhm mir sich bringt,
VII. doch damit auch Neid und Angriffe anderer.
VIII. Die Entwicklung erhält eine starke Eigendynamik,
IX. und das Erreichte muss entschlossen verteidigt werden,
X. womit der Erfolg/Ruhm zur Belastung wird.
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Wahrsagen im LARP
3N`<? U^q!M
Der Weg vom Joch der Pflicht zur freien Selbstentfaltung.
X. Die bedrückende Pflicht
IX. und starre Abwehrhaltung
VIII. wird durch bewegte Ereignisse
VII. und andere Menschen angegriffen.
VI. Aber der Sieg ist gewiss.
V. Nach weiteren Kraftproben
IV. ist das Ziel erreicht.
III. Auf gesichertem Boden entstehen neue Pläne,
II. die Klarheit verlangen
As: und die freie Selbstentfaltung ermöglichen.
"O<? >?L 3N`<?
Person: Junge Frau/Kind, aufgeschlossen, freiheitsliebend, lebensbejahend,aus guter familie,
vertrauenswürdig, Gesandter, Handwerker.
Ereignis: gute, ungewöhnliche Nachrichten, neuer Beruf, Aussicht auf Arbeit
Bei umgekehrter Karte
Person: wie oben, aber unbeständig,
Ereignis: schlechte Nachrichten, Unentschlossenheit, Krankheit
2CNN?L >?L 3N`<?
Person: Junger Mann, vital, lebensbejahend, impulsiv, etwas hastig, stürmisch
Ereignis: angenehmes Ereignis, auch Aufbruch, Abschied, Ortswechsel
Bei umgekehrter Karte:
Person: wie oben, aber übertrieben; erliegt allen Versuchungen
Ereignis: Trennung, bereitelte Beziehung,
+dHCACH >?L 3N`<?
Person: Reife Frau, stark, vital, aktiv,
Ereignis: eine gute Ernte, Geschäftserfolg
Bei umgekehrter Karte:
Person: wie oben, aber eher spröde, misstrauisch, eifersüchtig
Ereignis: Gute Chance, die wohl verpasst wird
+dHCA >?L 3N`<?
Person: Reifer Mann, Vorgesetzter, Idealist
Ereignis: Gute Nachricht, Chance, unerwartete erbschaft, Hochzeit
bei umgekehrter Karte:
Person: wie oben, aber ernst, kritisch, aber doch nachsichtig
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Wahrsagen im LARP
2.3.4.4 Die Kelche
+?F=B? !MqU^
Der Weg der Liebe und der Gefühle.
As: Die Kraft der Liebe
II. führt zur Begegnung,
III. die zunächst freudig gefeiert,
IV. aber schon bald mit Überdruss erlebt wird.
V. Leichtfertig wird das Erreichte zerstört,
VI. Und in der Erinnerung erwächst die Sehnsucht nach der schönen Zeit
VII. Die Fantasie lässt Traumbilder entstehen, die locken.
VIII. Schweren Herzens erfolgt der Aufbruch ins Ungewisse,
IX. Wo ein gedeckter Tisch den Helden erwartet,
X. Der nun sein Glück gefunden hat.
+?F=B? U^ q !M
Der Weg vom Glück im Elternhaus zum eigenen Glück.
X. Aus froher Kindheit,
IX. vom gedeckten Tisch,
VIII. erfolgt mit schwerem Herzen der Aufbruch ins Ungewisse.
VII. Voller Träume
VI. und sehnsüchtigem Rückblick
V. kommt der Kummer über das Verlorene
IV. und Unzufriedenheit mir dem Vorgefundenen.
III. Doch erwartete Freude führt
II. zur entscheidenden Begegnung
As: und tiefem, inneren Glück.
"O<? >?L +?F=B?
Person: Künstlerin, junge Frau/Kind, gefühlsbetont, schüchtern, still, leidenschaftlich,
spontan, hilfsbereit
Ereignis: Neuigkeiten, Meditation, eher unglückliche Liebe, Begabungen entfalten
Bei umgekehrter Karte
Person: wie oben, aber eher zu sensibel, träge
Ereignis: Verführung, Täuschung, Fehler im Liebesbereich, Hindernisse
2CNN?L >?L +?F=B?
Person: Junger Mann, herzlich, treu, zärtlich, der Herzensritter, treuer Freund oder heimliche
Geliebte, Minnesänger
Ereignis: Anregung, Einladung, Fortschritt, neue Liebe
Bei umgekehrter Karte
Person: Versucher, Verführer, Gauner, Lügner
Ereignis: Schwindelei, Zweideutigkeit, Betrug, Unregelmässigkeit
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Wahrsagen im LARP
+dHCACH >?L +?F=B?
Person: Reife Frau, Mutter, Hausfrau, vollkommene Gattin, gefühlvoll, empfindsam liebevoll,
träumerisch, hingebungsvoll, romantisch
Ereignis: Erfolg, Glück, Freude, Weisheit
Bei umgekehrter Karte
Person: Nicht vertrauenswürdig, boshafte, falsche, launische Frau, charmante Unruhestifterin
Ereignis: Laster, Treulosigkeit
+dHCA >?L +?F=B?
Person: Reifer Mann, wohlgesonnen, gefühlvoll, herzlich, warm, gutmütig, gefällig,
künstlerisch, zärtlich, Liebespartner, Helfer
Ereignis: Gefälligkeit, guter Rat
Bei umgekehrter Karte
Person: beinflussbarer Mann, unehrlich, doppelzüngig, boshaft, Scharlatan
Ereignis: Skandal, beträchtlicher Verlust
2.3.4.5 Die Schwerter
3=BQ?LN?L !MqU^
Der kalte Weg des Verstandes
As: Die Schärfe des Intellekts
II. verhindert den Zugang zum Gefühlsleben (Meer)
III. worauf eine Entscheidung gegen das Herz getroffen wird.
IV. In kühler, erzwungener Ruhe wird die Kraft gesammelt
V. für die anschließende vehemente Schlacht.
VI. Der folgende Aufbruch führt zwar zu neuen Ufern, doch
VII. auch dort wird der Verstand nur gebraucht, um andere zu überlisten.
VIII. Die weibliche, gefühlvolle Seite bleibt zwischen Schwertern gefesselt und darf nicht
lebendig sein,
IX. gewinnt aber nachts durch Alpträume die Oberhand.
X. Worauf der überlegene Verstand mit geballter Kraft den Rest an Lebendigkeit
endgültig tötet.
3=BQ?LN?L U^q!M
Der Weg vom kalten Intellekt zur höheren Vernunft.
X. Der von mörderischer Kälte des Verstandes Beherrschte
IX. erkennt mit Schrecken,
VIII. dass er wesentliche Seiten in sich nicht leben lässt.
VII. Doch mit listigem Verstand zieht er sich aus der Affäre
VI. und verlässt den Ort der erschreckenden Erfahrung.
V. Nach heftigen Kämpfen angeschlagen
IV. kommt er zwangsweise zur Ruhe
III. und spürt erneut den Schmerz des vom Verstand kontrollierten Herzens.
II. Das hinter den Schranken des Intellekts liegenden Meer der tiefen Erfahrung birgt
As: das Geheimnis der höheren Vernunft.
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"O<? >?L 3=BQ?LN?L
Person: Junge Frau/Kind, geschmeidig, lebhaft, neugierig, indiskret, wachsam,
Ereignis: Indiskretionen, Klatsch, Skandal
Bei umgekehrter Karte
Person: undankbarer, überkritischer Mensch, kompliziert, eigenwillig, launisch, verkopft,
schwieriger Charakter, Lügner
Ereignis: Misserfolg, Frust, überraschende neuigkeiten, Krankheit
2CNN?L >?L 3=BQ?LN?L
Person: Junger Mann, intelligent, kühl, geradlinig, erobernd, rücksichtslos, Soldat, Polizist
Ereignis: unerwartete, auch unpersönliche Hilfe bei Auseinandersetzungen, Verbote einer
Heldenhaften tat, Geschick, Mut
Bei umgekehrter Karte
Person: wiederwärtiger, kalter Mensch, rechthaberisch, Angeber, Feigling
Ereignis: Kampf mit Rivalen, Streit mit dummer Person,
+dHCACH >?L 3=BQ?LN?L
Person: Reife Frau, bestimmend, kühl, abweisend, kontrolliert, eigenwillig, klug, Witwe
Ereignis: Weibliche Trauer, Entbehrung, Unfruchtbarkeit, Trennung
Bei umgekehrter Karte
Person: Herrisches Weib, kalt, berechnend, scheinheilig, Klatschweib
Ereignis: vergiftete Umgebung, Elend, Schlechtigkeit
+dHCA >?L 3=BQ?LN?L
Person: Reifer Mann, Entscheidungsstark, intelligent, wortgewandt, analytisch, brilliant
Ereignis: Streitlust, auseinandersetzung, rechtsstreit
Bei umgekehrter Karte
Person: Schwieriger, komplizierter Mann, berechnend, egozentrisch, zynisch, Sadist
Ereignis: Grausamkeit, Unmenschlichkeit, ominöser Rechtsstreit
© Sarah Schlifke 2006
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Wahrsagen im LARP
2.3.4.6 Die Münzen
-bHT?H !MqU^
Der Weg des Geldes und der Arbeit
As: Der Reiz des Wohlstandes wird
II. erst unentschlossen und spielerisch aufgenommen,
III. führt dann jedoch zu konsequenter Arbeit.
IV. Stolz wird das Erreichte vorgezeigt und festgehalten,
V. Muss aber hergegeben werden.
VI. Äussere Hilfe ermöglicht einen Neuanfang,
VII. Der mit Geduld
VIII. und neuem Lernen
IX. zu Annehmlichkeit, Wohlstand
X. und familiärer Sicherheit führt.
-bHT?H U^q!M
Der Weg von äußerem zu innerem Reichtum
X. Aus gesicherten Verhältnissen stammend
IX. und den Reiz des Wohlstands kennend,
VIII. beginnt der Mensch sein eigenes Glück zu schmieden,
VII. das Früchte trägt
VI. und ihm ein großzügiges Leben ermöglicht.
V. Aber die Wende kommt über Nacht.
IV. Verängstigt hält er fest, was ihm noch blieb.
III. Doch nach weiteren Prüfungen versteht er,
II. dass leichter, spielerischer Umgang
As: zur tieferen Bedeutung materieller Werte führt.
"O<? >?L -bHT?H
Person: Junge Frau/Kind, liebenswürdig, Hilfsbereit, unachtsam, lernbegierig
Ereignis: Fleiß, Studium, Neuigkeiten
Bei umgekehrter Karte
Person: unordentlicher, überforderter Mensch, konfus, unlogisch, unrealistisch
Ereignis: falscher Umgang mit Geld, Schulden, Vergeudung, Degradierung
2CNN?L >?L -bHT?H
Person: Junger Mann, realistisch, materialistisch, langsam aber ausdauernd, nützlich,
gelassen, methodisch
Ereignis: Glück in Geldsachen, Glück im Spiel, Aufrichtigkeit
Bei umgekehrter Karte
Person: Tugendhafter Mann ohne Beschäftigung
Ereignis: Trägheit, Eitelkeit, Faulheit, Unvorsichtigkeit
© Sarah Schlifke 2006
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Wahrsagen im LARP
+dHCACH >?L -bHT?H
Person: Reife Frau, lenserfahren, großherzig, sinnlich, geheimnisvoll, ernst, vermögend
Ereignis: Überfluss, Sicherheit, Geschenke, Hochzeit
Bei umgekehrter Karte
Person: zweifelhaftes Weib, böse und engstirnig
Ereignis: Verrat, Misstrauen, Hemmung, Krankheit
+dHCA >?L -bHT?H
Person: Reifer Mann, verständnisvoll, gütig, geschäftstüchtig, erfolgreich, vermögend,
gutmütig
Ereignis: Geschicklichkeit, Erfolg
Bei umgekehrter Karte
Person: Übervater, Tyrann, der böse Greis
Ereignis: Laster, Korruption, Verderbtheit
2.4 Legesysteme
Stellt der Frager eine bestimmte Frage, kann man ihn ene einzelne Karte ziehen lassen.
Wichtig ist es dabei, dass er mit der linken Hand zieht, der dem Herzen zugewandten Seite!
Sollte die Antwort, die die Karte gibt, nicht eindeutig sein, kann man nochmals eine Karte
ziehen lassen.
Egal zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deuten möchte, wenn man sich nicht darauf
beschränken möchte, jeweils nur eine einzelne Karte auszuwählen, und diese zu
interpretieren, benötigt man ein Legesystem.
Ein Legesystem ist jedes System, in dem bestimmte Plätze bestimmt werden, und diesen
Plätzen eine bestimmte Bedeutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zwei Karten
bestehen, andere Legesysteme beziehen mehr Karten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig
dabei gilt nicht, sich an ein bestimmtes System zu halten, sondern ein zur Fragestellung
passendes auszuwählen, oder selbst eines festzulegen. Daher ist die Anzahl der möglichen
Legesysteme unbegrenzt.
Als Beispiele hier nur drei Legesysteme; einmal eine einfache mit drei Karten, und einigen
möglichen Bedeutungen der Positionen, einmal das Keltische Kreuz, die am häufigsten
beschriebene Legemethode, sowie der Zauberspruch der Zigeuner.
2.4.1
Legen mit drei Karten
1. Vergangenheit
2. Gegenwart
3. Zukunft
© Sarah Schlifke 2006
1. Ich
2. Partner/in
3. Umwelt
1. Was spricht dafür
2. Was spricht
dagegen
3. Was passiert, wenn
ich nichts tue
23
Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
2.4.2
Das keltische Kreuz
1.
2.
3.
4.
Ausgangssituation
Weitere Einflüsse
Wurzel
Jüngere
Vergangenheit
5. Mögliches Ergebnis
6. Nähere Zukunft
7. Selbst
8. Umwelt
9. Hoffnungen und
Ängste
10. Ergebnis
1.
2.
3.
4.
Darum geht es
Das kommt hinzu
Das wird gespürt
Das hat dahin
geführt
5. Das wird erkannt
6. So geht es weiter
7. So sieht es der
Frager
8. So sehen es die
anderen
9. Das erwartet oder
befürchtet der Frager
10. Dorthin führt es
Es gibt diverse Variationen des Keltischen Kreuz. Während das eigentliche Legemuster bei all
diesen Variationen gleich ist, bestehen insbesondere hinsichtlich der Reihenfolge und
Bedeutung der Karten 3-6 Differenzen.
2.4.3
Der Zauberspruch der Zigeuner
Bei diesem Tarot wird keine bestimmte Frage gestellt. Es zeigt Dir Deine gegenwärtige
Situation und den allgemeinen Trendverlauf. Gelegt werden sieben Karten:
1. Das ist Dein ich: Die
derzeitige Situation und
Stimmung.
2. Was sich deckt: Was Du nach
außen zeigst, wie Du auf
andere wirkst.
3. Was Dich schreckt: Was Du
dahinter bewußt oder
unbewußt verbirgst.
4. Was Dich treibt: Was Du
erstrebst; die Handlungen.
5. Was Dir bleibt: Wie es Dir
geht und was Du erreichst.
6. Was Dir die Zukunft bringt:
Was als nächstes kommen
wird.
7. Was Dich zu Boden zwingt:
Was das für Dich bedeutet.
Wie man die umgekehrten Karten deuten möchte, bleibt einem selbst überlassen. Ich habe die
Deutung nach Hajo Banzhaf mit dem – gekennzeichnet.
Man kann allerdings auch die normale Bedeutung nehmen, allerdings liegt über diesem
Aspekt dann ein Schatten oder ein Hindernis.
© Sarah Schlifke 2006
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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
3 Handlesen
3.1 Allgemeines
Bekannt ist die Kunst des Handlesens seit mindestens 3000 Jahren, jedoch liegt der Ursprung
wohl bereits 5000 Jahre zurück und fand ihren Weg von China aus in die restliche Welt.
Das Handlesen wird auch als Chirologie bezeichnet und ist sowohl eine Wissenschaft als
auch eine Kunst, mit deren Wissen man aus den Händen eines Menschen, einen Einblick in
seine Persönlichkeitsstruktur erhalten kann.
Jede Hand ist einzigartig. Denken wir mal an die Fingerabdrücke. Jeder Abdruck ist
einzigartig und hat seine ganz bestimmten Merkmale. Sogar eineiige Zwillinge haben
unterschiedliche Fingerabdrücke.
Doch nicht nur die Fingerabdrücke sind individuell. Ebenso sind die Handformen, Linien,
Strukturen, Fingerlänge, Handgröße, usw. eines jeden einzelnen Menschen unterschiedlich
geprägt. Jeder hat verschiedene Merkmale und diese alle in ihrem gesamten Zusammenhang
zu deuten ist sehr schwierig, aber man kann sich ein grobes Bild machen und villeicht
Tendenzen erkennen.
Ich möchte mich hier nur auf eine kurze Zusammenfassung beschränken, um ein Basiswissen
zu schaffen.
3.2 Die Hand
Basis zum Erlernen der Kunst des Handlesens ist natürlich die Hand selbst. Mit ihren Linien,
Bergen, Merkmalen ist sie quasi das Buch, aus dem es zu lesen gilt. Dabei macht es einen
Unterschied, ob man aus der rechten bzw. aus der linken Hand liest.
Die Rechte Hand (dem Bewussten/Entwicklung) zeigt uns, was man bisher aus seinem
Leben gemacht hat (Gegenwart und Vergangenheit) und was man noch geplant hat.
Die Linke Hand (dem Unbewussten/Erbhand) zeigt uns unsere ursprünglichen Anlagen und
was uns die Zukunft bringen kann.
Grundsätzlich wird zwischen 2 Arten von Händen unterschieden:
Rezeptive Hand: diese Hand ist im Normalfall zart und wirkt zerbrechlich, sie ist schmal und
lang und deutet darauf hin dass die Person eher sensibel ist und vielen Schwankungen in
seinem Leben unterworfen ist.
Realistische Hand: diese Handart ist erkennbar durch bestimmtere und ausgeprägtere Züge.
Im Normalfall ist diese Hand eher quadratisch, breit und wirkt auf andere ungeduldig,
energisch oder wirklichkeitsbezogen. Sie deutet darauf hin dass die Person eigentlich sehr
robust und aktiv ist und mit Bestimmtheit auftritt.
© Sarah Schlifke 2006
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Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
3.3 Handtypen
So wie es verschieden Figuren des menschlichen Körpers gibt, so gibt es natürlich auch
unterschiedliche Formen was die Hand betrifft.
3.3.1
spatelförmige Hand:
breit, kräftig und leicht knotige Finger, fächerförmig auslaufende Fingerspitzen sind die
Merkmale dieses Handtypen. Personen mit dieser Handform sind hartnäckig, selbstsicher,
energiegeladen und offen für Neues. Sie besitzen ein gutes Maß an Kreativität und
Impulsivität. Handel, Banken, Bauwesen und Unternehmertum sind berufliche Gebiete, die
man dieser Handform zusagt.
3.3.2
quadratische Hand:
viereckige Form, stumpfe Fingerspitzen zeichnen diese Hand aus. Sie zählt zu der Gruppe der
realistischen Hände. Träger dieser Handform sind im Normalfall ordnungsliebend, sichern die
Stabilität und gehen methodisch vor bei Dingen, die sie machen. Deswegen findet man diese
Hände oft in Berufen wie Organisatoren, Bürokraten oder Techniker.
3.3.3
sensitive Hand:
lange Finger die spitz zulaufen sind das Merkmal bei dieser Hand. Diese Handform kommt
jedoch eher selten vor und zeugt von Kreativität und Einbildungskraft. Diese Person lässt sich
sehr von ihren Gefühlen leiten. Sie wird auch als psychische Hand bezeichnet deswegen.
3.3.4
konische Hand:
an den Fingerspitzen und der Handwurzel eher schmal, zarte Haut. Kreativität, Intuition,
Impulsivität und Romantik zeichnen den Träger dieser Hand aus. Jedoch sind sie auch sehr
Unbeständig, liegt wohl daran dass diese Personen meistens aus dem Bauch heraus reagieren
und sich immer an den ersten Eindrücken orientieren.
3.3.5
Mischungen:
Im Normalfall trifft auf eine Person selten eine genaue Handtype zu. Die meisten Hände sind
Mischungen aus den oben aufgezählten Formen.
3.4 Handgröße
Auch die Größe einer Hand gibt weitere Hinweise auf den Charakter des Trägers. Die Größe
wird bestimmt im Verhältnis zum restlichen Körperbau. Eine großer Mensch mit eher zarten
Händen ist natürlich eher auffälliger, als wie wenn die Hände im Vergleich zum Körper
passend sind oder ein zierlicher Körper eher markante Hände besitzt.
Breite Hände weisen auf einen sehr gefühlsbetonten Menschen hin welcher Tolerant und
offen ist. Schmale Hände hingegen auf eine Lebensanschauung die nicht viel Spielraum lässt.
Beide zeigen sehr stark die Persönlichkeit eines Menschen. Kleine Hände deuten darauf hin,
dass man sich nicht von Kleinigkeiten bzw. Details aufhalten lässt und große Hände im
Gegensatz zu den Kleinen, dass man sehr wohl auf Kleinigkeiten haargenau achtet und alles
sehr genau nimmt.
© Sarah Schlifke 2006
26
Chamberlords e.V. – Verein für Fantasy- Rollenspiele
Wahrsagen im LARP
3.5 Hauptlinien
3.5.1
Die Lebenslinie
Auch wenn viele Leute glauben, dass diese Linie anzeigt, wie lange
man lebt, entspricht dies nicht den Tatsachen, vergesst also diese
Märchen.
Die Lebenslinie zeigt viel mehr die Lebenskraft und Vitalität der
Person an. Sie ist die wichtigste Linie in der Handinnenfläche.
Sie beginnt im Normalfall zwischen Daumen und Zeigefinger und
verläuft im Rundbogen um den Daumenballen herum.
Die Lebenslinie steht für allgemeine Lebenskraft, Gesundheit und
Energie, die Fähigkeit Krankheiten zu überwinden und
Schicksalsschläge zu verarbeiten.
Verläuft die Lebenslinie nahe am Venusberg, deutet das auf ein glückliches Familienleben
hin. Verläuft sie allerdings mehr über den Handteller, ist der Handeigner eher berufsorientiert,
abenteuer,- und reiselustig.
Lang und klar: eine gesunde Konstitution.
Kurz und uneindeutig: Mangel an Vitalität
Nicht kontinuierlich: Lebensveränderung
Kleine Äste aufsteigend: Wohlstand, Gesundheit
Kleine Äste abfallend: Finanzielle Krise, kränklich
Auf einer Hand unterbrochen: Krankheit mit schneller Genesung
Auf beiden Händen unterbrochen: Schwere Krankheit
3.5.2
Die Herzlinie
Die Herzlinie ist eigentlich die oberste Linie in der Hand und
verläuft unterhalb der Fingeransätze.
Sie beginnt an der Handkante und verlauft in Richtung Zeigefinger.
Wie ihr Name bereits sagt, hat diese Linie einen Bezug zum Herzen.
Sie steht für das Empfindungsvermögen, für Herzlichkeit, Zuneigung
und Schwingung der Gefühle. Sie bezieht sich aber eben auch auf
das Herz, die Nieren und den Kreislauf.
Die Herzlinie, ist sie lang, steht für die Fähigkeit zu lieben und
geliebt zu werden. Ist sie allerdings nur kurz, deutet das auf ein
eingeschränktes Sexual,- und Liebesleben hin.
Länger und tiefer als die Kopflinie: die Leitlinie ist eher das Herz
als der Verstand
Lang und geschwungen: gefühlvoll, warmherzig, sinnlich, emotional reagierend
Kurz und schwach: eingeschränkte Emotionalität
Gerade: Ichbezogenheit, kühl
Schwach ausgeprägt: emotionale Schwierigkeiten
Aufsteigende Ästchen: glückliche Liebesbeziehung
Abfallende Ästchen: unglückliche Beziehungen
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3.5.3
Die Kopflinie
Die Kopflinie, auch Verstandeslinie genannt, verläuft ziemlich in
der Mitte der Hand und teilt sie so in einen geistigen (oberen)
und materiellen (unteren) Bereich.
Sie beginnt in etwa dort wo auch die Lebenslinie beginnt, also
zwischen Daumen und Zeigefinger und verläuft in einem
leichten Bogen nach unten.
Diese Linie steht für die Fähigkeit des Denkens, Verarbeitung
von Sinneseindrücken, geistige Konzentration, für das
Ichbewusstsein und seine Störungen, das Urteilsvermögen und
den Gedankenfluss. Außerdem bezieht sie sich auf den Kopf, das
Kopfnervensystem, das Gehirn, die Augen, die Ohren und die
Zähne.
Ist die Verstandeslinie gerade verlaufend, ist das ein Indiz für mentale Fähigkeiten. Verläuft
sie allerdings wellig, zeigt das mentale und emotionale Schwierigkeiten.
Länge: Je länger, um so mehr die Orientierung nach mentalen, logischen Gesichtspunkten
Lang und gerade: Organisator, gutes Gedächtnis
Lang und quer über Handfläche: Realistisch und praktisch
Klar und eindeutig geprägt: scharfer Verstand, gute Konzentration
Schwach ausgebildet, Abstand zur Lebenslinie: leichtsinnig
Kettenartig: Konzentrationsmangel
Nicht kontinuierlich: Veränderung der Weltsicht
Unterbrochene Linie: traumatisches Erlebnis
3.6 Die Finger
Auch die Finger geben Informationen bekannt, welche die Ausdrucksmöglichkeiten und die
Persönlichkeit widerspiegeln. Als Basis wird der Finger gewertet, zu dem sich alle anderen
Finger unterwerfen. Dies ist dann der dominante Finger.
3.6.1
Fingerlänge
Die Fingerlänge wird anhand der Handfläche gemessen, hier sollte der Mittelfinger genauso
lang wie die Handfläche sein.
Lange Finger zeugen von Liebe zum Detail, Geduld und analytische Fähigkeiten, jedoch auch
von einem Hang zum schmollen und sich zurückziehen von der Welt.
Im Gegenteil dazu weisen kurze Finger darauf hin, dass man Details meistens übergeht ohne
jedoch den Kern einer Angelegenheit zu vernachlässigen.
© Sarah Schlifke 2006
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3.6.2
Fingerdicke
Dicke und fleischige Finger deuten darauf hin, dass die Person den Luxus bevorzugt, gutes
Essen liebt und sich Vergnügen niemals entgehen lässt. Dünne Finger hingegen deuten auf
einen Menschen hin, der sein Leben sehr weltfremd begeht.
3.6.3
Flexibilität der Finger
Wenn sich der obersten Fingerknochen bei durchgestreckter Hand nach hinten biegen, so
deutet dies auf besonders große Fähigkeiten in vielen Lebenslagen hin. Im Idealfall bilden die
ausgestreckten Finger eine leichte Rückwärtskurve, welche darauf hin weist, dass man sich
neuen Ideen und Situationen gegenüber leicht anpassen kann.
3.6.4
Fingerformen:
lange Finger:
Intelligent
kurze Finger:
weniger Intelligent, voreilig, Impulsiv
großgliedrige Finger:
langsam denkend, Gewissenhaft
spatelförmige Finger:
Tatkräftig
eingeschnürte Finger:
Rücksichtsvoll, Aufmerksam
eckige Finger:
Vorsichtig, Bedacht
schlanke Finger:
Sinn für Ästhetik, Introvertiert
konische Finger:
förmlich, künstlerisch, Impulsiv
dicke, kurze Finger:
Selbstsüchtig
krumme Finger:
leicht reizbar und arglistig
schwammige Finger:
genusssüchtig
knotige Gelenke:
würdevoll, tiefer Denker
glatte Gelenke:
impulsiv, schneller Denker
große Gelenke:
rational und methodisch
© Sarah Schlifke 2006
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3.6.5
Krümmung und Biegsamkeit der Finger
steife Finger: streng, Gewohnheitstier, praktisch veranlagt, unnachgiebig
leicht zum Handteller gebogene Finger: vorsichtig, strebt ständig nach Erwerb
steife und gebogene Finger: vorsichtig, engstirnig, beharrlich, ängstlich
geschmeidige Finger: eher sorglos, unkonventionell, gewinnend
leicht vom Handteller abweisende Finger: hält sich nicht an Regeln und Vorschriften,
unterhaltsam, gesprächig
geschmeidig, zurückgebogene Finger: wissbegierig, aufgeschlossen, gewinnend
3.6.6
Fingeransatz
Der Mittelfinger bestimmt die Ansatzhöhe der anderen Finger und ist niemals tief angesetzt.
Ungleiche Höhe: das Leben ist ein Kampf, ständig von Höhen und Tiefen begleitet
Gleiche Höhe: positive Einstellung, gesunder Menschenverstand, kommt im Leben gut
zurecht
tief angesetzter Zeigefinger: schüchtern, wenig Durchsetzungsvermögen, fühlt sich anderen
trotzdem überlegen
tief angesetzter Ringfinger: beruflich frustrierter Mensch, steht zu seinen eigentlichen
Neigungen und Begabungen im Widerspruch
tief angesetzter kleiner Finger: muss sich alles hart erkämpfen um Erfolg zu haben
3.6.7
Die Fingerglieder
Jeder Finger hat 3 Glieder, also Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger. Der Daumen hat ja
nur 2. Ganz oben ist das Nagelglied, dieses entspricht den geistigen Zusammenhängen,
danach folgt das mittlere welches den praktischen Zusammenhängen unterliegt und zum
Schluss das dritte Glied welche materielle Zusammenhänge anspricht.
Die Eigenschaften ergeben sich daraus, welches der Glieder nun das Längste ist:
Nagelglied: die Aufmerksamkeit wird auf geistige Aktivitäten konzentriert
Mittelglied: aktives Handeln steht im Vordergrund
Wurzelglied: lang und dick, Materielles und Triebhaftigkeit bilden die Grundzüge
© Sarah Schlifke 2006
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3.6.8
Der Daumen
Der Daumen steht für die Ich-Stärke, die Lebenskraft und den Energievorrat.
Die Länge wird daran gemessen, dass ein normaler Daumen eigentlich im Normalfall bis zum
untersten Glied des Zeigefingers reicht.
langer Daumen: überschäumende Energie, eindrucksvolle Person, Tüchtigkeit
kurzer Daumen: Charakterschwach, nicht sehr selbstsicher, Willensschwach
Das Nagelglied des Daumens steht für den Willen:
lang, breit und wohlgerundet: Fähigkeit Gedanken gut in die Tat umzusetzen, Bestimmtheit
konische Form: Probleme in ersteren Situationen, wenig Widerstandskraft
dünne und flache Seite: sehr nervös
eckige Daumenspitze: gut im organisieren
spatelförmige Spitze: Lebensfreude, dynamisch
keulenförmiger Daumen: heftige Wutanfälle, häufige psychische und physische Probleme
Das untere Glied steht für den Verstand:
langes Glied: steht für gute Denkfähigkeit
gleich lang wie Nagelglied: Denken und Handeln sind im Gleichgewicht
Dicke und Länge: wenn Länge und Dicke harmonieren, so hält das eigene Ego alles Handeln
unter Kontrolle
tailliertes Glied: Schwäche beim Denken
Auch die Beweglichkeit des Daumens gibt gewisse Eigenschaften wieder. Hierbei kommt es
darauf an, wie weit man den Daumen zurückbiegen kann.
steifer Daumen: (nicht zurückbiegbar), übervorsichtig, eigensinnig, nicht anpassungsfähig,
jedoch sehr beständig und verantwortungsbewusst
mittlere Beweglichkeit: (mit Druck leicht zurückzubiegen), fester Wille, Aufgeschlossenheit,
anpassungsfähig, verlässt sich auf den gesunden Menschenverstand
eher beweglicher Daumen: (bis zu 90° oder mehr), wenig Willenskraft, verschwenderisch
wenn es um das Geld geht, Weitherzigkeit
sehr biegsamer Daumen: (knickt im Gelenk regelrecht nach hinten), sehr gute Anpassung,
Großzügig, emotional sehr wendig
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3.7 Die Berge
Die Berge sind nach Planeten bzw. Gittern der griechischen/römischen Mythologie benannt.
Je genauer ein Berg unter dem dazugehörigen Finger liegt, um so größer ist sein Einfluss auf
die Persönlichkeit. Verlagerungen können durch die Verschiebung des Gipfels erkannt
werden. Der Gipfel liegt dort, wo sich die Furchen der Haut treffen und ein Muster bilden.
3.7.1
Der Jupiterberg:
Der Jupiterberg liegt unter dem Zeigefinger. Die Merkmale spiegeln das wider ,was sich im
leben eines Menschen nach außen hin bemerkbar macht. Geselligkeit, Charisma und
Großzügigkeit. Der Berg zeigt außerdem an wie stark das Selbstbewusstsein und die
Führungsqualitäten sind. Wenn er in ungefährer Übereinstimmung zu den anderen Bergen ist,
so steht er für eine positive Lebensanschauung. Ist er ungewöhnlich stark ausgebildet und
markant so ist dies ein Anzeichen für starken Ehrgeiz, Egoismus, Stolz und Eitelkeit. Falls der
Berg kaum ausgeprägt ist, hat der betreffende Mensch ein geringes Selbstbewusstsein ,es
mangelt an Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen.
3.7.2
Der Saturnberg:
Der Saturnberg liegt unter dem Mittelfinger. Er steht für das was den innersten Teil der
Persönlichkeit ausmacht. Ein normaler Saturnberg ist ein Anzeichen für einen die
Unabhängigkeit und Einsamkeit liebenden Menschen was jedoch in einem ausgeglichenen
Verhältnis zum Bedürfnis nach Gesellschaft steht. Weitere Eigenschaften wären Treue,
Beständigkeit, Zurückhaltung und emotionale Ausgeglichenheit. Falls der Berg stark
überbetont ist bedeutet es: Schweigsamkeit, Traurigkeit und Suizidneigung.
3.7.3
Der Apolloberg:
Der Apolloberg liegt unter dem Ringfinger.(Apollo = Gott der Künste).Der Berg deutet auf
die kreativen Fähigkeiten eines Menschen. Ein mittelgroßer Apolloberg zeigt vorhandene
kreative Fähigkeiten, Erfolg, Ehre und Reichtum. Ein großer Berg ist Anzeichen für Vorliebe
für Vergnügungen und große Schönheitsliebe. Große Schönheitsliebe ist gleichzusetzen mit
der Hinwendung zu Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeit. Eitelkeit und Eigenliebe sind
mitauftretende Charaktereigenschaften. Falls der Berg jedoch nur schwach mangelt es an
wesentlichen Eigenschaften des Berges (siehe oben).
3.7.4
Der Merkurberg:
Merkur war der Götterbote. Der Merkurberg erhebt sich unter dem kleinen Finger. Er steht für
Schriftstellerei, Medizin, Mathematik und Diplomatie. Weiterhin kennzeichnet er die
Fähigkeit die menschliche Natur zu beurteilen. Ein gut entwickelter Merkurberg weist
besonders in Verbindung mit einem langen Finger auf kaufmännische Begabungen und
Sprachgewandtheit hin. Ist der Berg jedoch klein und flach und noch dazu mit einem kurzen
oder schwachen Finger verbunden, so fehlt es dem Betreffenden an kaufmännischem und
wissenschaftlichem Geschick. Des weiteren mangelt es an direkter Kommunikation von
Mensch zu Mensch, insbesondere in einer Liebesbeziehung.
3.7.5
Die Marsberge:
Die 2 Marsberge der Hand spiegeln die Eigenschaften des Kriegsgottes Mars wider. Sie
stellen im wesentlichen die dynamischen, selbstbezogenen, trennenden Persönlichkeitszüge
dar. Sie geben Auskunft über den Überlebenswillen, das Vorwärtsdrängen und Verlangen,
Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Der große Marsberg liegt genau unter dem Merkurberg. Er symbolisiert Bestimmtheit und
Widerstandsfähigkeit. Ist der Marsberg gut ausgeprägt und bei Berührung hart, so zeugt er
von einem Menschen, der zwar beherzt, aber auch halsstarrig ist und sich zu keinem Preis von
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anderen ausnutzen oder gängeln lässt. Anders hingegen ist es bei einem kleinen oder weichen
Berg. Dieser zeigt auf, dass der Betreffende leicht herumzustoßen ist und sich schwer tut für
seine Rechte einzutreten. Ist der Berg außerordentlich groß und hart sind Gewaltsamkeit und
Brutalität hervorstechende Merkmale.
Der kleine Marsberg versinnbildlicht den eher aktiven und nach außen dringenden
Widerstand. Er fühlt sich häufig wie eine kleine Geschwulst an der Innenseite des
Daumengelenks an. Ist er gut entwickelt so ist er Anzeichen für einen starken Geltungstrieb
und den Mut, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Ist der Berg groß und hart zu
hat der Betreffende Mensch viel Temperament und ist ausgesprochen liebeshungrig
(besonders in Verbindung mit einem großen Venusberg). Ein kleiner, nur ungenügend
ausgebildeter Berg, deutet auf eine im Wesentlichen ruhige, passive, introvertierte
Persönlichkeit hin. Der Betreffende hat selten Ärger mit seine Mitmenschen.
3.7.6
Der Venusberg:
Venus war die Göttin der Liebe sowie Sinnbild für eine schöngeistige Natur und
Liebesfähigkeit. Angeblich vermag er die Informationen der anderen Berge der Hand zu
modifizieren. Idealerweise umfasst er genau den Handballen unter dem Daumen und wird in
weitem Bogen von der Lebenslinie gesäumt. Normalerweise müsste der Berg 1/3 der
Handfläche einnehmen und weder zu hart noch zu schwammig sein. Ebenfalls sollte er kein
zu starkes Linienmuster aufweisen und sich bei Berührung glatt und fest anfühlen, höher als
andere Berge liegen und von rosiger Farbe sein.
Der normale Venusberg offenbart Wärme, Vitalität und Energie. Er ist Zeichen für
Lebensfreude und die Fähigkeit geliebt und wieder geliebt zu werden. Bei einer guten Form
des Berges tritt auch die Lebenslinie klarer hervor. Das bedeutet eine gute
Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten. Ist der Venusberg im Verhältnis zu anderen Bergen
übermäßig groß, so handelt es sich um einen höchst leidenschaftlichen Menschen mit wahrem
Hunger auf SEX, Essen und Trinken. Ist der Berg obendrein noch hart, kann die Leidenschaft
leicht in Aggression und Brutalität umschlagen, insbesondere dann wenn der Berg eine
rötliche Färbung besitzt. Ein kleiner, flacher oder kaum zu erkennender Berg zeigt einen
Mangel an Lebensenergie und Leidenschaftlichkeit auf. Der Betreffende ist meist
phlegmatisch und kalt, das umso mehr, wenn die Lebenslinie durch den Berg
hindurchschneidet.
3.7.7
Der Mondberg:
Der Mondberg ist Quelle der passiven, rezeptiven und emotionalen Persönlichkeitsmerkmale
sowie der Sitz der unterbewussten Eindrücke, der unbewussten Triebe und Instinkte. Er liegt
gegenüber vom Venusberg, auf dem unteren Teil der Handfläche. Die ideale Form dieses
Berges ist breit und von leicht gerundeter Gestalt. Er zeugt von Interesse von Religion und
Mystik hin, verbunden mit Sehnsucht, mehr wahrnehmen zu können als den bloßen
Augenschein. Ein mittelgroßer Berg zeugt von gutem Vorstellungsvermögen, das durch
Realitätssinn ausgeglichen wird. Je kräftiger und markanter der Berg ist um so stärker sind
Einbildungskraft und unterbewusste Triebe. Dies wird verstärkt wenn sich die Kopflinie
mitten in ihn hineinschwingt. In diesem Fall nehmen Intuition und kreativer Schaffensdrang
zu. Ein großer Mondberg kann aber auch ein großes Bedürfnis anzeigen, andere zu schützen
und zu fördern. Viel große Geister aus Kunst, Literatur und Wissenschaft haben gut
entwickelte Mondberge. Sind diese ungenügend ausgebildet oder fehlen gar besteht bei dem
Betreffenden die Tendenz, zu nüchtern, einfallslos und gleichgültig zu sein. Ein solcher
Mensch hält nichts von der Phantasie und betrachtet die Imagination als etwas, an dem nur
Narren gefallen finden.
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4 Literaturtipps:
4.1 Bücher zu Tarot:
Hajo Banzhaf, Das Tarot-Handbuch, Arkana/Goldmann Verlag, ISBN 3-442-21503-X
4.2 Tarot-Decks:
Rider-Waite Tarot (z.B. bei Amazon)
4.3 Bücher zu Handlesen
Handlesen zum Selberlernen, Monika Tafel, Südwest verlag, ISBN: 3-5170-6954-X
Peter Ripota, Bildlexikon der Handlesekunst, Moewig-Verlag, ISBN 3-8118-1894-5
Lori Reid, Handlesen, Verlag Agmüller Urania, ISBN: 3908645417
5 Quellen:
http://www.spiritproject.de/orakel/handlesen/handlinien/index.htm
http://www.fys-online.de/wissen/allg/handlesen.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Weissagungstechniken
http://de.wikipedia.org/wiki/Tarot
http://www.paranormal.de/astro/handlesen/
http://www.paranormal.de/tarot/legearten.html
http://www.paranormal.de/tarot/aufbau.html
Hajo Banzhaf, Das Tarot-Handbuch, Arkana/Goldmann Verlag, ISBN 3-442-21503-X
Peter Ripota, Bildlexikon der Handlesekunst, Moewig-Verlag, ISBN 3-8118-1894-5
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