Tisa von der Schulenburg - Gymnasium St. Ursula Dorsten
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Tisa von der Schulenburg - Gymnasium St. Ursula Dorsten
Tisa von der Schulenburg Lebenslauf z Geboren 1903 auf dem mecklenburgischen Gut Tressow z Tochter des preußischen Generals und späteren NSDAP Reichstagsabgeordneten Friedrich Bernhard Graf von der Schulenburg sowie von Freda-Marie Gräfin von der Schulenburg Kindheit z Kindheit z. T. in London, wo ihr Vater als Offizier im Arbeitsumfeld des Auswärtigen Amtes arbeitete z zwischenzeitlich in Münster und Berlin wegen Versetzung des Vaters in den Generalstab z immer wieder kürzere Aufenthalte im Schloss Tressow Jugend z z z z z Ausbildung durch Privatlehrer ab 1917 Ausbildung in der kaiserlich und preußisch orientierten Traditionsschule für adlige Töchter in Heiligengrabe 1918 Zusammenbruch des Kaiserreiches „Der Übergang in die bürgerliche Welt" wurde von der Familie nicht vollzogen keine Anpassung des Vaters an das demokratischen System Künstlerischer Werdegang z z z z z künstlerische Gestaltung von Scherenschnitten für ihren Bruder in früher Jugend 1917 erkannte Max Liebermann ihre künstlerische Ader Tisa will Künstlerin werden ihre Eltern waren aus Gründen der konservativen Familientradition dagegen 1926 begann sie ein Studium an der Berliner Kunstakademie Weltwirtschaftskrise 1929 z z z 1928 trifft sie den jüdischen Unternehmer Fritz Hess und heiratet ihn Die Weltwirtschaftskrise 1929 konfrontierte sie mit Elend und Arbeitslosigkeit Nach Brand des Reichtages flüchtete sie 1933 nach England Die 30er Jahre z 1936/37 traf sie mit die Künstlergruppe "Artist's International Association“ und streikende Bergleute im Kohlerevier von Durham z Sie fing an Schnitzkurse und Vorträge über Kunst zu halten z 1938 ließ sie sich von Hess scheiden Tisa zur Zeit Hitlers z z z 3 ihrer 4 Brüder, sowie ihr Vater schlossen sich den Nazis an Tisa und Fritz-Dietlof, einer ihrer Brüder, leisteten Widerstand gegen Hitler 1939 Tod des Vaters und Beerdigung im Beisein von Heinrich Himmler, Verweigerung der Rückkehr nach England durch die Einreisebehörden Hinrichtung des direkt an dem fehlgeschlagenen Attentat beteiligten Fritz-Dietlof am 20. Juli 1944 Erste Nachkriegsjahre z z z z z z Heirat ihres Jugendfreundes C. U. von Barner während der Kriegsjahre Leben auf dem mecklenburgischen Gut ihres Mannes 1945: Flucht vor den Russen in den Westen Ihre 2. Ehe wurde 1946 geschieden 1947 Arbeit als Journalistin Entstehung vieler Bilder von Flüchtlingen Zitat: "In diesen Jahren hatte sich alles verändert. Das Deutschland, das ich gekannt und geliebt hatte, war für immer versunken. Sechs Jahre hindurch hatte man Hass gesät. Die Saat war aufgegangen. Hass und Aggression waren an der Herrschaft." Nachkriegszeit z z z z erneute Verweigerung der Einreise nach England mit der Begründung, sie sei eine Kommunistin 1950 konvertiert sie zum katholischen Glauben Eintritt in das Ursulinenklosters Dorsten als Schwester Paula Tätigkeit als Kunsterzieherin an den Ursulinenschulen Die 60er Jahre z z z z z Entstehung vieler religiöser Kunstwerke Immer wieder zeigte sie Bergarbeiter in ihren Bildern Bronze- und Aluminiumguss für Reliefarbeiten Auftragsarbeiten von außerhalb des Klosters Arbeit auf einer Leprastation in Äthiopien Die 70er Jahre z 1972 Ernennung zur ersten Dorstener Ehrenbürgerin z 1979 Reise nach Israel – Begegnung mit Überlebenden des Holocaust Die 80er Jahre z Am 20. September 1984 Begegnung mit dem Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker anlässlich der Inbetriebnahme eines Abschnittes der Zeche "General Blumenthal" z Enthüllung von fünf ihrer für das neue Gebäude gestalteten Reliefs mit dem Titel "Bergleute" Die 90er Jahre z z z z Teilnahme an der Mahnwache auf der Zeche "Fürst Leopold" Treffen mit Ministerpräsident Joh. Rau am 1. Februar 1997 mit der über Monate von den Bergleuten gehaltenen Mahnwache sollte ein Zeichen für die von der Schließung der Zeche "Fürst Leopold" betroffenen Menschen gesetzt werden Der Ministerpräsident nannte sie nur "die heilige Barbara des Reviers" Die 90er Jahre z z Überreichung des Bundesverdienstkreuzes für ihr Lebenswerk und für ihr ausgeprägtes soziales Engagement am 19. Juli 1994 durch die damalige Bundesministerin für Frauen und Jugend, Angela Merkel Akzeptierung der Auszeichnung, obwohl Tisa diese vor Jahren noch abgelehnt hatte Künstlerisches Werk In ihrer schaffensreichen Zeit als Künstlerin entstanden zahlreiche Tuschezeichnungen und Reliefs (häufig schwarz-weiß) zu … ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ der Judenverfolgung während des Dritten Reiches den Kriegen in Vietnam, Afrika und den Nahen Osten, den Verhungernden in Biafra und Äthiopien, den Ereignissen in Chile den ausgestoßenen Lepra-Kranken, sozialer Not in den Ländern der Dritten Welt Durch Ausstellungen wurden ihre Werke einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten kreuzten ihren Weg. Tisa von der Schulenburg / Schwester Paula starb im Alter von 97 Jahren am 8. Februar 2001 in Dorsten.