Erfahrungsbericht Erasmus FB 10 Universidad de Alicante WS 2008
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Erfahrungsbericht Erasmus FB 10 Universidad de Alicante WS 2008
Erfahrungsbericht Erasmus FB 10 Universidad de Alicante WS 2008/2009 1. Vorbereitung Bei der Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt ist es wichtig, sich vorher genau darüber Gedanken zu machen, wo man gerne hingehen möchte, d.h., sich über die verschiedenen Orte und Unis zu informieren und vielleicht seine Kommilitonen um Informationen zu bitten. Beginnen solltet ihr mit der Vorbereitung möglichst früh, d.h. am besten einen Monat oder länger vor Bewerbungsschluss. Die Bewerbung ist an die Erasmusbeauftragte der Universität Bremen, Dr. Monika Unzeitig zu stellen, ansonsten sind ihre Mitarbeiter im Erasmus Büro des FB10 auch sehr kompetent und können euch zu ihren Sprechzeiten weiterhelfen. Die nötigen Formulare für die Bewerbung und Infos dazu sind zu finden unter: http://www.io.unibremen.de/euprogramme/EUdownload.html. Gegen Mitte April habe ich dann die Zusage für einen Platz in Alicante vom Internacional Office bzw. der Erasmusbeauftragten bekommen. Die Uni meldete sich erst recht spät bei mir, d.h., gegen Anfang Juni, um mir meine Daten für die online Registrierung /Immatrikulation mitzuteilen. Also keine Sorgen machen, wenn sich das alles ein wenig hinzieht. Auf der Internetseite der Universität von Alicante findet man (nach einigem Suchen, weil die Seite nicht sehr übersichtlich ist) nützliche Informationen bezüglich des Meldezeitraums, d.h., dort steht z.B. wo ihr euch melden müsst, wenn ihr angekommen seit und wann etc. Die Adresse der Internetseite lautet: www.ua.es. 2. Informationen zur Partnerhochschule Die Universidad de Alicante liegt etwas außerhalb vom Stadtzentrum uns ist am Besten mit den Buslinien 24 und 34 zu erreichen. Die 24 fährt ca. alle 10 Min, obwohl es die Spanier mit der Pünktlichkeit da nicht so genau nehmen. Sinnvoll ist es sich eine „Carnet Joven“ Karte zu besorgen, das ist eine Karte für junge Menschen mit der ihr verbilligt Busfahren und vielerlei andere Aktivitäten machen könnt. Diese Karte bekommt ihr, indem ihr mit eurem Studentenausweis (ihr müsst unter 25 sein) zur „Generalitat Valenciana“ geht und dort die Karte beantragt. Danach geht ihr zur Servicestelle der Tam und kauft euch dann die „Tarjeta Joven“. Die „Tarjeta Joven“ ist eine Buskarte bei der ihr für 30 Fahrten nur Ca 16 oder 17 € bezahlen müsst. Diese Buskarte kann an fast jedem Kiosk wieder aufgeladen werden. Der Campus ist sehr schön und groß und gleicht eher einem Park als einer Uni. Am Anfang müsst ihr ein bisschen Zeit einplanen, um euch dort zurecht zu finden, aber nach ein-zweimal dürfte es kein Problem mehr darstellen. Die Räume und Fakultäten sind überall auf dem Campus ausgeschrieben. Außerdem gibt es im “Torre de Control“, dem Sitz des Departments für internationalen Studierendenaustausch sowie bei der Einführungsveranstaltung einen übersichtlichen Campusplan. Es gibt drei Mensen auf dem Campus; das Essen war jedoch im Vergleich zur Mensa in Bremen recht teuer und auch nicht wirklich sonderlich gesund oder lecker. In der Bibliothek gibt es mehrere Computer mit Internetzugang, zu denen alle Studenten der Uni freien Zugang haben, auch die Austauschstudenten. Der Studentenausweis dient als Bibliothekskarte. Ebenfalls könnt ihr mit euren Notebooks auf dem ganzen Gelände nach einer einmaligen Freischaltung das universitäre W-Lan benutzen. 3. Akademisches Leben Ich empfehle euch dringend bei der Orientierungswoche anwesend zu sein, da diese euch auf jeden Fall sehr nützlich sein wird, allein schon im Hinblick auf die Orientierung an der neuen Uni. In dieser Orientierungswoche gibt es eine Einführungsveranstaltung, zu der ihr eingeteilt werdet und in der ihr alles Wichtige bezüglich der Einschreibung in die Seminare und der sonstigen Formalitäten erfahrt. Zudem gibt es noch jeweils eine weitere Einführungsveranstaltung mit den Koordinatoren eurer Fachbereiche. Also solltet ihr euch gleich nach der Ankunft beim „Pabellon de Alumnos“ melden. Dort werden eure Daten aufgenommen und ihr werdet einer Orientierungsveranstaltung zugeteilt. Dort bekommt ihr auch gleich euern Studentenausweis. Weiterhin gibt es noch 3 weitere Treffen, am Zweiten und Dritten müsst ihr nicht unbedingt teilnehmen, nur dann wenn ihr Probleme mit der Anmeldung für die Seminare im System der Uni habt. Zum 4 Treffen solltet ihr auf jeden Fall erscheinen, weil da eure Daten und Kurswahlen legitimiert werden und von da an keine Änderungen der Kurse mehr möglich sind. Ich persönlich habe an keinem Sprachkurs teilgenommen, habe aber von anderen Studenten gehört, dass diese sehr gut und hilfreich sein sollen. Die Sprachkurse heißen „Curso de español para extranjeros“ und können im „Torre de Control“ gebucht werden. Zur Anmeldung gehört ein Online-Sprachtest. Nach dem Ergebnis des Tests wird man in Kurse verschiedener Niveaus eingeteilt. Bei größeren Abweichungen müssen die Studenten das Niveau wechseln, was auch einige Male vorkam. Ich persönlich habe häufiger gehört, dass Studierende die zuhause ein B Niveau haben dort in einen C Kurs eingeteilt wurden. Fast alle Kurse in Alicante sind vierstündig und geben 7,5 ECTS. Ich habe vier Seminare belegt, von denen ich hier zwei auf jeden Fall empfehlen kann. Besser gesagt kann ich diese beiden Professoren empfehlen. Leonor Ruíz Gurillo und Carmen Marimon Llorca. Ich habe von anderen Studenten gehört, dass auch Frau Alemany Bay sehr gut sein soll und in ihren Kursen sehr viele Erasmusstudenten sitzen. Literaturkurse würde ich eher vermeiden. Ich hatte einen Kurs der sich „Literatura Comparada“ nannte und von einem Professor Tortosa angeboten wurde. Dieser Kurs war extrem schwierig und der Professor hat keinerlei Rücksicht darauf genommen, dass Spanisch nicht meine Muttersprache ist. Dementsprechend musste ich einen Riesenaufwand betreiben um den Kurs überhaupt zu bestehen. Zudem muss man in vielen Kursen eine Klausur und eine Hausarbeit schreiben- es ist also deutlich aufwendiger dort einen Schein zu machen als in Bremen. 4. Unterkunft Ich persönlich habe meine Unterkunft über die Uni suchen lassen. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Vorteile sind, dass ihr in den ersten Wochen in Alicante nicht das Problem habt, dass ihr nicht wisst wo ihr bleiben werdet. Ihr könnt ganz entspannt dort ankommen und wisst wo ihr hin müsst. Es kostet jedoch Geld sich eine Unterkunft über die Uni suchen zu lassen. Ich bin der Meinung die Reservierung kostet um die 60 Euro und dazu kommt eine Kaution von einer Monatsmiete, also weniger als in Deutschland für gewöhnlich. Andererseits könnt ihr euch die Wohnung nicht vorher angucken und müsst sozusagen nehmen was kommt. Ok, ihr könnt die Wohnung immer noch wechseln, aber das ist dann natürlich aufreibend und schwieriger, vor allem hinsichtlich des Vermieters. Die Wohnung, die ich bekommen habe lag sehr sehr zentral. Man konnte alles zu Fuß erreichen und auch nachts hatte man so keinerlei Probleme nach Hause zu kommen. Miene Mitbewohner waren zwei Schweizer und eine Italienerin und sehr nett. Man weiß vorher natürlich nicht mit wem man zusammen wohnen wird. Falls es gar nicht klappen sollte, entscheidet euch schnell dafür die Wohnung zu verlassen- ihr seid ja schließlich nicht eine Ewigkeit da. Ich habe 230 Euro Miete warmgezahlt. Das ist nicht sehr wenig, da aber Strom und Wasser und Heizung(Elektroheizung) alles mit drin war, was bei anderen nicht der Fall war, war die Miete in Ordnung. Die Möbel waren nicht besonders schön, aber noch annehmbar. Dreckig oder schmierig war es nicht. 5. Öffentliche Verkehrsmittel: Siehe Punkt 2. Zusätzlich gibt es ein gut ausgebautes U-Bahnnetz, mit dem ihr an weiter entfernter gelegene Orte kommt. Aber eigentlich reichen die verschiedenen Buslinien aus um sich im und um Alicante zu bewegen. Sehr vieles kann man auch zu Fuß erledigen, weil Alicante wirklich nicht sehr groß ist. Vom Flughafen in die Stadt fährt die Linie C-6. Die Fahrt kostet 1.20 Euro. Taxi fahren ist im Vergleich zu Deutschland extrem günstig. Über die ganze Stadt verteilt gibt es viele Taxistände. 6.Formalitäten Nach der Orientierung an der Uni müsst ihr das Certificate of Erasmus Grant und das Learning Agreement in seiner endgültigen Forman die Uni Bremen schicken. Vorher müsst ihr es in Alicante vom zuständigen Koordinator und dem International Office unterschreiben lassen. Ansonsten guckt unbedingt ob ihr Auslandsbafög bekommen könnt. Ich hab welches bekommen und es war wirklich sehr großzügig! Kümmert euch also rechtzeitig! ( 6 Monate vorher) Ihr bekommt es häufig auch, wenn ihr in Deutschland keinen Anspruch darauf habt. Für Spanien ist das Studentenwerk Heidelberg zuständig, worüber ihr auch alle nötigen Formulare bekommen könnt. Ich habe mir in Spanien bei der CAM ein Konto eröffnet. Diese Bank befindet sich auch auf dem Campus und hat sehr viele Filialen in der Stadt. Wenn ihr nicht bei der Deutschen Bank seit kostet es ca. 4 Euro jedes mal wenn ihr Geld abhabt. Ich fand es gut ein spanisches Konto zu haben, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. 7. Nach der Rückkehr Meine Klausuren und Hausarbeiten waren noch nicht endgültig bewertet als ich abgereist bin. Das ist aber eigentlich kein Problem, weil die Uni ein Transcript of Records an die Uni Bremen schickt. Ich habe gerade letzte Woche eine Mail bekommen, dass mein Transcript in Bremen eingetroffen ist und ich es abholen kann. Zur Anerkennung der Studienleistung kann ich leider nichts sagen, weil ich noch nichts beantragt habe. Ich habe aber gehört, dass die Professoren in Bremen sehr zugänglich in dieser Hinsicht sind. 8. Sonstiges Privatversicherte können sich in den Centros de Salud nicht behandeln lassen; man kann aber in der Uni umsonst zum Arzt gehen. Ryanair fliegt sehr günstig von Bremen nach Alicante. Ich habe ca. 20 Euro für eine Flug bezahlt. Wichtig: Wenn ihr in Spanien verreisen wollt, solltet ihr über die Anschaffung einer Kreditkarte nachdenken. Die meisten Hotels, Jugendherbergen oder Autos können nur mit Kreditkarte gebucht, bzw. bezahlt werden. wichtige Adressen: www.ua.es (Uniseite) http://alicante.loquo.com/es_es (Wohnungssuche) http://www.studentenwerk.uni-heidelberg.de (Auslandsbafög)