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Lehman’s GO WEST 2 Unsere zweite Reise in die USA © Daniela Lehmann Braunschweig im Juli 2011 Nachdem nun gut 4 Jahre vergangen sind, war es endlich wieder soweit. Amerika ruft uns und wir sind dem Ruf gefolgt. In den Mittleren Westen! Chicago im Bundesstaat Illinois, direkt am Lake Michigan. Bei unserer Ankunft hat es, wie auch schon im letzten USA-Urlaub, geregnet und gestürmt. Der Pilot hatte aber eine 1A ruhige Landung hingelegt. Nun kam das, wovor sich jeder Tourist, der in die USA möchte, am meisten fürchtet: Die Einreise! Wie viele Leute sind vor uns? Kann man während des Wartens zur Toilette? Kann ich den Officer verstehen und beantworte ich alle Fragen schlüssig? Schickt uns der Officer wieder nach Hause oder lässt er uns einreisen? Alles kein Thema! Bis auf die Warterei. Vermutlich 100 andere Leute vor uns und im Nu auch noch mal so viele hinter uns. Es dauerte 1,5 Stunden, bis wir uns endlich zum Shuttle-Bus begeben konnten, der uns zum Autovermieter bringen würde. Mit uns im Bus ein junger Mann aus Deutschland, der zum ersten Mal in den USA war. Ganz allein. Wir gaben ihm ein paar Tipps zu den Verkehrsregeln und verabschiedeten uns später gegenseitig viel Spaß wünschend. Erschöpft von der langen Reise erreichten wir gegen 18:30 Uhr das Hotel in Schaumburg, einem etwa 25 Meilen nordwestlich von Chicago gelegenen Ort. Hier wollten wir am nächsten Morgen früh wieder aufbrechen um unser nächstes Ziel zu erreichen. Es ging nach Indianapolis im Bundesstaat Indiana. Wir wollten schließlich genug Zeit haben, um uns Indianapolis anzusehen, denn auch dort wollten wir am nächsten Tag früh los. Am Nachmittag haben wir Indianapolis erreicht und es gerade noch geschafft, im Schnelldurchlauf das Eiteljorg Museum zu besuchen. Dieses Museum widmet sich der Geschichte Amerikas und seiner Ureinwohner. Aber natürlich wird hier auch auf die Sklaverei, den US Bürgerkrieg und die Nazis eingegangen. Wir hatten leider nur eine 3/4 Stunde Zeit, bis das Museum geschlossen wurde. Eigentlich bräuchte man viel mehr Zeit, um sich alles anzusehen. Trotzdem hat es uns gefallen. Ein paar Fotos aus Indianapolis: Am nächsten Tag, Freitag, ging es endlich nach Ohio zu meiner Freundin Netti. Eigentlich heißt sie Anette, mit ihr chatte1 ich seit etwa 6 Jahren so gut wie jeden Sonntag. Heute sollten wir uns nun endlich zum ersten Mal persönlich begegnen. Und wir haben uns auf Anhieb super verstanden. Es war, als kennen wir uns schon unser ganzes Leben! Unglaublich! Da soll noch einer sagen, man kann im Internet keine Freudschaften schließen. Netti hatte uns eingeladen, das Wochenende bei Ihr und ihrem Mann Hugh zu verbringen. Die Beiden leben in einem Ort namens Delaware, nahe Columbus, der Hauptstadt von Ohio. Ein wirklich schönes Häuschen in einer sehr idyllischen Wohngegend. Alle wichtigen Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe und schnell mit dem Auto zu erreichen. Für amerikanische Verhältnisse ist das super nah! Eines von vielen guten Dingen, die es in Deutschland nicht gibt: Wenn man Post zu verschicken hat, kann man sie einfach in seinen eigenen Briefkasten legen, klappt das rote Fähnchen hoch und der Postbote weiß, dass er etwas mitnehmen soll. Versteht sich von selbst, dass man natürlich eine Briefmarke draufkleben muss. Am ersten Abend in Delaware fuhren wir zunächst zu Freunden von Netti, wo gegrillt wurde. Wir als Fremde wurden sehr nett aufgenommen und waren herzlich willkommen. Später fuhren wir alle zu einem Volleyball-Spiel, bei dem Netti und ihre Freunde mitspielten. Am Samstag fuhren wir beiden Touristen dann ins relativ nahe gelegene Dayton, zum US Air Force Museum, während unsere Gastgeber zuhause blieben um meine „Geburtstags-Party“ („Über-den-Berg-Party“) vorzubereiten. Ich wurde erst am Mittwoch drauf 40 Jahre alt. Und wieder so ein riesiges Museum! So viel zu sehen, dass die Zeit kaum reichte und einem auch die Kraft in den Beinen ausgeht, bevor man alles gesehen hat. In Amerika ist wirklich ALLES größer! Eben auch, oder gerade die Museen. Als wir aus Dayton zurück kamen, hatte Netti ein wahnsinns Buffet aufgefahren, das Haus festlich geschmückt und Hugh den Backyard für die Party hergerichtet. Wirklich unglaublich! Ich war baff! Was für eine tolle Überraschung. Zum Geburtstag bekam ich, als sei die Party nicht schon genug gewesen, noch einen ModellSchoolbus, ein Modell-Space Shuttle (für Andreas) und einen Satz USATeller, sowie Fähnchen. Es stand ja der 4. Juli² vor der Tür. Bis die anderen Gäste kamen, dauerte es noch ein bisschen und so stießen wir schon mal an. Es kamen noch Thomas und seine Frau Dorothy aus Virginia, die wir schon auf unserer letzen USA Reise getroffen hatten. Damals lebten die Beiden im Bundestaat Maine. Andreas mit seiner Frau Stefanie, die ebenfalls ausgewandert sind und in Ohio leben, kamen auch. Außerdem kamen noch Netti’s Freunde vom Vorabend und die Nachbarn von nebenan dazu. Es war eine nette Runde, die gemütlich bis in die Nacht zusammen saß und musizierte. Einigen Nachbarn schien das so gut zu gefallen, dass sie sich auf ihre Verandas setzen und dem Live-Konzert lauschten. Die Cops (Polizei) kamen jedenfalls nicht, um zu sagen, dass sich jemand beschwert hatte. Hier nochmal ein Gruppenfoto von uns, die wir uns aus dem Internet kennen. Ursprünglich aus einem Forum für USA-Interessierte und Auswanderer: Von Links nach Rechts: Andreas*, Stefanie, Hugh, Netti*, Denni* und Andi. Vorne: Thomas*. Leider nicht mit auf dem Foto: Dorothy, die Frau von Thomas. Wir hatten alle viel Spaß in dieser Nacht! Ganz herzlichen Dank an Netti und Hugh, die das alles möglich gemacht haben! *zeigt die ursprünglichen Bekannten aus dem Internet an. Die Anderen sind die jeweiligen Ehepartner. Nach dem wir am Sonntag dann aus dem Bett waren, trafen wir Vier (Netti, Hugh, Andi und Denni) uns noch mal mit Thomas und Dorothy zum Brunch bei Cracker Barrel. Als wir das Paar aus Virginia verabschiedet hatten, sind wir nach Columbus gefahren, haben uns in der Mall³ umgesehen und ein bisschen eingekauft. Ein paar Dinge besorgt, die man sich so in Deutschland nicht hätte kaufen können und sind dann zu einem Baseball-Spiel gefahren. Dazu hatte Netti uns auch noch eingeladen, als mein Geburtstagsgeschenk, wie sie sagte. Es war wirklich der tollste Geburtstag aller Zeiten, wenn auch 3-4 Tage zu früh, denn 40 wurde ich ja erst am Mittwoch drauf. Columbus ist eine wirklich schöne Stadt. Wir könnten uns dort auch wohl fühlen. In Ohio hat es uns im Ganzen gut gefallen, mal abgesehen von Toledo, aber dazu später mehr. Das Baseball-Spiel war sehr spannend, gerade weil sich die Gewinn-Situation von einer zur anderen Minute umkehren kann. Auch wenn ich die Regeln noch nicht ganz kapiert habe. Andreas hatte seinen Spaß und war absolut begeistert! Seine Begeisterung hatte niemand erwartet, selbst er nicht! Ich fand die Atmosphäre im Stadion total überwältigend! Jedes Team hat ein eigenes Maskottchen, was auch da rum lief um die Fans anzufeuern. Dann und wann kamen auf Ansage Spieler agelaufen und warfen Pizza oder T-Shirts in die Zuschauermenge. Einfach Toll! Ausserdem gab es ein Hot Dog Rennen (Bild). Nach dem Spiel sind wir noch nach „German-Town“ gefahren und haben uns dort den Schiller Park und einige Häuser angesehen. Schon interessant, dass der deutsche Einfluss in manchen Gegenden doch so offensichtlich ist. Wir hatten eine Menge Spaß zusammen an diesem Wochenende! Am nächsten Morgen mussten wir dann leider weiter nach Cleveland fahren, unsere Rundreise war ja schon gebucht. Das Hotel in Cleveland lag mitten in Downtown, also in der Innenstadt und hatte das gewisse Etwas. Schon die Lobby war 2 Stockwerke hoch und verschlug einem den Atem. Das Zimmer selbst war riesig und lag im 6ten Stock, 7th floor, wie man dort sagt, mit Blick auf die Hauptstraße. So haben wir, da wir 2 Nächte in Cleveland gebucht hatten, einen ganzen Tag Zeit gehabt uns die Stadt anzusehen. Wir waren in der Rock N Roll Hall of Fame, was sehr interessant war. Anschließend im Great Lakes Scienic Center, das ist aber eher für Familien mit Kindern interessant, dennoch sehr schön. Von dort aus sind wir dirket in das Schiff „William G. Mather“ gegengen. Man durfte hier in nahezu alle Räume und das war wahnsinnig interessant. Uns hat Cleveland sehr gut gefallen. Ohio im Ganzen war sehr schön und total „unser“ Staat! Nun, da wir wieder weiter mussten, wollten wir dann noch, auf dem Weg nach Toledo die Sehenswürdigkeiten besuchen, die Hugh uns empfohlen hatte. Auf der Fahrt nach Cleveland waren wir zwar schon in Mansfield gewesen, die berühmte Reformatory hatten wir aber nicht gefunden… Bevor wir aber dahin fuhren, ging es erst noch nach Kidron zu Lehman’s Lehman’s ist ein Laden, der einfach Alles rund um Haus, Hof und Haushalt anhbietet. Ausserdem bekommt man dort Produkte die von Amish4 People hergestellt wurden. Natürlich habe ich dort reichlich eingekauft. Basecaps, Tassen, Gürtel, Kochlöffel und allerhand anderes Zeugs. Steht ja schließlich unser Name drauf! Nun aber nach Mansfield! Dem Schauplatz einiger guter Hollywood-Filme u. mit Sylvester Stallone, Harrison Ford, Morgan Freeman und Tim Robbins. Die Filme „Tango & Cash“, „Air Force One“ und „Die Verurteilten“ wurden hier gedreht. Nun aber ein paar Fotos. Man muss sich vorstellen, dass bis in die 1990er Jahre dort noch Gefangene einsaßen! Unglaublich! Und dann kamen wir nach Toledo. Zuerst fanden wir es ja noch ganz nett und sicher ist es das auch, wenn man mehr Zeit hat, um das heraus zu finden. Aber es war schon spät, wir hatten nur eine Nnacht hier und Hunger! Also wollten wir im Hotel einchecken, kurz die Hände waschen und dann ein Restaurant suchen. Aber es kam alles ganz anders. Dieses Hotel bot nur Valet-Parking, das bedeutet, man muss sein Auto am Eingang abgeben und es sich holen lassen, wenn man es braucht. Das war uns zu mühsam, also wollten wir dann zu Fuß ein nettes Restaurant suchen. Aber das war keine gute Idee. Es gab nix. Hochgeklappte Bürgersteige. Wenn überhaupt Menschen, dann dunkle Gestalten und kein Geschäft, in dem man ein Sandwich oder ´ne Tüte Chips hätte kaufen können. Also mussten wir uns an unserer Packung Oreo-Keksen festhalten. Am nächsten Morgen erwartete uns dann noch eine Überraschung, die uns Toledo wohl für immer in unangehmer Erinnerung behalten lässt. Als wir abends unseren Voucher zum einchecken vorlegten, war alles in Ordnung, aber am Morgen schob man uns unter der Tür eine Rechnung durch, die natürlich der Kreditkarte berechnet werden würde. Da wir das Gleiche schon in dem Hotel in Indianapolis hatten, waren wir bis dahin noch gelassen. An der Rezeption darauf angesprochen, wollte man uns aber nicht, wie wir es eigentlich erwarteten, den Betrag gutschreiben und sich mit dem Reiseveranstalter in Verbindung setzen. Das müssten wir schon selber machen, hieß es! Also versuchte ich, das Reisebüro in Deutschland anzurufen. Die Telefonnummer vom Reiseveranstalter stand natürlich nicht auf dem Voucher und ohne Internetzugang war sie nicht zu ermitteln. Dazu hätten wir aber erst wieder einchecken müssen. Andreas versuchte weiter mit der Dame am Front-Desk das Problem zu klären, während ich niemanden ans Telefon bekam. Also fuhren wir erstmal frühstücken. Das Frühstück im Hotel war uns vergangen! Danach erreichte ich das Reisebüro und man kümmerte sich. Das Hin- und Her dauerte aber noch mehrere Tage, etliche eMails und ein paar Warteschleifen-Roaming-Minuten mit Deutschland. Auf die Mobilfunkrechnung bin ich gespannt! Jedenfalls kann man sich unsere Laune an dem Morgen vorstellen. Hungrig ins Bett gegangen, hatten wir uns eigentlich auf ein gutes Frühstück gefreut und wollten uns dann frohen Mutes nach Detroit begeben. Genauer nach Dearborn bei Detroit im Bundesstaat Michigan. Hier steht das Henry Ford Museum mit wieder extrem vielen Exponaten. Henry Ford hat nicht nur Autos gebaut, sondern überhaupt die Industrialisierung voran gebracht. In diesem Museum stehen ausserdem die Autos diverser US-Präsidenten, auch das, in dem JFK erschossen wurde. Fotografiert haben wir natürlich auch: Jaja, ich weiß! Wir sind eben keine Strandhocker sondern Museumsgänger. Aber, es kommt noch mehr! Keine Bange. Unser eigentiches Ziel an diesem Tag hieß Grand Rapids. In Grand Rapids hatten wir wieder 2 Nächte. Und 2 Nächte heißt wieder ein ganzer Tag, also nicht hetzen. Das ist viel entspannter als gleich weiter zu müssen. Von Zielpunkt zu Zielpunkt sind es in Amerika ja immer gleich einige Stunden Autofahrt. Aber Autofahren in den USA ist absolut nicht zu vergleichen mit Deutschland. Wer in Amerika Auto gefahren ist, möchte am liebsten nicht mehr in Deutschland fahren… Alle fahren viel entspannter und niemand hetzt, drängelt oder hupt. Auch die geführchteten Kreuzungen mit 4 Stopschildern sind erstaunlich praktisch und funktionieren völlig unkompliziert! Hier in Deutschland würde so eine Regelung im Chaos enden. Da sind sich Alle einig! Nun aber stellte sich die Frage, was tun wir in Grand Rapids. Das Wetter war sehr warm und feucht. Regen war angekündigt, bei über 30°C. Gut, wieder ein Museum! Das Gilmore Car Museum war ganz in der Nähe. Was es dort zu sehen gibt, übertrifft das Henry Ford Museum bei weitem: Der Rahmen dieses Buches würde nicht reichen um alle Autos hier zu zeigen. Wir haben darauf verzichtet jedes einzelne zu fotografieren. Also zeige ich nur eine Auswahl: Die Geschichte zu der Hercules ist besonders erwähnenswert, wie wir finden. Der Besitzer hatte sich das Motorrad gekauft und es vor seiner Frau versteckt. Erst nach seinem Tod wurde die Maschine im Keller des Hauses gefunden mit dem Kilometerstand ab Werksauslieferung. Also Alt aber im Prinzip Neu! Ich frage mich immer, was das für Ehefrauen sein müssen, vor denen die armen Männer ihr Hobby verstecken müssen. Was für ein unzufriedenes Leben muss das sein? Der Tag war viel zu kurz um in Hickory Corners, so heißt der Ort, wo das Gilmore Car Museum ist, alles sehen zu können und auch noch in Grand Rapids das Public Museum einigermaßen ungestresst zu sehen. Dort wollte ich aber in jedem Fall noch hin, denn mich interessiert der US Bürgerkrieg, amerikanische Geschichte und das Leben in den USA mehr als Autos. In dem Museum in Grand Rapids hatten sie einen ganzen Straßenzug aus der Zeit um 1900 nachgebaut, mitsamt eines Deutschen Büchsenmachers. Überhaupt sind wir im Lauf unserer Reise auf viele deutsche Namen und Stadtteile gestoßen. Ausserdem, und das betrachten wir als großes Kompliment, sind wir relativ häufig nach dem Weg oder um Hilfe angesprochen worden, ob wir hier leben würden und das der richtige Weg oder Zug wäre. Scheinbar hatten wir unser Aussehen, Verhalten und auch unsere Sprache untereinander in der Öffentlichkeit so gut angepasst, dass man uns wirklich für Amerikaner halten konnte. Und auch sehr schön war, wenn wir sagten, wir kämen aus Deutschland und wären nur im Urlaub hier, erzählten uns die Leute sie hätten deutsche Vorfahren, sagten uns, welche Deutschen Worte sie kennen oder wo sie in Deutschland während ihrer Militärzeit stationiert waren. Und immer waren alle Leute super nett und freundlich! Nie war auch nur einer genervt, ungehalten oder gar unfreundlich. Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Chicago im Bundesstaat Illinois, wo unsere Reise ja begonnen hatte. Genauer in Schaumburg! Ein paar Schnappschüsse von der Fahrt. Die Route ist auf der Karte oben zu sehen. Dann endlich wieder (oder eher leider schon wieder) Chicago in Sicht und diesmal schien die Sonne: Der Verkehr war ja ziemlich krass, wie erwartet. Es war Rush-Hour, also Feierabend-Verkehr und es stand der Feiertag unmittelbar bevor. Für viele Familien ist so ein langes Wochenende ein Urlaub und die meisten Leute verreisen, wenn der Montag auch noch frei ist. In diesem Jahr war der 4. Juli ein Montag. Aber es gilt in den USA, wenn ein Feiertag an einem Wochenende ist, ist der Montag frei. Die meisten US-Feiertage liegen aber ohnehin am soundsovielten Montag eines Monats, eben damit man ein langes Wochenende hat. Eine tolle Sache, oder? Das Hotel in Schaumburg kannten wir schon. Es hatte uns in der ersten Nacht in den USA dort gut gefallen. Nun hatten wir noch etwas Zeit und ich wollte schon immer mal zu Cabelas. Das ist eine Kaufhauskette, die nur Jagdausrüstung führt, so wie Frankonia in Deutschland. Denn auch im Urlaub lässt einen die Arbeit nicht los. DAS musste auch Andreas gleich feststellen. Sein Arbeitgeber (Wichmann) hat dort gleich eine eigene Straße, siehe Bild! Und bei Cabelas erlebten wir eine Überraschung: Das war ein Museum und kein Laden! Toll! Guck mal Chef, so sollten wir auch umbauen J Die nächsten beiden ganzen Tage waren für Chicago geplant. Wir wollten so viel sehen. Wer je in Chicago war wird lachen, wenn man sagt, man hat 2 Tage geplant. Jetzt wissen wir das auch! Aber am wichtigsten waren uns das Field Museum, das Museum of Science und Industry sowie das Navy Pier und die berühmte Buckingham Fountain. Das Aquarium hatten wir nur so als „Vielleicht noch“ im Kopf gehabt. Wir waren nichtmal mehr am Navy Pier! Zunächst mussten wir aber mal mit dem Auto zur Cumberland Station fahren. Andreas hatte schon ermittelt, dass das ein Park & Ride Parkhaus war, von wo aus man mit der cta-Bahn, der sogenannten „L“ in die Stadt kam. Mit einem 3-Tage-Pass ging das ganz gut, weil wir den am nächsten Tag nutzen wollten und gegebenen falls noch am darauf folgenden Tag hätten nutzen können, denn der Flug ging erst nach 7 Uhr abends. Um ehrlich zu sein, ist das System der öffentlichen Verkehrsmittel in Chicago sehr gut gelöst und einfach zu verstehen. Nur schwindelfrei muss man sein! Da waren wir nun, Inmitten Chicago. Ein bisschen verunsichert aber ganz so, als waren wir schon oft dort. Als erstes das Field Museum. Es war uns am Wichtigsten und wir waren nun schon am Museums Campus. Auf dieses Foto habe ich Jahrelang gewartet! Sue, der größte je gefundene und nahezu vollständig erhaltene T-Rex und ich. Das Museum hat natürlich wieder viel viel mehr zu sehen, als nur Dinosaurier! Viel mehr! Und wieder hat man kaum Zeit und Kraft, sich alles anzusehen. In deutschen Museen braucht man vielleicht 2-3, manchmal 4 Stunden. In Amerikanischen kann man ruhig mal 2 Tage nacheinander gehen. Ich zeig Euch lieber ein bisschen mehr von Chicago, einverstanden? Am nächsten Tag stand uns dann noch ein ganz besonderes Abenteuer bevor. Diesmal sind wir wieder mit der „L“ gefahren und dann umgestiegen in eine Linie, die nach ziemlich weit ausserhalb fuhr, um zum Museum of Sciense & Industry zu gelangen. Je weiter draußen das war, desto unwohler wurde es uns. Es war ein von Farbigen bewohntes Viertel, wo wir ausstiegen um dann zu Fuß weiter zu gehen. Und es war ein ganz akorater Fußmarsch, den Andreas sich auf der Karte angesehen hatte und mit dem Handy navigieren wollte. Und dann: Kein GPS Signal! Bingo. Überall Farbige im Park beim Grillen, es war ja der 4te Juli, und wir hatten uns verlaufen, weil das Sattelitensignal einfach nicht kam. Die Sonne sengte gnadenlos auf uns herab. Gott sei Dank hat Andreas ein wirklich gutes Gedächtnis und fand auch ohne Navi den Weg aus der Erinnerung an Google Maps! Das Gebäude tauchte schliesslich auf. Bestimmt wieder so ein riesen Museum mit 1000 Exponaten zum gucken. Das dauert Stunden und ich will unbedingt noch zum Navy Pier. Dort soll es einen Briefmarken-Automaten geben, der als Wechselgeld 1-Dollar-Münzen ausspuckt. Und die sind sehr selten und echt schwer zu bekommen! Wir bekamen tolle Dinge zu sehen. „Von Hagens“ Austellung „Body Worlds“ und viel Technisches, sowie eine riesen Modellanlage die Chicago darstellte.Aber es war hier, wider erwarten nicht so, dass wir uns den ganzen Tag hätten aufhalten wollen oder können. Nur, wollten wir auch nicht wirklich den weiten Weg zu Fuß zurück durch diese merkwürdige Gegend zur Hochbahnstation gehen. Auf dem Weg zum Museum waren wir aber an einer Metra Station vorbei gekommen. Das ist die Chicagoer Regionalbahn. Wir hatten sie ursprünglich nicht in Erwägung gezogen, weil sie am Wochenende und an Feiertagen nur alle 1,5-2 Stunden fährt. Aber lieber am Bahnsteig dort warten, als wieder zurück laufen... Am Bahnsteig bezahlte ich die Fahrkarten mit $5 Scheinen. Und was bekam ich als Wechselgeld? Richtig: 4 wunderschöne, glänzende 1$ Münzen! WOW! Mit Einer wäre ich schon zufrieden gewesen. Jetzt hatte ich gleich Vier! Mein Tag war gerettet. Nun war ich glücklich! Am Bahnsteig wurden wir von 2 Damen angesprochen: „Excuse me. Do you live here? Is this the right train to Down Town?“ Das wiederum hat Andreas glücklich gemacht. Er kann es nicht leiden, als Tourist aufzufallen. Sind wir also nicht und vielleicht war es auch das, was uns vor einer unangenehmen Begegnung in dem Viertel bewahrt hatte. Wer weiß? Und dann war er auch schon da: Der Abreisetag! Schade! Wir wären beide gern noch ein Weilchen geblieben. 2 Wochen sind sowieso VIEL zu kurz, Chef!!! Aber ohne Moos nix los, also geht es nach Hause! Nützt ja nix! Montag müssen wir wieder zur Arbeit. Bis dahin hatten wir nun aber doch noch einige Stunden. Also morgens nach dem Duschen erstmal in Ruhe zum Frühstück, dann beide Koffer neu packen, wiegen, wieder auspacken und nochmal von vorne! Es soll ja alles mit und Übergewicht wollten wir dann nicht so gern bezahlen. Beide Koffer hatten am Ende knapp 22kg und 23kg hätten sie gedurft. Gut gemacht! Jetzt konnten wir noch in die Woodfield Mall fahren, die nun wirklich genau gegenüber des Hotels auf der anderen Seite liegt und eine der Größten der USA ist. Ein paar Einkäufe würde ich noch in mein Handgepäck quetschen können. Und das konnte ich auch… Nun aber schnell nach Hause, bevor das Geld ganz aus geht! Prost, Andi! Die Route: am Ende dann doch etwa 1980 Meilen (ca. 3187 km). Die Karte spiegelt ungefähr unsere Tour wider. Einige Strecken sind wir doppelt gefahren oder auch nur ungefähr, weil ich nicht mehr genau die einzelnen Ortsnamen zusammen bekomme, die wir durchfahren haben. Erklärung: 1) Chat, Chatroom, chatten 2) 4. July 3) 4) Mall Amish Leute Internetplattform auf der man sich in Echtzeit schriftlich austauschen kann und eben die Tätigkeit dies zu tun. Nationalfeiertag / Unabhängigkeitstag / Independence Day. Einer der höchsten Feiertage in den USA, wenn nicht der Höchste! riesige Einkaufscenter Die Amischen sind eine täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft. Sie haben ihre Wurzeln in der reformatorischen Täuferbewegung Mitteleuropas. Im Jahre 1693 spalteten sich die Amischen von der Gruppe der Mennoniten ab. Im Jahr 2010 lebten sie in 28 Staaten der Vereinigten Staaten sowie im kanadischen Ontario in 427 Siedlungen und 1826 Gemeindedistrikten. Amische führen ein stark im Agrarbereich verwurzeltes Leben und sind bekannt dafür, dass sie viele Seiten des technischen Fortschritts ablehnen und Neuerungen nur nach sorgfältiger Überlegung akzeptieren. Die Amischen legen großen Wert auf eine heterosexuelle Familie mit klar vorgegebenen Geschlechtsrollen, Gemeinschaft und Abgeschiedenheit von der Außenwelt. Wie andere täuferische Kirchen praktizieren die Amischen ausschließlich die Bekenntnistau und lehnen entsprechend der Bergpredigt Gewalt und das Schwören von Eiden ab. Sie stammen überwiegend von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern ab und sprechen untereinander meist Pennsylvaniadeutsch. Quelle: Wikipedia.org ©Daniela und Andreas Lehmann, Braunschweig 2011