Dr. Markus Frick
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Orphan Drugs: Preisregulierung & Nutzenbewertung 10. IGES Innovationskongress: „Seltene Helden“ am 17.10.2013 Dr. Markus Frick Seite 1 Orphan Drugs: Anreiz, Therapien für seltene Erkrankungen zu entwickeln www.wikipedia.de; Zugriff 15.10.2013 Seite 2 Verordnung (EG) Nr. 141/2000 des EU-Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 1999 über Arzneimittel für seltene Leiden © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Gesetze zur Förderung der Entwicklung von AM für seltene Krankheiten 1983 1991 1993 1998 2000 USA Singapur Japan Australien EU USA: Orphan Drug Act Japan: Orphan Drug Regulation Singapur: Orphan Drugs Exemption to the Medicines Act Seite 3 Australien: Orphan Drug Policy © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 EU: EG-Verordnung 141/2000 zu Arzneimitteln gegen seltene Leiden Wer entwickelt Orphan Drugs und bringt sie zur Zulassung? 566 7 235 0 67 Quelle: vfa-Recherche, August 2013; Sonstige: akademische Einrichtungen, Einzelpersonen o.a. KMU gemäß Register der EMA (http://fmapps.emea.europa.eu/SME/reg_companies.php) Seite 4 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Seltene Erkrankungen und Orphan Drugs: Heterogene Erkrankungen & Charakteristika 101 Wirkstoffe* gegen 107 Erkrankungen 6,5% 6,5% 5000-8000 rare diseases [EU 2009] Schätzungen bis 17.000 7,5% Onkologie Sonstige 45,8% 13,1% Stoffwechsel 20,6% Orphanet Berichtsreihe 2013 www.orpha.net; access 10.10.2013 Seite 5 Quelle: vfa, Stand September 2013; * einschl. 31 Wirkstoffe, deren Orphan-Status erloschen ist © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Alle AM-Typen sollten ihre F&E-Kosten decken Anzahl Patienten „Volkskrankheit“ Beispiel Diabetes: Insulin 830 Mio. DDD in 2012 Onkologie Orphan Drug Beispiel Mucopolysaccharidose: Laronidase & Algulkosidase 9000 DDD Dauer der AM-Gabe Seite 6 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 F&E-Kosten Orphan Drugs: Nur geringer Anteil der GKV-Arzneimittelkosten Anteil am GKV-AM-Budget: 2,6 % Anteil: 1,8 % Anteil: 1 % Seite 7 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Orphan Drugs: Ein politisches Thema Seite 8 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Orphans: Eine Reihe von Mythen Der Status als Orphan sei privilegiert, ihr Zusatznutzen sei lediglich eine gesetzliche „Nutzenfiktion“ Orphan Drugs hätten große ökonomische Bedeutung Firmen wären versucht, den Orphan-Status durch „Slicing“ häufiger Erkrankungen zu erreichen. Auch daraus leite sich eine enge Verknüpfung der Themen Orphan Drugs und individualisierter Medizin ab Der Orphan-Status könne genutzt werden, um das AMNOG zu umgehen Seite 9 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Der Orphan-Status erfordert einen nachgewiesenen Zusatznutzen Seltene Erkrankung: Prävalenz 5/10.000 (ggfls. mehr) UND Schwere Erkrankung: lebensbedrohend oder chronische Invalidität UND Zusatznutzen: Nutzen bei bislang fehlender zufriedenstellender Behandlungsoption oder „Erheblicher“ Nutzen gegenüber bestehender Behandlungsoption Verordnung (EG) Nr. 141/2000 des EU-Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 1999 über Arzneimittel für seltene Leiden Seite 10 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Orphan-Status entsteht nicht durch Slicing EMA/COMP/15893/2009 Krankheit B Krankheit A < 5/10.000 Teilkrankheit B Orphan-Status möglich Seite 11 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 > 5/10.000 < 5/10.000 Orphan-Status ausgeschlossen! Sonderfall: Orphan-Status für mehrere SE Getrennte seltene Krankheiten: Doppelter Orphanstatus möglich Krankheit A Krankheit B < 5/10.000 Zugelassene Orphan Drugs in der EU Orphan-Drugs-Status bei zwei Erkrankungen Orphan-Drug-Status bei einer Erkrankung n = 63 Stand 10.10.2013 Seite 12 Brentuximab vedotin • HD(56.000) • NHL anapl. großzell.(10.100) Dasatinib • ALL (36.500) • CML (45.000) Ponatinib • ALL (50.000) • CML (40.000) Sorafenib • Leberzellkrebs (51.000) • Nierenzellkrebs (201.000) Trabectedin • Eierstockkrebs (121.000) • Weichteilsarkom (121.000 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Orphan Drugs & Individualisierte Medizin: Zwei Paar Schuhe Orphan Drugs n = 69 Individualisierte AM Bosutinib Brentuximab vedotin Dasatinib Everolimus Mercaptopurin Nilotinib Ponatinib Ivacaftor Lomitapid n = 34 n=9 Onkologika Seite 13 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Nicht-Onkologika Erstattung Innovativer Arzneimittel: AMNOG ZN = Zusatznutzen FB = Festbetrag = Gemeinsamer Bundesausschuss = GKV-Spitzenverband Schiedsstelle Dossier Zusatznutzen ? Ja Verhandlung Erstattungsbetrag & Unternehmen optional Nein Festbetrag möglich ? Schiedsstelle Ja Mengenbegr. (z.B. Quoten) Verhandlung & Unternehmen Festbetrag Beschluss Nein Ausbietung Seite 14 6 Mon. © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 12 Mon. Erstattung von Orphan Drugs: AMNOG ZN = Zusatznutzen FB = Festbetrag = Gemeinsamer Bundesausschuss = GKV-Spitzenverband Schiedsstelle Zusatznutzen ? Dossier Ja Verhandlung & Unternehmen optional Erstattungsbetrag Mengenbegr. (z.B. Quoten) Nein Schiedsstelle Ja Verhandlung Festbetrag möglich ? & Unternehmen Festbetrag Beschluss Nein Ausbietung Seite 15 6 Mon. © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 12 Mon. Gleich beim ersten Fall wollte das IQWiG einem OD den Zusatznutzen absprechen Seite 16 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Orphan Drugs: Keine „Umgehung“ des AMNOG Alle Orphan Drugs müssen bereits heute durchs AMNOG: Dossier G-BA Für Orphan Drugs ausgeschlossen, da ZN durch Zulassung belegt* Erheblicher Zusatznutzen Beträchtlicher Zusatznutzen Geringer Zusatznutzen Nicht quantifizierbarer ZN GKV-SV und pU Erstattungsbetrag Kein Zusatznutzen Geringerer Zusatznutzen Nutzenbewertung Verhandlung Ausnahmeregelung: Ab einem GKV-Umsatz von 50 Mio.€/12 Monate erfolgt eine Neubewertung des Zusatznutzens durch den G-BA. Seite 17 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 ZN: Nicht qualifizieren aber quantifizieren? Für Arzneimittel, (…) für seltene Leiden zugelassen sind, gilt der medizinische Zusatznutzen durch die Zulassung als belegt; Nachweise nach Satz 3 Nummer 2 und 3 müssen nicht vorgelegt werden. 1. zugelassene Anwendungsgebiete, 2. medizinischer Nutzen, 3. medizinischer Zusatznutzen im Verhältnis zur zweckmäßigen Vergleichstherapie, 4. Anzahl der Patienten und Patientengruppen, für die ein therapeutisch bedeutsamer ZN besteht, 5. Kosten der Therapie für die gesetzliche Krankenversicherung, 6. Anforderung an eine qualitätsgesicherte Anwendung. ? § 35a SGB V Der medizinische Zusatznutzen nach § 35a Absatz 1 Satz 3 Nummer 2 und 3 SGB V gilt durch die Zulassung als belegt; Nachweise gemäß § 5 Absatz 1 bis 6 müssen nicht vorgelegt werden. § 5 Absatz 7 bleibt hiervon unberührt; das Ausmaß des Zusatznutzens ist für die Anzahl der Patienten und Patientengruppen, für die ein therapeutisch bedeutsamer Zusatznutzen besteht, nachzuweisen. VerfO Kap 5 § 12 Seite 18 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Bewertungsergebnisse Orphan Drugs (n=15) Zusatznutzen ja/nein: 7 Wirkstoffe Zusatznutzen-Kategorien: 7 Wirkstoffe 0% 14% 29% 100% 57% Zusatznutzen-Kategorien: 10 Subgruppen 0% 10% 40% 50% Stand 04.10.2013 Seite 19 Erheblicher ZN Beträchtlicher ZN Geringer ZN Nicht quantifizierbar ZN nicht belegt © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Bewertungsergebnisse Orphan Drugs (n=15) Zusatznutzen ja/nein: 7 Wirkstoffe Zusatznutzen-Kategorien: 7 Wirkstoffe 0% 14% Non-Orphans 29% Zusatznutzen ja/nein: Zusatznutzen-Kategorien: 47 Wirkstoffe 47 Wirkstoffe 100% 57% 19% 45% 45% 55% 32% Zusatznutzen-Kategorien: 10 Subgruppen 4% 0% Zusatznutzen-Kategorien: 92 Subgruppen 10% 40% 10% 20% Stand 04.10.2013 66% 50% 4% Erheblicher ZN Beträchtlicher ZN Geringer ZN Nicht quantifizierbar ZN nicht belegt Seite 20 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 0 * OHNE Pitavastatin, Azilsartan ** OHNE Bromfenac, Regadenoson, Pasireotid, Tafamidis, Tegafur/Gimeracil/Oteracil, Ivacaftor, Ruxolitinib, Decitabin, Brentuximab vedotin, Linagliptin (mit Insulin) Ticagrelor Bromfenac Boceprevir Pirfenidon Abirateron Cabazitaxel Fingolimod Regadenoson Telaprevir Eribulin Collagenase Aliskiren/Amlodipin Retigabin Apixaban Tafamidis Cannabis S. Belatacept Emtricitabin+ Rilpivirin Belimumab Fampridin Ipilimumab Vemurafenib Pasireotid Tegafur/Gimeracil/Otera… Ivacaftor Linagliptin Perampanel Ruxolitinib Aclidinium bromid Axitinib Decitabin Crizotinib Saxagliptin/Metformin Brentuximab vedotin Pixantron Linagliptin (n AWG) Dapagliflozin Aflibercept (bei AMD) Apixaban Ingenolmebutat Fidaxomicin Abirateronacetat Aflibercept (mCRC) Lixisenatid Vandetanib Saxagliptin/Metformin Colestilan Pertuzumab Saxagliptin Vildagliptin Vildagliptin/Metformin Sitagliptin Sitagliptin/Metformin Subgruppenbildung bei IQWiG und G-BA Subgruppen nach: IQWiG** Seite 21 G-BA-Beschluss in chronologischer Reihenfolge Anzahl 12 10 8 6 Alter 12 J Alter > 12J © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 NHL anapl. HD refr. CD30+ nach ASZT ASZT nicht möglich 4 2 Stand 15.10.2013, 54* Wirkstoffe Aussageklassierung & Konditionale Beschlüsse G-BA: Klassierung der Aussagesicherheit G-BA: Befristung unter Auflagen Subgruppen 70 [n] 61 60 14 (26%) 50 40 60 % 30 20 10 7 (13 %) 40 (61%) Orphans 14 14 % 16 16 % 11 11 % 0 Beleg Beleg Hinweis Hinweis Anhaltspunkt keinKein Zusatznutzen Anhaltspunkt Beleg Aussagesicherheit Non-Orphans unbefristet Orphan Drugs unbefristet befristet (nur Non-Orphans) Stand 15.10.2013 Seite 22 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Zulassungen für Medikamente1 gegen seltene Krankheiten in der EU: Seit 2009 kein Anstieg Seltene Krankheiten betreffen nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen in der EU 15 Ab 2000 europäische OrphanDrug-Verordnung in Kraft 13 12 10 9 9 8 8 7 6 6 5 4 3 3 5 4 3 1 0 1 1 0 Stand: September 2013; Anmerkung: Diagramm umfasst auch Medikamente, die inzwischen keinen Orphan Drug-Status mehr haben oder vom Markt genommen worden sind 1 einige dieser Medikamente sind für die Therapie mehrerer seltener Krankheiten zugelassen 2 Prognose 2013 Seite 23 22 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 5 6 Anteil der Orphan Drugs im AMNOG: Kein Anstieg erkennbar Abgeschlossene Verfahren (n = 54) Alle Verfahren (n = 76) Orphans 12 % Orphans 13 % Nicht-Orphan-AM 87 % Seite 24 Nicht-Orphan-AM 88 % © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 AMNOG: Bedeutung von Orphan Drugs marginal Beschlüsse: Wirkstoffe Orphans 13 % Beschlüsse: Zielpopulation Orphans 0,05% Pirfenidon (n=6000) Tafamidis Meglumin (n=40-104) Pasireotid (n=160-360) Ivacaftor (n=170) Ruxolitinib (n=1600) NonOrphans 78 % Seite 25 Non Orphans 99,95% Decitabin (n=300-780) Brentuximab vedotin (n=75-420) Non Orphans Wirkstoff Indikation Beschluss Pirfenidon Idiopathische pulmonale Fibrose 15.03.2012 Tafamidis Meglumin Amyloidose 07.06.2012 Pasireotid Morbus Cushing 06.12.2012 Ivacaftor Mukoviszidose mit G551D-Mutation 07.02.2013 Ruxolitinib Myelofibrosen 07.03.2013 Decitabin Akute myeloische Leukämie 02.05.2013 Brentuximab vedotin Hodgkin-Lymphome 16.05.2013 Bosutinib Chronische myeloische Leukämie 17.10.2013 Ponatinib Lymphoblastische/ myeloische Leukämie Jan 2013 Pomalidomid Multiples Myelom Feb 2013 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Stand:11.10.2013 Orphan Drugs: Spezifika der Studiendesigns SUMMARY AND CONCLUSIONS EMEA-GL on Clinical Trials in Small Populations (gekürzt) There are no special methods for designing, carrying out or analysing clinical trials in small populations. There are, however approaches to increase the efficiency of clinical trials. The need for statistical efficiency should be weighed against the need for clinically relevant/interpretable results; the latter being the most important. […] In situations where obtaining controlled evidence on the efficacy and safety of a new treatment is not possible, the regulatory assessment may accept different approaches if they ensure that the patients’ interests are protected. […] Surrogate endpoints may be acceptable but need to be fully justified. Their relation to clinical efficacy must be clear so that the balance of risks and benefits can be evaluated. […] Patient registers may supply important information on the natural course of disease and may help in the assessment of effectiveness and safety. Furthermore, such registers can be used as a source for historical controls. EMEA-GL on Clinical Trials in Small Populations: Summary (Auszüge) Seite 26 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Aufschlagmodell (für Orphans) ungeeignet http://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/arzneimittel/rabatt_verhandlungen_nach_amnog/fragen_und_antworten_amnog/sb_rabatt_verhandlungen_fragen_und_antworten.jsp Zugriff 04.09.2013 Seite 27 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Das Aufschlagmodell des GKV-SV ist für die Preisbildung ungeeignet Die Schiedsstelle folgt der Interpretation des GKV-SV, die ZVT diene nicht nur als Nutzenreferenz, sondern gleichzeitig als Basis der Preisbildung! Potenzieller Fehlanreiz bei Auswahl (EbM) Abgeschriebene Altsubstanz als Preisreferenz Inkonsistenz (z. B. Solisten, Orphan Drugs) Fehlincentivierung: Fortschritt in „generischen“ AWG Abschlag Natl. Preisreferenz Aufschlag Zusatznutzen Jahreskosten ZVT ZVT Jahreskosten Listenpreis Intl. Preisreferenz ? Schiedsspruch Cannabis Sativa 14.03.2013 Seite 28 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Zulassungsbehörden und HTA Nature Reviews - Drug Discovery April 2010 Seite 29 Eichler (EMA), 2010 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013 Orphans: Reality-Check Der Status als Orphan sei privilegiert, ihr Zusatznutzen sei lediglich eine gesetzliche „Nutzenfiktion“: Nachgewiesener Zusatznutzen ist Voraussetzung für Orphan-Status Orphan Drugs hätten große ökonomische Bedeutung: Orphans selbstverständlich hochpreisig; Budgetary Impact 2,6 % Firmen wären versucht, den Orphan Status durch „slicing“ häufiger Erkrankungen zu erreichen. Auch daraus leite sich eine enge Verknüpfung der Themen Orphan Drugs und Individualisierte Medizin ab: Das „Slicing“ größerer Erkrankungen in „OrphanSubindikationen“ wird durch die EMA gezielt ausgeschlossen Der Orphan-Status könne genutzt werden, um das AMNOG zu umgehen: Orphan Drugs müssen seit dem 01.01.2011 wie alle anderen neuen Wirkstoffe durch das AMNOG. Eine Zunahme der Orphan-Zulassungen ist nicht erkennbar Seite 30 © vfa | Orphans: Preisregulierung & Nutzenbewertung | 17. Oktober 2013