Deutsche Übersetzung des Nominierungsformulars

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Deutsche Übersetzung des Nominierungsformulars
Nominierungsantrag für die Aufnahme in die Repräsentative Liste des immateriellen
Kulturerbes der Menschheit im Jahr 2009 (4. Sitzung des Zwischenstaatlichen Ausschusses zur
Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, Abu Dhabi, Vereinte Arabische Emirate 28.9. - 2.10.2009)
A. VERTRAGSSTAAT: Spanien
B. NAME DES NOMINIERTEN ELEMENTS: Wassergerichtshöfe der spanischen
Mittelmeerküste: Der Rat der Weisen Männer in der Region Murcia und das
Wassertribunal von Valencia
C. BETROFFENE GEMEINSCHAFT(EN), GRUPPE(N), ODER – FALLS ZUTREFFEND
– EINZELPERSON(EN):
Der Rat der Weisen Männer (Consejo de Hombres Buenos): Bewässerungsgemeinschaft des
Rats der Grundbesitzer der Anbaugebiete von Murcia.
Wassertribunal: Bewässerungsgemeinschaft der Kanäle Quart, Benager-Faitanar, Tormos,
Mislata, Mestalla, Favara, Rascanya, Rovella und Xirivella.
D. KURZBESCHREIBUNG DES NOMINIERTEN ELEMENTS:
Der Rat der Weisen Männer und das Wassertribunal sind traditionell die rechtsprechenden
Organe der Bewässerungsgemeinschaften der Anbaugebiete von Murcia und Valencia (der
Huerta de Murcia und der Vega de Valencia). Das Gericht setzt sich aus Bauern zusammen,
die von den Betreibern der Bewässerungskanäle selbstständig und demokratisch gewählt
werden. Beide Gerichte entscheiden mündlich, zeitnah, öffentlich und unparteiisch über
Streitigkeiten um die Bewässerung. Die Beschlüsse beider Gerichtshöfe werden im
Allgemeinen akzeptiert; vor allem weil ihnen Autorität zugeschrieben und Respekt
entgegengebracht wird, der auf transparenten und fairen Verfahren sowie den Bauernrichtern
beruht, die von ihren Kollegen als gerechte Personen mit Fachwissen über die Nutzung und
die typischen Bräuche traditioneller Bewässerungslandwirtschaft sowie deren
zugrundeliegenden natürlichen Gegebenheiten angesehen werden. Der anerkannte Beitrag der
Wassergerichte zur Erhaltung der riesigen komplexen Bewässerungssysteme von Murcia und
Valencia, die während der andalusischen Epoche (von 900 bis 1300 n. Chr.) von
Bewässerungsgemeinschaften erbaut wurden, begründet sich zum Einen in ihrem Fortbestand
über mehrere Jahrtausende und zum anderen ihrer heutigen Integration in das spanische
Justizwesen mit den gleichen Garantien und rechtlichen Verbindlichkeiten jedes anderen
Zivilgerichts. Seit ihrer Gründungszeit bis in die heutige Zeit beruhen die
Bewässerungsgemeinschaften auf den Prinzipien der Autonomie, Kooperation, Transparenz,
gegenseitigen Unterstützung und Respekt. Sie wurden seit jeher durch den gemeinsamen
Zugang, die reibungslose Verwaltung und nachhaltige Nutzung der knappen gemeinsamen
Ressource Wasser zusammengehalten.
1. BEZEICHNUNG DES ELEMENTS
1.a. NAME DES ELEMENTS:
Wassergerichtshöfe der spanischen Mittelmeerküste: Der Rat der Weisen Männer in der
Region Murcia und das Wassertribunal von Valencia.
1.b. ANDERE NAMEN DES ELEMENTS, FALLS VORHANDEN:
Consejo de Hombres Buenos de la Huerta de Murcia (Kastilisch)
Tribunal de las Aguas de la Vega de Valencia (Kastilisch)
Tribunal de les Aigües de la Vega de Valencia (Valencianisch)
1.c. IDENTIFIKATION DER BETROFFENEN GEMEINSCHAFT(EN), GRUPPE(N),
ODER – FALLS ZUTREFFEND – EINZELPERSON(EN) UND DEREN
LOKALISIERUNG:
Der Rat der Weisen Männer besteht aus sieben Mitgliedern, die auch dem Rat der
Grundbesitzer der Anbaugebiete von Murcia (Junta de Hacendados de la Huerta de Murcia)
angehören. Das Gericht setzt sich aus einem Präsidenten und einem Sekretär, die im Rat der
Grundbesitzer jeweils die gleiche Funktion innehaben, zwei Vermittlern für Anlieger des
Aljufía-Hauptkanals, zwei Vermittlern für Anlieger des Alquibla-Hauptkanals (auch BarrerasHauptkanal genannt) und einem Vermittler für die Anlieger des Churra la Nueva-Kanals
zusammen.
Der Rat hat zwei ständige Mitglieder, den Präsidenten und den Sekretär, sowie fünf
Vermittler, die jedes Jahr neu gewählt werden. Dies ermöglicht eine häufige Neubesetzung
der Positionen und eine kollektive Verteilung von Zuständigkeiten. Der Rat der Grundbesitzer
besteht aus 23.313 Bauern, die sich auf 74 Anwesen, die an den vom Fluss Segura gespeisten
Bewässerungskanälen liegen, verteilen. Die Aufgaben des Rats beinhalten die Verwaltung
und die proportionale Verteilung des Wassers unter den Bauern unter Berücksichtigung ihrer
jeweiligen Bedürfnisse. Für jeden Kanal werden ein oder mehrere Vermittler als
Repräsentanten der Bauern vor dem Verwaltungsgremium der Bewässerungsgemeinschaft
gewählt (derzeit gibt es insgesamt 509 Vermittler). Das Auswahlsystem für die Vermittler im
Rat der Weisen Männer ist eine Auslosung, bei der die Mitglieder des folgenden Jahresturnus
zufällig gezogen werden.
Das Wassertribunal der Anbaugebiete von Valencia setzt sich aus acht Repräsentanten
(Syndizi) zusammen, die von den Mitgliedern der Bewässerungsgemeinschaften der Kanäle
Quart, Benager-Faitanar, Tormos, Mislata, Mestalla, Favara, Rascanya und Rovella, die ihr
Wasser aus dem Fluss Turia beziehen, demokratisch gewählt werden. Alle zwei Jahre werden
zwei Repräsentanten in einer Abstimmung unter den Gerichtsmitgliedern zum Präsidenten
und zum Vizepräsidenten gewählt. Die Syndizi können in ihren Amtsfunktionen von
stellvertretenden Syndizi, sogenannten Vize-Syndizi, vertreten werden, die ebenfalls direkt
von den Bewässerungsgemeinschaften gewählt werden. Wenn der Präsident zu einem Kanal
des linken Ufers des Turia gehört, wird der Gerechtigkeit halber der Vizepräsident von einem
Kanal des rechten Ufers gewählt und umgekehrt. Dieser Brauch rührt daher, dass der
Präsident auf die Leitung eines Prozesses und die Verkündung des Urteils verzichten muss,
wenn der Beklagte zu einer Bewässerungsgemeinschaft des gleichen Flussufers wie er gehört.
Darüber hinaus müssen auch die Syndizi, die derselben Bewässerungsgemeinschaft des
Angeklagten angehören, darauf verzichten, den Fall zu behandeln und sich beim Urteil
enthalten. Sie müssen sich darauf beschränken, Fragen des Präsidenten oder des
Vizepräsidenten zu beantworten. […]
Das Tribunal sorgt für gerechte Wasserverteilung unter den neun Gemeinschaften und vertritt
gemeinsame Interessen gegenüber Dritten. Die neun Bewässerungsgemeinschaften haben
insgesamt 11.691 Mitglieder.
1.d. GEOGRAPHISCHE LOKALISIERUNG UND AUSBREITUNG DES ELEMENTS:
Der Rat der Weisen Männer der Anbaugebiete von Murcia und das Wassertribunal der
Anbaugebiete von Valencia liegen an der südwestlichen Mittelmeerküste Spaniens,
beziehungsweise in den Autonomen Gemeinschaften Murcia und Valencia.
Der Rat der Weisen Männer der Anbaugebiete von Murcia tritt immer donnerstags morgens
um zehn Uhr im Plenarsitzungszimmer des Rathauses von Murcia zusammen und besitzt
damit das Privileg, mit Ausnahme des Stadtrates die einzige Institution zu sein, die den
dortigen Königssaal nutzen darf. Der Zuständigkeitsbereich des Rats der Weisen Männer der
Anbaugebiete von Murcia erstreckt sich auf die gesamte Fläche der Anbaugebiete der
Acequias (primäre Kanäle) und der Azarbes (Kanäle mit zweitverwertetem Wasser), die vom
Rat der Grundbesitzer der Anbaugebiete von Murcia verwaltet werden: Die 14.254 Hektar
große Fläche erstreckt sich über die Stadtgebiete Alcantarilla, Beniel, Murcia und Santomera.
Das Wassertribunal der Anbaugebiete von Valencia hält seine Sitzungen an Donnerstagen um
genau 12 Uhr mittags am Aposteltor der Kathedrale von Valencia ab. Seine Zuständigkeit
erstreckt sich auf die Fläche der Anbaugebiete von Valencia, das heißt auf die
Bewässerungskanäle der Bewässerungsgemeinschaften Quart, Benager-Faitanar, Tormos,
Mislata und Mestalla sowie Favara, Rascanya, Rovella und Xirivella: Die 3.471 Hektar
erstrecken sich über die Gemeinden Valencia, Paterna, Burjassot, Godella, Tavernes
Blanques, Alboraia, Almàssera, Manises, Quart de Poblet, Aldaia, Alaquàs, Torrent, Picanya,
Mislata, Xirivella, Paiporta, Benetússer, Sedaví, Alfafar, LlocNou de la Corona, Massanassa,
Catarroja und Albal.
Neben den Bewässerungsgemeinschaften der Anbaugebiete von Murcia und Valencia
(huertas) gibt es auf der Iberischen Halbinsel eine Vielzahl weiterer uralter, traditioneller
Bewässerungsgemeinschaften, die insbesondere die trockenen und halbtrockenen Regionen
der Mittelmeerküste mit Hilfe von Kanälen (acequias) bewässern. Es handelt sich unter
anderem um die Bewässerungsgemeinschaften des Hauptkanals des Flusses Genil, der Kanäle
Tarramonta und Arabuleila (Anbaugebiete von Granada), Lorca, des CalasparrasHauptkanals und der Anlieger von Molina de Segura (in der Murcia-Region), sowie des
Weiteren die Kanäle des Flusses Jucars Royal Acequia, des Moncadas-Königskanals und des
Saguntos-Hauptkanals (in der Autonomen Gemeinschaft Valencia). Die meisten
Gemeinschaften verlassen sich auf Gerichtshöfe oder Wasserjurys, die Konflikte über
Wassernutzung auf autonome Art und Weise lösen, so wie es auch bei dem Rat der Weisen
Männer und dem Wassertribunal der Fall ist. Manchmal werden die
Bewässerungsgemeinschaften sogar nach ihren juristischen Instanzen benannt, was deren
strategischen Beitrag zur guten Funktionsfähigkeit der traditionellen Bewässerung
verdeutlicht. Das ist unter anderem der Fall beim Exklusiven Wassergericht von Callosa de
Segura, dem Exklusiven Wassergericht von Orihuela und umgebener Orte, dem
Wassergericht des Hauptbüros von Rojales und dem Exklusiven Wassergericht von
Guardamar.
Der Rat der Weisen Männer der Anbaugebiete von Murcia und das Wassertribunal der
Anbaugebiete von Valencia sind jedoch die einzigen traditionellen Gerichtshöfe, die vom
spanischen Justizwesen anerkannt werden. Das bedeutet konkret, dass sie einen besonderen
juristischen Status innehaben und ihre Urteile von gewöhnlichen Gerichten nicht angefochten
werden können.
1.e. DURCH DAS ELEMENT REPRÄSENTIERTE(R) BEREICH(E):
Der Rat der Weisen Männer der Anbaugebiete von Murcia und das Wassertribunal der
Anbaugebiete von Valencia repräsentieren die folgenden, im Artikel 2.2 des
Übereinkommens genannten, Bereiche des immateriellen Kulturerbes:
Mündliche Traditionen und Ausdrucksformen, einschließlich der Sprache als Träger
des immateriellen Kulturerbes
Die mündliche Weitergabe der Bräuche der Anbaugebiete und des für traditionelle
Bewässerungslandwirtschaft benötigten Wissens war über Jahrhunderte hinweg Grundlage für
den Fortbestand der Kulturlandschaften der Anbaugebiete von Murcia und Valencia, die
durch komplexe Kanalsysteme gegliedert sind und von Bewässerungsgemeinschaften
autonom verwaltet werden. Die Tatsache, dass im traditionellen Bewässerungssystem von
Murcia und Valencia arabische Begriffe verwendet werden, illustriert, dass andalusische
Bräuche und Gewohnheiten Mitte des 17.Jahrhunderts auch an die neu angesiedelten Christen
mündlich weitergegeben wurden. Zu den Begriffen zählen etwa: acequia (Kanal), azarbe
(Schmutzwasserkanal), alguacil (Gerichtsdiener), aceña (durch Tiere angetriebene
Wassermühle), noria (Schöpfrad), arcaduz (Schöpfkübel), almenara (Wassergraben oder
Schütz), tarquín (Schluff oder Schlamm), merancho (Entwässerungskanal), rafa
(Ausgangsöffnung im Damm), tahulla (Flächenmaß), tanda (eine Art Turnus bei der
Bewässerung) und so weiter.
Mündliche Rechtsprechung ist ein Hauptmerkmal der Verfahrensweisen des Rats der Weisen
Männer und des Wassertribunals von Valencia. Sie tragen zur Effizienz der Gerichte bei, da
sie eine sofortige Lösung der Bewässerungskonflikte gewährleisten. Die mündliche
Verfahrensweise erklärt auch die Tatsache, dass das Wassergericht von Valencia vom 18. bis
zum 20. Jahrhundert das einzige Amtsgericht war, das in valencianischer Sprache Recht
sprach.
Gesellschaftliche Bräuche, Rituale und Feste
Beide Gerichtshöfe sind die sichtbarsten Elemente der Organisation der Bewässerung in den
jeweiligen Regionen. Sie dienen vornehmlich dem Ziel, die traditionellen
Bewässerungsmethoden zu bewahren und die Ordnung und gerechte Wasserverteilung
sicherzustellen. Die rituelle Durchführung der Verhandlungen vermittelt Respekt, den die
Bauern vor der jeweils zuständigen Institution und deren Mitgliedern als anerkannte Träger
der Tradition haben, und bekräftigt den Zusammenhalt unter den Gemeinschaften der
Wassernutzer. Zum anderen vermittelt die Kultur der traditionellen Wassernutzer den
Bewohnern der Städte Murcia und Valencia sowie deren bewässerten Gebieten zu einem
wichtigen Teil ein Gefühl ihrer Identität. Bei der Durchführung der Verhandlungen werden
Symbole der Bewässerungsgebiete (huerta) aufgegriffen, beispielsweise durch die
Verwendung von schwarzen, weiten Kitteln, die traditionell von Bauern getragen wurden. Die
Symbole sind auch in anderen Bereichen sichtbar: Kostüme, Traditionen, Musik, Tänze,
Sportarten, volkstümliche Architektur und anderes Wissen spielen bei einer Vielzahl an
Festen der Regionen eine identitätsstiftende Rolle. Das Wassertribunal ist gar zu einer der
wichtigsten Ikonen Valencias geworden.
Wissen und Praktiken in Bezug auf die Natur und das Universum
Die Bauern im Rat der Weisen Männer und im Wassertribunal von Valencia sind Erben der
andalusischen Bauern, die die Bewässerungskanäle für die Anbaugebiete von Murcia und
Valencia angelegt haben und sie sind somit auch anerkannte Erben eines über Jahrtausende
hinweg immer weiter präzisierten, landwirtschaftlichen Wissens, dessen Ursprung auf die
Landwirtschaftsrevolution während der frühen Jahrzehnte der islamischen Herrschaft
zurückzuführen sind. Der Glanz von Al-Andalus (Spanien unter muslimischer Herrschaft) lag
unter anderem in der Entwicklung einer produktiven und diversifizierten Art der
Bewässerungslandwirtschaft, die an die natürlichen Gegebenheiten der Region sinnvoll
angepasst wurde, begründet. Diese Art der Landwirtschaft entstand durch die kreative
Synthese des lokalen Wissens mit der großen Vielfalt an Hydraulik-Techniken und der
Pflanzenbestände mit römischer, griechischer, nabatäischer, mesopotamischer, jemenitischer,
persischer, indischer und berberischer Abstammung, die von Siedlern aus Arabien und
Maghreb auf die Iberische Halbinsel mitgebracht wurden. Der Einfluss der andalusischen
Ackerbaukunde auf die Gestaltung der Kanäle der Anbaugebiete von Murcia und Valencia
wird unter anderem durch die Verwendung von fila, einer Durchflussmesseinheit zur
Wasserverteilung, und den Gebrauch des Ägyptischen Ellenbogens, ein Model zum
Vermessen der Deichbreite der Hauptkanäle, ersichtlich, was in Valencia auch archäologisch
nachgewiesen werden konnte.
Die aus dieser Art der Landwirtschaft entstandene Kulturlandschaft zeichnet sich durch das
Prinzip der Nachhaltigkeit aus. Sie hat nicht nur Jahrhunderte überlebt, sondern existiert bis
heute. Ihre Aufrechterhaltung hängt von der Anwendung und Weitergabe des Wissens über
die natürliche Umgebung ab.
Traditionelle Handwerkstechniken
Die kontinuierliche Urbarmachung der Anbaufläche durch Bewässerung sowie der Aufbau
und der Erhalt der Kanalsysteme und der vorindustriellen Artefakte, die insgesamt die
Kulturlandschaft der Bewässerungslandwirtschaft der huerta ausmachen, hängt auch vom
Erhalt eines großen Spektrums des in der Region vorhandenem Handwerkswissen ab.
Die Bewässerungsbauern sind Träger eines breiten und reichhaltigen hydraulischagronomischen Könnens und Wissens, deren praktische Anwendung es ermöglicht, das
verfügbare Wasser entsprechend der Bodenqualität und der gepflanzten Art der Saat zu
nutzen. Auch andere, mit dem traditionellen Bewässerungssystem in Verbindung stehende
Berufe bewahren einzigartige alte Fertigkeiten, wie beispielsweise die spezialisierten
Hersteller des vielfältigen Werkzeugs, das von den Bauern verwendet wird – von Pflügen und
Hacken bis hin zu Haken, die beim Heben von Brettern zur Regulierung des Durchflusses
benutzt werden. Weiterhin die Konstrukteure der technischen Infrastruktur der
Bewässerungsanlagen und anderer wichtiger Apparaturen wie Mühlen, Wasserräder,
Stauanlagen, Eindeichungen, Haltetafeln, Strömungsteiler, Schleusentore, Kanäle, Azarbes
(Kanäle mit zweitverwertetem Wasser) und so weiter. Schließlich die für die Kontrolle der
Versorgung und der Effizienz des Bewässerungssystems Zuständigen, wie
Beobachtungsposten, Gutachter, Kanalreiniger, Bewässerungsspezialisten, Wassermüller,
Spezialisten für Getriebewartungsarbeiten und so weiter. All diese Handwerker, die ihren
Beruf üblicherweise durch mündliche Weitergabe vom Vater erlernt haben und selbst an ihre
Kinder weitergeben, sind für den Erhalt dieses Systems und zur Unterstützung der
Bewässerungsgemeinschaften notwendig, was ebenfalls eine wichtige Raison d’Être der
nominierten Gerichtshöfe ist.
[…]