KulturLANDkompass SEHNSUCHT NACH
Transcription
KulturLANDkompass SEHNSUCHT NACH
Frühjahr 2009 KulturLANDkompass Pfalz Rheinhessen Rheintal Eifel/Ahr – Westerwald/Lahn Hunsrück/Nahe – Mosel/Saar Sehnsucht nach Vollkommenheit Schönheit im Alten Ägypten Die Ausstellung zeichnet in den Kapiteln „Schönheit in Form und Maß“, „Schönheit in Alltag und Fest“ und „Schönheit für die Ewigkeit“ die Facetten des altägyptischen Schönheitsideals nach. Gezeigt werden mehr als dreihundert originale Werke aus Museen in Hildesheim, Berlin und Hannover, aber auch die „Trierer Mumie“ des Landesmuseums. Einen lebendigen Einblick in die Kultur der Schönheit vermitteln Reliefs, Malereien und Skulpturen. Kosmetikutensilien und Schmuck zeigen das ägyptische Schönheitsideal im Alltag, sind aber auch mit religiöser Bedeutung versehen. Sarkophage und Grabbeigaben erzählen vom Totenkult im alten Ägypten. Die Kunst der Mumifizierung soll es dem Verstorbenen ermöglichen, im Jenseits ein ewiges Leben zu führen. Voraussetzung dafür ist aber nicht nur das „schöne Grab“, sondern auch das Führen eines „schönen“ Lebens nach den Maßstäben der Vollkommenheit. Die am Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim entstandene Ausstellung wird in Trier vollkommen neu präsentiert. Nicht nur die ausgestellten Schätze berichten vom Leben im alten Ägypten, auch zahlreiche Veranstaltungen und Events entführen Erwachsene und Kinder in die Zeit der Pharaonen. www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de 20. März bis 5. Oktober Rheinisches Landesmuseum Trier Weitere Informationen unter: www.landesmuseum-trier.de Inhalt HIGHLIGHTS 26 JAZZ IM BRUNNENHOF28 SOMMERTHEATER KOBERN 29 AUTORENPORTRÄT 30 GEWINNSPIEL 32 INTERVIEW 34 TICKER 38 25 Idar-Oberstein leuchtet Kulturland Highlights FH Trier, Fachrichtung Edelstein- & Schmuckdesign www.fh-trier.de/go/esd Stiftung Jakob Bengel www.jakob-bengel.de Orto-DA www.orto-da.com N. N. Theater www.nntheater.de Theater a. d. Ruhr www.theater-an-der-ruhr.de Color Dansa www.colordansa.com Ensemble Noisten www.ensemble-noisten.de Strom & Wasser Internationales Liederfest Pfingsten Idar-Oberstein leuchtet von juni bis september Walter Mossmann „Idar-Oberstein leuchtet“ wirft seit 2002 Schlaglichter auf das vielfältige SommerKulturprogramm der Stadt. Denn die Schmuck- und Edelsteinstadt hat in den sonnigen Monaten einiges zu bieten. „Idar-Oberstein schmückt sich“ präsentiert zeitgenössischen Künstlerschmuck. Aus dem Dunstkreis der Fachhochschule, Studienschwerpunkt Edelstein- und Schmuckdesign, und der Stiftung Jakob Bengel ist eine bunte Vielfalt an Schmuckausstellungen, Schmuckforen und -projekten hervorgetreten, die Neugier, ästhetische Offenheit und die Bereitschaft zum globalen Diskurs über Schmuck ausstrahlen. Internationale Künstler verwandeln während der 14. Jazztage Idar-Oberstein vom 5. bis 7. Juni 2009 die gesamte Idarer Innenstadt in eine einzige Jazzmeile. Am 1. und 2. August gehört die Fußgängerzone im Stadtteil Oberstein ganz der Kunst. Walk-actKünstler, Gaukler, Komödianten, Clowns und Akrobaten entführen und verführen das Publikum. Innerhalb der Felsenkirche findet parallel dazu der 10. Deutsche Edel- www.walter-mossmann.de Strom & Wasser www.strom-wasser.de 26 steinschleifer- und Goldschmiedemarkt statt. Der Theatersommer Idar-Oberstein ist ein besonderer Tipp für Freunde anspruchsvoller und unterhaltsamer Bühnenkunst: Das Theaterfestival bringt Inszenierungen aus der nationalen und internationalen Szene in die Nahe-Stadt, hinzu kommt in diesem Jahr eine Eigenproduktion. Eröffnet wird das Festival von der israelischen Formation ORTO-Da. Das Kölner N. N. Theater, Meister des Volkstheaters, präsentiert Shakespeares „Macbeth“ und die „Regentrude“ frei nach Theodor Storm. Die großen Sinnfragen werden in „Gott“ nach Woody Allen in furiose und grelle Gags verpackt – inszeniert vom Theater a.d. Ruhr. Color Dansa aus Barcelona und die Stuttgarter Ballettgrößen Egon Madsen und Eric Gauthier bieten mit „Don Q“ eine faszinierende Tanzproduktion. In eine ganz andere Welt entführt das Ensemble Noisten mit Nina Hoger. Die Schauspielerin liest Lyrik und Prosa von Else Lasker-Schüler, dazu spielt das Ensemble Klezmer-Musik. www.idar-oberstein.de Kk www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de Internationales Liederfest Pfingsten 29. bis 31. Mai, Burg Waldeck Auch 2009 lädt die Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck zu Pfingsten wieder Sänger und Musiker unterschiedlicher Stilrichtungen sowie das interessierte und sachkundige Publikum zum Liederfest auf das Gelände der Burg Waldeck. Im Laufe des Wochenendes werden die verschiedenen Darbietungen präsentiert: TohuVaBohu eröffnen das diesjährige Liederfest am Freitagabend, Ernst Schultz interpretiert Bob Dylans Lieder auf Deutsch. Walter Mossmann, der bekannte frühere Waldeck-Sänger, liest aus seinen Erinnerungen „realistisch sein – das unmögliche verlangen“. Für „Skapunkpolka-Randfigurenrock“ sorgen Strom & Wasser aus Hamburg. Im Rahmen des traditionellen Pfingstgesprächs spricht der IT-Entwickler Alex Kops über das internationale Phänomen Open Source: „Copyleft statt Copyright und die Weisheit der Massen oder: Eine neue Freiwilligen- und Freiheitsbewegung“. www.burg-waldeck.de Kk le Transfrontalier Trier www.trier.de Bytom www.bytom.pl Rheinland-PfalzTag Foreigner www.foreigneronline.com SWR1 www.swr1.de/rp Bad Kreuznach www.stadt-bad-kreuznach.de Anne-Mareike Hess Tanztheaterfestival Le Transfrontalier 4. bis 7. Juni, Stadttheater Trier 2007 brachte das „danz festival lëtzebuerg – Le Transfrontalier“ erstmals Künstler aus Luxemburg und der Großregion zusammen. Im vergangenen Jahr überquerte das Festival weitere Grenzen und bezog die Tanzszene des kroatischen Zagreb mit ein. Absichtlich sind vor allem exotischere und weniger bekannte Städte, von denen die Wenigsten erwarten, dass es dort eine Tanzszene gibt, die Orte des Geschehens. So fiel 2009 neben Luxemburg die Wahl auf Trier und das polnische Bytom. In den drei Städten werden sich an jeweils drei Abenden sieben Choreografen mit ihren Kompanien präsentieren. Zudem wird es ein facettenreiches Rahmenprogramm geben, das Einblick in die Tanzkultur und das Land bietet. Der rote Faden des Festivals ist die Vielfalt der Künstler. Es geht viel mehr darum, so offen wie möglich die verschiedenen Tendenzen zu zeigen, als das Festival unter ein bestimmtes Motto zu stellen. www.danzfestival.lu Kk Nature One RHEINLAND-PFALZ-TAG 3. BIS 5. JULI, BAD KREUZNACH Der Rheinland-Pfalz-Tag ist mehr als ein Jahrmarkt oder ein Volksfest. Er ist das große Landesfest, das zeigt, was Rheinland-Pfalz ausmacht. Die Städte und Landkreise präsentieren sich ebenso wie die rheinland-pfälzischen Medien, die ehrenamtlichen Organisationen, die Landesämter und -anstalten, die Landesregierung und der Landtag, die deutschen und amerikanischen Streitkräfte oder die Sicherheits- und Hilfsorganisationen. Das Fest bietet an drei Tagen eine gute Mischung aus Unterhaltung und Information für jedermann. Der große Festzug am Sonntag gehört ebenso zum Programm wie Konzerte nationaler und internationaler Stars. In diesem Jahr machen „Foreigner“ auf ihrer Europatournee Station beim Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Kreuznach. SWR1 holt die Kultband am 4. Juli auf die Bühne im Kurpark. Wie immer sind alle Bühnenprogramme kostenfrei. Mehr als 300.000 Besucher werden am Festwochenende in Bad Kreuznach erwartet. 142 Zugnummern mit rund 4.000 Teilnehmern aus allen Teilen des Landes nehmen am Festzug mit rund 10.000 Mitwirkenden teil. www.rlp-tag.de Kk www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de Raveline www.raveline.de Nature One 31. Juli bis 2. AugusT Raketenbasis Pydna, Kastellaun Das größte Festival für elektronische Musik hat 2008 seinen eigenen Rekord gebrochen: Auf der 14. Nature One feierten 58.000 Menschen unter dem Motto „wake up in yellow“ auf der Raketenbasis Pydna. Das sind nicht nur 8.000 Besucher mehr als 2007, sondern auch mehr als jemals zuvor. Offenbar mit gutem Grund: Zum achten Mal in Folge wurde die Nature One zur Nummer Eins der „Best Events“ gekürt. Mit einer überwältigenden Mehrheit landete auch die 14. Auflage des Festivals auf dem ersten Platz bei der jährlichen Umfrage des führenden Magazins für elektronische Musik „Raveline“. Das Motto der 15. Nature One ist „Smile is the Answer“. Über 55.000 Menschen werden erwartet, um an vier Tagen und in drei Nächten zu den Sounds von dreihundert DJs und Live-Acts auf vier Headfloors und 17 Clubbühnen zu feiern. Vom 31. Juli bis 2. August entsteht auf 130 Hektar Camping-Wiesen die bunteste Zeltstadt Europas. www.nature-one.de Kk 27 Jazz im Brunnenhof Arte Funk Projekt Jazzige Nachbarschaft ZUM SECHZEHNTEN MAL WIRD IM TRIERER SIMeONSTIFT GEJAZZT Jazz verbindet – zum einen Menschen, zum anderen mitunter sogar ganze Regionen. Ein gutes Beispiel für die Symbiose aus jazziger Unterhaltung und kultureller Grenzenlosigkeit liefert die Reihe Jazz im Brunnenhof, die nun schon zum sechzehnten Mal den musikalischen Austausch der mitteleuropäischen Region Saar-Lor-Lux-Trier zelebriert. Ein Event nicht nur für Insider Als der Jazz zum ersten Mal in den Brunnenhof gefallen war, war zugleich der Grundstein für eine kleine FestivalErfolgsgeschichte gelegt worden. In den vergangenen 15 Jahren strömten über 38.000 Zuhörer zu insgesamt 105 Konzerten. Diese für die Veranstalter – das Trierer Kulturbüro und den Jazzclub EuroCore – höchst erfreuliche Bilanz basiert indes auf einer bereits seit 31 Jahren bestehenden Kooperation der Trierer Jazzszene mit Gleichgesinnten in den benachbarten Regionen Saarland, Lothringen und Luxemburg. Gerade in der Tatsache, dass es sich um eine aus der Leidenschaft kulturschaffender Nachbarn gewachsene Konzertreihe handelt, liegt die Nähe zu einem breiten Publikum begründet. Jazz im Brunnenhof ist kein selbstreferentielles Happening für Insider, „kein Jazz für Fachleute“, wie es die Veranstalter ausdrücken, sondern Kulturbüro Trier www.trier.de/kulturbuero Marc Demuth Quartett www.myspace.com/marcdemuth Cédric Hanriot www.cedrichanriot.com Greg Lamy www.greglamy.com Ernie Hammes www.erniehammes.com The Funky Sultan D Gang www.funky-sultan-d-gang.de 28 ein Panoptikum der vielfältigen musikalischen Variationen und zahlreichen Artverwandtschaften des Musikstils, darunter Blues, Swing, Bop, Modern Jazz oder auch Rockjazz- und Popjazz-Fusion. Musiker auch aus Übersee und Afrika In diesem Jahr gewinnt Jazz im Brunnenhof weiter an Internationalität. Neben den Musikern aus der Region Saar-Lor-Lux-Trier stehen Künstler auch aus anderen Teilen Europas, etwa Dänemark, Lettland und Portugal auf der Bühne. Jazzmusiker aus Venezuela, dem Kongo und den USA sorgen gar für eine interkontinentale Note. Mitten im hochsommerlichen Juli macht das kongolesisch-franzöische Arte Funk Project den Auftakt, danach wird im Wochentakt jeweils donnerstags weitergejazzt, bis schließlich das deutsch-holländische Blue Art Orchestra zum Finale Ende August aufspielt. Dazwischen erwarten Jazzliebhaber und Zuhörer, die das Überraschungsmoment in der Musik mögen, sechs weitere Konzerte zum Teil preisgekrönter Musiker und Bands aus allen Teilen der Welt. Kk Auf einen Blick Jazz im Brunnenhof Simeonstift an der Porta Nigra, Trier 9. Juli bis 27. August Das Programm 9. Juli Arte Funk Projekt (Kongo, Frankreich) 16. Juli Emil Bjovberg New Septett (Dänemark, Deutschland, Portugal, Israel, Polen, Lettland) 23. Juli Marc Demuth Quartett feat. Sofia Ribeiro und Francesco Castellani (Portugal, Luxemburg, Belgien, Deutschland, Frankreich) 30. Juli Cédric Hanriot French Stories (Frankreich, Luxemburg, USA, Elfenbeinküste) 6. August Greg Lamy Quartett feat. Ernie Hammes (Deutschland, Luxemburg, Frankfreich,USA) 13. August BBQ – Burdett Becks Quintett (USA, Deutschland) 20. August The Funky Sultan D Gang (Region Trier) 27. August Blue Art Orchestra (Deutschland, Niederlande) Beginn jeweils um 20 Uhr Karten: www.ticket-regional.de. Infos: www.jazzclub-eurocore.de www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de Sommertheater Ensemble Sommertheater in der Winzerscheune Kultur geht auch durch den Magen ZEHN JAHRE SOMMERTHEATER IN DER WINZERSCHEUNE Im urigen Flair einer Winzerscheune steht dieses Jahr eine besondere Geburtstagsfeier an. Das Sommertheater Kobern wird zehn Jahre alt. In dieser Dekade hat sich die Scheune eines traditionellen Winzerhofes als ein kleines Epizentrum lebendiger Kultur etabliert. Ursprünglich war es nur „ein Experiment“, das Angelika Dormeyer, Wolfgang Lemhöfer und Konrad Hähn mit ihrem Projekt „Sommertheater in der Winzerscheune“ in Angriff nahmen. Heute zählt ihr Ensemble fest zu den Institutionen des kulturellen Angebots in der Hunsrück-Mosel-Eifel-Region. 2006 wurden sie dafür mit dem Kulturpreis des Landkreises Mayen-Koblenz ausgezeichnet, noch im November desselben Jahres bekam Angelika Dormeyer den Kulturpreis Burgener Rebstock verliehen. Die Aufführungen für die Spielzeit 2009 stehen vorläufig bereits fest. Einige der Auf einen Blick Sommertheater in der Winzerscheune Kobern-Gondorf Bühnenstücke werden vom Förderverein „Kultur in der Winzerscheune“ unterstützt. Auch das diesjährige Kultursommermotto „Cool Britannia“ bleibt nicht unberücksichtigt und taucht bereits in der ersten Uraufführung der Saison, „Ladies und Gentlemen auf großer Moselfahrt“, einer Mouselette von Klaus-Dieter Köhler, auf. Neben dem WinzerscheunenEnsemble tritt in diesem Jahr erstmals der preisgekrönte Kindertheaterspieler Björn Chr. Küpper mit seinen Marionetten auf. Er soll über diese Saison hinaus ein dauerhaftes Engagement bekommen. Wie es sich für einen Winzerhof gehört, wird hier der kulturelle vom kulinarischen Genuss flankiert. Die gebotene Gastronomie darf als professionell gelten, zu gepflegten Speisen werden erlesene Weine der Terrassenmosel gereicht. Kk www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de Das Programm Der 50. Geburtstag – oder „Hajo, lebst du noch ?“, Komödie von Helmut Kirchwehm ab 14. Mai „Die linden Lüfte sind erwacht...“, Gedichte, Lieder und ein 4-Gang-Menü. 29. Mai „Ladies and Gentlemen auf großer Moselfahrt“, eine Mouselette von Klaus-Dieter Köhler ab 6. Juni (Uraufführung) Sommertheater in der Winzerscheune „Wein-Poesie“, genüssliche und sauflustige Reimorgien von und mit Dr. Winfried Rathke www.sommertheater-kobern.de Burgener Rebstock 13. Juni www.kuwob.de „Heute Abend Lola Blau“, Musical von Georg Kreisler für eine Schauspielerin ab 9. Juli (Premiere) Winfried Rathke www.winfried-rathke.de Björn Chr. Küpper „10 Jahre Sommertheater!“ www.bjoerns-marionetten.de 11. Juli Winzerhof v. Schleinitz Björn’s Marionettentheater für Kinder 21. Mai/7. Juni/21. Juni/9. August www.winzerhof.cc 29 Porträt Diagnose: Schriftstellerei Sabine M. Krämer Nach mehr als zehn Umzügen ist Sabine M. Krämer via Unterfranken inzwischen in Berlin angekommen. Dennoch: Rheinland-Pfalz bleibt die literarische Heimat der gebürtigen Triererin. „Das Schreiben ist kein Beruf, sondern eine Art Krankheit, sie begann bei mir mit elf Jahren und ich war allein damit.“ Es wird Menschen geben, die auf diese Krankheit, die Sabine M. Krämer hier schildert, neidisch sind. Die 1972 in Trier geborene Autorin wuchs im Hunsrück auf. Im Zuge einer Facharbeit über die literarische Szene von Trier bekam sie erstmals Kontakt zu anderen Autoren. „Der Austausch mit den anderen, Gespräche über die Arbeit, gegenseitige Kritik – das war immer eine Bereicherung“, erzählt Krämer von dieser Zeit, in der sie regelmäßig an Autorenworkshops und Literaturtreffen teilgenommen hat. Mit ihrer Abwanderung nach Würzburg hat sie sich ein „strenges Umzugstrauma“ zugezogen – einer der Gründe, warum Weggehen und Verlust immer wieder als Themen in ihrer Arbeit auftauchen. Mehr als zehn Umzüge später, nach 17 Jahren Unterfranken und einem neuen Regionswechsel 2008 nach Berlin, ist trotz allem Rheinland-Pfalz bis heute ihre literarische Heimat geblieben. Mit diversen Jobs hat sie sich über Wasser gehalten, war viele Jahre in der Gastronomie, hat Germanistik, Geschichte und Sonderpädagogik studiert, jedoch ohne Abschluss: „Das Schreiben war mir stets wichtiger“, sagt Krämer. Letztlich hat sie doch noch eine „richtige“ Ausbildung gemacht, als Altenpflegerin – begonnen zunächst aus Vernunftgründen, erwies sich die Lehre als sehr hilfreich, um „über den eigenen Tellerrand gucken zu können“, wie die Autorin befindet. In Berlin hat sich Krämer inzwischen als freie Autorin selbständig gemacht und arbeitet aktuell an dem Kurzgeschichtenband „Bis Später“. Kk Wie immer werden. Unerträglich. Ach, wär doch nur immer Sommer. In der Nacht wird die Erde beben. Das Haus wackeln, das Bett, Gläser klirren, Staub rieseln, Putz bröckeln. Oder sie würden nach Italien fahren. Den ganzen Sommer lang nicht aufhören nach Italien zu fahren und immer wieder von neuem ankommen. Italien. Sommer. Sand in den Socken, Sand in den Hosen, Sand in den Hemden. Die Taschen voll Sand. Tausend Sterne Hotel. Der Brief kommt an einem dieser stillen und langsamen Tage kurz vor Neujahr. An einem dieser Eisblumenmorgen. Zwischen einer Urlaubskarte und einem Umschlag mit Geld steckt dieser Brief von der Stadt. Das Haus wird abgerissen. Er hat es gewusst, sagt Falk, aber nicht, dass das jetzt so schnell geht. Da kann man nichts machen, sagt er. Sie werden umziehen. (Rhein-Mosel-Verlag, 2006) Bald wird Frühling sein, denken sie. Draußen wird es warm und grün sein. Sie werden glücklich sein. Im Park liegen, schöne Menschen beobachten und braun werden. Sie denken, es wird Sommer. Draußen wird es gelb und grün werden. Drinnen im Zimmer, unter’ m Dach, hoch oben werden Sonne und Luft stehen, Schweiß wird triefen. Sie werden nichts denken können. Die Hitze. Nur nackt liegen werden sie, und sich kaum bewegen, langsam aufeinander zu bewegen. Bei jeder Bewegung wird es noch heißer 30 www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de Nachdem der Brief angekommen ist, kommt auch der Schlaf zu ihnen zurück. Sie sind so schwer und so müde, schon am jungen Tag und sind ganz benommen. Die Augen brennen, die Zungen dick und träge, die Haut rau. Es ist so kalt im Zimmer. Viel kälter als im Kühlschrank, das Klo ist eingefroren. Sie liegen nebeneinander auf ihren Rücken. Sie schlafen traumlos, wie Steine, schlafen Löcher in die Stunden. Schatten gehen durch’ s Zimmer, gehen auf und ab. Auch der letzte Tag im Jahr geht, auch der letzte Schatten. Sie schlafen bis ins neue Jahr hinein. Dann lässt die Kälte ein bisschen nach. Als Annabel am Morgen zum letzten mal aus dem Haus geht scheint noch die Sonne, später nicht mehr. Einfache Fahrt. Zwo Mark zwanzig. Wo fahren sie hin? fragt der Fremde, der Annabel gegenüber sitzt. Heim. Die Straßenbahn fährt über eine Brücke, unter der Brücke fahren Züge hindurch. Falk nimmt ihre Tasche, seine eigenen Sachen hat er schon in die neue Wohnung gebracht. Sie gehen die Straße entlang. Eine Leuchtschrift an der Ecke. Da muss sie an Italien denken. Der nächste Tag ist ein Sonntag. Kennt sie nicht schon solche Sonntage? Und kennt sie nicht schon diesen Tisch, an dem sie sich am Mittag, am Sonntagmittag gegenüber sitzen, vor ihren Tellern, die vollen Teller zwischen ihnen und sie blicken abwechselnd sich und das Sonntagsessen an, können nichts anrühren, können sich nicht bewegen, der Fernseher läuft neben ihnen ohne Ton. So werden sie alle Sonntage dasitzen und mit zugeschnürten Hälsen zusehen, wie alles verdirbt. Bibliografie Web-Links „Wie Immer“ Erzählung, Rhein-Mosel-Verlag, 2006 „Vor Morgen“ Erzählung, Ventil-Verlag, 1999 „Hurensohn“ Lyrik-Drama, Ventil-Verlag, 1996 Ventil-Verlag Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, darunter: Jahrbücher für Literatur (Rheinland-Pfalz), Verlag Brandes & Apsel Preise und Stipendien 1995 1997 2000/ 2001 Martha-Saalfeld-Preis für die Erzählung „Winter“ Förderpreis zum Staatspreis des Landes Rheinland-Pfalz für junge Künstler; Amsterdam-Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben Stipendium im Künstlerdorf Schöppingen (NRW) www.ventil-verlag.de Sabine M. Krämer „Wie Immer“ bei amazon www.amazon.de/gp/product/3898012107?ie=UTF8&tag=heu-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3898012107 Sabine M. Krämer „Vor Morgen“ bei amazon www.amazon.de/gp/product/3930559498?ie=UTF8&tag=heu-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3930559498 Sabine M. Krämer „Hurensohn“ bei amazon www.amazon.de/gp/product/3930559277?ie=UTF8&tag=heu-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=6742&creativeASIN=3930559277 ÊÊ 7 - * / 4 / , 71 /</ - < 1 , t *O EFS ,VMUVS-"/%8VOEFSU·UF XBSUFO &JOUSJUUTLBSUFO #·DIFS $%T VOE WJFMF XFJUFSF CFSSBTDIVOHFO (FXJOOTQJFMF 1SFJTF VOE 5FJMOBINFCFEJOHVOHFO ĖOEFO 4JF JN *OUFSOFU www.kulturland-magazin.de/wundertuete XXXLVMUVSMBOENBHB[JOEF zahlreiche z i u D www.kulturland-magazin.de b – h Fotos: Andreas Kurz Interview Tobias Mann „Ich bin, der ich bin“ Im Interview mit Albert Hoehner Rheinland-Pfalz hat einen neuen Star in Sachen GEhaltvoller Humor. Der Mainzer Kabarettist, Comedian und Musiker Tobias Mann, bundesweit auch solo und mit Aca & Pella aus der TV-Fastnacht bekannt, erobert derzeit im deutschsprachigen Raum die (Kleinkunst-) Bühnen. Sein erstes Programm hat den Titel „Man(n) sieht sich! – Ein Endzwanziger in Wort und Lied“. Tobias Mann zeigt darin humorvoll selbstkritisch und exemplarisch an seiner Biografie, wie „eine Generation durch elterliche Abschirmung an der Basis aufweicht und schon allein das Verschwinden eines Laubfrosches zu schwerwiegenden Traumata führen kann“. Sein aktuelles Bühnenprogramm hat den Titel „Man(n)tra – Der Sinn des Lebens in zwei Stunden“. Seine autobiografischen Ausflüge in die Vergangenheit hinter sich lassend, stürzt sich Toby nun „voll und ganz auf das Hier und Jetzt, um dem alltäglichen Wahnsinn 34 einen Sinn abzuringen – und sei es auch nur Unsinn“. „Digitalisieren wir uns zu Tode? Und lohnt sich das Leben im Update 2.0 noch? Viel dringender die Frage: Reicht die Hardware unseres Körpers noch aus, um die aktuelle Alltagssoftware laufen zu lassen?“ Mit Mundwerk, Gitarre und Klavier im Anschlag zieht er alle komödiantischen Register und bemächtigt sich verschiedener Schattierungen des Humors – Satire und Ironie garniert mit einer gehörigen Portion frechem Zynismus und hanebüchenem Nonsens. Ob Politik, Religion, Zeitgeist oder Alltäglichkeiten – ebenso wie seine Themen wechseln sich Stand-ups und witzig-hintersinnige Lieder ab, die in Kombination www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de mit Manns unstillbarem Bewegungstrieb und seiner einzigartigen Mimik einmal mehr einen erstklassigen Kabarettabend garantieren. Oder wie es die Jury des Deutschen Kleinkunstpreises 2008 in ihrer Laudatio beschrieben hat: „Den Förderpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis 2008 erhält Tobias Mann. Damit zeichnet die Jury einen lausbubenhaften Charmeur aus, der mit kritischem Blick souverän einen Bogen schlägt zwischen Kabarett und Comedy, zwischen Politik und Philosophie, zwischen Wissenschaft und WorldWideWeb. Davon erzählt und singt er facetten reich und mit großer Musikalität. Das quirlige Allroundtalent verbindet spielend Genres und Generationen.“ Kk Für den Entertainer Knacki Deuser ist Comedy weitaus politischer als Kabarett, weil es den Alltag mit einbezieht, für den Literaten Heinz Strunk sind Comedians nur schlechte Retortenclowns, zwischen Dieter Hildebrandt und Mathias Richling ist jetzt gerade wieder die alte Comedy-Kabarett-Diskussion entfacht. Wo verortest du dich da? Ich halte diese Unterscheidung für überflüssig. Was mich vor allem an der Diskussion stört, ist, dass jahrelang Comedy gleichgesetzt wurde mit Blödsinn und minderwertigem Schrott und Kabarett grundsätzlich als hochwertig und klasse galt. Das gefällt mir nicht, weil es einfach nicht stimmt. Wir sollten endlich dahin kommen, jemanden danach zu beurteilen, ob er lustig ist und etwas zu sagen hat oder eben nicht lustig ist und keine Aussage hat. Wir sollten das Lager- und Schubladendenken von Comedy und Kabarett endlich überwinden. Hat nicht der Comedy-Boom auch dem Kabarett mehr Freiheiten via TV gebracht? Ja, auf jeden Fall. Der Boom lustiger Formate hat auch für Kabarettisten mehr Entfaltungsmöglichkeiten im TV gebracht – natürlich auch, weil es die Unterscheidung zwischen Kabarett und Comedy eigentlich nicht gibt. Es ist ein Boom für alle Farben des Humors. Jetzt bist du als Teil der Spaßgeneration in der Vergangenheit immer wieder kritisiert worden, ist denn vieles „spaßiger“ geworden? Was meine Biografie angeht, kann ich nur sagen, dass sich das Befinden meiner Generation nicht auf Spaß reduzieren lässt. Man muss sich ja nur anschauen, wie dieser Kampf stattfindet, einen Arbeitsplatz zu finden, zu behalten und sich auch ansonsten in dieser Gesellschaft zu bewähren. Ich habe das Gefühl, man muss heute dauernd im roten Bereich des Drehzahlmessers laufen, um etwas zu erreichen. Daher ist es eher eine Katharsis, eine seelische Reinigung, wenn man mal ablacht oder feiert. Beim Begriff der Spaßgeneration schwingt ja auch der Vorwurf einer unpolitischen Haltung mit… Im Gegenteil. Ich beobachte in meiner Generation, übrigens auch unter Künstlerkollegen, dass sich viele darum bemühen, die Grenzen des bisher politisch Korrekten aufzuheben. Das ist vielleicht die Rebellion – die Rebellion gegen diese festgefahrenen Schwarz-Weiß-Malereien, die einfach die Generation vorher in die Sackgasse geführt haben. Man lacht auch wieder mehr über sich selbst, man zieht sich selbst in den Fokus. Das mache ich auch ausführlich in meinem Programm. Dabei rede ich allerdings nur vordergründig über mich, während ich eigentlich über die Befindlichkeiten einer gesamten Generation spreche und dabei vieles humoristisch hinterfrage, ja auch zum Teil der Lächerlichkeit preisgebe. Vor nicht allzu langer Zeit hat bei deinen Auftritten ein Johanniter-Bus zum Transport ausgereicht, bei deiner DVD-Pro- Foto: Stephan Heinz Zur Person Seit September 2005 ist Tobias Mann als Solokabarettist auf den Bühnen der Nation unterwegs. Zuerst mit seinem Programm „Man(n) sieht sich“ und nun auch mit „Man(n)tra“. Unter anderem bespielt er Schmidts Tivoli (Hamburg), das Theater Wühlmäuse (Berlin), den Quatsch Comedy Club (Berlin und Hamburg), das unterhaus und den Frankfurter Hof (Mainz), die Lach- und Schießgesellschaft (München), das Senftöpfchen (Köln) und das Kom(m)ödchen in Düsseldorf. Zahlreiche renommierte Comedy- und Kabarettpreise wie der Trierer Constantin Comedy Preis 2006/2007, www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de duktion im März war die halbe Mainzer Altstadt durch drei Sattelschlepper mit Equipment blockiert. Ein großer Sprung … Ich war selbst etwas schockiert. Erstmal, weil eine riesige Verantwortung auf einem lastet. Man ist der Protagonist an diesem Abend. Alles, was da angekarrt wird, hat den Zweck, die eigene Performance einzufangen. Und wenn die schlecht ist, wird dieser ganze Apparat null und nichtig. Es hängt alles von dem Typ ab, der auf der Bühne steht – das ist schon beängstigend, denn der war ja ich. SCHMIDTS TIVOLI www.tivoli.de der Münchner Förderpreis „Goldene Weißwurscht 2007“, der Münchner „Kabarett Kaktus 2006“ und der Publikumspreis des Kleinkunstfestivals 2007 der Berliner Wühlmäuse wurden ihm verliehen. 2008 gewann Toby Mann den Hamburger Comedy Pokal und den Bonner Prix Pantheon. Zuletzt überreichte man ihm für sein Programm „Man(n) sieht sich! – Ein Endzwanziger in Wort und Lied“ den Kabarettpreis „Memminger Maul 2009“. Darüber hinaus wurde er mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2008 (Förderpreis der Stadt Mainz) ausgezeichnet. Die Wühlmäuse www.wuehlmaeuse.de quatsch comedy club www.quatsch-comedy-club.de unterhaus www.unterhaus-mainz.de Frankfurter Hof www.frankfurter-hof-mainz.de Goldene Weisswurscht www.stustaculum.de Prix Panthoneon www.pantheon.de 35 Dafür war der Auftritt überraschend souverän. Ich war zwar furchtbar aufgeregt, aber ich habe es geschafft, meine Nervosität zu unterdrücken. Man sagte mir, dass ich gut gespielt habe. Dann will ich das mal glauben. Jetzt der Auftritt in „Neues aus der Anstalt“ im ZDF – ist das der bundesweite Durchbruch? Es ist auf jeden Fall eine ganz wichtige Sendung für mich. Ob es mein Durchbruch ist, kann ich nicht sagen. Was ich sagen kann ist, dass ich mit dem letzten Jahr und auch für dieses Jahr mit meinem Vorankommen sehr zufrieden bin. Die Kartenverkäufe ziehen überall spürbar an und ich stehe wie ein kleines Kind mit großen Augen davor. Ich kann manchmal diese Eigendynamik selbst nicht glauben, die sich in relativ kurzer Zeit entwickelt hat. Du hast ja mal bei McDonalds hinter der Theke gearbeitet, das hat dir bestimmt auch die ein oder andere EntertainmentErfahrung gebracht. Wie ist das mit der Fastnacht, was hat dir die Mainzer Fastnacht mitgegeben? Ich habe durch die Fastnacht sehr viel gelernt. Wann hast du schon mal als blutjunger Mensch die Gelegenheit, direkt vor so einem großen Auditorium zu spielen. Ich habe in dieser Hinsicht verschiedene Aggregatzustände des Künstlerdaseins erlebt. Zum einen spielte ich in einer Rockband: The Four-FunnyFive. Wir haben in Jugendzentren gespielt, da kamen manchmal fünf, 15, in der Spitze fünfzig Leute. Und parallel hab ich dann in der Fastnacht vor 600 Leuten oder in der Rheingoldhalle gar vor 2.000 Leuten einen Auftritt gehabt. Das hat sehr geschult. Was verbindet Fastnacht mit Comedy und Kabarett? Waren nicht die Mainzer Gonsbachlerchen unter Herbert Bonewitz die erste Comedy-Truppe? Ja, klar. Die Schnittmenge ist größer, als sich die beiden Gruppen zugestehen. Beides fußt auf der gleichen Philosophie: auf der Bühne gegen die Obrigkeit mal Tacheles zu reden – und das möglichst komödiantisch. Aber man muss schon sagen, dass die Grenzen in der Neues aus der Anstalt anstalt.zdf.de Mainzer Zetfestival www.frankfurter-hof-mainz.de 3SAT-ZELTFESTIVAL www.3sat.de/kleinkunst 36 Fastnacht enger gesteckt sind als im Kabarett. Das liegt natürlich zuallererst ganz einfach daran, dass du bei einer Fastnachtssitzung ein breiter gefächertes Publikum hast. Manche haben dir ja diesen Sprung über die Fastnacht hinaus nicht zugetraut … Ach, was haben die Unken gerufen: „Das schafft der nie. Der ist ein regionales Phänomen. Mehr nicht. Der wird deutschlandweit nicht funktionieren.“ Das war für mich nur noch mehr Ansporn. Und ich musste mich dazu noch nicht einmal groß verstellen. Ich bin einfach der, der ich bin. Ich babbele genauso auf der Bühne, wenn ich in Hamburg oder Zürich spiele. Die Leute verstehen mich und www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de Termine Rheinland-Pfalz: Di, 28. April, 22.15 Uhr ZDF – Neues aus der Anstalt Sa,13. JUNI Alzenau Schlösschen Michelbach SA, 27. Juni Tobias Mann & Friends 11. Mainzer Zeltfestival, Mainzer Volkspark Di, 8. SEPTEMBER TV-Aufzeichnung 3sat-Zelt-Festival, 3sat-Zelt, ZDF-Gelände DVD: Im Juli/August erscheint bei Universal: „Man(n) sieht sich!“. Weitere Informationen unter: www.tobiasmann.de www.kulturland.rlp.de 37 Ticker Rock am Ring Rock-am-Ring in der Eifel war schon Ende März ausverkauft. Mit dabei sind evt. die Mainzer Bands Earotation und Million Dollar Handshake, die bei der „Coca Cola Soundwave Discovery“-Tour in die Live-Runde (ausgewählt aus 2.000 Bewerbern von einer Experten-Jury und den MySpace-Usern) unter die besten 24 Newcomer-Bands gewählt wurden. Ende April entscheidet nun das Publikum im Kölner E-Werk, wer endgültig beim Rock-a-Ring-Support dabei sein darf. ++++ Hildegard im Film: Hildegard von Bingen gehört zu den bedeutendsten und faszinierendsten Frauenfiguren des Mittelalters (ca. 1098 bis 1179). Sie war Äbtissin, Seherin, Heilkundige und Komponistin und eine engagierte Frau, die den großen Mut besaß, aus den strengen kirchlichen Regeln ihrer Zeit auszubrechen, um ein eigenes Frauenkloster zu gründen. Die vielfach preisgekrönte Drehbuchautorin und Regisseurin Margarethe von Trotta („Die bleierne Zeit“, „Rosa Luxemburg“, „Rosenstraße“) entwirft in ihrem neuen Film „Visionen“ das Porträt einer außergewöhnlich begabten, couragierten und visionären Frau. „Visionen – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen.“ Bundesweiter Start: 24. September. Im Historischen Museum am Strom in Bingen, Museumsstraße, kann man sich den Sommer über in der Dauerausstellung über Hildegard von Bingen vorab informieren. ++++ Feiern: Am 18. Mai ist wieder Verfassungstag. Der Landtag informiert über die Arbeit des Parlaments, die Parlamentarier lassen sich „backstage“ über die Schulter gucken. Dazu gibt es ein kulturelles www.rock-am-ring.com Historisches Museum am Strom www.bingen.de Kiemsa www.kiemsa.com Oberhaus www.oberhaus-alzey.de Circus Maximus www.circus-maximus.org 3SAT-ZELTFESTIVAL www.3sat.de/kleinkunst Volker Pispers www.volkerpispers.de Frank Lüdecke www.frank-luedecke.de Florian Schroeder www.florian-schroeder.de Django Asül www.django-asuel.de Tobias Mann www.tobiasmann.de Helmut Schleich www.helmut-schleich.de Olaf Schubert www.olaf-schubert.de Christoph Sonntag www.sonntag.tv Ina Müller www.inamueller.de www.ukuleleorchestra.com The Slapstickers www.slapstickers.de 38 Rahmenprogramm. Das Jazz-Ensemble Medium Band Amsa aus der burgundischen Partnerstadt Dijon spielt u.a. auf. Infos: www.landtag.rlp. de ++++ XVIII. Internationale Django Asül Orgelfestwochen: Im Rahmen eines Erasmus-Austauschprojekts der Musikhochschulen von Perugia und Mainz führen Studenten beider Institute unter der künstlerischen Leitung der Professoren Gerhard Gnann und Luca Scandali zum 200. Geburtstag des Komponisten die sechs Sonaten op. 65 von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Um dem Komponisten noch ein wenig näher zu kommen, rezitiert Prof. Eduard Wollitz aus Mendelssohns Reisebriefen. Sa, 6. Juni, Hackenheim, St. Michael. Orgel: Reichenstein 2008, II/p/38 Infos: 01 71 / 29 26 71 7, www. musik.uni-mainz.de ++++ Alles neu: Die Restaurierung der Orgel in der ev. Stephanskirche in Simmern hat weit über den Hunsrück hinaus Interesse gefunden. Das große Instrument aus der Werkstatt Stumm erklingt nach verschiedenen Umbauten nun wieder in alter Pracht und Schönheit. Für das Konzert konnte Jean-Claude Zehn aus Basel gewonnen werden, ein ausgesprochener Spezialist für historische Tasteninstrumente. Er spielt Werke von J.S. und C.Ph.E. Bach, Kuhnau, Stanley, Valeri, Lidon und Händel. So, 21. Juni,18 Uhr, Simmern, ev. Stephanskirche. Orgel: Stumm 1782, Restaurierung R. Müller (Merxheim) 2008, II/ P/27. Info: 0 67 61 / 36 81 ++++ Waldeck-Gedenken: Unter dem Titel „Der Liedermacher Peter Rohland, die Waldeck-Festivals und das politische Lied der 1848er-Revolution“ findet im Foyer des Landtags eine Ausstellung (6. bis 26. Juni) statt. Zur Eröffnung spielen u.a. die Waldeck-Erprobten Joana und Black. Begrüßung: Landtagspräsident Joachim Mertes. Einführung: Prof. Dr. Holger Böning, Universität Bremen. ++++ Kult: Das Lottfestival gibt es seit den 70er Jahren, seit etlichen Jahren pilgern tausende Besucher den Weg zum „Woodstock auf dem Hunsrück“. Vom 31. Juli bis 2. August treten u.a Dexter (D), Picture Book (D), Kiemsa (F) und Ad Vonderveen (NL) auf. Infos: www. lott-festival.de ++++ Go Crazy: Ralf Prestenbach und Wolfram Ina Müller Denzer reisen für ihr Leben gern und suchen in jedem Urlaub die ultimative Herausforderung. Moorschnorcheln in Wales, Kuhfladenlotto in Schwaben oder die Tomatina in Spanien: In ganz Europa haben sie wunderbar schräge Veranstaltungen entdeckt. Go crazy nimmt das Publikum in einer Multimedia-MitmachLesung mit auf die Reise zu den absolut verrücktesten Events – von Finnland bis Griechenland und von England bis Deutschland, Österreich www.kulturland.rlp.de www.kulturland.rlp.de und in die Schweiz. Zu erleben am 5. Juni in Alzey, Kleinkunstbühne Oberhaus und am 10. Juni in Koblenz, Circus Maximus. ++++ Kleinkunst: Ab dem 4. September wird das 3satfestival auf dem Mainzer Lerchenberg mit Stars und Newcomern der Kleinkunstszene u.a das Superwahljahr 2009 unter die Lupe nehmen. Volker Pispers, Frank Lüdecke, Florian Schroeder und Django Asül beweisen im 3sat-Zelt, dass das politische Kabarett lebt – und wie! Außerdem sind eingeladen: der Mainzer Shootingstar Tobias Mann, der oberbayerische Kabarettist Helmut Schleich, der Betroffenheitslyriker Olaf Schubert und der selbsternannte Meisterkabarettist Christoph Sonntag. Mit Ina Müller und ihrer Band wird das diesjährige Festival auf dem ZDF-Gelände eröffnet. Infos: www.3sat.de/ Kleinkunst ++++ Eingerahmt in das fantastische Ambiente der Festung Ehrenbreitstein (UNESCO Weltkulturerbe) findet Ende Juli in Koblenz zum siebten Mal das „Horizonte-Festival“ statt. Auf zwei großen Bühnen wird ein abwechslungsreiches Programm aus traditioneller und zeitgenössischer Weltmusik von The Ukulele Orchestra of Great Britain über Fatima Spar & The Freedom Fries bis zu The Slapstickers, Menimo Jam und Vanessa Da Mata aus Brasilien geboten. 24. bis 25 Juni, Festung Ehrenbreitstein. ++++Das Theater der CarlZuckmayer-Gesellschaft e.V. Mainz spielt in diesem Jahr u.a. Oscar Wildes „Bunbury“ – ein triviale Komödie für ernst hafte Leute. Termine: 15.05 / 16.05 / 22.05 / 23.05 / 29.05 / 30.05 Infos: www.carl-zuckmayer.de Albert Hoehner www.ukuleleorchestra.com Fatima Spar & The Freedom Fries www.freedomfries.at The Ukulele Orchestra of Great Britain Fatima Spar & The Freedom Fries The Slapstickers The Slapstickers www.slapstickers.de Earotation Earotation www.earotation.de Wor ms Musik Straßen theater iel p s n e i r o Hist www.kultursom mer.de Fotos: Rudolf Uhrig; Andres Rodriguez/www.fotolia.de Design: Jutta Pötter, www.diegestalten.com Kulturs ommer g n u n Eröff 9 0 0 2 i a M . 0 1 . 8