Die Orgel im Mittelpunkt

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Die Orgel im Mittelpunkt
KULTUR LOKAL
Die Organisatoren Astrid Prünte, Franz-Herbert Kemner, Monika Marx, Gabriele Gläsmann, Angelika Rode und Kantor Johann-Albrecht
Michael (von links) freuen sich auf die Orgelwoche vom 10. bis 22. Februar. � Foto: Dahm
Die Orgel im Mittelpunkt
Komponist Günter Raphael (1903-1960) im Zentrum der diesjährigen Orgelwoche
SOEST � Ins Zentrum der inzwischen 9. Orgelwoche haben die
Veranstalter in diesem Jahr den
weitgehend vergessenen Komponisten Günter Raphael (19031960) gewählt. Er ist mit zahlreichen Werken in der Orgelwoche
vertreten, die vom 10. bis zum
22. Februar in der St. Petrikirche
und erstmals auch in der St. Severinkirche in Schwefe stattfindet.
Damit wollen die Organisatoren nicht nur die große
Späth-Orgel in der Soester Petrikirche, sondern auch die
Tzschöckel-Orgel in St. Severin, die in ihrem historischen
Gehäuse aus dem frühen 18.
Jahrhundert über ein modernes Orgelwerk verfügt, zur
Geltung bringen.
Die Initiatoren der Orgelwoche um Petri-Pauli Kantor Johann-Albrecht Michael, Gabriele Gläsmann, Organistin
in St. Severin, Monika Marx,
Astrid Prünte, Franz-Herbert
Kemner und Angelika Rode
haben sich dafür entschie-
den, den Komponisten Günter Raphael in den Fokus der
Orgelwoche zu rücken. „Er ist
etwa in die Spätromantik bis
Moderne einzuordnen. Vieles
von ihm erinnert an Max Re-
ger, doch Raphael geht einen
Schritt weiter“, sagt Kantor
Michael, den vor allem Raphaels Choralvorspiele für
Orgel faszinieren. „Er hat
sich intensiv mit den kontra-
Das Programm
Dienstag, 10. Februar, 19 Uhr
St. Severin Schwefe: Orgelkonzert
mit Orgelführung.
Samstag, 14. Februar, 11 Uhr:
Marktmusik mit dem Gospelchor
„Magnificats“, St. Petri. 15 Uhr:
Orgelcafé. Monika Marx spielt Heiterek von Barock bis Jazz, St. Petri.
Sonntag, 15. Februar, 11 Uhr:
Festgottesdienst – Sopran und Orgel mit Carmen Bangert und Johann-Albrecht Michael. St. Petri;
19 Uhr: Eröffnungskonzert für
Chor und Orgel. Kammerchor
„sine nomine“ begleitet von Karola Kalipp an der Orgel, St. Petri.
Mittwoch, 18. Februar: Cello
und Orgel mit Yuko Uenemoto
(Cello) und Daniel Tappe (Orgel).
St. Petri.
Samstag, 21. Februar, 20 Uhr
Abschlusskonzert für Orgel, Violine
und Streichorchester. Streichorchester Münster, Bläserensemble
Jörg Segtrup, Orgel Ralf Blasi, Leitung: Kantor Michael. Orgenkonzert von Raphael „Ein feste Burg“.
Sonntag 22. Februar, 10 Uhr,
Festgottesdienst Chor und Orgel,
mit dem „Ensemble Kontrapunkt“,
Gabriele Gläsmann an der Tzschöckel-Orgel, St. Severin, Schwefe.
11.15 Uhr, festliche Abschlussmatinée mit dem Bläserchor des
Kirchenkreises Soest, St. Petri.
Sonntag, 8. März, 17 Uhr: Nachklang zur Orgelwoche: Kammermusik mit Entensonate. Das „Trio
Contrasts“ spielt Werke von Raphael, Ardeyhaus.
punktischen Möglichkeiten
an der Orgel auseinandergesetzt“, so Michael. Viele der
Choralmelodien tauchen im
Kanon oder in kleinen Motiven wieder auf. Dabei beschränken sich Raphaels
Werke bei weitem nicht auf
die Orgel als Soloinstrument.
Er bringt die Orgel zusammen mit Streichern, Bläsern
und Chören. Ein Beispiel für
das Schaffen Raphaels sei das
Abschlusskonzert am Samstag, 21. Februar. Hier kann
der Hörer unter der Leitung
von Johann-Albrecht Michael
das Streichorchester Münster, das Bläserensemble Jörg
Segtrup und Ralf Blasi an der
Orgel hören. Im Mittelpunkt
steht das Choralwerk Raphaels „Ein feste Burg.“ Der Komponist Raphael als Sohn eines
Kirchemusikers und einer
Geigerin bewies trotz Krankheit und Berufsverbot unter
den Nazis große Schaffenskraft. � agu
Infos: www.mimusika.de