Mein Auslandssemester in Istanbul Die Hälfte meines
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Mein Auslandssemester in Istanbul Die Hälfte meines
Mein Auslandssemester in Istanbul Die Hälfte meines Auslandssemester ist bereits vorbei, daher möchte ich ein erstes Resümee über mein Auslandssemester in Istanbul ziehen. Wohnen in Istanbul Istanbul ist mit offiziell 16 Millionen Einwohnern (inoffiziell 22 Millionen) einer der größten Städte weltweit – und das merkt man auch. Als ich am 27.01. am Flughafen Atatürk ankam, welcher auf der europäischen Seite liegt, hatte ich eine Autofahrt von 1 ½ Stunden vor mir, um zu meiner Wohnung zu kommen, was mir ein erstes Mal die Dimensionen dieser Stadt aufzeigte. Angekommen in meiner Wohnung im Stadtteil Atasehir, welcher sich auf der asiatischen Seite befindet, machte ich mich direkt auf, diesen Stadtteil zu erkunden. Atasehir ist ein sehr junger Stadtteil Istanbuls und wird mit Frankfurt verglichen, da hier die meisten Banken ihren Sitz haben und er zudem als Handels- und Businesszentrum Istanbuls gilt. Meine Wohnung liegt 3 min Fußweg von meiner Universität entfernt, jedoch brauche ich circa 40 Minuten um mit dem Bus in den asiatischen Hauptstadtteil Kadiköy zu kommen. Ich wohne in dieser Wohnung mit einer deutschen Studentin, einer finnischen Studentin und einem amerikanischen Studenten. Universität Yeditepe Die Universität an der ich studiere heißt Yeditepe. Yeditepe bedeutet sieben Hügel. Der Name passt auch zu dieser Uni, da sie auf einem hohen Hügel liegt, von dem man über große Teile Istanbuls schauen kann. Im nahen Umfeld der Uni liegen die weiteren sechs Berge. Istanbul an sich ist sehr hügelig, was ich davor auch nicht wusste. Ist ja aber gut für die Beine ;-). Die Yeditepe Uni ist eine private Universität, die zu den besten in der Türkei gehört. Der Campus ist sehr schön und geschmackvoll angelegt, etwa wie ein großer Park mit Sitzgelegenheiten und Wiesen. Zudem leben etwa 20 ehemalige Straßenhunde auf unserem Campus, die der Direktor aufgenommen hat. Die Universität bietet alle Studiengänge an, die man sich nur vorstellen kann – von Automobildesign über Literatur&Kultur bis hin zu Business-Studiengängen. Ich studiere International Business&Trade, was mir sehr gut gefällt. Der Unterricht findet ausnahmslos auf Englisch statt und sowohl meine Professoren als auch Kommilitonen haben mich herzlich aufgenommen. Zudem spiele ich im Yeditepe Tennis-Team. Vom 19.03. - 24.03. haben wir ein nationales Tennisturnier in Antalya gespielt, welches für mich absolut kostenfrei war. An diesem Turnier haben circa 30 Universitäten aus der ganzen Türkei teilgenommen. Wir haben leider den Aufstieg in die höchste Spielklasse der Türkei knapp verpasst, nichtsdestotrotz hat es jede Menge Spaß gemacht ( 28°C ;-) ). Sprache und Kultur Als ich nach Istanbul kam, konnte ich nur die wichtigsten Worte wie Hallo, Tschüss oder Bitte sagen. Ich absolviere einen Sprachkurs an der Universität der, zu meiner Überraschung, Früchte trägt. Mittlerweile kann ich mich gut verständigen, was mir den Alltag in Istanbul sehr erleichtert. Da ich in meiner Wohnung und in der Uni überwiegend Englisch spreche, hat sich auch mein Englisch weiterverbessert. Istanbul besteht aus hunderten von Kulturen. Aus allen Ländern strömen die Menschen nach Istanbul, um dort zu Arbeiten und zu Leben. Diese Menschen bringen natürlich auch ihre eigenen Kulturen mit, die sich hier in Istanbul alle miteinander vermischen. Die Menschen sind extrem hilfsbereit, sehr zuvorkommend und freundlich. Und sobald man Türkisch mit ihnen redet, haben sie einen in ihr Herz geschlossen. Aber auch ohne Türkischkenntnisse kann man auf jegliche Hilfe vertrauen. Mein Auslandssemester in Istanbul Essen und Trinken Ich bin ein absoluter Fan der türkischen Küche geworden. Die verschiedenen Fleischarten, die vielen Gewürze aus allen Ländern, all das macht die türkische Küche sehr besonders. Die Türken legen sehr viel Wert auf gesundes und gutes Essen. An jeder Straßenecke gibt es kleine Straßenverkäufer, die von frischen Muscheln & Fisch über Kastanien & Mais bis hin zu Hühnerspießen & Lammkoteletts alles anbieten, was man sich nur vorstellen kann. Das Nationalgetränk der Türkei ist der Cay. Cay heißt übersetzt Tee und ist eine Art Schwarzer Tee. Dieser wird hier zum Frühstück, zwischendurch, zum Mittagessen, nach dem Mittagessen und am Abend getrunken. Man findet den Tee in jedem Restaurant oder Stand und er schmeckt hervorragend. Ich trinke in Deutschland circa. 2 Tassen Tee im Jahr, hier in der Türkei mindestens 4 am Tag. Alltag Ich habe jeden Tag Vorlesungen, jedoch nur von 9 - 12 bzw. 14 Uhr. Das heißt für mich zwar jeden Tag (relativ) früh aufstehen, dafür habe ich den ganzen Tag Zeit, um Dinge zu unternehmen. In den ersten Tagen nach meiner Ankunft wurden uns die gängigsten Sehenswürdigkeiten wie die blaue Moschee und die Hagia Sophia gezeigt. Jedoch gibt es einiges mehr zu entdecken als die berühmten Touristenziele. Mindestens zwei Mal die Woche, solange es das Lernen für die Uni zulässt, mache ich mich mit Freunden auf, um Istanbul zu erkunden. Und ich habe immer noch das Gefühl, nicht einmal 30 % der Stadt gesehen zu haben. Mein erster Besuch des Taksim-Platzes war circa eine Woche nach meiner Ankunft, jedoch habe ich mir diesen etwas schöner vorgestellt.. Die Regierung hatte am gleichen Tag ein Gesetz verabschiedet, das es erlaubt, Internetseiten ohne richterlichen Beschluss zu sperren. Daraufhin sind, vor allem Studenten, auf die Straßen gegangen, um dagegen zu protestieren. Als wir am Taksim-Platz ankamen, waren die Demonstrationen bereits im vollen Gange. Da wir alle jedoch kein Internet haben, haben wir davon leider nichts mitbekommen. Als wir aus der Metro ausgestiegen sind und die Treppen hochgingen, standen wir zwischen Polizei und Demonstranten. Das Resultat waren tränende Augen und laufende Nasen. Tränengas ist nicht schön! Jedoch haben wir auch diesen Abend einigermaßen gut überstanden und hatten einen ersten Eindruck darüber, wie die politische Lage in Istanbul zu bewerten ist. Ich interessiere mich sehr für die Meinungen der Studenten und der allgemeinen Bevölkerung bezüglich der Politik in der Türkei. Aus diesem Grund frage ich jeden, den ich kennengelernt habe, nach seiner politischen Meinung. Hierbei bekomme ich ganz unterschiedliche Meinungen präsentiert, obwohl sich die meisten eher gegen Erdogan und seine Politik richten. In den letzten Wochen wurden sowohl Twitter als auch Youtube gesperrt, was ich am eigenen Leib zu spüren bekam. Als Reaktion darauf gab es heftigste Proteste in Istanbul. Für mich ist es interessant zu sehen, wie sich Menschen, gerade junge Menschen und Studenten, zusammentun um gegen etwas zu protestieren, wobei sie genau wissen, welcher Gefahr sie sich dabei aussetzen. Mein momentaner Alltag widmet sich eher dem Studieren und Lernen, da in der nächsten Woche meine ersten Klausuren anstehen. Aber auch das ist, in dieser unglaublichen Stadt, auszuhalten. Ich kann jedem nur empfehlen sich diese Stadt ein paar Tage anzuschauen und auf sich wirken zu lassen. Einfach Bescheid geben, ich spiele gerne den Reiseführer! Mein Auslandssemester in Istanbul Viele Grüße aus Istanbul und görüşürüz! Mein Auslandssemester in Istanbul Mein Auslandssemester in Istanbul Mein Auslandssemester in Istanbul