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Bilder: Archiv, Autoscout24, gebrauchtwagen.de, mobile.de, pkw.de und webmobil24 Rubrik Thema Onlinebörsen Partnersuche im Netz Konkurrenz belebt das Geschäft. Die großen Fünf der Internet-Fahrzeugbörsen überbieten sich mit Angeboten, um Gewerbekunden zu unterstützen. Registrierte Händler können von dieser Partnerschaft profitieren. D er deutsche Automarkt steuert nach Ende der Umweltprämie langsam in ruhigere Gewässer. Insbesondere die Gebrauchtwagenhändler weinen dem Auslaufen der staatlichen Förderung keine Träne nach. Gemäß einer Analyse von Mobile.de fanden 75 Prozent der Befragten diese schlecht für ihr Geschäft. Die Befürchtung: Zahlreiche Neu-NW-Käufer seien angestammte GWKunden. Das lässt die Nachfrage sinken, und wirkt sich nachteilig auf die Restwerte aus. Das Handelsvolumen beeinträchtigt dies bislang allerdings nicht, wie Mobile. de feststellte: Bei jüngeren, nicht prämienberechtigten sowie älteren GW blieben Angebot und Nachfrage auf hohem Niveau. Die Beobachtung im Internet lässt sich auf den gesamten Fahrzeughandel 50 AUTO SERVICE PRAXIS 10/2009 übertragen, da der Onlinehandel ein wichtiger Vertriebskanal ist. Während Händler und Kunden früher Sicherheitsrisiken befürchteten, haben die Anbieter mit vertrauensbildenden Maßnahmen für einen Wandel gesorgt. Die bekanntesten Portale Autoscout 24, Gebrauchtwagen.de, Mobile.de, Pkw.de und Webmobil 24 setzen Filtersoftware ein, um Nutzer vor betrügerischen Angeboten zu schützen. Sicher online handeln Weiter haben User die Möglichkeit, Verstöße zu melden. Außerdem geben die Börsen regelmäßig Sicherheitstipps. Am Wichtigsten: Keine Vorkasse! Die Plattformen dienen nur als Ort der Geschäftsanbahnung, der Abschluss findet beim Händler statt. Mehr Informationen gibt es auf der von ADAC, Autoscout 24, Mobile.de und der Polizei getragenen Seite www.sichererautokauf.de, die laut Betreibern bisher 4,2 Millionen Mal aufgerufen wurde. Die Konkurrenz der Online-Marktplätze hat für den gewerblichen Nutzer die positive Auswirkung, dass die Servicequalität im registrierten Händlerbereich permanent zunimmt. Die Dienste nutzen Angebote, Preise oder Marketingoffensiven als Differenzierungsmerkmal. Die Sparkassentochter Gebrauchtwagen.de etwa bietet ein überarbeitetes und werbefreies Portal. Neben hoher Nutzerfreundlichkeit und ansprechender Optik möchte das Berliner Unternehmen über die Stellschraube Kosten punkten: Zu- und Verkauf auf Gebrauchtwagen.de sind www.autoservicepraxis.de kostenlos. Geld möchte die SparkassenGruppe auf ihrer Handelsplattform verdienen, indem sie Kaufinteressenten ein individuelles Finanzierungspaket schnürt. Den Handelsplatz der Berliner gibt es seit Anfang 2008. Er ist seit dieser Zeit rasant gewachsen. Derzeit stehen auf Gebrauchtwagen.de rund 450.000 Pkw zum Kauf. Zudem zählt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge etwa 4.700 registrierte Händler zu seinen Kunden. Probefahrt im Angebot Autoscout 24 stellt den rund 37.000 registrierten Händlern eine Reihe von Gratisund kostenpflichtigen Services zur Verfügung. Die Grundgebühr für den Händlerbereich richtet sich nach der Zahl der eingestellten Fahrzeuge. Darüber hinaus haben die Münchner ein kostenloses Dealer Management System (DMS) im Angebot. Das Produkt „HändlerAssistent“ ermöglicht Kunden die Verwaltung von Stammdaten und die Einpflegung der Fahrzeuge. Ebenfalls kostenfrei ist der „AutoFahnder“, um gezielt Fahrzeuge zu suchen. Der „AnrufManager“ soll laut Autoscout 24 verhindern, dass Anrufe ins Leere gehen, weil der GW-Berater gerade im Gespräch ist oder Interessenten zur Mittagszeit anrufen. Eigenen Untersuchungen zufolge ein nicht zu unterschätzendes Problem: So sollen in Autohäusern bis zu 30 Prozent der eingehenden Anrufe verloren gehen. Das Produkt, bei dem geschultes externes Personal die Anrufe entgegennimmt, schlägt im Basistarif mit monatlich 9,99 Euro Grundgebühr (zzgl. Telefontarife) zu Buche. Autoscout 24 bietet unschlüssigen Kandidaten eine so genannte Probefahrt. Händler können auf diese Weise die Basisleistungen gebührenfrei acht Wochen lang testen. Auch die Plattform Webmobil 24 bietet Händlern zahlreiche Zusatzdienste, etwa eine automatisierte E-Mail-Antwort, die Verwaltungssoftware Office-Cat-Professional oder einen Übersetzungsservice (28 Sprachen). Schließlich sind die Börse und damit ggf. die eigenen Angebote in vielen Ländern präsent. Die einzelnen Produkte können 30 Tage kostenlos getestet werden, danach richten sich die Gebühren nach der Zahl der eingestellten Fahrzeuge. Jedes der genannten Produkte kostet monatlich 0,25 Euro pro Fahrzeug. Die Basisversion von Office-Cat ist übrigens kostenfrei. Pkw.de bietet zwar kein eigenes DMS, baut aber darauf, die Händler mit einer unlimitierten Fahrzeugeinstellung zum Festpreis zu ködern. Das Portal besitzt eigenen Angaben zufolge Schnittstellen zu den meisten händlereigenen DMS, die eine unkomplizierte Einpflegung erlauben. Der Marktplatz bietet die Produkte Basic (monatlich 99 Euro) und Premium (monatlich 189 Euro). Die einmalige Einrichtungsgebühr beträgt 149 Euro. Beim Premiumpaket sind für Fahrzeuge 150 Top-Angebote und jeweils 24 Bilder inbegriffen. Pkw.de umfasst rund 8.000 registrierte Händler und bietet ein Fahrzeugangebot von rund 400.000, hieß es. Mobile.de hat unter dem Aufruf „Mitreden“ eine Kundenbefragung durchgeführt und das eigene Angebot überarbeitet. Seit August ist die neugestaltete, 1,4 Mio. Fahrzeuge umfassende Plattform online. Händler zahlen einen monatlichen Staffelpreis, beginnend mit der Grundgebühr von 41,99 Euro für zwei Inserate. Zudem gibt es folgende kostenlose Services: DMS, automatische Benachrichtigung einer erfolgreichen Suchanfrage auf PC und Handy. Kostenpflichtig sind das Seite-1-Inserat, Blickfänger, Direktlink zur Mobile.de-Händler-Homepage oder die Zusammenführung mehrerer Standorte auf einer Gruppenseite. Eigenen Aussagen zufolge verfügt Mobile.de über 35.000 registrierte Händler. Martin Schachtner Ansprechend präsentiert und schnell vergriffen. Börsen bieten den gewerblichen Kunden oft Unterstützung www.autoservicepraxis.de AUTO SERVICE PRAXIS 10/2009 51