Die regionale Verteilung der ausgeschriebenen Stellen in
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Die regionale Verteilung der ausgeschriebenen Stellen in
Qualifikationsanforderungen auf dem Stellenmarkt in den Branchen Metall, Elektro, Bau und Chemie Dr. Peter Bott, Hans-Joachim Schade Bundesinstitut für Berufsbildung Das Bundesinstitut für Berufsbildung analysierte im Jahr 2001 Stellenanzeigen aus dem Dienstleistungsbereich1. 2002 wurden im gewerblich-technischen Bereich in den Berufsfeldern Metall, Elektro, Bau und Chemie 5909 Stellenanzeigen untersucht, die Unternehmen zur Gewinnung neuer Mitarbeiter inserierten. Tätigkeitsbezeichnungen, berufliche Verteilung Hinweise auf neue Tätigkeiten sind in allen vier untersuchten Berufsfeldern im Vergleich zu den Dienstleistungsbereichen Informations- und Kommunikationstechnik sowie Finanzdienstleistungen kaum zu finden. Die ausgeschriebenen Tätigkeiten und verwendeten Tätigkeitsbezeichnungen entsprechen den eingeführten Tätigkeits- und Berufsbezeichnungen. So werden im Elektrobereich über 30 % der Stellen für Elektriker, Elektrotechniker oder Elektroinstallateure ausgeschrieben, gefolgt von Elektronikern bzw. Industrieelektronikern (7 %). Im Berufsbereich Metall überwiegen Stellen für Kfz-Mechaniker (11 %), Schlosser/Industriemechaniker (7 %) und GasWasser- und Heizungsinstallateure (-monteure) (7 %). Im Baubereich werden am häufigsten Stellen für Maler und Lackierer (13 %), Maurer (8 %) und Bauzeichner (8 %) ausgeschrieben. Die berufliche Verteilung der Stellen im Chemiebereich konzentriert sich auf Chemielaboranten (28 %), chemisch technische Assistenten (18 %) und Pharmareferenten –berater (11 %). Die ausgeschriebenen Tätigkeitsbezeichnungen gleichen in den gewerblichtechnischen Berufsfeldern deutlich mehr den Bezeichnungen anerkannter Aus- und Fortbildungsberufe als z. B. in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik und Finanzdienstleistungen. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Aus- und Fortbildungsberufe in diesen Berufsfeldern am Markt gut eingeführt sind und den Anforderungen in den Erwerbsberufen weitgehend entsprechen. Der Anteil der Übereinstimmungen liegt im Bereich Chemie bei über 60 1 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.): Berufsbildungsbericht 2003, S. 180 %, bei Elektro bei knapp 60 %, bei Bau 48 % sowie bei Metall 46 %. Gerade bei letzterem lassen sich auch am ehesten Hinweise auf neue Tätigkeiten finden (7 %). Hier werden beispielsweise genannt: Windkanaloperator, Leckortungstechniker, Fachverantwortlicher für Versuchs- und Fahrzeugorganisation, KVP2- und Sicherheitsbeauftragter. Anforderungen an die formale Qualifikation der Bewerber Erwartungsgemäß wird in gewerblich-technischen Berufsfeldern am häufigsten ein Lehrabschluss verlangt. Der jeweilige Anteil fällt in den einzelnen Berufsbereichen aber sehr unterschiedlich aus. So werden bei 44 % der angebotenen Stellen im Baubereich duale Ausbildungsabschlüsse vorausgesetzt, im Metallbereich 51 %, im Elektrobereich bereits 60 % und im Chemiebereich trifft dies auf über 80 % der ausgeschriebenen Stellen zu. Meister- und Technikerabschlüsse werden in den Berufsfeldern Bau, Metall, Elektro zu rund 17 % explizit nachgefragt. Die Nachfrage nach Bewerbern/innen mit einer Aufstiegsfortbildung fällt im Berufsfeld Chemie mit 8 % dagegen deutlich ab. Bei rund 7 % der zu vergebenden Positionen wird ein FH-/ Universitätsabschluss verlangt. Stellenanzeigen, in denen nicht explizit auf ein formales Abschlussniveau hingewiesen wird, kommen am häufigsten mit 30 % im Baubereich und mit 25 % im Metallbereich vor. Deutlich geringer ist der Anteil im Berufsfeld Elektro mit 13 %. Den größten Wert auf eine formale Qualifikation legen die Betriebe im Berufsfeld Chemie. Hier wird lediglich bei 1% der ausgeschriebenen Stellen nicht explizit ein formaler Abschluss gefordert. Ein nicht unbeträchtlicher Anteil der ausgeschriebenen Stellen wird von Zeitarbeitsfirmen ausgeschrieben. Im Metallbereich sind dies rund 29 %, im Elektrobereich 24 %, im Baubereich 17 % und im Berufsfeld Chemie rund 5 %. Regionale Fachkräftenachfrage Die regionale Verteilung (s. Grafik) der ausgeschriebenen Stellen in den vier untersuchten Branchen spiegelt in etwa die Beschäftigungsverhältnisse zwischen 2 KVP = Kontinuierlicher Verbesserungsprozess alten und neuen Bundesländern wider (alte Länder: Elektro 82 %, Metall 79 %, Bau 75 %). Im Chemiebereich werden sogar 94 % der zu vergebenden Positionen in den alten Bundesländern ausgeschrieben. Es liegen Baden-Württemberg (24 %), Bayern (18 %) und Nordrhein-Westfalen (15 %) deutlich an der Spitze. In den neuen Bundesländern werden am häufigsten in der Baubranche Stellen ausgeschrieben und zwar in Sachsen (13 %), Sachen-Anhalt (5 %) und Brandenburg (4 %). Regionale Fachkräftenachfrage im Vergleich 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Chemie Inserate West Elektro Inserate Ost Metall Beschäftigte insges. West Bau Beschäftigte insges. Ost Die prozentuale Verteilung aller Beschäftigten zwischen den alten und den neuen Bundesländern beträgt 81 % zu 19 %3 (Stand 2002). Diese Relation wird in den Anteilen der angebotenen Stellen des Berufsfeldes Elektro nahezu deckungsgleich (82 % zu 18 %) und der der Beschäftigten exakt abgebildet. Vergleichbare Anteile zeigen sich ebenfalls im Metallbereich. Die Fachkräftenachfrage liegt hier in den neuen Bundesländern um 5 % über dem entsprechenden Beschäftigtenanteil. Die größten Abweichungen sind in den Bereichen Bau und Chemie feststellbar. Für den in den neuen Bundesländern in Bezug auf den Anteil der Beschäftigten unterrepräsentierten Chemiebereich (89 % zu 11 %) zeigt auch die Fachkräftenachfrage keine Tendenz, die auf einen Wachstum der Beschäftigung in den neuen Bundesländern hindeutet. Positiver stellt sich die Situation im Metallbereich dar; hier liegt die Fachkräftenachfrage mit 5 % über dem entsprechenden Beschäftigtenanteil. Trotz der bundesweiten Krise in der 3 Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Bundesanstalt für Arbeit Bauwirtschaft liegt der Beschäftigtenanteil in den neuen Bundesländern mit 25 % immer noch 6 % über dem Durchschnitt. Die Fachkräftenachfrage spiegelt hier exakt die gleichen Anteile wider.