Lern- und Arbeitsaufgaben der Kategorie „Externe Aufträge“
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Lern- und Arbeitsaufgaben der Kategorie „Externe Aufträge“
Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ 117 16 Lern- und Arbeitsvorhaben „Austernfischer“ 16.1 Vorbemerkungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ wurde im Zusammenhang mit der Einrichtung des Wilhelmshavener Museums „Wattenmeerhaus“ geplant, durchgeführt und bewertet. Sie wurde von den Ausbildern und Lehrern der AG Elektro im 3. Zwischenbericht dokumentiert. 16.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer An der Planung, Durchführung und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ waren folgende Ausbilder und Lehrer beteiligt: Otmar Berberich, Horst Fiedler (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) Hans-Helmut Hansjürgen (Marinearsenal Wilhelmshaven) 16.3 Beteiligte Auszubildende Das Projekt „Austernfischer“ wurde in der Ausbildung von Industrieelektronikern der Fachrichtung Gerätetechnik im 3. Ausbildungsjahr von folgenden Auszubildenden geplant, durchgeführt und bewertet: Kathrin Busalski, Natascha Freese, Thomas Hanschen, Christian Hegge, Ralf Janssen, Thomas Lünemann, Jörg Magnus, Andre Onnenga, Lars Stern, Florian Tetz, Wilfried Zippel (Marinearsenal Wilhelmshaven) 16.4 Identifizierung der Lern- und Arbeitsaufgabe, Vorüberlegungen Im Wattenmeerhaus Wilhelmshaven wird versucht, „das Watt“ an Hand von ausgesuchten, beispielhaften Ausstellungsobjekten dem Besucher als schützenswertes einmaliges Refugium darzustellen. Ein Projekt bezieht sich auf den Wattvogel „Austernfischer“, der vorwiegend in den Salzwiesen brütet. Um zu gewährleisten, daß die Austernfischer und weitere Wattvögel ungestört und damit streßfrei und sicher brüten können, sind diese Salzwiesen in der Regel für den Besucher des Wattenmeerraumes gesperrt. Dieses Verbot wird jedoch häufig mißachtet. Das rücksichtslose Betreten dieses Refugiums in der Brutzeit hat oft fatale Folgen für das Gelege des Austernfischers. Mit der Realisierung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ war die Absicht verbunden, diese Problematik den Besuchern des Wattenmeerhauses zu veranschaulichen. 16.5 Aufgabenstellung In der Ecke eines Raumes wird ein Austernfischernest mit Vogelpräparat plaziert. Die Reaktion des brütenden Austernfischer auf Störungen während des Brütens soll an Hand seiner Herzfrequenz folgendermaßen akustisch dargestellt werden: Befindet sich ein Besucher etwa zwei Meter außerhalb des Nestbereiches, so soll der Ruhepuls des Austernfischers zu hören sein (Ruhepuls: 150 Schläge/Minute). Nähert sich jetzt ein Besucher dem Nest, so soll die Herzfrequenz in Abhängigkeit des Abstandes bis zur höchsten Erregungsstufe gesteigert werden (höchster Erregungszustand: 300 Schläge/Minute). 118 Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ Bei der Bearbeitung der Aufgabe sind zwei Aspekte besonders zu berücksichtigen: a) Die Besucher des Wattenmeerhauses sollen vom Nest aus nur in einem Radius von etwa zwei Metern bei einem Kreisausschnitt von 90º erfaßt werden. Außerhalb dieses Bereiches soll keine Reaktion erfolgen. b) Die Herztätigkeit des Austernfischers soll möglichst realistisch akustisch dargestellt werden. Dabei sind die Parameter Lautstärke, Frequenzbereich (Tonlage) und Pulszeit zu berücksichtigen. 16.6 Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Es wurde beschlossen, das Lern- und Arbeitsvorhaben in einzelne Baugruppen aufzuteilen und in arbeitsteiliger Gruppenarbeit zu realisieren. Die einzelnen Baugruppen sollten nach ihrer Fertigstellung getestet und anschließend zusammengefügt werden. 16.7 Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe In den Arbeitsgruppen wurden folgende Arbeiten durchgeführt: · Planung der Anlage (Erarbeitung von schaltungstechnischen Lösungen) · Erstellung der Stromlaufpläne in aufgelöster Darstellung · Erstellung der Layouts und der Bestückungspläne · Fertigung der Platinen und der Gesamtanlage · Inbetriebnahme, Durchführung von Anpassungen · Vollständige Dokumentation · Durchführung der Präsentation 16.8 Präsentation der Lern- und Arbeitsaufgabe Die Auszubildenden schilderten den Ablauf und präsentierten das Ergebnis des Lern- und Arbeitsvorhabens im Wattenmeerhaus vor einem Plenum aus Mitarbeitern des Wattenmeerhauses, Pressevertretern, Radio Bremen, Ausbildern, Lehrern und Vertreter der wissenschaftlichen Begleitung. Zum einen wurde durch einen Auszubildenden das Gesamtergebnis dargestellt und zum anderen präsentierten die jeweiligen Gruppensprecher die Teilergebnisse. Die Präsentation erfolgte dabei sowohl an Hand von Folien (z.B. zum Schaltungsaufbau) als auch am Originalobjekt. Anschließend standen die Auszubildenden für Fragen aus dem Plenum zur Verfügung. 16.9 Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Als Grundlage der Bewertung wurde zunächst die Gesamtdokumentation erstellt. In der Berufsschule erfolgte die Bewertung der geleisteten Arbeit an Hand der in der Planungsphase erstellten Bewertungskriterien. Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ Abb. 16-1: Prototyp des Austernfischers im Marinearsenal 119 120 Lern- und Arbeitsaufgabe „Austernfischer“ 16.10 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe Vorplanungen Auftragserteilung durch das Wattenmeerhaus Wilhelmshaven Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Formulierung der Aufgabenstellung Diskussion der Aufgabenstellung Aufteilung in Teilaufgaben Erstellung der Arbeits- und Terminplanung Erstellung eines Bewertungsschemas Informationen zum Auftrag durch Mitarbeiter des Wattenmeerhauses und der Firma EVC Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Teilaufgabe „Netzteil“ Teilaufgabe „Näherungsgeber“ Teilaufgabe „Interfaceschaltung“ Teilaufgabe „Sinusgenerator“ Teilaufgabe „NF-Verstärker“ Teilaufgabe „Tongeber“ Zusammenfügen der Teilarbeiten im Marinearsenal Präsentation des „Austernfischers“ im Wattenmeerhaus Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aus- und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe in der BBS II Ansprechpartner für weitergehende Informationen: Otmar Berberich, BBS II Wilhelmshaven Hans-Helmut Hansjürgen, Marinearsenal Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Tel.: 04421/492-0 Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ 121 17 Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ 17.1 Vorbemerkungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ wurde von den Ausbildern und Lehrern der AG Metall als „Exzenterschneckenpumpe - Gestell“ und von den Ausbildern und Lehrern der AG Elektro als „Exzenterschneckenpumpe - Steuerung“ im 3. Zwischenbericht dokumentiert. Diese beiden Einzeldokumentationen sind im folgenden zu einer Gesamtdokumentation zusammengefaßt. 17.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer An der Planung, Durchführung und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe - Gestell“ waren folgende Ausbilder und Lehrer der AG Metall beteiligt: Gustav Conrads (Marinearsenal Wilhelmshaven) Peter Julius (Wasser- und Schiffahrtsamt Wilhelmshaven) Wieland Körber (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) An der Planung, Durchführung und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe - Steuerung“ waren folgende Ausbilder und Lehrer der AG Elektro beteiligt: Horst Fiedler, Lothar Hirschfeld (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) Jürgen Mohr (Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven) 17.3 Beteiligte Auszubildende Das Lern- und Arbeitsvorhaben „Exzenterschneckenpumpe - Gestell“ wurde in der Ausbildung von Industriemechanikern der Fachrichtung Betriebstechnik in der Fachstufe 2 von folgenden Auszubildenden geplant, durchgeführt und bewertet: Timo Bollig, Nils Falkenhof, Marinearsenal Wilhelmshaven Oliver Looschen, Wasser- und Schiffahrtsamt Wilhelmshaven Das Lern- und Arbeitsvorhaben wurde in der Ausbildung von Energieelektronikern der Fachrichtungen Anlagentechnik und Betriebstechnik im 2. Ausbildungsjahr von folgenden Auszubildenden geplant, durchgeführt und bewertet: Dennis Badberg, Fadil Duskoski, Kai Kowatzki, Jens Stuckas (Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH) Stefan Ihme, Jörg Penning (PreussenElektra AG Kraftwerk Wilhelmshaven) Jens Tholen (Firma Ulmer, ist nicht Mitglied von GoLo) 17.4 Identifizierung der Lern- und Arbeitsaufgabe, Vorüberlegungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe ergab sich aus der Arbeit des Umweltlabors der Fachhochschule Wilhelmshaven. Das Umweltlabor benötigte ein Exzenterschneckenpumpenaggregat, welches aus gleichen Komponenten und mit identischen Funktionen erstellt werden sollte wie ein bereits vorhandenes. Einzige Vorgabe waren der grundsätzliche Aufbau und die Berücksichtigung bereits be- 122 Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ schafften Komponenten (Pumpe, 3-Phasenmotor, Elemente der Motorsteuerung). Unter den Gesichtspunkten der Handhabung, Wartungs- und Bedienerfreundlichkeit sowie einer DINVDE-gerechten Installation der Anlagenteile sollten erhebliche Verbesserungen gegenüber dem vorhandenen Aggregat vorgenommen werden. Weiterhin wurde für die Exzenterschneckenpumpe ein fahrbares Gestell benötigt, auf das der Motor und die Pumpe montiert sind. Die GoLo-Arbeitsgruppen „Elektro“ und „Metall“ einigten sich darauf, die Lern- und Arbeitsaufgabe berufsfeldübergreifend zu realisieren. Grundsätzliche Aufgabe der Industriemechaniker sollte die Planung und Fertigung des Gestells sein. Die Energieelektroniker sollten die Planung der Steuerung und der Befehls- und Meldegeräte sowie deren Montage und Verdrahtung durchführen. Die beteiligten Auszubildenden, Ausbilder und Lehrer besichtigten in der Fachhochschule das vorhandene Aggregat und klärten vor Ort mit dem Laborbeauftragten Einzelheiten des Auftrags. 17.5 Aufgabenstellung 17.5.1 Metalltechnik Die Aufgabenstellung für die Berufsgruppe der Industriemechaniker wurde von den Auszubildenden selbst unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des Auftraggebers formuliert. Aufgabenstellung im Wortlaut der Schüler: „Es soll ein Fahrgestell für eine zweite Schneckenpumpe für die Fachhochschule erstellt werden, das aber mobiler als das bisherige Fahrgestell sein soll.“ 17.5.2 Elektrotechnik Für die Fachhochschule Wilhelmshaven ist die Steuerung für ein Exzenterschneckenpumpenaggregat zu planen und zu erstellen. Die erforderlichen Geräte und Betriebsmittel stellt die Fachhochschule. Das Pumpenaggregat, bestehend aus fahrbarem Untergestell und Exzenterpumpe mit angeflanschtem Motor, soll von Industriemechaniker des 2. Ausbildungsjahres geplant und erstellt werden. Es sind die Steuerung des Antriebsmotors mittels Frequenzumrichter, Umfang und Anordnung der erforderlichen Befehls-, Melde- und Überwachungseinrichtungen sowie deren Montage und Verdrahtung zu planen und durchzuführen. Um eine bedien- und wartungsfreundliche Anordnung der Geräte zu sichern, ist wegen ihrer Befestigungspunkte auf dem Aggregatträger die Absprache mit den Industriemechanikern erforderlich. Für weitere Rücksprachen steht der Lehrbeauftragte der Fachhochschule als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Verlauf der Planung und Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe ist zu dokumentieren. Für den Auftraggeber sind technische Unterlagen für Wartung und Bedienung zu erstellen. Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ 123 17.6 Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe 17.6.1 Metalltechnik Im Rahmen der Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe wurde beschlossen, den Auftrag der Fachhochschule Wilhelmshaven berufsfeldübergreifend zu bearbeiten, wobei die Industriemechaniker für die Verbesserung und den Bau des Gestells zuständig waren. Bereits in der Planungsphase wurde die Notwendigkeit berücksichtigt, regelmäßige Absprachen mit den Energieelektronikern zur möglichst reibungslosen Koordinierung der Arbeiten zu treffen. 17.6.2 Elektrotechnik In der Arbeitsgruppe Elektro wurde beschlossen, den Auftrag der Fachhochschule Wilhelmshaven nicht nur berufsfeldübergreifend, sondern auch innerhalb der Gruppe der Energieelektroniker arbeitsteilig in zwei Gruppen zu bearbeiten. Die (Teil-)Aufgabe „Steuerung des Antriebsmotors“ beinhaltete die Planung der Steuerung des Antriebsmotors, der Anordnung der erforderlichen Geräte im Schaltkasten sowie die Montage und Verdrahtung dieses Schaltkastens. Die (Teil-)Aufgabe „Befehls-, Melde- und Überwachungseinrichtungen“ betraf die Planung aller Befehls-, Melde- und Überwachungsgeräte sowie ihre Gesamtverdrahtung. Die Endmontage, die Parametrierung des Umrichters und die Durchführung eines Probelaufs sollte von beiden Gruppen gemeinsam vorgenommen werden. 17.7 Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe 17.7.1 Metalltechnik Für die Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe hatten sich die Auszubildenden folgende Verbesserungen als Ziel gesetzt: - Verbesserung des Fahrgestells für bessere Beweglichkeit - Verbesserung der Bedienerfreundlichkeit durch einen Handgriff zum Schieben - Normgerechte Farbgebung - Benutzerfreundliche Positionierung des Schaltkastens Zur Erreichung dieser Ziele wurden von den Auszubildenden folgende Arbeiten durchgeführt: - Anfertigung von Skizzen und Konstruktionszeichnungen (Abb. 17-3) - Materialbeschaffung vom Wasser- und Schiffahrtsamt - Fertigung des Fahrgestells (Sägen, Bohren, Schweißen) - Montage des Fahrgestells - Lackierung des Fahrgestells in Signalfarben 17.7.2 Elektrotechnik Die Arbeitsgruppen erstellten die Planungsunterlagen zu ihrer Teil-)Aufgabe. Die Planungsergebnisse wurden allen beteiligten Auszubildenden, Ausbildern und Lehrern vorgestellt. Korrektur- und Verbesserungsvorschläge aus diesem Plenum wurden für den weiteren Verlauf berücksichtigt. Sowohl während der Planung als auch während der Fertigung, Montage und Verdrahtung hielten die Auszubildenden engen Kontakt sowohl untereinander als auch zu ihren Kollegen aus der Metalltechnik und versuchten durch ständigen Austausch und Abgleich Fehl- 124 Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ planungen und Fehlentwicklungen zu vermeiden. So konnte die Aufgabe trotz des engen Zeitrahmens termingerecht gelöst werden. Zusätzlich beschaffte Informationen wurden allen Beteiligten zugänglich gemacht. Die Dokumentation wurde gemeinsam in Schule und Betrieb erstellt. 17.8 Präsentation der Lern- und Arbeitsaufgabe Die Präsentation des Lern- und Arbeitsvorhabens, während der auch die Inbetriebnahme der Exzenterschneckenpumpe erfolgte, wurde in Absprache und gemeinsam mit den Energieelektrikern vor Auszubildenden, Ausbildern, Lehrern sowie Vertretern der Fachhochschule im Umweltlabor der Fachhochschule Wilhelmshaven durchgeführt. Für diese Veranstaltung hatten die Auszubildenden Folien zum geplanten Präsentationsablaufs sowie zur Veranschaulichung des Verlaufs der Lern- und Arbeitsaufgabe erstellt. 17.9 Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Die abschließende Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe erfolgte berufsfeldspezifisch. In der Metalltechnik wurde ein Auswertungsgespräch zwischen den beteiligten Auszubildenden und dem betreuenden Lehrer durchgeführt. Dabei lieferte vor allem die Auswertung der Präsentation in der Berufsschule mit der gesamten Klasse Anregungen, die bei zukünftigen Präsentationen Berücksichtigung finden sollten. Abb. 17-1: Schaltschrank Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ Abb. 17-2: Pumpe Abb. 17-3: Skizze des Gestells 125 126 Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ 17.10 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe, Metalltechnik Vorplanungen Auftragserteilung durch die Fachhochschule Wilhelmshaven Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Formulierung der Aufgabenstellung Diskussion der Aufgabenstellung Erstellung der Arbeits- und Terminplanung Formulierung von Zielvorstellungen und Bewertungskriterien Informationen zum Auftrag durch Mitarbeiter der Fachhochschule Wilhelmshaven Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen Erstellung von technischen Zeichnungen Materialbeschaffung Fertigung des Gestells Dokumentation der theoretischen und praktischen Arbeiten Präsentation des Gestells für die Exzenterschneckenpumpe in der Fachhochschule Wilhelmshaven Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aus- und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe in der BBS II Ansprechpartner für weitergehende Informationen für die AG Metall: Wieland Körber, BBS II Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Gustav Conrads, Marinearsenal Wilhelmshaven Tel.: 04421/492-470 Lern- und Arbeitsaufgabe „Exzenterschneckenpumpe“ 127 17.11 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe, Elektrotechnik Vorplanungen Auftragserteilung durch die Fachhochschule Wilhelmshaven Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Informationen zum Auftrag durch Mitarbeiter der Fachhochschule Wilhelmshaven Formulierung der Aufgabenstellung Diskussion der Aufgabenstellung Aufteilung in Arbeitsgruppen Erstellung der Arbeits- und Terminplanung Erstellung eines Bewertungsschemas Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Teilaufgabe „Steuerung des Antriebsmotors“ Teilaufgabe „ Befehls-, Melde- und Überwachungseinrichtungen“ Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse Einarbeitung von Verbesserungsvorschlägen Endmontage Parametrierung des Umrichters Probelauf Präsentation und Inbetriebnahme des Exzenterschneckenpumpenaggregats in der Fachhochschule Wilhelmshaven Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aus- und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe in der BBS II Ansprechpartner für weitergehende Informationen für die AG Elektro: Horst Fiedler, BBS II Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Jürgen Mohr, Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven Tel.: 04421/404-355 128 Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ 18 Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ 18.1 Vorbemerkungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ wurde von den Ausbildern und Lehrern der AG Elektro im 3. Zwischenbericht dokumentiert. 18.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer An der Planung, Durchführung und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ waren folgende Ausbilder und Lehrer beteiligt: Horst Fiedler, Klaus Siegert (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) Waldemar Janssen (Marinearsenal Wilhelmshaven) 18.3 Beteiligte Auszubildende Das Projekt „Folgesteuerung“ wurde in der Ausbildung von Industrieelektronikern der Fachrichtung Gerätetechnik im 2. Ausbildungsjahr von folgenden Auszubildenden geplant, durchgeführt und bewertet: Daniel Dirks, André Emkes, Fabian Flemming, Helmut Gerdes, Björn Haar, Volker Harms, Michael Hast, Danny Heine, Rüdiger Schmidt, Nils Stern, Thorsten Tiltmann (Marinearsenal Wilhelmshaven) 18.4 Identifizierung der Lern- und Arbeitsaufgabe Für den hydraulischen Antrieb einer Seilwinde wird der Öldruck durch zwei, von Drehstromasynchronmotoren angetriebene Ölpumpen erzeugt. Die Motoren werden vom Bedienungspersonal über Taster mit einer Schützschaltung entsprechend den Anforderungen der hydraulischen Anlage nach dem Prinzip der Folgesteuerung geschaltet. Durch die einfache elektrische Schaltung und den begrenzte Umfang der Anlage, bietet sich diese Aufgabe als Lern- und Arbeitsvorhaben für das 2. Ausbildungsjahr der Industrieelektroniker, Fachrichtung Gerätetechnik an. Es werden Lernziele aus den Bereichen Energieverteilung und Steuerungstechnik abgedeckt. Für die Durchführung der Arbeiten an der Anlage stand ein Zeitraum von 3 Wochen zur Verfügung. 18.5 Aufgabenstellung Das betriebliche Umfeld der Lern- und Arbeitsaufgabe Für den hydraulischen Antrieb einer Seilwinde wird der Öldruck durch zwei von Drehstromasynchronmotoren angetriebene Ölpumpen erzeugt. Die Motoren werden über Taster mit einer Schützschaltung entsprechend den Anforderungen der hydraulischen Anlage gesteuert. Hinweise zu Planung und Ablauf der Lern- und Arbeitsaufgaben Zu Beginn der Arbeit ist ein Ablaufplan für die anfallenden Tätigkeiten zu erstellen und mit den Beteiligten abzustimmen. Es sind geeignete Arbeitsgruppen zu bilden. Die Zuständigkeiten der Gruppenmitglieder für bestimmte Arbeiten sind festzuhalten. Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ 129 Die für die Planung und Ausführung der Arbeiten notwendigen Informationen zu gewünschten technischen Eigenschaften der Anlage, die Ermittlung der technischen Gegebenheiten und die Bedingungen für die Ablaufplanung sollen in einem Gespräch mit dem Betreiber der Anlage und aus den vorgegebenen Unterlagen ermittelt und festgehalten werden. Ausbilder und Lehrer geben auf gezielte Nachfragen weitere Unterstützung. Es sind die einschlägigen Sicherheitsbestimmungen zu beachten. Dokumentation, Präsentation und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgaben Der Bericht über die einzelnen Lern- und Arbeitsaufgaben soll die allgemeine Aufgabenstellung, die Arbeitsplanung, eine Darstellung des Verlaufs, eine Beurteilung und eine technische Dokumentation enthalten. Der Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgaben und die Arbeitsergebnisse sollen einer Gruppe von unbeteiligten Fachkollegen zur Bewertung vorgestellt werden. Für den Auftraggeber sind Hinweise für Bedienung und Wartung der Steuerung anzufertigen. 18.6 Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Bei einem Ortstermin wurde von den beteiligten Lehrkräften der Zustand der Anlage und der Umfang der anfallenden Arbeiten festgestellt. Die elektrische Anlage der Seilwinde entsprach nicht den heutigen Anforderungen und sollte erneuert werden. Alle Komponenten sollten geprüft und falls nötig instandgesetzt oder erneuert werden. Durchgeführt werden sollte das Arbeitsvorhaben im Rahmen der 4+1-Regelung für zusätzliche Berufsschultage. Nachdem die Schüler ihre Zustimmung zum Lern- und Arbeitsvorhaben gegeben hatten, konnte in Absprache mit dem Betreiber der Anlage und dem Ausbildungsbetrieb ein Zeitplan erstellt werden. Im Anschluß an die Aufgabenstellung erfolgte an einem Berufsschultag mit der gesamten Klasse in arbeitsteiliger Gruppenarbeit vor Ort eine Bestandsaufnahme. Der Arbeitsplan wurde mit der Metaplantechnik entworfen. Am folgenden Berufsschultag wurden die Planungs- und Entwicklungsaufgaben erledigt sowie das benötigte Material bestellt. 18.7 Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe An zwei Berufsschultagen in der darauffolgenden Woche konnte im Ausbildungsbetrieb der Schaltkasten montiert und verdrahtet werden. Die Demontage der alten Anlage und die Montage des neuen Schaltkastens erfolgte durch eine Arbeitsgruppe aus 4 Schülern mit Unterstützung der Lehrkräfte. Nach der Kontrolle der Arbeiten und der Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen nahmen die Auszubildenden die Anlage erfolgreich in Betrieb. An den folgenden Berufsschultagen wurden die schriftlichen Unterlagen erstellt. 18.8 Präsentation der Lern- und Arbeitsaufgabe Die Präsentation der Unterlagen, einer CBP (Computer Based Presentation) mit Videovorführung über Großbildprojektion, wird z. Zt. noch überarbeitet. 130 Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ 18.9 Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Im Rahmen der Lern- und Arbeitsaufgabe erstellten die Auszubildenden einen Fragebogen zur Bewertung der Arbeit aus ihrer Sicht. Die Beurteilungen sind durchweg positiv. Der Auftraggeber zeigte sich voll zufrieden mit der Arbeit der Auszubildenden. Die Beurteilung durch die Fachkollegen ergab keine Mängel. Aus pädagogischer Sicht war die Lern- und Arbeitsaufgabe ein Erfolg. Das selbständige Arbeiten motivierte die Auszubildenden zu intensiver Beschäftigung mit den anstehenden Problemen, zu einer hohen Identifikation mit den Aufgaben und führte zu guten Lernergebnissen. Abb. 18-1: Bedienungsanleitung für die Folgesteuerung Lern- und Arbeitsaufgabe „Folgesteuerung“ 131 18.10 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aufnahme des Istzustandes der Slipanlage Formulierung der Aufgabenstellung Diskussion der Aufgabenstellung Einteilung von Arbeitsgruppen Erstellung der Arbeits- und Terminplanung Erstellung eines Bewertungsschemas Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Entwicklung der Anlage: - Ermittlung der Funktion - Entwurf der Steuerschaltung - Bemessung der Zuleitung Bau des Schaltkastens: - Bohren/Montage des Deckels - Montage der Grundplatte - Verdrahtung der Komponenten Beschaffung des Materials: - Auswahl des Materials - Bestellung des Materials Montage/Anschluß der Anlage: - Demontage der alten Anlage - Montage und Anschluß der neuen Anlage Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen Inbetriebnahme der Anlage Anfertigung der Dokumentation Präsentation der Anlage Übergabe an den Kunden Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aus- und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe in der BBS II Ansprechpartner für weitergehende Informationen: Horst Fiedler, BBS II Wilhelmshaven Waldemar Janssen, Marinearsenal Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Tel.: 04421/492-0 132 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 19 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 19.1 Vorbemerkungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ wurde von den Ausbildern und Lehrern der Arbeitsgruppe Elektro im 2. Zwischenbericht dokumentiert. Die wissenschaftliche Begleitung hat lediglich redaktionelle Überarbeitungen vorgenommen. Die Dokumentation im 2. Zwischenbericht enthält die Schaltpläne für die Steuerung der Lichtanlage, der Meerwasserkühlung und der Pumpstation. 19.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer Otmar Berberich, Klaus Siegert (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) Jürgen Mohr (Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH) Horst Pagels (Marinearsenal Wilhelmshaven) 19.3 Beteiligte Auszubildende An dieser Lern- und Arbeitsaufgabe waren die Auszubildenden der Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH - Energieelektroniker Fachrichtung Anlagentechnik - und des Marinearsenals Wilhelmshaven - Industrieelektroniker Fachrichtung Gerätetechnik - beteiligt. 19.4 Vorüberlegungen Das Nationalparkzentrum Wilhelmshaven eröffnet am 7. Mai 1997 eine ständige Ausstellung über den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Das in der alten Torpedowerft von Wilhelmshaven entstehende Wattenmeerhaus hat eine Ausstellungsfläche von etwa 1500 m2. Die Ausstellung möchte den Besuchern Einblicke in die Zusammenhänge des Wattenmeeres vermitteln. Im Austellungsbereich „Das Watt“ sind etwa 2 m2 echtes Watt zu sehen, zu riechen und zu fühlen. Der hier entstandene Mesokosmos ist ein in der Forschung verwendetes Hilfsmittel zur Simulation von natürlichen Lebensräumen im Labor. Der Begriff „Mesokosmos“ entstammt der biologischen Forschung. Die Vorsilbe „Meso“ beschreibt allein die räumliche Ausdehnung der Anlage. Durch den Begriff „Kosmos“ wird angedeutet, daß diese Anlage eine Welt für sich ist. Alle bedeutenden Einflüsse der Umwelt auf das System sind so weit wie möglich nachgebildet worden. Im Gegensatz zu üblichen Aquarien werden die Lebewesen nicht gefüttert. Im Mesokosmos stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Jägern und Gejagten, zwischen Produzenten und Konsumenten ein. Wesentliche Faktoren für eine solche Anlage sind Licht, Wind, Temperatur, Gezeiten, Salzgehalt und die Versorgung mit Sauerstoff. Alle diese Faktoren müssen künstlich erzeugt und gesteuert werden. 19.5 Anforderungen an die Lern- und Arbeitsaufgabe Der Wasserstand bei Hochwasser soll ungefähr 100 mm betragen. Die in dem Becken lebenden Organismen sind teilweise Kiemenatmer (z. B. alle Wattwürmer). Es ist darum ein gewisser Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 133 Wasserüberstand über der Sedimentoberfläche bei Hochwasser nötig. Bei Niedrigwasser soll die Wattfläche trocken liegen und die Möglichkeit gegeben sein, daß Wasser auch aus dem Sedimentkörper sickern kann. Die bei jeder Flut bzw. Ebbe zu bewegende Wassermenge beträgt somit etwa 200 Liter. Der Rhythmus der Tide im Mesokosmos soll 12 Stunden betragen. Das bedeutet, daß das Wasser · drei Stunden aufläuft, · drei Stunden als Hochwasser verharrt, · drei Stunden abläuft und · drei Stunden trocken liegt. Die natürliche Tide hat einen nur sehr kurzen Wasserstillstand. Ein Takt von rund sechs Stunden Flut und sechs Stunden Ebbe kann aus technischen Gründen nicht erreicht werden. Bei einem realistischen Zu- und Ablauf von je sechs Stunden wäre der Durchfluß des Wasser zu gering. Damit würden sich Probleme, wie z. B. das Versanden der Leitungen, ergeben. Das Trockenfallen über eine Zeit von drei Stunden entspricht in etwa den natürliche Gegebenheiten des deutschen Wattenmeeres. Der im Wattenmeer vorhandene Tidenhub von durchschnittlich 2,50m kann natürlich nicht simuliert werden. Es ist für die Sauerstoffversorgung der Wattiere ausreichend, wenn das Wasser einige Zeit über dem Sediment verharrt. Tageslichtähnliche Beleuchtung ist für das Funktionieren des Mesokosmos Voraussetzung. Kieselalgen (Diatomeen) stellen für eineiige Tiere die Lebensgrundlage dar. Diese einzelligen Pflanzen stehen am Anfang der Nahrungskette. Für ihr Wachstum und für die Bildung von Biomasse (Photosynthese) ist Licht von bestimmter Wellenlänge und Intensität nötig. Pflanzen benötigen je nach dem vorhandenen Chlorophylltyp die Wellenlänge 350 nm bis 450 nm und 600 nm bis 700 nm. Die Luftbewegung über der Wasseroberfläche soll das Seewasser während des Hochwassers mit Sauerstoff anreichern. Der im Wasser gelöste Sauerstoff ist lebensnotwendig für die Lebewesen im Watt. Ein Stromausfall von mehreren Stunden muß eingeplant werden. Um ein Absterben der Tiere in einem solchen Störfall zu verhindern ist es notwendig, daß während dieser Zeit eine Wassersäule über dem Sediment stehen bleibt. Die Wassertemperatur muß kontinuierlich geregelt werden. Wie in der Natur, muß auch hier die Wassertemperatur im Laufe des Jahres schwanken. Einige Lebewesen, insbesondere die höher entwickelten, nehmen Temperaturschwankungen des Wassers wahr und richten ihre Fortpflanzung danach aus. Auf den natürlichen Wattflächen können die Temperaturen an Sommertagen 30o C und im Winter bei Frost bis -15o C erreichen. Diese Temperaturschwankungen sind nur sehr schwer und mit großem Aufwand zu realisieren. Versuche an der Universität Oldenburg haben ergeben, daß Wassertemperaturschwankungen von 10o C im Winter bis 30o C im Sommer ein natürliches Leben der Tiere im Mesokosmos ermöglichen. Alle verwendeten Materialien müssen so beschaffen sein, daß sie die Lebewesen in ihrem natürlichen Verhalten nicht negativ beeinflussen. Da das System nur ein geringes Seewasservo- 134 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ lumen enthält, muß die Verwendung von eventuell löslichen Stoffen bedacht werden. Kunststoffe dürfen deshalb keine wasserlöslichen oder toxischen Weichmacher enthalten. Metalle können nicht verwendet werden, da Metallionen in Lösung gehen würden und damit eine Belastung für die Organismen darstellen. Eine Sauerstoffanreicherung des Seewasser ist dringend erforderlich. In der Nordsee ist das Wasser in der Regel sauerstoffgesättigt. Dabei sind bei einer Temperatur von 10o C etwa 6,4 cm3 Sauerstoff je Liter Seewasser gelöst. Insbesondere während der Zeit, in der sich das Wasser in den Tanks befindet, muß eine Durchlüftung stattfinden, da die Diffusion von Sauerstoff im Wasser sehr gering ist. Kommt es im Wasser zu einem Sauerstoffmangel setzt der anaerobe Stoffwechsel von Bakterien ein. Das Wasser „fault“. Die dabei entstehenden Stoffwechselprodukte sind teilweise giftig (Ammoniak) und übelriechend (Schwefelwasserstoff). Die Wassermenge im System darf nicht zu klein gewählt werden. Das Leben und die Tätigkeit der Lebewesen unterliegt gewissen Schwankungen. Ebenso hat die Umgebung Einfluß auf den Mesokosmos. Um plötzliche Veränderungen im Wasser (Nährstoffgehalt, Salzgehalt, Temperatur) zu vermeiden, muß die vorhandene Wassermenge größer sein als diejenige, die zum Befüllen des Wattbeckens bei Hochwasser ausreichen würde. Das „überschüssige“ Wasser wirkt als natürliche Dämpfung für Schwankungen. Erfahrungen mit Mesokosmen dieser Größe haben gezeigt, daß 300 Liter Gesamtwassermenge nicht unterschritten werden sollten. Der Salzgehalt im Wasser des Mesokosmos verändert sich durch Verdunsten von Wasser. Durch Zugaben von destilliertem oder deionisiertem Wasser muß der Salzgehalt geregelt und die verdunstete Wassermenge regelmäßig und in kurzen Abständen aufgefüllt werden. Die Funktionsweise des Mesokosmos soll ersichtlich und nachvollziehbar sein. Nicht allein das Leben im Watt ist Gegenstand der Ausstellung, auch die technische Realisierung eines künstlichen Ökosystems soll den Besuchern gezeigt werden. Die Technik des Wattmesokosmos zur künstlichen Erzeugung der abiotischen Einflüsse auf das Leben im Wattenmeer, wie Licht, Änderung der Temperatur, Gezeiten und Wind sollen für interessierte Besucher erkennbar sein. Aus diesem Grund sind alle Elemente sichtbar anzuordnen, so daß sie eventuell mit erläuternden Beschriftungen versehen werden können. Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 135 19.5.1 Lösungsvariante Fluttank Wattbecken Ebbetank Pumpe Abb. 19-1: Mesokosmos Wattenmeer - schematische Darstellung Die Pumpe füllt den Fluttank mit Wasser aus dem Ebbetank und schaltet danach ab. Bei Einsetzen der Flut öffnet das Ventil am Flutbehälter. Der Fluttank läuft aus und füllt das Wattbecken innerhalb von drei Stunden mit der erforderlichen Wassermenge. Das Ventil schließt sich. Nun steht das Wasser drei Stunden im Wattbecken über dem Sediment. Danach öffnet das Ventil am Ablauf des Wattbeckens. Das Wasser läuft in den Ebbetank. Nach weiteren drei Stunden ist das Wattbecken leer gelaufen und das Ventil schließt sich. Die Pumpe füllt daraufhin den Fluttank mit Wasser. Die Pumpe kann so ausgewählt werden, daß dieses innerhalb von kurzer Zeit geschieht. Für drei Stunden befindet sich das Wasser in den beiden Tanks und wird dort belüftet. 19.5.2 Baugruppen der Mesokosmosanlage · · · · · · · · · Wattbecken Fluttank Ebbetank Pumpe Kühlanlage Winderzeugung Lichtanlage Stromversorgungsanlage Steuerungseinheit 19.5.3 Auswahl der Betriebsmittel Beleuchtung Der Wattmesokosmos muß künstlich beleuchtet werden. Das Spektrum dieser Beleuchtung muß dem natürlichen Sonnenspektrum ähneln. Phototrophe Lebewesen bilden die Ernährungs- 136 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ grundlage für andere Lebewesen. Die Beleuchtung darf nicht aufwärmen, also keine großen Anteile des Spektrums im infraroten Bereich besitzen. Luftbewegung Bei Hochwasser soll im Wattbecken eine Luftbewegung über der mit Wasser bedeckten Fläche erzeugt werden. Die Verwendung eines geeigneten Gebläses soll den Luftstrom horizontal über den Mesokosmos streichen lassen. Der Luftstrom wird die Verdunstungsrate des Wassers erhöhen. Die Wahl der geeigneten Windgeschwindigkeit kann daher nur im direkten Langzeitversuch erfolgen. Pumpe Folgende Kriterien sind für die Pumpenauswahl relevant: · Seewasserbeständigkeit · geringe Geräuschentwicklung · lange Lebensdauer. Die Förderleistung der Pumpe ergibt sich aus der Wasserverteilung bei den verschiedenen Betriebszuständen: Betriebszustand Hochwasser Wattbecken Ebbetank Gesamtmenge 154 Liter 120 Liter 86 Liter 360 Liter 0 Liter 120 Liter 240 Liter 360 Liter 120 Liter 0 Liter 240 Liter 360 Liter 0 Liter 0 Liter 360 Liter 360 Liter Niedrigwasser Stromausfall Fluttank Ausfall der Pumpe Abb. 19-2: Wasserverteilung im Mesokosmos bei verschiedenen Betriebszuständen Die erforderliche Pumpenleistung errechnet sich zu Q= VEt l = 360 t h Es wird eine Pumpe benötigt, die eine Förderhöhe von 2,00 m und eine Förderrate von 400 Liter pro Stunde erbringt. Steuerung des Wasserflusses Die Steuerung des Wasserflusses geschieht durch Magnetventile. Am Einlauf des Wattbeckens ist dieses ein stromlos geöffnetes Ventil, am Auslauf ein stromlos geschlossenes. Durch die Wahl dieser Ventile und ihre Anordnung wird bei einem Stromausfall Hochwasser im Wattbecken herbeigeführt. Die Steuerung der Ventile erfolgt über Zeitschaltuhren. Eine Tideverschiebung, wie sie sich in der Natur darstellt, läßt sich damit allerdings nicht realisieren. Bei einer späteren Überarbeitung der Anlage soll dieser Umstand berücksichtigt werden. Die gewählte Lösung setzt voraus, daß Mitarbeiter des Wattenmeerhauses von Zeit zu Zeit Eingriffe in das System vornehmen müssen. Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 137 Zeitintervalle Zeitschaltuhr Flut Ventil Flut An Zu Aus Auf 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 / Abb. 19-3: Zeitinterwalle für die Flut im Mesokosmos Zeitschaltuhr Ebbe Ventil Ebbe An Auf Aus Zu 0 3 6 9 12 15 18 21 24 27 30 / h 27 30 / h Abb. 19-4: Zeitinterwalle für die Flut im Mesokosmos Wasserstand im Wattbecken Hochwasser Niedrigwasser 0 3 6 9 12 15 18 Abb. 19-5: Hoch- und Niedrigwasser im Wattbecken 21 24 138 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ Kühlaggregat Das Kühlaggregat im Mesokosmos kann nicht direkt das Wasser im Wattbecken kühlen, sondern nur das Wasser, welches bei Flut einläuft. Das Wasser im Wattbecken ist bei Hochwasser nicht mehr im Kreislauf von Ebbetank ------> Pumpe --------> Kühlaggregat ---------> Fluttank Während der Hochwasserphase erwärmt sich das Wasser sehr schnell und überschreitet die geforderten Temperaturen. Das Wasser muß deshalb bis unter 10o C gekühlt werden, um der späteren Erwärmung gerecht werden zu können. 19.6 Aufgabenstellung Für das Wattenmeerhaus in Wilhelmshaven ist zur modellhaften Realisierung des Mesokosmos Wattenmeer eine Steuerung zu planen, zu entwickeln und zu installieren. Die Steuerung soll folgende Funktionseinheiten enthalten: Ausleuchtung des Ökosystems Wattenmeer: Luxzahl Tag- und Nachtumschaltung Dämmerung Regulierung des Meerwasserstandes: Auf- und ablaufendes Wasser Hochwasser Niedrigwasser Kühlung des Meerwassers: Tageszeitliche Abhängigkeit Jahreszeitliche Abhängigkeit Oberflächenbelüftung: Erzeugung eines Wellenbildes Abführung von Stauwärm Bei der Ausführung sind folgende Punkte besonders zu beachten: · VDE-Bestimmungen zu spritzwassergeschützten Anlagen · Energieversorgung / Energieverbrauch · Personenschutz · Bedien- und Reparaturfreundlichkeit Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 139 19.7 Handlungsmöglichkeiten und Lernchancen im Überblick Handlungsmöglichkeiten der Azubis. Lernchancen der Azubis. Betrieb Schule Was können die Azubis wo tun? Was können die Azubis wo lernen? Informationen sammeln und auswerten Umgang mit Katalogen, Datenblättern, Applikationen und Schaltungssammlungen X X Einfordern von Zusatzinformationen Erkennen und ausgleichen von Wissensdefiziten X X Schaltskizzen erstellen Schaltzeichen, Normung X X unbekannte Bezeichnungen und Symbole klären Umgang mit Tabellenbüchern Arbeitsteiliges Vorgehen in Kleingruppen X X selbständiges Erarbeiten von fehlenden Kenntnissen Grundlagenwissen erweitern X X selbständiges Erarbeiten von fachspezifischen Anwendungen Anwendungsbezogene Fachkenntnisse sammeln X X geeignete Bauteile / -gruppen auswählen Vertiefen von Bauteilkenntnissen X X Auswahl der Arbeits- und Meßmittel Praxisgerechtes Planen, Umgang mit geeigneten Meßmitteln X X Schaltpläne entwerfen Schaltplankriterien erarbeiten X X VDE-Vorschriften beachten Anwendung der VDE-Vorschriften X Zeitsteuerungen und Schützschaltungen entwerfen Zeitsteuerungen und Schützschaltungen testen X X Funktionszusammenhänge ermitteln Kenntnisse über Funktionszusammenhänge unterschiedlicher Baugruppen erwerben X X Funktionsgruppen aufbauen und prüfen Entwickeln von Prüf- und Testkriterien X X Endmontage und Inbetriebnahme Montagevorschriften nach VDE „Spritzwassergeschützt“ X Herstellungskosten ermitteln Kosten anhand eines Kalkulationsschema berechnen X erstellen einer Bedienungsanleitung kennenlernen eines Textverarbeitungsprogrammes, Gliederung von Texten Bewertungsraster erstellen erarbeiten von Beurteilungskriterien X X Arbeitsaufgaben beurteilen und bewerten unterschiedliche Beurteilungen akzeptieren X X Planung und Durchführung einer Präsentation vorstellen von Arbeitsergebnissen, Umgang mit Medien X X X 140 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 19.8 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe Mesokosmos Wattenmeer Aufgabenstellung beim GEW Einführung in GOLO Informationsphase Planungsphase Entscheidungsphase Durchführungsphase Kontrollphase Beurteilungsphase Aufgabenstellung beim Marinearsenal Einteilung der Arbeitsgruppen - Literaturhinweise durch Ausbilder und Lehrer - Beschaffung und Auswertung von Katalogen - Auswerten von Datenblättern - Informieren durch Beispiellösungen - Toxische Bewertung der eingesetzten Materialien - Seewasserfestigkeit von Materialien - Erste Entwürfe von Schaltungen „Pumpstation“ - Besprechung der Teillösungen im Betrieb und in der Schule - Abwägen der diskreten oder IC-Lösung - Abwägen der Lösung Jahressteuerung oder Teilautomatik - Festlegen auf unterschiedliche Lösungen - Entscheidung zu Gunsten wartungsarmer und störsicherer Lösungen - Realisierung durch mechanische Bauelemente - Teilautomatik mit einstellbarer Zeitsteuerung - Einstellung der Jahreszeiten mittels Handsteuerung - Teilaufbau der Schaltungen im Betrieb - Teilfertigungen im Betrieb und in der Schule - Unterweisung in einer Textverarbeitung durch Ausbilder und Lehrer - Erarbeiten von Kontrollpunkten (Sicherheit, Dauertest) - Testabschnitte im Betrieb - Testabschnitte in der Schule - Test der „Absoluten Störsicherheit“ - Vorstellung der Arbeitsergebnisse in Schule und Betrieb - Bewertung durch Auszubildende, Ausbilder und Lehrer - Bewertung durch Anwender Arbeitsgruppe im Lernortverbund - Bildung von betriebsübergreifenden Arbeitsgruppen - Festlegung von Teilkomponenten - Lichtsteuerung, Pumpstation, Kälteregelung - Fertigung der Teilkomponenten in Gruppen - Zusammenfügen und installieren der Teilkomponenten - Test und Präsentation der Anlage Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 141 142 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 19.9 Die einzelnen Projektsequenzen Projektsequenz Didaktischer Kommentar Aufgabenstellung Aufgabenstellung innerhalb der Modellversuchsbetriebe Individuelles Informieren über die Aufgabenstellung Herstellung eines betriebsspezifischen Praxisbezuges Erläuterung der Aufgabenstellung durch die Ausbilder Förderung eines Gruppenbewußtseins Steuerung durch die Ausbilder nur bei problematischen Gruppenbildung Bildung von Arbeitsgruppen (anfangs intern, später betriebsübergreifend) Informationsphase Erkundung der örtlichen Gegebenheiten Erörterung der praktischen Möglichkeiten in Absprache mit dem Wattenmeerhaus Orientierungs- und Überblickswissen erwerben Auswählen technischer Lösungen Sammeln von Beispielen Besuch von Fachbüchereien Bestellen von Applikationen und Firmenunterlagen Planungsphase Festlegung der Rahmenbedingungen Erstellen eines Blockschaltbildes Entwickeln von ersten Testschaltungen innerhalb der Gruppen Auswählen von Modulen Austesten einzelner Bausteine Entscheidungsphase Aufteilung der Arbeitsschwerpunkte innerhalb der Gruppen Festlegung der Durchführungsmöglichkeiten Festlegung der technischen Ausführung Durchführungsphase Aufbau und Erprobung von Teillösungen Realisierung der Einzelkomponenten Lichtanlage Pumpstation Temperaturregelung des Meerwassers Testen der Einzelkomponenten im Labor Testen verschiedener Steuerungseinheiten Durchführung von Dauertestphasen Untersuchung der Komponenten auf Störanfälligkeit Untersuchung verschiedener Lampentypen Aufbau von Relaisschaltungen Aufbau von Zeitsteuerungen Anfertigen einer Unterverteilung Planung der örtlichen Energieversorgung Einrichten von betriebsübergreifenden Arbeitsgruppen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Betrieben Verdrahtungs- und Anschlußarbeiten durchführen Installationsbedingungen, Energieversorgungsmöglichkeiten, gestalterische Bedingungen Abwägen zwischen theoretischen und praktisch sinnvollen Möglichkeiten aufgrund örtlicher Vorgaben Sichten von Katalogen Untersuchung der Wechselbeziehung von technischer Realisierbarkeit und gesellschaftlichem Nutzen Auswerten von Literatur als Entscheidungshilfe für die spätere Planungsarbeit Planungskompetenz erwerben Planungshilfen gezielt einsetzen Gestaltungsmöglichkeiten der Aufgabenstellung ausnutzen Einüben von kooperativen Entscheidungen Vollautomatische Jahressteuerung oder Teilautomatik Berücksichtigung von unterschiedlichen technischen Lösungen Gestaltungsmöglichkeiten von Technik erproben SPS / Relais / TTL-Technik Beurteilen von Inbetriebnahmeschemata Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ 143 Inbetriebnahme des Mesokosmos Projektsequenz Kontrollphase Überprüfen der kompletten Schaltung auf Einsatzmöglichkeit unter den örtlichen Gegebenheiten Austesten der Bedienmöglichkeiten Wirtschaftlichkeitsüberprüfung Didaktischer Kommentar Erkennen, daß Labor und Werkstatt kein Praxisersatz sein können Feststellen, ob der Mesokosmos von Mitarbeitern des Wattenmeerhauses in Wilhelmshaven bedient werden kann Überprüfung des Dauereinsatzes unter Berücksichtigung - Vollautomatik/Halbautomatik Störsicherheit testen und Lösungsvorschläge in Form von „Lösungsablaufdiagrammen“ erarbeiten Bewertungsphase Gegenüberstellung der Gruppenergebnisse unter kriti- Sind die einzelnen Aufgabenstellungen sinnvoll gewesen? scher Berücksichtigung der Aufgabenstellung Haben alle Gruppen intensiv an der Zielverwirklichung gearbeitet? War die Gruppenzusammensetzung richtig? Konsequenzen aus der Arbeit Welche Verbesserungen bei der Gruppenarbeit sind möglich? Zusammenarbeit Schule und Betriebe Wie können die Auszubildenden der unterschiedlichen Modellversuchsbetriebe effektiver zusammenarbeiten? Haben die Lernorte die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit genutzt? In welchen Bereichen sind Verbesserungen notwendig? Präsentation Erstellen einer Präsentation des gesamten Projektverlaufes für Auszubildende der Modellversuchsbetriebe Vorbereiten einer Präsentation für außerschulische Organisationen in Wilhelmshaven Erstellen von Präsentationstransparenten, Kurzberichten, Plakaten und Anschauungsmodulen 19.10 Nachbetrachtungen Die Realisierung einer Lern- und Arbeitsaufgabe außerhalb der beteiligten Modellversuchsbetriebe stellte für Auszubildende, Ausbilder und Lehrer eine besondere Herausforderung dar. Erschwerend kam hinzu, daß wegen des festgesetzten Inbetriebnahmetermins entsprechende Kompromisse eingegangen werden mußten. Unterschiedliche Teillösungen oder auch verbesserte Teilversionen konnten nicht in der Praxis getestet werden, da dieses zum Absterben des Mesokosmos geführt hätte. Folgende Einschränkungen ergaben sich bei der Realisierung der Lern- und Arbeitsaufgabe: · Aufsplittung der Aufgabenstellung in Teillösungen. · Änderungen einzelner Funktionsabschnitte müssen von Hand realisiert werden z.B. Umstellung der Temperaturbedingungen entsprechend den Jahreszeiten (Teilautomatik). · Die tatsächlichen Gegebenheiten einer Tide - 6-Stundenrhythmus + 10 Min - konnten nicht dargestellt werden. Dieses hat zur Folge, daß immer zum gleichen Zeitpunkt Ebbe und Flut ist. 144 Lern- und Arbeitsaufgabe „Mesokosmos Wattenmeer“ · Windverhältnisse konnten nicht realistisch nachgestellt werden. Es wurde ein zeitgesteuerter Ventilator eingesetzt. · Eine Lampensteuerung erwies sich als sehr aufwendig und kostenintensiv, so daß eine Zeitschaltung gewählt wurde. Übergangszeiten (Dämmerung) konnten nicht dargestellt werden. Die eingegangenen Kompromisse stellten sich bei der Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe nicht als Nachteil heraus. Den Auszubildenden wurden vielmehr realistische Verhältnisse gezeigt, die es zu bewältigen galt. Der Zwang, unter Termindruck eine praktikable Lösung zu erstellen, war für alle Beteiligten außerordentlich lehr- und erfahrungsreich. Für die Zukunft ist eine vollautomatische Ganzjahressteuerung geplant, die mit einer computergesteuerten Anlage realisiert werden soll. Ansprechpartner für weitergehende Informationen: Otmar Berberich, BBS II Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Jürgen Mohr, Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven Tel.: 04421/404-355 144 Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ 20 Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ 20.1 Vorbemerkungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ wurde von den Ausbildern und Lehrern der AG Metall im 3. Zwischenbericht dokumentiert. Es handelt dabei um einen kleinen Auftrag, der im Zusammenhang mit der Einrichtung des Museums „Wattenmeer“ in Wilhelmshaven vergeben und durch die Kontakte der AG Elektro vermittelt wurde. 20.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer An der Planung, Durchführung und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ waren folgende Ausbilder und Lehrer beteiligt: Gustav Conrads (Marinearsenal Wilhelmshaven) Wieland Körber (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) 20.3 Beteiligte Auszubildende Das Projekt „Muschelheber“ wurde in der Ausbildung von Industriemechanikern der Fachrichtung Betriebstechnik in der Fachstufe 2 von folgenden Auszubildenden geplant, durchgeführt und bewertet: Phillip Hardt, Stefan Drücker (Marinearsenal Wilhelmshaven) 20.4 Identifizierung des Lern- und Arbeitsvorhabens, Vorüberlegungen Von Mitarbeitern des Wattenmeerhauses in Wilhelmshaven kam der Auftrag, eine im Boden versenkbare Vorrichtung zu bauen. Sie sollte Platz für einen kleinen Schaukasten bieten, in dem eine Muschel naturgetreu plaziert werden kann. Für entdeckungsfreudige Besucher des Wattenmeerhauses soll auf diese Weise der in der Natur verborgene Lebensraum dieses Wattbewohners veranschaulicht werden. Erste Vorüberlegungen gingen dahin, der Klasse den Auftrag vorzustellen und technische Lösungsmöglichkeiten sammeln zu lassen. Zur Veranschaulichung diente ein Modell einer Hebebühne, das nach einem Scherenprinzip ein- und ausfahrbar ist. Die praktische Ausführung dieser Lern- und Arbeitsaufgabe war ihrem Umfang gemäß für eine keine Schülergruppe vorgesehen, die allerdings der gesamten Klasse ihre Ergebnisse vorzustellen hatte. 20.5 Aufgabenstellung Für eine Ausstellung im Wattenmeerhaus wird eine Vorrichtung benötigt, die das Anhaben und langsame Absenken eines Schaukastens in den Fußboden ermöglicht. Folgende Rahmenbedingungen sind dabei zu berücksichtigen: · Der Schaukasten enthält ein präpariertes Tier, das beim Herausziehen sichtbar sein soll. · Der Schaukasten soll leicht von Hand möglichst weit aus dem Fußboden gezogen werden können. Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ 145 · Der Schaukasten darf nach dem Loslassen nur langsam in die Ausgangsposition zurückfahren. · Die Maße für den Behälter, aus dem der Schaukasten herausgezogen werden soll, müssen vor Ort aufgenommen werden. · Im eingefahrenem Zustand soll der Schaukastendeckel mit der vorderen Kante auf Fußbodenhöhe abschließen. Skizziere und beschreibe Ideen zur Lösung des Problems. Die Ideen sollen auf der nächsten Sitzung der AG-Metall vorgestellt werden. Die geeignetste Lösung wird gefertigt. 20.6 Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Nachdem der Klasse die Lern- und Arbeitsaufgabe vorgestellt worden war, kam der Beschluß, die Aufgabe nach einer allgemeinen Diskussion über Lösungsmöglichkeiten von zwei Auszubildenden des Marinearsenals Wilhelmshaven bearbeiten zu lassen. Diese übernahmen den Auftrag und planten die weitere Vorgehensweise. Zu diesem Zweck informierten sie sich in einem ersten Schritt ausführlich bei ihrem Auftraggeber im Wattenmeerhaus. 20.7 Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Der „Muschelheber“ wurde gemäß der Planung im Marinearsenal durchgeführt. Die Auszubildenden entschieden sich letztlich dafür, eine Vorrichtung nach dem Scherenprinzip zu bauen. Die Konstruktion wurde von den Schülern theoretisch geplant und anschließend praktisch ausprobiert. Wenn Probleme auftraten, wurde nachgebessert. Damit die Konstruktion im herausgezogenen Zustand beim Loslassen nicht in sich zusammenfällt, wurden zur Unterstützung zylindrische Schraubenfedern gefertigt. Diese technische Lösung des Problems, das sich in der Praxis bewährt hatte, wurde der gesamten Klasse vorgestellt und als Anlaß dafür genommen, durch Versuche die Federkennlinie der von den Schülern selbst angefertigten Federn zu bestimmen. 20.8 Präsentation und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Nach Fertigstellung der Vorrichtung und der vollständigen Dokumentation erfolgte die Übergabe und die Präsentation des Muschelhebers im Wattenmeerhaus vor einem Plenum aus Ausbildern, Lehrern, Mitarbeitern des Wattenmeerhauses, Pressevertretern und der wissenschaftlichen Begleitung. Im Anschluß daran standen die Auszubildenden für Fragen zur Verfügung. Die Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe erfolgte abschließend in Form eines Auswertungsgespräches zwischen den Akteuren und dem zuständigen Lehrer. 146 Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ Abb. 20-1: Öffentliche Präsentation des Muschelhebers im Wattenmeerhaus Lern- und Arbeitsaufgabe „Muschelheber“ 147 20.9 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe Vorplanungen Auftragserteilung durch das Wattenmeerhaus Wilhelmshaven Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Formulierung der Aufgabenstellung Diskussion der Aufgabenstellung Erstellung der Arbeits- und Terminplanung Formulierung von Zielvorstellungen und Bewertungskriterien Informationen zum Auftrag durch Mitarbeiter des Wattenmeerhauses Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Konstruktion und Herstellung der Hebevorrichtung Theoretische Versuche zur Bestimmung von Federkennlinien Dokumentation der theoretischen und praktischen Arbeiten Präsentation des „Muschelhebers“ im Wattenmeerhaus Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aus- und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe in der BBS II Ansprechpartner für weitergehende Informationen: Wieland Körber, BBS II Wilhelmshaven Gustav Conrads, Marinearsenal Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Tel.: 04421/492-470 148 Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ 21 Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ 21.1 Vorbemerkungen Das Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ wurde von den Ausbildern und Lehrern der AG Metall im 3. Zwischenbericht dokumentiert. Das Gesamtprojekt setzt sich aus den zwei Einzelvorhaben - Windspiel und Pavillon - zusammen. An dieser Lern- und Arbeitsaufgabe waren auch zwei Handwerksbetriebe beteiligt, die dem Verbund GoLo nicht angehörten. 21.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer An der Planung, Durchführung und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ waren folgende Ausbilder und Lehrer beteiligt: Lothar Zaiß (Deutsche Grove GmbH) Gustav Conrads (Marinearsenal Wilhelmshaven) Wolfgang Schmuderer (Kurverwaltung Wangerland GmbH) Friedemann Buss (Berufsbildende Schulen II Wilhelmshaven) 21.3 Beteiligte Auszubildende Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ wurde von folgenden Auszubildenden geplant, durchgeführt und bewertet: Windspiel Marco Becker, Ulf Belzer; Industriemechaniker der Fachrichtung Betriebstechnik (Marinearsenal Wilhelmshaven) Pavillon Alexander Wall, Christian Kreutz, Dennis Nowak, Kayan Öngen; Konstruktionsmechaniker der Fachrichtung Metall- und Schiffbautechnik (Deutsche Grove GmbH) Dennis Noak, Andreas Weber; Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik (Zahn Metallbau, Firma ist nicht Mitglied von GoLo) Diedrich Schreider, Markus Tielkes; Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik (Eiben Schlosserei, Firma ist nicht Mitglied von GoLo) Marco Stamenkovic, Maik Saathoff; Industriemechaniker der Fachrichtung Betriebstechnik (Kurverwaltung Wangerland) 21.4 Identifizierung der Lern- und Arbeitsaufgabe, Vorüberlegungen Während der Aufbauarbeiten zu einem Spielplatz in Hooksiel, Gesamtgemeinde Wangerland, entstand die Idee, diesen durch einen Zierpavillon zu ergänzen. Nach Zusage der Kurverwaltung und Festlegung des Standortes erhielt die GoLo-Arbeitsgruppe „Metall“ den Auftrag, einen Entwurf vorzulegen. Dem Entwurf wurde von Seiten der Kurverwaltung zugestimmt. Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ bot eine Reihe gestalterischer Spielräume, die im Hinblick auf die Ausbildungsansprüche der Auszubildenden aus der Industrie und dem Handwerk genutzt werden sollten: Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ · · · · 149 Gestaltungsalternativen unter Verwendung typischer konstruktiver Elemente Verwendung auch wertvoller Materialien und Baustoffe Anwendung einer Kombination von Schweiß- und Schraubverbindungen Teamarbeit von Auszubildenden aus dem Handwerk und der Industrie 21.5 Aufgabenstellung Für das Freigelände der Kurverwaltung Wangerland soll am Rande eines öffentlichen Spielplatzes ein Zierpavillon geplant, konstruiert, gefertigt, und montiert werden. Dabei sind folgende Rahmenbedingungen einzuhalten: · Die Konstruktion soll aus nichtrostenden Materialien erstellt werden. · Die Dacheindeckung soll lichtdurchlässig gestaltet werden. · Die Fundamentarbeiten gehören zur Aufgabe. · Die Kosten werden auf ca.20.000,- DM begrenzt. Sie werden von der Kurverwaltung Wangerland übernommen. Zeitvorgabe: 36 Berufsschulstunden 540 Betriebsstunden 2 Studienreisen zu je einem Tag 21.6 Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Zur Realisierung der Lern- und Arbeitsaufgabe wurden Teilaufgaben identifiziert und diese Aufgaben auf Arbeitsgruppen verteilt. Die Planungsarbeiten wurden im Rahmen des Berufsschulunterrichts durchgeführt. Die Koordinierung zwischen den Industrie- und Handwerksbetrieben wurde ebenfalls in der Berufsschule vorgenommen. Als Fertigungsstandort wurde die Ausbildungswerkstatt der Firma Grove gewählt. Darüber hinaus wurde beschlossen, fehlende Kenntnisse durch Lern- und Übungssequenzen zu erarbeiten. Das „Windspiel“ auf der Spitze des Pavillons wurde als separates Projekt geplant. Es beinhaltete überwiegend Zerspanungsarbeiten, die an die Auszubildenden des Marinearsenals vergeben wurden. 21.7 Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Die Lern- und Arbeitsaufgabe wurde gemäß der im Berufsschulunterricht geleisteten Planung durchgeführt. Der weite Gestaltungsspielraum des Auftraggebers ermöglichte viele Ideen, die zu einer gemeinsamen Lösung zusammengetragen wurden. In der Berufsschule entstand schließlich die Konstruktion des „fertigen“ Pavillons. Die Herstellung des Pavillons und des Windspiels erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen den Betrieben und der Berufsschule. Sie umfaßte · die Architektur des Pavillons, · die Konstruktionsplanung, · die Verbindungstechniken, · die Funktionslösungen der Bauteile, · die Mechanik des Windspiels, 150 · · · · · · Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ die Konstruktion der Stützen und des Daches, die technische Bearbeitung und Montage des Kunstglases, die Fundamentarbeiten, die Verankerung des Pavillons auf dem Fundament, die Endmontage vor Ort sowie die vollständige Dokumentation der Arbeiten. 21.8 Präsentation der Lern- und Arbeitsaufgabe Die Auszubildenden übergaben den Pavillon im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde, an der Ausbilder, Lehrer, der Bürgermeister der Gemeinde Wangerland, Vertreter des Allgemeinen Wirtschaftsverbandes, der Schulleiter sowie Vertreter der wissenschaftlichen Begleitung teilnahmen, an die Kurverwaltung Wangerland. Über die regionale Presseberichterstattung wurde die Öffentlichkeit über den Pavillon informiert. 21.9 Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Die Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe erfolgte abschließend in Form eines Auswertungsgespräches zwischen den Akteuren und dem zuständigen Lehrer. Abb. 21-1: Montage des Pavillon Lern- und Arbeitsaufgabe „Pavillon“ 151 21.10 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe Vorplanungen Auftragserteilung durch die Kurverwaltung Wangerland Planung der Lern- und Arbeitsaufgabe Formulierung der Aufgabenstellung Diskussion der Aufgabenstellung Aufteilung in Teilaufgaben Erstellung der Arbeits- und Terminplanung Erstellung eines Bewertungsschemas Durchführung der Lern- und Arbeitsaufgabe Konstruktion der Stützen und des Daches Bearbeitung und Montage des Kunstglases Fertigung des Pavillons Verankerung des Pavillon auf dem Fundament Dokumentation der theoretischen und praktischen Arbeiten Endmontage des Pavillons bei der Kurverwaltung Wangerland Präsentation des Pavillons bei der Kurverwaltung Wangerland Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Aus- und Bewertung der Lern- und Arbeitsaufgabe in der BBS II Ansprechpartner für weitergehende Informationen: Friedemann Buss, BBS II Wilhelmshaven Wolfgang Schmuderer, Kurverwaltung Wangerland Tel.: 04421/934-0 Tel.: 04426/987-120 152 Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ 22 Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ 22.1 Vorbemerkungen Die Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ wurde von den Ausbildern und Lehrern der Arbeitsgruppe Elektro im 1. Zwischenbericht dokumentiert. Die wissenschaftliche Begleitung hat lediglich geringe redaktionelle Überarbeitungen vorgenommen. Die Dokumentation im 1. Zwischenbericht enthält zusätzliche Darstellungen wie den Schaltplan zur Lichtschranke, das Layout und den Bestückungsplan für den Sender und den Empfänger der Zählanlage sowie das Layout und den Bestückungsplan für den Gesamtzähler und die 7-Segmentanzeige. 22.2 Beteiligte Ausbilder und Lehrer Uwe Schollenberger, Otmar Berberich, Alfred Meyer (Berufsbildende Schule II Wilhelmshaven) Karlheinz Meyer (Wasser- und Schiffahrtsamt Wilhelmshaven) Horst Pagels (Marinearsenal Wilhelmshaven) Jürgen Mohr (Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH) 22.3 Beteiligte Auszubildende An diesem Projekt haben Auszubildende der Firmen Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH, des Marinearsenals Wilhelmshaven, der Firma Reck & Co. GmbH Sande und des Wasser- und Schiffahrtsamtes Wilhelmshaven teilgenommen. Die Lern- und Arbeitsaufgabe wurde im 2. Ausbildungsjahr in den Berufen Kommunikationselektroniker Fachrichtung Funktechnik, Energieelektroniker Fachrichtung Anlagentechnik und Industrieelektroniker Fachrichtung Gerätetechnik durchgeführt. 22.4 Identifizierung der Lern- und Arbeitsaufgabe, Vorüberlegungen Der Wunsch, eine Personenzähleinrichtung zu planen, zu entwickeln und zu installieren, wurde innerhalb der Gruppe der Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres der Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven (GEW) diskutiert und nach Rücksprache mit dem Leiter des Informationszentrums der Arbeitsgruppe Elektro vorgetragen. Dieses Projekt bot sich an, um viele Teilbereiche des Ausbildungsrahmenplans und des Rahmenlehrplans an einem praktischen Beispiel zu realisieren. Die Lern- und Ausbildungsinhalte der Aufgabe ermöglichten eine Übertragung auf ähnlich gelagerte Problemstellungen anderer Betriebe. Alternative Vorschläge aus anderen Bereichen der beteiligten Betriebe waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhanden. Für das Gesamtprojekt wurden von der betrieblichen Seite 120 Arbeitsstunden und von der schulischen Seite 40 Arbeitsstunden veranschlagt. Im Rahmen des Projektes konnten erste Ansätze zur Erprobung des Lernortverbundes realisiert werden. Hierbei wurden von den Auszubildenden in der Schule und in den Betrieben gemeinsame Planungs- und Erkundungsphasen Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ 153 durchgeführt, um die allgemeinen und projektrelevanten betriebsinternen Möglichkeiten kennenzulernen. Zur Intensivierung dieses Vorhabens wurde in Absprache mit den Ausbildern vereinbart, die Auszubildende bei Bedarf in anderen Betrieben ausbildungs- und projektrelevante Teilbereiche durchführen zu lassen und Gruppen mit Auszubildenden verschiedener Betriebe zu bilden. Zur Finanzierung des Projektes sind neben Mitteln aus dem schulischen und dem betrieblichen Modellversuch insbesondere Sachmittel der beteiligten Firmen Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven GmbH, Wasser- und Schiffahrtsamt Wilhelmshaven, Marinearsenal Wilhelmshaven und in Form einer Spende von optischen Sensoren der Firma ifm Essen genutzt worden. 22.5 Die Aufgabenstellung und ihre Begründung Den Auszubildenden wurde die folgende Aufgabe gestellt: Für das Informationszentrum der Gas- und Elektrizitätswerke Wilhelmshaven ist eine Zähleinrichtung zur Erfassung der Besucherzahlen zu planen, zu entwickeln und zu installieren. Die Zähleinrichtung soll die Baugruppen · Netzteil, · Signalerzeugung, Signalaufbereitung, Pegelanpassung und · Auswertung, Anzeige enthalten und unter Berücksichtigung von Kosten, Funktionalität und Bedienfreundlichkeit konzipiert werden. Die genaue Festlegung des Einsatzes der Zähleinrichtung forderte die Auszubildenden auf, selbsttätig eine Ortserkundung zu planen und durchzuführen. Gestaltungsspielräume ergaben sich aus der offenen Aufgabenstellung für folgende Teilbereiche: · · · · · · Einsatz von Sensoren, Netzteilgestaltung (diskret oder integriert), Realisierung des Zählvorganges (Zählertyp), Darstellung der erfaßten Besucherzahl, Tagesmaximum und aktuelle Besucherzahl. Bewertungskriterien für das Projekt ergaben sich aus der Aufgabenstellung, wobei Differenzierungen von den Auszubildenden selbst erarbeitet werden sollten. Das Arbeiten in Gruppen war wesentlicher Bestandteil bei der Durchführung des Projektes. Eine Gruppeneinteilung wurde innerhalb der Betriebe von den Auszubildenden selbst vorgenommen und während der gesamten Projektphase beibehalten. Darüber hinaus gab es auch betriebsübergreifende Arbeitsgruppen, die nach Fertigstellung der Gruppenlösungen Einzelkomponenten zu einer optimierten Gesamtlösung zusammenfaßten. Aus der Aufgabenstellung war für die Auszubildenden der betriebliche Sinn der Lern- und Arbeitsaufgabe klar erkennbar. Die einzelnen Gruppen haben selbständig einen Arbeitsplan entworfen. Da es sich bei diesem Vorhaben für Ausbilder, Auszubildende und Lehrer um ein Pi- 154 Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ lotprojekt handelte, ist bewußt auf eine enge zeitliche Eingrenzung verzichtet worden. Der oben angegebene Zeitrahmen stellte für Ausbilder und Lehrer nur eine Orientierungs- und Planungshilfe dar. 22.6 Handlungsmöglichkeiten und Lernchancen im Überblick Handlungsmöglichkeiten der Auszubildenden/Schüler. Lernchancen der Auszubildenden/ Schüler. Betrieb Schule Was können die Auszubildenden/ Schü- Was können die Auszubildenden/ Schüler wo lernen? ler wo tun? Informationen sammeln und auswerten Umgang mit Katalogen, Datenblättern, Applikationen und Schaltungssammlungen X X Einfordern von Zusatzinformationen Erkennen, ausgleichen von Wissensdefiziten X X Schaltskizzen erstellen Schaltzeichen, Normung X X Unbekannte Bezeichnungen und Symbole Umgang mit Tabellenbüchern, arbeitsteiliges klären Vorgehen in Kleingruppen X X Selbständiges Erarbeiten von fehlenden Kenntnissen Grundlagenwissen erweitern X X Selbständiges Erarbeiten von fachspezifischen Anwendungen Anwendungsbezogene Fachkenntnisse sammeln X X Geeignete Bauteile/-gruppen auswählen Vertiefen von Bauteilkenntnissen X X Auswahl der Arbeits- und Meßmittel Praxisgerechtes Planen, Umgang mit geeigneten Meßmitteln X X Schaltpläne entwerfen Schaltplankriterien erarbeiten X X Testschaltungen entwerfen, aufbauen und beurteilen Testverfahren entwickeln und bewerten X Platinen herstellen Layouts entwickeln mit einem CAD-System X X Funktionszusammenhänge ermitteln Kenntnisse über Funktionszusammenhänge unterschiedlicher Baugruppen erwerben X X Funktionsgruppen aufbauen und prüfen Entwickeln von Prüf- und Testkriterien X X Endmontage und Inbetriebnahme Montagevorschriften nach VDE X Herstellungskosten ermitteln Kosten anhand eines Kalkulationsschema berechnen X Erstellen einer Bedienungsanleitung Arbeit mit Textverarbeitungsprogrammen Gliederung von Texten Bewertungsraster erstellen Erarbeiten von Beurteilungskriterien X X Arbeitsvorhaben beurteilen und bewerten Unterschiedliche Beurteilungen akzeptieren X X Planung und Durchführung einer Präsentation Vorstellen von Arbeitsergebnissen, Umgang mit Medien X X X Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ 155 22.7 Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe Der Verlauf der Lern- und Arbeitsaufgabe im Überblick als Flußdiagramm/Blockdiagramm: Personenzählanlage Aufgabenstellung beim WSA Aufgabenstellung beim GEW Einführung in GOLO Informationsphase Planungsphase Entscheidungsphase Durchführungsphase Aufgabenstellung beim Marinearsenal Einteilung der Arbeitsgruppen - Literaturhinweise durch Ausbilder und Lehrer - Beschaffung und Auswertung von Katalogen - Auswerten von Datenblättern - Informieren durch Beispiellösungen - Erste Entwürfe von Schaltungen „Sender und Empfänger“ - Besprechung der Teillösungen im Betrieb und in der Schule - Abwägen der diskreten oder IC-Lösung - Festlegen auf unterschiedliche Lösungen - Sender- und Empfängeraufbau mit diskreten Bauelementen - Realisierung durch IC (Industrie-Standard) - Festlegung auf Sender (NE555) und Empfänger (diskret) - Aufbau der Schaltungen im Betrieb - Layouterstellung in Betrieb und Schule - Programmunterweisung durch Ausbilder und Lehrer Kontrollphase - Erarbeitung von Kontrollpunkten (Sicherheit, Dauertest) - Testabschnitte im Betrieb - Testabschnitte in der Schule Beurteilungsphase - Vorstellung der Arbeitsergebnisse in Schule und Betrieb - Bewertung durch Auszubildende, Ausbilder und Lehrer - Bewertung durch Anwender Arbeitsgruppe im Lernortverbund - Bildung von betriebsübergreifenden Arbeitsgruppen - Festlegung der Teilkomponenten (Fertigung in unterschiedlichen Gruppen) - Festlegung der Übergabepunkte (Steckerbelegung) - Test und Präsentation der Anlage 156 Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ 22.8 Die einzelnen Projektsequenzen Projektsequenz Didaktischer Kommentar Aufgabenstellung Aufgabenstellung innerhalb der Betriebe Erläuterung der Aufgabenstellung durch die Ausbilder Bildung von Arbeitsgruppen (anfangs betriebsintern, später betriebsübergreifend) Individuelles Informieren über die Aufgabenstellung Herstellung eines betriebsspezifischen Praxisbezuges Förderung eines Gruppenbewußtseins Steuerung durch die Ausbilder nur bei problematischen Gruppenbildung Informationsphase Erkundung der örtlichen Gegebenheiten Erörterung der praktischen Möglichkeiten in Absprache mit dem Informationszentrum der GEW Orientierungs- und Überblickswissen erwerben Auswählen technischer Lösungen Sammeln von Beispielen Besuch von Fachbüchereien Bestellen von Applikationen / Firmenunterlagen Planungsphase Erkennen der Randbedingungen für den Einsatz einer Personenzählanlage Abwägen zwischen theoretischen und praktisch sinnvollen Möglichkeiten aufgrund örtlicher Vorgaben Sichtung von Katalogen Untersuchung der Wechselbeziehung von technischer Realisierbarkeit und gesellschaftlichem Nutzen Auswerten von Literatur als Entscheidungshilfe für die spätere Planungsarbeit Festlegung der Rahmenbedingungen Erstellen eines Blockschaltbildes Entwickeln von ersten Testschaltungen innerhalb der Gruppen Auswählen von Modulen Austesten einzelner Bausteine Planungskompetenz erwerben Planungshilfen gezielt einsetzen Gestaltungsmöglichkeiten der Aufgabenstellung ausnutzen Entscheidungsphase Arbeitsschwerpunkte in der Gruppen festlegen Festlegung von der Bauweise Festlegung der technischen Ausführung Einüben von kooperativen Entscheidungen Durchführungsphase Aufbau und Erprobung von Teillösungen Realisierung der Einzelkomponenten wie Zählschaltung, Anzeigeeinheit, Pegelanpassung Testen der Einzelkomponenten im Labor Durchführung von Dauertestphasen Untersuchung auf Störanfälligkeit Untersuchung verschiedener Sensoren Training mit einem CAD-Programm Anfertigen und Testen eines Platinenentwurfes Platinenherstellung innerhalb der Betriebe Einrichten von betriebsübergreifenden Arbeitsgruppen, Zusammenarbeit zwischen den Betrieben Einbau der Funktionsblöcke in ein 19“ Gehäuse Verdrahtungs- und Anschlußarbeiten durchführen Inbetriebnahme der Zählschaltung Berücksichtigung von unterschiedlichen technischen Lösungen Gestaltungsmöglichkeiten von Technik erproben Festlegung von Bezugs- und Übergabepunkten Beurteilen von Inbetriebnahmeschemata Kontrollphase Erkennen, daß Labor und Werkstatt kein Praxisersatz sind Feststellen, ob die Zählanlage von Mitarbeitern des Informationszentrums bedient werden kann Überprüfen der kompletten Schaltung auf Einsatzmöglichkeit unter den örtlichen Gegebenheiten Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ Austesten der Bedienmöglichkeiten Wirtschaftlichkeitsüberprüfung 157 Überprüfen, ob die Zählanlage bei gleicher technischer Qualität auch kostengünstiger erstellt werden kann Bewertungsphase Gegenüberstellung der Gruppenergebnisse unter kritischer Berücksichtigung der Aufgabenstellung Konsequenzen aus der Arbeit Zusammenarbeit Schule und Betriebe Sind die einzelnen Aufgabenstellungen sinnvoll gewesen? Haben alle Gruppen intensiv an der Zielverwirklichung gearbeitet? War die Gruppenzusammensetzung richtig? Welche Verbesserungen bei der Gruppenarbeit sind möglich bzw. wie können die Auszubildenden effektiver zusammenarbeiten? Haben die Lernorte die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit genutzt? In welchen Bereichen sind Verbesserungen notwendig? Präsentation Erstellen einer Präsentation des Projektverlaufs Vorbereiten einer Präsentation im Informationszentrum Erstellen von Präsentationstransparenten, Kurzberichten, Plakaten und Anschauungsmodulen 158 Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ Personenzählanlage IR-Schranke Zähler für die gesamte Besucherzahl Anzeige Zähler für Zähler fürdie die maximal maximalzuzulässigen Perlässigen Personen sonen Entscheidung Anzeige Vergleich Entscheidung Signal Anzeige IR-Schranke Zähler für die maximal zulässigen Personen Max. Besucherzahl, einstellbar Zähler für die gesamte Besucherzahl Anzeige Modellversuch GOLO Personenzählanlage Blockschaltbilder gez. Nam e D.dzg Datum JuBi Azub 1.9.95 bearb gepr. Blatt 1 Abb. 22-1: Blockschaltbild der Personenzählanlage 22.9 Auswertung der Lern- und Arbeitsaufgabe Bei der Durchführung des Projektes konnten die folgenden Teilbereiche der 3. und 4. Ausbildungshalbjahre der Ausbildungsrahmenpläne und der Rahmenlehrpläne ganz oder teilweise eingebunden werden. Betriebliche Ausbildung: · · · · · · · Herstellen von mechanischen, elektromechanischen und elektrischen Baugruppen/Geräten Zusammenbauen und Verbinden von Bauteilen zu Baugruppen Montieren und Installieren funktional abgegrenzter Anlagenteile Prüfen, Messen und Einstellen von Baugruppen/Geräten Inbetriebnehmen von Baugruppen/Geräten funktional abgegrenzter Anlagenteile Eingrenzen, Erkennen und Beseitigen von Fehlern in Geräten/Anlagen Bedienen von Geräten Schulische Ausbildung Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ · · · · · 159 Untersuchung von Schaltungen mit frequenzabhängigen Widerständen Untersuchung von Grundschaltungen zur Gleichrichtung und Spannungsstabilisierung Untersuchung von Schaltungen mit digitaltechnischen Bauelementen Entwurf, Aufbau und Untersuchung von Schaltnetzen und Schaltwerken Entwurf, Aufbau und Untersuchung von Schaltungen der Steuerungstechnik Die Aufgabenstellung wurde entsprechend der Absprache in den einzelnen Modellversuchsbetrieben ausgegeben. Ein Hauptziel dieser Arbeitsaufgabe, das selbständige Arbeiten der Auszubildenden in Kleingruppen zu trainieren und die Gestaltungsmöglichkeiten mehr als bisher zu nutzen, wurde erreicht. Hier zeigte sich sehr deutlich, daß Auszubildende erheblich mehr zu leisten vermögen, wenn Sinn und Zweck einer Aufgabe bekannt sind und zumindest Teilbereiche in der betrieblichen Praxis erkennbar werden. Die hohen Erwartungen an den Lernortverbund konnten bei dieser ersten gemeinsamen Arbeit nicht alle erfüllt werden. Eine Beurteilung muß in folgende Teilbereiche untergliedert werden: a. Zusammenarbeit der Auszubildenden innerhalb des eigenen Betriebes b. Zusammenarbeit von Auszubildenden verschiedener Betriebe c. Zusammenarbeit der Lehrer und Ausbilder a. Die Zusammenarbeit der Auszubildenden innerhalb der eigenen Betriebe war sehr intensiv und engagiert. Sehr bald konnten Ergebnisse vorgelegt werden und es wurde deutlich, daß die Auszubildenden ihre gestalterischen Freiräume zu nutzen wußten. b. Bei der Zusammenarbeit zwischen Auszubildenden unterschiedlicher Betriebe sind Abstimmungsprobleme deutlich geworden. Unterschiedliche Wissensvoraussetzungen, abweichende Werkstattausstattungen, Vorgabetempo und Vermittlungsmethoden anderer Ausbilder forderten Anpassung an die neuen Gegebenheiten. In der Folge kam es zu zeitlichen Verzögerungen, die aber den Auszubildenden die Diskrepanz zwischen theoretischer Planung und praktischer Realisierung sehr deutlich machten. Besonders betroffen hiervon waren Auszubildende, die in ihren Betrieben weitgehend auf sich allein gestellt waren. Hier müssen in der Zukunft intensivere Vorbereitungen und Absprachen getroffen werden. c. Die Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Ausbildern hat sich erheblich verbes-sert, was sich auch positiv auf die Lernbereitschaft und den Lernfortschritt der Auszubildenden auswirkte.Bei künftigen Projekten soll diese Zusammenarbeit besonders in der Ausführungsphase noch weiter intensiviert werden. Verbesserungen müssen bei der Zeitplanung vorgenommen werden. Hier machte sich die geringe Verfügbarkeit der nebenamtlichen Ausbilder deutlich bemerkbar. Besprechungstermine, Absprachen und Planvorgaben konnten nicht eingehalten werden, wodurch in Einzelfällen auch die Motivation der Auszubildenden litt. Als hinderlich für die gesamte Zusammenarbeit hat sich die zögerliche Zuteilung der Haushaltsmittel erwiesen. Die hohen Intentionen der Modellversuche können kaum erfüllt wer- 160 Lern- und Arbeitsaufgabe „Personenzählanlage“ den, wenn für Verbrauchsmittel Vorplanungszeiten von 3-6 Monaten angesetzt werden müssen. Nur durch die unbürokratische Hilfe der Modellversuchsbetriebe und weiterer Firmen konnte dieses Projekt verwirklicht werden. In der Gesamtbilanz muß diese erste Zusammenarbeit überwiegend positiv bewertet werden. Auszubildende, Ausbilder und Lehrer haben sich bemüht, den Intentionen der Modellversuche gerecht zu werden. Trotz vieler Probleme sind weitere Arbeiten geplant, um den Lernortverbund zu intensivieren und den Auszubildenden eine noch praxisorientiertere Ausbildung zu ermöglichen. Ansprechpartner für weitergehende Informationen: Otmar Berberich, BBS II Wilhelmshaven Horst Pagels, Marinearsenal Wilhelmshaven Tel.: 04421/934-0 Tel. 04421/492-475