Jetzt erst recht - FONDS professionell
Transcription
Jetzt erst recht - FONDS professionell
gen Situation nicht gerne äußern. Auch nicht die Union Investment, obwohl deren Primus UniGlobal mit knapp 20 Prozent Wertverlust noch vergleichsweise glimpflich davon kam – glimpflich heißt in einer solchen Marktphase aber, dass die Anleger ein Fünftel Wertverlust binnen Jahresfrist aushalten mussten. Dramatische Rückschläge Jetzt erst recht Das dritte Vermögensbeteiligungsgesetz schafft optimale Voraussetzungen für das VL-Investmentsparen – trotz der Börsenbaisse. G roßmutter meinte jedenfalls immer, wenn einem so gar nichts Positives einfällt, was man sagen könnte, dann sollte man besser seinen Mund halten. Ein Ratschlag, den angesichts der insgesamt eher unerfreulichen Marktsituation derzeit viele Fondsgesellschaften beherzigen. Vor allem dann, wenn man sie auf ihre VL-Fonds anspricht: Defätismus macht sich in der Branche breit. Bei einigen Gesellschaften jedoch kann von einer „Flaute“ scheinbar keine Rede sein: „Die momentane Börsenschwäche hat nur wenig Einfluss auf die Entwicklung des VL-Neugeschäfts“, gibt sich Dirk Bednarz, Leiter des Vertriebs der Zürich Investment, selbstsicher. „Generell lässt sich sogar eine Zunahme des VLNeugeschäfts feststellen.“ Für Alexander Lehmann, Leiter Partnervertrieb der ADIG Investment, besteht ebenfalls noch wenig Anlass zur Sorge: Negative Auswirkungen auf das Neugeschäft bei VL-Investmentdepots könne auch die ADIG aufgrund der aktuellen Börsensituation nicht verzeichnen. Laut Lehmann sei die Anzahl der Neueröffnungen in etwa vergleichbar mit der Entwicklung des gleichen Vorjahreszeitraums. Einen wesentlichen Grund dafür sieht er in der Reform des 5. VermBG, die sich positiv auf die Entwicklung der VL-Verträge ausgewirkt haben soll: „Viele Anleger haben sich dadurch zum ersten Mal mit der Geldanlage ‚Fonds’ auseinander gesetzt und die langfristig überdurchschnittliche Entwicklung dieser Sparform für sich erkannt und genutzt.“ 58 Zürich Invest und Adig wären damit in einer beneidenswerten Position, die allerdings nicht als exemplarisch für das gesamte derzeitige VL-Fonds-Neugeschäft in der Branche angesehen werden kann. Fragt man nämlich bei Maklern und Vertrieben nach, dann stellt sich die Situation ganz anders dar: Neuabschlüsse sind derzeit eher die Ausnahme, Bestandskunden kündigen oft „panikartig“ ihre Verträge. Nicht wenige Vermittler klagen über bis zu 80 Prozent Umsatzrückgang im Fondsneugeschäft. Stefan Blömeling vom Kölner Fondsshop: „Bei meinen Kunden steht die Bundesliga wieder höher im Kurs als das Börsengeschehen.“ Auch für Vermittler hat somit die Suche nach Alternativen und die Zeit des Umdenkens längst begonnen – Zielrichtung Allfinanz. Ideale Voraussetzungen Dabei schienen die Voraussetzungen ideal: Nach Jahren der Stagnation schaffte das dritte Vermögensbeteiligungsgesetz endlich optimale Bedingungen für das Fondssparen im Rahmen Vermögenswirksamer Leistungen. Die langjährige Hausse an den Börsen und das allgemein niedrige Zinsniveau taten ihr Übriges, um auch unerfahrene wie konservative Anleger von den Vorteilen des Fondssparens schnell zu überzeugen. Dann zogen tiefschwarze Wolken am strahlenden Börsenhimmel auf – und viele Aktienfonds verloren binnen eines Jahres fast die Hälfte ihres Wertes. Da verwundert es wenig, wenn viele Investmentgesellschaften sich zu der derzeiti- FONDS professionell Das erscheint auf den ersten Blick recht deftig, doch relativieren sich diese Verluste schnell, wirft man einen Blick auf die Mitbewerber: Nicht wenige der zum Vertrieb im Rahmen des fünften Vermögensbildungsgesetzes zugelassenen Fonds haben weit dramatischere Rückschläge ihren Kunden gegenüber zu vertreten; 50 oder gar 60 Prozent Wertverlust sind zurzeit nicht unbedingt eine Seltenheit (Stichtag 4. 4. 2001). Ein schlechtes Gewissen müssen die Fondsgesellschaften deshalb jedoch nicht haben, denn natürlich muss jeder Anleger wissen, dass Aktienkurse auch fallen können. In der Praxis dürften dies aber viele Kleinaktionäre und Fondssparer in den Jahren der Hausse vergessen haben. Darüber hinaus ist es der Gesetzgeber, der bestimmt, dass VL-Fonds nun einmal risikobehaftete „Beteiligungsfonds“ sein müssen. Eine überwiegende Anlage in „sicheren“ Renten oder am Geldmarkt verbietet sich daher für die Fondsmanager. Richtige Gesetzesinitiative Dabei hätte alles so schön sein können: Durch die erfolgten Änderungen des fünften Vermögensbildungsgesetzes im Zuge des dritten Vermögensbeteiligungsgesetzes wurden eindeutige Signale zugunsten einer Fondsanlage gesetzt. Nach wie vor nämlich gilt die Verteilung des Produktivvermögens als höchst unbefriedigend. Die Novellierung sollte nun zu einer gleichmäßigeren Verteilung führen, ohne gleichzeitig andere Sparformen, insbesondere das Bausparen, zu benachteiligen. Dieses Ziel wollte man im Wesentlichen durch drastische Änderungen des Vermögensbildungsgesetzes erreichen: n Anhebung der für die Sparzulage maßgeblichen Einkommensgrenzen n Anhebung der Arbeitnehmer-Sparzulage n Erweiterung des Katalogs der geförderten Anlageformen um neue Formen der Produktivkapitalbeteiligung (gemischte Wertpapier- und Grundstücks-Sondervermögen sowie Investmentfondsanteil-Sondervermögen) n besondere Beteiligungsförderung für Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern n Förderung auch dann, wenn ein Tarif- vertrag die Wahlfreiheit auf das Bausparen und alle Beteiligungsformen des Vermögensbildungsgesetzes beschränkt Ein Handicap für den gewillten Fondssparer ist sicher, dass er bei der Auswahl des richtigen VL-Fonds nicht aus dem Vollen schöpfen kann; von den knapp 5000 derzeit in Deutschland erhältlichen Publikumsfonds werden gerade einmal rund 120 Fonds im Rahmen Vermögenswirksamer Leistungen von deutschen Fondsgesellschaften offeriert. Renditeaspekt im Vordergrund Wenn aber die Börsen weiterhin kränkeln, so werden noch viele VL-Anleger ihre Entscheidung für einen Investmentfonds bald bereuen. Potenzielle Neukunden machen sich schon jetzt verstärkt auf die Suche nach einer „sichereren“ Anlageform. Die Bausparkassen jedenfalls haben derzeit relativ wenig Grund zur Klage. Aber ist ein Bausparvertrag wirklich eine lohnende Alternative zum Fondssparen? Viele zögern noch, Bausparverträge gelten gemeinhin als unflexibel, als konservativ – und sie lassen mit ihren 2,5 bis vier Prozent Rendite dem Anleger wohl kaum Spielraum für Ertragsfantasien. Entscheidend ist jedoch, dass von den rund 27 Millionen Arbeitnehmern, die das fünfte Vermögensbildungsgesetz nutzen könnten, nur knapp ein Drittel aufgrund ihres geringen Einkommens überhaupt Anspruch auf staatliche Förderung haben. Für die Mehrheit der VL-Sparer steht damit zwangsläufig der Renditeaspekt im Vordergrund – und da haben Investmentfonds nun einmal deutlich mehr zu bieten als etwa ein Bausparvertrag. Trotzdem scheuen derzeit viele Anleger das „Risiko“ des Fondssparens. Für vorsichtige VL-Sparer mit Anspruch auf Sparförderung eröffnet sich hier die Möglichkeit einer besonderen Vertragsgestaltung, die den Erhalt maximaler Prämien und Zulagen sichert, ohne gleichzeitig Renditeaspekt und Sicherheit zu vernachlässigen: Wer nämlich Anspruch auf Arbeitnehmer-Sparzulage hat, kann sich für eine Kombination aus Vermögensbeteiligung und Sparförderung entscheiden. 800 D-Mark des Arbeitgeberanteils von maximal 936 DMark fließen dabei in einen Investmentfonds, worauf nun 20 Prozent (25 Prozent in den Neuen Bundesländern) Arbeitnehmer-Sparzulage gewährt werden. Der Differenzbetrag von 136 D-Mark kann dann freiwillig aus eigener Tasche auf bis zu 1000 D-Mark aufgestockt und in einen bestehenden oder neu abzuschließenden Bausparvertrag eingezahlt werden. Hierauf gewährt das Finanzamt zehn Prozent Wohnungsbauprämie, also immerhin bis zu 100 D-Mark im Jahr. Top VL-Fonds von 1. 1. 96 bis 31. 12. 2000 (Bruttoentwicklung) Fonds FONDAMERIKA WPKN 847 118 Fondsgesellschaft ADIG Segment Aktien, speziell USA Kontakt Alexander Lehmann, Tel.: 089/46 26 84 22 Anlagestrategie : Der auf Nordamerika spezialisierte Aktienfonds setzt überwiegend auf wachstumsstarke US-Unternehmen. Dabei versucht der Fonds längerfristig besser abzuschneiden als der Aktienindex Standard & Poor’s 500. Mit Erfolg: Seit Jahren zählt der Fonds zu den Highflyern unter den VL-Fonds und legte in den Jahren 1996 bis 2001 eine Performance von 406 Prozent hin. Absolute Spitze! Größte Posten im Portfolio sind Aktien von General Electric, Johnson & Johnson, Wal-Mart, Citigroup und Cisco. ADITEC 847 110 ADIG Internationale Technologie-Aktien Alexander Lehmann, Tel.: 089/46 26 84 22 Anlagestrategie : Das Fondsmanagement investiert vorrangig in US-amerikanische Hightech-Werte. Den Schwerpunkt bilden dabei Werte der Informationstechnologie. Im Portfolio finden sich beispielsweise Siemens, Intel, Nokia, Sun Microsystems und Oracle. Dass das Konzept aufgeht, beweist auch hier die 5-Jahres-Performance von knapp 397 Prozent. Sun Life European Growth 971 795 Sun Life Aktien Europa Bernhard Steinmetz, Tel.: 069/70 76 76 81 Anlagestrategie : Der Fonds investiert hauptsächlich in Werte von Unternehmen aus der Europäischen Union bzw. Unternehmen aus Mitgliedstaaten der EFTA. Seit Jahren gehören die Fonds von Sun Life zu den Top-Fonds der jeweiligen Anlagesegmente. Auch der European Growth macht hier keine Ausnahme: Immerhin 337 Prozent Zuwachs im 5-Jahres-Zeitraum. Im Portfolio finden sich außer SAP vor allem Werte, die hierzulande eher unbekannt sind: Istit.Naz. Delass Spa (ein italienisches Versicherungsunternehmen), ST Microelectronics, ENI sowie Endesa (spanischer Versorger) UniGlobal 849 105 Union Investment Aktien International Helge Thomsen, Tel.: 069/25 67-0 Anlagestrategie : Einen „bequemen und kostengünstigen Einstieg in die Welt internationaler Aktien“ will die Union den Anlegern mit dem UniGlobal bieten. Und einen erfolgreichen noch dazu: Mit seinen 268 Prozent Performance im 5-Jahres-Zeitraum muss sich der Fonds nicht verstecken. Neben Standardwerten investiert der Fonds auch in viel versprechende Nebenwerte, in erster Linie Internet-Aktien. Die größten Posten im Portfolio bilden Philip Morris, Nokia, SAP, Oracle und Citigroup. Investa 847 400 DWS Aktien Deutschland Markus Drews, Tel.: 069/719 09 157 Anlagestrategie : Dieser Fonds ist fast schon eine Institution, wenn es um deutsche Aktienfonds geht. Das Fondsmanagement investiert breit gestreut in die großen, international ausgerichteten deutschen Qualitätstitel. Mit 261 Prozent im 5-Jahres-Ergebnis liegt der Investa damit gut im Rennen. Die größten Posten im Portfolio: Deutsche Telekom, SAP, Siemens, Deutsche Bank und Münchner Rück. Industria 847 502 DIT Aktien International Peter Vogel, Tel.: 069/263 13 323 Anlagestrategie : Industria ist das beste Argument des DIT, einer Investmentgesellschaft der Dresdner Bank, für VL-Anleger: 236 Prozent Performance in 5 Jahren sind immer noch weit überdurchschnittlich. Das solide Fondskonzept konzentriert sich auf internationale Spitzenunternehmen bei möglichst geringem Währungsrisiko. Wer Industria-Anteile hat, bei dem liegen Werte wie Telecom Italia, Vodafone, Nokia und Ericsson im Depot. MK Alfakapital 847 770 Münchner KAG Aktien Deutschland Oliver Gersten, Tel.: 089/514 92 202 Anlagestrategie : Der Fonds schaffte immerhin noch eine Performance von knapp über 232 Prozent. Erreicht wurde dies vor allem mit deutschen Standardtiteln wie Allianz, Siemens, Deutsche Telekom, DaimlerChrysler, Bayer und Veba. VERI-Valeur 976 320 Veritas SG Investment Aktien International Tel.: 069/97 57 430 Anlagestrategie : Auf satte 230 Prozent Wertzuwachs brachte es der thesaurierende VERI-Valeur in unserem 5-Jahres-Vergleich. Seit Auflage des Fonds 1992 erzielte der VERI-Valeur eine durchschnittliche jährliche Rendite von 15,8 Prozent. Veritas zielt mit diesem Fonds nach eigener Aussage auf einen konstanten und risikoreduzierten Wertzuwachs ab. Das dürfte nicht schwer fallen mit Titeln wie der Allianz, DaimlerChrysler, SAP, Münchner Rück und SKW Trostberg. AC Deutschland 847 136 AXA Investment Aktien Deutschland Tel.: 0611/7951 Anlagestrategie : Der Fonds investiert ausschließlich in deutsche Aktien. Der Schwerpunkt liegt auf Werten des DAX-100. Ausgewählte Spezialwerte und Werte des Neuen Marktes ergänzen das Portfolio, was dem AC-Fonds eine Performance von gut 230 Prozent bescherte. Hauptanteil daran haben Titel wie Siemens, Deutsche Telekom, Bayer, DaimlerChrysler und Rhein Biotech. Zürich Invest Aktien Euroland 870 737 Zürich Invest Aktien Euroland Dirk Bednarz, Tel.: 069/71 15 28 58 Anlagestrategie : Mit seinen 224 Prozent Performance schaffte auch der Zürich-Fonds den Sprung in die Spitzengruppe. Das Fondsmanagement konzentriert sich auf Blue-Chip-Unternehmen aus Euroland und setzt auf konstantes Wachstum. Im Portfolio finden sich somit Werte wie Nokia, Deutsche Telekom, Allianz, Aventis, Royal Dutch und France Telecom. FONDS professionell Das sind zwar zwei vollkommen unterschiedliche Gesetze, jedoch schließt die Nutzung der einen Anlageform nicht zwangsläufig die Nutzung der anderen aus. Fraglich indes ist nur, ob derjenige, der so wenig verdient, dass er Anspruch auf Sparförderung hat, sich zwei Verträge überhaupt leisten kann. Wenn sich jedoch der Arbeitgeber großzügig zeigt, steht dieser Kombination eigentlich nichts im Wege. Der Staat jedenfalls lässt sich das Prämiengeschenk für Bausparer und Aktionäre einiges kosten: Die Zuschussleistungen betragen rund zwei Milliarden D-Mark, wobei der Aufwand zwischen Bund (42,5 Prozent), Ländern (42,5 Prozent) und Gemeinden (15 Prozent) aufgeteilt ist. Der Vergleich macht sicher Langfristige Performance Zeitraum 1962–1968 1963–1969 1964–1970 1965–1971 Ablaufleistung in DEM 7.861,40 8.201,99 6.221.24 6.654,98 ohne 8,40 9,47 2,54 4,22 Perf. in % p. a. mit Sparz. 11,32 12,28 6,13 7,60 1) 1966–1972 1967–1973 1968–1974 1969–1975 1970–1976 1971–1977 7.161,67 5.520,70 5.134,24 6.904,38 6.491,81 6.822,36 6,06 -0,42 -2,21 5,14 3,60 4,84 9,23 3,56 2,03 8,41 7,39 8,15 1972–1978 1973–1979 1974–1980 1975–1981 1976–1982 1977–1983 6.961,83 6.430,50 6.417,35 6.222,16 6.879,71 8.717,32 5,35 3,36 3,31 2,54 5,05 11,02 8,60 6,85 6,80 6,13 8,33 13,68 1978–1984 1979–1985 1980–1986 1981–1987 1982–1988 1983–1989 9.094,22 13.705,21 13.471,55 8.187,40 8.967,63 10.252,90 12,10 22,70 22,25 9,43 11,74 15,16 14,66 24,48 24,06 12,24 14,34 17,47 1984–1990 1985–1991 1986–1992 1987–1993 1988–1994 1989–1995 7.615,05 6.552,28 5.760,87 7.851,43 7.033,88 6.647,11 7,60 3,83 0,63 8,37 5,60 4,19 10,60 7,26 4,47 11,29 8,82 7,57 1990–1996 1991–1997 1992–1998 1993–1999 Durchschnitt 7.921,40 10.619,54 9.966,17 13.077,55 7.978,99 8,59 16,06 14,44 21,47 8,78 11,49 18,30 16,80 23,33 11,66 3) 1) Im Durchschnitt aller Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland. Berechnungsgrundlage: monatliche Einzahlung 78 DM, Einzahlungsdauer 6 Jahre, Gesamteinzahlung 5616 DM, Wartefrist 1 Jahr. Berechnungsmethode: Erwerb zum Aus gabepreis, Bewertung zum Rücknahmepreis, Wiederanlage der Erträge zum Anteilswert. 2) Jährlich 20 Prozent auf maximal 800 DM (6 Jahre lang; 6 x 160 DM = 960 DM) werden am Ende der Vertragsdauer (7 Jahre) dem Anlageergebnis hinzugerechnet. Die jährliche Wertentwicklung bezieht sich auf den so errechneten Betrag. In den Neuen Bundesländern gilt eine höhere Förderung bis 2004: jährlich 25 Prozent auf maximal 800 DM. 3) Errechnet sich aus dem zur Verfügung stehenden Betrag von 7.978,99 DM bzw. 7.978,99 DM + 960 DM = 8.938,99 DM Quelle: BVI 60 Paketlösung Viele Bausparkassen folgen bereits dem Trend und bieten ihren Kunden fertige Pakete an, die eine solche Kombination zwischen Fonds- und Bausparvertrag beinhalten. Diese Angebote sind maßgeschneidert, um höchstmögliche staatliche Zuschüsse zu kassieren. Sie sind jedoch selten maßgeschneidert, wenn es um die bestmögliche Rendite geht. Hier ist nach wie vor Eigeninitiative gefordert – und im Fokus stehen dabei die Aktienfonds. Doch geht die Rechnung ohne eine positive Kursentwicklung an den Börsen nicht auf. Auch wenn der Sicherheitsgedanke an erster Stelle steht, sollte man sich trotzdem die Frage stellen, ob es gerade jetzt richtig ist, voll auf Bausparen zu setzen. „Antizyklisches Verhalten“ ist schließlich ein wesentlicher Faktor erfolgreicher Börsianer. jährlicher Zuwachs von durchschnittlich 10,5 Prozent. Von solchen Renditen sind Bausparverträge weit entfernt. Das liegt weniger an strengen Auflagen, die diese Fonds zu erfüllen hättten, als vielmehr daran, dass das Geschäft mit den Vermögenswirksamen Leistungen bei den meisten Fondsgesellschaften nicht sonderlich populär ist. Zu gering die Sparvolumen, zu intensiv der Beratungsaufwand, zu kurzfristig das Engagement der Anleger. Kurzum: VL-Fonds sind für die Fondsgesellschaften ein verhältnismäßig teures Geschäft bei minimalen Margen. VL-Fonds dienen daher in erster Linie als „Einstiegsangebot“, um auch diejenigen von den Vorteilen des Investmentsparens zu überzeugen, die bislang ihr Geld lieber unterm Kopfkissen gehortet haben oder allenfalls einem Sparbuch oder Bausparvertrag anvertraut haben. Wenn es um das Thema Fonds geht, dann haben es fast alle VL-Fonds in der Vergangenheit mit Bravour gemeistert, Berührungsängste der Anleger abzubauen. Daran sollten auch die vergangenen zwölf Monate nicht viel geändert haben. Bleiben jedoch die Börsen auf Jahre hinaus volatil, so könnte der Schuss auch nach hinten losgehen – schließlich sind praktisch alle VL-Fonds reine Aktienfonds. (Daneben sind auch einige Dachfonds zum Vertrieb im Rahmen des 5. VermBG zugelassen, sofern der Wert der Aktien und Stillen Beteiligungen dieser Fonds den Anteil von 60 Prozent nicht unterschreitet.) Gut beraten ist sicherlich derjenige, der sich von der momentanen Situation nicht beirren lässt und weiterhin auf VL-Fonds als die einträglichste VL-Anlageform setzt. Schlecht beraten ist jedoch, wer blind auf hochspekulative Fonds setzt. Sicherheit ist die aktuelle Devise – auch für Fondssparer. Deshalb stellen wir Ihnen an dieser Stelle einmal die VL-Fonds vor, die in der Vergangenheit mit der besten Performance und durch kontinuierliche Entwicklung überzeugten. Auch wenn das Börsenumfeld eher Anlass zur Sorge gibt: Wer Anteile an diesen Fonds besitzt, kann trotzdem gut schlafen. FP Wer ernsthaft in einem Bausparvertrag eine Alternative zum Fondssparen sieht, der sollte beide Anlageformen unter mittel- bis langfristigen Aspekten vergleichen – das bietet sich ja gerade beim VL-Sparen ideal für Zeiträume von sieben bzw. zehn Jahren an. Lässt man sich auf diesen Vergleich ein, wird man nur noch wenig Gefallen an einem Bausparvertrag finden: Viele Anleger sparen in mehreren, zeitlich gestaffelten Verträgen ihre Vermögenswirksamen Leistungen. Ein Blick in die Vergangenheit belegt dabei sehr deutlich die Ertragsstärke von Aktienfonds – auch für VL-Sparer: Wer seine Beiträge beispielsweise in den vergangenen 31 Jahren (entspricht fünf zeitlich gestaffelten VL-Verträgen plus dem Jahr Wartezeit) in deutschen Aktienfonds anlegte, der hat sein Vermögen etwa verzehnfacht. Auch bei wesentlich kürzeren Ansparzeiträumen lohnte sich das Fondsinvestment: Wer nach der sechsjährigen Einzahlungsdauer die VLLeistungen weitere vier Jahre auf einem neuen Vertrag ansparte, der freute nach insgesamt zehn Jahren bereits über eine Verdoppelung seines Depotwerts. Nach insgesamt 15 Jahren vervierfEinkommensgrenzen achte sich das Vermögen Ledige Verheiratete gar auf knapp 33.000 D- Anspruch auf AN-Zulage Zu versteuerndes Jahres-EK maximal 35.000 DM 70.000 DM Mark (das ergibt der Entspricht einem Bruttolohn mind. 40.996 DM 80.046 DM Durchschnitt aller 15-Jah- Entspricht einem Bruttolohn bei mindestens 1 Kind 50.068 DM 86.958 DM 53.542 DM 93.870 DM res-Perioden seit 1962), Entspricht einem Bruttolohn bei mindestens 2 Kindern was einer Rendite von etHöhe der jährlichen Sparförderung wa 10,6 Prozent pro Jahr entspricht. Dauerte der Anlageform Beitrag max.1/1 Sparförderung in % Sparförderung in Geld 936 DM 0 0,00 DM Sparprozess insgesamt 20 Prämiensparvertrag Lebensversicherung 936 DM 0 0,00 DM Jahre, so betrug der De- Bausparvertrag 936 DM 10 93,60 DM potwert rund 60.000 D- Beteiligung 800 DM 20/25 *) 160,00 DM / 200,00 DM *) Mark (alle entsprechenden Investmentfonds 800 DM 20/25 *) 160,00 DM / 200,00 DM *) *) Gilt nur für Arbeitnehmer in den Neuen Bundesländern – befristet bis 2004 Perioden seit 1962), ein FONDS professionell