Parkinson-Krankheit: Dingebauer-Preis für Professor Heinz
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Parkinson-Krankheit: Dingebauer-Preis für Professor Heinz
Presseinformation Parkinson-Krankheit: Dingebauer-Preis für Professor Heinz Reichmann (Dresden) und Professor Andrew Lees (London) 30. Oktober 2012 – Prof. Dr. med. Andrew Lees, London, und Prof. Dr. med. Heinz Reichmann, Dresden, wurden am 27. September 2012 auf dem 85. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Hamburg für ihre herausragenden Arbeiten zur Erforschung der Parkinson-Erkrankung mit dem Dingebauer-Preis 2012 ausgezeichnet. Die Ehrung wird seit 2002 von der DGN aus Mitteln der Dr. Friedrich-Wilhelm und Dr. Isolde Dingebauer-Stiftung verliehen. Der teilbare Preis wird alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Leistungen in der Erforschung der Parkinson-Krankheit und anderer degenerativer Erkrankungen des Nervensystems vergeben und ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert. Prof. Dr. med. Günther Deuschl, Kiel, würdigte in seinen Laudationes die beiden Preisträger. Andrew Lees wurde 1947 in St. Helen, 5 km westlich von Liverpool, geboren. Wie andere große Söhne der Stadt verließ er seinen Geburtsort bald Richtung London und schloss dort 1970 das Studium der Medizin am Royal London Hospital in Whitechapel ab. Er erhielt seine neurologische Ausbildung durch Ghautier und Lhermitte an der Salpetriere in Paris und durch John Marshall, Christopher Earl und Gerald Stern am National Hospital for Neurology and Neurosurgery (Queens Square). Seinen Doktorgrad zu einem Parkinson-Thema absolvierte er 1978. Seit 1982 ist er Consultant Neurologist am Queens Square, seit 1982 Klinischer Direktor der British Brain Bank, seit 1998 Direktor des Reta Lila Weston Institut am University College London und seit 2002 Direktor des PSP Forschungszentrums am Institute of Neurology. Andrew Lees hat entscheidenden Einfluss auf die Parkinson-Forschung genommen. Besonders die klinische und pathologische Definition der idiopathischen Parkinson-Krankheit mit den heute gültigen British Brain Bank Kriterien der Parkinson-Krankheit hat er maßgeblich entwickelt, außerdem ist er der Entdecker der Apomorphin Pen- und Pumpentherapie. Aktuell listet Pubmed unter seinem Namen 644 Arbeiten, und mehr als 2700 Zitationen bekunden seinen enormen Einfluss: So ist Professor Lees der meistzitierte klinische Parkinson-Forscher mit einem h-Index (Hirsch-Index) von 94 und einem PDbezogenen h-Index von 73. Er war Präsident der Movement Disorder Society und Herausgeber der Zeitschrift „Movement Disorders“ von 1996 bis 2004. Für seine Arbeiten hat er bereits in der Vergangenheit zahlreiche Preise erhalten, darunter den AAN Lifetime Achievement Award. Er ist Ehren- oder korrespondierendes Mitglied vieler nationaler neurologischer Gesellschaften, besonders in Südamerika. Andrew Lees ist nicht nur wissenschaftlich einer der wichtigsten Parkinson-Neurologen dieser Welt. Er hat auch enge Beziehungen zur deutschen Neurologie und zur Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Zahlreiche Mitglieder der DGN haben bei ihm die wissenschaftliche Ausbildung erhalten (Werner Poewe, Lars Timmerman, Alexander Münchau, Silke Appel, Michael Orth, Susanne Scheider, Birgit Kleedorfer, Regina Katzenschlager und Anette Schrag). Darüber hinaus trat er als Redner auf zahlreichen Kongressen der DGN auf. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie verleiht ihm aufgrund seiner herausragenden Leistungen zur Erforschung der Parkinson-Krankheit den Dingebauer-Preis 2012. Leider kann er heute nicht in Hamburg sein und den Preis persönlich entgegennehmen, da er sich momentan im Rahmen eines Visiting Professor Programms in Moskau für die Movement Disorder Society aufhält. Pressemitteilung, 30. Oktober 2012, Seite 1 Heinz Reichmann wurde 1953 in Friedrichshafen am Bodensee geboren und studierte in Freiburg Medizin. Er promovierte bei Professor Löhr in der Inneren Medizin und war zunächst in der Biochemie bei Professor Pette tätig. Dort beschäftigte er sich vor allem mit der Physiologie dystropher Muskeln. Es folgte ein Auslandsaufenthalt an der Columbia University in New York bei Professor DiMauro von 1983 bis 1984. Seine klinische Ausbildung absolvierte er von 1984 bis 1990 in Würzburg. Die Habilitation für Neurologie erfolgte 1988, 1990 wurde er Universitätsprofessor für Neurologie. 1996 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl in Dresden. Sein wissenschaftliches Interesse galt anfangs dem Muskelstoffwechsel mit einer klaren Betonung des Mitochondrienstoffwechsels. In diesem Zusammenhang beschrieb Professor Reichmann auch das Komplex-1 Defizit bei der Parkinson-Krankheit. Seit Mitte der 90er Jahre beschäftigt er sich intensiv mit der Parkinson-Krankheit. In Dresden baute er zunächst im Rahmen des Kompetenznetzes Parkinson und heute als Standort des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) eine grundlagenbasierte und klinische Forschungseinheit zur Parkinson-Erkrankung auf. Schwerpunkte dieser Forschung liegen vor allem bei der Frühdiagnose der Parkinson-Erkrankung mit der Parenchym-Sonographie und der Erforschung des Riechdefizits neurodegenerativer Erkrankungen. Pubmed listet heute 353 Publikationen von Herrn Reichmann, sein h-Index liegt bei 43. Heinz Reichmann ist in akademischen und wissenschaftlichen Gremien hochaktiv. Er wurde 2003 Prodekan der Dresdner Medizinischen Fakultät und füllt dort das Amt des Dekans seit 2005 aus. Parallel dazu war er von 2009 bis 2011 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und gehört dem Vorstand seit 2007 an. Er ist Präsident der European Neurological Society (ENS) und vollzieht als deren Vertreter zusammen mit der European Federation of Neurological Societies (EFNS) den Übergang zur European Academy of Neurology. Prof. Dr. med. H. Reichmann erhält den Dingebauer-Preis 2012 für seine ausgezeichneten Arbeiten zur Erforschung der Parkinson-Erkrankung. Bildmaterial kann bei der Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie bestellt oder auf www.dgn.org/presse heruntergeladen werden. Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie c/o albertZWEI media GmbH, Englmannstraße 2, 81673 München Tel.: +49 (0)89-461486-22, Fax: +49 (0)89-461486-25 E-Mail: [email protected] Pressesprecher: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 7300 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu verbessern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist die Bundeshauptstadt Berlin. www.dgn.org Pressemitteilung, 30. Oktober 2012, Seite 2 Geschäftsstelle Deutsche Gesellschaft für Neurologie Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin Tel.: +49 (0)30-531437-930 Fax: +49 (0)30-531437-939 E-Mail: [email protected] 1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfgang H. Oertel 2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Heinz Reichmann 3. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Martin Grond Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter Pressemitteilung, 30. Oktober 2012, Seite 3