Deutsche Meisterschaft Latein
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Deutsche Meisterschaft Latein
national Deutsche Meisterschaft Latein Kurze Wege Birkehoj / Kravchenko (Karlsruhe) vertreten DTV Foto unten rechts: Neue Vizemeister: Timo Kulczak/ Motshegetsi Mabuse. Foto: sportspicture.net Foto unten links: Dritter Platz: Eugen Vosnük/ Katharina Simon. Foto: Richter-Lies Was ist das Besondere an einer Meisterschaft ? Dass der Titelverteidiger mühelos seinen Titel verteidigt, dass man die Reihenfolge im Finale schon vor dem Viertelfinale vorhersagen kann und dass auch ein Semifinale mit neunzigprozentiger Treffer- quote nach der 48er Runde zu prognostizieren ist ? Damit wäre schon alles Wesentliche zur Deutschen Meisterschaft Latein gesagt, also nichts Besonderes. Foto rechts: Titel erfolgreich verteidigt: Jesper Birkehoj/ Anna Kravchenko. Foto: sports-picture.net G anz stimmt das natürlich nicht. Eine Deutsche Meisterschaft in einem stilvollen Ambiente, wie es die Meistersingerhalle in Nürnberg bietet, mit einer stimmigen Organisation im Hintergrund, guten Turnierbedingungen für die Paare und einem gepflegtem Hotel mit direktem Zugang zur Halle ist heutzutage schon etwas Besonderes – so komfortabel haben es Paare, Funktionäre, Zuschauer nicht immer. 6 Deutsche Meisterschaft Latein national zur WM und Kulczak / Mabuse (Pforzheim) in Karlsruhe Ein besonderer Glücksgriff ist dem GrünGold-Casino Nürnberg und seinem Partner, dem örtlichen Industrie- und Kulturverein, mit der musikalischen Gestaltung gelungen. Der Verein hat das Noris-Swingtett für den Publikumstanz engagiert, bei dem jeder auf seine rhythmischen Kosten kommen konnte, und das Casino hat für die Turniermusik die Fachleute von casa musica aus Düsseldorf verpflichtet, die eine zu Recht vielgerühmte Auswahl von Lateintiteln getroffen haben. Es soll schon Anfragen gegeben haben, ob man die komplette Sammlung käuflich erwerben kann. Etwas Besonderes – allerdings eher im negativen Sinn – war die erschreckend geringe Teilnahmezahl, die sich allerdings schon nach der Beteiligung an den Landesmeisterschaften abzeichnete. Von 109 gemeldeten Paaren traten nur 86 an. Aus der Jugend kamen weniger Paare als sonst zu dieser Meisterschaft, da in diesem Jahr viele Jugendpaare noch nicht den Aufstieg in die S-Klasse erreicht haben; die Hauptgruppe II nahm die Möglichkeit so gut wie überhaupt nicht wahr, bei dieser Deutschen Meisterschaft doppelstarten zu dürfen. Den Zeitplan einzuhalten, war angesichts der kurzen Startliste überhaupt kein Problem. Eine weitere technische Neuerung beschleunigte den Ablauf zusätzlich. Stephan Rath hat sein Turnierprogramm auf Funkübertragung erweitert, so dass der Turnierleitung die Rundenergebnisse schon vorlagen, bevor die Paare die Fläche verlassen hatten. In den Vorrunden galt die Aufmerksamkeit vor allem den neuen oder ziemlich neuen Paarzusammenstellungen, die als ungesetzte Paare von Anfang an auf die Fläche mussten. Mario Radinger/Maryna Machekhina und Denis Weinberg/Viktoriya Fadina war der Durchmarsch bis ins Semifinale zuzutrauen, es sollte ihnen aber dann doch nicht gelingen. Die anderen "Neuen", mit denen man ebenfalls bis mindestens ins B-Finale rechnete, erfüllten die Erwartungen, die sie selbst durch ihr gutes Tanzen weckten. Um ein Kreuz verpassten Guennadi Bondarenko/Natalia Veremeeva das A-Finale. Im verdeckt gewerteten B-Finale gewannen sie alle Tänze, während bei den anderen fünf Paaren die Entscheidungen des Wertungsgerichts längst nicht so eindeutig waren. Eine "gute Kombination" sah auch Bundestrainer Oliver Wessel-Therhorn (OWT) in dem neuen Paar. "Christoph II" (Jonas), wie Christoph I (Kies) aus Dresden, und seiner Parterin Elena Zverevshchikova bescheinigte der Bundestrainer gute Aussichten besonders im internationalen Umfeld. Die beiden, die schon im vergangenen Jahr mit ihrer Kür Anzeige Turnierleiter Rudolf Meindl. Foto: Richter-Lies Deutsche Meisterschaft Latein A – Finale 18. März Nürnberg 1. Jesper Birkehoj/ Anna Kravchenko, TSC Astoria Karlsruhe (5) 2. Timo Kulczak/ Motshegetsi Mabuse, Schwarz-Weiss Club Pforzheim (10) 3. Eugen Vosnük/ Katharina Simon, TC Seidenstadt Krefeld (15) 4. Christoph Kies/ Blanca Ribas Turón, TSC Excelsior Dresden (20) 5. Anton Ganopolskyy/ Natalia Magdalinova, TSC Schwarz-Gold Neustadt (25) 6. Stefano Terrazzino/ Ewa Szabatin, TC Blau-Gold-Casino Mannheim (30) 7 national Deutsche Meisterschaft Latein Anzeige Hochverdient im Finale: Christoph Kies/ Blanca Ribas Turón (Foto rechts) und Anton Ganopolskyy/ Natalia Magdalinova (Foto unten). Fotos: Richter-Lies Motshegetsi Mabuse. Timo Kulczak. Ewa Szabatin. für Aufsehen bei den German Open sorgten, haben sich mit dem achten Platz weit nach vorn gearbeitet. Wladislaw Lalafarjan kann stolz sein auf seine Partnerin Mayya Tochelovich: "Tolle Partnerin", befand OWT. In zwei Tänzen hatten die beiden immerhin den zweiten Platz belegt und kamen insgesamt auf Platz neun. Zum ersten Mal "nur noch "Hauptgruppe tanzen Sergey Tatarenko/ Viktoria Lischynska, die Berliner Meister, die sich mit dem zehnten Platz in der neuen Altersgruppe sehr gut eingeführt haben. Eine weitere schöne, neue Kombination fiel nicht nur dem Bundestrainer auf: Sergiu Luca/Katarina Vuletic erhielten im Semifinale zwar nur noch wenige Kreuze, wurden im B-Finale aber auf den fünften Platz gewertet. Zwölfte wurden Andrej Mosejcuk/Olga Nesterova, die ihre erste gemeinsame DM tanzten, nachdem sie die Standardsektion im vergangen Jahr wegen Krankheit auslassen mussten. Im A-Finale tanzte ein Paar seine nunmehr sechste Runde (alle anderen Paare hatten "Sternchen"): Stefano Terrazino/Ewa Szabatin. Die Mannheimer "sind eine große Bereicherung für Deutschland", sagte OWT, lobte die tollen Choreographien und zeigte sich beeindruckt von der auffälligen Aufmachung. Auch dieses Paar dürfte interna- Anzeige Stefano Terrazino. Randfotos auf diesen Seiten: Stiegert 8 tional gut ankommen, zumindest lassen die bisherigen Ergebnisse darauf schließen. Drei Finalplätze des Vorjahres waren frei geworden. Ein Platz ging an "Neulinge" – Terrazzino/ Szabatin – , die anderen beiden an Semifinalisten des Vorjahres. Anton Ganopolskyy/Natalija Magdalinova hatten sich von ihrer ersten Runde an klar für das Finale empfohlen. Deutsche Meisterschaft Latein national Stimmen Foto unten: Ohne Sternchen bis in die Endrunde: Stefano Terrazzino/ Ewa Szabatin. Foto: Richter-Lies vom Treppchen Jesper Birkehoj / Anna Kravchenko „Wenn man zum zweiten Mal gewinnt, kann man nur zufrieden sein. Das Tanzen hat heute viel Spaß gemacht, und die Halle, die ganze Umgebung waren einfach super.” Jesper Birkehoj/ Anna Kravchenko. Timo Kulczak / Motshegetsi Mabuse: "Das war überfällig", kommentierte OWT, für den Natalija eine der besten Damen des Turniers war, aber auch das Paar als Paar sehr gut zusammen tanzt. Ähnliches lässt sich über Christoph Kies/Blanca Ribas Turón sagen: ein sehr harmonisches, gut eingespieltes Team, das sich seinen vierten Platz voll und ganz verdient hat. "Noch nie waren sie so gut in Latein auf einer „Wir haben viel trainiert und gearbeitet für die DM. Die Chance auf den zweiten Platz war da – jetzt haben wir unser Ziel erreicht und freuen uns auf EM und WM.“ Blanca Ribas Turón. Eugen Vosnük / Katharina Simon „Wir sind glücklich, weil es schön ist, auf dem Treppchen zu stehen. Wir haben sehr gut getanzt, und das ist für uns noch wichtiger als der erreichte Platz.“ Christoph Kies. Anzeige Natalia Magdalinova. Eugen Vosnük. 9 national Deutsche Meisterschaft Latein Deutsche Meisterschaft Latein B – Finale 18. März Nürnberg 7. Gennady Bondarenko/ Natalia Veremeeva, TC Odeon Hannover (5) 8. Christoph Jonas/ Elena Zvereshokiva, TSC Excelsior Dresden (13) 9. Wladislaw Lalafarjan/ Mayya Tochelovich, Grün-Gold-Casino Wuppertal (17) 10. Sergey Tatarenko/ Wiktoria Lyschinska, Ahorn Club TSA im Polizei SV Berlin (18) 11. Sergiu Luca/ Katarina Vuletic, Schwarz-Weiß-Club Pforzheim (23) 12. Andrej Mosejcuk/ Olga Nesterova, TC Seidenstadt Krefeld (29) Anzeige Foto oben links: Finale knapp verpasst, aber Sieger im B-Finale: Gennady Bondarenko/ Natalia Veremeeva. Foto unten links: Foto: Richter-Lies "Nur noch" Hauptgruppe: Sergey Tatarenko/ Wiktoria Lyschinska. Foto: sports-picture.net WR Ulla Mader Krämer (TSA TSV Ansbach), Wilfried Scheible (TSC Astoria Stuttgart), Uwe Wartjes (TSZ Blau-Gelb Bremen), Dr. Gunnar Lippmann (TSC Synchron Chemnitz), Ralf Burk (TSV Bad Soden), Tatiana Drexler (TC Odeon Hannover), Marco Sietas (Spanien), Guido Maero (Italien), Johann Pauritsch (Österreich) TL Rudolf Meindl (TTC München) 10 Foto oben Mitte: Platz acht: Christoph Jonas/ Elena Zvereshokiva. Foto: Richter-Lies Foto unten Mitte: Platz elf: Sergiu Luca/ Katarina Vuletic. Foto: sports-picture.net Deutsche Meisterschaft Latein national Lateinmeisterschaft", meinte OTW über die deutschen Zehn-Tänze-Meister zu Recht. Foto oben rechts: Platz neun: Wladislaw Lalafarjan/ Mayya Tochelovich. Foto: sports-picture.net Auf Platz zwei und drei ging es, so analysierte der Bundestrainer, letztlich um die Frage: "Der bessere Herr oder die bessere Dame ?" Beide Paare sind nicht ganz ausgewogen, haben sich aber kontinuierlich weiter entwickelt und gute Strategien entwickelt, um die kleinen Unterschiede zu überspielen. Eugen Vosnük/Katharina Simon präsentierten sich optisch und tänzerisch sehr gut – aber gegen das latin fever, das Motshegetsi Mabuse auf dem Parkett entzündete, war wenig auszurichten. Hätte man vor ein paar Jahren behauptet, dass Timo Kulczak einmal auf einer Weltmeisterschaft starten würde, wäre man wahrscheinlich mit einem mitleidigen "Träum weiter" bedacht worden. Umso höher ist seine Leistungssteigerung über Jahre hinweg durch enormen Fleiß und unermüdliches Training einzuschätzen. Jetzt ist es soweit: als deutsche Vizemeister haben sich Kulczak/Mabuse die kleine Reise von Pforzheim nach Karlsruhe zu dem großen Ereignis Weltmeisterschaft verdient. Noch näher liegt die WM für Jesper Birkehoj/Anna Kravchenko, die wahrscheinlich halb Karlsruhe und ihren ganzen Club mobilisieren werden. Routiniert, mit großer Harmonie im Paar und viel Foto unten rechts: Ausstrahlung haben Birkehoj/Kravchenko Platz zwölf: ihren zweiten deutschen Titel geholt. Zehn Andrej Mosejcuk/ Olga Nesterova. Foto: Richter-Lies Einsen mussten sie dabei abgeben, zu OWTs Verwunderung "in den falschen Tänzen", aber am Ende zählen die Goldmedaille und die Nominierungen zur Europameisterschaft Anfang Mai in Ungarn und zur Weltmeisterschaft am 30. September in Karlsruhe. U LRIKE SANDER-REIS Anzeige Foto links: Nürnberger Spezialität: rollendes Besenkommando. Foto: Stiegert Foto rechts: Erik Wegewitz (casa musica) erhielt viel Lob für seine Turniermusik-Auswahl. Foto: sports-picture.net 11