Warum die University of Oklahoma
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Warum die University of Oklahoma
CLAUDINE BENOIT UNIVERSITY OF OKLAHOMA ERFAHRUNGSBERICHT JOINT STUDIES WS 2006/2007 Warum die University of Oklahoma (OU)? Zugegeben, das erste woran die Leute denken, wenn sie Oklahoma hören, ist vielleicht das Bombenattentat in Oklahoma City oder den Bible Belt. Dass aber OU eine hervorragende öffentliche Universität ist, ist den meisten unbekannt. Vor allem das „Department of Geosciences“ genießt einen sehr guten Ruf. Und das „richtige“ Amerika lernt man auch eher abseits den hippen Städten an den Küsten kennen. Ich wurde an der OU angenommen, was nun? Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, der Papierkram ist erledigt. Doch ich bin in meinem Leben selten so weit daneben gelegen. Jetzt heißt es Unterlagen für OU und Visa-Anträge ausfüllen (das nimmt viel Zeit in Anspruch und kostet auch noch einen Haufen an Gebühren), das Flugticket kaufen (früh buchen zahlt sich aus, die Uni fängt im August an, der Hauptreisezeit, und Oklahoma City Airport wird nicht ganz so oft angeflogen wie der von Dallas, TX z.B. und der Preis ist auch dementsprechend), die nötigen Unterlagen für die Anträge sammeln und die Kurse, die du besuchen willst, im Internet heraussuchen. Von dem Staat Oklahoma wird verlangt, dass die folgenden Impfungen vorgewiesen werden können: Hepatitis B, Röteln, und Masern (das kann sich natürlich ändern. Wenn ihr aufgenommen wurdet, steht es in einem der unzähligen Briefe welche genau verlangt werden.). Tina Henderson vom Büro für internationale Beziehungen oder einer der vielen Mitarbeiter/innen wird sich dann auch mit euch in Verbindung setzen und euch mit Problemen und Organisatorischem zu helfen. Wo werde ich wohnen? Alle Austauschstudierenden werden in einem der vielen on-campus Appartments untergebracht, wobei bei den zugeschickten Unterlagen auch Wohnungsoptionen sind. Im Jahr 2006/2007 waren alle Austauschstudierende allerdings in Tradition Square East oder West untergebracht, zu einem speziellen Vorzugspreis, weil Traditions West erst in diesem Sommer 2006 fertig gestellt wurde. Die Appartments sind sehr schön und komplett mit Waschmaschine, Trockner, Mikrowelle, Geschirrspüler und Fernseher mit DVD Player ausgestattet. Besuchte Kurse: Ich belegte während dem Wintersemester 2006/2007 folgende Kurse: METR1014: Weather & Climate Dieser Kurs gibt einen generellen Einblick in die Grundbegriffe der Meteorologie und behandelt Themen wie der Aufbau der Atmosphäre, die verschiedenen Zirkulationen und Interaktionen der Hydro- und Atmosphäre oder Phänomene wie der El Niňo. Die Vortragende hat sich auf Paläoklimatologie spezialisiert und ist ebenfalls sehr an den Problematiken des Klimawandels interessiert. Sie versucht die Studierenden zu nachhaltigem Denken zu motivieren und ist auch sonst am Lernerfolg der Studierenden interessiert. Zu dieser Vorlesung gibt es noch ein „Lab“ welches obligatorisch besucht werden muss und in dem man zu der behandelten Thematik konkrete Problemstellungen lösen muss. METR2603: Severe & Unusual Weather Die erste Hälfte des Kurses wiederholt noch mal in geraffter Form alle Grundlagen der Klimatologie, jedoch meist vor dem Hintergrund der sich in der zweiten Hälfte stellenden Interessensgebieten. Wie der Titel schon -1- CLAUDINE BENOIT UNIVERSITY OF OKLAHOMA ERFAHRUNGSBERICHT JOINT STUDIES WS 2006/2007 verrät, handelt diese Vorlesung von unüblichem Wetter. In diese Kategorie fallen Hagelstürme, Hurricanes, Blizzards und vor allem Tornados, die in Oklahoma (Oklahoma liegt in der sogenannten Tornado Alley) von besonderer Bedeutung sind. Der Vortragende selbst ist ein Grad Student und gibt sich große Mühe, das Thema so interessant wie möglich zu halten und arbeitet selbst für das Storm Prediction Center, die bundesweit führende Anstalt für Severe Weather. Dieser Kurs ist für Studierende GEOL1104: Earth History mit dem Hauptfach Geologie gedacht und wurde in diesem Semester von auch nur 13 Studierenden besucht. Der Kurs behandelt zuerst ein paar für die Geologie unabdingbare Konzepte und rollt dann die ganze Erdgeschichte (immer mit besonderer Berücksichtigung Oklahomas)von hinten an auf. Der Vortragende, dessen Forschungsgebiet die Vulkangesteine der Wichita Mountains sind, wird jedoch noch in diesem Sommer in Rente gehen und vermutlich keine Vorlesungen mehr halten. Wer diesen Kurs in Zukunft übernehmen wird, war zur Zeit meines Aufenthaltes noch unklar. Zu dieser Vorlesung gehört auch ein „Lab“, in dem man sich hauptsächlich mit der Identifizierung von Gesteinen, der Interpretation von geologischen Karten und der Beschreibung und Rekonstruktion von Fossilien beschäftigt. GEOL1104: Dynamic Earth Dieser Kurs war bei weitem der interessanteste, den ich in dem Semester besucht habe. Zuerst werden Begriffe wie Mineralien, Sedimentgstein, Vulkangestein und metamorphische Gesteine erklärt, und dann werden alle wichtigen Teilgebiete der Geologie angeschnitten. Themen wie Erdbeben und Vulkane, Dinosaurier und Wegeners Theorie werden erläutert. Der Lehrende ist ausgezeichnet vorbereitet und hält sehr ansprechende Vorträge. Er selbst ist an der Universität als „Associate Professor“ angestellt und arbeitet zudem als Kurator im Sam Noble Museum of Natural History in Norman, Oklahoma. Auch zu dieser Vorlesung gehört ein „Lab“ bei dem alle Konzepte aus der Vorlesung noch mal praktisch wiederholt werden. Würde ich es wieder tun? Hier steht ein ganz klares Ja. Ärgern über verschiedene Aspekte der amerikanischen Kultur und Lebensweise muss man sich des Öfteren. Jedoch ist so ein Auslandssemester eine einmalige Gelegenheit bei der man sehr viel lernen kann. Neben den akademischen Erfahrungen lernt man noch ein Unmenge an netten Leuten aus der ganzen Welt kennen. Und auch neue Menschen aus Graz oder Österreich, welches das Heimweh, das mit Momenten auftritt, zu lindern vermag. -2-