TIPP 1/2001
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TIPP 1/2001
S 01 TIP TITEL korr. 2 14.12.2000 14:28 Uhr LANDESKUNDE IM DEUTSCHUNTERRICHT TIPP Tolle Tage Karneval Deutsch in Deutschland Studium Unter Deutschen Alltag www.juma.de 1/2001 DM 1,50 Seite 1 S 02-3 Adressen z. Bel. 14.12.2000 14:32 Uhr Seite 2 ADRESSEN Über folgende Adressen gibt es kostenloses Material zu aktuellen JUMA-Themen Moment mal JUMA-Seite 5 Die Broschüre „Abenteuer schweißen zusammen – Erlebnispädagogik als ein Mittel zur Sucht- und Gewaltprävention“ erhält man über: Der Seehund und das Mädchen JUMA-Seiten 18–22 TIPP-Seite 27 Stop Crime e.V. Hohe Pforte 9 D-50676 Köln Eine Broschüre über die Seehundstation verschickt die Seehundstation Friedrichskoog An der Seeschleuse 4 D-25718 Friedrichskoog www.seehundstationfriedrichskoog.de Kölle alaaf! JUMA-Seiten 28–33 TIPP-Seiten 12–17 Einen Museumsprospekt mit Informationen über das „Begehbare Herz“ gibt es über die Kinder-Akademie Fulda Mehlerstraße 4 D-36043 Fulda Den Veranstaltungskalender „Karneval 2001 in Köln“ verschickt: Köln-Tourismus Unter Fettenhennen 19 D-50667 Köln FaDaF-Informationen für Ausländer: „Sprachlehrangebote Deutsch an den Hochschulen, Studienkollegs und außeruniversitären Institutionen in Deutschland“, „Die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang“ Studentenleben in Rostock JUMA-Seiten 38–42 TIPP-Seiten 18–21 Über das Thema „Studium in Deutschland“ informiert das Akademische Auslandsamt jeder deutschen Universität sowie – bei EU-Bürgerinnen und -Bürgern – die Fachverband Deutsch als Fremdsprache Hüfferstraße 27 D-48149 Münster www.fadaf.de Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) Postfach 8000 D-44128 Dortmund www.zvs.de Schulferien 2001 Nordrhein Westfalen Baden-Württemberg Bayern Berlin Brandenburg Bremen Hamburg Hessen Mecklenburg– Vorpommern Niedersachsen Rheinland-Pfalz Saarland Sachsen Sachsen-Anhalt Schleswig-Holstein Thüringen Ostern Pfingsten Sommer Herbst Weihnachten 09.04.–21.04. 09.04.–20.04. 09.04.–21.04. 14.04.–30.04. 17.04.–30.04. 26.03.–17.04. 05.03.–17.03. 09.04.–20.04. – 28.05.–09.06. 05.06.–16.06. 25.05. – – 30.4./21.5.–26.5. – 05.07.–18.08. 26.07.–08.09. 26.07.–10.09. 19.07.–01.09. 19.07.–01.09. 28.06.–11.08. 19.07.–29.08. 21.06.–03.08. 08.10.–20.10. 29.10.–02.11. 29.10.–03.11. 27.10.–03.11. 29.10.–03.11. 01.10.–13.10. 15.10.–27.10. 01.10.–13.10. 24.12.01–05.01.2002 22.12.01–05.01.2002 24.12.01–05.01.2002 22.12.01–05.01.2002 24.12.01–31.12.2001 24.12.01–05.01.2002 24.12.01–05.01.2002 24.12.01–11.01.2002 09.04.–18.04. 30.03.–17.04. 05.04.–20.04. 09.04.–28.04. 12.04.–21.04. 17.04.–30.04. 09.04.–24.04. 09.04.–21.04. 01.06.–05.06. 30.4./25.5./5.6. – 25.05. 02.06.–05.06. 25.05. – 01.06.–05.06. 19.07.–29.08. 28.06.–08.08. 28.06.–10.08. 21.06.–01.08. 28.06.–08.08. 28.06.–08.08. 19.07.–01.09. 28.06.–08.08. 22.10.–27.10. 01.10.–13.10. 01.10.–12.10. 01.10.–13.10. 08.10.–19.10. 04.10.–13.10. 22.10.–03.11. 15.10.–20.10. 19.12.01–02.01.2002 24.12.01–05.01.2002 21.12.01–04.01.2002 21.12.01–05.01.2002 22.12.01–02.01.2002 20.12.01–05.01.2002 24.12.01–05.01.2002 21.12.01–05.01.2002 Zusätzlich gibt es 2001 in einigen Bundesländern Winterferien: Bayern: 26.02., Berlin: 03.02.–17.02., Brandenburg: 05.02.–16.02., Mecklenburg-Vorpommern: 05.02.–16.02., Sachsen: 12.02.–23.02., Sachsen-Anhalt: 12.02.–24.02., Thüringen: 05.02.–10.02. Alle Angaben ohne Gewähr Impressum Redaktionsadresse: Redaktion JUMA, Frankfurter Str. 40, D-51065 Köln Telefon: Deutschland + 221/962513–0 Fax: Deutschland + 221/962513–4 oder -14 Internet: www.juma.de E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Christian Vogeler Redaktion TIPP: Dr. Jörg-Manfred Unger Redaktionsassistenz: Kerstin Harnisch Layout: Helmut Hagen Wissenschaftlicher Beirat: Dietrich Becker, Auswärtiges Amt; 2 TIPP 1/2001 Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Ruhr-Universität Bochum; korrespondierendes Mitglied: Kristina Pavlovic, Goethe-Institut München Litho: R&S GmbH, Mönchengladbach Druck und Verlag: Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG Grunewaldstr. 59 D-41066 Mönchengladbach Copyright: Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH, Mönchengladbach. 2000 ISSN 0940-497X. TIPP ist das Lehrerbegleitheft zum Jugendmagazin JUMA. Es erscheint viermal jährlich. Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder übernimmt der Verlag keine Gewähr. Der Nachdruck von Texten ohne urheberrechtlichen Vermerk ist für Lehr- und Unterrichtszwecke frei; zwei Belegexemplare erbeten. TIPP entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) – Köln; verantwortlich: Diethelm Kaminski S 02-3 Adressen z. Bel. 14.12.2000 14:32 Uhr Seite 3 TIPP – das Lehrerheft zum JUMA I n h a l t s v e r z e i c h n i s Liebe Kollegin, lieber Kollege, JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT in den Paketen von JUMA und TIPP 4/2000 lagen bei der letzten Sendung grüne Bestellscheine; in TIPP 4/2000 standen wichtige Informationen für die Erneuerung des JUMA/TIPP-Abonnements. Bisher wurden mehrere Lehrer an einer Schule beliefert. Das ist jetzt vorbei. Bitte schicken Sie uns pro Schule nur einen Bestellschein! (Deshalb die Frage: „Wie viele Deutschlehrer an Ihrer Schule möchten JUMA und TIPP im Unterricht einsetzen?“) Bitte sprechen Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ab! Doppelbestellungen haben keine Chance! Schreiben Sie Ihren Absender bitte deutlich lesbar in lateinischen Buchstaben, stecken Sie die Karte nicht in einen Briefumschlag, vergessen Sie das Porto nicht und denken Sie an den Schulstempel – sonst können wir Ihre Bestellung leider nicht bearbeiten. Benutzen Sie nur dann den Ersatz-Bestellschein auf der Rückseite von TIPP 4/2000, wenn die grüne Bestellkarte verloren gegangen ist! Und nicht vergessen: Einsendeschluss für Europa, MOE und GUS ist der 31.3.2001 und für Übersee der 30.6.2001. Auf Weltreise Tipps für die Deutschstunde 4–11 Kölle alaaf! Tipps für die Deutschstunde Tolle Tage in Köln 12–15 16–17 Studentenleben in Rostock Tipps für die Deutschstunde 18–21 Ofczarek’s Mick Tipps für die Deutschstunde 22–26 Kurz und bündig 27 RUBRIKEN Landeskunde spezial Deutschen über die Schulter geschaut freu, grins, seufz 28–33 34–35 Internet Online gibt’s mehr 36–37 JUMA bei uns JUMA und TIPP im Baltikum 38–39 40–41 Mach mit! Auf der Suche nach Europa Fleischlose Rezepte 42–43 44 Vorschau Leserbriefe Mitarbeiter dieses Heftes 45 46–47 48 Herzlichst Jörg-Manfred Unger TIPP 1/2001 3 JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 8–15 Auf Weltreise Baum der Hoffnung EXPO 2000 Hannover: Im „Pavillon der Hoffnung“ stand ein Baum. Seine Blätter waren aus Papier. Besucher hatten ihre Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft darauf geschrieben. In der Deutschklasse machen es die Schüler genauso. Der Lehrer verteilt die Blätter auf der Kopiervorlage, TIPP-Seite 5. Jeder Schüler beschreibt ein oder mehrere Blätter (s. Beispiel auf der Kopiervorlage) mit seinen Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft. Der Lehrer (oder ein Schüler) zeichnet einen Baum mit Ästen an die Tafel. 2–3 Schüler kleben die Blätter der Schüler daran. So wächst der Baum mit jedem Blatt. Variante: Die Schüler machen ihre Blätter mit Farbstiften grün. Fotos: Jörg-Manfred Unger Buch für Gäste Arndt und Susanne in der „Allee der Vereinigten Bäume“. Hier wurden 273 Baumarten der nördlichen Breitengrade gepflanzt – eine Metapher für das friedliche Miteinander der Menschen. 4 TIPP 1/2001 Finnland hatte in seinem Pavillon das längste Gästebuch der Welt: eine 5 Kilometer lange und 3 Meter breite Papierrolle, die sich langsam weiterdrehte. Die Deutschklasse legt ebenfalls ein Gästebuch an: Jeder Schüler trägt sich mit einem kurzen Text darin ein. Beispiel: Deutsch – was sonst?! Ich bin dabei! Johan 15.2.2001 I es in ch hoff e Krie Zukun , dass ge m ft k ehr eine gibt . AUF WELTREISE KOPIERVORLAGE 1 Aufgabe Schreibe deine Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft wie im Beispiel auf die Blätter! TIPP 1/2001 5 Tauschbörse Im EXPO 2000-Themenpark gab es in der Halle „Mensch“ eine Tauschbörse. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hatte sie eingerichtet. Jeder Besucher konnte auf einen Zettel schreiben, was er suchte und was er dafür bot. Das Lebensalter der Anbieter stand in großen Zahlen dazwischen (siehe TIPP-Seite 7). Auch im Deutschunterricht entsteht eine Tauschbörse. Der Lehrer kopiert dafür die TIPP-Seite 7 mehrmals, so dass sich jeder Schüler einen der Zettel aussuchen kann. Jeder Schüler achtet auf „sein“ Alter und schreibt darauf, was er sucht und was er bietet. Beispiele: 13–15 Jahre: suche Computerspiele; biete Briefmarkensammlung 16–19 Jahre: suche Deutschnachhilfe; biete altes Fahrrad 20–30 Jahre: suche E-Gitarre; biete Fernseher II Alle Zettel werden im Klassenzimmer an ein „schwarzes Brett“ gehängt; Interessenten treten miteinander in Verhandlung. • Im Themenpark stellten 11 Ausstellungen globale Fragen zur Zukunft der Erde. Beispiel: Was werden wir morgen essen? EXPO 2000 (siehe JUMA/TIPP 2/2000) • 155 Länder präsentierten sich Die Weltausstellung EXPO 2000 in Pavillons, zum Teil in Hallen fand vom 1. April bis 31. Oktober (Afrika-Halle, Mittel- und Ost2000 unter dem Motto „Mensch europa, Österreich …). Unter – Natur – Technik – eine neue dem Leitthema „nachhaltige Welt entsteht“ in Hannover statt. Entwicklung“ wurden viele Auf dem Hannoveraner MessePavillons nach der EXPO weitergelände beteiligten sich auf einer verwertet. So dient der Pavillon Fläche von 160 Hektar rund des Heiligen Stuhls zum Beispiel 180 Nationen und internationale heute als Gottes- und GemeindeOrganisationen und Unternehhaus in Lettland. Hintergrund der men daran. Es sollte keine „Nachhaltigkeit“: die UmweltTourismusmesse, keine IndusGipfelkonferenz von Rio de trieschau und kein VergnüJaneiro 1992 und die Agenda 21, gungspark sein. Gefragt waren die zur Bekämpfung von Visionen und praktische Umweltzerstörung nachhaltiges Beispiele für das ZusammenHandeln in Politik, Wirtschaft leben von derzeit 6 Milliarden und Gesellschaft fordert. Menschen und Lösungen für • Das Kultur- und Ereignisdie Probleme von morgen. programm stand unter dem Die erste Weltausstellung in Motto „Welten treffen aufeinanDeutschland hatte 4 Teile: der“ und bot unzählige Konzerte, INFORMATION 6 TIPP 1/2001 Ausstellungen, Theater- und Filmvorführungen, Festivals, Paraden sowie Themen- und Nationentage. Beim Kunstprojekt „In between“ entstand Kunst unter freiem Himmel. • Erstmals waren mit einer Weltausstellung weltweite Projekte verbunden. Sie wurden unter anderem im „Global House“ vorgestellt. Es ging um konkrete Lösungen für die Gestaltung einer besseren Zukunft, zum Beispiel um den Aufbau eines indischen Dorfes im 21. Jahrhundert. Insgesamt waren 40 Millionen Besucher auf der EXPO 2000 erwartet worden. Diese Erwartungen erfüllten sich nicht: Bei „nur“ 18 Millionen Gästen entstand ein Defizit in Höhe von rund 2,4 Milliarden Mark. Dennoch war die EXPO 2000 ein Erfolg: Die allgemeine Resonanz bei Besuchern und Ausstellern war gleichermaßen positiv. KOPIERVORLAGE 2 Hinweis für den Lehrer Jeder Schüler wählt einen Zettel und schreibt „seinem“ Alter entsprechend (= große Ziffern) auf, was er sucht und was er bietet. suche: , suche: 13–15 16–19 biete: biete: suche: suche: AUF WELTREISE 20–30 40–60 biete: biete: suche: suche: 61–80 81–99 biete: biete: TIPP 1/2001 7 Positive Persönlichkeiten Der deutsche Pavillon auf der EXPO 2000 zeigte in seiner „Ideenwerkstatt Deutschland“ Köpfe von Persönlichkeiten, die das Land positiv beeinflusst haben. Der Lehrer fragt: „1. Welche ,Köpfe‘ würdet ihr in der ,Ideenwerkstatt Deutschland‘ zeigen und warum? 2. Welche ,Köpfe‘ würdet ihr in einer ,Ideenwerkstatt‘ unseres Landes zeigen und warum?“ In Kleingruppen stellen die Schüler eine Liste mit verstorbenen und/oder lebenden Persönlichkeiten Deutschlands sowie ihres Landes zusammen. Sie stellen sie mit Begründung vor. Varianten: 1. Die Schüler malen Porträts „ihrer“ Persönlichkeiten und führen anschließend durch die Ausstellung. 2. Sie erstellen das Pavillon-Konzept ihres Landes für die nächste Weltausstellung. Drei weitere Unterrichtsvorschläge 1. Vor vielen Pavillons der EXPO 2000 musste man teilweise lange Schlange stehen. Zwei oder mehr Schüler kommen „in der Schlange“ in ein Gespräch, das 10, 20 oder sogar 30 Minuten dauert (vor der Klasse oder in Kleingruppen). 2. Manche Hannoveraner und Zugereiste waren während der EXPO 2000 sehr geschäftstüchtig (siehe Foto links). Einzeln, zu zweit oder in Gruppen überlegen die Schüler, welche Dienste sie auf einer Weltausstellung (oder Großveranstaltung) in ihrer Stadt anbieten könnten. 3. Im indischen Pavillon malten Künstler Henna-Tattoos auf die Hände der Besucher. Die Schüler bilden Kleingruppen. Jede Gruppe wählt ein Land und überlegt sich dazu passende Besucherattraktionen. In der „Ideenwerkstatt Deutschland“ Weites Feld für Geschäftsideen: Angebote vor dem Eingang der EXPO 8 TIPP 1/2001 Was junge Besucher über die EXPO 2000 meinten: „Ein einziges Fest“ Christoph, 18, ist Gymnasiast und kommt aus Hannover. Er bekam Besuch von Lucas, 18, aus Boom in Belgien. Die beiden hatten sich im Sommer 2000 während einer Rundreise nach einem Schüler-Austauschjahr in den USA kennengelernt. Lucas studiert in Belgien politische Wissenschaften und war eine Woche lang in Hannover. Zufällig waren sie am Nationentag von Brasilien auf dem EXPO-Gelände – für beide „ein Glücksfall“. Lucas (links) und Christoph „Die Lebensfreude der Brasilianer kam voll rüber“, sagte Christoph und Lucas ergänzte, „tolle Musik und tolle Stimmung!“ Ihren Besuch hatten die beiden gut vorbereitet, „denn auf dem riesigen Gelände verzettelt man sich schnell!“ Auf dem Programm der beiden stand auch der Pavillon von Monaco – „wegen des Formel-1-Wagens von ,Schumi‘“. Auf der Suche nach dem Urlaubsland Rebecca, 14, und Tanja, 16, kommen aus Hedesheim, 30 Kilometer von Hannover entfernt. Sie wussten, wohin sie auf der EXPO auf jeden Fall wollten: „Nach Marokko“, denn da war Tanja schon mal im Urlaub. Rebecca (links) und Tanja „Vielleicht bekommen wir auf der EXPO ja auch Ideen für den nächsten Urlaub“, meinte Rebecca. Die Speisen und Getränke auf der EXPO fanden Tanja und Rebecca „ziemlich teuer“, dafür war der Eintritt für sie umsonst: Tanjas Mutter hatte ihnen die Eintrittskarten geschenkt. Reise, die sich gelohnt hat Georg, 15, Anna, 17, und Annas Freundin Linn, 16, sind weit gefahren, um die EXPO zu sehen. Die Geschwister Linn und Georg kommen aus Landau in der Pfalz, 600 Kilometer von Hannover entfernt. Anna wohnt in Freudenstadt im Schwarzwald. Georg, Anna und Linn (rechts) ruhten sich auf ehemaligen Krankenhausbetten aus – ein Gag auf der EXPO. Alle drei nutzten ein Pauschalangebot und übernachteten 2 Nächte im internationalen Jugendcamp der EXPO, wovon sie „angenehm überrascht“ waren: „Die 10-Bett-Zimmer sind sauber und ordentlich, das Frühstück hat Hotelniveau und außerdem kann man sich Brötchen und Obst als Verpflegung mitnehmen.“ Alle drei waren sich einig: „Die Reise hat sich gelohnt.“ Und: „Wenn in Deutschland schon mal eine Weltausstellung ist, dann sollte man auch da hin!“ Schließlich lautete einer der EXPO-Werbeslogans: „Das gibt’s nur einmal, das kommt nicht wieder!“ An ihrem 3. EXPO-Tag waren alle drei ganz schön erschöpft. Schon mittags ruhten sie sich auf ausgemusterten Krankenhausbetten aus. Sie standen als Gag in einem kleinen Park auf dem EXPO-Gelände herum. TIPP 1/2001 9 MACH MIT! EXPO-Motive im Unterricht 10 TIPP 1/2001 Bei der Vorbereitung des EXPORundgangs Fotos: Jörg-Manfred Unger In JUMA und TIPP sind viele Fotos von der EXPO 2000 Hannover. Hier sind weitere Motive. Wie setzt man die Fotos im Deutschunterricht ein? Als Sprechanlässe, als Verständnishilfen, als Grundlage eines Spiels? Testen Sie Ihre Unterrichtsideen in der Praxis und schicken Sie sie mit Schülerarbeiten an die Redaktion! TIPP verlost unter allen Einsendern umfangreiches Material von der EXPO 2000: Bücher, Pläne, Fotos, Info-Mappen usw. Einsendeschluss ist der 31.5.2001. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Was sucht Susanne im Rucksack von Arndt? Die Bratwürste auf der EXPO waren anfangs zu teuer. Unter dem EXPO-Dach aus Holz waren mehrere Restaurants. Letzter Bahnsteig vor dem Messegelände Auf Rollern wurden lange Wege kurz. Der Plan zeigte, wie weitläufig das EXPO-Gelände war. TIPP 1/2001 11 S 12-15 Kölle korr. 2 14.12.2000 14:52 Uhr Seite 12 JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 28–33 Worterklärungen zur JUMA-Bildgeschichte alaaf – Kölner Dialekt: hurra, hoch hoch hergehen – hier: die Stimmung ist gut AG – Abkürzung für: Arbeitsgemeinschaft Aschermittwoch – Fastentag für Katholiken (früher: Beginn ihrer Fastenzeit) Kölsch – der Dialekt der Kölner hin sein – zerstört sein der Jeck – der Narr km/h – Abkürzung: Kilometer pro Stunde die Kamelle – das Bonbon futsch – umgangssprachlich für: weg, verloren Kölle alaaf! Die richtige Reihenfolge der Fotos Die Schüler lesen die JUMA-Bildgeschichte „Kölle alaaf!“ Dann bilden sie Kleingruppen. Jede Gruppe schneidet die Fotos mit Texten (oder Kopien davon) auf den JUMA-Seiten 28–33 aus, mischt sie und gibt sie der Nachbargruppe. Der Lehrer gibt allen Gruppen Kopien der Fotos und Texte auf den TIPP-Seiten 13–15 (Kopiervorlagen 1–3). Gemeinsam legen die Schüler alle Fotos aus JUMA und TIPP in die richtige Reihenfolge (siehe „mögliche Lösungen für den Lehrer“). Variante: Die Schüler betexten alle Fotos neu. Mögliche Lösungen für den Lehrer Kopiervorlage 1: 1. Foto: zwischen „Biologielehrer Georg Hollander …“ (4) und „Julia, 16, spielt E-Gitarre“ (5) 2. Foto: zwischen „Kerstin,17, macht die Garderobe“ (9) und „Daniel befestigt Buchstaben auf einem Wagenschild“ (10) Kopiervorlage 2: 1. Foto: zwischen „Frau Größchen tauft die neuen Mitglieder …“ (12) und „Kerstin bekommt einen Ehrenorden …“ (13) 2. Foto: zwischen „Als Höhepunkt des Tages gibt es Linsensuppe …“ (14) und „Schüler, Eltern und Lehrer (…) werden teilnehmen“ (15) Kopiervorlage 3: 1. Foto: zwischen „In der Schule findet ein Probelauf statt“ (16) und „Schüler, Eltern und Lehrer packen 598 Säcke …“ (17) 2. Foto: zwischen „Die Gruppe der Bushaltestellen …“ (23) und „Die Fans des 1. Fußballklubs von Köln …“ (24) 12 TIPP 1/2001 14.12.2000 14:52 Uhr Seite 13 Aufgabe Legt die Fotos in der JUMA-Reportage „Kölle alaaf!“ an die richtige Stelle und betextet sie neu! Thomas, 20, macht die Lichttechnik Jetzt bloß keinen Kurzschluss! Fotos: Dieter Klein KOPIERVORLAGE 1 S 12-15 Kölle korr. 2 Manchmal serviert Kerstin am kalten Buffet, das die Eltern zubereitet haben. KÖLLE ALAAF! Reichen 3 Portionen? Gurken, Frikadellen, Würstchen, Kartoffelsalat – alles was das Herz begehrt! TIPP 1/2001 13 KOPIERVORLAGE 2 S 12-15 Kölle korr. 2 14.12.2000 14:52 Uhr Seite 14 Aufgabe Legt die Fotos in der JUMA-Reportage „Kölle alaaf!“ an die richtige Stelle und betextet sie neu! Thomas zeigt Daniel einen Orden, den er für seine Mitarbeit erhalten hat. Ein Foto auf dem Orden zeigt Thomas bei der Arbeit. So viel Einsatz glaubt mir meine Mutter nie! So gut getroffen bist du selten! Verdient hat er ihn nicht. Gemeinsam essen die Karnevalsjecken zu Mittag. Es ist noch Suppe da! Schmeckt besser, als es aussieht! KÖLLE ALAAF! Dafür habe ich tagelang gehungert. Wer hat das Salz mit dem Zucker vertauscht? 14 TIPP 1/2001 KOPIERVORLAGE 3 S 12-15 Kölle korr. 2 14.12.2000 14:52 Uhr Seite 15 Aufgabe Legt die Fotos in der JUMA-Reportage „Kölle alaaf!“ an die richtige Stelle und betextet sie neu! Auf Daniels Fahrrad wird das Gruppenschild montiert. Besser schlecht gefahren als gut gegangen! Beim Karnevalszug dabei: die „Winzer-Gruppe“ mit „Weinflaschen“ auf dem Kopf. Ein junger Jahrgang muss nicht schlechter schmecken … KÖLLE ALAAF! Eine Flasche auf dem Kopf ist gesünder als eine Flasche am Mund! TIPP 1/2001 15 S 16-17 Kölle2 korr.2 14.12.2000 14:56 Uhr Seite 16 JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT Ergänzender Text zu den JUMA-Seiten 28–33 Tolle Tage in Köln Beste Einblicke Jacqueline Béranger schreibt: „Unser Schüleraustausch mit dem Heinrich-Mann-Gymnasium besteht seit fast 20 Jahren: 1982 fuhr die erste Gruppe von Frankreich nach Köln. Schnell entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen, so dass Jahr für Jahr eine Gruppe französischer Schülerinnen und Schüler nach Deutschland kommt und eine Gruppe deutscher Schülerinnen und Schüler nach Frankreich. Alle wohnen bei Gastfamilien und nehmen auch am Unterricht der Partnerschule teil. 1986 haben wir uns erstmals entschlossen, in der Karnevalszeit nach Köln zu kommen – schließlich ist Köln ohne den Karneval nicht denkbar. Sofort nahmen wir das Angebot an, gemeinsam mit dem Heinrich-Mann-Gymnasium Fotos: Dieter Klein Deutschlehrerin Jacqueline Béranger aus Eysines bei Bordeaux, Frankreich, nahm mit ihren Schülerinnen und Schülern an den Kölner „Schull- un Veedelszöch“ teil. Dieser Karnevalszug der Schulen und Stadtviertel findet am Karnevalssonntag statt. Die Französinnen und Franzosen marschierten in der Gruppe ihrer Partnerschule HeinrichMann-Gymnasium mit. Für TIPP berichten sie über ihre Erlebnisse. Deutschlehrerin Jacqueline Béranger aus Eysines, Frankreich an den Schul- und Viertelszügen teilzunehmen. Eine bessere Möglichkeit, den Karneval „von innen“ mitzuerleben gibt es wohl kaum. Wir verkleideten uns wie im Comic „Asterix bei den Goten“ als Gallier. Es war ein Riesenerfolg. Heidi Größchen (Mitte) leitet die KarnevalsArbeitsgemeinschaft am Kölner HeinrichMann-Gymnasium. 16 TIPP 1/2001 S 16-17 Kölle2 korr.2 14.12.2000 14:56 Uhr Der Karneval bietet beste Einblicke in unser Nachbarland: In dieser tollen Zeit liegt so viel Herzlichkeit in der Luft. Selbst Schüchterne, die sich sonst lieber zurückhalten, machen mit! Mit einer Pappnase im Gesicht sieht die Welt einfach anders aus! Mittlerweile treten wir im Karneval einfach als Franzosen auf und bedienen uns der Stereotype Trikolore, Baskenmütze und Baguette. Die Idee kam von der Leiterin der Karnevals-Arbeitsgemeinschaft, Heidi Größchen. Natürlich läuft in Frankreich niemand so herum, aber wir werden damit eindeutig identifiziert. Die Zuschauer der Schul- und Viertelszüge verlangen nicht „Kamelle“ (Bonbons), wenn wir an ihnen vorbei ziehen, sondern „Baguettes“. Manche fragen gar, wo der Käse denn sei oder der Wein. So haben wir in diesem Jahr Camemberts zum Verteilen mitgebracht und nächstes Jahr gibt es für die Erwachsenen auch Wein. Seite 17 Die Schülerinnen und Schüler aus Frankreich bei der Aufstellung zu den Schulund Viertelszügen kostümiert und werden von den Eltern noch geschminkt: möglichst viel Blau, Weiß, Rot ins Gesicht! Auch unser TrikoloreHemd hat die Farben Frankreichs. Außerdem tragen wir eine Baskenmütze. Am Hals hängt die Kölner Spezialität Flönz (Blut- Gut, dass viele Schülerinnen und Schüler den Austausch außerhalb der Karnevalszeit privat weiter verfolgen. So sehen sie auch das normale Leben in Köln.“ Einzigartiges Erlebnis Die Schülerinnen und Schüler berichten: „Wir sind schon alle Schulleiter Peter Krause im Karnevalskostüm wurst) – allerdings nur aus Stoff. In den Händen haben wir Beutel voller „Kamelle“ und französische Brote, sogenannte Baguettes. Am Zugweg rufen die Zuschauer „Kamelle“, als hätten sie seit Wochen nichts gegessen. Wir werfen nicht nur Bonbons, sondern allerlei Süßigkeiten „unter das Volk“. Die Stimmung ist fantastisch. Alle singen und wir singen mit, obwohl wir die Worte nicht immer verstehen. Am Ende sind wir erschöpft, aber glücklich. Unsere Gasteltern überraschen uns mit einem tollen Souvenir: Sie haben den Karnevalszug im Fernsehen auf Video aufgezeichnet und geben uns die Kassette mit. So können unsere Familien und Freunde in Frankreich an diesem einzigartigen Erlebnis teilhaben.“ TIPP 1/2001 17 S 18-21 rostock korr. 2 14.12.2000 14:59 Uhr Seite 18 JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 38–42 Studentenleben in Rostock Aufstellen von Behauptungen Die Schüler lesen den JUMA-Artikel „Studentenleben in Rostock“. Darin sagt Thorsten: „Möwengeschrei bedeutet frische Luft und Nähe zum Meer.“ Die Schüler stellen in Kleingruppen ähnliche Behauptungen auf. Beispiel: Stallgeruch bedeutet Landluft und wenig Verkehr. Die Gruppen lesen ihre Sätze vor. Jede Gruppe fügt spontan eine oder mehrere Behauptungen hinzu. Beispiel Stallgeruch bedeutet auch: früh aufstehen und harte Arbeit. Die Gruppe mit den meisten Behauptungen gewinnt. Fotos: Michael Kämpf Mag das Meer – und stundenlange Diskussionen im Studentenkeller: Thorsten (rechts) mit Kommilitonen im Gespräch 18 TIPP 1/2001 S 18-21 rostock korr. 2 14.12.2000 14:59 Uhr Seite 19 Susann (rechts) mit ihren erwachsenen Schülern beim SchwedischUnterricht Worterklärungen zum JUMA-Artikel Thorsten aus Ostfriesland: neue Bundesländer – ehemalige Deutsche Demokratische Republik (DDR) Sekundarstufe I – 10–16-jährige Schüler immatrikulieren – sich als Student an einer Universität einschreiben das Seminar – der Kurs der Kommilitone, die Kommilitonin – der Mitstudent, die Mitstudentin die Semesterferien – die vorlesungsfreie Zeit Erasmus-Programm – Stipendien-Programm für europäische Studentinnen und Studenten der Wessi – der Westdeutsche (Ossi = Ostdeutscher, ehemaliger Bürger der DDR) die Ossi-Wessi-Diskussion – eine innerdeutsche Diskussion, die seit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland das Verhältnis zwischen West- und Ostdeutschen behandelt die WG (Abkürzung) – die Wohngemeinschaft BaFög (Abkürzung: Bundesausbildungsförderungsgesetz) bekommen (umgangssprachlich) – das Recht auf finanzielle Unterstützung vom Staat in Anspruch nehmen der Schein – der Leistungsnachweis, das Zeugnis Katarzyna bei der Essensausgabe in der alten Mensa der Universität Rostock. Die neue Mensa ist ein Selbstbedienungsrestaurant. Katarzyna aus Polen: belegen – sich für Kurse, Seminare, Vorlesungen einschreiben Rügen – größte deutsche Insel unter freiem Himmel – draußen die Mensa – die Studentenkantine Susann aus Schwerin: instand setzen – restaurieren das soziale Netz – hier: Freunde, Bekannte Jutta aus Finnland: die Kneipenkultur – ein großes Angebot an Wirtshäusern, das gern genutzt wird nichts zu wünschen übrig lassen – perfekt sein TIPP 1/2001 19 S 18-21 rostock korr. 2 14.12.2000 14:59 Uhr Seite 20 Ein Speiseplan für die Mensa Katarzyna isst mittags in der Mensa. So steht es im JUMA-Artikel. Der Lehrer schreibt die Angebote der Mensa Rostock vom 27. Juni 2000 mit dem ostdeutschen Wort „Sättigung“ an die Tafel: Sättigung Kartoffeln Risotto Nudeln Fleisch Seelachs Hähnchenspieß Geschnetzeltes Gemüse Bohnen Porree Nachtisch Rote Grütze Frische Erdbeeren Das Tafelbild In Gruppen stellen die Schüler ein ähnliches Speisenangebot zusammen. Bei 5 Gruppen entsteht so ein Speiseplan für die ganze Woche. Die Schüler entscheiden, welches Angebot für welchen Tag gilt, bzw. welche Angebote kombiniert werden. Varianten: 1. Die Schüler bilden 4 Gruppen. Jede Gruppe kümmert sich um einen anderen Teil des Mittagsmenüs: Sättigung, Fleisch, Gemüse oder Nachtisch. 2. Frage an die Schüler: „Was steht abends auf dem Speiseplan?“ 3. Die Schüler stellen auch eine Getränkeliste auf. 4. Rollenspiele: in der Warteschlange, bei der Essensausgabe, an der Kasse, bei Tisch. Welche Aktivität in welchem Land? Susann beim Brotschmieren in ihrer Küche Susann sagt: „An jeder Schule in Schweden gibt es Eislaufflächen.“ Die Schüler überlegen in Kleingruppen, was man in welchem Land vielleicht gut machen kann. Sie haben 10 Minuten dafür Zeit. Beispiele: eislaufen in Schweden, Eis essen in Italien, bergsteigen in der Schweiz Variante: Die Schüler notieren, was man im eigenen Land gut machen kann. Die Gruppe mit den meisten Aktivitäten (und/oder Ländern) gewinnt. Eine Jury entscheidet. Jobs für Studenten Jutta sagt: „Das Stipendium reicht nur knapp zum Leben. Man muss sich etwas dazu verdienen.“ Sie hat zum Beispiel in den Semesterferien in der Schweiz gekellnert. Die Schüler gehen in Gruppen auf die 20 TIPP 1/2001 S 18-21 rostock korr. 2 14.12.2000 14:59 Uhr Seite 21 Suche nach Studentenjobs. Sie schreiben alle Möglichkeiten auf – in den Semesterferien und/oder während des Semesters. Beispiele: Kurierfahrer/in, Kellner/in, Taxifahrer/in, Messehostess Die Gruppe mit den meisten Studentenjobs gewinnt. Alle Gruppen nennen nicht nur die Jobs, sondern sagen auch, welche Arbeit damit verbunden ist. Variante: Rollenspiele: an der Jobbörse, während des Jobs II INFORMATION Deutsch als Fremdsprache in Rostock Jutta bei der Studienberatung Deutsch als Fremdsprache kann an der Universität Rostock als Beifach (Drittfach) studiert werden (Zulassungsbedingungen – auch für andere Fächer und an anderen Universitäten – siehe Adressen, TIPP-Seite 2). Studierende des Faches sollen darauf vorbereitet werden, die deutsche Sprache, Literatur und Kultur aus der Perspektive der Fremdheit zu vermitteln und verständlich zu machen. Vermittelt werden grundlegende Kenntnisse für das Verständnis der Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremdsprache sowie der deutschen Literatur, Landes- und Kulturkunde unter der besonderen Berücksichtigung interkultureller Vermittlung. Lehramtsstudierende sollen durch die fremdsprachendidaktischen und interkulturellen Aspekte des Studiums Deutsch als Fremdsprache auf die besonderen Lehranforderungen in Klassen mit ausländischen Schülerinnen und Schülern vorbereitet werden. Das Fach setzt sich aus 6 Teilbereichen zusammen: 1. Sprachwissenschaft für DaF 2. Methodik und Didaktik 3. Literaturwissenschaft und Literaturlehrforschung für DaF 4. Fachsprachen und Wissenschaftssprache 5. Landes- und Kulturkunde 6. Interkulturelle Kommunikation Katarzyna in der Fachbibliothek Es umfasst 12 Semesterwochenstunden (6 Seminare, im Semester jeweils anderthalb Stunden wöchentlich) im Grund– und 8 Semesterwochenstunden im Hauptstudium. Gefordert ist auch die Teilnahme an einem Sozialpraktikum zur Arbeit mit ausländischen Kindern, das mindestens 10 Stunden umfassen soll. TIPP 1/2001 21 S 22-26 Mick korr. 2 14.12.2000 15:03 Uhr Seite 22 JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE MIT DEN JUMA-SEITEN 23–26 Mach mit! Welche Unterrichtsideen haben Sie für die Geschichten von Mick im JUMA und/oder in TIPP? Schicken Sie Ihre Vorschläge an die Redaktion JUMA/TIPP, Stichwort: Mick, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln. Unter allen Einsendern verlost die Redaktion einen Orginalcomic von Bernhard Ofczarek. Einsendeschluss ist der 30.6.2001. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ofczarek’s Mick Für jede Geschichte eine Idee Einige Unterrichtsideen für die Comics im JUMA: 1. Die Prüfung Die Schüler lesen „die Prüfung“ im JUMA. In dieser Geschichte wünscht die Stimme aus Micks Radiowecker allen Hörern „einen wunderschönen Sonntagmorgen“. Der Lehrer fragt: „Wie geht die Sendung vielleicht weiter? Was sagt der Sprecher?“ Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit: Alle Ergebnisse werden in der Klasse vorgestellt. 2. Das mach ich! Der Lehrer fragt: „Was kann in einem Haus oder einer Wohnung alles kaputt gehen? Was kann man selber reparieren? Was ist zu tun?“ In Kleingruppen schreiben die Schüler auf, welche Reparaturarbeiten man im Haus selbst erledigen kann und wie. Sie tragen alle Ergebnisse vor. Anschließend lesen sie die Geschichte von Mick. 3. Ganz schön doof! Der Lehrer schreibt den Satzanfang „Mädchen sind do…“ an die Tafel. Die Schüler vervollständigen den Satz. Sie schreiben ihre Vorschläge ebenfalls an die Tafel. Im JUMA lesen sie die Lösung von Bernhard Ofczarek: „Mädchen sind do…ch echt okay!“ Dann spielt die Klasse dieses Spiel mit anderen Satzanfängen, Die Schüler schreiben die Satzanfänge alleine, in Partnerarbeit oder in Kleingruppen auf und/oder vervollständigen sie. Zu gewinnen: diese Geschichte von Mick im Original! 22 TIPP 1/2001 4. Ruhe bitte! Die Schüler lesen die Geschichte von Mick. Dann bilden sie Kleingruppen: Jeder Schüler erzählt seinen Mitschülern „das Neueste“ – aus dem Weltgeschehen, von zu Hause, aus der Schule, über gemeinsame Freunde oder Klassenkameraden … S 22-26 Mick korr. 2 14.12.2000 15:03 Uhr Seite 23 „Haarscharf“ Von Bernhard Ofczarek Hey Papa! Ich habe mir die Haare gefärbt! Solange deine Füße unter meinem Tisch sind, gehst du so nicht auf die Straße! Hör mal, Wolli … Tschüss Papa! Wie du siehst, sind weder meine Füße unter deinem Tisch, noch gehe ich auf die Straße! © Ofczarek! D-Köln TIPP 1/2001 23 S 22-26 Mick korr. 2 14.12.2000 15:03 Uhr Seite 24 Von VonBernhard BernhardOfczarek Ofczarek „Gelungener Abend“ Mist! Ich habe Mama schon vor einem halben Jahr versprochen, heute mit ihr in die Oper zu gehen. Und ausgerechnet heute steigt bei Sven die schärfste Party des Jahres. Ich muss mir was einfallen lassen! Mama, es geht mir plötzlich nicht so gut. Ich bleibe besser zu Hause. Dabei hatte ich mich so sehr auf diese wundervolle Musik gefreut. Ich wusste ja gar nicht, dass du Opern so sehr liebst. Aber klar, ganz die Mama! Als ich in deinem Alter war, konnte ich bestimmt zwanzig Arien fehlerlos mitsingen. Toll! Weißt du was?! Ich bleibe auch zu Hause, lege meine alten Opernplatten auf und singe dir die schönsten Arien vor. Wie herrlich! Endlich haben wir ein gemeinsames Hobby gefunden! M-m-mir geht es plötzlich viel besser … Aaaaahhhooohhh … © Ofczarek! D-Köln 24 TIPP 1/2001 S 22-26 Mick korr. 2 14.12.2000 15:03 Uhr Seite 25 „Neulust“ Von Bernhard Ofczarek Hau ab, Tippi! Such dir ab sofort einen anderen Dummen, der dich versorgt! Ich habe einen neuen Freund. Er riecht nicht. Er verliert keine Haare. Man muss nicht bei jedem Wetter mit ihm vor die Tür. Und er bellt nicht. Er ist immer still. Immer ganz still. Immer. Ach Tippi! © Ofczarek! D-Köln TIPP 1/2001 25 S 22-26 Mick korr. 2 14.12.2000 15:03 Uhr „Immer schneller!“ Seite 26 Von Bernhard Ofczarek Ich bestelle meine Comics jetzt immer im Internet. Das geht ruck zuck! Schade nur, dass die Comics nicht noch am selben Tag geliefert werden. Hey! Eine Sternschnuppe! Da kann ich mir ja direkt man was wünschen … ???!!! © Ofczarek! D-Köln 26 TIPP 1/2001 S 27 Kurzinfos 14.12.2000 15:06 Uhr Seite 27 JUMA 1/2001 IM UNTERRICHT Kurz und bündig Zusätzliche Informationen zu einzelnen JUMA-Artikeln der Ausgabe 1/2001 JUMA-Seite 7 Schülerinnen und Schüler einer Schule bei Hannover schrieben rund 100 „Jahrhundertwörter“ an eine Lesewand. Die Dudenredaktion stellte 100 ausgewählte Neuwörter aus ihrem Rechtschreiblexikon „Duden 2000“ vor. Dazu gehören: Ampelmännchen Berliner Republik Bezahlfernsehen Bildschirmschoner denglisch Doktormutter Emoticon Euroland Gutmensch herunterladen Katastrophentourismus neudeutsch rechtspopulistisch Schwarzkonto Warmduscher Waschbrettbauch zumüllen Zweitmeinung Was bedeuten diese Wörter? Schicken Sie Ihre Worterklärungen an die Redaktion: JUMA/TIPP Stichwort: Neudeutsch Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln. Wir verlosen unter allen Einsendern 10 „Duden 2000“. Einsendeschluss ist der 30.6.2001. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Seehund und das Mädchen JUMA-Seiten 18–22 Seehunde sind im gesamten Wattenmeer verbreitet. Einen Großteil ihres Lebens verbringen sie im Wasser – schwimmend, tauchend, jagend und schlafend. Bei Niedrigwasser liegen die Seehunde auf den Sandbänken. Hier finden sie sich in Rudeln zusammen. Sandbänke sind für Seehunde lebenswichtig, denn hier werden die Jungen geboren und gesäugt; hier ruhen sich die Seehunde aus. Früher suchten Seehunde auch die Strände auf. Von dort wurden sie aber durch Besiedlung, Küstenschutzmaßnahmen und Tourismus verdrängt. Seehunde des Wattenmeeres unterliegen vielen Gefährdungen, z.B. der Belastung durch Schadstoffe wie Schwermetalle. Eine weitere Bedrohung sind Störungen durch den Menschen: Tourismus, Wassersport, Schifffahrt, Flugverkehr, Fischerei. Viele Seehunde leiden dadurch an Stress und werden anfälliger gegenüber Infektionskrankheiten. Die 3 Aufgaben der Seehundstation Friedrichskoog: 1. Information: Eine Gruppe erwachsener Seehunde ist ständig in der Station. Man kann sie hinter Glas unter Wasser und an Foto: Michael Kämpf Moment mal! Jahrhundertwörter an der Wand Der Heuler rechts heißt wie seine Betreuerin Janne. Land beobachten. Das Informations-Zentrum gibt Aufschluss über das Leben heimischer Robben und Wale. 2. Aufzucht: Die Seehundstation Friedrichskoog ist die einzige autorisierte Aufnahmestation für mutterlose junge Seehunde (Heuler) in Schleswig-Holstein. Nach der Aufnahme werden sie möglichst naturnah aufgezogen und anschließend in die Freiheit entlassen. 3. Forschung: Die Station arbeitet mit verschiedenen Universitäten zusammen. Blutuntersuchungen und Verhaltensstudien bei Heulern und Alttieren beispielsweise erweitern die Kenntnisse über Gesundheitszustand, Lebensweise und Schutzmöglichkeiten der Seehunde. TIPP 1/2001 27 S 28-33 Machm.tag korr. 2 14.12.2000 15:09 Uhr Seite 28 Fotos: Jörg-Manfred Unger LANDESKUNDE SPEZIAL Nicole Muller aus Frankreich (links) mit einer deutschen Hausfrau beim Blumengießen auf dem Balkon Deutschen über die Schulter geschaut Sie kamen aus Ägypten, aus Japan, aus Frankreich oder aus der Ukraine: 24 Deutschlehrerinnen und -lehrer aus 16 Ländern erhielten beim sogenannten Mitmachtag im Rahmen eines Seminars des GoetheInstituts einen Einblick in das Leben von Deutschen. In Köln begleiteten sie einen Tag lang je eine Bürgerin oder einen Bürger der Stadt. 28 TIPP 1/2001 Bei einer Hausfrau „Hausfrauendasein“ ist in Frankreich, wo ich herkomme, kein Thema. 75 Prozent der Frauen sind bei uns berufstätig und erziehen durchschnittlich 1–3 Kinder. Hausfrauen sind entweder schon älter, haben keine Ausbildung oder sind Privilegierte – jedenfalls keine Frauen, mit denen ich mich identifiziere. Folglich ging ich mit gemischten Gefühlen zu „meiner“ Hausfrau. Sie ist Mitte 30, lebt seit 16 Jahren in einer festen Partnerschaft ohne verheiratet zu sein und hat 3 Söhne: Frederic, 8, Konstantin, 3, und Leonard, 2. Meine Bedenken waren schnell ausgeräumt, als ich sie kennen lernte: Sie ist eine warmherzige, selbstbewusste, aktive junge Frau. Wir haben uns lange über ihre Rolle als Hausfrau unterhalten. Dabei ist sie gar keine Hausfrau im eigentlichen Sinn: Sie hat nach der Geburt jeden Kindes Erziehungsurlaub beantragt. Danach kann man wieder S 28-33 Machm.tag korr. 2 14.12.2000 15:09 Uhr in der alten Firma arbeiten, in ihrem Fall als Chemielaborantin. Momentan lebt sie vom Erziehungsgeld für ein Kind, vom Kindergeld für 3 Kinder sowie von Unterhaltszahlungen (Alimenten) ihres Lebensgefährten für sich und ihre gemeinsamen Kinder. Ihrer Meinung nach wird die persönliche Entwicklung durch das Hausfrauendasein nicht gebremst. „Eine Hausfrau“, sagt sie, „muss Organisationstalent, Entscheidungskompetenz und Flexibilität beweisen.“ Sie findet sich gerne mit den gegebenen Umständen ab und macht das Beste daraus. Ihr Motto: „Ich pick’ mir die Rosinen raus!“ Dennoch findet sie Hausfrauenarbeit „anstrengend, zeitraubend und schlecht bezahlt.“ Meistens bewegt sie sich in einer reinen Frauenwelt. Zum Beispiel, wenn sie auf dem Spielplatz „Kolleginnen“ trifft. Mit ihnen tauscht sie Informationen aus, organisiert gegenseitige Hilfe und baut so ein richtiges Netzwerk auf. Seite 29 einen besseren Job zu bekommen.“ Was sie sich momentan wünscht? „Mehr Kindergartenplätze mit besseren Öffnungszeiten sowie mehr Geld vom Staat, denn vieles ist relativ teuer!“ Nicole Muller, Ballainvilliers, Frankreich Auf dem Bauernhof Unser Tag auf einem Bauernhof 20 Kilometer vor den Toren Kölns begann um 8 Uhr mit einem gemütlichen Frühstück, was hier sicherlich eine Ausnahme ist. Dabei haben uns besonders die verschiedenen Brötchensorten geschmeckt: Mohnbrötchen, Roggenbrötchen, Sesambrötchen, „Kornknacker“ … Dazu gab es die erste Lektion Landeskunde: Ein Brötchen kostet beim Bäcker 40 Pfennig; der Landwirt bekommt für sein Ge- treide nur einen Pfennig davon! Unser Gastgeber bewirtschaftet alleine 120 Hektar Ackerland. Davon gehören ihm 25 Hektar. Er baut hauptsächlich Getreide an. Es gibt keine Angestellten, dafür aber große Traktoren und viele Maschinen. Der Bauer ist sehr ökologisch eingestellt. Er arbeitet sogar mit dem Wasserwerk zusammen. So stellt er sicher, dass seine Dünge- und Pflanzenschutzmittel der Umwelt nicht schaden. Mittags wurden wir mit einem köstlichen Mittagessen verwöhnt. Überrascht hat uns, dass vorher ein Tischgebet gesprochen wurde – die Bauernfamilie ist sehr religiös und auch in der Kirchengemeinde engagiert. Bei Tisch drehte sich das Gespräch um Essgewohnheiten in unseren Ländern und in Deutsch- Wichtig ist ihr, dass ihre Kinder eine schöne Kindheit haben. Sie will sie zu selbstständigen Menschen mit gesundem Selbstwertgefühl erziehen. „Am liebsten würde ich jedem Kind eine kleine Eigentumswohnung kaufen, die sich durch die Mieteinnahmen selbst finanzieren“, sagt sie, „dann wären die Kinder später unabhängiger.“ Um ihre eigene Zukunft macht sie sich keine Sorgen: „Ich bleibe Hausfrau, gehe in den alten Beruf zurück oder mache einen Studienabschluss, um dann Mit dem Bauern im Kornfeld: Claudine Briotet aus Frankreich (links) und Luisa Fernandes Lohse aus Portugal TIPP 1/2001 29 S 28-33 Machm.tag korr. 2 14.12.2000 15:09 Uhr Seite 30 Eman Ali Khalaf aus Ägypten (links) mit der Tochter der „Lollipop“-Inhaberin und ihrem „neuen alten“ Kinderwagen, den sie aus zweiter Hand erwarb und den sie nach Gebrauch in Deutschland weiterverkaufen wird Ich empfand die Arbeit als sehr hart. Deshalb kann ich verstehen, warum die Mittagspause mit 2 Stunden relativ lang ist. Für mich war diese Art von Geschäft völlig neu: Eltern geben einwandfreie aber gebrauchte Ware, die sie nicht mehr brauchen, dem Geschäft in Kommission. Das heißt, sie bekommen erst Geld, wenn die Ware verkauft ist (was in 80 Prozent der Fälle gelingt). Nicht verkaufte Ware wird nach einiger Zeit wieder abgeholt oder an Privatpersonen oder Institutionen wie zum Beispiel Waisenhäuser verschenkt. Das Geschäft bietet sogar einen Liefer- und Abholdienst an. Ich finde diese Geschäftsidee wunderbar. Schließlich wachsen Kinder viel zu schnell aus ihren Anziehsachen heraus und sie interessieren sich nach kurzer Zeit nicht mehr für ihr Spielzeug. land – heute und früher. Der Landwirt erzählte uns, dass er von seinem Großvater als Kind einmal 50 Pfennig als Belohnung bekam, weil er während der Mahlzeit nichts getrunken hatte. Das galt damals nämlich als schlechtes Benehmen. Luisa Fernandes Lohse, Arruda dos Vinhos, Portugal; Claudine Briotet, Laxou, Frankreich Im Gebrauchtwaren-Laden Ich verbrachte meinen „Mitmachtag“ in einem Geschäft, wo man gebrauchte Artikel für Babys, Schwangere, Kinder und 30 TIPP 1/2001 Jugendliche kaufen kann: Kleidung, Spielzeug, Kinderwagen und vieles andere mehr. „Aus zweiter Hand“ nennt man das auf Deutsch und ich war erstaunt, wie viele wohlhabende Leute dort kaufen. Das Geschäft heißt „Lollipop“ und ich fand es riesig: 320 Quadratmeter Verkaufsfläche (einschließlich Spielecke und Wickelraum) und 9 Mitarbeiterinnen, darunter die Inhaberin, ihre Mutter und deren Tochter. „Lollipop“ ist montags bis freitags von 10 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr geöffnet sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. Auch ich habe vom „Lollipop“Angebot profitiert. Mein Mann kam mit unserer einjährigen Tochter für ein paar Wochen nach Deutschland und ich habe deshalb einen (billigen) gebrauchten Kinderwagen dort gekauft (siehe Foto oben). So brauchte mein Mann unseren Kinderwagen nicht aus Ägypten mitzubringen. Vor der Abreise geben wir den „Zweitkinderwagen“ bei „Lollipop“ einfach wieder in Kommisson. Eman Ali Khalaf, Kairo, Ägypten Arbeitslos Ein Treffen mit einem Kölner, der arbeitslos ist? Der Gedanke beschäftigt mich lange vorher. Aber als ich meinen Partner kennen S 28-33 Machm.tag korr. 2 14.12.2000 15:09 Uhr lerne, fällt mir ein Stein vom Herzen. Er ist sehr sympathisch, aufgeschlossen und kontaktfreudig. Er wohnt in einer sehr geräumigen und gemütlichen Wohnung nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Seit knapp einem Jahr ist der Textiltechniker arbeitslos. Seine Firma hat die Zahl der Mitarbeiter reduziert. Jetzt sucht er eine neue Stelle. Zwar bekommt er Arbeitslosengeld – rund 60 Prozent seines letzten Nettolohnes – „aber“, so sagt er, „das reicht hinten und vorne nicht!“ Sein Auto musste er aus finanziellen Gründen abschaffen. Gott sei Dank hat seine Frau eine Arbeit. So wurde er unfreiwillig zum „Hausmann“. Heute gehen wir gemeinsam zum Arbeitsamt, das nicht nur das Arbeitslosengeld überweist, sondern auch bei der Stellensuche behilflich ist. In einem großen Raum zum Beispiel kann jeder Arbeitslose am Computer nach offenen Stellen suchen. Ich finde diesen Besuch sehr interessant, denn welcher Tourist darf schon in ein deutsches Arbeitsamt und bekommt dann auch noch alles genau erklärt? Seite 31 Es liegt in der 5. Etage einer ehemaligen Schokoladenfabrik. Das Gebäude wurde zu einem der größten Bürgerhäuser und Begegnungszentren des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die Freizeit- und Kulturangebote umfassen u.a. „Sport/Bewegung“, „Malen/Zeichnen“, „Foto/Holz“ und richten sich vor allem an Kinder, Jugendliche, Frauen und Senioren. Junge und unbekannte Künstler bekommen hier regelmäßig Gelegenheit, ihre Werke auszustellen. Karin Euler-Schulze hat im Rahmen von Seminaren häufig mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, die sie „sehr kreativ“ findet. Sie selbst stellt am liebsten Skulpturen her, zum Beispiel aus Ton oder aus Bronze – Tiere, Menschenbilder oder plastische Gestalten, die manchmal ziemlich Furcht erregend wirken. Dönüs Karabagli, Ankara, Türkei Bei den Wandergesellen Gemeinsam mit meiner deutschen Partnerin Katja fahre ich mit der Straßenbahn zu einem Bauernhof. Es ist die Herberge von 40 jungen Handwerkern im Alter von 18 bis 24 Jahren, Dachdecker, Konditoren, Schuhmacher, Bäcker, Tischler usw. Alle kommen aus Frankreich und verbringen über die deutschfranzösische Wandergesellenvereinigung einige Zeit im Nachbarland. Sie bilden sich hier beruflich weiter, d.h. sie arbeiten tagsüber in deutschen Betrieben ihres jeweiligen Metiers. Katja kümmert sich einerseits in einem Büro um Organisatorisches; andererseits unterrichtet sie die jungen Männer auch in deutscher Sprache. In der Regel beherrschen sie diese nämlich nicht, so dass nach einem Intensivkurs 3-mal wöchentlich Alles hier ist sehr sauber und – typisch deutsch! – perfekt organisiert: Zum Beispiel zieht am Eingang jeder eine Nummer, damit sich keiner vordrängeln kann. Viktor Murzin, Gurzuf, Ukraine Bei einer Künstlerin Ich habe einen Tag im Büro und im Atelier der Kölner Künstlerin Karin Euler-Schulze verbracht. Dönüs Karabagli aus der Türkei (links) neben einer Skulptur der Kölner Künsterin Karin Euler-Schulze (rechts) TIPP 1/2001 31 S 28-33 Machm.tag korr. 2 14.12.2000 15:09 Uhr abends Sprachunterricht auf dem Programm steht. Überall in der Herberge stehen Handwerksstücke herum, die von Wandergesellen während ihrer Zeit in Köln angefertigt wurden – Möbel, Tische, Schränke, Stühle … Einige sind richtige Meisterstücke und sicher das Resultat unzähliger Arbeitsstunden. Seite 32 Eine der beiden Seminarleiterinnen: Susanne Oberdrevermann Im Theatermuseum Die Vereinigung selbst wurde 1943 gegründet und ist ziemlich konservativ. So darf bis heute keine Frau Mitglied werden, auch wenn die Diskussion darüber anhält. Wandergesellen müssen im übrigen ihren Beruf lieben, bereit sein, in einer Gemeinschaft zu leben und sie dürfen nicht egoistisch sein. Paola Bonelli, Mantova, Italien Ich habe einen Tag im Theatermuseum Schloss Wahn verbracht, das eigentlich kein Museum, sondern ein Archiv ist. Es handelt sich nämlich nicht um eine ständige Ausstellung, sondern um die Sammlung des Instituts für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften der Universität Köln. Dr. Hedwig Müller, meine Ansprechpartnerin, ist hier die stellvertretende Direktorin. Morgens sichtet sie erst einmal die Post.Immer wieder kommen Anfragen aus aller Welt, die nach mehr oder weniger aufwendigen Recherchen im Archiv beantwortet werden können. Viermal im Jahr organisiert Frau Dr. Müller eine Ausstellung und sie plant und beantragt Projekte, bei denen die Bestände des Hauses (was für ein nüchternes Wort für diese Schätze!) aufgearbeitet und katalogisiert werden. Selbst um die Finanzierung muss sie sich kümmern, wobei die Universität, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und Sponsoren wichtige Rollen spielen. Zu ihren Aufgaben gehören auch Personalangelegenheiten (bis zu 14 studentische Hilfskräfte sind zu betreuen) und Verwaltungsarbeiten (Materialeinkäufe sind zu tätigen). An der Universität führt sie als Akademische Rätin Seminare durch und sie berät Studenten beim Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften. Ein weites Aufgabenfeld für eine Wissenschaftlerin, die eigentlich Tanzhistorikerin ist! Alexandra StamatopoulouBonnic, Sliema, Malta Am Goethe-Institut Ich habe eine Deutschlehrerin des Goethe-Instituts Düsseldorf bei ihrer Tätigkeit als Dozentin begleitet. Dr. Hedwig Müller (rechts) erklärt Alexandra Stamatopoulou-Bonnic aus Malta (links) eine Maske aus dem Fundus des Theatermuseums Schloss Wahn 32 TIPP 1/2001 Sie wohnt in Köln, deshalb braucht sie etwa eine Stunde für die Fahrt zu ihrem Arbeitsplatz S 28-33 Machm.tag korr. 2 14.12.2000 15:09 Uhr Seite 33 Virginia Powell aus den USA (rechts) sah bei der Restaurierung eines Kruzifixes aus dem 14. Jahrhundert zu. Sie war von seinem relativ guten Zustand sehr beeindruckt. direkt am Düsseldorfer Hauptbahnhof. In ihrem Unterricht mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vielen Ländern legt sie großen Wert darauf, kulturelle Unterschiede zu thematisieren. Wir sprachen zum Beispiel darüber, dass man in Europa mit viel Gestik und Mimik spricht. Das ist in Asien sehr ungewöhnlich, denn das wirkt bei uns sehr aggressiv. Ebenfalls sehr ungewöhnlich ist es in Asien, sich in der Öffentlichkeit die Nase zu schnäuzen. Als ich das in Deutschland zum ersten Mal gesehen habe, war ich sehr erstaunt. In Asien spuckt man dagegen immer, zum Beispiel wenn man Suppe isst – in Europa ein absolutes Tabu. Damit der Unterricht nicht langweilig wird, arbeiten die Teilneh- mer viel in Gruppen. In zahlreichen Diskussionen sprechen sie oft und vor allem frei. Auch ich möchte in Asien künftig so schülerorientiert wie am Goethe-Institut in Düsseldorf unterrichten – denn das macht allen einfach mehr Spaß! Keiko Aso, Ibakari, Japan Bei den Restauratoren Nach einem Studium im Fachbereich Konservierung und Restaurierung von Kunst hat sich meine Mitmachtag-Partnerin mit einer Kollegin und zwei Kollegen zu einem gemeinsamen Unternehmen zusammengeschlossen. Es hat seine Geschäftsräume und Ateliers im rechtsrheinischen Köln und liegt etwas versteckt neben einer ehemaligen Fabrik. Die Spezialisierung der Firma: die Konservierung und Restaurierung von Gemälden, Skulpturen, Möbeln und Holzobjekten. Neben privaten Auftraggebern nimmt auch die Kirche ihre Dienste in Anspuch. So kam es zu einer Restaurierungsarbeit an einem Restkruzifix aus dem 14. Jahrhundert, von denen es in Köln nur noch wenige gibt. Ich fand die liebevolle Mühe, mit der die Restauratorin an die Arbeit ging, faszinierend. Die Jesusfigur auf dem Kreuz war im übrigen unheimlich realistisch. So konnte man zum Beispiel eine „Wirbelsäule“ ertasten, die kaum sichtbar war. Virginia Powell, Holden/Massachusetts, USA TIPP 1/2001 33 S 34-35 Jugendsprache korr. 2 14.12.2000 15:13 Uhr Seite 34 LANDESKUNDE SPEZIAL freu, grins, seufz Von der Comic-Sprache zum Internet-Slang: Sprachwissenschaftler Jannis K. Androutsopoulos über die Entwicklung des Gebrauchs von Verbstämmen in der Kommunikation Jugendlicher DrŠngel, schubs! „Schluchz! Wir werden uns vier Wochen lang nicht sehen!“ „Gähn! War das langweilig!“ „Schön, dich wieder zu sehen! Freu!“ Diese Äußerungen stammen mit Sicherheit von Jugendlichen. Kein Erwachsener spricht so. Schluchz, gähn und freu sind Verbstämme, die „frei“, das heißt ohne Endung, verwendet werden. Linguisten nennen sie „Inflektive“, weil sie keine Flexion (Beugung) tragen. Sie stehen in der Art eines Ausrufs am Satzanfang oder -ende. Dabei behalten sie die normale, wörtliche oder übertragene Bedeutung des Verbs in der Alltagssprache: Schluchz bedeutet „ich bin verzweifelt“, gähn bedeutet „Ich finde das zum Gähnen“, freu bedeutet „ich freue mich“. GŠhn, ist das langweilig! Obwohl dieser Sprachgebrauch unter Jugendlichen seit 30 Jahren weit verbreitet ist, kommt er in keinem Deutsch-als-Fremdsprache-Buch vor. Dabei weist 34 TIPP 1/2001 mittlerweile sogar die DudenGrammatik darauf hin, dass verkürzte Verbformen in der Jugendsprache als Ausrufe verwendet werden. Vier Verwendungsarten Freie Verbstämme sind über Comics in die gesprochene Jugendsprache gelangt. Vor 50 Jahren begann man damit, Micky Maus und andere amerikanische Comics ins Deutsche zu übersetzen. Verbstämme gaben manche englische Lautwörter wieder. Diese Praxis wurde auf andere Comics wie zum Beispiel „Asterix“ übertragen. Inzwischen ist sie Bestandteil typischer Comic-Sprache. Lautwörter wie peng oder bumm und Verbstämme wie knall, kratz oder schluck haben die Aufgabe, Geräusche wiederzugeben, um die visuelle Comic-Welt zu beleben. Der Sprachwissenschaftler Helmut Henne hat vor 25 Jahren festgestellt, dass in einem einzigen Asterix-Band 78 verschiedene Lautwörter und Verbstämme vorkommen. Durch SchülerBefragungen hat er einen Zusammenhang zwischen Comic-Lektüre und Sprachgebrauch festgestellt: ! S 34-35 Jugendsprache korr. 2 14.12.2000 15:13 Uhr Comic-Leser benutzen im Durchschnitt mehr Lautwörter. Von den Comics fanden Verbstämme ihren Weg in die gesprochene und geschriebene Kommunikation Jugendlicher. Man unterscheidet 4 verschiedene Verwendungsarten: 1. Die Beschreibung von Handlungen. Beispiel: Ein Student erzählt über die vollen Seminarräume an der Uni: „… und ich drängel, schubs“ anstatt „… und ich drängele und schubse.“ 2. Der Verbstamm beschreibt eine Handlung oder einen Zustand und begleitet dabei ein Vollverb. Beispiele: „Ich habe total geschwitzt in meinem dicken Pulli, schwitz!“ und „Brüll, haben wir gelacht!“ Die vollständigen Verben geschwitzt und gelacht drücken hier den eigentlichen Inhalt aus. Die Verbstämme schwitz am Satzende und brüll am Satzanfang verstärken nur den Effekt. 3. Die Verbstämme geben einen Laut oder ein Ereignis wieder. Eine Glocke macht bimm bamm (von bimmeln und bammeln); bei Seite 35 Glatteis ist es schön glitsch (das heißt: es ist ziemlich glitschig). 4. Verbstämme dienen als Kommentar. Dabei soll der Verbstamm eine positive oder negative Einstellung des Sprechers zum Ausdruck bringen. Beispiele: „Gähn, ist das langweilig!“ und „Laber, laber!“ (Alles nur Geschwätz). Vom Comic zum Internet Seit rund 10 Jahren finden Verbstämme in Chats neue Verwendung. Junge Chatter suchen ständig Möglichkeiten, um den fehlenden Sichtkontakt auszugleichen. Verbstämme eignen sich hervorragend dafür, Gefühlslagen und Handlungen zum Ausdruck zu bringen. In Chats kommen Verbstämme wie *freu*, *grins* oder *seufz* recht häufig vor. Auch in E-Mails wimmelt es davon. Sie stehen meist zwischen den typischen Sternchen, die die Funktion dieser Wörter deutlich machen: Sie geben an, was der Chatter gerade macht oder BrŸll, haben wir gelacht! denkt, dass er sich zum Beispiel freut, dass er grinst oder dass er seufzt. Neben diesen einfachen Verbstämmen sind in der ChatKommunikation auch neue Formen entstanden: Verbstämme, die mit Ergänzungen einen ganzen Satz ersetzen. Beispiel: *ganzliebguck* bedeutet, der Chatter guckt gerade ganz lieb. Laber, laber! Sprachliche Ökonomie Wie ist diese „Karriere“ von Verbstämmen zu erklären? Ihr wichtigster Vorteil ist sicher die sprachliche Ökonomie: Verbstämme verkürzen den sprachlichen Ausdruck und sind daher nützlich, um etwas schnell zu erzählen oder beim rasenden Tempo der Chat-Kommunikation mitzuhalten. Außerdem machen sie Erzählungen lebendiger und witziger und sie bringen Gefühle und Empfindungen besser zum Ausdruck. Sie sind „das Gegenteil einer sprachlich durchformulierten Welt“ (Helmut Henn in „Jugend und ihre Sprache“, 1986), der Jugendliche gerne eigene Formen entgegensetzen. TIPP 1/2001 35 S 36-37 Internet korr. 2 14.12.2000 15:18 Uhr Seite 36 Illustrationen: ofczarek! INTERNET Online gibt’s mehr Die Internet-Adresse www.juma.de bietet viele Ergänzungen zu JUMA und TIPP, die über die Hefte weit hinausgehen. Monat für Monat erfolgen über 10 000 Zugriffe darauf. Chefredakteur Christian Vogeler über ein InternetAngebot, das sich weltweit großer Beliebtheit bei Schülern und Lehrern erfreut. Externe Links Wer das Internet kennt, weiß, dass hier eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung stehen. Doch wer macht sich die Mühe, allen Hinweisen nachzugehen? Eine zeitraubende Arbeit! Wenn Sie Zusatzinformationen zu JUMA-Artikeln suchen, haben Sie Glück: Wir haben Ihnen diese Arbeit bereits abgenommen. Dazu brauchen Sie nur das entsprechende Thema als htmlDokument zu öffnen. Die externen Links sind in den Text eingearbeitet und durch eine Unterstreichung markiert. Von hier kommen Sie beispielsweise zu einem städtischen Busunternehmen im Ruhrgebiet, zu einer Sounddatei eines deutschen Sängers oder zu der WebCam mit Livebildern von der Berliner Gedächtniskirche. 50 solcher Links und mehr sind es bei einzelnen Heften. Nun ist es in unserer schnelllebigen Zeit kein Wunder, wenn einige Homepages wieder verschwinden und Links nicht mehr funktionieren. 36 TIPP 1/2001 Bei dem umfangreichen Themenangebot von JUMA können wir solche „toten Links“ schon mal übersehen. Vielleicht machen Sie in diesem Fall ja aus der Not eine Tugend: Lassen Sie Ihre Schüler neue sinnvolle Links für JUMA suchen! Gerne belohnen wir solche Einsendungen mit einem Überraschungspaket als Dankeschön. Weitere Links beziehen sich zwar nicht unmittelbar auf JUMA, sind aber dennoch eine wertvolle Hilfe für den Deutschunterricht, z.B. die Links, mit denen Sie und Ihre Schüler eine virtuelle Reise an den Ort einer JUMA-Reportage planen können: • Die Datenbank der Bahn, mit deren Hilfe Sie Zugverbindungen innerhalb Deutschlands finden können (www.bahn.de) • Ein Routenfinder, der Ihnen sagt, welche Straßen Sie von A nach B führen (www.web.de) • Eine Flugdatenbank, auf der Sie alle Flüge weltweit von und nach Deutschland finden (www. flugboerse.de) Diese und andere Links aktualisieren wir ständig oder tauschen sie gegen neue aus. Ein regelmäßiger Besuch im „Lehrerzimmer“ über die JUMA-Homepage lohnt sich jederzeit! S 36-37 Internet korr. 2 14.12.2000 15:18 Uhr Beliebt ist bei vielen Lehrern auch ein Formular auf der Homepage des Goethe-Instituts (www. goethe.de /z/50/uebungen/ deindex.htm). Damit können Sie online Arbeitsblätter für den Deutschunterricht herstellen. Die JUMA-html-Texte brauchen Sie dafür nur aus dem Internet zu kopieren und dort einzusetzen. Eine weitere Möglichkeit: Sie kopieren sich die Texte in Ihr eigenes Textverarbeitungsprogramm und erstellen Ihre eigenen kreativen Arbeitsblätter. Zeigen Sie uns das Ergebnis? (Die Tastenbefehle am PC, mit denen Sie in dem Programm Word Texte kopieren und anderswo einsetzen können: Command A (Text markieren), Command C (Text kopieren), Command V (Text einfügen.) Das Zusatzangebot Unter den JUMA-onlineAngeboten sind die Brieffreundschaften nach wie vor am belieb- Seite 37 testen. Ganz glücklich sind wir allerdings nicht damit. Manchmal haben wir nämlich den Eindruck, dass Deutschstunden mit dem Internet nach folgendem Muster funktionieren: Der Lehrer leitet die Schüler auf das Postformular und gibt ihnen den Auftrag ihre Daten einzugeben. Dies geschieht dann leider oftmals unkontrolliert. Ergebnis: eine Menge „Müll“ überschwemmt unseren Briefkasten. Mails mit fehlenden E-MailAdressen, unvollständigen Angaben oder nicht ernst gemeinten Mitteilungen werden von uns natürlich nicht veröffentlicht. Sie kosten uns aber eine Menge Zeit, die wir gerne sinnvoller nutzen würden! Gering ist leider die Beteiligung an den Wettbewerben unter der Rubrik @-Mix. Auch hieraus können Sie jedoch eine Aufgabe für den Deutschunterricht im Computerraum entwickeln: Lassen Sie Ihre Schüler die Wettbewerbsaufgabe lösen! Wir suchen z.B. deutschsprachige Internet-Seiten für Jugendliche – interessante Angebote von Institutionen, private Homepages etc. Deutschsprachige InternetSuchmaschinen und -Kataloge helfen Ihren Schülern bei der Suche (siehe TIPP 2/2000, Seiten 19–22). Die Chance auf einen Gewinn ist bei der derzeitigen Beteiligung groß – also beeilen Sie sich! Im Moment ist attraktive deutsche Software in der Verlosung. Mailings Viele Lehrer nehmen bereits unser Angebot wahr, den E-MailRundbrief der Redaktion zu beziehen. Hier informieren wir Sie über Neues aus der JUMA-Redaktion, über interessante Links und über die zukünftigen Planungen. Wenn Sie dieser kostenlose Service interessiert, geben Sie uns bitte per E-Mail Bescheid (redaktion @juma.de). Internet im Heft In Zukunft hat unsere Arbeit im Internet auch Auswirkungen auf das gedruckte Heft: Bei geeigneten Themen werden wir direkt im Artikel eine Liste mit Links veröffentlichen. Wir hoffen, dass dieser Service noch mehr Schüler (und ihre Lehrer) auf deutschsprachige Internet-Seiten lockt! TIPP 1/2001 37 S 38-39 ju bei uns 1 korr. 2 14.12.2000 15:24 Uhr Seite 38 JUMA BEI UNS Manche Lehrerinnen und Lehrer gestalten ihren Deutschunterricht mit JUMA anders als in TIPP vorgeschlagen. Hier sind einige ihrer Ideen. Ausflug auf dem Eis JUMA 2/2000, Seiten 2–3 Meine Schülerinnen und Schüler haben versucht, zwischen den Zeilen des JUMA-Artikels „Ausflug auf dem Eis“ zu lesen. Beispiele: Vor den Ferien werden kaum noch Arbeiten in den Schulen geschrieben. (= Die Schüler haben mehr Freizeit.) Drinnen in der Halle spurten die Jüngeren zu lautstarker Diskomusik. (= Man muss aufpassen, dass man mit niemandem zusammenstößt.) V. Tschernova, Ventspils, Lettland Musikgymnasium Weimar JUMA 2/2000, Seiten 12–13 TIPP 2/2000, Seiten 7–9 Ich habe fast alle Nomen des JUMA-Textes „Musikgymnasium Weimar“ auf ein Blatt geschrieben, für jeden Schüler fotokopiert und folgende Aufgabe gestellt: „Schreibt einen Text, in dem möglichst viele dieser Wörter vorkommen!“ Einige Schüler haben alle Wörter verwendet. Damit kamen sie dem JUMA-Text ziemlich nahe, wie ein anschließender Vergleich gezeigt hat. Gábor Lakos, Budapest, Ungarn Foto: Dieter Klein Bei einem Ausflug auf dem Eis zeigt so mancher Unsicherheiten. 38 TIPP 1/2001 Wer weiß …? JUMA 3/2000, Seiten 8–13 TIPP 3/2000, Seiten 4–7 Ich habe die 4 Fotos der „jungen Alten“ in TIPP fotokopiert, ausgeschnitten und zusammengefaltet. In der Klasse bekam jeder Schüler eins davon mit der Aufgabe es heimlich zu betrachten. Dann falteten alle Schüler ihre Fotos wieder zusammen. In Gesprächen versuchten sie Partner zu finden, die das gleiche Foto hatten; dafür musste jeder seinen „jungen Alten“ beschreiben. So entstanden in meiner Klasse 5 Kleingruppen. Jede Gruppe schrieb nach der Lektüre des zu ihrem Foto passenden JUMA-Textes (vor der Stunde kopieren, damit die Schüler nur diesen Textteil kennen) 5 Gegenstände und Orte auf, die zu ihrem „jungen Alten“ passen. Beispiele: eine Plastiktüte, eine Flasche, ein Hut; ein Park, ein Bahnhof, eine Fußgängerzone (Tobias, der „40-jährige Obdachlose“) S 38-39 ju bei uns 1 korr. 2 14.12.2000 15:24 Uhr Die anderen Gruppen mussten anhand dieser Gegenstände das ungefähre Alter, die Lebensumstände und möglichst den Beruf der jeweiligen Person erraten. Jozica Plesnik, Velenje, Slowenien Chatte mit mir JUMA 3/2000, Seiten 26–29 TIPP 3/2000, Seiten 32–33 Mein Unterrichtsvorschlag für den JUMA-Artikel „Chatte mit mir“: die Schüler notieren in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit die Vor- und Nachteile verschiedener Kommunikationsmittel wie Internet, Telefongespräche und Brief. Anschließend üben sie den Gebrauch dieser Komunikationsmittel nach konkreten Vorgaben. Beispiel: „Du bist umgezogen und gibst einem Freund ein erstes Lebenszeichen per E-Mail.“ Julia Karolle, Troy/Mitchigan, USA Wer lernt, gewinnt JUMA 2/2000, Seiten 14–19 Wir haben einige Ausdrücke der Jugendsprache im JUMA-Artikel „Wer lernt, gewinnt“ gesucht. Beispiele: alles paletti (= alles in Ordnung), checken (= kontrollieren oder begreifen). Die Schüler haben diese Ausdrücke anschließend in Dialogen verwendet. Jelena Jurkowa, Kineschma, Twanover Gebiet, Russland Seite 39 Von der Schulbank in den Ratssessel JUMA 3/2000, Seiten 20–24 TIPP 3/2000, Seiten 14–17 Die Schüler meiner 3. Klassen sind genauso alt wie die meisten Mitglieder der Jugendpartei PETO. Deshalb war der JUMAArtikel „Von der Schulbank in den Ratssessel“ bei uns von besonderem Interesse. Nach der Lektüre haben die Schüler einer 3. Klasse einen Fragebogen ausgearbeitet, auf dem neben spezifischen Fragen zur Politik unseres Landes auch allgemeine Fragen zur Politik standen. Beispiele: Interessierst du dich für Politik? (ja, manchmal, nein) Wer oder was beeinflusst deine politischen Ansichten? (Familie, Freunde, Schule, Medien, sonstige) Möchtest du Mitglied einer politischen Partei werden? (ja, nein) Die Schüler haben diesen Fragebogen in allen 3. Klassen verteilt, anonym beantworten lassen und anschließend ausgewertet. Zu den Ergebnissen gehörte u.a., dass sich nur ein Drittel der Befragten uneingeschränkt für Politik interessiert und nur ein Fünftel Mitglied einer politischen Partei werden will. Einige meiner Schülerinnen und Schüler haben Daniel, dem Parteivorsitzenden von PETO, übrigens einen Brief geschrieben (siehe Beispiel im Kasten unten). Tatiana Steiningerová, Bojnice, Slowakei JUMA/TIPP hat alle Briefe an PETO weitergeleitet. Die Redaktion Hallo Daniel! Ich heiße Eva, bin 17 Jahre alt und lebe in einer kleinen Stadt in der Slowakei. Wir haben gestern in der Deutschstunde einen JUMA-Artikel über dich und deine Jugendpartei PETO gelesen, den ich sehr interessant fand. Ist es wahr, dass die Gründung nur eine Schnapsidee war? Ich fände es wirklich witzig, wenn PETO nur aus Langeweile entstand! Hast du denn keine Hobbys? Bei uns will keiner eine Partei gründen. Das hat eine Umfrage an unserer Schule gezeigt. Alle sagen, sie wüssten nicht, was sie fordern sollten. Aber das war ja wohl auch euer Problem! Dafür ist euer Programm übrigens ziemlich gut: günstigere Bustickets für Jugendliche, bessere Verkehrsverbindungen, die Einrichtung von Jugend-Treffs usw. Habt ihr schon etwas davon erreicht? Jedenfalls wünsche ich dir und deinen Parteifreunden viel Erfolg und eiserne Nerven! Deine Eva TIPP 1/2001 39 S 40-41 j. bei uns 2 korr. 2 14.12.2000 15:28 Uhr Seite 40 JUMA BEI UNS JUMA und TIPP im Baltikum In Otepää, Estland, trafen sich Lehrerinnen aus den 3 baltischen Ländern Estland, Lettland und Litauen auf Einladung des GoetheInstituts Riga, Lettland. Bei einem JUMA/TIPPSeminar machten sie dort Unterrichtsvorschläge zu den JUMA-Artikeln „Talent ist nicht alles“ und „Muss das sein?“ in Heft 4/2000. Variante: Der Lehrer stoppt die Zeit. Der schnellste Schüler gewinnt. Talent ist nicht alles Drei Unterrichtsvorschläge: 2. Jeder Schüler schreibt die Talente eines Mitschülers auf einen Zettel. Alle Zettel werden eingesammelt und vorgelesen. Sobald ein Schüler sich zu erkennen glaubt, hebt er den Arm. Der Verfasser des jeweiligen Talente-Zettels muss die Richtigkeit bestätigen. 1. Die Schüler bilden einen Kreis. Auf jedem Schülerrücken hängt ein Zettel, die der Lehrer vorbereitet hat. Darauf steht, was für ein Talent der Schüler hat, zum Beispiel, dass er musikalisch ist. Kein Schüler darf wissen, was auf seinem Zettel steht. Einer beginnt. Er bewegt sich in der Mitte des Kreises so, dass alle Schüler den Zettel lesen können und so sein Talent erfahren. Durch Mimik und Gestik versuchen sie es ihm mitzuteilen. Sobald er es erraten hat, ist der nächste Schüler an der Reihe. 3. 3–5 Schüler spielen Jobvermittler. Sie schreiben Stellen (Berufe) an der Tafel aus, z.B. Deutschlehrer, Akrobat, Pilot. Die Mitschüler bewerben sich nacheinander im persönlichen Gespräch um eine der Stellen; jeder erläutert, welche Talente er dafür hat. Muss das sein? Zwei Unterrichtsvorschläge: 1. Wettbewerb: Wer findet in 15 Minuten die meisten Regeln für gutes Benehmen und wer findet in 15 Minuten die meisten Beispiele für schlechtes Benehmen? Foto: Jörg Unger 2. Jeweils 2–6 Schüler spielen das „Leiter-Spiel“ mit Würfel und Spielfiguren (siehe Spielplan auf TIPP-Seite 41). Deutschlehrerinnen aus dem Baltikum in Otepää, Estland 40 TIPP 1/2001 Variante: Die Schüler zeichnen und betexten einen eigenen Spielplan des „Leiter-Spiels“ nach dem Muster auf TIPP-Seite 41. 2 3 Du hast deiner Oma im Garten geholfen. 4 5 8 9 10 11 1 ein Kompliment gemacht. 7 START 6 12 18 14.12.2000 15:28 Uhr Du hast deiner Mitschülerin 13 14 15 16 17 19 21 KOPIERVORLAGE Du hast 2 Stunden lang telefoniert. 20 22 ZIEL Du warst beim Familientreffen nicht dabei. MUSS DAS SEIN?/LEITER-SPIEL S 40-41 j. bei uns 2 korr. 2 Seite 41 TIPP 1/2001 41 S 42-43 Europa korr. 2 14.12.2000 15:31 Uhr Seite 42 MACH MIT! Ein Beispiel für das vereinte Europa: KonditoreiBesitzerin Monika Chrétien (2. von rechts) verkauft österreichischen Apfelstrudel in Frankreich. verlässt sich auf sein Schicksal. Die meisten Bulgaren sind altmodisch. Sie können die Vorteile einer gemeinsamen europäischen Zukunft nicht erkennen. Ich wünsche mir, dass der Geist Europas nach Bulgarien kommt, damit die Menschen wach werden. Nur wir, die jungen Leute, können unser Vaterland vorwärts bringen. Fremdsprachengymnasium Christo Botev, Kardshali, Bulgarien Europäisches Haus Auf der Suche nach Europa Was ist der „Geist von Europa“? So lautete die Frage unseres großen Europa-Wettbewerbs im JUMA 1/2000. 200 Medienpakete „Gute Noten für Europa“ warteten auf ihre Gewinner. Sie wurden inzwischen verschickt. Zahlreiche Schulklassen und Lerngruppen aus vielen Ländern haben an unserem Wettbewerb teilgenommen. Hier ist eine kleine Auswahl der eingesandten Beiträge. Eine europäische Liebesgeschichte Wir gehen in La Guerche zur Schule. Das ist eine Kleinstadt in Frankreich. Dort lebt das Ehepaar Chrétien. Sie ist Österreicherin, er ist Franzose. Sie haben sich in Genf in der Schweiz kennen gelernt. Er hat da als Konditor und sie als Aupairmädchen gearbeitet. Jetzt sind sie verheiratet und haben 2 Söhne. In den Regalen ihrer Konditorei findet man neben französischem Baguette auch österreichischen Apfelstrudel. Collège Claude Debussy, La Guerche, Frankreich „Ja!“ zu Europa Die Freiheit ist das Wichtigste in Europa. Wir als Bulgaren fühlen, dass unser Weg nach Europa sehr schwierig sein wird. Europa ist wach, aber wir schlafen immer noch. Wir leben immer noch in der Vergangenheit und jeder 42 TIPP 1/2001 In Europa gibt es viele Länder, die sich voneinander unterscheiden. Trotzdem gehören alle zum großen „Haus Europa“ und seine Bewohner bemühen sich, das Leben darin so angenehm wie möglich zu gestalten. Ein Teil von Russland gehört geografisch auch zu Europa, aber politisch und wirtschaftlich gibt es leider noch große Unterschiede. Schule 1, Klasse 10, Ostrow, Pskower Region, Russland Reich an Sehenswürdigkeiten Moskau, die Hauptstadt Russlands, ist für mich eine sehr europäische Stadt. Sie ist reich an Sehenswürdigkeiten und damit für Touristen sehr interessant: Es gibt viele kleine Gassen mit alten Häusern, schöne Kirchen mit großen Kuppeln, Klöster und Paläste, Denkmäler, Parks und Grünanlagen – so wie in London, Paris und Berlin. Polina Kalinina, Klasse 10 D, Wladimir, Russland S 42-43 Europa korr. 2 14.12.2000 15:31 Uhr Seite 43 Ohne Worte … Tolles Essen! Ich liebe Italien! Eine Tulpe aus Amsterdam … Lächeln! Auch Meerjungfrauen müssen lächeln! Wie soll ich das verstehen? Klasse 4 A Erica, Eleonora, Giovanna, Daniela, Serena, ITCS Oscar Romero, Turin, Italien TIPP 1/2001 43 S 44 Mach mit korr. 2 14.12.2000 15:35 Uhr Seite 44 MACH MIT! Fleischlose Rezepte Weltweit haben ganze Schulklassen Rezepte für vegetarische Gerichte aufgeschrieben und an die Redaktion geschickt, nachdem das Thema in JUMA/TIP 1/2000 erschienen war. Hier stehen 3 davon. Sie kommen von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 2.G des ITT „A. Gritti“ in Mestre, Italien, und der Klasse 3. A, B des Gymnasiums Ostrov, Tschechien. Gefüllte Tomaten Kartoffelpuffer mit Käse Curry-Gemüse Zutaten für 4 Personen: Zutaten für 4 Personen: Zutaten für 4 Personen: 8 große Tomaten 300 g Reis Salz und Pfeffer Erbsen 1 Paprikaschote 1/2 Zwiebel Sojakäse Olivenöl Petersilie 300 g Kartoffeln 50 g Hartkäse 40 g Gries 1 Ei Paniermehl Öl 600 g Tomaten 2 Auberginen 3 Zucchini 3 Zwiebeln 4 Karotten 2 Selleriestangen 80 g Mais Curry, Olivenöl 1 Knoblauchzehe 3 Blätter Basilikum 12 schwarze Oliven Salz, Pfeffer Zubereitungszeit: ungefähr 90 Minuten 1. Den Reis im Salzwasser 10 Minuten garen 2. Die Erbsen mit Zwiebeln und Petersilie in Olivenöl braten 3. Die Tomaten waschen und halbieren 4. Die Tomaten aushöhlen 5. Den Reis mit Olivenöl beträufeln 6. Den Sojakäse, die halbe Zwiebel und die Paprikaschote in kleine Stücke hacken … 7. … und mit dem Tomatenfleisch, mit dem Reis und mit den Erbsen vermischen 8. Die Tomatenhälften damit füllen 9. Olivenöl darüber träufeln und mit Pfeffer und Salz würzen 10. Die gefüllten Tomaten kalt servieren 44 TIPP 1/2001 Geschälte, gekochte, kalte Kartoffeln fein reiben, in einer Schüssel mit geriebenem Hartkäse vermischen, ein Ei hinzugeben, mit Gries andicken, salzen. Aus dem Teig kleine Puffer rollen, mit Paniermehl panieren und von beiden Seiten in Fett braten. Mit Gemüse und/oder einer Soße servieren. Kostprobe in Tschechien Zubereitungszeit: ca. 100 Minuten Das Gemüse waschen und trocknen. Auberginen und Zucchini schneiden. Die Zwiebeln schälen und wie die Sellerie und die Karotten klein hacken; mit 4 Löffeln Olivenöl und der zerstückelten Knoblauchzehe anbraten. Nach ca. 10 Minuten die Auberginen und Zucchini hinzufügen. Tomaten kochen, enthäuten, zerschneiden und ebenfalls beifügen. Mit 2 Löffeln Curry, Basilikum, Salz und Pfeffer würzen. Kochen, dann den Mais und die Oliven hinzufügen. Nach 10 Minuten vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen, ggf. mit Reis servieren. Abkürzungen: g = Gramm ca. = circa ggf. = gegebenenfalls S 45 Vorschau korr. 2 14.12.2000 15:37 Uhr Seite 45 VORSCHAU Einige Themen in Heft 2/2001 Grafik: TU Darmstadt Das Vergangene sichtbar machen – gegen das Vergessen. Darum ging es einer Gruppe Architekturstudenten, die zerstörte deutsche Synagogen virtuell rekonstruierte. Foto: Martin Egbert Zeige mir deine Schlüssel und ich sage dir, wer du bist ... Man erfährt eine ganze Menge über einen Menschen, wenn man sich dessen Schlüsselbund anguckt. Foto: Hacky Hagemeyer Foto: Dieter Klein Der Griff zu Lippenstift und Rouge ist für manche Mädchen ein Muss. Andere wiederum benutzen überhaupt keinen oder nur sehr wenig Lippenstift. JUMA hat Mädchen nach ihren Schminkgewohnheiten gefragt. Nirgendwo in Deutschland leben mehr japanische Familien als in Düsseldorf. Die Kinder erleben zwei völlig unterschiedliche Kulturkreise. Wie gehen sie damit um? Wir haben nachgefragt. TIPP 1/2001 45 S 46-47 Leserbriefe korr. 2 14.12.2000 15:41 Uhr Seite 46 LESERBRIEFE An die Redaktion JUMA Frankfurter Straße 40 D-51065 Köln E-Mail:[email protected] Aktuelles und brisantes Thema Es ist sehr zu begrüßen, dass JUMA das Thema „Drogen“ in Heft 3/2000 wieder aufnimmt. Es hat nämlich an Aktualität und Brisanz nichts eingebüßt: Obwohl viele Institutionen die Jugendlichen mit Informations- und Aufklärungsmaterial überschütten, hat sich ihr Verhalten in Bezug auf Drogen kaum geändert. Auch „starke, selbstsichere“ Kinder, die in „harmonischen Familien aufwachsen“ sind nicht vor den Gefahren der Sucht gefeit. Jugendliche sind einfach neugierig und haben den Wunsch etwas zu tun, was gegen jegliche Regeln verstößt und ihnen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit in der Gruppe verschafft. Da müssen wir ansetzen und den Jugendlichen mit aller Anstrengung, Überzeugungskraft und Fantasie helfen, mit der Wirklichkeit klarzukommen und einen Platz im Leben zu finden. Warum nicht mit „Ente, Fisch und Spiegeleiern“?! Martina Khamphasith, Vientiane, Laos Klasse Brieffreundschaft Die JUMA-Rubrik „Brieffreundschaften“ sorgt nicht nur dafür, dass Klassen in Kontakt treten. Nein, sie bringt auch Lehrer zusammen! Da ich schon seit ein paar Jahren Italienisch lerne, hätte ich sehr gerne einen Italiener bzw. eine Italienerin als Brieffreund(in) gehabt. Ich habe einfach mal im JUMA nachgeschaut, habe mir eine Schule aus Italien ausgesucht und habe mich an das Lehrerkollegium mit der Bitte um Vermittlung gewandt. Nach kurzer Zeit hat sich der Deutschlehrer gemeldet, dessen Klasse im JUMA war … Trees Vanacker-Timperman, Heule, Belgien CARTOON © Dirk Vercampt, Belgien Einfache Sprache 46 TIPP 1/2001 Uns überzeugt nicht nur die Themenauswahl in JUMA und TIPP, sondern auch die Sprache: Sie ist einfach, aber keinesfalls primitiv. Sprachanfänger werden durch die Verständlichkeit der Texte zum Lernen motiviert; Fortgeschrittene brauchen meist kein Wörterbuch. Dadurch wird die Arbeit schneller und effektiver. Eliska Pilatova, Dana Dvorakova,Tschechien Brieffreundschaften Kamerun Angehende Deutschlehrerin, 25, sucht zum Erfahrungsaustausch Briefpartner und –partnerinnen vor allem aus Schweden, Zimbabwe, Südafrika und Namibia. Josiane Merline Beutchom Ecole Normale Supérieure de Yaounde BP 47 Yaounde Griechenland Deutschlehrer, 28, sucht weltweit Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen. Besondere Interessen: Deutsch als Fremdsprache, Musik, Reisen, Kino, Sport. Dieter Finkenberg P.O. Box 41818 12135 AnthupolisAthen Großes Vergnügen Unsere Lehrbücher sind nicht sehr interessant und wenig informativ. JUMA lesen meine Schülerinnen und Schüler dagegen mit großem Vergnügen; sie informieren sich gern darin über das Leben Gleichaltriger in atu er Deutschland. TIPP ermöglicht mir zudem, die Artikel spielerisch und kommunikativ im Unterricht zu bearbeiten, zum Beispiel das Thema „Abhängen“ in Heft 2/2000. Seite 47 r 14.12.2000 15:41 Uhr Lit S 46-47 Leserbriefe korr. 2 Marina Charitonowa, Murom, Russland Ordnung nach Themen Wir bearbeiten viele JUMA-Themen wie in TIPP vorgeschlagen. Sie erweitern und vertiefen die Deutschkenntnisse unserer Schüler. Ältere Artikel schneiden wir übrigens aus, ordnen sie thematisch und lassen die Schüler passende Überschriften suchen. N. Baranowa, O. Wolkowa, S. Gusewa, Wladimir, Russland Gelungene Deutschstunden Bücherkauf im Internet: www.amazon.de www.buecher.de Drang nach Freiheit Ofczarek’s Mick JUMA-Seiten 23–26 TIPP-Seiten 22–26 Bernhard Ofczarek Mick Dürr + Kessler Verlag Haidplatz 2 D-93047 Regensburg www.wolfverlag.de Moment mal! Jahrhundertwörter an der Wand JUMA-Seite 7 TIPP-Seite 27 Wir haben die Unterrichtsvorschläge zu den Themen „Klassik, Comics und Computer“, „Ein Dorf voller Bücher“ und „Wer war Goethe?“ ausprobiert (siehe JUMA/TIPP 4/99). Diese Deutschstunden haben mir und den Schülern gleichermaßen gut gefallen! Dudenredaktion (Hg.) Duden – Die deutsche Rechtschreibung Dudenverlag Dudenstraße 6 D-68167 Mannheim www.duden.de Valentina Filatowa, Tomsk, Russland Einige auf Deutsch lieferbare Titel: Wer ist der „Goethe deines Landes“? JUMA-Seite 43 Hans Christian Andersen Märchen Dressler-Verlag Poppenbütteler Chaussee 53 22397 Hamburg Das hässliche Entlein Nord-Süd-Verlag Poppenbütteler Chaussee 53 22397 Hamburg Des Kaisers neue Kleider Verlag Sauerländer Postfach 630247 60352 Frankfurt/Main www.sauerlaender.ch Adam Mickiewicz Dichtung und Prosa Suhrkamp Verlag Lindenstr. 29-35 60325 Frankfurt www.suhrkamp.de Dante Alighieri Dantes Göttliche Komödie 6 Bände Deutscher Taschenbuch Verlag Friedrichstraße 1a 80801 München www.dtv.de Mihai Eminescu Der Abendstern Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung Beuthener Str. 17 55131 Mainz www.dvb-mainz.de Online gibt’s mehr TIPP-Seiten 36–37 Ralf Wimmers Lehrer-Kursbuch Internet Cornelsen Verlag Mecklenburgische Straße 53 D-14197 Berlin www.cornelsen.de Andreas Klaner Lernen online – Weiterbildung im Internet Langenscheidt Verlag Postfch 401120 D-80807 München www.langenscheidt.de Lernen und lehren mit Internet Verlag Sauerländer Postfach 570 CH-5001 Aarau www.lernwelten.ch Keine Gefahr – Poesie JUMA-Seite 48 Literaturhaus (Hg.) Poesie in die Stadt DuMont Buchverlag Postfach 101045 D-50450 Köln www.dumontverlag.de Die Buchpreise unterscheiden sich von Land zu Land. Informationen darüber, Bezugsquellen sowie weitere Angebote gibt es über die jeweilige Verlagsadresse. TIPP 1/2001 47 S 48 rücks. z. Bel. 14.12.2000 15:44 Uhr Seite 48 Viktor Murzin, 50, Deutschlehrer in Gurzuf, Ukraine Paola Bonelli, 38, Deutschlehrerin in Mantova, Italien Dönüs Karabagli, 44, Deutschlehrerin in Ankara, Türkei Eman Ali Khalaf, 30, Deutschlehrerin in Kairo, Ägypten Luisa Fernandes Lohse, 40, Deutschlehrerin in Arruda dos Vinhos, Portugal Nicole Muller, 50, Deutschlehrerin in Ballainvilliers, Frankreich Virginia Powell, 51, Deutschlehrerin in Holden/Massachusetts, USA Alexandra StamatopoulouBonnic, 36, Deutschlehrerin in Sliema, Malta Zeichnungen: Cosima Schlinkheider Keiki Aso, 30, Deutschlehrerin in Ibaraki, Japan … berichten in diesem Heft über ihre Erfahrungen mit Deutschen in Deutschland