Der Rheinisch-Bergische Kreis als Projektregion, Darstellung des
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Der Rheinisch-Bergische Kreis als Projektregion, Darstellung des
Der Rheinisch-Bergische Kreis als Projektregion, Darstellung des Bedingungsfeldes, Erwartungen an die Begleitforschung, RBK Herr Schulte Zu Beginn möchte ich einen Spruch zitieren, der bei vielen Veränderungen passt: "Wenn es besser werden soll, muss es anders werden. Wenn es anders wird, weiß man nicht, ob es besser wird." Die Frage, die wir uns stellen müssen, lautet daher: "Was können wir daran tun, dass es besser wird?" 1. Einleitung Als Leiter eines Jugend- und Sozialamtes erlebe ich immer wieder zwei unterschiedliche Grundmuster der Organisationsstruktur sozialer Leistungen: Z.B.: - die Jugendhilfe mit der dezentralen umfassenden Verantwortlichkeit auf der Ebene von Gemeinden ab 25.000 Einwohnern oder das Herunterzoonen der stationären Hilfe zur Pflege für Menschen über 65 Jahre. - die Eingliederungshilfe mit der Hochzoonung von Teilen des Leistungsspektrums auf den Überörtlichen Träger der Sozialhilfe. Dies sind sehr gegensätzliche Entwicklungen, deren Effekte zu vergleichen, sicherlich sehr interessant ist. Methodische Handlungsbausteine wie die Steuerung der Hilfen durch eine multidisziplinäre Hilfeplanung unter Einbezug der Betroffenen, sind in der Jugendhilfe und in Teilbereichen der Eingliederungshilfe in den letzten Jahren "gewachsen". Jetzt sollen sie in der stationären Eingliederungshilfe und im Betreuten Wohnen für Menschen mit Behinderungen flächendeckend, man könnte schon sagen im top-down-Verfahren, eingeführt werden. Ich kann mir aber vorstellen, dass es hier noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Ich erhoffe mir gerade durch die Tatsche, dass der Rheinisch-Bergische Kreis Vertiefungsregion der wissenschaftlichen Begleitforschung ist, Anregungen geben und erhalten zu können. Dies erscheint mir um so bedeutsamer, als mit der Bewertung der Effekte der Hochzoonung des BeWo auch die Frage nach der zukünftigen Organisationsform der Eingliederungshilfe insgesamt verknüpft ist. Bevor ich im Folgenden zu dem Bedingungsfeld und den Erwartungen komme, möchte ich noch auf den Begriff des "Paradigmenwechsels" eingehen. Bei der Vorbereitung dieses Vortrags konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass für den Rheinisch-Bergischen Kreis und die hier von Freien Trägern, Selbsthilfegruppen und kommunalen Trägern geschaffenen Bedingungen und Strukturen, die ich im Folgenden noch skizzieren werde, sicherlich Optimierungsbedarf besteht. Der Begriff des "Paradigmenwechsels" ist aber sicherlich zu weitgehend. 2. Bedingungsfeldanalyse: 2.1 Historischer Abriss Bei einem Rückblick auf die Entwicklung der Hilfen für Menschen mit Behinderungen im Rheinisch-Bergischen Kreis muss man a) die Entwicklung für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungsformen deutlich unterscheiden und kann man b) eine ähnliche Entwicklung wie auch wo anders in der Republik feststellen, allerdings mit einem gewichtigen Unterschied: Wir hatten nicht die Aufgabe, die Strukturen einer Großklinik oder von Großeinrichtungen zu überwinden, sondern konnten an deren Überwindung z.B. LKH-Langenfeld partizipieren. 2.2 Menschen mit geistigen Behinderungen Am ehesten hat sich wohl die Fürsorge für Menschen mit geistigen Behinderungen nach der unsäglichen Zeit der Vernichtung von "unwertem Leben" wieder konsolidiert: 1958 wurde der erste Lebenshilfe e.V. in Marburg gegründet. Es folgte eine bundesweite Entwicklung mit dem Ziel der Integration von Menschen mit geistigen und mehrfach Behinderungen durch den Aufbau von Tagesstätten, aus denen Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre die Sonderschulen und die Werkstätten für Behinderte hervor gingen. So geschehen auch im Rheinisch-Bergischen Kreis. Ihnen folgten - auch im Rheinisch Bergischen Kreis - die Wohnheime oder später Wohnstätten genannt - ich spreche im folgenden lieber von Wohnhäusern - die seither einen kontinuierlichen Ausbau erfahren. Wir haben derzeit 11 Wohnhäuser mit 286 teilstationäre Plätzen und ein Haus mit 37 vollstationären Plätzen bei 5 Trägern, sowie 177 Außenwohngruppenplätze und 45 BEWO-Plätze. Macht 545 begleitete Wohnmöglichkeiten für Menschen mit primären geistigen oder Mehrfach-Behinderungen. Dazu gibt es 3 Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, wobei die GWK als "Kölner" Werkstatt gelten, d.h. vorrangig Bewohner aus Köln aufnehmen. Aber eben nicht nur, insofern sind sie als "Versorgungsfaktor" für den RBK auch relevant. Gesamtplatzzahl: 746! Man erkennt an den Zahlen aber unschwer, dass in der Vergangenheit das Augenmerk für diesen Personenkreis zunächst einmal auf eine Art "Vollversorgung" gelegt wurde. Es gab - sieht man von den übergreifenden Angeboten des FUD Familienunterstützenden Dienstes - ab, außer den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, kein strukturiertes Angebot, das als teilstationäres oder ambulantes Angebot geeignet wäre, die Lebenssituation des Einzelnen in seinen angestammten Bezügen zu stabilisieren. Keine Regel ohne Ausnahme: Das Betreute Wohnen des Progymnasium Bensberg e.V. für Menschen mit primären körperlichen Behinderungen mit 30 Plätzen hat mit der Trainingswohnung im Progymnasium in der Schlossstraße und dem Begegnungszentrum dort dann schon wieder einen anderen Charakter. 2.3 Menschen mit psychischen und Suchterkrankungen Strukturierte und professionalisierte Hilfen für Menschen mit psychischen und Suchterkrankungen/-behinderungen haben erst später, Anfang der 80iger Jahre eingesetzt. Der Impuls dazu kam a) aus einer veränderten Sichtweise auf die Sucht und ihre Folgen und b) durch die Psychiatrieenqueté von 1975 mit den ihr folgenden Erfahrungen aus den Modellversuchen. 1980 trafen sich Menschen, die im Kreis aus unterschiedlichen Motiven heraus und in unterschiedlichen Bezügen stehend, einen Blick auf die Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen hatten. Sie nahmen die Idee von den Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften auf und etablierten eine solche auch in unserem Kreis mit den "klassischen" Untergruppen: allgemeine Psychiatrie - die zuerst Arbeitskreis zur seelischen Gesundheit hieß - Gerontopsychiatrie, Sucht und Kinder- und Jugendlichen Psychiatrie und Prävention. Von hieraus nahm eine Entwicklung ihren Lauf, die der Entwicklung der Versorgung der erstgenannten Personengruppe ähnlich ist, die aber viel schneller und komprimierter vonstatten ging. Dabei mag die Tatsache, dass der Kreis "ein weißer Fleck" war begünstigend eine Rolle gespielt haben - wie bereits gesagt, es gab z.B. keine Notwendigkeit die Strukturen eine Großklinik zu verändern. Es spielt aber sicherlich auch einer Rolle, dass mit den Empfehlungen der Expertenkommission zur Reform der Versorgung im psychiatrischen und psychotherapeutisch / psychosomatischen Bereich vom 11.11.1988 ein Leitfaden für die Entwicklungsarbeit vorgegeben worden war, den es "nur noch" abzuarbeiten galt. Und es ging alles relativ schnell. Die wesentliche Aufbauarbeit war 1995 geschafft. Danach ging es um Erhalt und Konsolidierung. Heute geht vielleicht bereits wieder um Umbau, aber das wird der Diskurs im Rahmen des Modellprojektes zeigen. In der sozialpsychiatrischen Versorgung sind ambulante und niedrigschwellige Angebote Ausgangspunkt und Drehscheibe: Zwei SPZ´s stehen zur Verfügung, jeweils zentral gelegen im Nordund im Südkreis mit jährlich rund 700 Besuchern und der SpD am Gesundheitsamt, der in seinem sozialarbeiterischen Schwerpunkt an den SPZ´s angebunden ist, mit der Möglichkeit der niederschwelligen und stundenweisen Nutzung sowie einem hohen kommunikativen Vernetzungsgrad untereinander. Ähnlich sieht es bei der Beratung von Abhängigkeitskranken aus. Es gibt zwei Beratungszentren bei zwei Trägern, ebenfalls im Nord- und im Südkreis. Im Südkreis hat die Caritas Rheinberg zusätzlich eine räumliche Trennung der Beratung von Alkohol- und Medikamentenabhängigen einerseits und der Drogenabhängigen andererseits realisiert, sie hat auch eine räumliche Dezentralisation mit einer Außenstelle in Rösrath geschaffen. Für wohnungslose Menschen, unter anderem aus diesen beiden eben genannten Gruppen, gibt es mit dem Netzwerk Wohnungsnot einen Krisendienst auch im entlegensten Winkel. Natürlich spielt in diesem Versorgungssegment auch das Verhandensein von Suchtkliniken, der Psychosomatischen Klinik und der Schlossparkklinik, eine entscheidende Rolle, weil sich um diese Kompetenzzentren herum auch Menschen ansiedeln, die nicht in ihre Ursprungsregionen zurück wollen. Folglich entstehen Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten wie das BEWO an der Psychosomatischen Klinik und die Wohnplätze in der Vorburg der Schlossparkklinik. Darüber hinaus besteht die Selbsthilfe Wohn- und Arbeitsgemeinschaft von Skarabäus. 35 Beschäftigungsplätze ist schon eine beachtenswerte Größe. Im strukturierten Versorgungssystem gibt es: 17 Wohnheimplätze für Menschen mit Suchtbehinderungen sowie 30 BeWo-Plätze. Für Menschen mit Psychischen Behinderungen haben wir 86 BEWOund 65 Wohnheim- Plätze sowie 15 Außenwohngruppenplätzen. Nicht zuletzt gibt es 6 Plätze BeWo für die Personengruppen nach § 72 BSHG/Wohnungslose. Die Angebote mit Tagesstruktur bestehen aus 2 Tagesstätten mit je 15 Plätzen, sowie 1 Werkstatt für Psychisch Behinderte die gerade ihre 60 Plätze auf 100 erweitert. 2.4 Menschen, die eine Behinderung z.B. auf Grund von chronischer Erkrankung oder nach einem Unfall haben Der Vollständigkeit halber muss ich noch erwähnen, dass es natürlich auch den großen Bereich derjenigen Menschen gibt, die eine Behinderung z.B. auf Grund von chronischer Erkrankung oder nach einem Unfall haben. Diese sind jedoch vielfach nicht auf eine institutionalisierte Hilfe angewiesen. Sie organisieren sich in Selbsthilfegruppen und anderen Vereinen. Es gibt auch eine Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe und die KISS (Koordinations- und Informations-Stelle-Selbsthilfe). Die Personengruppe ist daher hier nicht Gegenstand der Betrachtung. 2.5 Die Rolle des Kreises und der Kommunen Der Kreis selber leistet seinen Beitrag in den Systemen nicht nur durch die Übernahme von Finanzierungsleistungen sondern auch durch die Bereithaltung eines Sozialpsychiatrischen Dienstes und eines Behindertenbeauftragen sowie eines Koordinators für Behindertenangelegenheiten und Psychiatrie. Er stellt vielfältige ambulante Hilfen von der - Frühförderung bis zum - Fahrdienst, von der - Unterstützung beim Schulbesuch bis zur - Wohnungsanpassung, von der - Fürsorgestelle bis zum - medizinischen Dienst des Gesundheitsamtes und - die oben bereits erwähnten Angebote für Menschen mit psychischen oder Suchtbehinderungen und vieles andere zur Verfügung. Wichtig ist auch auf die Städte und Gemeinden im Kreis hinzuweisen. Aktive Integration, Annahme der Menschen mit Behinderung und Unterstützung der Betroffenen, der Träger und ihrer Mitarbeiter sind selbstverständlich. 2.6 Vernetzung Zu einer Bedingungsfeldanalyse gehört auch die Betrachtung der Art und der Qualität von Vernetzung. Diese macht sich im Wesentlichen fest an den Kommunikationsstrukturen und der Kommunikationskultur. Ich glaube, die Kommunikationskultur können wir in allen Versorgungsbereichen mindestens als angemessen und zielführend betrachten. Die handelnden Personen kennen sich untereinander, sie haben die Entwicklung miteinander erlebt und betrieben. Die Kommunikationsstrukturen auf der Handlungsebenen laufen auf drei Ebenen: a) Fallorientierte mehr oder weniger stark strukturierte "permanente Runde-Tische", d.h. die vernetzte Kommunikation der, die Hilfeplanung steuernden Bezugsperson mit anderen therapeutisch Tätigen oder hilfegewährenden Personen Das ist schon eine Ausformung der Hilfeplankonferenzen, die allerdings so bislang nicht genannt wurde - aber im Prinzip den gleichen Zweck hatte o Hier müssen wir vielleicht strukturell noch nachbessern, o und es gibt dabei sicherlich auch graduelle Unterschiede in Qualität und Quantität bezogen auf die Zielgruppen. b) Der Austausch der handelnden Personen in den Arbeitsgruppen der Psychosozialenarbeitsgemeinschaft c) Der Austausch der Trägervertreter in den Koordinationskreisen, mit der Konstituierung des Arbeitskreises "Erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung" in der vergangenen Woche wurde hier noch eine Lücke geschlossen. Soviel zu der Bedingungsfeldanalyse. 3. Erwartungen des Rheinisch-Bergischen Kreises als Projektregion an die Teilnahme an dem Projekt Hochzoonung und an dessen wissenschaftlicher Begleitung Ich komme jetzt zu den Erwartungen, die der Rheinisch-Bergische Kreis als Projektregion an die Teilnahme an dem Projekt Hochzoonung und an dessen wissenschaftliche Begleitung stellt. Es gibt drei Erwartungsebene: a) die Erwartung an die individuelle Hilfegewährung und b) die Erwartung an die strukturellen Rahmenbedingungen. c) die Erwartungen an die finanziellen Effekte 3.1 Zur Erwartung an die individuelle Hilfegewährung: Zunächst einmal habe ich nicht die Erwartung, dass konstatiert wird, alles was bislang gemacht wurde sei mit dem sogenannten Paradigmenwechsel auch als "schlecht" zu bezeichnen und jetzt würde alles anders und damit auch "besser". Insbesondere bei der Gewährung von Eingliederungsleistungen zum Wohnen für Menschen mit geistigen Behinderungen - um die es bei dem Projekt ja im Wesentlichen geht müssen wir - bei allen Wünschen an Veränderungen im Hinblick auf eine gezieltere Hilfegewährung durch individuellere Hilfeplanung feststellen, dass es bestimmte Kommunikationswege und -formen gibt, die sich nicht wegschieben lassen und die wir auch künftig vorfinden werden bzw. auch brauchen, und vor allen Dingen statt etwas Neues zu erfinden, nutzen sollten. (Never change a winning Team!) Es wird nach wie vor so sein, dass Menschen mit primären geistigen Behinderungen in der Obhut ihrer Eltern und in der Begleitung der Lehrkräfte in den Sonderschulen sowie der Vereine wie z.B. der Lebenshilfe - in denen die Eltern Rat und Orientierung finden auf ein Leben als erwachsene Menschen vorbereitet werden. Ob nun in einem Wohnhaus oder im selbständigen betreuten Wohnen. Und diese Vorbereitung steht immer auch unter dem Vorzeichen, dass ein Stück Versorgung und Geborgenheit geboten werden wird! Und es wird auch sicherlich künftig so sein, dass sich alle redlich bemühen, alle, aber auch alle Selbsthilfe- und Selbständigkeitspotentiale aus jedem Einzelnen herauszukitzeln. Und dennoch wird ihnen dieses nicht immer in gleichem Maße gelingen. Bei allem Wunsch das Empowerment bei jedem Einzelnen voranzubringen. Es darf nicht zum Empowermentzwang werden. Und es gilt nicht das Motto: "Wir wissen was für Dich gut ist" oder "Du musst doch wissen was für Dich gut ist und nur das machen wir dann" Manche Menschen werden auch künftig auf so etwas wie "Fürsorge" im positiven Sinn angewiesen sein. Viele werden auch künftig plötzlich und unerwartet noch zu Entwicklungssprüngen fähig sein, die man vorher nicht erreichen konnte. Da muss Hilfeplanung zeitnah sein und zu flexiblem Handeln führen, unabhängig von der Interessenslage der Kostenträger und der Maßnahmeträger. 3.2 Zur Erwartung an die strukturellen Rahmenbedingungen: Ich verspreche mir von der Teilnahme als Projektregion eben nicht die Revolutionierung des Bestehenden: Alle Wohnheimplätze abbauen und alle Bewohner ins Selbständige Wohnen überführen, das wird nicht gehen. Ich erwarte eine ausgewogene Weiterentwicklung. Auch die Belange derjenigen Menschen müssen ins Blickfeld genommen werden, die derzeit - als erwachsene Menschen mit Behinderungen im mittleren und hohen Alter - noch bei ihren Eltern leben - mit aller Freude und aller Mühsal für beide Seiten und auch diejenigen, die noch oder noch nicht im Schulalter sind. Denn es gilt sich nicht erst dann um diese Menschen zu kümmern, wenn sie betreutes Wohnen benötigen, sondern ihnen auf ihrem gesamten Lebensweg soviel Selbständigkeit wie möglich zu ermöglichen. Da kommen auch Behinderungsformen auf uns zu, die noch ganz andere Anforderungen als selbständiges Wohnen an uns stellen. Ich hoffe aber auch, dass mit dem Projekt und seiner Begleitung die Möglichkeit ergriffen wird, den ständigen - und so leicht erschallenden Ruf nach zentral einwirkender, vom eigenen Handeln oder gar der Verantwortung dafür entbindender Systeme zu relativieren. Noch mehr an Bürgernähe und bürgerschaftliches Miteinander und Engagement verbunden mit der weiteren Förderung von Selbsthilfepotentialen und auch die Unterstützung der Eltern sollten Ziele des Prozesses sein. 3.3 Finanzielle Erwartungen an die Effekte An dieser Stelle ist aber auch wichtig auf die finanziellen Aspekte, die die Hochzoonung mit ausgelöst haben, einzugehen. Ich brauche hier sicherlich auf die Finanzmisere der Kommunen nicht einzugehen, sondern kann voraussetzen, dass Ihnen diese bekannt ist. Die Hochzoonung des betreuten Wohnens soll den Kostenanstieg bremsen, damit die Landschaftsverbandsumlage, die wir als Kreis zu zahlen haben, in erträglichem Rahmen bleibt oder besser noch sinkt. Dies ist dringend erforderlich, damit wir unsere Aufgaben auch im Bereich der Hilfen für Menschen mit Behinderung weiter in der Qualität und dem Umfang wie bisher wahrnehmen können. Im SGB IX und im SGB XII hat der Gesetzgeber hier den Vorrang von Prävention und Rehabilitation gefordert, aber selbstverständlich gehört hierzu auch die Finanzierbarkeit des Spektrums der ambulanten Hilfen, die ich vorhin skizziert habe. 4. Fazit Gleich wo nach Ablauf der Evaluationszeit der Träger der Leistungen sitzt, so erwarte ich, dass die Leistungen unter Nutzung, Einbeziehung und Berücksichtung der Strukturen und der Leistungen der örtlichen Schulen, der örtlichen Gesundheitshilfe, der örtlichen Jugendhilfe und der örtlichen Sozialhilfe erbracht werden, nach dem Motto: soviel Normalität wie möglich so viel - "Sonder...." wie nötig . Meine Erwartungen an das Projekt sind zusammen gefasst: Hilfestellungen die dem betroffenen Menschen entspricht Verstärkung der lebensraumbezogenen Orientierung regionale Orientierung und Einbindung seitens des LVR Einzelfallbezogenes Clearing Herstellung einer HP-Kontinuität fachlich angemessene und wirtschaftliche Leistungserbringung Von der wissenschaftlichen Begleitforschung wünsche ich mir: Hilfestellung bei der Suche nach den besten Wegen Vermittlung und Unterstützung bei Interessendifferenzen zwischen den betroffenen Menschen, den Trägern der Leistungen, dem Überörtlichen Träger und uns als örtlichem Träger. Anregungen für die Gestaltung unserer Strukturen vor Ort Transparenz bezüglich der fachlichen und der finanziellen Entwicklungen und uns allen vor allem eine gute, zielgerichtete Kommunikation aller Beteiligten untereinander. "Es ist unsere Verantwortung, dass es besser wird."