schule als lebensort - Caritasverband Frankfurt eV

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schule als lebensort - Caritasverband Frankfurt eV
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SCHULE ALS LEBENSORT
Ansatzpunkte für die Kooperation
von Schule und Jugendhilfe
Ein Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft Caritative Vereine Frankfurt
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Impressum:
Arbeitsgemeinschaft Caritative Vereine Frankfurt
Caritasverband Frankfurt e. V.
Haus der Volksarbeit e. V.
Internationales Familienzentrum e. V.
Jugendberatung und Jugendhilfe e. V.
Sozialdienst katholischer Frauen e. V.
c/o Caritasverband Frankfurt e. V.
Alte Mainzer Gasse 10
60311 Frankfurt am Main
Telefon 069 2982-0
www.caritas-frankfurt.de
Redaktion:
Jutta Eisert, Caritasverband Frankfurt e. V.
Thomas Erbach, Haus der Volksarbeit e. V.
Juli 2007
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SCHULE ALS LEBENSORT
Ansatzpunkte für die Kooperation
von Schule und Jugendhilfe
Ein Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft Caritative Vereine Frankfurt
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Inhalt
1. Kooperation von Jugendhilfe und Schule:
Bildung, Förderung und Anregung – in und mit der Schule
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2. Voraussetzungen für erfolgreiches individuelles, soziales
und fachliches Lernen in der Schule
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3. Zugang zu Familien schaffen und sie einbeziehen
8
4. Interkulturell Lernen mit deutschen und nichtdeutschen Schülern
9
5. Geschlechtergerechtigkeit fördern
10
6. Evaluation und Weiterentwicklung
11
Konzepte für die Kooperation von Jugendhilfe und Schule – 3 Beispiele
Caritasverband Frankfurt e. V. – Hostatoschule, Höchst
Schulsozialarbeit in der Hostatoschule
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Internationales Familienzentrum e. V. – Sophienschule, Bockenheim
Wöchentlicher Praktikumstag für SchülerInnen einer 10. Hauptschulklasse
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Caritasverband Frankfurt e. V. – Käthe-Kollwitz-Schule, Zeilsheim
Schülerklub Käthe-Kollwitz-Schule
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Quellen
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1. Kooperation von Jugendhilfe und Schule:
Bildung, Förderung und Anregung – in und mit der Schule
Die Kooperation von Jugendhilfe und Schule ist in aller Munde. Die Hintergründe sind bekannt:
• Gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen verschlechtern sich für immer
mehr Kinder und Familien. Sie führen zunehmend zu Armut und Ausgrenzung.
• Es kann nicht den Familien überlassen bleiben, im bisherigen Maß Sozialisations-, Bildungsund Versorgungsleistungen für die Kinder zu erbringen.
• Von Chancengleichheit im Bereich von Förderung und Bildung kann keine Rede sein.
Welche Perspektiven ein Kind hat, ist in hohem Maß davon abhängig, in welchem familiären
und sozialen Umfeld es aufwächst.
Studien weisen allenthalben darauf hin: Bislang werden Begabungsreserven verschenkt.
Derartige Formulierungen erwecken allerdings den Eindruck, dass vor allem gesellschaftliche
Bedarfe, nicht aber Kinderinteressen eine Rolle spielen. Aus christlicher Sicht geht es jedoch
nicht nur um „Begabungsreserven“, die bestmöglich zu nutzen sind. Dass, wer arm und
machtlos ist in Deutschland, nur eingeschränkt Zugang zu Bildung hat, ist ein Skandal, der an
die Frage der Menschenwürde und das christliche Menschenbild rührt.
Schule und Jugendhilfe sind gemeinsam gefordert, die Bildungs- und Entwicklungschancen
von jungen Menschen zu verbessern:
• Die Angebote müssen „am Kind orientiert sein“ – und dabei Kindern und Jugendlichen aus
allen Bevölkerungsgruppen gerecht werden.
• Schule und Jugendhilfe haben den Auftrag, zum Abbau von Benachteiligungen beizutragen
und positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien zu schaffen.
• Um Benachteiligungen abzubauen und Chancengleichheit zu fördern, ist eine flächendeckende Einführung der Ganztagsschule unter Einbeziehung der Angebote der Jugendhilfe
erforderlich.
Ziel des Positionspapiers
Beide Bereiche, Schule wie Jugendhilfe, müssen ihre Aufgaben vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Probleme bewältigen: Daher sind großes Engagement, kreative
Ideen, eine Vielfalt von Angeboten und neue Kooperationsformen aller beteiligten Institutionen
gefragt.
Die katholischen Träger von Jugendhilfe-Angeboten in Frankfurt formulieren mit diesem Papier
Ansatzpunkte, die aus ihrer Sicht besonders bedeutsam sind. Ziel des Papiers ist es, einen
konzeptionellen Rahmen zu entwickeln und Impulse zu geben für eine Weiterentwicklung der
Zusammenarbeit von Jugendhilfe-Trägern und Schulen. Die katholischen Träger wollen damit
nicht als „Mahner“ auftreten, sondern sich den Schulen anbieten als Partner auf Augenhöhe.
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2. Voraussetzungen für erfolgreiches individuelles,
soziales und fachliches Lernen in der Schule
Die öffentliche Kritik konzentriert sich seit geraumer Zeit auf das Schulsystem. Zusammengefasst: Es findet bei schwächeren Leistungen zu wenig Förderung statt und zu viel „Auslese“
durch Abschieben in andere Schulformen.
Eine Kritik am Schulsystem, an Methodik und Didaktik, greift jedoch zu kurz. Schule und Jugendhilfe müssen neue Formen der Zusammenarbeit entwickeln. Dabei würde ein Verständnis
von Schule als quasi vom Stadtteil-Geschehen unabhängige Institution den Anforderungen
nicht gerecht.
Schule und Jugendhilfe gemeinsam im Stadtteil:
Die belastende Situation der Familien nicht ignorieren,
sondern konsequent berücksichtigen
Angebote in und neben der Schule müssen berücksichtigen, dass die räumliche Segregation
auch in Frankfurt Quartiere entstehen lässt, die durch die schwierigen Lebenssituationen ihrer
Bewohner geprägt sind (Armut, psychische Problemlagen, Belastungen durch mehrfache
prekäre Beschäftigungen der Eltern, gesundheitliche Belastungen etc.). Diese belastenden
Situationen der Familien prägen in hohem Maß die individuellen Voraussetzungen der Kinder zu
lernen. Außerdem fällt es gerade in diesen Quartieren vielen Familien extrem schwer, mit den
typischen Anforderungen von Schule umzugehen. Jegliche Angebote zur Bildung, Förderung
und Anregung von Kindern müssen daher die belastenden Situationen der Familien konsequent
berücksichtigen.1
Mehr noch: Interdisziplinäre fachliche Kreativität ist gefordert, um auch für „nicht beschulbare“
Kinder und „Schulverweigerer“ Schule attraktiver zu machen. Und selbstverständlich sollte sein,
dass auch Flüchtlingskinder mit begrenzter Aufenthaltsdauer und Kinder ohne legalen Status
ein Recht auf Bildung und Erziehung haben.
Jugendhilfe ist hier gefordert, zusammen mit der Schule Zugänge und Kommunikationsangebote zu entwickeln, die über den Kontext von Leistung und Beurteilung hinausgehen. Sie muss
die gesamte Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen in den Blick nehmen.
Soziale Integration Benachteiligter als Aufgabe der Schule im Stadtteil
Schule ist ein zentraler Ort für die Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen unterschiedlichster
Sozialisation und Herkunft.
Integration als Aufgabe der Schule im Stadtteil bedeutet, Kinder aus belasteten Familien nicht
auszugrenzen. Schule kann zu den Problemen im Stadtteil beitragen, falls es ihr nicht gelingt,
Schülern zu Bildungserfolgen zu verhelfen. Umgekehrt kann Schule zur sozialen Integration
beitragen, wenn es gelingt, enge Kooperationen mit den Akteuren im Stadtteil aufzubauen,
gemeinsam Initiativen zu entwickeln und sich als „ein Knoten im Netzwerk des Quartiers“ zu
verstehen.2
1 Haller, Ingrid: Absehbare Entwicklungen von Jugendhilfe und Schule auf dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen. Anforderungen an Jugendhilfe und Schule; wünschenswerte/notwendige Kooperationsformen auf dem
Hintergrund von Bildung, Betreuung, Erziehung. In: Stadt Frankfurt am Main, Jugend- und Sozialamt, Sitzung des
Jugendhilfeausschusses am 29.6.2004, Dokumentation zum Top 4
2 Radtke, Frank-Olaf: Bildungsdefizite, Schulsegregation und das Integrationsinteresse der Kommunen. In: Bildung
im Stadtteil. Dokumentation der Fachtagung am 30.5.2005. Hrsg.: Deutsches Institut für Urbanistik
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Der Jugendhilfe kommt die Aufgabe zu, die Netzwerke zu unterstützen, eigene Angebote – z.B.
auch für Eltern – im Quartier zu entwickeln, Projekte anzubieten, die soziale Integration fördern,
und sich an schulischen Angeboten aktiv zu beteiligen.
Benachteiligte Quartiere brauchen die besten Schulen und verbindliche Kooperation zwischen
Jugendhilfe und Schulen.3
Ein umfassendes Verständnis von Lernen entwickeln –
nicht nur das „Aneignen von Wissen“ fördern
Ein neues Verständnis von Lernen muss Eingang in Schule und Jugendhilfe finden, das auch
den Nachmittag einbezieht und einen erweiterten Bildungsbegriff verfolgt. Von diesen neuen
Formen des Lernens profitieren alle Schüler – nicht nur die aus bildungsfernen Familien. Schule
und Jugendhilfe können gerade vor dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Kompetenzen
Projekte und Kooperationen entwickeln, die auf einem umfassenden Verständnis von Lernen
basieren. Zentral hierbei:
• Ein Verständnis von Lernen nicht nur im Sinne der Aneignung formalen Wissens, sondern
ganzheitlich, umfassend: mit allen Sinnen, mit allen kommunikativen und mit allen sozialen
Potentialen.
• Lernen darf nicht nur inhaltliche Themen verfolgen, sondern muss die individuelle
Lebenssituation und sozialen Erfahrungen einbeziehen.
• Lernprozesse sind soziale Prozesse; soziale Beziehungen, psychologische und gruppendynamische Faktoren sind Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen.
• Aktive Einbeziehung der Lernenden, Eröffnung neuer Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für die Schüler und Schülerinnen.
• Neue Lernformen brauchen auch neue Bildungsräume im konkreten Sinn: Angemessene
Räumlichkeiten müssen zur Verfügung stehen.
Potentiale von Familien mit Migrationshintergrund einbeziehen
Unter dem Stichwort „Migrantenkinder“ werden im öffentlichen Gespräch vor allem ihre mangelhaften Deutschkenntnisse zum Thema gemacht – weniger die Förderung ihrer Potentiale, wie
z. B. ihre Mehrsprachigkeit. Förderung von Chancengleichheit wird daher vielfach nur in der
Deutsch-Förderung vor der Einschulung gesehen. Viel versprechende Ansätze, die eine mehrsprachige Förderung und interkulturelles Lernen schon in der Grundschule in den normalen
Unterricht integrieren, statt mehrsprachige Kinder in gesonderten Förderangeboten auszugrenzen,
haben dagegen kaum eine Öffentlichkeit.4 Gerade sie müssen aber breit gefördert, evaluiert und
weiterentwickelt werden. Bei der Förderung von Mehrsprachigkeit und interkulturellem Lernen
müssen die unterschiedlichen Kompetenzen von Jugendhilfe und Schule sinnvoll zusammenfließen (methodische Vielfalt, Einbeziehung der Eltern in Unterrichtsgeschehen, Möglichkeit zu
mehr Projektarbeit über den Unterricht hinaus).
Radtke, Frank-Olaf: Lokales Bildungs- und Integrationsmanagement. Plädoyer für eine zielorientierte Schulentwicklungsplanung. In: Migrantenkinder sind ein Schatz, den es zu heben gilt. Dokumentation der Anhörung zu Schulkarrieren
von Migrantenkindern am 17.5.2003. Hrsg.: Stadt Frankfurt am Main, Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV)
3 Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Marieluise Beck (2005):
Integrationspolitik als Gesellschaftspolitik in der Einwanderungsgesellschaft. Memorandum.
4 Zur zweisprachigen Alphabetisierung vgl. z. B. das Koala-Projekt Nakipoglu-Schimang, Berrin: Lernen in herkunftsheterogenen Klassen. http://koala-projekt.de/html/koala.html
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3. Zugang zu Familien schaffen und sie einbeziehen
Um Schülerinnen und Schülern aus sog. bildungsfernen Familien bessere Chancen in der Schule
zu verschaffen, ist die Zusammenarbeit mit den Eltern erforderlich. Allzu oft erleben Eltern und
Kinder die bisherigen Kontakte nur als Anspruch, sich an die Schule – bzw. Institutionen im
Umfeld – anzupassen. Unser Ziel ist ein wertschätzender Dialog, der die Erfahrungen und
Lebenswelten der Familien ernst nimmt und sie als Beteiligte am Bildungsprozess ihrer Kinder
integriert.
Lehrerinnen und Lehrer benötigen Informationen über das soziale Umfeld des Kindes und
Interventionsstrategien für eine angemessene Förderung. Eltern, gerade solche mit eigenen
schlechten Schulerfahrungen, benötigen Informationen über das Schulsystem, Bildungswege
und Unterstützungsmöglichkeiten für ihre Kinder.
Eine gemeinsame Sprache finden
Ein Zugang zu sog. bildungsfernen Familien ist Lehrerinnen und Lehrern häufig erschwert
aufgrund:
• der schwierigen, oft von Misserfolgen gekennzeichneten schulischen Erfahrungen der Eltern;
• der scheinbaren Unvereinbarkeit der Einstellungen, die an die verschiedenen Rollen
(Lehrer/in – Mutter/Vater) geknüpft sind;
• der gegenseitig zugeschriebenen „Letztverantwortung“ für Ge- oder Misslingen der Bildungsbemühungen;
• der unterschiedlichen sozialen Herkunft und der unterschiedlichen Sprache (im umfassenden
Sinn).
Aufgabe von Schule und Jugendhilfe ist, eine Sprache zu entwickeln, die eine verständliche
Kommunikation aller Beteiligten und eine Neudefinition von geteilter Verantwortlichkeit für
Bildungsprozesse ermöglicht.5 Gelingende Kontakte zu den Familien sind ein Schlüssel für den
Schulerfolg der Kinder.
5 Haller, Ingrid: Über PISA hinaus - Probleme und Perspektiven. In: Migrantenkinder sind ein Schatz, den es zu heben
gilt. Dokumentation der Anhörung zu Schulkarrieren von Migrantenkindern am 17.5.2003. Hrsg.: Stadt Frankfurt am
Main, Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV)
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4. Interkulturell Lernen mit deutschen
und nichtdeutschen Schülern
Unzweifelhaft ist: Wenn Kinder selbst oder ihre Eltern aus einer kulturell anders geprägten
Gesellschaft kommen, die darüber hinaus von der Mehrheitsgesellschaft marginalisiert wird,
prägt das die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen.
Selbstwert und Verschiedenheit
Die Stärkung des Selbstwertgefühls ist ein entscheidender Faktor in Lernprozessen. Aufgabe
von Schule und Jugendhilfe ist, an den vorhandenen Stärken ansetzend Lern- und Entwicklungsprozesse zu gestalten. Der Alltag in der Schule sollte dabei Verschiedenheit als etwas
Normales und Wünschenswertes erfahrbar machen und durch entsprechende Umgangsformen
geprägt sein.
Was heißt „interkulturell pädagogisch arbeiten“
Die Kultur der Kinder und Jugendlichen ist nicht nur eine „mitgebrachte“ aus einem bestimmten
Herkunftsland. Gerade in der Lebenswelt von Eingewanderten bilden sich neue Kulturformen
heraus.
Interkulturell arbeiten bedeutet, das „einteilende, das vereindeutigende, das klassifizierende
und das fixierende Denken und Handeln“ (Paul Mecheril) zu überwinden. Die Herausforderung
ist, stattdessen die zahlreichen Phänomene der selbstverständlichen Mehrfachzugehörigkeit,
des Grenzgängertums und der neuen, eigenen Kulturformen wahrzunehmen.
In einer migrationspädagogischen Orientierung geht es um die kritische Reflexion von Denkmustern, die nach „Eindeutigkeiten“ suchen, die auf einem vereinfachenden kulturellen Schema
basieren und die zwischen „Wir“ und „Nicht-Wir“ unterscheiden.6
Das verständigungsorientierte Thematisieren der verschiedenen Lebensrealitäten, das
Anknüpfen an die tatsächliche Lebenswelt ist wichtiger als umfassende Kenntnisse über
Herkunftskulturen.
Wie interkulturelles Lernen geschieht
Jugendhilfe und Schule sind daher gefordert, gemeinsam Konzepte zu entwickeln, die für
die unterschiedlichen Lebenshintergründe der Schüler sensibilisieren, sie stärken und zugleich
integrieren.
Ein interkultureller Ansatz umfasst:
• die Anerkennung von Verschiedenheit als Normalität;
• das Zulassen von vielfältigen Sichtweisen von Religion, Moral, Familienleben etc.;
• Sensibilität für Ausgrenzung aufgrund von kultureller Differenz, Aufenthaltsstatus, Religion
etc.;
• Einbringen der individuellen Geschichte jedes Kindes, seiner Familie etc.;
• die Förderung von Beteiligung und Artikulation der Kinder, damit sie selbst ihre individuellen,
kulturell anders geprägten Hintergründe einbringen können;
• das Erkennen und Bestätigen von migrationspezifischen Ressourcen (wie z. B.
Mehrsprachigkeit oder Flexibilität im Umgang mit kultureller Differenz).
6 Mecheril, Paul: Einführung in die Migrationspädagogik. Weinheim und Basel 2004
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5. Geschlechtergerechtigkeit fördern
Leistung hat kein Geschlecht
Bildung und Erziehung sind der Förderung von Mädchen und Jungen gleichermaßen verpflichtet.
Es ist die Aufgabe von Lehrkräften wie auch von Fachkräften der Jugendhilfe, unabhängig
von Geschlechtsrollen-Stereotypen Fähigkeiten zu erspüren und gegenseitige Wertschätzung
von Mädchen und Jungen zu vermitteln.
Aktuell erstreiten und erhalten Jungen einen weitaus größeren Teil der Aufmerksamkeit während
des Unterrichtsgeschehens. Sie werden mit einem „Überlegenheits-Imperativ“ sozialisiert,
der für sie selbst und für ihre gesellschaftliche Umwelt problematisch ist. Gleichzeitig erhalten
Jungen im Bereich der Jugendhilfe deutlich häufiger Hilfen als Mädchen. Ihre schulischen
Leistungen sind dennoch schlechter als die der Mädchen. Unter den Hochbegabten werden
aber die Mädchen sehr viel seltener als solche erkannt.7
Es ist der Auftrag von Schule und Jugendhilfe,
Geschlechtergerechtigkeit zu fördern (SGB VIII § 4 und § 8)
Geschlechtergerechte Konzepte von Jugendhilfe und Schule müssen Projekte entwickeln, die
verschiedene Bereiche zur Herstellung von Geschlechter-Gerechtigkeit in den Blick nehmen.
Das können sein Projekte zur Gewaltprävention, geschlechtsbewusste Raumgestaltung, genderorientierte Elternarbeit, geschlechtergerechte Sprache und Kommunikation, Gender und neue
Medien, Projekte zur Erweiterung des Berufswahlspektrums sowie der Lebensentwürfe u. a. m.
Auch im Umgang mit den „Geschlechts-Identitäten“ von Jungen und Mädchen gilt es, das einteilende und fixierende Denken und Handeln zu überwinden. Die Kategorie „Geschlecht“ ist
eine Konflikt-Kategorie, deren individueller Inhalt in der Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Umfeld und kulturellen Konstruktionen lebenslang neu bestimmt wird. Geschlechtsidentität ist nicht „ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal“. Sie ist das Ergebnis sozialer Interaktionen, flexibel und veränderbar.8 Aufgabe von Jugendhilfe und Schule ist, Mädchen und
Jungen Räume für diese Auseinandersetzung mit „Konstruktionen von Geschlecht“ zur Verfügung
zu stellen9.
7 Peschl, Bärbel M.: Geschlechtergerechte Schule. Achtung vor der individuellen Einzigartigkeit eines jeden Menschen.
Frankfurt am Main 2005
8 vgl. z. B. Hagemann-White, Carol: Sozialisation: Weiblich – männlich? Opladen 1984 und Butler, Judith: Das
Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt/Main 1991
9 Eine geschlechtergerechte Schule erkennt, achtet und fördert das technikbegeisterte Mädchen ebenso wie den
Yoga liebenden Jungen. Gender-sensible Konzepte eröffnen jedem Individuum, gleich welchen Geschlechts, das
gesamte Spektrum der Bildungs-, Leistungs- und Verhaltensmöglichkeiten.
Keineswegs müssen Mädchen zum Fußballspielen gedrängt und alle Jungen begeisterte Tänzer werden. Jugendhilfe
und Schule müssen sich aber kritisch fragen, ob das von Rollenstereotypen abweichende Verhalten der Jungen
und Mädchen genügend erkannt und unterstützt wird. Treten bei Festen die Mädchen ausschließlich mit einer „typisch
weiblichen“ Tanz-Performance auf? Gibt es eine Reflexion darüber, was Jungenarbeit jenseits des gemeinsamen
Fußballspielens bedeutet? Hängen in der Schule neben männlichen Philosophen und Nobelpreisträgern auch Hannah
Arendt, Ada Byron Countess of Lovelace, Marie Curie oder andere wichtige Naturwissenschaftlerinnen, Philosophinnen …
Aus: Peschl, Bärbel M.: Geschlechtergerechte Schule. Achtung vor der individuellen Einzigartigkeit eines jeden
Menschen. Frankfurt am Main 2005
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6. Evaluation und Weiterentwicklung
Schule und Jugendhilfe stehen vor schwierigen Aufgaben. Für alle Bereiche liegen bereits
Konzepte vor: für die Einführung dialogischer Lernprozesse, für die Förderung von Mehrsprachigkeit, für interkulturelles und für geschlechtergerechtes Lernen, für die Zusammenarbeit mit Eltern,
für die Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern und Sozialpädagoginnen und -pädagogen.
Sie müssen für verschiedene Schulen, in speziellen Sozialräumen angepasst, breit umgesetzt,
fachlich begleitet und evaluiert werden. Dabei sind Ergebnisse von Social und Ethnic Monitoring
zu berücksichtigen.10 Konzeptentwicklung sowie die Begleitung der LehrerInnen und SozialpädagogInnen muss interdisziplinär gefördert werden, um unterschiedliche Fachkompetenzen
zu bündeln. So kann ein kontinuierlicher Weiterbildungsprozess aller Beteiligten stattfinden, der
neue kreative Ideen und Impulse hervorbringt.
Das setzt voraus, dass sich alle Beteiligten einem Evaluationsprozess stellen und auf diese
Weise Transparenz über die Ergebnisse hergestellt wird. Die Reflektion der Ergebnisse muss zu
konzeptioneller Weiterentwicklung der integrativen Ansätze von Schule und Jugendhilfe führen.
10 Anm.:
Social Monitoring
Social Monitoring ist die Dauerbeobachtung mittels periodisch erhobener quantitativer Sozialindikatoren. Die Indikatoren sollen den Zustand einer Gesellschaft und ihrer Teilsysteme beschreiben – also z. B. die Lebenslagen von Kindern
und Jugendlichen und den Erfolg von Jugendhilfe-Maßnahmen. Social Monitoring soll u. a. rechtzeitig vor Fehlentwicklungen warnen, den Erfolg sozialpolitischer Maßnahmen evaluieren, die demokratische Elitenkontrolle verstärken
und den Vergleich mit anderen Gesellschaften erleichtern.
Quelle: Wörterbuch der Sozialpolitik
http://www.akjstat.uni-dortmund.de/projekte/output.php?projekt=24
Ethnic Monitoring
Ethnic Monitoring bezeichnet grundsätzlich die statistische Erfassung der ethnischen Gruppenzugehörigkeit bzw.
Herkunft (auf freiwilliger Basis und Selbsteinschätzung) mit dem Ziel, dass alle Bevölkerungsgruppen vertreten sind –
z. B. bei Einstellungen, Beförderungen, Wohnungsvergaben, Aufnahmetests in Bildungseinrichtungen etc. Ethnic
Monitoring dient dazu, Ungleichheiten aufzudecken und die Ursachen dafür zu analysieren. Es verfolgt die Beseitigung
von Ungleichbehandlung. Ethnic Monitoring ist auch ein Mittel, um die Effektivität von Anti-Diskriminierungsmaßnahmen zu evaluieren bzw. die Notwendigkeit und Wirksamkeit spezifischer Fördermaßnahmen für ethnische Minderheiten oder Migrantinnen und Migranten zu überprüfen.
Quelle: http://www.gleiche-chancen.at/manual/equal_manual/EthnicMonitoring.html
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Konzepte für die Kooperation von
Jugendhilfe und Schule – 3 Beispiele
Schulsozialarbeit in der Hostatoschule
Wöchentlicher Praktikumstag für SchülerInnen einer 10. Hauptschulklasse
Schülerklub Käthe-Kollwitz-Schule
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Kooperationspartner: Hostatoschule, Stadtteil Höchst
Caritasverband Frankfurt e. V., Fachdienste für Migration, Team Höchst
Schulsozialarbeit in der Hostatoschule
Träger
Träger der Schulsozialarbeit an der Hostatoschule ist der Caritasverband Frankfurt e. V.
Die Einrichtung gehört zum Team Höchst der Abteilung Fachdienste für Migration.
Grundlagen
Rechtliche Grundlage für die Schulsozialarbeit an der Hostatoschule sind die §§13 und 81 Nr. 1
SGB VIII (KJHG). Der § 13 SGB VIII benennt als Schwerpunkte von Jugendsozialarbeit sozialpädagogische Hilfen zur Förderung der schulischen und beruflichen Ausbildung, zur Eingliederung in die Arbeitswelt sowie zur sozialen Integration. Der § 81 Nr. 1 SGB VIII verpflichtet die
Jugendhilfe, mit der Schule sowie anderen Stellen und öffentlichen Einrichtungen zusammenzuarbeiten. Kommentare hierzu stellen klar: Die Zusammenarbeit mit der Schule ist angesichts
der zentralen Bedeutung, die die Schule für junge Menschen einnimmt, von besonderer Wichtigkeit. Die Verpflichtung zur Zusammenarbeit ist jedoch nicht zu verstehen als eine „Bringschuld“
und als Dienstleistungsangebot für die Schule. Jugendhilfe und Schule sind gleichberechtigte
Partner mit eigenem Selbstverständnis und fachlicher Kompetenz.
Weitere Grundlagen für die Arbeit sind
• die Leitidee und Qualitätskriterien der Stadt Frankfurt zur Kooperation von Jugendhilfe und
Schule und
• das Leitbild des Caritasverbands Frankfurt e. V. sowie ergänzende Leitlinien der Abteilung
Fachdienste für Migration.
Leitlinien des Caritasverbands Frankfurt wie auch der Stadt Frankfurt verpflichten uns zur
Förderung von Geschlechtergerechtigkeit sowie zur interkulturellen Pädagogik.
1. Die Schule im Stadtteil Höchst:
Hostatoschule, Zweigstelle Hauptschule
Die Hostatoschule ist eine Grund- und Hauptschule, die zurzeit von 379 Schülerinnen und
Schülern besucht wird. Die Kinder werden in zwei ca. 200 m voneinander getrennten Gebäuden
unterrichtet. Im Hauptgebäude sind die Klassen 1 bis 6 sowie die Vorklasse und die Fachräume
für Chemie, Physik und Arbeitslehre. In der Außenstelle findet der Unterricht der Klassen 7
bis 10 statt. Ab dem Schuljahr 2006/2007 werden auch die Klassen 5 und 6 in der Außenstelle
unterrichtet – dies nicht zuletzt, damit die Schülerinnen und Schüler dieser Klassen früher
Kontakt zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulsozialarbeit bekommen.
Caritasverband Frankfurt e. V., Fachdienste für Migration, Alte Mainzer Gasse 10, 60311 Frankfurt am Main
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Schulsozialarbeit in der Hostatoschule
An der Hostatoschule kann neben dem Hauptschulabschluss auch der Realschulabschluss in
der 10. Klasse erworben werden.
Im Schuljahr 2005/06 sind im Hauptschulzweig der Hostatoschule 165 Schülerinnen und Schüler
gemeldet, davon haben über 90 % einen Migrationshintergrund.
Schülerinnen und Schüler aus 34 Nationen besuchen aktuell die Schule. Herkunftsländer sind
neben Deutschland: Türkei, Italien, Marokko, Serbien, Bosnien, Griechenland, Kroatien,
Österreich, Portugal, Spanien, Island, Rumänien, Bulgarien, Ukraine, Mazedonien, Algerien,
Afghanistan, Sri Lanka, Philippinen, Jordanien, Pakistan, Eritrea, Iran, Irak, Kenia, Korea, Vietnam,
Thailand, Zaire, Kolumbien, USA, China, „Staatenlos“.
Über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen leben nach Schätzungen der Schule in Familien
mit einem extrem niedrigen Einkommen. Ein hoher Anteil der Eltern ist arbeitslos. Sehr häufig
ist die soziale Situation der Familien insgesamt problematisch.
2. Zielgruppe der Schulsozialarbeit
Zielgruppe sind die Schülerinnen und Schüler der 7. – 10. Klasse, in Einzelfällen auch solche,
die im letzten Schuljahr die Schule verlassen haben. Ab dem Schuljahr 2006/2007 werden in das
Gebäude die Klassen 5 und 6 mit aufgenommen.
3. Räumliche Ausstattung
Die Schule hat den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulsozialarbeit einen eigenen
Raum, das Beratungscafé im ersten Stock der Schule, zur alleinigen Nutzung zur Verfügung
gestellt. Der Caritasverband unterhält im Stadtteil Höchst außerdem Räumlichkeiten in der
„Alten Villa“, Emmerich-Josef-Straße 1. Hier finden die ergänzenden Angebote wie Einzelberatung, Hausaufgabenhilfe sowie kultur- und freizeitpädagogische Maßnahmen statt.
4. Ziele und Methoden
Jugendsozialarbeit an Schulen befindet sich immer im Spannungsfeld von Schule als „fordernder
Bildungsinstitution“ einerseits und sozialpädagogischen Methoden andererseits, die einen
Schwerpunkt auf individuelle Persönlichkeitsförderung jenseits von Leistungs- und Zeitdruck
legen. Je nach Ansatz besteht für Schulsozialarbeiter daher das Problem, gleichermaßen
Vertrauen bei den Schülern und Lehrern zu entwickeln.
Schulsoziarbeit soll nicht nur einzelne Schüler fördern und unterstützen, sondern auch Beiträge
zur Verbesserung des schulischen Alltags leisten. Wir sind der Überzeugung, dass es durchaus
auch ein sinnvolles Ziel von Schulsozialarbeit ist, Lehrer zu entlasten. Dort, wo es gelingt,
durch Schulsozialarbeit Lehrer zu entlasten, können die unterrichtsbezogenen Ressourcen von
Lehrern nachhaltig besser zur Verfügung stehen. Unsere Erfahrung an der Hostatoschule zeigt:
Durch die Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Lehrkräften wird „Schule als soziale
Lernwerkstatt“ möglich.
Caritasverband Frankfurt e. V., Fachdienste für Migration, Alte Mainzer Gasse 10, 60311 Frankfurt am Main
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„Schule als soziale Lernwerkstatt“ bedeutet, ein umfassendes Verständnis von Lernen zu
entwickeln. Von diesen neuen Formen des Lernens profitieren alle Schüler – nicht nur sozial
Benachteiligte:
• Ein Verständnis von Lernen nicht nur im Sinne der Aneignung formalen Wissens, sondern
ganzheitlich, umfassend: mit allen Sinnen, mit allen kommunikativen und mit allen sozialen
Potentialen;
• ein Verständnis von Lernprozessen als sozialer Prozess; Berücksichtigung der sozialen Beziehungen und psychologischer, gruppendynamischer Faktoren als zentrale Voraussetzungen
für erfolgreiches Lernen;
• Lernen, das an die tatsächliche soziale Lebensrealität der Jugendlichen anknüpft;
• Aufwertung des spielerischen Lernens, Schaffen von Freiräumen, um die interaktiven
Potentiale von Kindern und Jugendlichen zu fördern;
• aktive Einbeziehung der Lernenden, Eröffnung neuer Mitwirkungsmöglichkeiten für die
Schüler und Schülerinnen;
• Interkulturelles Lernen als wichtiger Bestandteil der Angebote. Den interkulturellen Hintergründen mit Wertschätzung begegnen.
Zu den grundsätzlichen Methoden unserer Schulsozialarbeit gehören:
a. Einzelfallhilfe / Case Management im Rahmen der von uns angebotenen Beratung
b. Gruppenarbeit in Zusammenarbeit mit Lehrern und anderen Akteuren, z. B. Schul- oder
Klassenprojekte, Bewerbungstraining, PiT- Projekt (Prävention im Team)
c. Netzwerkarbeit im Stadtteil und in Fachgremien
d. Ergänzende freizeitpädagogische Angebote
5. Angebote
Aktuell werden folgende Angebote umgesetzt:
• Offenes Beratungscafé in der Hostatoschule:
Öffnungszeiten: montags und mittwochs 8:00 – 13:30 Uhr
• Einzelberatung: sozialpädagogische Begleitung bei sozialen, schulischen, familiären
Problemen
• Beratung und Unterstützung im Übergang Schule – Beruf: Einüben von
Bewerbungssituationen, systematische Suche nach Praktikumplätzen u. a. m.
• Lern-Angebote: z. B. Hausaufgabenbetreuung, Mathekurs in den Ferien, Unterstützung bei
der Vorbereitung auf den Abschluss; aktuell in der Konzeptentwicklung: Einrichtung eines
Trainingsraumes für „schwierige Schüler“ oder „Störer“
• Themen-Projekte: Konflikt- und Gewaltprävention, Suchtprävention, die Schule ist
Modellstandort im hessischen Modellprojekt „PiT – Prävention im Team“
• Kreativ- und Kulturangebote: Projekt „Kids auf Kunst“, Theaterbesuche, Mitgestaltung von
Projektwochen oder Projekttagen
Caritasverband Frankfurt e. V., Fachdienste für Migration, Alte Mainzer Gasse 10, 60311 Frankfurt am Main
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Schulsozialarbeit in der Hostatoschule
• Seit 2006 neu: Modell „Patenschaft für Ausbildung“ aktuell mit 10 Ehrenamtlichen, die die
Jugendlichen individuell begleiten; Koordination und fachliche Beratung der Ehrenamtlichen
im Rahmen der Schulsozialarbeit
• Ergänzend: Elternarbeit in Zusammenarbeit mit den Klassenlehrerinnen und -lehrern; darüber
hinaus unterstützende Angebote, z. B. durch die Migrationssozialberatung des Caritasverbands Frankfurt. Förderlich ist hierbei die interkulturelle Kompetenz und Besetzung des Teams.
• Vernetzungsarbeit im Stadtteil und darüber hinaus (siehe Absatz „Schule und Stadtteil
zusammen denken“)
• Geschlechtsspezifische Angebote
für Jungen:
Das Fußballspielen ist nicht nur ein sinnvolles Sportangebot. Die Treffen werden genutzt,
um in der Jungengruppe soziale und berufsspezifische Kompetenzen zu thematisieren, zu
reflektieren und zu fördern.
für Mädchen:
Angebote wie Berufsorientierungstage haben auch zum Ziel „mädchen-untypische“ Berufe
bekannt zu machen. In Tanzkursen und anderen Angeboten werden gezielt das Selbstbewusstsein und Körperbewusstsein der Teilnehmerinnen gestärkt, und es werden Entfaltungsräume
ohne geschlechtsspezifische Konkurrenzsituation geschaffen.
Geplant ist, die geschlechtsbezogenen Angebote künftig noch weiter zu entwickeln.
6. Die „Alte Villa“ – ergänzende Angebote außerhalb der Schule
Die Arbeit in der Schule selbst wird ergänzt durch Angebote, die in den Räumlichkeiten des
Trägers, „Alte Villa“, Emmerich-Josef-Straße 1, stattfinden. Hier – oder von hier ausgehend –
werden angeboten:
•
•
•
•
•
•
•
•
Einzelberatung
Unterstützung bei Bewerbungen
Hausaufgabenhilfe
Sportangebote für Jungs
freizeitpädagogische Aktivitäten, wie Feste, Ausflüge
Besuche von Berufsmessen, auch speziell für Mädchen
Betriebsbesichtigungen
Bewerbungstraining in Kooperation mit anderen (z. B. Team Höchst-Beratungsstelle)
7. Einbindung der Schulsozialarbeiterin in der Schule –
Klappt das denn?
Die Zusammenarbeit mit dem Jugendhilfe-Angebot der Caritas ist im Schulprogramm der
Hostatoschule verankert. Die Sozialarbeiterin nimmt an der monatlich stattfindenden Hauptschulkonferenz regelmäßig teil. In festgelegten Abständen finden Gespräche zwischen der
Schulleitung und der Mitarbeiterin der Schulsozialarbeit statt. Außerdem wird die Schulsozialarbeit häufig bei relevanten Themen und Sitzungen einbezogen.
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Projekte wie das PiT – Projekt zur Gewaltprävention (hessisches Modellprojekt „Prävention im
Team“) sind von Anfang an gemeinsam mit der Caritas-Mitarbeiterin geplant und durchgeführt
worden. Im Rahmen des PiT-Projekts sind im übrigen Regeln und Abläufe vorgegeben hinsichtlich
der Zusammenstellung des Teams (immer Partner/-innen aus Schule, Jugendhilfe und Polizei)
sowie der Gestaltung der Zusammenarbeit.
Die Mitarbeiterin der Caritas arbeitet aktiv bei der Erstellung des Curriculums Arbeitslehre mit
dem Schwerpunkt Berufsfindung mit. Weitere Projekte mit dem Schwerpunkt soziales
Lernen / Sozialkompetenz sind in der Planung.
8. Schule und Stadtteil zusammen denken:
Vernetzung im Stadtteil und in Fachgremien
Eine punktuelle Projektarbeit zwischen Schule und Organisationen im Stadtteil ist nicht ausreichend. Schule kann zur sozialen Integration beitragen, wenn es gelingt, enge Kooperationen
mit den Akteuren im Stadtteil aufzubauen und ein Selbstverständnis als „ein Knoten im Netzwerk
des Quartiers“ zu entwickeln. Der Schulsozialarbeit kommt die Aufgabe zu, Kooperationen zu
initiieren, sie zu begleiten und sich selbst aktiv zu beteiligen.
Die fachliche Einbindung der Schulsozialarbeit ist darüber hinaus durch den Träger gewährleistet
(Jugendhilfeausschuss, Fachausschüsse, fachliche Vernetzung caritas-intern, Fachberatung).
In den folgenden Arbeitskreisen ist die Schulsozialarbeit vertreten:
•
•
•
•
•
•
Stadtteil-Arbeitskreis Höchst
Mädchen-Arbeitskreis West
Arbeitskreis Schulsozialarbeit
Runder Tisch Höchst
Arbeitskreis Jugendhilfe / Schule der Stadt
Jugendarbeitskreis des Caritasverbands
Vielfache Synergieeffekte ergeben sich aus der Einbindung der Schulsozialarbeit in die
Abteilung Fachdienste für Migration des Caritasverbands Frankfurt sowie aus der engen
Zusammenarbeit mit Diensten anderer Fachabteilungen des Verbands.
9. Zusammenarbeit mit dem Sozialrathaus Frankfurt-Höchst
Verbindlich vereinbart sind halbjährliche Treffen zur Kontrolle und Abstimmung. Einmal jährlich
nimmt die Grundsatzabteilung des Jugend- und Sozialamtes teil. Unabhängig davon unterhält
die für die Schulsozialarbeit zuständige Einrichtungsleiterin enge Kontakte zum Sozialrathaus.
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Schulsozialarbeit in der Hostatoschule
10. Personal
Das Personal besteht derzeit aus einer Sozialarbeiterin (volle Stelle) und einem Studenten
(17 Stunden wöchentlich). Angesichts der vielfältigen Problemlagen und Förderbedarfe der
Jugendlichen sowie der Anforderungen an die Schulsozialarbeit im Stadtteil Höchst wird eine
Aufstockung auf 2,0 hauptamtliche Stellen angestrebt.
Qualifizierung des Personals und Qualitätssicherung:
Der Caritasverband gewährleistet eine großzügige Fortbildungsregelung, diverse interne Fortbildungsangebote, u. a. zur Weiterentwicklung der interkulturellen Kompetenz, darüber hinaus
Intervision, Supervision.
Der Caritasverband Frankfurt hat das Qualitätsmanagement-System der „European Foundation
for Quality Management – EFQM“ eingeführt. Wir streben an, Stellen paritätisch mit Männern
und Frauen zu besetzen, nach Möglichkeit mit interkulturellem Hintergrund. Die interkulturelle
Orientierung und eine geschlechtsbewusste Praxis haben besondere Relevanz in der Hostatoschule (wobei Jungen deutlich in der Überzahl sind). Beides prägt das soziale Miteinander in
hohem Maß.
für das Konzept
Alwin Zeiß
Hostatoschule
Schulleiter
Gabriele Möllmann
Caritasverband Frankfurt e. V.
Dipl.-Sozialpädagogin
Calogera von Auw
Caritasverband Frankfurt e. V.
Teamleitung
im Jahr 2006
überarbeitet im Juli 07
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Kooperationspartner: Sophienschule, Stadtteil Bockenheim
Internationales Familienzentrum e. V., Jugendbüro Lichtblick/SchülerInnencafé Mayday
Wöchentlicher Praktikumstag für
SchülerInnen einer 10. Hauptschulklasse
Arbeitsgrundlage
Das Jugendbüro Lichtblick ist eine Beratungsstelle für Jugendliche und junge Erwachsene des
Internationalen Familienzentrums e. V. im Stadtteil Bockenheim in Frankfurt am Main. In enger
Kooperation mit anderen Stadtteileinrichtungen werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen hier beraten und erhalten die notwendige individuelle Hilfe und Unterstützung. Dem
Jugendbüro angegliedert ist das SchülerInnencafé Mayday auf dem Schulhof der Bockenheimer
Sophienschule, einer reinen Hauptschule. Etwa 90% der SchülerInnen haben einen Migrationshintergrund.
Durch langjähriges Engagement in der Jugendsozialarbeit, insbesondere der Jugendberufshilfe
und der aufsuchenden Jugendarbeit kooperiert das Jugendbüro seit 1990 mit der Sophienschule.
Im Rahmen der Berufsfindung/-orientierung betreuen die Sozialpädagogen die SchülerInnen
ab der achten Klasse. In enger Absprache mit den Klassenlehrern werden unterschiedlichste
Hilfen und Informationsmöglichkeiten angeboten. Hauptbestandteil der zweijährigen Berufsfindungsphase sind die Betreuung in den 2 x dreiwöchigen Schulpraktika sowie die sich
anschließenden dreitägigen Berufsfindungsseminare mit dem Ziel einer effizienteren Berufsorientierung.
Die Beratungs- und Betreuungsangebote bestehen auch über die Schulzeit hinaus für alle
anderen Jugendlichen.
Seit drei Schuljahren gibt es die sog. Praxisklasse, 10. Klasse Hauptschule, um den SchülerInnen im Sinne des Integrationsgedankens die Chance zu geben, gleichrangig am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Ziel dieser Klasse ist die Verbesserung der Ausbildungsplatzchancen durch die Einführung eines kontinuierlichen betrieblichen Praktikumstags.
Somit kam ein weiteres innovatives Betreuungsmodul hinzu.
Problemlage
Hintergrund ist die Zuspitzung der in sich bereits schwierigen Situation für die SchulabgängerInnen der Sophienschule, einen Ausbildungsplatz zu finden. An der Sophienschule befinden
sich 238 SchülerInnen (ca. 60% männlich, 40% weiblich), davon 57 mit einem deutschen Pass,
90% haben einen Migrationshintergrund. Sie kommen aus 34 Nationen und durchlaufen zum Teil
zuerst die Intensivkursklasse, um dann nach Möglichkeit altersgerecht den Anschluss an den
Regelunterricht zu bekommen. Hinzu kommen Schülerzuweisungen von anderen Schulen, wo
sie aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr bleiben können. Anhand dieser kurzen
Beschreibung wird schon deutlich, in welchem Spannungsfeld sich sowohl die Schule als auch
die Arbeit im Schülercafé und im Jugendbüro befindet.
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Wöchentlicher Praktikumstag für SchülerInnen einer 10. Hauptschulklasse
Trotz intensiver Berufsorientierung verlieren die Jugendlichen die Motivation, sich für und in der
Schule zu engagieren, wenn sie anschließend doch kein Betrieb ausbilden will. Von Chancengleichheit kann hier keine Rede mehr sein.
Es ist bekannt, dass im Allgemeinen viele der Hauptschüler die Schule ohne Abschluss
verlassen. Auf diesem Hintergrund ist es notwendig, neue Wege zu gehen, um gerade diesen
benachteiligten Migrantenjugendlichen wieder eine Perspektive zu geben.
Zielsetzung
Die SchülerInnen gehen während des gesamten Schuljahrs einmal wöchentlich acht Stunden
in einen Betrieb, um einen ihnen entsprechenden Beruf kennen zu lernen. Entsprechend ihrer
Fähigkeiten, Selbst- und Fremdeinschätzung (Klassenlehrerin, Berufsberater, Sozialarbeiter)
und ihres Berufswunsches werden Betriebe akquiriert, die bereit sind, sich auf dieses Modell
einzulassen. Das Berufsfeldspektrum beinhaltet gewerblich-technische, kaufmännische und ITBerufe. Bei den Berufswahlhilfen findet auch die Förderung der gesellschaftlichen Gleichstellung
im Sinne von Gender Mainstreaming Berücksichtigung.
Mit dem neuen Modell des Berufseinstiegs erhalten die Betriebe die Möglichkeit, die SchülerInnen über ein ganzes Jahr zu beobachten und kennen zu lernen. Dies kann insbesondere für
kleinere und mittlere Betriebe die Hemmschwelle senken, überhaupt Jugendliche auszubilden.
Zudem eröffnet sich hier die Möglichkeit für leistungsschwächere SchülerInnen sich – ihren
individuellen Kompetenzen, Erfahrungen und Fähigkeiten, die nicht direkt in den Schulnoten
Ausdruck finden, entsprechend – positiv darzustellen und sich mit ihren individuellen Kompetenzen zu profilieren. Den SchülerInnen mit Migrationshintergrund können so neue Wege zur
Ausbildung erschlossen werden, die gleichzeitig interkulturelles Lernen fördern, von dem sowohl
die SchülerInnen als auch die Betriebe profitieren können.
Der Zeitrahmen eines ganzen Schuljahrs bietet auch eine Chance, fehlende oder gering ausgeprägte Schlüsselkompetenzen und -qualifikationen zu evaluieren und hier den Einzelpersonen
für die betrieblichen und beruflichen Anforderungen Hilfestellungen zu bieten. Der Praktikumstag im 10. Hauptschuljahr soll am Ende des Schuljahrs in ein Ausbildungsverhältnis überleiten.
Eine bedarfsorientierte Begleitung der Jugendlichen während der gesamten Ausbildungszeit
kann die Erfolgsaussichten noch weiter erhöhen.
Vorgehensweise – Zeit- und Umsetzungsplan
Zunächst ist es wichtig, dass sich der Mitarbeiter des Jugendbüros und die Klassenlehrerin
über die Arbeitsmarkt- und Ausbildungsplatzsituation informieren und klären, welche Berufe für
SchülerInnen mit einem erweiterten Hauptschulabschluss geeignet sind. Dazu werden zu Schuljahresbeginn die bereits bestehenden Kontakte zur Berufsberatung, zur IHK und zur Handwerkskammer intensiviert, um über aktuelle Entwicklungen, Daten und Fakten genau informiert
zu sein. Außerdem können diese Institutionen zusätzliche Kontakte zu Ausbildungsbetrieben
herstellen bzw. vermitteln.
Dank der im Vorfeld stattfindenden Betriebspraktika und der Berufsfindungsseminare in den 8.
und 9. Klassen sind Berufsvorstellungen und Arbeitsverhalten der SchülerInnen in den meisten
Fällen bekannt. Auch dadurch, dass in den letzten Berufsfindungsseminaren ein Vertreter der
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Berufsberatung bereits Einzelgespräche mit jedem Schüler geführt hat, gibt es hier bereits eine
kompetente Einschätzung zu jedem Jugendlichen hinsichtlich seines beruflichen Werdegangs.
Im Anschluss werden anhand der o. g. Recherchen 15 bis 20 Betriebe gesucht, die bereit sind,
sich auf dieses Projekt einzulassen.
Zu vielen Betrieben, die Schüler ins Praktikum aufnehmen, bestehen langjährige Kontakte und
es gibt eine große Kooperationsbereitschaft. Es ist natürlich erfreulich, wenn Schüler und Eltern
bei der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche selbst initiativ werden. Darüber müssen Klassenlehrer und Sozialarbeiter rechtzeitig informiert werden, um zu prüfen, ob sowohl der Betrieb
als auch die Berufswahl geeignet sind. Generelle Bedingung ist, die Betriebe bilden aus und sind
bereit, Hauptschüler mit erweitertem Hauptschulabschluss einzustellen.
Über die Schule erhalten die Eltern ein Merkblatt, das sie über den Praktikumstag informiert.
Anschließend unterzeichnen Schüler und Eltern einen Praktikumsvertrag. Zusätzlich gibt es die
bereits oben erwähnten Infoveranstaltungen für die Eltern, die von der sozialpädagogischen
Fachkraft durchgeführt werden und auch Raum für individuelle Beratung bieten.
Sind ausreichend adäquate Betriebe ausgewählt, müssen sich die Schüler dort schriftlich
bewerben und persönlich vorstellen. Kommt es zur Praktikumsvereinbarung, gelten die Regeln
des Praktikumsvertrags, die gesondert beigefügt sind. Da diese Betriebspraktika reguläre schulische Veranstaltungen sind, werden sie gemäß den Richtlinien des Hessischen Kultusministers
durchgeführt. Vor den Herbstferien werden die SchülerInnen in einem zweistündigen wöchentlich
stattfindenden Unterricht vier Wochen lang auf das Praktikum vorbereitet. Diese Unterrichtseinheiten werden maßgeblich vom Mitarbeiter des Jugendbüros mitgestaltet. Nach den Herbstferien beginnt dann das Betriebpraktikum.
Die Klassenlehrerin und der Mitarbeiter des Jugendbüros besuchen die Schüler und die Betriebe
mindestens einmal im Monat, im Bedarfsfall auch häufiger. Das heißt, dass der Mitarbeiter des
Jugendbüros an mindestens zwei Tagen in der Woche die Betriebe aufsuchen muss. In Gesprächen mit den Betrieben und den Schülern gilt es, Probleme und Unstimmigkeiten zu klären,
zu beheben und spezielle Wünsche zu berücksichtigen. Im Zweifelsfall ist ein einmaliger Betriebswechsel vorgesehen, d. h., es muss möglichst schnell ein neuer Betrieb gefunden werden.
Dies ist wiederum die Aufgabe des Sozialarbeiters. Ansonsten gehen die Schüler an vier Tagen
in der Woche in die Schule. Es gibt eine wöchentlich zweistündige Unterrichtseinheit, an der
auch der Sozialarbeiter regelmäßig teilnimmt, um die Praktikumserfahrungen auszuwerten. Um
auch für die nächste Klasse den Praktikumstag fortführen zu können, beginnen im April wieder
die Vorbereitungen. Jeweils im Juni werden die betrieblichen Erfahrungen der SchülerInnen
generell von der Klassenlehrerin und dem Sozialarbeiter evaluiert. Dann entscheidet sich, wer
tatsächlich einen Ausbildungsvertrag erhält. Je nach Betrieb beginnen die Jugendlichen im
August oder September ihre Ausbildung. Der Mitarbeiter des Jugendbüros stellt in der Anfangsphase monatlich Kontakt zu den Betrieben und den Jugendlichen her, um über den Ausbildungsverlauf informiert zu sein oder ggf. bei auftretenden Schwierigkeiten zu vermitteln. Parallel dazu
beginnt der Praktikumstag für die neue oder die neuen 10. Klassen.
Das Projekt war zunächst auf zwei Jahre angelegt und benötigt zusätzliche Mittel, um die
entsprechende personelle Ausstattung (eine viertel Stelle) zu gewährleisten. Diese Mittel
hat die Stiftung Pro Region (Flughafenstiftung zur Förderung der beruflichen Bildung) für
zwei Jahre zur Verfügung gestellt.
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Wöchentlicher Praktikumstag für SchülerInnen einer 10. Hauptschulklasse
Parallel zur o. g. Vorgehensweise führt das Jugendbüro Lichtblick Informationsabende ab der
achten Klasse für die Eltern durch, die sie sowohl auf die Praktika vorbereiten als auch über
die Ausbildungs- und Schulsysteme informieren. Gerade hier ist die Unterstützung bei der Orientierung und Integration für Familien mit Migrationshintergrund sehr wichtig. Dank der Vernetzung
innerhalb des Internationalen Familienzentrums e.V. können diese Informationsveranstaltungen
ggf. auch in türkischer oder einer anderen Sprache stattfinden.
Projektbegleitung vom Jugendbüro Lichtblick
Die MitarbeiterInnen des Jugendbüros Lichtblick verfügen über langjährige Erfahrungen in der
Berufsfindung/-orientierung mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Gerade die letzten
Jahre haben gezeigt, wie chancenlos vor allem Hauptschüler mit Migrationshintergrund bei der
Ausbildungsplatzsuche geworden sind. Aus diesem Grund möchten wir uns engagiert an der
Entwicklung und Umsetzung des Praktikumstags beteiligen und weiter entwickeln.
Zum einen sehen wir darin die Chance, dass die Schüler frühzeitig motiviert einen qualifizierten
Schulabschluss anstreben, da ihnen eine Perspektive zur Verfügung gestellt wird. Zum anderen
ließe sich dieses Projekt quantitativ ausweiten und könnte für nahezu alle Schulabgänger der
Sophienschule eine Ausbildungsplatzgarantie bedeuten.
Nach Überführung der Schüler in ein Ausbildungsverhältnis scheint es uns geboten, sie auch
noch in dieser Phase zu begleiten, um evtl. Abbrüche ähnlich wie in den dreiwöchigen Praktika
zu verhindern.
Ergebnis
• Bewusstere und angemessenere Berufsentscheidung von jugendlichen HauptschülerInnen;
• Erwerb von berufsrelevanten Schlüsselqualifikationen und Schlüsselkompetenzen für benachteiligte Jugendliche;
• Aufbau eines Vertrauensverhältnisses zwischen Praktikant und Betrieb, das die Übernahme
in ein Ausbildungsverhältnis erleichtert;
• Aufbau eines tragfähigen lokalen Netzwerks von Firmen, Schule und Sozialarbeit, das
benachteiligte Jugendliche in Ausbildung überführt;
• nachhaltige positive Beeinflussung der lokalen sozialräumlichen Strukturen;
• Erfahrungsaustausch mit anderen Hauptschulen, die von unseren Erfahrungen profitieren
können.
Es ist davon auszugehen, dass über diesen neuen Weg die berufliche und damit auch
die gesellschaftliche Integration insbesondere auch von benachteiligten SchülerInnen mit
Migrationshintergrund wesentlich verbessert werden kann.
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Kooperationspartner: Käthe-Kollwitz-Schule, Stadtteil Zeilsheim
Caritasverband Frankfurt e. V., Ambulante Kinder- und Jugendhilfe
Schülerklub Käthe-Kollwitz-Schule
1. Institutionelle Gegebenheiten
Träger des Schülerklubs an der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) ist der Caritasverband Frankfurt
e. V. Die Einrichtung ist Teil der Abteilung Ambulante Kinder- und Jugendhilfe, zu der die offene
Kinder- und Jugendarbeit, Schulprojekte, Kindertagesstätten, Spiel- und Lernstuben,
Erziehungsberatungsstellen und die Sozialpädagogische Familien- und Lernhilfe gehören.
Der Schülerklub ist ein niedrigschwelliges und präventiv orientiertes Jugendhilfeprojekt, das in
Kooperation mit der Schule durchgeführt wird. Gesetzliche Grundlagen sind die §§ 1, 7, 9, 11
und 13 (1) SGB VIII/KJHG. Weitere Grundlagen für die Arbeit sind die Qualitätskriterien für die
offene Kinder- und Jugendarbeit in Frankfurt, die Frankfurter Leitlinien zur Mädchenarbeit, die
Frankfurter Leitlinien zur Jungenarbeit und das Leitbild des Caritasverbands.
2. Stadtteil
Zeilsheim ist der westlichste Stadtteil Frankfurts. Er wird im Westen und Nordwesten von der
A66 Frankfurt - Wiesbaden begrenzt. Baulich ist der Stadtteil geprägt von der Wohnungs- und
Siedlungspolitik der damaligen Hoechst AG und vom Sozialen Wohnungsbau der sechziger und
siebziger Jahre.
Zeilsheim hatte im Dezember 2002 11.569 Einwohner (Quelle: Bürgeramt, Statistik und Wahlen
in Frankfurt am Main), davon waren etwas mehr als 21,5% nichtdeutscher Herkunft. Die Gruppe
von Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 – 16 Jahren umfasste eine Zahl von 1.129
Menschen. Der Anteil mit nichtdeutscher Herkunft lag bei 27,2%.
Die KKS ist eine der beiden Schulen in Zeilsheim mit einem Grund- und Hauptschulzweig. Der
Realschulzweig wurde zum Schuljahr 2006/2007 geschlossen, d. h. es darf keine 5. Realschulklasse mehr gebildet werden, alle anderen Klassen laufen aus. Die Schülerzahlen am Hauptschulzweig sind stark rückläufig. Demnach wird die Schule im Schuljahr 2006/2007 nur noch von
insgesamt 388 SchülerInnen besucht (Hauptschule 51, Realschule 160, Grundschule 177).
3. Ausstattung
• Räumliche Ausstattung: Der Schülerklub ist in einem Container mit ca. 115 qm Grundfläche
auf dem Schulgelände der KKS untergebracht. Zur Verfügung stehen ein Büro, ein kleinerer
Gruppenraum und ein großer Raum, der als Treffpunkt mit einem Kickertisch, Café-/Bistrotischen und einer Küchenzeile ausgestattet ist. Im Gruppenraum stehen vier Computerarbeitsplätze mit Internetzugang zur Verfügung. Nach Absprache mit der Schule erfolgt eine Mitnutzung von deren Funktionsräumen einschließlich der Sporthalle.
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Schülerklub Käthe-Kollwitz-Schule
• Personelle Ausstattung: Das Projekt wird durchgeführt mit zwei SozialpädagogInnen/SozialarbeiterInnen mit insgesamt 68,5 Wochenstunden.
Die Stellen werden gemischtgeschlechtlich und nach Möglichkeit auch interkulturell besetzt.
Darüber hinaus stehen Übungsleiter, Honorarkräfte und Ehrenamtliche für ergänzende
Angebote zur Verfügung.
• Finanzielle Ausstattung: Die Räumlichkeiten einschließlich der Erstausstattung werden
vom Stadtschulamt gestellt. Mit dem Jugend- und Sozialamt wird ein Zuwendungsvertrag
zur Finanzierung der Personal-, Sach-, Betriebs- und Verwaltungskosten geschlossen.
• Fachliche Ressourcen: Die Qualifizierung der MitarbeiterInnen wird gefördert durch einen
Fortbildungs- und Supervisionsetat. Die fachliche Begleitung und Unterstützung wird gesichert
durch regelmäßige Dienstbesprechungen, Klausurtage, interne und externe fachspezifische
Arbeitskreise und die Beteiligung am Qualitätsmanagementsystem EFQM des Verbands.
4. Zielgruppe
Zielgruppe des Schülerklubs sind vorrangig die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 – 10
an der Käthe-Kollwitz-Schule.
5. Pädagogische Ziele
Im Hinblick auf die Zielgruppe haben wir nachfolgende Wirkungsziele formuliert. Zu diesen
Wirkungszielen haben wir Handlungsziele entwickelt, die als konkrete Orientierung für den pädagogischen Alltag dienen. Die Handlungsziele haben wir im Anhang differenziert dargestellt.
1. Kinder und Jugendliche entwickeln sich zu eigenständigen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeiten und lernen, die eigenen Verhaltensweisen und den Umgang mit anderen zu
reflektieren.
2. Kinder und Jugendliche entwerfen ihre persönliche und berufliche Zukunft und lernen, diese
Vorstellungen umzusetzen.
3. Kinder und Jugendliche entwickeln eine eigene Geschlechtsidentität als Mädchen und
Jungen bzw. als Frauen und Männer.
4. Kinder und Jugendliche entwickeln gewaltfreie und konstruktive Konfliktlösungsmöglichkeiten
und lernen, diese im Alltag anzuwenden.
5. Kinder und Jugendliche entwickeln gegenüber anderen Kulturen und Religionen Toleranz und
lernen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahrzunehmen und sich darüber auszutauschen.
6. Kinder und Jugendliche gestalten aktiv ihre Freizeit.
6. Öffnungszeiten und Angebote
Der Schülerklub hat von Montag bis Freitag während der Schulzeiten insgesamt 21 Stunden
geöffnet. In den Ferien bietet der Schülerklub ebenfalls Angebote an, allerdings nicht über die
gesamte Feriendauer. Die Angebotszeiten werden im Programm festgelegt.
Die Angebote des Schülerklubs umfassen:
• Schulische Hilfen (z. B. Hausaufgaben- und Lernhilfe, Unterstützung bei der Erschließung
von Informationsquellen und anderen Lernhilfen)
• Berufliche Hilfen (z. B. Informationen zur Berufswahl und Ausbildungssuche, Nutzung von
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Informationsquellen und Unterstützung bei der Auswertung der Informationen, Hilfestellung
beim Schreiben von Lebensläufen und Bewerbungsschreiben, Üben von Telefonaten und
Vorstellungsgesprächen)
Beratung für SchülerInnen (z. B. bei Schwierigkeiten in der Schule, im Elternhaus oder im
Freundeskreis) sowie deren Eltern; Vermittlung und Begleitung zu Fachstellen; bei Anfrage
kollegiale Beratung von Lehrkräften
Offene Angebote (z. B. Treffpunkt „Café“, Mittagsimbiss)
Freizeitpädagogische Aktivitäten (z. B. Sport, Internet, Kurse, Ausflüge, Freizeiten)
Geschlechtsspezifische Angebote
Alterspezifische Angebote bei Bedarf (z. B. Gruppenarbeit)
7. Zusammenarbeit mit der Schule
Die Schule ist unser Hauptkooperationspartner. Die Zusammenarbeit erfolgt sowohl formal in
festgelegten Strukturen (Teilnahme an Konferenzen, regelmäßige Gespräche mit der Schulleitung, Infopausen) wie auch informell bei bestimmten Projekten und im Wahlpflichtunterricht.
Die Projekte und der Wahlpflichtunterricht werden durch gesonderte Termine und eventuell
Arbeitsgruppen geplant und vorbereitet.
Die Ziele der Zusammenarbeit mit der Schule sind, das Angebot der Schule für die SchülerInnen zu erweitern, den Lernort Schule gerade im Bereich des sozialen Lernens zu bereichern,
das Lernklima zu fördern und die Chancen der Jugendlichen auf dem Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt zu erhöhen. Dies wird umgesetzt in folgenden gemeinsamen Projekten:
• Projekt Konfliktlösung: Eine Gruppe von LehrerInnen hat im Rahmen des Projekts „Schulprogramm und Mediation“ das Basistraining durchlaufen. Eine Mitarbeiterin des Schülerklubs
hat eine Ausbildung zur Mediatorin abgeschlossen. Gemeinsam werden nun Angebote für
die SchülerInnen entwickelt, um die Konfliktkultur an der Schule zu verändern und den
Gedanken der Mediation bei den SchülerInnen bekannt zu machen. Als konkretes Projekt
finden in der 7. Jahrgangsstufe der Realschule Projekttage zum Thema „Umgang mit
Konflikten“ statt (s. Kurzkonzept im Anhang).
• Projekte im Bereich soziales Lernen: Zu diesem Thema werden regelmäßige Unterrichtseinheiten in Haupt- und Realschulklassen vorbereitet und gehalten. (s. Konzept „Soziales
Lernen“ im Anhang)
• Projekte im Bereich Berufswahl und Berufsvorbereitung:
* Organisation und Durchführung von Berufsorientierungstagen in der Haupt- und Realschule
* Begleitung und Reflektion der verschiedenen Praktika in der Haupt- und Realschule
* Bewerbungstraining in Kooperation mit dem Jugendbüro Zeilsheim (s. Konzepte im Anhang)
Für die Beratung in diesem Bereich werden außerdem konkrete Absprachen getroffen.
8. Zusammenarbeit mit dem Sozialrathaus Höchst
Die Zusammenarbeit mit dem Sozialrathaus Höchst wird, ebenso wie die mit der Schule, in
einer Vereinbarung verbindlich geregelt. Bestandteile der Kooperation sind die gegenseitige
Information, die Koordination und Weiterentwicklung der Angebote und die Jugendhilfeplanung
für den Stadtteil im Dialog.
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Schülerklub Käthe-Kollwitz-Schule
9. Zusammenarbeit im Stadtteil
Die Zusammenarbeit im Stadtteil dient dazu, die vorhandenen Ressourcen zu nutzen, die Angebote für Jugendliche zu koordinieren und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität
und Lebensumwelt für Kinder und Jugendliche zu erreichen.
Kooperationspartner sind:
• Jugendbüro Zeilsheim
• Jugendtreff „Alte Post“
• Regionalrat
• Kirchengemeinden und Vereine.
Halbjährlich trifft sich der Stadtteilarbeitskreis Zeilsheim, bestehend aus Sozialdienst/Team
Zeilsheim, Jugendbüro, Jugendtreff, Schülerklub, Kirchengemeinden und Kindereinrichtungen.
Darüber hinaus wird zur Unterstützung der Arbeit mit Fachstellen im Caritasverband und im
Stadtgebiet zusammen gearbeitet.
10. Controlling
Die Überprüfung der Arbeit im Schülerklub findet halbjährlich statt. Daran beteiligt sind das
Sozialrathaus Höchst, die Käthe-Kollwitz-Schule und der Caritasverband als Träger der Einrichtung. Das Jugend- und Sozialamt nimmt jährlich an dem Auswertungsgespräch teil. Grundlage
dieser Auswertungsgespräche ist ein Bericht, der von der Einrichtung erstellt wird. Darin werden
bestimmte Schwerpunkte gesetzt, die in dem vorhergehenden Treffen zu vereinbaren sind.
Frankfurt am Main, im April 2002
Überarbeitet im September 2005
Überarbeitet im September 2006
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ANHANG
Wirkungsziele und die dazugehörigen Handlungsziele
Wirkungsziel 1
Kinder und Jugendliche entwickeln sich zu eigenständigen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeiten und lernen, die eigenen Verhaltensweisen und den Umgang mit anderen
zu reflektieren.
Handlungsziel 1: Wir ermöglichen den Kindern und Jugendlichen sich selbst und andere in
ihrer Person und Individualität wahr- und ernst zu nehmen.
Handlungsziel 2: Wir unterstützen die Schülerinnen und Schüler, die eigenen Fähigkeiten und
Begabungen kennen zu lernen und auszubauen.
Handlungsziel 3: Wir befähigen die Kinder und Jugendlichen zu einer realistischen Selbsteinschätzung.
Handlungsziel 4: Wir stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen.
Handlungsziel 5: Wir fördern den Erwerb von sozialen Kompetenzen und Verhaltensweisen und
entwickeln gemeinsam Grundregeln für das Zusammenleben im Schülerklub
Handlungsziel 6: Wir bieten den Kindern und Jugendlichen Räume, in denen sie sich ausprobieren können.
Handlungsziel 7: Wir werden für die Kinder und Jugendlichen als Personen erfahrbar und
geben ihnen die Möglichkeit, die gängigen Rollenerwartungen zu hinterfragen.
Wirkungsziel 2
Kinder und Jugendliche entwerfen ihre persönliche und berufliche Zukunft und lernen,
diese Vorstellungen umzusetzen.
Handlungsziel 1: Wir geben Raum und Anregungen, eigene Interessen und Fähigkeiten zu
erkennen, zu entwickeln und zu vertiefen.
Handlungsziel 2: Wir motivieren die Jugendlichen, realistische Vorstellungen für ihre persönliche
und berufliche Zukunft und Lebenssituation zu entwickeln.
Handlungsziel 3: Wir erweitern die Handlungskompetenz der Kinder und Jugendlichen.
Handlungsziel 4: Wir unterstützen die Kinder und Jugendlichen bei ihrer schulischen Entwicklung.
Handlungsziel 5: Wir regen die Jugendlichen dazu an, Informationsquellen zu nutzen.
Handlungsziel 6: Wir bieten im Schülerclub die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen
und sich an der Gestaltung des Angebots und der Einrichtung zu beteiligen.
Wirkungsziel 3
Kinder und Jugendliche entwickeln eine eigene Geschlechtsidentität als Mädchen und
Jungen bzw. als Frauen und Männer.
Handlungsziel 1: Wir greifen aktuelle Anlässe auf, um die unterschiedlichen gesellschaftlichen
Rollenerwartungen an Mädchen/Frauen und Jungen/Männer zu thematisieren
und zu hinterfragen.
Handlungsziel 2: Wir hinterfragen die gängigen Rollenerwartungen und bieten ihnen die
Möglichkeit, eine andere Aufgabenverteilung bzw. andere Rollenbilder kennen
zu lernen.
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Schülerklub Käthe-Kollwitz-Schule
Handlungsziel 3: Wir geben den Mädchen und Jungen in einem geschützten Rahmen die
Möglichkeit, sich mit den Rollenerwartungen auseinander zu setzen.
Handlungsziel 4: Wir ermuntern die Jugendlichen, ihre eigenen, möglicherweise gegensätzlichen
Vorstellungen zu entwickeln, und unterstützen sie bei der Umsetzung.
Wirkungsziel 4
Kinder und Jugendliche entwickeln gewaltfreie und konstruktive Konfliktlösungsmöglichkeiten und lernen diese umzusetzen.
Handlungsziel 1: Wir ermöglichen den Kindern und Jugendlichen, in der Einrichtung gewaltfreie
und konstruktive Konfliktlösungsmuster zu entwickeln und sich darin zu
erproben. Dabei erhalten sie Anregungen und Unterstützung von den MitarbeiterInnen.
Handlungsziel 2: Wir erarbeiten in Konfliktsituationen mit den Kindern und Jugendlichen
Kompromisse und geben bei der Umsetzung Hilfestellungen.
Handlungsziel 3: Wir ermöglichen den Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an demokratischen Abstimmungsprozessen.
Wirkungsziel 5
Kinder und Jugendliche entwickeln gegenüber anderen Kulturen und Religionen Toleranz
und lernen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahrzunehmen und sich darüber auszutauschen.
Handlungsziel 1: Wir greifen aktuelle Anlässe auf, um die Jugendlichen über Gemeinsamkeiten
und Unterschiede in der jeweiligen Kultur oder Religion ins Gespräch zu
bringen.
Handlungsziel 2: Wir verdeutlichen die Unterschiede in den Werten und Lebensweisen und
versuchen, diese im Austausch mit den Jugendlichen verstehbar zu machen.
Handlungsziel 3: Wir unterstützen die Kinder und Jugendlichen in ihrem eigenen kulturellen
und religiösen Kontext und bieten die Möglichkeit zur Reflektion der eigenen
kulturellen und religiösen Herkunft.
Wirkungsziel 6
Kinder und Jugendliche gestalten aktiv ihre Freizeit.
Handlungsziel 1: Wir ermöglichen Kindern und Jugendlichen Erfahrungen, die ihnen in ihrem
Lebenszusammenhang nicht möglich wären.
Handlungsziel 2: Wir zeigen den Jugendlichen ein breites Spektrum an Freizeitmöglichkeiten
auf und laden sie ein, diese auszuprobieren.
Handlungsziel 3: Wir unterstützen die Ideen der Kinder und Jugendlichen und zeigen ihnen,
wie sie diese umsetzen können.
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Programm Soziales Lernen
Das Projekt Soziales Lernen ist Bestandteil des Schulprogramms und wird in der Planung für
jedes Schuljahr verifiziert.
Ziel
Ziel des Programms Soziales Lernen ist es, die Klassengemeinschaft zu fördern, die soziale
Kompetenz der Kinder zu steigern und damit die Leistungsfähigkeit und die Zusammenarbeit in
der Klasse zu erhöhen. Ein weiteres Ziel ist es, zusammen mit der Klasse auftretende Konflikte
zu lösen bzw. die Klasse zu befähigen, die Konflikte selbstständig und konstruktiv zu lösen.
Zielgruppen
Zielgruppen sind die Klassen der Sekundarstufe der Käthe-Kollwitz-Schule, hauptsächlich die
Klassen der Jahrgangsstufe 5 – 6 und die Hauptschulklassen der Jahrgangsstufe 7.
Organisatorischer Rahmen
Dieses Projekt wird von den MitarbeiterInnen des Schülerklubs geplant und im Rahmen des
Unterrichts durchgeführt. In Rücksprache mit den jeweiligen KlassenlehrerInnen werden die
Schwerpunkte/Themen festgelegt. Der zeitliche Umfang beträgt in den Jahrgangsstufen 5 – 7
alle 14 Tage eine Schulstunde. Anfragen aus anderen Klassen werden mit der jeweiligen Klassenleitung situationsbezogen entschieden.
Ablauf/Inhalte
Die Einheiten beginnen mit der Begrüßung und der Vorstellung des Tagesthemas, es folgt die
Einführung in das Thema und der Arbeitsauftrag. Beendet werden die Einheiten mit einer kurzen
Abschlussrunde.
Den methodischen Schwerpunkt des Programms Soziales Lernen bilden Interaktionsspiele zu
den Themen: Kennenlernen, Vertrauen, Zusammenarbeit, Streit, Respekt, Umgang mit anderen,
Klassengemeinschaft, Freundschaft und andere. Weitere Methoden sind kreatives Gestalten
und die Initiierung von Gesprächsrunden, je nach Thema gemischt oder getrennt geschlechtlich.
In der Jahrgangsstufe 5 gehört die Begleitung der Kennenlernfahrt oder bei den Kennenlerntagen
mit zum Projekt sowie in der Jahrgangsstufe 6 die Begleitung der Klassenfahrt, wenn dies von
der Klasse gewünscht wird. Bei beiden Fahrten übernehmen die MitarbeiterInnen des Schülerklubs die Gestaltung von einzelnen Programmpunkten.
Ein weiterer Bestandteil des Projekts in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ist die Elternarbeit in Form
eines ca. einmal im Monat stattfindenden Elternfrühstücks in den Räumen des Schülerklubs.
Frankfurt am Main im Oktober 2003
Caritasverband Frankfurt e. V., Ambulante Kinder- und Jugendhilfe, Alte Mainzer Gasse 10, 60311 Frankfurt am Main
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Quellen
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Arbeitsgemeinschaft Caritative Vereine Frankfurt
Caritasverband Frankfurt e. V.
Haus der Volksarbeit e. V.
Internationales Familienzentrum e. V.
Jugendberatung und Jugendhilfe e. V.
Sozialdienst katholischer Frauen e. V.