Statement zu Microsoft Windows Phone „Mango“

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Statement zu Microsoft Windows Phone „Mango“
Statement
zu Microsoft Windows Phone
„Mango“
Axel Oppermann
Frank Heuer
Senior Advisor
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Mai 2011
(Neues) mobiles Betriebssystem Windows Phone „Mango“
Heute stellte Microsoft die lange erwartete neue Version des mobilen Betriebssystem Windows Phone
vor. Windows Phone „Mango“ bringt zwar ein wahres Füllhorn neuer Funktionen mit, aber viele
(potenzielle) Business-Kunden werden nicht zufrieden gestellt sein.
Axel Oppermann und Frank Heuer von der Experton Group kommentieren.
Kommentar/Einschätzung von Frank Heuer:
Gelungene Kür, aber Patzer in der Pflicht
Die Welt erlebte heute die Vorstellung von Microsofts neuestem Meilenstein Windows Phone Mango,
um im wichtigen Markt der mobilen Plattformen Marktanteile zurück zu gewinnen. Seitdem die
Redmonder ihren Hoffnungsträger Windows Phone 7 im Herbst 2010 starteten, machte ihnen dieser
jüngste Spross in der Produktfamilie nämlich noch keine große Freude. Geplant, um gegenüber
Windows Mobile eine größere Bedeutung im Mobile-Markt zu erringen, befindet sich der Marktanteil
von Microsoft im Gegenteil seitdem im Sinkflug.
Microsoft setzte auf den Consumer und den „Bring-your-on-Device-Effekt“ und konzentrierte sich
anfangs auffallend auf die für Privatnutzer interessanten Funktionen. Wer nach bestimmten nützlichen
Business-Funktionen (z.B. Basics wie Copy & Paste) fragte, wurde auf spätere Updates oder den
Schlüssel Privatnutzer verwiesen. Dies war umso erstaunlicher, da das Vorgänger-Betriebssystem
Windows Mobile 6.5 eine deutlich größere Bedeutung im Geschäftskunden-Segment als im
Privatkunden-Markt besaß.
Microsoft orientierte sich bei dieser Strategie an Apples iPhone, das von vielen Nutzern auch beruflich
genutzt wird und so quasi durch die Hintertür vom Prestige-Gadget zu einem Arbeitsgerät wurde. Im
Gegensatz aber zu Steve Job‘s Company ging für Microsoft dieses Kalkül bisher nicht auf. Im
Gegenteil, die Strategie-Wende brachte Steve Ballmer den oben beschriebenen Rückschlag. Nicht nur,
dass Privatkunden sich bislang nicht so recht für Windows Phone 7 erwärmen konnten, fühlten sich
bislang treue Firmenkunden durch Rückschritte bei Business-relevanten Features enttäuscht. Während
beispielsweise Windows Mobile noch über On-Device-Encryption verfügte, ist dies bei Windows Phone
7 nicht der Fall.
Umso wichtiger erscheint, mit dem neuen Betriebssystem Mango die Firmenkunden wieder für sich zu
begeistern. Das Update bringt hierfür auch in der Tat einige interessante Features mit. Microsoft setzt
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dabei sichtbar auf die immer wichtiger werdenden Themen Cloud Computing und Unified
Communications. Hierfür bietet Microsoft zum Einen die Cloud-Suite Office 365 und SkyDriveUnterstützung für den Office Hub an. Mit der Möglichkeit, Lync als App kostenlos auf das Smartphone
zu laden, ist die Nutzung von Unified Communications möglich. Weitere Verbesserungen für die
professionelle Nutzung bringen zum Beispiel E-Mail-Suche auf dem Exchange Server, erweitertes
Sicherheits- und Rechtemanagement, sowie die Möglichkeit, E-Mail Ordner und Nachrichtenverläufe
an den Startbildschirm pinnen zu können.
Dies sind nur einige von mehreren Hundert neuen Features, die Microsoft heute angekündigt hat. Bei
dem Blick darauf, was Microsoft an wirklich Neuem bringt, fällt jedoch auch auf, was noch immer fehlt.
Und dies sind noch immer für viele Business-Kunden wichtige Funktionen. So mangelt es noch immer
am VPN-Support. Darüber hinaus ist On-Device-Encryption noch immer nicht möglich – umso
unverständlicher, da dies mit dem „alten“ Windows Mobile sowie bei den meisten Konkurrenten (mit
Ausnahme von Android) möglich ist. So werden sich die Redmonder bei vielen Geschäftskunden
schwertun, wieder bzw. erstmals als bevorzugter Mobile-Plattform-Provider zu reüssieren.
Kommentar/Einschätzung von Axel Oppermann:
Microsoft muss Gas geben
Wenn Microsoft mit seinem Betriebssystem für Smartphones kurz- und mittelfristig an Bedeutung
gewinnen will, muss das Unternehmen schlichtweg Gas geben. Gleiches gilt insbesondere für den
Markt für Tablet PCs.
Während Release-Zyklen von 2,5 Jahren bei Serverprodukten (und zukünftig für Client OS oder Office)
zwar vor dem Hintergrund einer stetigen Weiterentwicklung wertvoll sind, ist das von Microsoft
vorgelegte Tempo für IT-Verantwortliche teilweise zu schnell. Anders sieht es im Segment für
Smartphones aus. In diesem Markt, der aus Sicht von Microsoft gerade über den Privatanwender
gewonnen wird, bedeutet Geschwindigkeit sehr viel – wenn nicht sogar alles. Und hier lässt sich
Microsoft „gefühlt“ – und verglichen zum Wettbewerb – viel Zeit. Doch nicht nur die Anforderungen des
Kunden sind hier entscheidend, sondern insbesondere die Agilität der Wettbewerber. Der Kuchen für
mobile Geräte wird aktuell neu verteilt, und Apple oder die OEMs mit den Android-Geräten sitzen in der
ersten Reihe.
Es ist verwunderlich, dass bei einem Unternehmen mit so starken personellen und finanziellen
Ressourcen, das unternehmerische „Time-to-Market“-Management in diesem Bereich eine deutliche
Schieflage aufweist.
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Oberstes Ziel muss es sein, die zeitliche Optimierung des Innovationsstroms zu forcieren. Hierzu gilt es
auch, potente OEMs zu gewinnen. Zwar ist ZTE eine gute Wahl und Acer ein etablierter Partner von
Microsoft, aber gerade letztgenannter Anbieter ist im Geschäft mit Telekommunikationsanbietern und
Smartphones bisher eher zu vernachlässigen. Wo bleiben z.B. die Partnerschaften mit einer Motorola,
Sharp oder sogar Huawei – und die wirklich große strategische Allianz mit RIM/Blackberry?
Weiteres primäres Ziel muss es sein, die „Marketingmaschine“ anzuschmeißen. Um beim „Consumer“
erfolgreich zu sein, bedarf es einem „Wow-Effekt“ – einem „haben-wollen- Effekt“. Dies kann Microsoft
auch mit der stärkeren Integration von Facebook, Twitter, IM & Co. nicht erreichen. Spannend für
Business-User wird allerdings die stärkere Office-Integration. Im dritten Schritt muss Microsoft
intensiver auf die etablierten Partner – insbesondere im Channel – zugehen. Diese müssen in den
Vertrieb und die direkte Kundenansprache zentral involviert werden. Kurzum: Microsoft muss (noch
mehr) Gas geben, als es die aktuellen Aussagen widerspiegeln.
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