VDA 6.3 Gelbband 3. überarbeitete Ausgabe, Juli 2016 - VDA-QMC
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VDA 6.3 Gelbband 3. überarbeitete Ausgabe, Juli 2016 - VDA-QMC
Verband der Automobilindustrie Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Prozessaudit 6 Teil 3 Produktentstehungsprozess/Serienproduktion/ Dienstleistungsentstehungsprozess/Erbringung der Dienstleistung 3. überarbeitete Ausgabe, Juli 2016 Online-Download-Dokument © © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Prozessaudit Produktentstehungsprozess/Serienproduktion Dienstleistungsentstehungsprozess/ Erbringung der Dienstleistung 3. überarbeitete Ausgabe, 2016 - Stand 11. Juli Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke ISSN 0943-9412 Gelbdruck_Online-Download-Dokument Copyright 2016 by Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Qualitäts Management Center (QMC) 10117 Berlin, Behrenstr. 35 Gesamtherstellung: Henrich Druck + Medien GmbH 60528 Frankfurt am Main, Schwanheimer Straße 110 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 3 Unverbindliche Normenempfehlung des VDA Der Verband der Automobilindustrie (VDA) empfiehlt seinen Mitgliedern, die nachstehende Normenempfehlung bei der Einführung und Aufrechterhaltung von QM-Systemen anzuwenden. Haftungsausschluss Dieser VDA Band ist eine Empfehlung, die jedermann frei zur Anwendung steht. Wer sie anwendet, hat für die richtige Anwendung im konkreten Fall Sorge zu tragen. Dieser VDA Band berücksichtigt den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe herrschenden Stand der Technik. Durch das Anwenden der VDA-Empfehlungen entzieht sich niemand der Verantwortung für sein eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr. Eine Haftung des VDA und derjenigen, die an VDA-Empfehlungen beteiligt sind, ist ausgeschlossen. Jeder wird gebeten, wenn er bei der Anwendung der VDA-Empfehlung auf Unrichtigkeiten oder die Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung stößt, dies dem VDA umgehend mitzuteilen, damit etwaige Mängel beseitigt werden können. Normenhinweise Die im Einzelnen mit DIN-Nummer und Ausgabedatum gekennzeichneten Normzitate sind wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Maßgebend für das Anwenden der Norm ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin, erhältlich ist. Urheberrechtsschutz Diese Ausgabe ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des VDA unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Übersetzungen Diese Ausgabe wird auch in anderen Sprachen erscheinen. Der jeweils aktuelle Stand ist bei VDA QMC zu erfragen. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 3 Vorwort Der technische Fortschritt, Kundenerwartungen und neue Fertigungstechnologien führen zu steigenden Anforderungen in der gesamten Kette der Kunden- und Lieferantenprozesse und stellen das Qualitätsmanagement der Unternehmen vor immer neue und anspruchsvolle Aufgaben. Robuste Prozesse und deren Absicherung sind in der gesamten Herstell- und Lieferkette erforderlich. Zur Analyse dieser Prozesse ist das Prozessaudit nach VDA 6.3 eine wichtige und etablierte Methode. Das Prozessaudit entfaltet eine hohe Wirksamkeit durch die Bewertung der tatsächlichen Ausführung der Prozesse vor Ort, durch Betrachtung der Schnittstellen und der unterstützenden Funktionen in Projekt- und Serienphase. Nach der ersten Ausgabe von 1998 erfolgte eine grundsätzliche Überarbeitung 2010. Mit der Ausgabe 2016 wurde eine Aktualisierung und Optimierung unter Einbeziehung der gesammelten Erfahrungen vorgenommen. Der Prozessstandard VDA 6.3 enthält zusätzlich zum eigentlichen Fragenkatalog und den Bewertungskriterien auch Vorgaben zur Qualifizierung von Prozessauditoren und der Vorbereitung und Durchführung von Prozessaudits. Das Prozessaudit nach VDA 6.3 ist Bestandteil der VDA-Strategie „Qualitätsstandard der Automobilindustrie“ (VDA 6.x-Bände). Bei den beteiligten Automobilherstellern und Lieferanten besteht Übereinstimmung, die Inhalte dieses Bandes umzusetzen. 4 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Wir danken den beteiligten Unternehmen und ihren Mitarbeitern für den Einsatz bei der Erarbeitung dieses aktualisierten VDA 6.3-Bandes. An der Erstellung haben folgende Firmen mitgewirkt: Adam Opel AG Audi AG Benteler Automobiltechnik GmbH BMW AG Borg Warner GmbH Continental AG Daimler AG Harman Becker GmbH Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH Magna International Europe AG MAN Truck & Bus AG Otto Fuchs KG Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Robert Bosch GmbH Rollax GmbH & Co.KG Schaeffler AG Volkswagen AG ZF Friedrichshafen AG Fachliche und administrative Unterstützung: TU Berlin, Fachgebiet Qualitätsstrategie und Qualitätskompetenz VDA QMC Berlin, 2016 Verband der Automobilindustrie (VDA) © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 5 6 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 1 Einleitung 11 2 Anwendungshinweise 13 2.1 Definition Prozessaudit 13 2.2 Anwendungsbereich Prozessaudit 13 2.3 Abgrenzung Prozessaudit - Potenzialanalyse 15 2.4 Identifizieren von Prozessrisiken (Risikoanalyse) 16 3 Anforderungen an Prozessauditoren 18 3.1 Auditorenqualifikation 18 3.1.1 Interne Auditoren 18 3.1.2 Lieferantenauditoren 19 3.1.3 Auditoren als externe Dienstleister 19 3.2 Verhaltenskodex für Auditoren 20 4 Auditprozess 22 4.1 Auditprogramm 22 4.2 Auditauftrag 24 4.3 Auditvorbereitung 26 4.4 Durchführung 31 4.5 Bewertung 34 4.6 Ergebnisdarstellung 36 4.7 Nachbereitung und Abschluss 39 5 Potenzialanalyse (P1) 42 5.1 Definition Potenzialanalyse 42 5.2 Voraussetzungen 42 5.3 Vorbereitung 42 5.4 Ablauf einer Potenzialanalyse 43 5.5 Bewertung einer Potenzialanalyse 43 5.6 Folgeaktivitäten nach erfolgter Vergabe 45 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7 6 Bewertung Prozessaudit materieller Produkte 46 6.1 Bewertung der Einzelfragen 46 6.2 Detaillierte Auswertung & Abstufungsregel 48 6.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel 49 6.4 Bewertung von Produktgruppen 52 6.5 Anwendung des Fragenkataloges (Prozesselemente P2 bis P7) 53 7 Fragenkatalog 55 7.1 Übersicht Fragenkatalog 55 7.2 Projektmanagement (P2) 59 7.3 Planung Produkt- und Prozessentwicklung (P3) 63 7.4 Realisierung Produkt- und Prozessentwicklung (P4) 67 7.5 Lieferantenmanagement (P5) 71 7.6 Prozessanalyse Produktion (P6) 75 7.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service (P7) 92 8 Prozessaudit Dienstleistungen 94 8.1 Übersicht Fragenkatalog Dienstleistungen 94 8.2 Projektmanagement (D2) 97 8.3 Planung der Dienstleistungsentwicklung (D3) 101 8.4 Realisierung Dienstleistungsentwicklung (D4) 104 8.5 Lieferantenmanagement (D5) 108 8.6 Dienstleistungserbringung (D6) 111 8.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service 125 8.8 Anwendung und Bewertung Prozessaudit Dienstleistung 127 8.8.1 Bewertung der Einzelfragen 127 8.8.2 Detaillierte Auswertung und Abstufungsregel 129 8.8.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel 131 9 Formulare 133 9.1 Prozessaudit materielle Produkte 133 9.2 Potenzialanalyse (P1) Auszug aus dem VDA 6.3 Fragenkatalog 135 8 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 10 Best Practice/Lessons Learned 138 10.1 Beispiel Lieferantenselbstauskunft 138 10.2 Wissensspeicher 142 11 Begriffsdefinitionen und Glossar 145 11.1 Glossar 145 11.2 Abkürzungsverzeichnis 152 12 Downloads 154 13 Übersichtsmatrix 155 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 9 10 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 1 Einleitung Der etablierte Auditstandard VDA 6.3 wurde 2010 komplett überarbeitet. Mit der Ausgabe 2016 wurde eine Aktualisierung und Optimierung unter Einbeziehung der gesammelten Erfahrungen vorgenommen. Das Zusammenwirken des Prozessaudit-Standards VDA 6.3 mit den weiteren Schriften des VDA, insbesondere „Reifegradabsicherung für Neuteile (RGA)“ und „Robuster Produktionsprozess (RPP)“, wird gestärkt. Im vorliegenden Band werden die Anforderungen auf prozessspezifische Inhalte konkretisiert. Damit wird die Abgrenzung zwischen Prozess- und Systemaudit geschärft. Weiterhin sind die Fragen sowohl inhaltlich als auch strukturell überarbeitet. Die Schnittstelle zwischen Hardware und Software bei Produkten mit integrierter (embedded) Software ist berücksichtigt. Für eine detaillierte Bewertung der Software-Entwicklung sind jedoch andere Methoden heranzuziehen (CMMI, aSPICE, …). Die Inhalte des Prozessaudits Dienstleistungen sind ebenfalls überarbeitet worden. Die Ergebnisberechnung ist angepasst. Alle Fragen sind nun gleichgewichtet. Der generische Ansatz ist entfallen. Die Einstufungssystematik nach A, B bzw. C und die bewährten Abstufungsregeln, inklusive der Berücksichtigung von *-Fragen, wird beibehalten. Aufgrund der jetzt erfolgten Überarbeitung sind Auditergebnisse nach dem bisherigen VDA 6.3 von 2010 nicht direkt übertragbar in eine Ergebnisberechnung nach der hier vorliegenden aktuellen Ausgabe. Die Anforderungen an die Qualifikation der Prozessauditoren sind detaillierter gestaltet und die verschiedenen Anforderungen gegenüber internen bzw. externen Prozessauditoren berücksichtigt. Neben der Qualifikation des Auditors bezüglich des Auditstandards wird auch ein Augenmerk auf die Auditdurchführung gelegt. Explizite Bewertungsfragen zum Themenkreis Nachhaltigkeit, wie die Einhaltung sozialer Standards, Umweltschutz und Ressourcenschonung, sind im Fragenkatalog nicht enthalten. Hierfür gibt es eigene Überwachungsmethoden sowie gesetzliche und normative Vorgaben. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 11 Bemerkt der Auditor jedoch offensichtliche Punkte, die im Widerspruch zu den Forderungen dieses Prozessaudit-Standards stehen und/oder die Produkteigenschaften nachhaltig negativ beeinflussen, sollen diese dokumentiert und in der Bewertung berücksichtigt werden. Als Referenzen werden die weiteren Bände der VDA-Schriftenreihe und der AIAG-Handbücher in einer Übersichtsmatrix mit Bezug zu den Fragen angegeben. Auf der Internetseite des VDA QMC sind aktuelle Informationen und der letzte Stand der VDA-Publikationen zu finden. 12 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 2 Anwendungshinweise 2.1 Definition Prozessaudit Das Prozessaudit ist eine Methode zur unabhängigen Analyse und Beurteilung der Performance der Produktentstehungsprozesse und deren Wirksamkeit für festgelegte Produkte. Ziel des Prozessaudits ist es die Übereinstimmung betrachteter Prozesse/ Prozessschritte mit den Anforderungen und Vorgaben zu überprüfen. Erkannte Abweichungen werden als Auditfeststellungen dokumentiert und mit Bezug auf das Produktrisiko und/oder Prozessrisiko bewertet. Bewertungsrelevant ist dabei inwieweit aus der Auditfeststellung potenzielle nichtkonforme Produkte zu erwarten sind, sowie das hieraus resultierende Risiko. 2.2 Anwendungsbereich Prozessaudit Prozessaudits können sowohl intern als auch extern im gesamten Produktlebenszyklus angewendet werden. Der Fragenkatalog ist so aufgebaut, dass die Anwendung für kleine und mittelständische Unternehmen ebenso geeignet ist wie für Konzerne. Mit Hilfe des Prozessaudits nach VDA 6.3 können die Prozesse im Produktentstehungsprozess (PEP) zur Identifizierung von Reifegrad- und Prozessrisiken bis zum SOP analysiert und bewertet werden. Nach SOP dient das Prozessaudit u.a. zur regelmäßigen Überwachung der Serienprozesse und ereignisorientierten Fehleranalyse und –beseitigung. Die Anwendung der einzelnen Prozesselemente in der Projektphase kann durch die interne und/oder externe Anwendung in Zusammenstellung der Elemente und Durchführungszeitraum variieren. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 13 Die Abbildung 2-1 zeigt mögliche Anwendungen der einzelnen Prozesselemente im Rahmen eines spezifischen Projekts. SOP Vergabe Kunde Produkt-/ Prozessdefiniton Lieferantenvorauswahl Potentialanalyse Produkt-/Prozessentwicklung Auftragserhalt Lieferant Angebotsprozess (Vertragsprüfung) Lieferantenvorauswahl Potentialanalyse Kundendienst (After Sales) SOP Vergabe Produkt-/ Prozessdefinition Potenzialanalyse (P1) Serienproduktion Produkt-/ Prozessentwicklung Serienproduktion Kundendienst (After Sales) X1 P2/P3 X2 VDA 6.3 P2-P4 X3 P5-P7 X4 P5-P7 X5 Innovationsphase VDA-RGA RG0 RG1 RG2 RG3 RG4 RG5 RG6 RG7 Innovationsfreigabe für Serienentwicklung Anforderungsmanagement für Vergabeumfang Festlegung der Lieferkette und Vergabe der Umfänge Freigabe technische Spezifikationen Produktionsplanung abgeschlossen Serienwerkzeugfallende Teile und Serienanlagen verfügbar Produkt- und Prozessfreigabe Projektabschluss, Verantwortungsübergabe an Serie, Start Requalifikation Abbildung 2-1: P1: P2: P3: P4: P5: P6: P7: Laufende Serie Anwendungsmöglichkeiten Prozesselemente Potenzialanalyse Projektmanagement Planung der Produkt- und Prozessentwicklung Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung Lieferantenmanagement Prozessanalyse Produktion Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service Erläuterungen zur Potenzialanalyse (X1) siehe Kapitel 5. Die Anwendung der Prozesselemente P2 bis P4 fokussiert die frühe Phase im Produktentstehungsprozess (X2 + X3). Sowohl das Prozesselement P2 als auch das Prozesselement P3 sind dabei idealerweise nach Vergabe zur Analyse der Planungsaktivitäten heranzuziehen (X2). Das Prozesselement P4 kann entsprechend zeitversetzt dazu angewendet werden, um die Umsetzung der Planungsaktivitäten gemäß Prozesselement P3 zu analysieren und einer Bewertung zu unterziehen (X3). 14 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Die Aufteilung der Prozesselemente bietet die Möglichkeit, bei entsprechender Anwendung, nach der Analyse im Audit noch auf identifizierte Potenziale einwirken zu können und sowohl die Planungsaktivitäten als auch die Umsetzung/Realisierung im Kundeninteresse anforderungsgerecht zu beeinflussen. Die Anwendung der Prozesselemente P2 bis P4 dient, nach Vergabe und bis SOP, zur frühzeitigen Identifizierung von Reifegrad‐ und Prozessrisiken. Die Prozesselemente P5 bis P7 (X4) werden idealerweise zum SOP analog/gemäß Reifegrad RG 6 aus VDA‐RGA angewendet. Im Rahmen der Serienproduktion können die Prozesselemente P5 bis P7 (X5) zur regelmäßigen Überwachung der Serienprozesse herangezogen werden oder eine ereignisorientierte reaktive Prozessanalyse unterstützen. Grundsätzlich bleibt jedem Nutzer/Firma vorbehalten, die Anwendung der Prozesselemente in Produktentstehung und Serie nach seinen Belangen auszurichten. 2.3 Abgrenzung Prozessaudit - Potenzialanalyse Wie der Abbildung 2-2 zu entnehmen ist, kann vor der Vergabe eines Auftrages eine Potenzialanalyse (P1) durchgeführt werden. Diese dient dazu, mit einem im Umfang reduzierten Fragenkatalog, potenzielle Lieferanten durch dieses Audit zu bewerten, ob sie für eine Serienbelieferung geeignet sind. Da es sich um potenzielle Lieferanten handelt, muss das Audit ggf. auf andere Prozesse/Produkte bezogen werden, die aber mit dem eigenen Produkt vergleichbar sein sollten. SOP Vergabe Kunde Produkt-/ Prozessdefiniton Organisation Lieferantenvorauswahl Potentialanalyse Produkt-/Prozessentwicklung Auftragserhalt Angebotsprozess (Vertragsprüfung) Produkt-/ Prozessdefinition Lieferant Serienproduktion SOP Vergabe Lieferantenvorauswahl Potentialanalyse Kundendienst (After Sales) Produkt-/ Prozessentwicklung Serienproduktion Kundendienst (After Sales) Auftragserhalt Vergabe SOP Sublieferanten Abbildung 2-2: Lieferanten Organisation Kunde Anwendungsbereiche in der Lieferkette © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 15 2.4 Identifizieren von Prozessrisiken (Risikoanalyse) Im Prozessaudit ist die Auswirkung der einzelnen Prozesse auf das Produkt entscheidend, daher ist die Betrachtung aus Sicht des jeweiligen Produktrisikos vorzunehmen. Aus diesem Grund müssen bereits in der Auditvorbereitung (siehe auch Kapitel 4.3) die potenziellen Risiken innerhalb des Prozesses ermittelt werden, um diese im Prozessaudit ausreichend zu bewerten. Das Turtlemodell ist am Beispiel des Prozesselementes 6 dargestellt und ist für alle anderen Prozesselemente ebenso anwendbar. Materielle Ressourcen (Ele. 6.4) Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert? Maschinen, Einrichtungen, Ausrüstungen, ... I PS1 O I - Input Schnittstelle Arbeitsinhalte (Ele. 6.2) Wie läuft der Prozess ab? Arbeitsablauf, Methoden, Verfahren, Anweisungen Abbildung 2-3: Personelle Ressourcen (Ele. 6.3) Welche Bereiche, Funktionen, Personen unterstützen den Prozess? Kapazitäten, Kompetenzen, Befugnisse, ... Prozessschritt 2 O - Output I PS3 O Schnittstelle Wirkungsgrad, Leistungsindikatoren (Ele. 6.5) Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Verschwendung Turtle-Modell Zunächst wird beschrieben, welcher „Input“ (siehe Fragenkatalog Element 6.1) durch den Prozess in den „Output“ (siehe Fragenkatalog Element 6.6) umgewandelt wird. Ergänzt werden diese Punkte um die Fragestellungen: - Wie ist der Prozessablauf (Arbeitsinhalt, Arbeitsablauf, Methoden, Verfahren, Anweisungen – siehe auch Fragenkatalog Element 6.2)? - Welche Bereiche, Funktionen bzw. Personen unterstützen den Prozess (personelle Ressourcen wie Kapazitäten, Kompetenzen, Befugnisse, Qualifizierungen – siehe auch Fragenkatalog Element 6.3)? - Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert (materielle Ressourcen wie Maschinen, Werkzeuge, Prüfmittel, Einrichtungen, Ausrüstungen siehe auch Fragenkatalog Element 6.4)? 16 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke - Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt (Wirkungsgrad, Leistungsindikatoren, Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung, Reduzierung von Streuung – siehe auch Fragenkatalog Element 6.5)? In einem zweiten Schritt werden dann die potenziellen Risiken zu diesen Fragestellungen ermittelt. Diese potenziellen Risiken müssen im Audit hinterfragt und bewertet werden, um sicher zu stellen, dass sie in ausreichendem und angemessenem Umfang abgesichert werden. Der Auditor bzw. das Auditteam sein Know-how nutzen um potenzielle produkt- und prozessspezifische Risiken zu erkennen, die die Produktqualität beeinflussen, um gezielt Schwerpunkte zu setzen und/oder den Umfang einzugrenzen. Wesentlichen Einfluss haben auch die Schnittstellen, hier können Informationen verloren gehen oder falsche Informationen übertragen werden (Änderungsmanagement). © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 17 3 Anforderungen an Prozessauditoren 3.1 Auditorenqualifikation Die Auditorenqualifikation ist eine wichtige Voraussetzung zur Erreichung der Auditziele. Die Qualität und Vergleichbarkeit von Auditergebnissen wird wesentlich durch diese Qualifikation der Auditoren beeinflusst. Für die von der jeweiligen Organisation festzulegenden Qualifikationskriterien für Auditoren sind nachfolgende Mindestanforderungen zu berücksichtigen. Die Auditorenkompetenz ist - zum Zweck der Freigabe, Aufrechterhaltung und Verbesserung - nach einer von der Organisation festzulegenden und dokumentierten Vorgehensweise (z. B. Beobachtung während der AuditDurchführung/Freigabe- und Witnessverfahren) zu bewerten. 3.1.1 Interne Auditoren Fachliche Kenntnisse: - Gute Kenntnisse der Qualitätswerkzeuge und -methoden (z. B. FMEA, 8D-Methode, PPF, SPC, FTA) - Kenntnis der zutreffenden kundenspezifischen Anforderungen - Kenntnis der zutreffenden Managementsystem-Anforderungen (z. B. ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001, VDA 6.1) - Produkt- und prozessspezifische Kenntnisse Fachlicher Nachweis: - Erfolgreiche Teilnahme (bestandene Lernkontrolle) an einer VDA 6.3 Schulung Berufliche Erfahrung: Mindestens 3 Jahre Berufserfahrung (ab 2 Jahre Berufserfahrung können betriebliche Ausbildungszeiten berücksichtigt werden), vorzugsweise in produzierenden Unternehmen der Automobilindustrie, davon mindestens 1 Jahr im Qualitätsmanagement. 18 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 3.1.2 Lieferantenauditoren Fachliche Kenntnisse: - Sehr gute Kenntnisse der Qualitätswerkzeuge und -methoden (z. B. FMEA, 8D-Methode, PPF, SPC, FTA, SWOT, DOE) - Auditorenqualifikation (Gesprächsführung, Konfliktmanagement, Audittechnik) - Kenntnis der zutreffenden kundenspezifischen Anforderungen - Kenntnis der zutreffenden Managementsystem-Anforderungen (z. B. ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001, VDA 6.1) - Produkt- und prozessspezifische Kenntnisse Fachlicher Nachweis: - Auditorenqualifikation auf Basis EN ISO 19011 (z. B. VDA Auditorenqualifikation, 1st/2nd party Auditor für DIN EN ISO 9001, ISO/TS 16949 oder VDA 6.1) - Erfolgreiche Teilnahme (bestandene Lernkontrolle) an einer vom VDA QMC oder dessen Lizenzpartnern durchgeführten VDA 6.3 Schulung. Berufliche Erfahrung: Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (ab 3 Jahre Berufserfahrung können betriebliche Ausbildungszeiten berücksichtigt werden), vorzugsweise in produzierenden Unternehmen der Automobilindustrie, davon mindestens 2 Jahre Berufserfahrung im Qualitätsmanagement. 3.1.3 Auditoren als externe Dienstleister Externe Auditoren einer unabhängigen, dritten Organisation die als beauftragte Dienstleister der Organisation Audits durchführen. Fachliche Kenntnisse: - Sehr gute Kenntnisse der Qualitätswerkzeuge und -methoden (z. B. FMEA, 8D-Methode, PPF, SPC, FTA, SWOT, DOE) - Auditorenqualifikation (Gesprächsführung, Konfliktmanagement, Audit technik) - Kenntnis der zutreffenden kundenspezifischen Anforderungen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 19 - Kenntnis der zutreffenden Managementsystem-Anforderungen (z. B. ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001, VDA 6.1) - Produkt- und prozessspezifische Kenntnisse Fachlicher Nachweis: - Auditorenqualifikation auf Basis EN ISO 19011 (z. B. VDA Auditorenqualifikation, 1st/2nd party Auditor für DIN EN ISO 9001, ISO/TS 16949 oder VDA 6.1) - Bestandene Prüfung (Zertifikat) im Rahmen einer vom VDA QMC oder dessen Lizenzpartnern durchgeführten VDA 6.3 Schulung Berufliche Erfahrung: Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (ab 3 Jahre Berufserfahrung können betriebliche Ausbildungszeiten berücksichtigt werden), vorzugsweise in produzierenden Unternehmen der Automobilindustrie, davon mindestens 2 Jahre Berufserfahrung im Qualitätsmanagement. 3.2 Verhaltenskodex für Auditoren - Prozessauditoren müssen ihre berufliche Fähigkeit und ihr Urteilsvermögen unter Beachtung der Gesetze und unter Wahrung der Prinzipien der Ehrlichkeit und Redlichkeit einsetzen. - Prozessauditoren müssen ihre Fachkompetenz weiterentwickeln. Sie pflegen ihre Kenntnisse und Fertigkeiten bezüglich Auditverfahren, QMSystemen, Produkten und Prozessen, sowie zu fachspezifischen Methoden, Verfahren und einschlägigen Standards. Sie müssen mit den Qualitätsanforderungen an die Produkte, mit den spezifischen Risiken der von ihnen auditierten Prozesse und den möglichen Auswirkungen auf die hergestellten Produkte, vertraut sein. - Prozessauditoren müssen sich jederzeit so verhalten, dass Ansehen und Ruf der eigenen Organisation nicht gefährdet werden. - Prozessauditoren dürfen keine Aufträge übernehmen, die einen Interessenkonflikt darstellen. - Prozessauditoren dürfen keine Aufträge übernehmen, die sie aufgrund von fehlender Fachkompetenz nicht sachgerecht durchführen können. 20 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke - Prozessauditoren sind hinsichtlich vertraulicher Informationen, die sie bei ihrer beruflichen Tätigkeit erlangt haben, zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Verschwiegenheitspflicht entfällt, wenn ein Gesetz die Preisgabe einer Information verlangt. - Prozessauditoren dürfen die Informationen, die sie im Laufe ihrer Tätigkeit erhalten, nicht in unlauterer Weise verwenden weder zu ihrem eigenen noch zum Vorteil Dritter. - Auditoren wahren das Ansehen und den Ruf des Berufsstandes. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 21 4 Auditprozess In diesem Kapitel wird der Auditprozess zur Durchführung von internen und externen Audits beschrieben. Audit Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnisdarstellung Nachbereitung und Abschluss programm Abbildung 4-1: 4.1 Auditprozess Auditprogramm Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnisdarstellung Nachbereitung und Abschluss programm Auditprogramm aus Auditbedarf generieren Rollierende Anpassung des Auditprogramms bei neuem Bedarf Input: - Prozessschritt: Auditbedarf Terminrahmen Auditorenpool Aktuelles Auditprogramm Erfahrungen aus den Vorjahren Output: - Auditprogramm Auditprogramm aus Auditbedarf generieren Zielsetzung: Die Audits sind entsprechend ihrer Priorität und den unternehmensinternen Vorgaben geplant. Zur Zielerreichung sind qualifizierte Auditoren vorgesehen. Verantwortung: Der Auditprogrammverantwortliche erstellt ein Auditprogramm für eine definierte Periode. 22 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Beschreibung: Der Bedarf an Audits wird durch den Auditprogrammverantwortlichen ermittelt und priorisiert. Daraus legt der Auditprogrammverantwortliche in Abstimmung mit den Auditauftraggebern und ggf. den Auditierten im Auditprogramm die folgenden Angaben fest: - Auditschwerpunkt Auditzeitpunkt (z. B. Kalenderwoche, Monat, Quartal) Auditumfang Angabe der Auditoren, insbesondere Prozessexperten Neben den fachlichen Qualifikationen und der notwendigen Neutralität sollten bei der Auditorenauswahl ebenfalls die Sprach- und interkulturellen Kenntnisse berücksichtigt werden. Zur Bewertung von prozessspezifischen Fragestellungen, die über die Kenntnisse des Prozessauditors hinausgehen, kann ggf. ein Prozessexperte hinzugezogen werden. Dieser Prozessexperte muss nicht zwingend VDA-Prozessauditor sein. Im Anschluss wird das Auditprogramm durch die jeweilige Leitung genehmigt. Methode/Dokumentation: Auditprogramm Input: - Prozessschritt: Ereignisorientierter Auditbedarf Rollierende Anpassung des Auditprogramms bei neuem Bedarf Output: - Aktuelles Auditprogramm - Aktualisierte Ressourcenplanung Zielsetzung: Das Auditprogramm ist durch eine kontinuierliche Anpassung aktuell (z. B. hinzufügen von ereignisorientierten Audits) Verantwortung: Der Auditprogrammverantwortliche passt das Auditprogramm kontinuierlich an und stellt die Ressourcenplanung sicher. Beschreibung: Aktuelle Qualitätsprobleme in der Produktion oder beim Lieferanten, Produktionsausfälle, Lieferengpässe, Neuanläufe oder verschobene Prioritäten können jederzeit dazu führen, dass neue Auditbedarfe entstehen. Der Auditprogrammverantwortliche muss daher während der Geltungsdauer des Auditprogramms dafür Sorge tragen, dass diese zusätzlichen Audits in das Auditprogramm aufgenommen werden. Die vorhandenen Ressourcen müssen an die neuen Vorgaben angepasst werden. Dazu aktualisiert der Auditprogrammverantwortliche das bestehende Auditprogramm sowie die Ressourcenplanung und stimmt diese mit den zu auditierenden Organisationen bzw. dem Auditauftraggeber ab. Die Leitung ist in die Aktualisierung des Auditprogramms einzubinden. Methode/Dokumentation: aktualisiertes Auditprogramm © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 23 4.2 Auditauftrag Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnisdarstellung Nachbereitung und Abschluss programm Ausgangssituation mit Auftraggeber klären Input: Erstellung des Auditauftrages Prozessschritt: - Auslöser von Audits - Auditprogramm Ausgangssituation mit Auftraggeber klären Output: - Auditauftrag Zielsetzung: Die Anforderungen des Auditauftraggebers sind in einem konkret beschriebenen Auditauftrag umzusetzen. Beispiele für Aufträge: - Status ermitteln/bewerten/freigeben - Analysieren/Risikoabschätzung - Qualifizieren/fördern/verbessern - Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen eines Voraudits - Eskalation Der Auditauftrag ist zwischen den Auditparteien abgestimmt. Verantwortung: Auditprogrammverantwortlicher (Auditleiter) mit Unterstützung des Auftraggebers Methode/Dokumentation: --- 24 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Input: Prozessschritt: - Ausgangssituation - Auslöser des Audits Erstellung des Auditauftrages Output: - Auditauftrag Zielsetzung: Erstellung eines Auditauftrages mit allen notwendigen Informationen zur strukturierten Durchführung des Audits Verantwortung: Auftraggeber des Audits mit Unterstützung des Auditprogrammverantwortlichen Beschreibung: Folgende Inhalte sind in einem Auditauftrag z. B. zu berücksichtigen: - Auditauslöser/-grund Auditziel Auditvariante Auditort Auditteam (vorläufig) Auditumfang - Auftraggeber - Audittermin Auftragsdatum Bemerkungen Notwendige Unterlagen - Historie z.B. neuer Lieferant, Reklamation, Statusbewertung Bewertung, Prozessfreigabe, Statusabfrage, etc. Interne/Externe Audits, Potenzialanalyse, Sonderaudit Intern, Extern Auditor, Prozessexperte Prozesse, Produkte, Fertigungsstätten, Schnittstellen, ausgelagerte Prozesse Auditprogrammverantwortlicher, Management, Bauteilverantwortliche Wunschtermin, Auditzeitraum, Schichten Hintergrundinformationen Prüfvorschriften, Verträge, wichtige Vereinbarungen (Kostenregelung etc.) Reklamationen, Lieferleistung, Projektstatus Methode/Dokumentation: Formblatt Auditauftrag © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 25 4.3 Auditvorbereitung Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnisdarstellung Nachbereitung und Abschluss programm Auditteam festlegen Informationen sammeln Input: Prozesse eingrenzen und Auditschwerpunkte setzen Prozessschritt: - Auditauftrag - Prozessunterlagen Auditteam festlegen Checklisten sowie Auditplan erstellen und mit Organisation abstimmen Output: - Auditteam Zielsetzung: Auswahl eines geeigneten Auditteams mit angemessener Qualifikation Verantwortung: Der Auditleiter legt das Auditteam final fest und organisiert zusammen mit dem Auditteam das Audit. Beschreibung: Aus dem Auditauftrag und ggf. weiteren Informationen wird das Auditteam festgelegt. Grundlage hierzu ist die Planung im Auditprogramm. Neben der persönlichen Eignung (Verhaltenskodex siehe 3.2) der Auditoren bzw. Fachexperten ist die Qualifikation für das Audit, insbesondere das Fachwissen zu berücksichtigen. Zur Bewertung von prozessspezifischen Fragestellungen, die über die Kenntnisse des Prozessauditors hinausgehen, ist ein Prozessexperte vorzusehen. Dieser Prozessexperte muss nicht zwingend VDA-Prozessauditor sein. Methode/Dokumentation: Verhaltenskodex, Auditauftrag 26 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Input: Prozessschritt: - Auditauftrag - Auditteam - Informationen Informationen sammeln Output: - Dokumente - Informationssammlung Zielsetzung: Das Auditteam hat alle zur Eingrenzung und Planung des Audits notwendigen Informationen beschafft. Verantwortung: Auditteam mit Unterstützung des Auftraggebers und der zu auditierenden Organisation Beschreibung: Die Informationssammlung für das Audit muss geeignet sein, den Prozess sowie Wechselwirkungen und Schnittstellen zwischen den Prozessen darzustellen. Dabei können folgende Unterlagen berücksichtigt werden: Organigramme, Prozessablaufpläne, Produktionslenkungspläne, FMEAs (internes Audit), Normen, Spezifikationen, kundenspezifische Vorgaben, Zielvorgaben (z. B. PPM), Prozessbeschreibungen, Qualitätsregelkarten, Auditergebnisse, Maßnahmenplan des letzten Audits, Ergebnisse der Lieferqualität (Qualitätsleistung), Reklamationen, Layouts, Projektpläne etc. Methode /Dokumentation: --- © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 27 Input: Prozessschritt: - Auditauftrag - Dokumente/ Informationssammlung Prozesse eingrenzen und Auditschwerpunkte setzen Output: - Prozessgrenzen - Prozessschritte - Auditschwerpunkte Zielsetzung: Der Prozess ist eingegrenzt, in auditierbare Prozessschritte unterteilt und die Auditschwerpunkte sind festgelegt. Verantwortung: Auditteam Beschreibung: Zur Prozesseingrenzung gehört im ersten Schritt die Definition von Start- und Endpunkten von Prozessen. Im zweiten Schritt können die Prozesse in Prozessschritte untergliedert werden, so dass eine abgrenzbare Bewertung erfolgen kann. Eine eindeutige Zuordnung der Verantwortlichkeiten und damit eine eindeutige Adressierung von Feststellungen zu den Prozessen/Prozessschritten muss gegeben sein. Die Prozessgliederung kann auf bestehende Unterlagen (z. B. Prozessabläufe) aufbauen oder muss durch das Auditteam erarbeitet werden. Für den eingegrenzten Prozess müssen die Prozessrisiken auf Basis der gesammelten Informationen ermittelt werden. Der Auditor setzt Auditschwerpunkte dort, wo er die größten Risiken für Produkt und Prozess erwartet. Eine Möglichkeit zur Erkennung von potenziellen Risiken ist das TurtleModell, siehe Abbildung 2-3. In Abhängigkeit des Auditauftrages und der ermittelten potenziellen Risiken können folgende Untersuchungen herangezogen werden: Prozessablaufuntersuchung: Es wird entlang der Wertschöpfungskette auditiert, verschiedene Prozesseingaben als gegeben vorausgesetzt und nur deren Einflüsse auf die Prozesskette bzw. Weiterverarbeitung in der Prozesskette untersucht. Prozessschnittstellenuntersuchung: Es wird die Schnittstelle zwischen zwei Prozessschritten mit unterschiedlichen Aufgaben im Hinblick auf Verantwortungen, Kommunikation, Transfer (Waren, Informationen) etc. untersucht. Die beiden Untersuchungen können auch kombiniert werden. Zur Eingrenzung der Herstellprozesse wird der Auditumfang nach Prozessschritten und/oder Produktgruppen untergliedert (siehe Abbildung 4.2). Eine Produktgruppe beinhaltet eine oder mehrere Prozessschritte. 28 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Eingabe (Input) Prozess Kunde, der eine Anforderung hat I P• P• I O Schnittstelle Ergebnis (Output) O Kunde, dessen Anforderung erfüllt ist I P• Schnittstelle I O P• O Schnittstelle Abbildung 4-2: Prinzipdarstellung verketteter Prozesse Vor dem Audit - insbesondere bei externen Audits - ist sicherzustellen, dass die Auditoren während des Audits Zugang zu allen relevanten Informationen erhalten. Die Teilnahme von weiteren Personen ist abzustimmen. Einschränkungen sind im Vorfeld zu klären. Input: - Prozessschritt: Auditauftrag Prozessgrenzen Prozessschritte Auditschwerpunkte Checklisten sowie Auditplan erstellen und mit Organisation abstimmen Output: - Auditplan - Checklisten Zielsetzung: Auf Basis des abgestimmten Auditauftrags sind die spezifischen Checklisten festgelegt. Verantwortung: Auditteam Beschreibung: Aus den gewonnen Erkenntnissen und dem unternehmenseigenen Wissensspeicher (siehe Kapitel 10.2) ergänzt das Auditteam die bewertungsrelevanten Mindestanforderungen der VDA 6.3 Fragenkataloge. Sofern keine sinnvolle Zuordnung zu einer bestehenden Frage möglich ist, kann auch eine neue Frage ergänzt werden. Dies hat allerdings zur Folge, dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht mehr gegeben ist. Die Bewertungsmatrix muss für diesen Fall angepasst werden. Im Auditplan legt das Auditteam in Abstimmung mit der auditierten Organisation mindestens folgendes fest: - Teilnehmer Name der Auditoren © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 29 - Auditierte Organisation/Funktionseinheit Auditdauer Zeit für Dokumentation pro Auditschritt ist entsprechend zu berücksichtigen (Beispiel: pro 1 Stunde Audit z. B. 10 Min. Dokumentation) Auditstandorte Prozessschritte/Produktgruppen Bei der Erstellung des Auditplans sind Produktionsstillstände (Mittagspause etc.), Einsatz von Fremdsprachen, interkulturelle Aspekte, Schichtwechsel und Transferzeiten zu berücksichtigen. Änderungen vor Ort sind in Abstimmung zwischen Auditor und auditierter Organisation möglich. Die Auditdauer und Kapazitätsplanung ist abhängig von den zu auditierenden Prozesselementen, der Organisationsstruktur, den betroffenen Standorten, der Komplexität der Produkte und Prozesse, des Risikos und der Prozesskette mit den zugehörigen Prozessschritten zu planen. Die Durchführung von Teilaudits kann sinnvoll sein. Dabei kann zur Unterscheidung eine Kennzeichnung des Auditergebnisses, wie in Kapitel 6.3 in den Beispielen beschrieben, verwendet werden. Ein Sonderaudit kann, insbesondere zur Schwachstellenanalyse, bei Beanstandungen, Projektablaufproblemen, Wiederholfehlern etc. eingesetzt werden. Dadurch ist die flexible und effiziente Anwendung der Methode gewährleistet und die Ergebnisdarstellung spiegelt die bewerteten Prozesselemente wieder. Methode/Dokumentation: Auditplan, Checklisten, Fragenkatalog 30 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 4.4 Durchführung Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Ergebnisdarstellung Bewertung Nachbereitung und Abschluss programm Sofortmaßnahmen aus akuten Auditfeststellungen anstoßen Eröffnungsbesprechung Auditierung gemäß mit Kommunikation der Audit- Plan unter Anwendung ziele und des Zeitplans der Checklisten Input: Prozessschritt: - Auditierte Organisation (vor Ort) - Auditplan - Auditteam - Auditfragenkatalog - Spezifische Checklisten Eröffnungsbesprechung mit Kommunikation der Auditziele und des Zeitplans Output: - Aktueller Auditplan Ansprechpartner Zielsetzung: Wichtige Punkte des Auditablaufes werden in der Eröffnungsbesprechung festgelegt. Verantwortung: Auditleiter Beschreibung: Die Eröffnungsbesprechung wird mit dem Management der zu auditierenden Organisation durchgeführt. Es werden die Auditziele, der Auditumfang und die Auditkriterien dargelegt. Der Auditplan sowie die geplanten Audittätigkeiten werden vom Auditleiter kurz erläutert. Der Zeitplan wird überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Weiterhin wird der Zeitpunkt für das Abschlussgespräch festgelegt. Die zu auditierenden Einheiten/Prozesse können durch die jeweiligen Verantwortlichen vorgestellt werden. Die Auditoren stellen sich und ihre Rolle im Audit vor. Die Ansprechpartner zwischen dem Auditteam und der zu auditierenden Organisation werden festgelegt. Es werden der Ablauf der Berichterstattung und das angewendete Bewertungsverfahren vorgestellt. Es wird auf die Vertraulichkeit der gewonnenen Informationen und Ergebnisse hingewiesen. Die auditierte Organisation bestätigt die Verfügbarkeit der notwendigen Mittel (Räume, Drucker etc.) für das Auditteam. Für den Fall, dass eine persönliche Schutzausrüstung notwendig ist, ist dies im Vorfeld abzuklären. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 31 Methode/Dokumentation: --Input: Prozessschritt: - Checkliste - Zeitplan - Ansprechpartner - Dokumente - Auditfragenkatalog - Informationen aus dem Wissenspeicher Auditierung gemäß Plan unter Anwendung des Auditfragenkatlogs und Checklisten Output: - Auditnachweise Auditaufzeichnungen Zielsetzung: Belegbare Erfassung der Qualitätssituation unter Berücksichtigung des Auditplans bzw. der Situation vor Ort Verantwortung: Auditteam Beschreibung: Der Auditor analysiert, ob der auditierte Bereich die Festlegungen der Organisation, Anforderungen von Normen, Kundenanforderungen sowie gesetzliche Vorgaben in die Praxis umsetzt. Die Untersuchung erfolgt über Befragungen und Stichproben entlang eines Prozesses unter Verwendung des Fragenkataloges sowie spezifisch erstellter Checklisten. Der Auditor ist dabei angehalten offene Fragen zu stellen (siehe Auditpyramide in Kapitel 6). Anhand von konkreten Fällen und Nachweisen muss der Auditor die Eignung und Wirksamkeit der Prozesse hinterfragen. Die Eignung und der Zustand der technischen Einrichtungen (Anlagen, Werkzeuge, Prüfmittel, Teileaufnahmen etc.) sind dabei auch durch direkten Augenschein zu bewerten. In der Regel geht das Gespräch von allgemeinen Fragen zu konkreten Detailfragen über. Der Auditor überprüft stichprobenartig die Umsetzung der Vorgaben und Anforderungen an die Produkte und Prozesse durch Einsicht in entsprechende Dokumente und Aufzeichnungen. Ergebnisrelevante Feststellungen werden notiert. Die Mitarbeiter vor Ort sind durch Befragungen in das Audit einzubeziehen und ihre Ausführungen sind durch Einsicht in die QM-Dokumentation zu verifizieren. Auditabweichungen sind direkt vor Ort mit den entsprechenden Personen zu kommunizieren. Das Auditteam sollte sich bei Bedarf in bestimmten Zeitabständen treffen, um Informationen auszutauschen, den Auditfortgang zu bewerten und gegebenenfalls die Aufgabenverteilung im Team neu zu regeln. In regelmäßigen Abständen kann dem Auditierten bzw. dessen Verantwortlichen Feedback über das Fortschreiten und den Status des Audits gegeben werden. Der Auditplan ist regelmäßig vom Auditteam hinsichtlich des zeitlichen Ablaufes zu verifizieren und gegebenenfalls in Abstimmung mit der Organisation zu ändern. 32 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Auditabbruch Ein Audit kann nach Ermessen des Auditteams abgebrochen werden, wenn z. B. folgende Gründe vorliegen: - Verweigerung von notwendigen Informationen während des Audits Offensichtliche Gesetzesverstöße Aktive Behinderung des Auditors Verweigerung des Zutritts in auditrelevante Bereiche trotz vorangegangener Abstimmung Mangelhafte Vorbereitung des Audits durch die Organisation Darlegung offensichtlich unwahrer Aussagen Der Auditabbruch ist zu begründen. Auditfeststellungen müssen bis zum Zeitpunkt des Abbruches dokumentiert werden. Die auditierende Organisation entscheidet über die Durchführung eines neuen Audits. Methode/Dokumentation: Fragenkatalog, Wissensspeicher, Checklisten Input: Prozessschritt: - Auditnachweise - Mitschriften - Abweichungsbericht Sofortmaßnahmen aus akuten Auditfeststellungen anstoßen Output: - Eingeführte Sofortmaßnahme Zielsetzung: Verhinderung der Fehlerfortpflanzung bei schwerwiegenden Fehlern (Kundenbeanstandungen, Liegenbleiber, Funktionsausfall, sicherheitsrelevante Bauteile, kritische Merkmale etc.). Verantwortung: Der Auditleiter ist für die Einforderung von Sofortmaßnahmen bei Auftreten von schwerwiegenden Fehlern verantwortlich. Beschreibung: Fakten, die ein wesentliches Risiko belegen, sollten der Organisation unverzüglich mitgeteilt werden, damit diese angemessene Sofortmaßnahmen festlegen kann. Beim Auftreten von schwerwiegenden Abweichungen, die ein Risiko für die Produkt-/und Prozessqualität darstellen, sind zur Direktabsicherung Sofortmaßnahmen durch die auditierte Organisation zu definieren. Methode/Dokumentation: Auditbericht © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 33 4.5 Bewertung Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnisdarstellung Nachbereitung und Abschluss programm Bewertung gemäß Bewertungsschema Input: Prozessschritt: - Feststellungen - Bewertungsschema - Einzelne Fragen der Checkliste Bewertung gemäß Bewertungsschema Entscheidung über Nachaudit treffen Output: - Feststellungen - Quantitative Bewertung Zielsetzung: Durch die quantitative Bewertung erhält man einen Status über die Qualitätsfähigkeit des betrachteten Prozesses. Die Vergleichbarkeit der Auditergebnisse wird sichergestellt und Veränderungen gegenüber vorherigen Audits im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses festgestellt. Verantwortung: Auditleiter, Auditteam Beschreibung: Auf Basis der im Audit erkannten Feststellungen bewertet das Auditteam die Einzelfragen gemäß dem im Kapitel 6.1 beschriebenen Bewertungsverfahren. Grundlage der Bewertung ist die Erfüllung bzw. Nichterfüllung der jeweiligen Forderungen und des vorhandenen Risikos. Sofern eine Frage nicht bewertet (n. b.) wird, muss dies begründet werden. Aus den Einzelbewertungen der Fragen ergibt sich die Gesamtbewertung des Audits. Bei allen Audits kann zur Unterscheidung des Auditumfangs die in Kap. 6.3 beschriebene Kennzeichnung des Auditergebnisses verwendet werden, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. 34 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Methode/Dokumente: Bewertungsmatrix – Kapitel 9.1 Bewertung s. Kapitel 6 Input: Prozessschritt: - Auditbewertung - Einstufung - Abweichungsbericht Entscheidung über Nachaudit treffen Output: - Entscheidung der Notwendigkeit eines Nachaudits Zielsetzung: Die Entscheidung über ein Nachaudit wird anhand der Feststellungen getroffen. Verantwortung: Auditleiter Beschreibung: Es muss festgelegt werden, in welchen Fällen ein Nachaudit erforderlich ist. Regeln für ein Nachaudit können sein: - Nichterreichung eines definierten Erfüllungsgrades Kritischer Prozess mit Risiken behaftet Nichterfüllung (0 Punkte) einer oder mehrerer Sternchenfragen (*) Rote Ampel bei Potenzialanalyse Dieses Nachaudit muss in einem festgelegten zeitlichen Rahmen erfolgen. Innerhalb dieses Zeitraumes hat die auditierte Organisation Maßnahmen zur wirksamen Beseitigung der Abweichungen einzuführen. Im Falle eines Nachaudits hat dieses im gleichen Umfang wie das vorangegangene Audit zu erfolgen. Eine Reduzierung des Auditumfangs auf eine Wirksamkeitsprüfung der eingeführten Maßnahmen bei Feststellungen ist nicht zulässig. Methode/Dokumentation: Auditbericht © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 35 4.6 Ergebnisdarstellung Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnisdarstellung Nachbereitung und Abschluss programm Durchführung Abschlussgespräch Input: - Prozessschritt: Feststellungen Nachweise Notizen über eingesehene Dokumente Freigabe Auditbericht Erstellung Auditbericht Durchführung Abschlussgespräch Output: - Berichterstattung mit Schwerpunkt auf Auditauftrag - Ergebnis/Aussage zur Qualitätsfähigkeit - Beschluss Nachaudit, falls erforderlich Zielsetzung: Im Abschlussgespräch wird dem Auditierten bzw. deren Verantwortlichen über das durchgeführte Audit berichtet. Schwerpunkte sind dabei: - Mitteilung des Auditergebnisses und der Feststellungen, ggf. mit Erläuterungen Festlegung der nächsten Schritte, wie z. B. Termine zur Maßnahmendefinition (Maßnahmenplan), Ankündigung eines Nachaudits (falls erforderlich) Verantwortung: Auditleiter, Auditteam Beschreibung: Zur Vorbereitung der Abschlussbesprechung sind erforderlich: - Einladung der Teilnehmer gemäß Auditplan Platz für alle Teilnehmer/Verfügbarkeit von Präsentationsmitteln Darstellung der Ergebnisse, ggf. (vorläufiger) Auditbericht („Beurteilung der Qualitätsfähigkeit“) Die Abschlussbesprechung hat zum Inhalt: - Darstellung der Auditergebnisse - Darstellung der Organisation über den Status eingeleiteter Sofortmaßnahmen 36 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke (falls erforderlich) - Festlegung der weiteren Vorgehensweise - Festlegung des Verteilers des Auditberichtes - Zustimmung der Weiterleitung der Daten im Unternehmen Schlusswort durch Leitung der auditierten Einheit Methode/Dokumentation: --Input: - Prozessschritt: Notizen zu Beobachtungen positiv/negativ Notizen über eingesehene Dokumente Auditbeteiligte Output: - Auditbericht Erstellung Auditbericht Zielsetzung: Der Auditbericht ist eine genaue, kurzgefasste und eindeutige Aufzeichnung des Audits. Verantwortung: Auditleiter, Auditteam Beschreibung: Der Auditbericht wird im Auditteam gemeinsam erstellt. Der Auditbericht besteht aus: - Deckblatt - Auditfeststellungen mit Bezug auf die eingesehenen Unterlagen - Erläuterungen des Bewertungsschemas - evtl. Prozessbeschreibungen Das Deckblatt beinhaltet folgende Angaben: - Auditverfahren - Zugrundeliegende interne und externe Vorgaben - Angaben zur auditierten Einheit und den auditierten Prozessen, Erzeugnissen und geprüften Kundenanforderungen - Auditergebnis - Zusammenfassende Beurteilung - muss: Abweichungsschwerpunkte und Handlungsbedarf - kann: positive Feststellungen und Verbesserungspotenzial - Termin für Maßnahmenplan Methode/Dokumentation: Formblatt Auditbericht © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 37 Input: - Prozessschritt: Auditbericht Freigabe Auditbericht Output: - Freigegebener Auditbericht Zielsetzung: Durch die Unterzeichnung des Auditberichts durch den Auditleiter und die auditierte Organisation wird dessen Anerkennung und Freigabe bestätigt. Verantwortung: Auditleiter Beschreibung: --Methode/Dokumentation: Formblatt Auditbericht 38 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 4.7 Nachbereitung und Abschluss Audit - Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Ergebnisdarstellung Bewertung Nachbereitung und Abschluss programm Abstellmaßnahmen inkl. Abstelltermin und Verantwortlichkeit durch auditierte Organisation festlegen Input: Auditleiter prüft Maßnahmen auf Plausibilität und klärt Unstimmigkeiten Prozessschritt: - Freigegebener Auditbericht Abstellmaßnahmen inkl. Termin und Verantwortlichkeit durch die auditierte Organisation festlegen Wirksamkeitsprüfung und Abschluss Output: - Maßnahmenplan mit Ursachen, Terminen und Verantwortlichkeiten Zielsetzung: Für Feststellungen sind im angemessenen Rahmen die Ursachen, Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Termine für die Umsetzung festgelegt. Verantwortung: Auditierte Organisation Beschreibung: Der Maßnahmenplan ist in einem, mit dem Auditor vereinbarten, Zeitrahmen zu erstellen. Er beinhaltet alle Aktivitäten mit Angabe von Verantwortlichen und Abschlusstermin, die geeignet sind, die erkannten Defizite nachhaltig im Prozess zu beseitigen. Methode/Dokumentation: Formblatt Verbesserungsprogramm, Maßnahmenplan © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 39 Input: Prozessschritt: - Maßnahmenplan mit Ursachen, Terminen und Verantwortlichkeiten Das Auditteam prüft Maßnahmen auf Plausibilität und klärt Unstimmigkeiten Output: - Maßnahmenplan (geprüft) Zielsetzung: Plausibilisierung des Maßnahmenplanes Verantwortung: Auditteam Beschreibung: Der Auditor prüft den Maßnahmenplan auf Plausibilität und inwieweit nach seinen Einschätzungen die Maßnahmen zur Abstellung der Defizite geeignet sind (Dokumentenprüfung). Hierbei sollte die Nachhaltigkeit der eingeleiteten Maßnahme im Fokus stehen, um Wiederholungsfehler zu vermeiden. Die Plausibilisierung der Maßnahmen durch den Auditor entbindet die Organisation nicht von der Verantwortung für die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen. Bei Unklarheiten, Unstimmigkeiten fordert der Auditor eine Nachbesserung des Planes ein. Bei fehlender Rückmeldung kann der Auditor ein entsprechendes Eskalationsverfahren einleiten. HINWEIS: Insbesondere bei Lieferantenaudits (2nd/3rd-Party) ist bei fehlenden, verweigerten oder nicht plausiblen Maßnahmenplänen auf gängige Eskalationsverfahren zurückzugreifen. Diese Eskalationsverfahren sollten jedoch als Vertragsbestandteil mit dem Lieferanten vor der Auditierung vereinbart worden sein. Methode/Dokumentation: Maßnahmenplan 40 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Input: Prozessschritt: - Geprüfter Maßnahmenplan Wirksamkeitsprüfung und Abschluss Output: - Abstellmaßnahmen - Auftrag für Nachaudit (falls erforderlich) - Verbesserter Prozess - Fehlerfreies Produkt Zielsetzung: Schließung des Regelkreises zur Maßnahmenumsetzung mit Wirksamkeitsüberprüfung Verantwortung: Auditierte Organisation: Wirksame Maßnahmenumsetzung Prozessverantwortlicher: Wirksamkeitsüberprüfung Beschreibung: Die Umsetzung der Maßnahmen liegt in der Verantwortung der auditierten Organisation und wird vom entsprechenden Prozessverantwortlichen überwacht. Die Wirksamkeitsprüfung der vereinbarten Maßnahmen erfolgt primär durch den Prozessverantwortlichen der auditierten Organisation. Die Bestätigung der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen wird durch einen Vermerk des Prozessverantwortlichen im Maßnahmenplan mit Datum dokumentiert. Das Ergebnis der Wirksamkeitsüberprüfung wird durch den Prozessverantwortlichen, dem Auditor bzw. der überwachenden Organisation übermittelt. Mögliche Folgemaßnahmen bei fehlender Bestätigung der Wirksamkeit: - Eskalationsverfahren Definition weiterer Maßnahmen Problemanalyse Methode/Dokumentation: Zur Verifizierung können z. B. folgende Methoden verwendet werden: - Stichprobenprüfung Produktaudit Prozessaudit Maschinen- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen Zwischenstatus/Abarbeitungsgrad Betrachtung der abzuleitenden Indikatoren vor und nach Maßnahmenumsetzung (ppm-Statistik, Zielerfüllung, Reklamationsverlauf) © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 41 5 Potenzialanalyse (P1) 5.1 Definition Potenzialanalyse Im Rahmen der Potenzialanalyse werden neue Lieferanten (Bewerber) bewertet. Bei bestehenden Lieferanten wird die Potenzialanalyse bei neuen Standorten, bei Einsatz neuer Technologien und bei neuen Produkten eingesetzt. Hierbei erfolgt eine Abschätzung des Potenzials, die Anforderungen an die angefragten Produkte und zugehörigen Prozesse zu erfüllen. Berücksichtigt werden die Erfahrungen und Fähigkeiten des Lieferanten zur Entwicklung und Herstellung des angefragten Lieferumfanges und seine Fähigkeit, kundenspezifische Anforderungen in der Produkt- und Prozessrealisierung umzusetzen. Die Bewertung erfolgt anhand bestehender Prozesse für ähnliche Produkte (ggf. Wettbewerbsprodukt). Das Ergebnis dient der Vorbereitung der Vergabeentscheidung und ist eine Prognose zur Qualitätsfähigkeit des betrachteten Lieferanten/Standortes zur Produkt- und Prozessrealisierung im Falle einer Beauftragung. Eine Potenzialanalyse kann auch projektunabhängig bei einem Lieferantenwechsel oder einer Verlagerung angewendet werden. Im Rahmen eines in Serie befindlichen Umfanges (abgeschlossene Produktentwicklung) wird dann für die Fragen der Prozesselemente P2 bis P4 ausschließlich die Prozessentwicklung zur Bewertung herangezogen. 5.2 Voraussetzungen Da in der Anfrage- und Angebotsphase zwischen Kunde und Bewerber (potenzieller Lieferant) kein Vertragsverhältnis besteht, sind mindestens die Geheimhaltung und Zutrittsgenehmigung zu regeln. 5.3 Vorbereitung Die Informationsbeschaffung zur Vorbereitung der Potenzialanalyse ist von besonderer Bedeutung. Ein wesentlicher Bestandteil der Informationsbeschaffung ist die Einforderung einer Lieferantenselbstauskunft (siehe Kapitel 10.1) sowie eigene Recherchen. 42 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 5.4 Ablauf einer Potenzialanalyse Im folgenden Diagramm ist der Ablauf der Potenzialanalyse dargestellt. Die in der Potenzialanalyse P1 zu bewertenden Fragen sind ausgewählte Fragen aus den Prozesselementen P2 bis P7. Die Übersicht der Fragen ist in Kapitel 7.1 dargestellt. Beim Lieferanten vor Ort erfolgt die Analyse der Prozesse anhand eines ähnlichen Produktes und/oder Bauteiles eines anderen Herstellers/Kunden. Die Analyse erfolgt mittels des Fragenkataloges Potenzialanalyse VDA 6.3 und ggfs. weiterer erforderlicher Wissensspeicher zum Umfang. Für die Potenzialanalyse ist eine gesonderte Auswertung nötig, da es hier weniger um eine prozentuale Einstufung als vielmehr auf eine Aussage „geeignet“ oder „nicht geeignet“ ankommt. Vergabe Ausgangssituation klären und Auftrag eingrenzen Unbekannter Lieferant Unbekannter Standort Lieferantenselbstauskunft anfordern und bewerten Rückmeldung an Lieferant (Ergänzende Informationen beschaffen) Unbekannte Technik Modulfragenkatalog zusammenstellen Auditteam festlegen Eigene Fragen aus dem Wissensspeicher (für Produkt- und Prozessanforderungen bzw. Lastenhefte) erstellen Zusammenstellung eines Teams mit Experten aus folgenden Bereichen: • Qualität • Entwicklung • Einkauf • Logistik • …. Vor Ort Besuch Risikobewertung ProzessbewerPrognose tung anhand eines ähnlichen Empfehlung Prozesses oder Produktes Veto (anderer Kunde) Berichtserstellung Ergebnispräsentation Ressourcen für Qualifizierung klären Klärung der Bereitstellung interner Ressourcen (Kunde) z. B. Aufnahme in ein Lieferanten Entwicklungsprogramm Klärung der Bereitstellung externer Ressourcen (Lieferant) ggf. Ergänzung von erforderlichen Ressourcen in den Nominierungsunterlagen (z. B. Aufbau notwendiger Infrastruktur) Ende der Auditorenzuständigkeit Abbildung 5-1: 5.5 Ablauf einer Potenzialanalyse Bewertung einer Potenzialanalyse Jede Frage wird hinsichtlich der konsequenten Erfüllung der jeweiligen Forderung und des vorhandenen Risikos bewertet. Nicht bewertete Fragen (n. b.) sind zu begründen. Es dürfen maximal 3 Fragen mit n. b. bewertet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Vergleichbarkeit der Ergebnisse bzw. die gegenseitige Anerkennung von Auditergebnissen dann ggf. nicht mehr gegeben ist. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 43 Die Bewertung erfolgt nach der Ampelsystematik "rot", "gelb" oder "grün". Bewertung der Einzelfragen Die Anforderung der Frage ist nicht erfüllt. Die Anforderung der Frage ist nur bedingt erfüllt. Die Anforderung der Frage ist erfüllt. Für Fragen, die mit „rot“ bzw. „gelb“ bewertet wurden, müssen Feststellungen dokumentiert werden. Wenn die Anforderung einer Frage nicht erfüllt ist, und abzusehen ist, dass diese auch nach Nominierung bis SOP nicht erfüllt werden kann, ist die entsprechende Einzelfrage mit „rot“ zu bewerten. Aus der Addition der Bewertung je Frage ergibt sich die Gesamteinstufung: Bewertung gemäß Fragenkatalog Gesamteinstufung Gelbe Fragen Rote Fragen Gesperrter Lieferant mehr als 14 ab einer Frage Gesteuerter Lieferant max. 14 keine Freigegebener Lieferant max. 7 keine Ergebnisinterpretation: Grün = Freigegebener Lieferant (Bewerber) Der Lieferant ist in der Lage die Anforderungen des Kunden zum angefragten Umfang umzusetzen und kann für eine Vergabe herangezogen werden. Eine Vergabe (Nominierung) des angefragten Projektes, Bauteilumfanges bzw. Produktgruppe durch den Kunden ist ohne Einschränkung möglich. Gelb = Gesteuerter Lieferant (Bewerber) Für den angefragten Umfang kann nur eine bedingte Vergabeempfehlung erfolgen. Gegebenenfalls benötigt der Lieferant Unterstützung durch den Kun- 44 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke den für die Umsetzung der Anforderungen im Projekt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch eine begrenzte Vergabe (Stückzahlverringerung, kleinere Baureihe, …) an den Lieferanten erfolgen. Eine Vergabe (Nominierung) ist möglich, wird jedoch an definierte Bedingungen gekoppelt: Die Bedingungen zur Minimierung des Risikos können sein: - Begrenzung auf eine definierte Stückzahl (Kleinserien) - Begrenzung auf ein definiertes Produkt - Begrenzung auf Teilmengen des Anfrageumfanges - Lieferant (Bewerber) erhält einen Probeauftrag zur Bewährung - Lieferant (Bewerber) wird in ein Lieferantenentwicklungsprogramm aufgenommen - Besondere Betreuung durch Lieferantenentwicklungsteams mit konsequenter Überwachung des Projektverlaufes Hinweis: Bedingungen sind zwischen den verantwortlichen Qualitäts- und Beschaffungsbereichen festzulegen. Rot = Gesperrter Lieferant (Bewerber) Eine Vergabe (Nominierung) des angefragten Projektes, Bauteilumfanges bzw. Produktgruppe ist nicht möglich. An eine positiv bewertete Potenzialanalyse („grün“, „gelb“) ist nicht zwangsläufig eine Vergabeentscheidung gekoppelt. Eine negativ bewertete Potenzialanalyse („rot“) schließt eine Vergabe aus. 5.6 Folgeaktivitäten nach erfolgter Vergabe Die Analyseergebnisse der Potenzialanalysen sind als Input für die Planung der weiteren Methodenauswahl/-anwendung (z. B. Prozessaudit zur Standortfreigabe, VDA-RGA) heranzuziehen. Eine Validierung der Qualitätsfähigkeit im Sinne einer Serienlieferfreigabe kann nur durch ein PPF-Verfahren zum entsprechend betrachteten kundeneigenen Lieferumfang vorgenommen werden. Dazu kann der Kunde im Rahmen einer Prozessabnahme ein Prozessaudit durchführen. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 45 6 Bewertung Prozessaudit materieller Produkte 6.1 Bewertung der Einzelfragen Jede Frage wird hinsichtlich der Erfüllung der jeweiligen Forderungen und des vorhandenen Risikos bewertet. Die Bewertung erfolgt je Frage in den Stufen 0, 4, 6, 8 oder 10 Punkte, wobei die nachgewiesene Erfüllung der Forderungen der Maßstab für die Punktevergabe ist. Punktanzahl Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen 10 Forderungen voll erfüllt 8 Forderungen überwiegend erfüllt++; geringfügige Abweichungen 6 Forderungen teilweise erfüllt; größere Abweichungen 4 Forderungen unzureichend erfüllt; schwerwiegende Abweichungen 0 Forderungen nicht erfüllt ++ ) Unter "überwiegend" wird verstanden, dass die zutreffenden Forderungen nur in Einzelfällen nicht wirksam nachgewiesen werden konnten und kein spezielles Risiko gegeben ist. Die folgende Tabelle erläutert die angemessene Punktevergabe bei der Fragenbewertung: Punkte Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen Risikobetrachtung aus Sicht Prozess/Prozessschritt; konkret 46 Risikobetrachtung aus Sicht systemische Betrachtung; Produkt; konkret abstrakt 10 Technische Vorgaben und Produkt ist frei von BeanSpezifikationen zum Pro- standungen, es entspricht zess werden eingehalten den technischen Vorgaben Forderungen voll erfüllt 8 Geringfügige Abweichungen im Prozess, welche die Erfüllung der Anforderungen des Folgeprozesses oder des Kundennicht beeinflussen Forderungen überwiegend erfüllt; geringfügige Abweichungen Beanstandungen am Produkt, jedoch kein Einfluss auf die Funktion, Nutzung oder Weiterverarbeitung © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Punkte Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen 6 Der Prozess entspricht teilweise nicht den definierten Anforderungen mit Auswirkungen auf den Folgeprozess oder den F Kunden Beanstandungen am Produkt Forderungen teilweise ohne Einfluss auf die Funkti- erfüllt; on; Fehler führt jedoch zu größere Abweichungen Beeinträchtigungen bei Nutzung bzw. Weiterverarbeitung 4 Der Prozess entspricht nicht den definierten Anforderungen mit signifikanten Auswirkungen auf den Folgeprozess oder den Kunden Beanstandungen am Produkt mit Einfluss auf die Funktion, Fehler führt zu Einschränkungen der Nutzung, Fehler beeinträchtigt die Weiterverarbeitung signifikant 0 Der Prozess ist nicht geeignet, die Einhaltung der definierten Anforderungen sicherzustellen Beanstandungen am ProForderungen nicht erfüllt dukt, keine Funktion, die Nutzung des Produktes ist erheblich eingeschränkt, die Weiterverarbeitung ist nicht möglich Forderungen unzureichend erfüllt; schwerwiegende Abweichungen Abhängig vom Risiko der gefundenen Feststellung können vom Auditor für einzelne Feststellungen Sofortmaßnahmen eingefordert werden. Wird eine Frage nicht bewertet (n. b.) muss die Nichtbewertung begründet werden. Pro bewerteten Prozesselement, Unterelement bzw. Prozessschritt müssen mindestens 2/3 der Fragen bewertet werden. Unter Berücksichtigung der Vergleichbarkeit der Ergebnisse sollten alle Fragen der verwendeten Prozesselemente des VDA 6.3 zur Anwendung kommen. Bei Wiederholbeanstandungen aus vorangegangenen Audits kann die fehlende Umsetzung von Korrekturmaßnahmen zusätzlich als Abweichung in den einschlägigen Fragen, z. B. zu den Themen „Ursachenanalyse“, „Maßnahmenumsetzung“, „Erfüllung der Kundenforderungen“ als Abweichung gewertet werden. Fragen mit besonderem Produkt- und Prozessrisiko (*-Frage): In den Prozesselementen sind Fragen hinsichtlich besonderem Risiko für Produkt und Prozess als Sternchenfragen (*-Frage) gekennzeichnet. Die besonderen Risiken in den *-Fragen werden durch die Abstufungsregeln (siehe 6.3) berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt analog zu den übrigen Fragen, d. h. es erfolgt keine schärfere Bewertung von Sachverhalten bei *-Fragen. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 47 6.2 Detaillierte Auswertung & Abstufungsregel Auswertung der Prozesselemente, der Unterelemente von P6 und der einzelnen Prozessschritte Prozesselement Der Erfüllungsgrad EPn eines Prozesselementes (P2, P3, …, P7) berechnet sich aus: EPn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage Bei den Prozesselementen P3 und P4 und P6 können pro Frage mehrere Bewertungen vorliegen. In diesem Fall muss zunächst der Mittelwert (arithmetisch) je Frage berechnet werden. Die Weiterberechnung erfolgt mit dem auf zwei Nachkommastellen gerundeten Mittelwert. Diese Mittelwerte ersetzen bei der Berechnung der Erfüllungsgrade die jeweiligen “erzielten Punkte“ der entsprechenden Frage. Die „möglichen Punkte“ einer zutreffenden Frage sind 10 Punkte, unabhängig von einer Mehrfachbewertung. Unterelemente von P6 Im Prozesselement P6 werden folgende Unterelemente bewertet: EU1 Prozess-Input EU2 Arbeitsinhalte EU3 Personelle Ressourcen EU4 Materielle Ressourcen EU5 Wirkungsgrad EU6 Prozess-Output EU7 Transport, Teilehandling Die Bewertung der Unterelemente erfolgt analog zur Bewertung eines Prozesselements und dem Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage. 48 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke EUn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen des Unterelementes aus P6 Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen dieses Unterelementes aus P6 Einzelner Prozessschritt Für die Bewertung eines einzelnen Prozessschrittes werden die Fragen aus P6 genutzt. Für jeden Prozessschritt können alle Fragen nach P6 bewertet werden. Der Erfüllungsgrad En eines Prozessschrittes berechnet sich aus: En [%] = Summe der erzielten Punkte der Fragen aus P6 für diesen Prozessschritt Summe aller möglichen Punkte der Fragen aus P6 für diesen Prozessschritt Berücksichtigung für die Abstufungsregeln Diese Ergebnisse (Prozesselement, Unterelement von P6, bzw. Prozessschritt) werden bei den Abstufungsregeln berücksichtigt, nicht aber als Zwischenergebnisse zur Berechnung des prozentualen Gesamtergebnisses herangezogen. 6.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel Prozesselemente für materielle Produkte Projektmanagement (P2) EP2 Planung der Produkt- und Prozessentwicklung (P3) EP3 Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung (P4) EP4 Lieferantenmanagement (P5) EP5 Prozessanalyse Produktion (P6) EP6 Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service (P7) EP7 Der Gesamterfüllungsgrad EG für das Prozessaudit wird wie folgt berechnet: EG [%] = Summe der erzielten Punkte aus allen bewerteten Fragen aus EP2, EP3, EP4 ,EP5 ,EP6 und EP7 Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 49 Für die Prozesselemente P3 und P4 können getrennte Auswertungen für Produktentwicklung (EP3 Produkt) bzw. für Prozessentwicklung (EP3 Prozess) erstellt werden. Für die Berechnung des Gesamtergebnisses über alle Prozesselemente (z. B. P2 bis P7) werden die Mittelwerte der jeweiligen Frage im Fragenblock P3 bzw. P4 zugrunde gelegt. Die Abstufungsregeln werden auf das gesamte Prozesselement P3 bzw. P4 (gemeinsame Bewertung Produktentwicklung und Prozessentwicklung) angewendet. Werden im konkreten Audit einzelne Prozesselemente aus dem Gesamtfragenkatalog bewertet, berechnet sich das Ergebnis nur auf Basis der bewerteten Prozesselemente. Im Auditbericht ist zu verdeutlichen, welche Prozesselemente für diese Bewertung herangezogen worden sind. Beispiel P5/P6/P7: Werden die Prozesselemente P5, P6, P7 (z. B. Auditierung einer Serienfertigung) bewertet, dann errechnet sich das Ergebnis folgendermaßen: EG(P5P6P7) [%] = Summe der Punkte aus allen bewerteten Fragen aus EP5 ,EP6 und EP7 Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen Beispiel P4: Wird nur das Prozesselement P4 (z. B. Audit zum Zeitpunkt der Übergabe von Projekt an Serie) bewertet, dann errechnet sich das Ergebnis folgendermaßen: EG(P4) [%] = Summe der erzielten Punkte aus allen bewerteten Fragen aus P4 (EP4) Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen Die Benennungen EG(P5P6P7) und EG(P4) werden gewählt, um die verwendeten Prozesselemente direkt erkennbar zu machen. 50 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Gesamterfüllungsgrad: Einstufung Erfüllungsgrad EG(Pn) [%] Bezeichnung der Einstufung A EG oder EG(Pn) ≥ 90 qualitätsfähig B 80 ≤ EG oder EG(Pn)< 90 bedingt qualitätsfähig C EG oder EG(Pn)< 80 nicht qualitätsfähig Erfüllungsgrad von Teilaudits: Die Einstufung ergibt sich entsprechend aus Prozentwerten für das Teilaudit (z. B. EG(P5P6P7) und EG(P4)) und der Erreichung der Hürden (mindestens 80% für „B“, bedingt qualitätsfähig; bzw. mindestens 90%, qualitätsfähig). Abstufungsregeln Folgende Abstufungsregeln sind anzuwenden und im Auditbericht zu dokumentieren. Gründe zur Abstufung von A nach B, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn) ≥ 90% - Mindestens ein Prozesselement (P2 bisP7) oder Prozessschritte (E1 bis En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn) oder En < 80% bewertet - Erfüllungsgrad EU1 bis EU7 in einem der Unterelemente von P6 ist < 80% - Mindestens eine *-Frage mit 4 Punkten bewertet - Mindestens eine Frage aus dem Prozessaudit mit 0 Punkten bewertet Gründe zur Abstufung nach C, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn)≥ 80% - Mindestens ein Prozesselement (P2 bisP7) oder Prozessschritt (E1 bis En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn) oder En < 70% bewertet. - Erfüllungsgrad EU1 bis EU7 in einem der Unterelemente von P6 ist < 70% - Mindestens eine *-Frage mit 0 Punkten Das Gesamtergebnis wird auf ganze Prozentwerte gerundet. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 51 Zur Anwendung der Abstufungsregeln (Prozesselement, Unterelement, Prozessschritte) werden die einzelnen Berechnungsergebnisse EPn, EUn und En auf ganze Prozentwerte gerundet. 6.4 Bewertung von Produktgruppen Die Gesamtbeurteilung der Qualitätsfähigkeit kann bei Bedarf in Produktgruppen auf Basis einzelner Prozessschritte untergliedert werden. Diese Vorgehensweise wird vorrangig zur Einstufung der Qualitätsfähigkeit von Lieferanten durch die Automobilhersteller genutzt. Lieferanten erhalten somit eine auf Produktgruppen beschränkte Bewertung der Qualitätsfähigkeit als Voraussetzung zukünftiger Vergaben. Produktgruppe Press- und Stanzteile Kunststoffspritzgussteile Steuergeräte Hinweis: mögliche Prozessschritte: Stanzen, Galvanische Ziehen, Beschichtung Biegen Kunststoff Spritzen Bestücken Weichlöten Lackieren Lackieren Montieren Funktionsprüfung Zur Bewertung von Prozessschritten sollten ergänzende Prozessanforderungen in entsprechenden firmeneigenen Wissensspeichern generiert werden (siehe Beispiel im Kapitel 10.2). In der Bewertungsmatrix (siehe Kapitel 9: Auswerteformulare und Übersichten) werden die entsprechenden Prozessschritte der zu bewerteten Produktgruppe zugeordnet. Der Gesamterfüllungsgrad je Produktgruppe EG(PGn) wird wie folgt berechnet: EG(PGn) [%] = Summe der erzielten Punkte++ der Fragen aus P6 für die Prozessschritte der Produktgruppe PGn Summe aller möglichen Punkte++ der Fragen aus P6 für die Prozessschritte der Produktgruppe PGn ++ Erläuterungen zu „erzielte Punkte“ und „mögliche Punkte“ siehe Kap.: 6.2 Sonderfall. Die Abstufungsregeln werden bei produktgruppenbezogenem Auditergebnis spezifisch auf die jeweils betroffene Produktgruppe angewendet. 52 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 6.5 Anwendung des Fragenkataloges (Prozesselemente P2 bis P7) Der vorliegende Fragenkatalog bildet die Basis für den Auditor. Abhängig von der Phase im Produktlebenszyklus (siehe Kapitel 2.1) wählt der Auditor die relevanten Prozesselemente für das Audit aus. Unter Berücksichtigung des identifizierten Produkt-/Prozessrisikos können ergänzende spezifische Anforderungen den Fragen zugeordnet werden. Die Fragen sind sowohl bei Prozessen für materielle Produkte als auch für Hilfsstoffe anwendbar. Aufbau des Fragenkatalogs: Die Fragen der Prozesselemente sind wie folgt aufgebaut: - Fragestellungen - Bewertungsrelevante Mindestanforderungen - Beispiele zur Umsetzung Die jeweils relevanten Beispiele sind produkt-/prozessspezifisch auszuwählen, ggf. zu ergänzen, zu analysieren und zu beurteilen. Eine Bewertung erfolgt nur gemäß den „Mindestanforderungen/Bewertungsrelevant“ und nicht gemäß der Auflistung der „Beispiele zur Umsetzung“. Für den Auditor besteht das Audit aus zwei unabhängig voneinander auszuführenden Tätigkeiten: 1. Um die Erfüllung der Anforderungen zu prüfen, stellt der Auditor dem Auditierten offene Fragen. Zu berücksichtigen sind dabei die in der Vorbereitung identifizierten Risiken. 2. Auf Basis der Feststellungen zu den geprüften Anforderungen bewertet der Auditor deren Erfüllung (geschlossene Bewertungsfrage). © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 53 Bewertungsfragen Geschlossene Frage erfüllt? Bewertung durch Auditor Abbildung 6-1: Offene Frage 4 Offene Frage 3 Offene Frage 2 Offene Frage 1 Ja / Nein Auditfragen vor Ort offene Fragen Auditpyramide Die Prozesselemente P3 und P4 können entweder gemeinsam oder getrennt in Produktplanung/-realisierung und Prozessplanung/-realisierung auditiert werden. Dies ist abhängig von der auditierten Organisation. Wird im Prozesselement P6 Serienproduktion eine Unterteilung in Prozessschritten erforderlich, ist jeder Prozessschritt zu benennen und separat zu bewerten. Zusätzlich zu den Fragen des vorliegenden VDA 6.3 ist es empfehlenswert, Wissensspeicher anzulegen, um die jeweiligen produkt- und prozessspezifischen Risiken ausreichend abzubilden. Die Erfahrungen aus den Wissensspeichern können die bewertungsrelevanten Anforderungen ergänzen. Auf Basis der im Kapitel 2.4 beschriebenen Risikoanalyse, sind identifizierte Risiken mit dem existierenden Fragenkatalog abzugleichen und in die bestehenden Fragen zu integrieren. Sofern keine sinnvolle Zuordnung zu einer bestehenden Frage möglich ist, kann auch eine neue Frage formuliert werden. Dies hat allerdings zur Folge, dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht mehr gegeben ist. In der Folge muss die Bewertungsmatrix angepasst werden sowie auf dem Deckblatt des Auditberichts auf diesen Sachverhalt hingewiesen werden. 54 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7 Fragenkatalog 7.1 Übersicht Fragenkatalog Potenzialanalyse** P2 Projektmanagement 2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert? Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt? Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt? Werden die qualitätsrelevanten Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisation sichergestellt? Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt? 2.2 2.3 2.4 2.5* 2.6* 2.7 P3 Planung der Produkt- und Prozessentwicklung 3.1 Liegen die produkt- und prozessspezifischen Anforderungen vor? Ist die Herstellbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an das Produkt und den Prozess übergreifend bewertet? Sind die Aktivitäten zur Produkt- und Prozessentwicklung detailliert geplant? Sind die Aktivitäten zur Absicherung der Kundenbetreuung/Kundenzufriedenheit/Kundenservice geplant? Sind in der Planung der Produkt- und Prozessentwicklung die erforderlichen Ressourcen berücksichtigt? 3.2* 3.3 3.4 3.5 P4 4.1* 4.2 4.3 Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Produktund Prozessentwicklung umgesetzt? Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf sicherzustellen? Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf sicherzustellen? Transport/ Teilehandling X X X X X X X X X X © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 55 Potenzialanalyse** 4.4* 4.5 4.6 4.7* Sind die erforderlichen Eignungsnachweise und Freigaben für die Produkt- und Prozessentwicklung vorhanden? Sind die Fertigungs- und Prüfvorgaben aus der Produkt- und Prozessentwicklung abgeleitet und umgesetzt? Ist ein Leistungstest unter Serienbedingungen für die Serienfreigabe durchgeführt? Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion geregelt? P5 Lieferantenmanagement 5.1 Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten eingesetzt? Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt? Sind mit den Lieferanten Zielvereinbarungen für die Lieferleistung abgestimmt und umgesetzt? Sind für die beschafften Umfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden? Ist die vereinbarte Qualität der Beschaffungsumfänge gewährleistet? Werden die Wareneingänge zweckentsprechend angeliefert und gelagert? Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? 5.2 5.3 5.4* 5.5* 5.6 5.7 P6 Prozessanalyse Produktion 6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingabe (Input) Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion erfolgt und ist ein sicherer Anlauf gewährleistet? Sind die benötigten Mengen/Fertigungslosgrößen der Vormaterialien zum vereinbarten Zeitpunkt am richtigen Lagerort/Arbeitsplatz verfügbar? Werden die Vormaterialien zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Vormaterialien abgestimmt? Sind die erforderlichen Kennzeichnungen/Aufzeichnungen/Freigaben vorhanden und den Vormaterialien entsprechend zugeordnet? Werden Änderungen am Produkt oder Prozess während der Serie verfolgt und dokumentiert? 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4 6.1.5* 56 Transport/ Teilehandling X X X X X X X X X X © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Potenzialanalyse** 6.2 6.2.1 6.2.2* 6.2.3* 6.2.4* 6.2.5 Sind alle Produktionsprozesse geregelt? Prozessablauf Sind die Vorgaben des Produktionslenkungsplans vollständig und werden sie wirksam umgesetzt? Erfolgt eine Wiederfreigabe von Fertigungsabläufen? Werden Besondere Merkmale in der Produktion gelenkt? Werden nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Teile gelenkt? Ist der Material- und Teilefluss gegen Vermischung/ Verwechslung abgesichert? Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen 6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zu erfüllen? 6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Produkt- und Prozessqualität? 6.3.3 Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? Transport/ Teilehandling X X X X X X 6.3 6.4 6.4.1* 6.4.2 6.4.3* 6.4.4 6.4.5 6.5 6.5.1 6.5.2 6.5.3 6.5.4 Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert? Materielle Ressourcen Können mit den Fertigungseinrichtungen die produktspezifischen Anforderungen für den Kunden erreicht werden? Wird die Instandhaltung der Fertigungseinrichtungen und der Werkzeuge gelenkt? Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Qualitätsanforderungen wirksam überwacht werden? Sind die Arbeits- und Prüfplätze den Erfordernissen angemessen? Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert? Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung Sind für den Herstellprozess Zielvorgaben vorhanden? Werden Qualitäts- und Prozessdaten auswertbar erfasst? Werden bei Abweichungen von Produkt- und Prozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft? Werden Prozesse und Produkte regelmäßig auditiert? X X X X X X X X © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 57 Potenzialanalyse** 6.6 6.6.1 6.6.2 6.6.3 6.6.4* P7 7.1 7.2 7.3* 7.4* 7.5 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output) Sind die Mengen/Fertigungslosgrößen auf den Bedarf abgestimmt und werden sie gezielt zum nächsten Prozessschritt weitergeleitet? Werden Produkte/Bauteile zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Produkte/Bauteile abgestimmt? Werden die erforderlichen Aufzeichnungen/Freigaben dokumentiert? Werden die Kundenanforderungen bei der Auslieferung des Endproduktes erfüllt? Kundenbetreuung/Kundenzufriedenheit/Service Werden die Anforderungen bezüglich QM-System, Produkt und Prozess erfüllt? Ist die Kundenbetreuung gewährleistet? Ist die Teileversorgung sichergestellt? Werden bei Abweichungen/Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt? Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? Erläuterungen: Transport/ Teilehandling X X X X X X X X X Farbliche Kennzeichnung: *-Frage ** Fragen des Fragenkatalogs, die mindestens im Rahmen der Potenzialanalyse (P1) auditiert werden 58 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7.2 Projektmanagement (P2) Prozesselement P2: Projektmanagement Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert? Ein Prozess zum Projektmanagement ist vorhanden. - Festlegung der Rollen, Aufgaben, Kompetenzen und Die Projektorganisation ist festgelegt und AnsprechVerantwortlichkeiten des partner sind definiert. Projektleiters/Projektteamexperten für Technologien Die Kompetenzen und Befugnisse der Projektleiter - Projektschnittstellen bei und Teammitglieder sind festgelegt. standortübergreifenden Projekten Die Projektteammitglieder sind zur Durchführung ih- Projektorganigramm rer Aufgaben entsprechend qualifiziert. - Zusammensetzung des Projektteams Die Projektorganisation entspricht den Kundenanfor- Qualifikationsnachweise derungen. - Besondere Kundenanforderungen für ProjektmanageDie Lieferanten sind im Projektmanagement eingement bunden. P2.2 Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt? Die Ressourcenplanung berücksichtigt die Kunden- - Nachweis der Ressourcenanforderungen auf Basis des Vertrages zum Projekt. planung (Berücksichtigung weiterer Kundenprojekte) Eine Ressourcenplanung für die Projektteammitglie- - Ressourcenplanung für der ist etabliert und realisiert. Die Auslastung der Equipment (z. B. EntwickMitarbeiter ist dabei zu berücksichtigten. lungsprüfstände) Bei Änderungen (Termin, Umfang der Entwicklungsleistung etc.) im Projekt erfolgt eine Überprüfung der Ressourcenplanung, ggf. eine Bedarfsanpassung. Dies betrifft sowohl Änderungen, die durch den Kunden ausgelöst werden, als auch eigene interne Änderungen sowie Änderungen durch Lieferanten. Bei der Ressourcenplanung ist der kritische Pfad besonders berücksichtigt. Das notwendige Projektbudget für Personal und Equipment (z. B. Prüf- und Laboreinrichtungen) ist geplant und freigegeben. Bei Änderungen in der Projektorganisation (Schnittstelle zum Kunden) sind diese anzuzeigen. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 59 P2.3 Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt? Der Projektplan erfüllt die spezifischen Kundenanfor- - Projektplan mit Meilensteiderungen. nen - Spezifische KundenanfordeAlle internen- und Kundenmeilensteine sind im rungen an Technologien Projektplan vollständig enthalten. und/oder Produktgruppen - Projektplan des Kunden Zu den im Projektplan definierten Meilensteinen wird - Terminvorgaben des Kuneine Bewertung (Review) durchgeführt, mit der Überden prüfung, ob alle geplanten Aktivitäten umgesetzt und - Meilensteine des Kunden der geforderte Reifegrad erreicht ist. - Zielvorgaben des Kunden (Messgrößen innerhalb der Falls produktspezifisch notwendig, ist die Zeitdauer einzelnen Meilensteine) der gesetzlichen Zulassungsverfahren in der Projekt- - Meilenstein-Bewertungen planung enthalten. (Review) - QM-Plan (z. B. aus VDA Bei Änderungen des Projektplanes wird die KommuRGA oder APQP) nikation intern sichergestellt. Änderungen des Pro- - Länderspezifische Zertifiziejektplanes, die den Kunden beeinflussen, werden mit rungsvorgaben (ECE, SAE, dem Kunden abgestimmt. DOT, CCC, …) Der kritische Pfad geht aus dem Projektplan hervor - Gesetzliche und behördund berücksichtigt die dazugehörigen Lieferantenumliche Zulassungsverfahren fänge. von kritischen Anlagen (Galvanik, Lack, …) Detaillierte qualitätsrelevante Aktivitäten des Projektes müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf ein separates Dokument (QM-Plan) verwiesen werden. Die Planungen müssen Prototypen- und Vorserienteile berücksichtigen. Detaillierte Aktivitäten zu den Beschaffungsumfängen des Projektes müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf separate Detailplanungen verwiesen werden. 60 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P2.4 Werden die qualitätsrelevanten Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Die qualitätsrelevanten Aktivitäten des Projektes - Projektplan erfüllen die spezifischen Kundenanforderungen. - Meilensteine des Kunden - Kundenanforderungen bzgl. Bestandteil der qualitätsrelevanten Aktivitäten beinQualitätsplanungen halten sowohl Produkt- als auch Prozessabsiche- - Kundenspezifikationen rungsmaßnahmen. Die Planung muss die Verifizierung und Validierung der Produkt- und Prozessanforderung enthalten. Die Planung berücksichtigt ebenfalls kritische Komponenten und Lieferumfänge (interne und externe Lieferanten). Die Planung wird regelmäßig auf Einhaltung und Erreichung der Ziele überwacht. P2.5* Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Durch die Aktivitäten ist sichergestellt, dass in der - Make or Buy Entscheidung Serie nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferan- Lieferantenauswahlkriterien ten eingesetzt werden. - Lieferantenentwicklungsplan - Lieferantenliste des Projektes Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach der Risi- - Liste der freigegebenen Liekoklassifizierung der beschafften Umfänge. feranten - Risikobewertung von LiefeDazu gehören die Lieferantenauswahl- und Vergaberanten kriterien, Vergabeumfang und Vergabezieltermin. - Schnittstellenvereinbarung Die Weitergabe von Kundenanforderungen in der für Setzlieferanten Lieferkette ist sichergestellt. - Bauteil-Klassifizierung - Lieferanten für DienstleisBei den Aktivitäten sind auch die vom Kunden vorgetungen, wie Entwicklung, gebenen Lieferanten (Setzlieferanten) gemäß der Labore, Wartung etc. Vereinbarung zu berücksichtigen. Die Lieferanten für Anlagen, Maschinen, Werkzeuge, Mess- und Prüfsystemen sowie Dienstleistungen sind integriert. Die Beauftragung der Lieferanten muss durch geeignete Dokumentation nachvollziehbar sein. Termine für Beauftragung, Lieferantenmeilensteine und Abnahme sind in der Planung hinterlegt und mit dem Gesamtterminplan abgestimmt. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 61 P2.6* Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisation sichergestellt? Das Änderungsmanagement im Projekt erfüllt die - Terminpläne spezifischen Kundenanforderungen. - Prozessbeschreibung - Änderungsmanagement Die Änderungen (ausgelöst durch Lieferant, intern - Änderungsformulare oder Kunde) müssen bewertet und bei Bedarf der - Änderungshistorie zu ProProjektplan angepasst werden. Diese Bewertung dukt und Prozess muss die Risikobetrachtung für die Produktqualität - Änderungsbewertungen sowie die Termineinhaltung beinhalten. - Änderungsgenehmigungen Im Änderungsmanagement sind die Lieferanten (kritische Umfänge) aktiv mit eingebunden. Änderungen werden rechtzeitig angezeigt und mit den Kunden abgestimmt. Bei definierten Änderungsstopps ist die Einhaltung sicherzustellen. Bei Abweichung hiervon ist dies schriftlich zwischen Kunden und Lieferanten festzuhalten. Alle Änderungen müssen dokumentiert werden. Verantwortliche Personen für das Änderungsmanagement zum Kunden, innerhalb der Organisation und zum Lieferanten sind definiert. P2.7 Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt? Das Eskalationsmanagement im Projekt erfüllt die - Zeiträume für die Eskalation, spezifischen Kundenanforderungen. in Abhängigkeit des Risikos sind vereinbart Für Abweichungen im Projekt, die den Gesamtter- - Ansprechpartner/Entscheiminplan beeinträchtigen, muss ein Eskalationsmodell der im Eskalationsprozess vorhanden sein (Risikomanagement). (Projektrisiken sind definiert sind identifiziert, bewertet und durch Maßnahmen - Eskalationskriterien und reduziert). Kommunikationswege sind definiert Die Kriterien für die Eskalation sind festgelegt, Ver- - Protokolle von Meilensteinantwortungen und Befugnisse sind geregelt und bewertungen einschließlich Maßnahmen bei Abweichungen abgeleitet. Maßnahmen Sofern für Technologien, Lieferanten und Lieferländer spezielle Risiken identifiziert wurden, ist dies ebenfalls im Eskalationsmanagement zu berücksichtigen. 62 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7.3 Planung Produkt- und Prozessentwicklung (P3) Prozesselement P3: Planung Produkt- und Prozessentwicklung Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P3.1 Liegen die produkt- und prozessspezifischen Anforderungen vor? Für das zu entwickelnde Produkt sind alle Anforde- Produkt-/Prozessentwicklung rungen bekannt. - Anfrageunterlagen - Vertragsunterlagen Bei Produkten mit integrierter Software sind die An- - Lastenhefte (Produkt, Proforderungen an die Schnittstellen zwischen Hardzess) und Software definiert. Für diese ist ein - Kundenanforderungen Anforderungsmanagement umgesetzt. - Gesetzesforderungen - Einkaufsbedingungen Die Organisation muss die vom Kunden festgelegten - QM-spezifische AnforderunAnforderungen, die logistischen Anforderungen sogen wie die gesetzlichen und behördlichen Anforderun- - Qualitätsvereinbarungen gen, die auf das Produkt zutreffen, ermitteln. - Dokumentationsanforderungen Die Organisation muss die aus seiner Erfahrung - Logistik-Forderungen (JIT, bekannten Anforderungen an das Produkt und den JIS, Konsignation) Prozess ermitteln und berücksichtigen. - Terminpläne, technische Lieferbedingungen Besondere Merkmale müssen auf Basis der eigenen - Zugriff auf Portale/InformaAnforderungen, Kundenanforderungen, gesetzlichen tionsplattformen im Internet Forderungen, Fertigungstechnologie und Merkmalen - Definition der Verantwortidentifiziert werden, die sich aus dem Verwendungslichkeiten zu Lieferanten zweck/Gebrauch des Produktes ergeben. (z. B. Qualifizierung, Bemusterung, Freigaben, Prüfungen Die Qualitätsanforderungen des Kunden an Produkt etc.) und Prozess müssen vorliegen. - Prüfvorschriften - MerkmalskataAnfrage- und Vertragsunterlagen sind auf Vollstänlog/Referenzmuster für dedigkeit geprüft. korative Oberflächen - Erfahrungen aus vorherigen Bei Nichterfüllbarkeit der Anforderungen müssen diese Projekten dem Kunden mitgeteilt werden bzw. Abweichungen - Produkt-/Prozessmerkmale vom Kunden „freigegeben"/zugestimmt werden (im - Bestellunterlagen mit StückFalle einer Beauftragung). listen und Terminen - Gesetze/Verordnungen Anforderungen des Kunden an die Auswahl von Un- - Umweltaspekte, Recycterlieferanten bzw. Vormaterialien müssen dokumenlinganforderung tiert sein. - Fähigkeitsnachweise Schnittstellenvereinbarungen bei von Kunden vorge-P Produktentwicklung gebenen Lieferanten (Setzlieferanten) liegen vor. - Spezifikationen, Zeichnungen, Besondere Merkmale © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 63 Prozessentwicklung - Eignung von Anlagen, Werkzeugen und Prüfmitteln - Arbeits- und Prüfplatzgestaltung - Handling, Verpackung, Lagerung und Kennzeichnung P3.2* Ist die Herstellbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an das Produkt und den Prozess übergreifend bewertet? Die Vorgehensweise zur Bewertung der Herstellbar- Produkt-/Prozessentwicklung keit muss bereichsübergreifend geregelt sein. - Kundenanforderungen und -normen Alle ermittelten produkt- und prozessspezifischen - Termine, Zeitrahmen Anforderungen (Technik, Funktion, Qualität, Logistik, - Vorschriften, Normen, GeSoftware, …) müssen auf Herstellbarkeit geprüft setze, Umweltverträglichkeit werden. - Anforderungen gemäß Produkthaftung Materielle und Personelle Ressourcen müssen in der - Gebäude, Räumlichkeiten Herstellbarkeitsanalyse betrachtet werden. - CAM, CAQ - Produkt-/Prozessinnovationen Die Bewertung der Herstellbarkeitsanalyse muss vor - Bereichsübergreifende HerAngebotsabgabe vorliegen. stellbarkeitsbewertung (z. B. Verkauf, Entwicklung, EinDie Herstellbarkeit kritischer Kaufteile muss sicherkauf, Produktionsplanung, gestellt sein. Produktion, QM-Planung, Logistik) Bei Nichterfüllbarkeit der Anforderungen müssen diese dem Kunden mitgeteilt werden bzw. Abwei- Produktentwicklung chungen vom Kunden „freigegeben"/zugestimmt - Labor-/Testequipment werden (im Falle einer Beauftragung). Prozessentwicklung - Kapazitätsbetrachtung - Verfügbarkeit vom Vormaterial - Fertigungsmöglichkeiten, Fertigungsstandorte - Anlagen, Werkzeuge, Betriebs-/Prüfmittel, Hilfswerkzeuge, Laboreinrichtungen, Transportmittel, Behälter, Lager 64 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P3.3 Sind die Aktivitäten zur Produkt- und Prozessentwicklung detailliert geplant? Bei der Planung der Produkt- und Prozessentwick- Produkt-/Prozessentwicklung lung ist der Detaillierungsgrad in Abhängigkeit der - Gesamtterminplan oder ProBauteil-, Software- und Prozesskomplexität zu bedukt- und Prozessentwickrücksichtigen. lungsplan - Kundenanforderungen In der Entwicklungsphase muss mit geeigneten Me- - Prüfplanung zur Requalifikathoden zur Risikominimierung die Produkt- und Protion zessentwicklung so abgesichert werden, dass das - Kundentermine Produkt in der Serie die Anforderungen an die Ein- - Vorlaufzeiten satzbedingungen (Funktion, Zuverlässigkeit, Sicher- - Termine zur Beschaffungsheit) erfüllen wird. Diese sind in der Planung zu befreigabe, Lieferantenfreigabe rücksichtigen. und Änderungsstopp - Methoden zur RisikominiRisikoanalysen (Produkt FMEA und Prozess FMEA mierung (QFD, FMEA; oder vergleichbare Methoden) sind Bestandteil der statistische VersuchsplaPlanung. nung (z. B. DoE, Shainin, Taguchi etc.) Bei den Planungen sind bei Neuentwicklungen von - Detaillierte Prototypen-/ Produkten und Prozessen von Beginn an die AnforVorserienplanung derungen an die Einsatzbedingungen des Produktes - Regelmäßige Statusabfraberücksichtigt. gen zum Entwicklungsfortschritt (Reviews) Die Planungen enthalten alle Angaben zur Produkt- - Projektpläne für Investmentund Prozessentwicklung (inkl. der Zeitpunkte und vorhaben (Gebäude und AnZeitdauer, Meilensteine entsprechend des Gesamtlagen.) projektplans, Produktionstest, PPF-Termin, Soft- - Logistische Planung für alle warestände, …). Phasen der Produkt- und Prozessentstehung inkl. Methoden zur Entwicklungsfreigabe entsprechen den Verpackung Kundenanforderungen und müssen bei Abweichungen mit diesem geklärt werden. Produktentwicklung - Detaillierte Planung zu Ausgegliederte Prozesse und Dienstleistungen sind Zuverlässigkeitstests FunktiBestandteil der Projektplanung. onstests, Erprobungsplan - Termine für Muster der Entwicklungsphase Prozessentwicklung - Termine für Leistungstests, Werkzeugtermine (serienwerkzeugfallende Teile), - Detaillierte Planung zu Prüfplanung, Prüfmittelplanung © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 65 P3.4 Sind die Aktivitäten zur Absicherung der Kundenbetreuung/Kundenzufriedenheit/Kundenservice geplant? Die Kundenanforderungen zur Teileversorgung über Produkt-/Prozessentwicklung den Produktlebenszyklus sind in der Planung be- - Schulungsplanung rücksichtigt. - Qualifikationsmatrix - Investitionsplanung Konzepte zur kontinuierlichen Serienversorgung inkl. Absicherung von Notfällen sind in der Planungsphase Prozessentwicklung vorgesehen. - Prüfplanung zur Standardund Belastungsprüfung Bei Produkt- und Prozessinnovationen ist ein Rück- - Auslösekriterien sind defifallkonzept vorgesehen. niert - Handbuch NTF-Prozess Der Analyseprozess für 0km- und Feldreklamation ist - Ersatzteilversorgungskonfür den Lieferumfang geplant. Dabei sind die Kunzepte denanforderungen zur Schadteilanalyse berücksich- - Notfallpläne tigt. Bei der Einführung neuer Technologien und Produkte sind auch in der Kundenbetreuung die Mitarbeiterqualifizierungen sowie die Schaffung der notwendigen Infrastruktur vorgesehen. P3.5 Sind in der Planung der Produkt- und Prozessentwicklung die erforderlichen Ressourcen berücksichtigt? Der Prozess zur Ressourcenermittlung ist umgesetzt. Produkt-/Prozessentwicklung - CAx Equipment Ressourcenermittlung bezieht sich dabei auf die Ver- - Verfügbarkeit von qualifizierfügbarkeit von qualifiziertem Personal, Budget, Infratem Personal für die jeweilistruktur, wie z. B. Gebäude, Testeinrichtungen (Hardgen Aufgaben und Software), Laboreinrichtungen, Maschinen, An- Kapazitätsplanung aller lagen,…. Ressourcen Kapazitäten für die Realisierung von Prototypenbau, Musterbau, Nullserie, Produktionstest und Serienproduktion müssen geplant und berücksichtigt werden. Die Ressourcenplanung ist regelmäßig an Veränderungen im Projekt anzupassen, mögliche Engpässe sind zu berücksichtigen. 66 Produktentwicklung - Test-/Prüf-/Laboreinrichtungen (intern und extern) Prozessentwicklung - Produktionsstandorte, Werkzeuge, Produktions- und Prüfeinrichtungen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7.4 Realisierung Produkt- und Prozessentwicklung (P4) Prozesselement P4: Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P4.1* Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Produkt- und Prozessentwicklung umgesetzt? Die in der Entwicklungsplanung festgelegten Metho- Produkt-/Prozessentwicklung den für die Produkt- und Prozessentwicklung sind - Methoden zur Risikominiangewendet, so dass nach Umsetzung der Erkenntmierung (QFD, FMEA) nisse das Produkt in der Serie die Einsatzbedingun- - statistische Versuchsplagen (Funktion, Zuverlässigkeit, Sicherheit) erfüllt. nung (z. B. DoE, Shainin, Taguchi etc.) In der Entwicklungsphase ist mittels FMEA sicherzu- - Poka-Yoke-Prinzipien stellen, dass das Produkt und der Prozess den Anforderungen des Kunden hinsichtlich Funktion, Produktentwicklung Zuverlässigkeit etc. entsprechen. Bei der Erstellung - Erprobungsplanung der Produkt-FMEA ist der für die Herstellung vorge- - Einbauversuch und Systemsehene Fertigungsstandort einzubeziehen. tests - A-, B-, C-Muster Besondere Merkmale sind identifiziert, in den ent- - Lebensdauertests sprechenden Dokumenten (FMEAs etc.) gekenn- - Umweltsimulationstest (z. B. zeichnet und durch Maßnahmen abgesichert. Salzsprühnebeltest) etc. In der Planung muss ein Erprobungsplan für die Prozessentwicklung Komponenten, Baugruppen, Unterbaugruppen, Bau- - Prüfplan/Prüfplanung teile, Software und Materialien einschließlich der Fertigungsprozesse aus Prototypen- und Vorserienphase enthalten sein. Die Beschaffungsumfänge sind berücksichtigt. Die Umsetzung der Produkt- und Prozessentwicklung werden in der Lieferkette sichergestellt. Die Dokumentation der Erkenntnisse aus Prototypenphase und Vorserienphase zur Berücksichtigung in der Serienphase liegen vor. Die Anforderungen an die Prüfmittel sind festgelegt und umgesetzt. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 67 P4.2 Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf sicherzustellen? Eine Personaleinsatzplanung muss vorhanden sein. Produkt-/Prozessentwicklung - Kundenanforderungen Das Personal muss für die entsprechenden Aufga- - Anforderungsprofil für die ben qualifiziert sein. Dies gilt ebenso für das Persojeweiligen Stellen nal externer Dienstleister. Entsprechende Nachweise - Schulungsbedarfsermittlung sind vorhanden. - Schulungsnachweise - Methoden- und FremdspraEine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Prochenkenntnisse dukt- und Prozessentwicklung hinsichtlich möglicher entstehender Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist durchzuführen. Qualifizierte Personalressourcen für die Realisierung von Prototypenbau und Musterbau sind vorhanden. Personalressourcen für Vorserie, Serienanlauf und Serienproduktion sind geplant und gemäß dem Projektplan qualifiziert. Ausgegliederte werden. Prozesse müssen berücksichtigt P4.3 Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf sicherzustellen? Der Prozess zur Ressourcenermittlung ist umgesetzt. Produkt-/Prozessentwicklung - Kundenanforderungen Ressourcenermittlung bezieht sich dabei auf die Ver- - Technische Schnittstellen fügbarkeit von Testequipment, Laboreinrichtungen, zum Kunden und Lieferanten Maschinen, Anlagen und die Auslastung von Maschinen und Anlagen. Unterstützende Prozesse Produktentwicklung müssen berücksichtigt werden. - Erprobungsplanung Bei der Ressourcenermittlung ist die notwendige Inf- Prozessentwicklung rastruktur zu berücksichtigen. - Werksplanung - Werkslayout Eine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Pro- Anlagen und Maschinenpladukt- und Prozessentwicklung hinsichtlich möglicher nung entstehender Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist - Stückzahlen/Durchlaufzeiten durchzuführen. - Transportwege Materielle Ressourcen für die Realisierung von Pro- - Transportmittel, Behälter, Lager totypenbau und Musterbau sind vorhanden. Materielle Ressourcen für Vorserien, Serienanalauf und Se- - Kapazität vor Serienanlauf (Erstbevorratung) rienproduktion sind geplant und gemäß dem Projekt- Unterstützende Prozesse, plan vorhanden. z. B. aus Logistik und IT Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt werden. Die Ressourcen müssen mit einem geeigneten Vorlauf zum Serienanlauf des Kunden verfügbar sein. 68 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P4.4* Sind die erforderlichen Eignungsnachweise und Freigaben für die Produkt- und Prozessentwicklung vorhanden? Die Freigaben und Eignungsnachweise sind für alle Produkt-/Prozessentwicklung Einzelteile, Baugruppen, Softwarestände und Be- - Prüfberichte, Protokolle schaffungsumfänge gemäß Entwicklungsterminplä- - Nachweise betreffend Kaufnen nachzuweisen. teile/Lieferanten - Bemusterungsergebnisse Die Materialdaten sind bestätigt und freigegeben. Produktentwicklung Die Maßnahmen aus den FMEAs sind umgesetzt - Spezifikationen, Zeichnungen, Lastenhefte und deren Wirksamkeit bestätigt. - FMEA, IMDS, REACH, RoHS Die Produktionsprozess- und Produktfreigabe (PPF) - Produkterprobung (z. B. Einbauprüfung, Funktionsmuss zur Serienfreigabe vorliegen. Bei Produkten mit test, Lebensdauerprüfung, integrierter Software ist zusätzlich der SoftwareprüfUmweltsimulation) bericht vorhanden. - Versuchsmuster Referenzteile aus Bemusterungen sind mindestens - Konformitätsbestätigung gesetzlicher Forderungen gemäß Kundenvorgaben aufzubewahren. - Entwicklungsfreigaben vom Kunden Die Verifizierung und Validierung für Produkt und Prozess sind zum SOP des Kunden sichergestellt. Prozessentwicklung - Logistikkonzept (z. B. Eignung der Verpackung durch Probeversand) - Fähigkeitsnachweise besonderer Merkmale - Kapazitätsstudien - Werkzeugabnahmen P4.5 Sind die Fertigungs- und Prüfvorgaben aus der Produkt- und Prozessentwicklung abgeleitet und umgesetzt? Die Fertigungs- und Prüfvorgaben enthalten alle Produkt-/Prozessentwicklung Prüfmerkmale aus der Produkt- und Prozessentwick- Produktentwicklung lung (inkl. Besondere Merkmale). Diese müssen die - Risikoanalysen (FMEA, FTA Komponenten, Baugruppen, Untergruppen, Teile, etc.) Software und Materialien einschließlich der Ferti- - Produktionslenkungsplan gungsprozesse berücksichtigen, die zum Produkt (Prototypen, Vorserie) gehören. Prozessentwicklung - Risikoanalysen Erkenntnisse aus Risikoanalysen sind berücksichtigt. (FMEA, FTA etc.) - Produktionslenkungsplan Die Vorgaben müssen Informationen zur Produktlen(Vorserie, Serie) kung, Produktionsprozesslenkung, Methoden sowie - Produktauditplanung Reaktionspläne und Korrekturmaßnahmen enthalten. - Prüfplan - Reaktionspläne Die Produktaudits und Requalifikationsprüfungen - Requalifikationsplanung sind definiert. - Serienfreigaben Die Vorgaben müssen in den Phasen Prototypen(Erststück, Letztstück) phase (wenn vom Kunden verlangt), Vorserienphase - Serienbegeleitende Prüund Serienphase vorliegen. fungen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 69 P4.6 Ist ein Leistungstest unter Serienbedingungen für die Serienfreigabe durchgeführt? Ein Leistungstest muss durchgeführt werden, um alle Produkt-/Prozessentwicklung Produktionsfaktoren und Einflüsse rechtzeitig bewerten und ggf. korrigieren zu können. Prozessentwicklung - Kundenanforderungen Der Leistungstest hat den Nachweise erbracht, dass - Festlegung von Mindestdie Qualitätsfähigkeit des kompletten Fertigungsprostückzahlen (Kammlinie und zesses unter Serienproduktionsbedingungen (Werkvereinbarte Flexibilität) zeug, Anlagen, Taktzeit, Personal, Fertigungs- und - Prozessfähigkeitsstudie Prüfvorgaben, Mess- und Prüfmittel…) gegeben ist. - Messmittelfähigkeit - Serienreife der BetriebsmitHinweis: In Abhängigkeit der Phase der Durchfühtel und Einrichtungen rung des Audits können entsprechende Produktions(Messprotokolle) tests noch in Planung sein! - Personalkonzept zur Serie - Arbeits-/Prüfanweisungen Die Frage ist für die Produktentwicklung nicht rele- - Produktionstests gemäß vant! Kundenterminplan - Verpackungsvorgabe P4.7* Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion geregelt? Ein Prozess zur Übergabe der Arbeitsergebnisse aus Produkt-/Prozessentwicklung dem Projekt an die Produktion ist vorhanden. - Kundenanforderungen - Übergabeprotokolle/CheckBei Produkten mit integrierter Software sind die liste mit Übergabekriterien Ergebnisse aus der Entwicklung (inkl. der Zwischen- - Abnahmeprotokolle stände und deren Dokumentation) aufgezeichnet. - Produktionslenkungsplan - Prüfpläne Voraussetzung für die Projektübergabe ist ein erfolg- - Teilelebenslauf reiches internes PPF-Verfahren. Voraussetzung ei- - Festlegung eines Verfahrens ner Serienlieferfreigabe ist die erfolgreiche Kundenzur Durchführung von Fehfreigabe. Resultierende Maßnahmen aus interner leranalysen und Einführung und externer Freigabe sind termingerecht umgesetzt. von Korrekturmaßnahmen - Produktionskennzahlen, wie Fähigkeitsnachweise sind für alle besonderen MerkOEE, Ausschuss, … male nachgewiesen. - Erfahrungen aus dem laufenden Projekt Die personellen Ressourcen sind gemäß Planung Messmittelfähigkeit vorhanden und qualifiziert. Die materiellen Ressourcen beinhalten Gebäude, Testeinrichtungen, Laboreinrichtungen, Maschinen, Anlagen, etc. Diese sind vorhanden und freigegeben. Die Freigaben für die Beschaffungsumfänge liegen vor. Maßnahmen zur Anlaufabsicherung sind beschrieben bzw. eingeleitet. 70 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7.5 Lieferantenmanagement (P5) Prozesselement P5: Lieferantenmanagement Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P5.1 Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten eingesetzt? Bei Serieneinsatz muss sichergestellt sein, dass nur - Anwendung definierter und freigegebene Lieferanten eingesetzt werden. Eine dokumentierter Kriterien zur Beurteilung der Qualitätsfähigkeit des Lieferanten Lieferantenauswahl nach festgelegten Kriterien liegt vor. - Nachweis von Qualifizierungsprogrammen für nicht Auswertungen der Qualitätsleistungsbewertung bei den Auswahlkriterien entbestehenden Lieferanten sind zu berücksichtigen. sprechende Lieferanten Risiken in der Lieferantenkette wurden ermittelt, be- - Bewertung der Qualitätsfäwertet und durch geeignete Maßnahmen reduziert higkeit (QM-System, Pro(Notfallstrategie). zess) z. B. Self-Assessment, Auditergebnisse, Zertifikate der Lieferanten - Ergebnisse einer Potenzialanalyse Gilt auch für: - Entwicklungslieferanten/ Prototypenlieferanten - Lieferanten von immateriellen Produkten, z. B. Software - Lieferanten von Anlagen, Maschinen, Werkzeugen - Service-Partner (z. B. Sortierfirmen) - Externe Prüflabore - Lieferanten in ausgegliederten Prozessen P5.2 Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt? Die Weitergabe von Kundenanforderungen muss - Übermittlung der Forderungeregelt und nachvollziehbar sein. gen, Toleranzen, Terminschiene, Prozessabnahmen, Kundenanforderungen beinhalten auch Forderungen Freigaben, Reklamationen, aus der Zeichnung, Bauteil-, Software- oder Kompoetc. mit Sicherstellung des nentenlastenheft, aus QM-Vereinbarungen und sonsÄnderungsmanagements tigen gültigen Regelwerken. - Schnittstellenvereinbarung - QSV (QualitätssicherungsEbenso ist das Änderungsmanagement während der vereinbarungen) Serie zu berücksichtigen. - gesetzliche und behördliche Anforderungen Schnittstellen sind erkannt und abgesichert. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 71 P5.3 Sind mit den Lieferanten Zielvereinbarungen für die Lieferleistung abgestimmt und umgesetzt? Mit allen Lieferanten müssen Zielvereinbarungen für - messbare Zielgrößen für die Lieferleistung in der gesamten Lieferkette von Qualität, Liefermenge, TerProdukten und Prozessen abgestimmt und umgemintreue, z. B. zur: Reduziesetzt sein. rung der PPM-Raten im Rahmen der 0-FehlerDie Leistungen eines Lieferanten müssen in definierStrategie ten Zeiträumen überprüft und ausgewertet werden. - QM-Vereinbarungen inklusive Eskalationsmechanismen Bei Abweichungen müssen Maßnahmen vereinbart - Vermeidung von Sonderfahrsein und deren Umsetzung einschließlich Termine ten überwacht werden. - Reduzierung von Ausschuss - Reduzierung des Umlaufbestands P5.4* Sind für die beschafften Umfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden? Für alle Beschaffungsumfänge muss vor Serienein- - Spezifikationen/Normen/ satz neuer/geänderter Produkte/Prozesse eine FreiPrüfvorschriften gabe vorliegen. - PPF-Berichte, ggf. inklSoftwareprüfberichte Sofern nicht anders festgelegt, hat der Lieferant bei - Fähigkeitsnachweise für Lieferungen von Modulen die volle Verantwortung Besondere Merkmale der Qualitätsüberwachung zu allen Einzelkomponen- - gesetzliche/Länderspezifische ten. Anforderungen (z. B. CCC, Inmetro, IMDS, REACh) - Qualifikationsprüfungen/Berichte - Baumusterfreigaben - Änderungsmanagement in der Lieferkette - Freigabevereinbarung für Umfänge von Kleinserien und Individualbedarfen P5.5* Ist die vereinbarte Qualität der Beschaffungsumfänge gewährleistet? Zur Überwachung der Qualität der Beschaffungsum- - Abstimmung von Prüfverfahfänge werden regelmäßig Prüfungen durchgeführt, ren, Prüfabläufen, Prüfhäudokumentiert und ausgewertet. figkeiten - Referenzteile Abweichungen von der Lieferqualität werden im - Stichprobenumfang (z. B. Rahmen eines standardisierten ReklamationsprozesSkip Lot) ses bearbeitet. - Auswertung von Fehlerschwerpunkten Requalifikationsprüfungen werden gemäß Kundenan- - PPM-Auswertungen, 8Dforderungen durchgeführt. Reports - Vereinbarung und VerfolPrüf- und Messmittel für Beschaffungsumfänge sind gung von Verbesserungs- 72 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke ausreichend vorhanden, werden ordnungsgemäß programmen gelagert und die Prüfplätze sind angemessen gestal- - Prüfmöglichkeiten (interne u. tet (z. B. Klimatisierung, Lichtverhältnisse, Ordnung, externe Labore, PrüfeinrichSauberkeit und Schutz vor Beschädigung und Vertungen, Prüfungen gemäß schmutzung). ISO/IEC 17025) für Rohmaterial (Materialzertifikate) und Fertigteile - Lehren/Aufnahmen - Zeichnungen/Bestell- und Verpackungsvorgaben/Spezifikationen - Fähigkeitsnachweise - Requalifikationsprüfungen/ -berichte - Prüfzertifikate P5.6 Werden die Wareneingänge zweckentsprechend angeliefert und gelagert? Vormaterialien und Ladungsträger werden entspre- - Verpackung chend des Freigabestatus beschädigungs- und ver- - Lagerverwaltungssystem mischungssicher angeliefert und gelagert. - Kennzeichnung (Rückverfolgbarkeit/Prüfstatus/ArbeitsFür Materialien, die unter Einfluss von Temperatur, folge/Verwendungsstatus) Feuchtigkeit, Erschütterung etc. Schaden nehmen - Sperrlager, Sperrflächen können und Auswirkungen auf die Qualität des End- - FIFO produktes haben, müssen die Transport- und Lager- - Chargenbezogene Verwenbedingungen spezifiziert und nachgewiesen werden. dung - Haltbarkeitsanforderungen Für kritische Vormaterialien sind die Transportbedin- - Klimatische Bedingungen gungen festgelegt. - Schutz vor Beschädigung/ Verschmutzung/Korrosion „Suspekte"/gesperrte Produkte sind eindeutig zu - Ordnung und Sauberkeit sichern und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. - Vermischungs-/Verwechslungssicherheit Bei der Weiterverarbeitung ist FIFO und Chargen- - Restmengen aus der Prorückverfolgbarkeit sichergestellt. duktion Die Materialbestände im Lagerverwaltungssystem stimmen mit den vorhandenen Warenmengen überein. Die Lagerbedingungen entsprechen den Produktanforderungen. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 73 P5.7 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? Es muss beschrieben sein, welche Verantwor- Produkt/Spezifikationen/Kundentungen, Aufgaben und Befugnisse die Mitarbeiter anforderungen (z. B. für Wareneingangsprüfung, Reklamations- - Wissen zu Produktmerkmalen bearbeitung, Lieferantenmanagement, Lieferanund Fertigungsabläufen der Eintenauditierung) in ihrem jeweiligen Aufgabengezelteile von Modulen biet haben. - Normen/Gesetze - Verpackungsanforderungen Qualifizierungsbedarfe müssen für jeden Mitar- Bewertungsmethoden (z. B. Aubeiter in Bezug auf die Aufgaben ermittelt und dit, Statistik) Qualifizierungen entsprechend durchgeführt - Qualitätstechniken werden. (z. B. 8D-Methode, UrsachenWirkungsdiagramm) Kenntnisse zu bisherigen Beanstandungen bei - Beanstandungen und Abstellentsprechenden Beschaffungsumfängen sind maßnahmen vorhanden. - Stellen/Funktionsbeschreibung - Qualifikationsmatrix - Fremdsprachen - Qualifikation Lieferantenauditoren 74 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 7.6 Prozessanalyse Produktion (P6) Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion P6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingaben (Input) Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.1.1 Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion erfolgt und ist ein sicherer Anlauf gewährleistet? Die Projektübergabe an die Serienproduktion ist - Protokolle zum Projektstatus erfolgt. Ggf. offene Punkte werden weiterverfolgt - Übergabeprotokolle und termingerecht umgesetzt. Die Verantwortlich- - Protokolle zu Meilensteinen keiten sind für den gesamten Übergabeprozess - festgelegte Maßnahmen und geregelt und werden wahrgenommen. Umsetzungszeitplan - Prozess-FMEA u. Maßnahmen Vor der ersten Serienlieferung liegt eine (PPF) Pro- - Produkt-FMEA u. Maßnahmen duktionsprozess- und Produktfreigabe vollständig - Protokoll Freigabe der Produkmit allen geforderten Unterlagen vor. tion - Maschinen- und ProzessfähigMaßnahmen zur Anlaufabsicherung sind umgesetzt. keitsuntersuchung Ein Prozess zur Weiterentwicklung der Prozess-/ - Produktionstest/Leistungstest Produkt-FMEA ist definiert und geregelt. und Nachweise Werkzeuge, Prüf- und Messmittel stehen in notwen- - Transport-Planungsprozess diger Anzahl zur Verfügung. - PPF-/PPAP-Unterlagen inkl. Kundenfreigabe und Rückstellmuster - ggf. Abweicherlaubnis - Freigegebener Softwarestand P6.1.2 Sind die benötigten Mengen/Fertigungslosgrößen der Vormaterialien zum vereinbarten Zeitpunkt am richtigen Lagerort/Arbeitsplatz verfügbar? Das richtige Produkt (Vormaterial, Bauteil, Kompo- - Ausreichend geeignete Transnente etc.) muss in der vereinbarten Qualität, in der portmittel richtigen Menge, in der richtigen Verpackung, mit - Definierte Lagerplätze der richtigen Dokumentation zum vereinbarten Zeit- - KANBAN punkt am vereinbarten Platz sein. Bautei- - Just in time/Just in sequence le/Komponenten müssen an definierten Lagerplät- - Lagerverwaltung zen/Stellplätzen bereitgestellt werden. - Änderungsstand - Informationsfluss Rückgabe Am Arbeitsplatz sind die Teile und Vormaterialien nicht benötigter Bauteile/Restbedarfsgerecht unter Berücksichtigung der Aufmengen tragsmenge/Losgröße bereitgestellt (z. B. KANBAN, - Lagerbestände Just in time, FIFO). Vorgelagerte Prozesse sind da- - Fertigungsmengen auf Kunbei berücksichtigt. denbedarf abgestimmt - Besondere Anforderungen an Die Rückgabe nicht benötigter Teile (Restmengen) Bauteile und Behälter (ESDnach Auftragsabarbeitung einschließlich deren zahSchutz bei Elektroniklenmäßige Erfassung muss geregelt sein. Bauteilen, Restschmutz etc.) © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 75 P6.1.3 Werden die Vormaterialien zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Vormaterialien abgestimmt? Verpackungsvorschriften müssen durchgängig - Lagermengen (auch in den Produktionsabschnitten) berücksich- - Lagerbedingungen tigt/umgesetzt werden. - freigegebene Sonder- und Die Bauteile müssen auch während der Fertigung Standardtransportbehälter und des innerbetrieblichen Transports sowie beim - Verpackungsvorschriften Transport zu und von Dienstleistern durch geeigne- - innerbetriebliche Transportte Transporteinheiten vor Beschädigung und Verbehälter schmutzung geschützt werden. - Schutz vor Beschädigung - Teilepositionierung am ArLagerplätze/Arbeitsplätze/Behälter müssen der für beitsplatz das Bauteil/Produkt notwendigen Ordnung/Sauber- - Ordnung, Sauberkeit keit gerecht werden. Reinigungszyklen sind definiert - Überfüllung (Lagerplätze, Beund werden überwacht. hälter) - Überwachung der Lagerzeit Die Teile-/Materialbereitstellung am Arbeitsplatz/in der Montagelinie muss ein sicheres Handling ermöglichen. Vorgegebene Lagerzeiten sowie Verbaubarkeitszeiten für spezielle Materialien/Bauteile müssen durch geeignete Methoden überwacht werden (Höchst-, Mindestlagerzeiten, vorgeschriebene Zwischenlagerzeit). Kritische Betriebs- und Hilfsstoffe für Maschinen und Anlagen, die direkte Auswirkungen auf das Produkt/die Produktqualität haben, müssen entsprechend überwacht werden. Bauteile/Vormaterial/kritische Betriebs- und Hilfsstoffe sind gegenüber Umwelt- und Klimaeinflüssen geschützt. 76 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.1.4 Sind die erforderlichen Kennzeichnungen/Aufzeichnungen/Freigaben vorhanden und den Vormaterialien entsprechend zugeordnet? Freigegebene Vormaterialen müssen eindeutig ge- - Kundenspezifikationen kennzeichnet und der Freigabestatus muss erkenn- - Kundenvorgaben für Kennbar sein. Die Kennzeichnung der Freigaben an den zeichnungen und RückverGebinden/Chargen/Ladungsträgern/Bauteilen muss folgbarkeit festgelegt sein. - gesetzliche Anforderungen, Produkthaftungsgesetz Es muss sichergestellt sein, dass nur freigegebene - Kennzeichnung von ErsatzMaterialien/Teile der Fertigung bzw. dem nächsten teilen Produktionsabschnitt zugeführt und verbaut werden. - Prozess zur Freigabe der Produkte/Vormaterialien Die Rückverfolgbarkeit der produzierten Einheiten - Kennzeichnung freigegebemuss im angemessenen Rahmen sichergestellt sein ner Teile/Materialien (Auf(z. B. Dokumentation, Chargenverbau). kleber, Warenanhänger, Warenbegleitschein, …) Entsprechend dem Produktrisiko muss die Rückver- - Aufzeichnungen von Freigafolgbarkeit über die gesamte Prozesskette vom Zulieben feranten bis zum Kunden gewährleistet sein. - Rückverfolgbarkeitssystem/ -konzept Kundenvorgaben zur Kennzeichnung und Rückver- - Dokumentation von Sonderfolgbarkeit müssen berücksichtigt sein. freigaben (Anzahl, Dauer, Art der Kennzeichnung, ...) Gesetzliche und behördliche Anforderungen werden berücksichtigt. Die Prüfergebnisse von Merkmalen mit besonderer Anforderung an die Dokumentation und Archivierung werden entsprechend aufgezeichnet. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 77 P6.1.5* Werden Änderungen am Produkt oder Prozess während der Serie verfolgt und dokumentiert? Das Änderungsmanagement, d.h. von der Ände- - Freigabe einer Änderung rungsanfrage bis zur Umsetzung, muss klar bedurch die Organisation und schrieben sein. Entsprechende Verantwortlichkeiten den Kunden (Machbarkeit, sind geregelt. Schnittstellen zu Komponenten, Kosteneinfluss, TerÄnderungen, die Auswirkungen auf die Kundenanmineinfluss etc.) forderungen haben, müssen mit dem Kunden abge- - Weitergabe von Änderungen stimmt, genehmigt und freigegeben sein. Ggf. ist an Prozessentwicklung, Proeine neue PPF nachzuweisen. Das beinhaltet sowohl duktionsbereiche, Lager oder Produkt- als auch Prozessänderungen (inkl. Softwarezu Vorlieferanten änderungen). - Verfolgung des Umsetzungsstands der Änderung (ÜberDie Dokumentation der Änderungsstände muss sicht mit Status) durchgängig nachvollziehbar sein. - Dokumentation von Änderungshistorien (TeilelebensEs muss sichergestellt sein, dass jederzeit der richtilauf) ge Konstruktionsstand des Vormaterials bzw. Soft- - Aktualisierung von betroffewarestand verbaut und der richtige Konstruktionsnen Dokumenten (Zeichnunstand der Fertigprodukte produziert und an den Kungen, Anweisungen etc.) den ausgeliefert wird. - Aktualisierung der FMEA (Produkt und Prozess) - Verifizierung und Validierung von Änderungen einschließlich Dokumentation - Einsatzsteuerung von Änderungen bzw. geänderten Produkten/Bauteilen - Vorlauffertigung bei großen Änderungen oder Verlagerungen, die einen Produktionsausfall bedingen Durchlaufzeiten von Änderungen (Kundenvorgaben etc.) - Änderungsstände von Prüfmitteln, Lehren, Werkzeugen und Zeichnungen - Parameteränderungen - Software 78 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion P6.2 Sind alle Produktionsprozesse geregelt? Prozessablauf Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.2.1 Sind die Vorgaben des Produktionslenkungsplans vollständig und werden sie wirksam umgesetzt? Die Fertigungs- und Prüfunterlagen sind vollständig - Maschinen- und Prozessfähigvorhanden und auf Basis des Produktionslenkeitsnachweise kungsplans erstellt. Prüfmerkmale, Prüfmittel, - Prozessparameter und ToleranPrüfmethoden, Prüfhäufigkeiten, Prüfzyklen, und zen (Drücke, Temperaturen, Requalifikationen müssen festgelegt sein. Zeiten, Geschwindigkeiten etc.) Der Zugriff auf die Unterlagen muss jederzeit mög- - Prüfvorgaben (Besondere lich sein. Merkmale, attributive Merkmale, Prüfmittel, Methoden, PrüfhäuProzessparameter, die Einfluss auf die Produkteifigkeiten) genschaften/ -qualität haben, müssen vollständig - Daten zu Maschiangegeben sein. Prozessparameter und Prüfnen/Werkzeugen/Hilfsmittel merkmale sind mit Toleranzen anzugeben. (Werkzeug und MaschinenDie Eingriffsgrenzen in den Prozessregelkarten nummern) müssen festgelegt, erkennbar und nachvollziehbar - Vorgaben zu Aufnahsein. me/Bezugspunkten - Arbeitsanweisung (inkl. NachAbweichungen und eingeleitete Maßnahmen zu arbeit) den Prozessvorgaben und Prüfmerkmalen sind zu - Prüfanweisung dokumentieren. - Spezifische Anforderungen an Erforderliche Maßnahmen (Reaktionsplan) für ProFertigungstechnik, z. B. bemuszessstörungen sind bekannt und werden von den terungsrelevante Zuordnung zuständigen Mitarbeitern eingeleitet und dokumenvon Maschinen und Anlagen tiert. Für Produkte mit spezifischen Anforderungen an die Fertigungstechnik müssen im Produktionslenkungsplan bzw. in den Fertigungs- und Prüfunterlagen die Daten zu Maschinen/Werkzeugen/Hilfsmitteln angegeben sein. Nacharbeitsbedingungen sind spezifiziert und im Prozess abgesichert (Kennzeichnung der Teile, erneute Prüfung etc.). © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 79 P6.2.2* Erfolgt eine Wiederfreigabe von Fertigungsabläufen? Die Wiederfreigabe ist die erneute auftragsbezogene - Freigabe eines FertigungsloFreigabe für den Start der Produktion. ses - Freigegebene Nacharbeiten Auslösekriterien für eine Wiederfreigabe müssen, z. - ErststückfreigaB. bei einer Fertigungsunterbrechung, definiert sein. be/Ersteilfreigabe - EinstellpläDie Wiederfreigabe ist für Produkt und Prozess erne/Referenzteile/Einrichtteile forderlich und muss durch autorisierte Mitarbeiter (z. B. Fehlerprüfteile, Red anhand von Abnahmekriterien erfolgen und dokuRabbit) mentiert werden. Abweichungen und eingeleitete - Mögliche Auslösekriterien für Maßnahmen sind dokumentiert. Wiederfreigabe: - Fertigungsunterbrechung Die Freigabeprüfungen müssen nach eindeutigen (z. B. Nachtruhe bei 2Prüfanweisungen (Anzahl und Methode) erfolgen. Schicht Betrieb, WerkWird die Fertigung nach Entnahme von Prüfteilen zeugwechsel, Material-/ fortgesetzt, muss der Zugriff auf diese Produkte bis Chargenzur Freigabe der Prüfteile möglich sein. /Produktwechsel) - Reparatur, WerkzeugZum Zeitpunkt der Freigabe müssen die benötigten wechsel Prüf- und Grenzmuster zur Verfügung stehen. - Einstelldaten P6.2.3* Werden Besondere Merkmale in der Produktion gelenkt? Besondere Produktmerkmale und Prozessparameter, - Produkt-FMEA/Prozessdie Besondere Merkmale beeinflussen, sind im ProFMEA duktionslenkungsplan gekennzeichnet und werden - Produktionslenkungsplan systematisch überwacht. - Qualitätsaufzeichnungen - statistische Auswertungen Aufzeichnungen über Abweichungen und Abstell- - SPC-Auswertungen, maßnahmen werden geführt. Abweichungen, die - Qualitätsregelkarten Auswirkungen auf die Eigenschaften des Produktes - Fähigkeitsnachweise Cpk, haben, müssen durch den Kunden genehmigt werCmk, Maschinenfähigkeitsden. untersuchungen etc. - PrüfprozesseignungsnachQualitätsaufzeichnungen für Besondere Merkmale weis sind festgelegt (Archivierungsdauer, -art) und mit - Prüfergebnisse dem Kunden abgestimmt. - Zeichnungen - Besondere Merkmale 80 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.2.4* Werden nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Teile gelenkt? Nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Teile (Aus- - Kennzeichnung für Ausschuss- und Nacharbeitsteile) müssen separiert und schuss-, Nacharbeits-, Refeerfasst bzw. prozesssicher aus dem Fertigungsablauf renz- und Einrichtteile ausgeschleust werden. - Kennzeichnung der Behälter für Ausschuss, Nacharbeit Diese Teile sind entweder direkt oder am Behälter zu und Einrichtteile kennzeichnen. - definierte Ausschleuse-/ Nacharbeitsstationen in der Die Nacharbeitskriterien inkl. Prüfungen sind festgeFertigung legt, bekannt und umgesetzt. - Sperrlager, Sperrbereiche - Aufzeichnungen über NachSperrlager und Sperrbereiche müssen eindeutig erarbeit und Ausschuss kennbar sein. Eine unbeabsichtigte Verwendung der gesperrten Teile muss ausgeschlossen sein. Einstellmeister, Einricht- und Referenzteile müssen gekennzeichnet und ebenfalls vor unbeabsichtigter Verwendung geschützt sein. P6.2.5 Ist der Material- und Teilefluss gegen Vermischung/Verwechslung abgesichert? Eine Vermischung oder Verwechslung von Materia- - Material- und Teilefluss lien, Software und Bauteilen muss ausgeschlossen - Produkt-/Prozess-FMEA sein. - Poka Yoke-Maßnahmen - Abfragen und Prüfungen in Geeignete Maßnahmen und Prüfungen sind zu erFertigungseinrichtungen greifen, die eine frühzeitige Erkennung und Aus- - Teilekennzeichnung schleusung falsch verbauter Teile gewährleisten. - Kennzeichnung des Entsprechende Themen und Maßnahmen müssen in Arbeits-, Prüf- und Verwender Prozess-FMEA und ggf. in der Produkt-FMEA dungsstatus bewertet sein. - Chargenkennzeichnung, Rückverfolgbarkeit auf VerBearbeitungsstand bzw. Prüfstatus der Teile müssen bau von Chargen bzw. Prodeutlich ersichtlich sein. duktion von Chargen Die Wiederzuführung von Restmengen, separierter - Entfernung ungültiger Teile, Nacharbeitsteile, wiederverwendeter Teile aus Kennzeichnungen Produktaudits, Prüfteile etc. muss eindeutig geregelt - Arbeitspapiere mit Teilesein (inkl. Regelungen zur Rückverfolgbarkeit). /Produktionsstammdaten - Konstruktionsstand Regelungen zur Wiederzuführung von Teilen ausge- - Materialflussanalysen gliederter Prozesse (z. B. Sortierdienstleister) müs(Wertstrom) sen vorhanden sein. - Regelung für Nacharbeit © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 81 Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion P6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zu erfüllen? Für die Mitarbeiter muss eine Beschreibung der Auf- - Schulungs-/Qualifikationsgaben mit dem dazugehörigen Anforderungsprofil nachweise vorliegen. Daraus müssen ggf. Qualifizierungsmaß- - Qualifikationsmatrix nahmen abgeleitet werden. - Einarbeitungsplan mit Nachweisen Es muss dokumentiert sein, wer für welche Aufgaben - Kenntnisse zum Produkt und und Tätigkeiten qualifiziert ist. aufgetretenen Fehlern - Handhabung von MessmitDurchgeführte Einarbeitung, Unterweisungen, Einteln weisungen/Qualifikationsnachweise müssen doku- - Unterweisung in Arbeitssimentiert sein. cherheit/Umweltaspekte - Unterweisung zu Besonderen Für den Umgang und die Behandlung von Bauteilen Merkmalen mit Besonderen Merkmalen sind die Mitarbeiter un- - Eignungsnachweise (z. B. terwiesen. Schweißer-Zeugnisse, Sehtests, Fahrerlaubnis für FlurBesondere Eignungsnachweise, die für die jeweilige förderfahrzeuge) Tätigkeit erforderlich sind, müssen vorliegen (z. B. - Produktschulung Staplerführerschein, Schweißerzeugnis, Lötpass, Sehtest, Hörtest). Mitarbeiter, die mit Mess- und Prüfaufgaben betraut sind, müssen im Umgang mit den Messmitteln geschult sein. Bei Änderungen am Produkt/Prozess werden Schulungen/Unterweisungen durchgeführt und dokumentiert. Die Anforderungen sind sowohl auf interne, als auch externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden. 82 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Produkt- und Prozessqualität? Verantwortungen, Aufgaben und Befugnisse der Mit- - Arbeits-/Prüfanweisungen arbeiter in ihren jeweiligen Aufgabengebieten sind - Qualifikationsmatrix beschrieben und umgesetzt (z. B. für Prozessfreiga- - Aufgabenbeschreibungen ben, Erststückprüfungen, Werkerselbstprüfungen, - Werkerselbstprüfung Sperrung). - Prozessfreigabe (Einrichtfreigabe/Erststückprüfung/ Die Mitarbeiter kennen die Folgen fehlerhafter Letztstückprüfung) Arbeitsausführung (welche Aufgaben/Funktionen hat - Prozessregelung (Interpretadas Produkt und was passiert, wenn diese durch fehtion von Regelkarten) lerhafte Montage etc. nicht mehr gewährleistet sind). - Sperr- und Entsperrbefugnis - Ordnung und Sauberkeit Die Mitarbeiter erhalten regelmäßig Informationen - Reparatur und Wartung über den erreichten aktuellen Qualitätsstand intern durchführen bzw. veranlasund beim Kunden (Reklamationen). sen - Teilebereitstellung/Lagerung Die Anforderungen sind auch auf interne und externe - Einrichtung und Abgleich temporäre Mitarbeiter anzuwenden, von Prüf-/Messmittel durchführen/veranlassen - Produktschulungen - Qualitätsinformationen (Soll-/ Istwerte) - Produktsicherheits-/Produkthaftungsschulung P6.3.3 Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? In allen Schichten ist die erforderliche Anzahl qualifi- - Schichtplan zierter Mitarbeiter vorhanden. Bei der Personalein- - Qualifikationsnachweise satzplanung sind die Qualifikationen der Mitarbeiter (Qualifikationsmatrix) zu berücksichtigen (z. B. Qualifikationsmatrix). - dokumentierte Vertreterregelung Für unterstützende Bereiche (z. B. Labor, Messraum), - Personaleinsatzplanung die nicht in allen Schichten besetzt sind, ist eine Regelung vorhanden. Schwankungen in den Abrufen und Abwesenheiten (z. B. Krankheit, Urlaub, Schulung) werden in der Einsatzplanung berücksichtigt. Die Anforderungen sind sowohl auf interne, als auch externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 83 Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion P 6.4 Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert? Materielle Ressourcen Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.4.1* Können mit den Fertigungseinrichtungen die produktspezifischen Anforderungen für den Kunden erreicht werden? Es muss nachgewiesen werden, dass mit den vor- - Maschinen-/Prozessfähighandenen Fertigungseinrichtungen die Fertigungskeitsnachweise für ausgeprozesse gemäß Kundenanforderungen umgesetzt wählte Merkmale oder prosind und die daraus resultierenden Produkte den zessbestimmende Parameter Kundenspezifikationen entsprechen. (z. B. Druck, Zeit, Temperatur) Die Fertigungseinrichtungen, Maschinen und Anla- - Warnung bei Abweichungen gen müssen in der Lage sein, die vorgegebenen Tovon Grenzvorgaben/Paraleranzen für das jeweilige Merkmal einzuhalten. metern (z. B. akustisches, optisches Signal, AbschalFür ausgewählte Produkt- und Prozessmerkmale tung, Ausschleusung) sind Fähigkeiten zu ermitteln und deren Erfüllung - Zuführ- und Entnahmevornachzuweisen. richtungen - Fähigkeit der ErsatzwerkFür die Prozessfähigkeiten sind die Kundenvorgaben zeuge einzuhalten. Es gilt aber für die langfristige Prozess- - Reproduzierbarkeit von Auffähigkeit die Mindestforderung Cpk ≥ 1,33. Für ausnahmen, Fixierungen etc. gewählte Merkmale, für die eine Fähigkeit nicht - Sauberkeitsanforderungen nachgewiesen werden kann, ist eine 100%-Prüfung erforderlich. Ausführung und Zustand der Anlagen, Werkzeuge, Aufnahmen und Handlingseinrichtungen erfüllen die Forderungen unter realen Serienbedingungen. 84 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.4.2 Wird die Instandhaltung der Fertigungseinrichtungen und der Werkzeuge gelenkt? Für Anlagen, Einrichtungen, Maschinen und Werk- - Verfügbarkeit/Anwendung zeuge sind Instandhaltungsaktivitäten (Wartung, Inder zugehörigen technischen spektion und Instandsetzung) ermittelt und umgeDokumentation setzt. - Instandhaltungsplan und Instandhaltungsaufgabe Durchgeführte Instandhaltungsaktivitäten (geplante - Schwachstellenanalysen und ungeplante) sind dokumentiert und werden auf - präventive WerkzeugausVerbesserungspotenzial analysiert. tauschprogramme für EinheiEin Prozess zur Analyse und Optimierung von Stillten, die erhöhtem Verschleiß standzeiten, Maschinenauslastung und Werkzeugunterliegen standzeiten ist wirksam umgesetzt. - Regalbediengeräte/Betriebsmittel für Transport und LaDie Schlüsselprozesse und Engpassmaschinen sind gerung etc. identifiziert und mit entsprechenden Wartungsaktivi- - Verfügbarkeit von Ersatzteitäten (vorbeugenden oder vorausschauenden) im len für ProduktionseinrichSinne einer risikobasierten Instandhaltung belegt. tungen von SchlüsselproDie Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist sicherzustellen. zessen - Einhaltung vorgegebener Ressourcen zur Durchführung notwendiger InstandWartungsintervalle haltungsmaßnahmen sind vorhanden. - Dokumentation durchgeführter Wartungsarbeiten Werkzeuge unterliegen einem Werkzeugmanage- - Regelmäßige Plausibilitätsment, welches folgende Punkte beinhaltet: prüfung der geplanten Wartungsintervalle - Kennzeichnung des Einsatzstatus (i.O., n.i.O., - Beauftragung externer in Reparatur) Dienstleister für Wartungs- Werkzeugbegleitkarte mit allen Änderungen arbeiten am Werkzeug - Werkzeugstandzeiten (z. B. Betriebsstunden, Hübe, Schusszahl) - Schutz vor Beschädigungen - Eigentumsverhältnisse des Werkzeugs © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 85 P6.4.3* Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Qualitätsanforderungen wirksam überwacht werden? Die eingesetzten Prüf- und Messmittel sind für den - Produktionslenkungsplan Einsatzzweck und die Handhabung in der Fertigung - Messgenauigkeit/Prüfmittelgeeignet und im Produktionslenkungsplan aufgeführt. fähigkeit - PrüfprozessfähigkeitsnachPrüfmittelfähigkeitsuntersuchungen sind für die verweis wendeten Messmittel/Messsysteme durchgeführt. - Datenerfassung und AusDie Messgenauigkeit der eingesetzten Prüf- und wertbarkeit Messmittel ist dem Anwendungszweck bzw. dem zu - Nachweis der Prüfmittelkaprüfenden Merkmal angemessen. librierung Ein Kennzeichnungssystem für Mess- und Prüfmittel - Abgleich der Prüfmittel/ ist eingerichtet, die Verwaltung der Prüf- und MessMessverfahren mit dem mittel erfolgt über die Kennzeichnung. Kunden (z. B. Ringversuche) - Prüfplakette Ein Prozess zur periodischen Überwachung von - Referenzteile/Einrichtteile Mess- und Prüfmitteln ist installiert und umgesetzt (z. B. Red Rabbit, Fehler(Hol-/Bringschuld ist definiert) und berücksichtigt prüfteile) auch die Kalibrierung der prozessintegrierten Messtechnik, die Einfluss auf die Produkteigenschaften hat. Zubehör für Mess- und Prüfeinrichtungen, die Einfluss auf die Messgenauigkeit bzw. das Messergebnis haben, werden auf die gleiche Weise überwacht. P6.4.4 Sind die Arbeits- und Prüfplätze den Erfordernissen angemessen? Sowohl die Arbeitsplatz- als auch die Umgebungsbedingungen sind auf Arbeitsinhalte und die Produkte abgestimmt, um Verschmutzung, Beschädigung und Verwechslung vorzubeugen bzw. auszuschließen. Dies gilt auch für dauerhaft und temporär eingerichte- te Nacharbeits-, Sortier- und Prüfplätze. - Beleuchtung Ordnung und Sauberkeit Klimatisierung Geräuschbelastung Reinraum/Sauberkeitsraum Arbeitsplatzorganisation Umfeld/Handling der Bauteile am Arbeitsplatz Darüber hinaus ist die Arbeitsplatzgestaltung der Ar- - Arbeitssicherheit beitsaufgabe entsprechend ergonomisch angepasst. 86 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.4.5 Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert? Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel (inkl. Lehren) müssen sachgemäß gelagert und verwaltet werden. Dies gilt auch für nicht in Gebrauch und nicht freigegebene Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel. Für alle Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sind die jeweiligen Verwendungsstatus sowie die Änderungsstände (Historie) nachvollziehbar. Beschädigungsfreie Lagerung und Schutz gegenüber Umwelteinflüssen ist sichergestellt, Ordnung und Sauberkeit gewährleistet. Die Ausgabe und Verwendung ist geregelt und wird dokumentiert. - Beschädigungssichere Lagerung - Ordnung und Sauberkeit - Definierter Lagerort - Umwelteinflüsse - Kennzeichnung des Status - Kennzeichnung von Kundeneigentum, beigestellte Produkte/Werkzeuge/Prüfmittel - Definierter Freigabe- und Änderungsstand - Regalbediengeräte/Betriebsmittel für Transport und Lagerung etc. - Referenzteile/Einrichtteile (z. B. Fehlerprüfteile, Red Rabbit) Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion P6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.5.1 Sind für den Herstellprozess Zielvorgaben vorhanden? Prozessspezifische Ziele sind festgelegt, werden - Anlagen- und Maschinenverüberwacht und kommuniziert (produzierte Stückzahl, fügbarkeit Qualitätskennzahlen/Fehlerraten, Auditergebnisse, - Produzierte Stückzahlen pro Durchlaufzeiten, Fehlerkosten, Prozesskennzahlen Zeiteinheit (Cpk) etc.). - Nacharbeit, Ausschuss - Geradeauslauf, DirektläufZielvorgaben sind abgestimmt und realisierbar, die erqoute, First time trough Aktualität ist gewährleistet. quality, First pass yield - Qualitätskennzahlen (z. B. Für die Zielvorgaben sind Kundenanforderungen beFehlerraten, Auditergebnisse) rücksichtigt. - Prozesskennzahlen (Prozessfähigkeiten) Ein regelmäßiger Soll-/Ist-Vergleich wird durchge- - Reduzierung von Verführt. schwendung (z. B. Ausschuss und Nacharbeit, Energie und Prozessstoffe) © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 87 P6.5.2 Werden Qualitäts- und Prozessdaten auswertbar erfasst? Zum Nachweis der Einhaltung von Anforderungen und Zielvorgaben müssen die zum Nachweis der Produktkonformität notwendigen Qualitäts- und Prozessparameter (Soll-Werte) festgelegt und dokumentiert sein sowie die IST-Daten erfasst werden. Die Auswertbarkeit muss sichergestellt werden. - Besondere Ereignisse sind dokumentiert (Schicht-/ Maschinenbuch). Die erfassten Daten sind zu Produkt und Prozess zuordenbar, sie sind auffindbar, lesbar, zugänglich und nach den Festlegungen archiviert. Anforderungen zur Rückverfolgbarkeit sind dabei berücksichtigt. Die erfassten Daten sind ausgewertet und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet. Hierbei ist eine Risikoorientierung zu Grunde gelegt. Das Verbesserungspotenzial muss kontinuierlich aus bisherigen Erkenntnissen zu Qualität, Kosten, Ser- vice ermittelt werden. Ereignisse, die eine Änderung des Prozesses oder des Produktes nach sich ziehen, werden zudem in der entsprechenden FMEA mit den jeweiligen Maß- nahmen dokumentiert. Fehlersammelkarten Regelkarten Besondere Merkmale Prozessparameter (Temperatur, Zeit, Druck etc.) Betriebsdatenerfassung Störmeldungen (z. B. Anlagenstillstand, Stromausfall, Programmfehlermeldungen) Parameterveränderung Fehlerarten/Fehlerhäufigkeiten Fehlerkosten (Nichtkonformität) Ausschuss/Nacharbeit Sperrmitteilungen/Sortieraktionen Takt-, Durchlaufzeiten SPC Pareto-Analysen Ursachen-/Wirkungsdiagramme Risikoanalyse (FMEA, FTA etc.) Rückverfolgbarkeitskonzept P6.5.3 Werden bei Abweichungen von Produkt- und Prozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft? Bei aufgetretenen Produkt-/Prozessabweichungen - 8D-Methode sind, bis zur Beseitigung der Fehlerursachen und - Ursachen-/WirkungsdiaNachweise der Wirksamkeit durchgeführter Korrektugramm ren, geeignete Sofortmaßnahmen zur Einhaltung der - Taguchi, Shainin Anforderungen durchzuführen. Diese sind den Mitar- - Methode 5W beitern bekannt. - FMEA/Fehleranalyse - Prozessfähigkeitsanalyse Geeignete Methoden zur Ursachenanalyse sind in - Q-Regelkreise/Q-Zirkel Anwendung. - Methoden zur analytischen Bewertung Korrekturmaßnahmen werden abgeleitet, deren Um- - Informationsfluss bis zum setzung ist überwacht und die Wirksamkeit verifiziert. Kunden - Produkt FMEA und Prozess Produktionslenkungsplan und FMEA werden bei BeFMEA darf aktualisiert. - Abweichgenehmigung/ Sonderfreigabe Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigen- Ergänzende Dimensions-, schaften des ausgelieferten Produktes haben, sind Werkstoff-, Funktions-, Daudem Kunden kommuniziert. erlaufprüfungen 88 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.5.4 Werden Prozesse und Produkte regelmäßig auditiert? Die Auditprogramme für Prozess- und Produktaudits liegen vor und sind umgesetzt. Kundenanforderungen werden dabei berücksichtigt. Produkt- und Prozessaudit: - Spezifikationen - Besondere Merkmale - Auditprogramme für ProduktDie durchgeführten Prozess- und Produktaudits sind und Prozessaudits inkl. geeignet, die spezifischen Risiken und Schwachstelplanmäßiger und ereignislen zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten. orientierter Audits - Frequenz von Audits Bei Abweichungen wird eine Ursachenanalyse - Vorgaben für Audits durchgeführt. Korrekturmaßnahmen werden abgelei- - Auditergebnisse, Auditbetet, deren Umsetzung ist überwacht und die Wirkrichte samkeit verifiziert. - Qualifikation des Auditors Produktaudits werden in der Fertigung am EndproProzessaudit: dukt und bei Bedarf nach abgeschlossenen Ferti- Prozessparameter/gungsschritten periodisch durchgeführt und dokufähigkeiten mentiert. Im Produktaudit werden festgelegte Merkmale gemäß den Spezifikationen auf deren Erfüllung Produktaudit: geprüft. - Kennzeichnung, Verpackung - Kapazitäten der PrüfeinrichAbweichungen, die Auswirkungen auf die Eigentungen schaften des ausgelieferten Produktes haben, sind - Softwarestand dem Kunden kommuniziert. Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion P6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output) Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.6.1 Sind die Mengen/Fertigungslosgrößen auf den Bedarf abgestimmt und werden sie gezielt zum nächsten Prozessschritt weitergeleitet? Bauteile/Komponenten müssen durch geeignete - Ausreichend geeignete Transportmittel an definierte Lagerplätze/Stellplätze Transportmittel weitergeleitet werden. Dabei sollte die Auftragsmen- - Definierte Lagerplätze ge/Losgröße für eine bedarfsgerechte Weiterleitung - KANBAN von Teilen/Halbfertigerzeugnissen zum vereinbarten - Just in time/Just in sequence Platz berücksichtigt werden. - Lagerverwaltung - Änderungsstand Der Verwendungsstatus (i.O.-Teile, Nacharbeit, Aus- - Lagerbestände schuss etc.) des Bauteils muss aus der Kennzeich- - Fertigungsmengen auf Kunnung (Bauteil, Behälter etc.) ersichtlich sein. denbedarf abgestimmt Bei der Kennzeichnung sind unterschiedliche Ände- - Besondere Anforderungen rungsstände zu berücksichtigen. an Bauteile und Behälter (ESD-Schutz bei ElektronikEs ist sichergestellt, dass eine Weiterverarbeitung/ bauteilen, Restschmutz etc.) Weiterleitung von n.i.O.-Teilen nicht möglich ist. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 89 P6.6.2 Werden Produkte/Bauteile zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Produkte/Bauteile abgestimmt? Die Produkte/Bauteile müssen durch eine zweckent- - Schutz vor Beschädigung sprechende Lagerung und Verpackung vor Beschä- - Teilepositionierung digungen geschützt sein. - Ordnung, Sauberkeit, Überfüllung (Lagerplätze, BehälInterne und kundenspezifische Verpackungsanfordeter) rungen sind bekannt und werden umgesetzt. - Überwachung der Lagerzeit/Lagermengen Die Lagerplätze/Behälter müssen die Sauberkeitsan- - Umwelteinflüsse, Klimatisieforderungen erfüllen. rung Vorgegebene Lagerzeiten müssen überwacht wer- - interne und kundenspezifiden (Höchst-, Mindestlagerzeiten, vorgeschriebene sche VerpackungsvorschrifZwischenlagerzeit). ten - kundenspezifische VerpaDie Bauteile sind während der Bearbeitung, Lageckungen (beigestellte Verparung und Versand gegenüber Umwelt-/Klimaeinckungen) flüssen zu schützen. - Informationen über verfügbare Lagermengen Die Anforderungen gelten für die Handhabung inner- - Ersatzverpackung halb der Produktionsprozesse und den Versand. - Vorgaben zur Reinigung von Verpackungen - Ausreichende Anzahl an Verpackungen P6.6.3 Werden die erforderlichen Aufzeichnungen/Freigaben dokumentiert? Die Kennzeichnung der Freigaben an den Gebin- - Kundenspezifikationen den/Chargen/Ladungsträgern/Bauteilen muss festge- - Besondere Merkmale legt sein. - Kundenvorgaben zur Kennzeichnung Freigegebene Produkte/Bauteile müssen eindeutig - Kundenvorgaben zu Archigekennzeichnet und der Freigabestatus muss ervierungsfristen kennbar sein. - Archivierungsvorgaben/anforderungen (EDV, Papier, Sonderfreigaben/Abweicherlaubnisse müssen durch Brandschutzbestimmungen, entsprechende Kennzeichnung und Dokumentation Lesbarkeit etc.) nachvollziehbar sein. Die Dokumentation umfasst - Letztstückprüfung den betroffenen Zeitraum und/oder die Anzahl der - Teilelebenslauf Teile. Diese Angaben sind dokumentiert, einschließ- - Kennzeichnung bei Sonderlich der Kennzeichnung am Bauteil/Ladungsträger. freigaben Kundenvorgaben für die Kennzeichnung von nachgearbeiteten Teilen müssen umgesetzt und dokumentiert werden (Menge/Stückzahl/Kennzeichnung/ Teilelebenslauf/Einsatz). Die Rückverfolgbarkeit der produzierten Einheiten muss sichergestellt sein. Für die Archivierungsvorgaben und -dauer sind die Kundenanforderungen berücksichtigt. 90 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P6.6.4* Werden die Kundenanforderungen bei der Auslieferung des Endprodukts erfüllt? Die kundenspezifischen Anforderungen bezogen auf - Qualitätsvereinbarungen mit das Endprodukt (Liefertreue, Qualitätsziele, QualitätsKunden leistung etc.) sind bekannt und werden überwacht. - Kundenspezifische AnfordeBei Abweichungen werden Abstellmaßnahmen defirungen niert und umgesetzt. - Kundenvorgaben zur Kennzeichnung Besonderer Endprodukte werden gemäß Kundenforderungen Merkmale versendet (Versandaudit etc.). - Planung von Versandaudits - Lagerung/Abrufbearbeitung/ Der Umgang mit beigestellten Produkten ist geregelt Teilebereitstellung/Versand und implementiert. - Zielvereinbarungen Bei Ausliefersperren, die den Kunden betreffen, ist dieser zu informieren und die weitere Vorgehensweise abzustimmen. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 91 7.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service (P7) Prozesselement P7: Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P7.1 Werden die Anforderungen bezüglich QM-System, Produkt und Prozess erfüllt? Die internen und kundenspezifischen Anforderungen - Qualitätsvereinbarungen mit an das QM-System werden erfüllt. dem Kunden - Requalifikationskonzept, z. B. Requalifikationsprüfungen werden gemäß Kundendurchgeführte Produktaudits, anforderungen durchgeführt. Funktionsprüfungen, Dauerlaufprüfungen Die Kundenanforderungen zur Ersatzteilversorgung, - Einbeziehung von Unterliefewährend und nach der Serienphase, müssen umgeranten zur Ersatzteilversorsetzt sein. gung Kundenanforderungen zur Rücknahme von Teilen - Versorgungsverpflichtung und deren Recycling müssen umgesetzt sein. nach Serienauslauf - Zertifizierung des QMSystems P7.2 Ist die Kundenbetreuung gewährleistet? Es ist zu gewährleisten, dass kompetente Ansprech- - Kenntnisse zum Produkteinpartner für die unterschiedlichen Organisationsbereisatz che des Kunden zur Verfügung stehen. Die Kommu- - Kenntnisse zu Produktprobnikation ist gemäß den Kundenvorgaben sichergelemen, Produkt-, Transportstellt. reklamationen - Umsetzung neuer AnfordeDie Produktbeobachtung im Feld ist sichergestellt. rungen - Mitteilung von VerbesseDer Zugriff auf Kundenportale gemäß den kundenrungsmaßnahmen spezifischen Vereinbarungen ist gewährleistet. - Weltweite Kundenbetreuung - Information des Kunden bei Abweichung von den Anforderungen P7.3* Ist die Teileversorgung sichergestellt? Konzepte inkl. Absicherung von Notfällen zur Sicher- - Notfallpläne (z. B. für alterstellung der Versorgung sind vorhanden und aktuell. native Fertigungen, Zulieferanten, Verpackungen, Hierbei sind die eigenen Prozesse sowie die ProzesTransporte) se der Lieferanten zu berücksichtigen. - Kapazitäten und Reaktionszeit für Sortieraktionen Es müssen Abläufe installiert sein, die gewährleisten, - Einsatz fremder Kapazitäten dass die Organisation sofort nach Erkennen von Lie- - Kommunikation bei Liefer- 92 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke ferengpässen den Kunden informiert. Die Information enthält die voraussichtliche Dauer, den Umfang des Lieferengpasses, den Grund und die eingeleiteten Maßnahmen. engpässen - Regelung der Entscheidungsbefugnisse/Eskalationsstufen bei der Einleitung von Sondermaßnahmen - Sperrung von Teilen P7.4* Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt? Bei 0km- und Feldreklamationen kommt ein Rekla- - Prozess zur Reklamationsmationsprozess, der die Kundenvorgaben erfüllt, zur bearbeitung Anwendung (z. B. 8D). - 8D Prozess - Interne/externe AnalysemögAnalyseabläufe müssen definiert sein. Die notwendilichkeiten (Labore, Prüf-/ gen personellen und materiellen Ressourcen sind Testeinrichtungen, Personal) verfügbar, um eine fristgerechte Bearbeitung sicher- - Einsatz von Problemlösungszustellen. Die mit dem Kunden vereinbarten Fristen methoden sind einzuhalten, Abweichungen sind zu kommuni- - Wirksamkeitsprüfungen zieren. - Informationsfluss bei Abweichung bis zum Kunden Ergänzend ist bei Feldreklamationen der Schadteil- - Wissensspeicher, Lessons analyseprozess gemäß Kundenanforderungen durchLearned zuführen. (z. B. VDA Band Schadteilanalyse Feld). - Qualitätsregelkreis - FMEA - Zugriff auf die notwendigen Freigabedokumente (PPF etc.) - Prüfkonzept Befundung von Feldschadensteilen (Standard/Belastungsprüfung/NTF Prozess) - NTF-Leitfaden - Kennzahlen zum Reklamationsprozess P7.5 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? Es muss festgelegt sein, welche Verantwortungen, - Organigramm Aufgaben und Befugnisse die Mitarbeiter in ihrem - Nachweis von Kenntnissen zu: Produkt/Spezifikationen/ jeweiligen Aufgabengebiet haben. spezielle Kundenanforderungen Schulungsbedarfe müssen in Bezug auf die Aufgabe - Normen/Gesetze (Produktindividuell ermittelt und umgesetzt werden. haftung) - Verarbeitung/Gebrauch Die Mitarbeiter kennen die Produkte und die Folgen - Fehleranalyse fehlerhafter Arbeitsausführung für die Teileversor- - Bewertungsmethoden (z. B. Audit, Statistik) gung bzw. die Qualität des Endproduktes. - Qualitätstechniken (z. B. Pareto, 8D-Methode, Ursachen-/ Wirkungsdiagramm, Ishikawa) - Fremdsprachenkenntnisse © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 93 8 Prozessaudit Dienstleistungen 8.1 Übersicht Fragenkatalog Dienstleistungen Seite D2 2.1 2.2* 2.3 2.4* 2.5 2.6* 2.7* D3 3.1* 3.2* 3.3 3.4 D4 4.1* 4.2* 4.3 4.4* 4.5 4.6 4.7* 94 Projektmanagement Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert? Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt? Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt? Werden alle Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisation sichergestellt? Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt? 97 97 97 98 98 99 99 100 Planung der Dienstleistungsentwicklung Ist ein Prozess zur Ermittlung aller Anforderungen an die Dienstleistung etabliert? Wird die Machbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an die Dienstleistung bewertet? Werden die Aktivitäten zur Vorbereitung der Dienstleistung/ Dienstleistungsprozesse detailliert geplant und mit dem Kunden abgestimmt? Sind für die Vorbereitung der Dienstleistung die erforderlichen Ressourcen verfügbar? 101 Realisierung Dienstleistungsentwicklung Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Dienstleistungsentwicklung umgesetzt? Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen? Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen? Sind die erforderlichen Freigaben für die Dienstleistung vorhanden? Sind die Dienstleistungsvorgaben aus der Entwicklung abgeleitet und umgesetzt? Ist ein Leistungstest für die entwickelte Dienstleistung definiert und durchgeführt, der sicherstellt, dass die Dienstleistung der geforderten Belastung standhält? Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serie geregelt? 104 101 102 102 103 104 104 105 105 106 106 107 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D5 5.1 5.2 5.3* 5.4* 5.5* 5.6 D6 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.4* 6.2 6.2.1* 6.2.2* 6.2.3* 6.3 6.3.1* 6.3.2 6.3.3* Lieferantenmanagement Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten/Unterauftragnehmer eingesetzt? Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt? Sind mit Lieferanten/Unterauftragnehmer Zielvereinbarungen für die zu liefernde Leistung abgestimmt und umgesetzt? Sind für die beschafften Leistungsumfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden? Ist die vereinbarte Qualität für die beschafften Leistungsumfänge gewährleiste? Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? 108 Dienstleistungserbringung Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingabe (Input) Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Dienstleistungserbringung erfolgt und ist eine sichere Erbringung der Dienstleistung gewährleistet? Sind die benötigten Materialien zur Erbringung der Dienstleistung zum vereinbarten Zeitpunkt, in der richtigen Menge am richtigen Ort der Dienstleistungserbringung zur Verfügung? Werden die Materialien die zur Dienstleistungserbringung benötigt werden zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Materialien abgestimmt? Werden Änderungen an der Dienstleistung während der Erbringung der Dienstleistung verfolgt und dokumentiert? 111 Sind alle Prozesse zur Dienstleistungserbringung festgelegt? Sind die Inhalte der Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agreement) vollständig und werden sie wirksam umgesetzt? Werden spezifische Anforderungen (besondere Merkmale) während der Dienstleistungserbringung gesteuert? Werden fehlerhafte Dienstleistungen erkannt und entsprechende Maßnahmen (Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen) eingeleitet? Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zur Dienstleistungserbringung zu erfüllen? Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Dienstleistungsprozess- und Dienstleistungsqualität? Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? 108 108 109 109 109 110 111 111 111 112 113 114 114 115 115 116 116 117 117 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 95 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3* 6.4.4 6.4.5 6.5 6.5.1* 6.5.2 6.5.3* 6.5.4 6.6 6.6.1 6.6.2* D7 7.1 7.2* 7.3* 7.4* 7.5 96 Mit welchen Mitteln wird die Dienstleistung realisiert? Materielle Ressourcen Können mit den Einrichtungen die spezifischen Anforderungen an die Dienstleistung erreicht werden? Wird die Instandhaltung der Einrichtungen und Ausrüstungen zur Dienstleistungserbringung gelenkt? Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Qualitätsanforderungen an die Dienstleistung wirksam überwacht werden? Sind die Arbeitsplätze zur Dienstleistungserbringung den Erfordernissen angemessen? Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert? Wie wirkungsvoll wird der Prozess zur Dienstleistungserbringung durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung Sind für die Dienstleistungserbringung Zielvorgaben vorhanden? Werden Qualitäts- und Prozessdaten zur Dienstleistungserbringung auswertbar erfasst? Werden bei Abweichungen von Dienstleistungen- und Dienstleistungsprozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft? Werden Dienstleistungen und Dienstleistungsprozess regelmäßig auditiert? Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output) Werden die erforderlichen Aufzeichnungen bzgl. der erbrachten Dienstleistung dokumentiert? Werden die Kundenanforderungen bei der Lieferung der Dienstleistung erfüllt?* Kundenbetreuung/Kundenzufriedenheit/Service Werden die Anforderungen bezüglich QM-System und Dienstleistung erfüllt? Ist die Kundenbetreuung gewährleistet?* Ist die Erbringung der Dienstleistung sichergestellt? Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt? Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? 118 118 118 119 120 120 121 121 121 122 123 124 124 124 125 125 125 125 126 126 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 8.2 Projektmanagement (D2) Prozesselement D2: Projekt-Management Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert? Ein Prozess zum Projektmanagement ist vorhanden. - Die Projektorganisation ist festgelegt und Ansprechpartner sind definiert. Die Kompetenzen und Befugnisse der Projektleiter und Teammitglieder sind festgelegt. - Die Projektteammitglieder sind zur Durchführung ihrer Aufgaben entsprechend qualifiziert. Die Projektorganisation entspricht den Kundenanforderungen. Die Lieferanten sind im Projektmanagement eingebunden. Festlegung der Rollen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten des Projektleiters/Projektteamexperten für Technologien Projektschnittstellen bei standortübergreifenden Projekten Projektorganigramm Zusammensetzung des Projektteams Qualifikationsnachweise Besondere Kundenanforderungen für Projektmanagement D2.2* Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt? Die Ressourcenplanung berücksichtigt die Kundenan- - Nachweis der Ressourforderungen des zu Grunde liegenden Dienstleistungscenplanung (Berücksichtivertrages. gung weiterer Kundenprojekte) Eine Ressourcenplanung für die Projektteammitglie- - Ressourcenplanung für der ist etabliert und realisiert. Die Auslastung der MitEquipment (z. B. Entwickarbeiter ist dabei zu berücksichtigten. lungsprüfstände) Bei Änderungen (Termin, Umfang der Dienstleistung, ...) im Projekt erfolgt eine Überprüfung der Ressourcenplanung, ggf. eine Bedarfsanpassung. Dies betrifft sowohl Änderungen, die durch den Kunden ausgelöst werden als auch eigene interne Änderungen sowie Änderungen durch Lieferanten/Unterauftragnehmer. Bei der Ressourcenplanung ist der kritische Pfad besonders berücksichtigt. Das notwendige Projektbudget für Personal und Equipment ist geplant und freigegeben. Bei Änderungen der Projektorganisation (Schnittstelle zum Kunden) werden diese angezeigt. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 97 D2.3 Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt? Der Projektplan erfüllt die spezifischen Kundenanforderungen. - Alle internen- und Kundenmeilensteine sind im Projektplan vollständig eingebracht und werden regelmäßig bei Änderungen angepasst. - Bei Änderungen des Projektplanes wird die Kommunikation intern sichergestellt. Änderungen des Projekt- planes, die den Kunden beeinflussen, werden mit dem Kunden abgestimmt. Der kritische Pfad geht aus dem Projektplan hervor und berücksichtigt erforderliche Beschaffungsumfänge. - Projektplan mit Meilensteinen Spezifische Kundenanforderungen an Dienstleistungen Projektplan des Kunden Terminvorgaben des Kunden Meilensteine des Kunden Zielvorgaben des Kunden (Messgrößen innerhalb der einzelnen Meilensteine) QM-Plan Maßnahmen zur Absicherung der Qualität der Dienstleistung müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf ein separates Dokument (QM-Plan) verwiesen werden. Detaillierte Aktivitäten zu den Beschaffungsumfängen des Projektes müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf separate Detailplanungen verwiesen werden. D2.4* Werden alle Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Die Aktivitäten des Projektes erfüllen die spezifischen - Projektplan Kundenanforderungen. - Meilensteine des Kunden - Meilenstein-Bewertungen Zu den im Projektplan definierten Meilensteinen wird (Review) eine Bewertung (Review) durchgeführt und überprüft - Kundenanforderungen ob alle geplanten Aktivitäten umgesetzt und der gebzgl. Qualitätsplanungen forderte Reifegrad erreicht ist. - Kundenspezifikationen - Lastenheft Die Planung muss die Verifizierung und Validierung der Dienstleistungsanforderungen enthalten. Die Planung berücksichtigt kritische Dienstleistungsumfänge (interne und externe Dienstleistungen). Die Planung wird regelmäßig auf Einhaltung und Erreichung der Ziele überwacht. 98 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D2.5 Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Die Aktivitäten müssen sicherstellen, dass in der Se- Make or Buy Entscheirie nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten dung eingesetzt werden. - Lieferantenauswahlkriterien Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach der Risi- - Lieferantenentwicklungskoklassifizierung der beschafften Umfänge. plan - Lieferantenliste des ProDazu gehören die Lieferantenauswahl- und Vergabejektes kriterien, Vergabeumfang und Vergabezieltermin. - Liste der freigegeben LieDie Weitergabe von Kundenanforderungen in der Lieferanten ferkette ist sichergestellt. - Risikobewertung von Lieferanten Bei den Aktivitäten sind auch die vom Kunden vorgegebene Lieferanten gemäß der Vereinbarung zu berücksichtigen. Die Lieferanten für Anlagen, Maschinen, Werkzeuge, Mess- und Prüfsystemen sowie Dienstleistungen sind integriert. Die Beauftragung der Lieferanten muss durch geeignete Dokumentation nachvollziehbar sein. Termine für Beauftragung, Lieferantenmeilensteine und Abnahme sind in der Planung hinterlegt und mit dem Gesamtterminplan abgestimmt. D2.6* Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisation sichergestellt? Das Änderungsmanagement im Projekt erfüllt die - Terminpläne spezifischen Kundenanforderungen. - Prozessbeschreibung - Änderungsmanagement Die Änderungen (ausgelöst durch Lieferant, intern - Änderungsformulare oder Kunde) müssen bewertet und bei Bedarf der Pro- - Änderungshistorie jektplan angepasst werden. Diese Bewertung muss - Änderungsbewertungen die Risikobetrachtung für die Qualität der Dienstleis- Änderungsgenehmigungen tung sowie die Termineinhaltung beinhalten. In dem Änderungsmanagement sind die Lieferanten (kritische Umfänge) aktiv mit eingebunden. Änderungen werden rechtzeitig angezeigt und mit den Kunden abgestimmt. Bei definierten Änderungsstopps ist die Einhaltung sicherzustellen. Bei Abweichung hiervon ist dies schriftlich zwischen Kunden und Lieferanten festzuhalten. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 99 Alle Änderungen müssen dokumentiert werden. Verantwortliche Personen für das Änderungsmanagement zum Kunden, innerhalb der Organisation und zum Lieferanten sind definiert. D2.7* Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt? Das Eskalationsmanagement im Projekt erfüllt die spezifischen Kundenanforderungen. - Für Abweichungen im Projekt, die den Gesamtterminplan beeinträchtigen, muss ein Eskalationsmodell vorhanden sein (Risikomanagement). - Die Kriterien für die Eskalation sind festgelegt, Verantwortungen und Befugnisse sind geregelt und Maßnahmen bei Abweichungen abgeleitet. Sofern für Technologien, Lieferanten und Lieferländer spezielle Risiken identifiziert wurden, ist dies ebenfalls im Eskalationsmanagement zu berücksichtigen. 100 - Zeiträume für die Eskalation, in Abhängigkeit des Risikos sind vereinbart Ansprechpartner/Entscheider in dem Eskalationsprozess sind definiert Eskalationskriterien und Kommunikationswege sind definiert Protokolle von Meilensteinbewertungen einschließlich Maßnahmen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 8.3 Planung der Dienstleistungsentwicklung (D3) Prozesselement D3: Planung der Dienstleistungsentwicklung Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D3.1* Ist ein Prozess zur Ermittlung aller Anforderungen an die Dienstleistung etabliert? Der Prozess zur Ermittlung aller Anforderungen ein- Anfrageunterlagen schließlich jeweiliger Verantwortlichkeiten ist geregelt. - Vertragsunterlagen - Lastenhefte Alle Kundenanforderungen, gesetzliche und behördli- - Dienstleistungsvereinbache Anforderungen sowie weitere Anforderungen interung (Service Level Agressierter Parteien sind ermittelt und dokumentiert. reement) - Kundenanforderungen Ein Freigabeverfahren zur Abnahme der Dienstleis- Gesetzesforderungen tungsentwicklung muss mit dem Kunden vereinbart - Einkaufsbedingungen werden - QM-spezifische Anforderungen Bei Nichterfüllbarkeit von Anforderungen erfolgt eine - Qualitätsvereinbarungen Abstimmung mit dem Kunden. Das Ergebnis dieser - DokumentationsanfordeAbstimmung wird dokumentiert. rungen - Logistik Forderungen (JIT, Rahmenbedingungen für die Erfüllbarkeit von AnforJIS, Konsignation) derungen werden ermittelt und berücksichtigt. - Terminpläne, Technische Lieferbedingungen Ermittelte Anforderungen sind eindeutig, nachvoll- Zugriff Portale (Kunde/ ziehbar und prüfbar. Lieferant) Informationsplattform im Die Auswirkung von Anforderungsänderungen auf die Internet Dienstleistung wird überprüft (Risikomanagement). - Definition der Verantwortlichkeiten zu UnterlieferanDas Verfahren zum Umgang mit fehlerhaften Dienstten/Dienstleistern gemeinleistungen ist mit dem Kunden abgestimmt. sam mit dem Kunden, (z. B. Qualifizierung, Freigaben, Prüfungen....) im Rahmen einer Leistungsschnittstelle - Erfahrungen mit vorherigen Projekten - Umweltaspekte, Recyclinganforderungen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 101 D3.2* Wird die Machbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an die Dienstleistung bewertet? Ein Prozess zur Bewertung der Machbarkeit ist ge- - Liste der Anforderungen regelt. - Termine, Zeitrahmen - Gebäude, Räumlichkeiten Die Bewertung der Machbarkeit erfolgt auf Basis - Vertragsunterlagen der ermittelten und dokumentierten Anforderungen. - Lastenhefte Diese berücksichtigen technische, terminliche und - Dienstleistungsvereinbarung kapazitive Anforderungen sowie administrative Vor(Service Level Agreement) gaben aus z. B. Einkaufsbedingungen. - CAM, CAQ - Prozessinnovationen Alle beteiligten Bereiche werden bei der Bewertung - Transportmittel, Behälter, der Machbarkeit einbezogen. Lager Das Ergebnis der Bewertung wird dokumentiert. Vor Abgabe eines Angebotes muss die Machbarkeit bestätigt sein. D3.3 Werden die Aktivitäten zur Vorbereitung der Dienstleistung/Dienstleistungsprozesse detailliert geplant und mit dem Kunden abgestimmt? Alle Aktivitäten von der Vergabe bis zur Dienstleis- Gesamtterminplan und Protungserbringung werden geplant, dokumentiert (Prozessentwicklungsplan jektplan, Meilensteinplan) und mit dem Kunden ab- Kundenanforderungen gestimmt. - Kundentermine - Vorlaufzeiten Der Fortschritt der Aktivitäten wird regelmäßig über- - Regelmäßige Statusüberwacht und bei Bedarf durch Sondermaßnahmen siprüfungen zum Fortschritt chergestellt. (Reviews) - Projektpläne für InvestmentDie ermittelten Anforderungen werden regelmäßig vorhaben (Gebäude und Anauf Erfüllung/Erfüllbarkeit geprüft. lagen.) Die Entwicklung der Dienstleistungsprozesse beinhaltet Risikoanalysen und daraus abgeleitete Maßnahmen. Die Freigabeschritte sind entsprechend der Kundenvorgaben oder eigener Festlegungen geplant. Für jede Freigabe sind Kriterien und Termine festgelegt. Die Ergebnisse der jeweiligen Freigaben werden dokumentiert. 102 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D3.4 Sind für die Vorbereitung der Dienstleistung die erforderlichen Ressourcen verfügbar? Ein Prozess zur Ermittlung der Ressourcen ist gere- - Schulungsplanung gelt. - Qualifikationsmatrix - Investitionsplanung Die Ressourcenermittlung bezieht sich auf die Ver- Notfallpläne fügbarkeit von qualifiziertem Personal, Budget, Infrastruktur, Einrichtungen. Die geplanten Ressourcen müssen sicherstellen, dass die Vertraglich festgelegten Kundenanforderungen erfüllt werden. Es werden regelmäßige Bedarfsanalysen während der Entwicklung durchgeführt um mögliche Engpässe zu erkennen/zu vermeiden. Ausgegliederte Prozesse werden berücksichtigt. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 103 8.4 Realisierung Dienstleistungsentwicklung (D4) Prozesselement D4: Realisierung der Dienstleistungsentwicklung Bewertungsrelevante Mindestanforderungen Bewertungsrelevant Beispiele zur Umsetzung D4.1* Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Dienstleistungsentwicklung umgesetzt? In der Entwicklungsphase ist mittels FMEA sicherzu- - Methoden zur Risikoministellen, dass die Dienstleistung den Anforderungen mierung (QFD, FMEA) des Kunden entspricht. - statistische VersuchsplaBei der Erstellung der FMEA ist der für die Dienstnung (z.B. DoE, Shainin, leistungserbringung vorgesehene Standort einzubeTaguchi...) ziehen. - Poka-Yoke-Prinzipien - Prüfplan/Prüfplanung Besondere Merkmale sind identifiziert, in den FMEAs gekennzeichnet und durch Maßnahmen abgesichert. Die Beschaffungsumfänge sind berücksichtigt. Die Umsetzung der Dienstleistungsentwicklung wird in der Lieferkette sichergestellt. Die Dokumentation der Erkenntnisse aus der Entwicklungsphase der Dienstleistung für Berücksichtigung in der Serienphase liegt vor. Die Anforderungen an Prüfmittel sind festgelegt und umgesetzt. D4.2* Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen? Eine Personaleinsatzplanung muss vorhanden sein. - Kundenanforderungen - Anforderungsprofil für die Das Personal muss für die entsprechenden Aufgaben jeweiligen Stellen qualifiziert sein. Dies gilt ebenso für das Personal ex- Schulungsbedarfsermittterner Dienstleister. Entsprechende Nachweise sind lung vorhanden. - Schulungsnachweise - Methoden- und FremdEine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Dienstsprachenkenntnisse leistungsentwicklung hinsichtlich möglicher entstehen- - Verhaltensabhängige der Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist durchzufühDienstleistungsqualität ren. Personalressourcen sind geplant und gemäß dem Projektplan qualifiziert. Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt werden. 104 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D4.3 Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen? Der Prozess zur Ressourcenermittlung ist umge- Kundenanforderungen setzt. - Technische Schnittstellen zum Kunden und LieferanRessourcenermittlung bezieht sich dabei auf die ten Verfügbarkeit von Räumlichkeiten, Hallen, Lagerflächen, Testequipment, Laboreinrichtungen, Anlagen, Produktentwicklung etc., sowie deren Auslastung Unterstützende Pro- Erprobungsplanung zesse müssen berücksichtigt werden. Prozessentwicklung Bei der Ressourcenermittlung ist die notwendige - Werksplanung Infrastruktur zu berücksichtigen. - Werkslayout - Transportwege Eine regelmäßige Bedarfsanalyse während der - Transportmittel, Behälter, Dienstleistungs-entwicklung hinsichtlich möglicher Lager entstehender Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist - Unterstützende Prozesse durchzuführen. z. B. aus IT werden berücksichtigt. Materielle Ressourcen sind geplant und gemäß dem Projektplan vorhanden. Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt werden. Die Ressourcen müssen mit einem geeigneten Vorlauf zum Serienanlauf des Kunden verfügbar sein. D4.4* Sind die erforderlichen Freigaben für die Dienstleistung vorhanden? Die Freigaben sind für alle Dienstleistungs- und Beschaffungsumfänge gemäß Entwicklungsterminplänen nachzuweisen. - Die Maßnahmen aus der FMEA sind umgesetzt und deren Wirksamkeit bestätigt. - Ein Freigabeverfahren ist mit dem Kunden abgestimmt. - Die Freigabe der Dienstleistung muss zu dem mit dem Kunden abgestimmten Termin vorliegen. - Die Verifizierung und Validierung der Dienstleistung sind zum SOP des Kunden sichergestellt. - Prüfberichte, Protokolle Nachweise betreffend Kaufteile/Lieferanten Bemusterungsergebnisse Spezifikationen, Lastenhefte FMEA- IMDS, REACH, RoHS Konformitätsbestätigung gesetzlicher Forderungen Entwicklungsfreigaben v. Kunden Logistikkonzept (z. B. Eignung der Verpackung durch Probeversand) Fähigkeitsnachweise besonderer Merkmale Kapazitätsstudien © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 105 D4.5 Sind die Dienstleistungsvorgaben aus der Entwicklung abgeleitet und umgesetzt? Die Dienstleistungs- und Prüfvorgaben enthalten alle Produktentwicklung Prüfmerkmale aus der Dienstleistungsentwicklung (inkl. - Risikoanalysen (FMEA, Besondere Merkmale). FTA, …) - DienstleistungslenErkenntnisse aus Risikoanalysen sind berücksichtigt. kungsplan - Prozess-/DienstleistungsDie Vorgaben müssen Informationen zur Dienstleisauditplanung tungslenkung, Methoden sowie Reaktionspläne und - Prüfplan Korrekturmaßnahmen enthalten. - Reaktionspläne Die Prozess-/Dienstleistungsaudits sind definiert. Die Vorgaben müssen in allen Phasen vorliegen. D4.6 Ist ein Leistungstest für die entwickelte Dienstleistung definiert und durchgeführt, der sicherstellt, dass die Dienstleistung der geforderten Belastung standhält? Ein Leistungstest muss durchgeführt werden, um alle - Verpackungsvorgabe Dienstleistungsfaktoren und Einflüsse rechtzeitig bewer- - Kundenanforderungen ten und ggf. korrigieren zu können. - Festlegung von Mindeststückzahlen (Kammlinie Der Leistungstest hat die Nachweise erbracht, dass die und vereinbarter FlexibiliQualitätsfähigkeit des kompletten Dienstleistungsprotät) zesses unter Serienbedingungen gegeben ist. - Prozessfähigkeitsstudie - Messmittelfähigkeit - Serienreife der Betriebsmittel und Einrichtungen (Messprotokolle) - Personalkonzept zur Serie - Arbeits-/Prüfanweisungen - Dienstleistungstests gemäß Kundenterminplan 106 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D4.7* Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serie geregelt? Ein Prozess zur Übergabe der Arbeitsergebnisse aus dem Projekt an die Dienstleistungserbringung ist vorhanden. - Voraussetzung für die Projektübergabe ist ein erfolgreiches internes Freigabeverfahren und eine erfolgreiche Kundenfreigabe. - Die Freigaben für die Beschaffungsumfänge liegen vor. Resultierende Maßnahmen aus den Freigaben sind termingerecht umgesetzt. Sicherstellen dass die Dienstleistungserbringung unter beherrschten Bedingung stattfindet. - Die personellen Ressourcen für die Dienstleistungserbringung sind gemäß Planung vorhanden und qualifiziert. - Kundenanforderungen Übergabeprotokolle/ Checkliste mit Übergabekriterien Abnahmeprotokolle Produktionslenkungsplan Prüfpläne Teilelebenslauf Festlegung eines Verfahrens zur Durchführung von Fehleranalysen und Einführung von Korrekturmaßnahmen Kennzahlen wie OEE, Ausschuss, … Erfahrungen aus dem laufenden Projekt Messmittelfähigkeit Fähigkeitsnachweise für besonderen Merkmale Die materiellen Ressourcen beinhalten Gebäude, Testeinrichtungen, Laboreinrichtungen, Maschinen, Anlagen, etc. Diese sind vorhanden und freigegeben. Maßnahmen zur Anlaufabsicherung der ersten Dienstleistungserbringungen sind beschrieben bzw. eingeleitet. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 107 8.5 Lieferantenmanagement (D5) Prozesselement D5: Lieferantenmanagement Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D5.1* Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten/Unterauftragnehmer eingesetzt? Es muss sichergestellt sein, dass nur freigegebene Lie- - definierte und dokumenferanten/Unterauftragnehmer eingesetzt werden. tierte Kriterien zur Lieferantenauswahl Eine Beurteilung der Qualitätsfähigkeit des Lieferan- Nachweis von Qualifizieten/Unterauftragnehmer nach festgelegten Kriterien liegt rungsprogrammen für vor. nicht den Auswahlkriterien entsprechende LiefeAuswertungen der Qualitätsleistung bei bestehenden ranten Lieferanten/Unterauftragnehmer sind zu berücksichti- Bewertung der Qualitätsgen. fähigkeit (QM-System, Prozess) z. B. SelfRisiken in der Lieferkette wurden ermittelt und bewertet Assessment, Auditersowie durch geeignete Maßnahmen reduziert (Notfallgebnisse, Zertifikate der strategie). Lieferanten D5.2 Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt? Die Weitergabe von ermittelten Kundenanforderungen für die Lieferanten/Unterauftragnehmer (siehe D 3.1) muss geregelt und nachvollziehbar sein. - Ebenso ist das Änderungsmanagement zu berücksichtigen. Schnittstellen sind erkannt, definiert und abgesichert. Dies betrifft die Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung. - - 108 Übermittlung der Forderungen, Terminschiene, Prozessabnahmen, Freigaben, Reklamationen, etc. mit Sicherstellung des Änderungsmanagements Schnittstellenvereinbarung QSV (Qualitätssicherungsvereinbarungen) Dienstleistungsvereinbarungen (Service Level Agreement) gesetzliche, behördliche Anforderungen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D5.3* Sind mit Lieferanten/Unterauftragnehmer Zielvereinbarungen für die zu liefernde Leistung abgestimmt und umgesetzt? Mit allen Lieferanten/Unterauftragnehmern müssen - messbare Zielgrößen für Zielvereinbarungen für die zu liefernde Leistung in der Qualität, Liefermenge, gesamten Lieferkette abgestimmt und umgesetzt sein. Termintreue - QM-Vereinbarungen inDie Leistungen eines Lieferanten/Unterauftragnehmers klusive Eskalationsmemüssen in definierten Zeiträumen überprüft und ausgechanismen wertet werden. - Dienstleistungsvereinbarungen (Service Level Bei Abweichungen müssen Maßnahmen vereinbart sein Agreement) und deren Umsetzung einschließlich Termine überwacht werden. Lieferanten müssen für Ereignisse wie Unterbrechung der Energieversorgung, Arbeitskräftemangel etc. auf Basis einer Risikoanalyse Notfallpläne erstellen um die Zielvereinbarungen auch in solchen Fällen zu erfüllen. D5.4* Sind für die beschafften Leistungsumfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden? Für alle zu liefernde Leistungsumfänge muss vor Ein- - Spezifikationen/Normen/ satz neuer oder geänderter Dienstleistungen eine Prüfvorschriften Freigabe vorliegen. - PPF-Berichte - Fähigkeitsnachweise für Bei Vergabe von Dienstleistungsumfängen an LiefeBesondere Merkmale ranten/Unterauftragnehmer hat der Dienstleister die - Qualifikationsprüfungen/ volle Verantwortung für die Sicherstellung der QualiBerichte tät. - Änderungsmanagement in der Lieferkette D5.5* Ist die vereinbarte Qualität für die beschafften Leistungsumfänge gewährleistet? Zur Überwachung der Qualität der beschafften Leis- Abstimmung von Prüfvertungsumfänge werden regelmäßig Prüfungen durchfahren, geführt, dokumentiert und ausgewertet. - Prüfabläufen, Prüfhäufigkeiten, Abweichungen von der Qualität der beschafften Leis- - Auswertung von Fehlertungsumfänge werden im Rahmen eines standardischwerpunkten sierten Reklamationsprozesses bearbeitet. Der Re- ppm-Auswertungen, 8Dklamationsprozess beinhaltet eine Risikobewertung in Report Bezug auf die Abweichung der beschafften Leis- Vereinbarung und Verfoltungsumfänge. gung von Verbesserungsprogrammen In Abhängigkeit vom Risiko der Abweichung der Qua- - Prüfmöglichkeiten lität der beschafften Leistungsumfänge sind Audits (interne u. externe Labore-, beim Lieferanten/Unterauftragnehmer zu planen und - Prüfeinrichtungen) durchzuführen - Lehren/Aufnahmen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 109 Prüf- und Messmittel für die beschafften Leistungsumfänge sind ausreichend vorhanden, werden ordnungsgemäß gelagert und die Prüfplätze sind angemessen gestaltet (z. B. Beschädigung, Verschmutzung, Klima- tisierung, Lichtverhältnisse, Ordnung, Sauberkeit). - Zeichnungen/Bestell- und Verpackungsvorgaben/ Spezifikationen Fähigkeitsnachweise Prüfzertifikate Prozess- oder Dienstleistungsaudits D5.6 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? Es muss beschrieben sein, welche Verantwortungen, - Spezifikationen/KundenanAufgaben, Kompetenzen und Befugnisse die Mitarbeiforderungen ter (z. B. für Reklamationsbearbeitung, Lieferanten- Wissen zu Dienstleistungsmanagement, Lieferantenaudit) in ihrem jeweiligen merkmalen Aufgabengebiet haben. - Normen/Gesetze - Bewertungsmethoden Qualifizierungsbedarfe müssen für jeden Mitarbeiter in (z. B. Audit, Bezug auf die Aufgabe ermittelt und Qualifizierungen - Statistik) entsprechend durchgeführt werden. - Qualitätstechniken (z. B. 8D-Methode, UrsachenKenntnisse zu bisherigen Beanstandungen bei beWirkungsdiagramm) schafften Leistungsumfängen sind vorhanden. - Beanstandungen und Abstellmaßnahmen - Stellen-/Funktionsbeschreibung - Qualifikationsmatrix - Fremdsprachen - Qualifikation Lieferantenauditoren 110 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 8.6 Dienstleistungserbringung (D6) Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung D 6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingaben (Input) Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D 6.1.1 Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Dienstleistungserbringung erfolgt und ist eine sichere Erbringung der Dienstleistung gewährleistet? Die Projektübergabe an die Dienstleistungserbrin- - Übergabeprotokolle gung ist erfolgt. Ggf. offene Maßnahmen bzw. - festgelegte Maßnahmen und Themen werden weiterverfolgt und termingerecht Umsetzungszeitplan umgesetzt. Die Verantwortlichkeiten sind für den - Prozess-FMEA und Maßnahgesamten Übergabeprozess geregelt und werden men wahrgenommen. - Dienstleistungs-FMEA - Protokoll Freigabe der DienstVor der ersten Dienstleistung liegt eine vollständileistung ge Freigabe zur Dienstleistungserbringung inkl. - Verifizierung/Validierung der aller relevanten Unterlagen die zur Erbringung der Dienstleistung und Nachweise Dienstleistung notwendig sind vor - Transport-Planungsprozess - Freigaben des Kunden Maßnahmen zur sicheren Erbringung der Dienst(Dienstleistungsfreigabe) leistung sind umgesetzt. - Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agreement) Ein Prozess zur Weiterentwicklung der FMEA ist - Freigegebener Softwarestand festgelegt und gesteuert. Evtl. notwendige Werkzeuge, Prüf- und Messmittel stehen in notwendiger Anzahl zur Verfügung. D 6.1.2 Sind die benötigten Materialien zur Erbringung der Dienstleistung zum vereinbarten Zeitpunkt, in der richtigen Menge am richtigen Ort der Dienstleistungserbringung zur Verfügung? Die richtigen Materialien müssen in der vereinbar- - Ausreichend geeignete Lagerten Qualität, in der richtigen Menge mit der richtiflächen gen dokumentierten Information zum vereinbarten - Definierte Stellplätze Zeitpunkt am vereinbarten Ort der Dienstleis- KANBAN tungserbringung sein. - Just in time - Lagerverwaltung Für die Materialien müssen definierte Stellplätze - Änderungsstand bereitgestellt werden und Informationen bzgl. der - Informationsfluss Rückgabe Freigabe der Materialien zur Dienstleistungsernicht benötigter Materialien bringung sind verfügbar. - Lagerbestände - Materialbedarf ist auf Menge Am Ort der Dienstleistungserbringung sind benöder Dienstleistungen abgetigte Materialien bedarfsgerecht unter Berücksichstimmt © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 111 tigung der Auftragsmenge/Losgröße bereitgestellt (z. B. KANBAN, Just in time, FIFO). Vorgelagerte Prozessschritte in der Dienstleistungserbringung sind dabei zu berücksichtigen. - Besondere Anforderungen an Materialbehälter Die Rückgabe nicht benötigter Materialien nach Erbringung der Dienstleistung einschließlich derer zahlenmäßiger Erfassung muss geregelt sein. Gesetzliche und behördliche Anforderungen werden berücksichtigt. D 6.1.3 Werden die Materialien die zur Dienstleistungserbringung benötigt werden zweckentsprechend gelagert, und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Materialien abgestimmt? Verpackungsvorschriften müssen durchgängig - Lagermengen berücksichtigt/umgesetzt werden. - Lagerbedingungen - freigegebene Sonder- und Materialien müssen des Transports sowie beim Standardtransportbehälter Transport zum Ort der Dienstleistungserbringung - Verpackungsvorschriften durch geeignete Transporteinheiten vor Beschä- innerbetriebliche Transportbedigung und Verschmutzung geschützt werden. hälter - Schutz vor Beschädigung Lagerplätze/Arbeitsplätze/Behälter müssen der für - Teilepositionierung am Ardie Dienstleistungserbringung notwendigen Ordbeitsplatz nung/Sauberkeit gerecht werden. Reinigungszyk- - Ordnung, Sauberkeit len sind definiert und werden überwacht. - Überfüllung (Lagerplätze, Behälter) Die Materialbereitstellung am Ort der Dienstleis- Überwachung der Lagerzeit tungserbringung muss ein sicheres Handling ermöglichen. Vorgegebenen Lagerzeiten für spezielle Materialien müssen durch geeignete Methoden überwacht werden (Höchst-, Mindestlagerzeiten, vorgeschriebene Zwischenlagerzeit). Kritische Betriebs- und Hilfsstoffe für Anlagen, die direkte Auswirkungen auf die Qualität der Dienstleistung haben, müssen entsprechend überwacht werden. Kritische Materialien (z. B. Betriebs- und Hilfsstoffe) sind gegenüber Umwelt- und Klimaeinflüssen zu schützen. Gesetzliche und behördliche Anforderungen werden berücksichtigt. 112 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D 6.1.4* Werden Änderungen an der Dienstleistung während der Erbringung der Dienstleistung verfolgt und dokumentiert? Das Änderungsmanagement, d. h. von der Ände- Freigabe einer Änderung rungsanfrage bis zur Umsetzung, muss geregelt durch den Dienstleister und sein. Entsprechende Verantwortlichkeiten sind festden Kunden (Machbarkeit, gelegt. Schnittstellen, Einfluss auf Kosten und Termine etc.) Änderungen, die Auswirkungen auf die Kundenan- Weitergabe von Änderungen forderungen und -erwartungen haben, müssen mit an Dienstleistungsentwickdem Kunden abgestimmt, genehmigt und freigegelung, Orte der Dienstleisben sein. Ggf. ist eine neue Dienstleistungsvereinbatungserbringung und Sublierung nachzuweisen. Das beinhaltet die eigentliche feranten zur DienstleisDienstleistung als auch den Prozess zur Dienstleistungserbringung tungserbringung. - Verfolgung des Umsetzungs-stands der Änderung Die Dokumentation der Änderungsstände muss (Übersicht mit Status) durchgängig nachvollziehbar sein. - Dokumentation von Änderungshistorien und Aktualisierung in der Dienstleistungsvereinbarung - Aktualisierung der FMEA (Dienstleistung und Prozess zur Dienstleistungserbringung) - Verifizierung und Validierung von Änderungen einschließlich Dokumentation - Einsatzsteuerung von Änderungen bzw. geänderten Dienstleitungen - Durchlaufzeiten von Dienstleistungsänderungen (Kundenvorgaben etc.) - Änderungsstände von Prüfmitteln, Werkzeugen und Materialien die zur Dienstleistungserbring benötigt werden - Softwareänderungen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 113 Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung D 6.2 Sind alle Prozesse zur Dienstleistungserbringung festgelegt? Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D 6.2.1* Sind die Inhalte der Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agreement) vollständig und werden sie wirksam umgesetzt? Die Unterlagen zur Dienstleistungserbringung sind - Parameter, Indikatoren und vollständig vorhanden und auf Basis der Dienstleisggf. Toleranzen tungsvereinbarung erstellt. - Besondere Merkmale zur Dienstleistung Merkmale der Dienstleistung, Materialien und Me- Informationen und Daten zu thoden zur Erbringung der Dienstleistung müssen Maschinen/Werkzeugen/ festgelegt sein. Materialien zur Dienstleistungserbringung Der Zugriff auf die Unterlagen muss jederzeit mög- - Anweisung zur Dienstleislich sein. tungserbringung - Parameter zur Messung der Indikatoren bzw. Parameter, die Einfluss auf die Qualität der Dienstleistung Qualität der Dienstleitung haben, müssen vollstän- - Spezifische Anforderungen dig angegeben sein. an Verhaltensweisen des Dienstleisters Falls möglich, sind Toleranzen bzgl. der Indikatoren bzw. Parameter zur Steuerung der Dienstleistungserbringung anzugeben. Abweichungen zur Dienstleitungsvereinbarung und eingeleitete Maßnahmen sind zu dokumentieren. Erforderliche Maßnahmen (Reaktionsplan) für Störungen in der Dienstleistungserbringung sind festgelegt. Für Dienstleistungen mit spezifischen Anforderungen (besondere Merkmale) an das Verhalten des Dienstleisters müssen in der Dienstleistungsvereinbarung die notwendigen Informationen angegeben sein. 114 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D 6.2.2* Werden spezifische Anforderungen (besondere Merkmale) während der Dienstleistungserbringung gesteuert? Besondere Merkmale die signifikanten Einfluss auf - Dienstleistungs-FMEA die Dienstleistung haben müssen während der Er- Prozess-FMEA bringung der Dienstleistung beachtet und überwacht - Dienstleistungsvereinbarung werden. (Service Level Agreement) - Besondere Merkmale zur Im Falle von Abweichungen in Bezug auf die besonDienstleistung deren Merkmale sind diese sofort abzustellen und zu - Besondere Merkmale zu dokumentieren. Verhaltensweisen des Dienstleisters Ist es nicht möglich die Anforderungen zu besonderen Merkmale einzuhalten muss mit dem Kunden das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Wenn besondere Merkmale sich auf Verhaltensweisen zur Dienstleistungserbringung beziehen sind direkte Feedbackgespräche zwischen Dienstleister, Führungskraft des Dienstleisters und ggf. auch Kunden zu führen, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. D 6.2.3* Werden fehlerhafte Dienstleistungen erkannt und entsprechende Maßnahmen (Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen) eingeleitet? Fehlerhafte Dienstleistungen müssen erfasst werden - Aufzeichnungen über fehund dokumentiert werden. Dabei ist, wenn immer lerhafte Dienstleistungen möglich, die Stimme des Kunden als dokumentierte sind verfügbar Information zu erfassen. Die Maßnahmen (Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen) im Falle von fehlerhaften Dienstleistungen ist sind festzulegen und anzuwenden. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 115 Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung D 6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung P6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zur Dienstleistungserbringung zu erfüllen? Für die Mitarbeiter muss eine Beschreibung der - Schulungs-/QualifikationsAufgaben zur Dienstleistungserbringung mit dem nachweise dazugehörigen Anforderungsprofil vorliegen. Da- - Qualifikationsmatrix raus müssen Qualifizierungsmaßnahmen abge- Einarbeitungsplan mit Nachweileitet werden. sen - Kenntnisse zur Dienstleistung Es muss dokumentiert sein, wer für welche Aufund aufgetretenen Fehlern gaben und Tätigkeiten qualifiziert ist. - Handhabung von Messmitteln - Unterweisung in ArbeitssicherDurchgeführte Einarbeitung, Unterweisungen, heit/Umweltaspekte Einweisungen/Qualifikationsnachweise müssen - Unterweisung zu besonderen dokumentiert sein. Merkmalen - Eignungsnachweise (z. B. SehFür den Umgang und die Behandlung von Matetests, Fahrerlaubnis für Flurförrialien und/oder Produkten mit besonderen derfahrzeuge) Merkmalen sind die Mitarbeiter unterwiesen. - Schulung zu Dienstleistungen - Schulung zur Verhaltensweisen Besondere Eignungsnachweise, die für die jeweiin der Dienstleistungserbringung lige Dienstleistung erforderlich sind, müssen vorliegen (z. B. Staplerführerschein, Sehtest, Verhalten des Dienstleisters). Mitarbeiter, die mit Mess- und Prüfaufgaben betraut sind, müssen im Umgang mit den Messmitteln geschult sein. Bei Änderungen an der Dienstleistung oder dem Dienstleistungsprozess werden Schulungen/Unterweisungen durchgeführt und dokumentiert. Die Anforderungen sind auch auf interne und externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden, 116 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D 6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Dienstleistungsprozess- und Dienstleistungsqualität? Verantwortungen, Aufgaben, Kompetenzen und Be- - Dienstleistungsvereinbarung fugnisse der Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Aufga(Service Level Agreement) bengebieten sind beschrieben und umgesetzt (z. B. - Qualifikationsmatrix für Freigaben von Dienstleistungen, Anhalten des - Aufgabenbeschreibungen Dienstleistungsprozesses, Sofortmaßnahmen, Kor- Selbstüberprüfung/Selbstrerekturmaßnahmen etc.). flexion - Freigabe der Dienstleistung Die Mitarbeiter kennen die Folgen fehlerhafter Aus- Steuerung der Dienstleisführung von Dienstleistungen (was ist der Sinn, das tungserbringung Ziel der Dienstleistung und was passiert, wenn diese - Anhalten von Dienstleistunfehlerhaft ausgeführt wird bzw. die Ausführung nicht gen mehr gewährleistet werden kann). - Ordnung und Sauberkeit - Reparatur und Wartung Die Mitarbeiter erhalten regelmäßig Informationen durchführen bzw. veranlasüber den erreichten aktuellen Stand der Qualität der sen Dienstleistung intern und beim Kunden (Reklamatio- - Einrichtung und Abgleich nen). von Prüf-/Messmittel durchführen/veranlassen Die Anforderungen sind auch auf interne und externe - Schulungen zu Dienstleistemporäre Mitarbeiter anzuwenden. tungen - Informationen zur Qualität der Dienstleistung (Soll-/ Istwerte) - Schulungen zu zutreffenden gesetzliche/behördlichen Anforderungen D 6.3.3* Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? Die erforderliche Anzahl qualifizierter Mitarbeiter ist zu allen vereinbarten Zeiten der Dienstleistungserbringung vorhanden. Bei der Personaleinsatzplanung sind die Qualifikationen der Mitarbeiter zu berücksichtigen (z. B. Qualifikationsmatrix). - Schichtplan Qualifikationsnachweise (Qualifikationsmatrix) dokumentierte Vertreterregelung Personaleinsatzplanung Schwankungen in den Beauftragungen zur Dienstleistungserbringung und Abwesenheiten von Mitarbeitern (z. B. Krankheit, Urlaub, Schulung) werden in der Einsatzplanung berücksichtigt. Die Anforderungen sind auch auf interne und externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 117 Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung D 6.4 Mit welchen Mitteln wird die Dienstleistung realisiert? Materielle Ressourcen Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D 6.4.1 Können mit den Einrichtungen die spezifischen Anforderungen an die Dienstleistung erreicht werden? Es muss nachgewiesen werden, dass mit den vor- - Maschinen-/Prozessfähighandenen Einrichtungen/Ausrüstungen die Dienstkeitsnachweise für spezifische leistungsprozesse gemäß Kundenanforderungen Anforderungen umgesetzt sind und die daraus resultierenden - Sauberkeitsanforderungen Dienstleistungen den Kundenspezifikationen entsprechen. Die Einrichtungen/Ausrüstungen (ggf. Messmittel, Anlagen etc.) müssen in der Lage sein, die vorgegebenen Anforderungen für das jeweilige spezifische Merkmal der Dienstleistung einzuhalten. Ausführung und Zustand der Ausrüstung/Einrichtungen (z. B. Werkzeuge, Aufnahmen und Handlingseinrichtungen etc.) erfüllen die spezifischen Anforderungen unter der realen Bedingung der Dienstleistungserbringung. D 6.4.2 Wird die Instandhaltung der Einrichtungen und Ausrüstungen zur Dienstleistungserbringung gelenkt? Für Ausrüstungen und Einrichtungen sind Instand- - Verfügbarkeit/Anwendung der haltungsaktivitäten (Wartung, Inspektion und Inzugehörigen technischen standsetzung) ermittelt und umgesetzt. Dokumentation - Instandhaltungsplan und Durchgeführte Instandhaltungsaktivitäten (geplanInstandhaltungsaufgabe te und ungeplante) sind dokumentiert und werden - Schwachstellenanalysen auf Verbesserungspotential analysiert. - präventive Austauschprogramme für Einheiten, die erEin Prozess zur Analyse und Optimierung von höhtem Verschleiß unterliegen Stillstandzeiten und Auslastung ist wirksam umge- - Regalbediengeräte/Betriebssetzt. mittel für Transport und Lagerung etc. Die Schlüsselprozesse und Engpassausrüstungen - Verfügbarkeit von Ersatzteilen sind identifiziert und mit entsprechenden Warfür Einrichtungen und Ausrüstungsaktivitäten (vorbeugenden oder voraustungen von Schlüsselprozesschauend) im Sinne einer risikobasierten Instandsen haltung belegt. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen - Einhaltung vorgegebener ist sicherzustellen. Wartungsintervalle - Dokumentation durchgeführter Ressourcen zur Durchführung notwendiger InWartungsarbeiten standhaltungsmaßnahmen sind vorhanden. - Regelmäßige Plausibilitätsprü- 118 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Werkzeuge unterliegen einem Werkzeugmanagement, welches folgende Punkte beinhaltet: - - Kennzeichnung des Einsatzstatus (i.O., n.i.O., in Reparatur) Werkzeugbegleitkarte mit allen Änderungen am Werkzeug Werkzeugstandzeiten (z.B. Betriebsstunden) Schutz vor Beschädigungen Eigentumsverhältnisse des Werkzeugs fung der geplanten Wartungsintervalle Beauftragung externer Dienstleister für Wartungsarbeiten D 6.4.3* Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Qualitätsanforderungen an die Dienstleistung wirksam überwacht werden? Die eingesetzten Prüf- und Messmittel sind für den - Dienstleistungsvereinbarung Einsatzzweck und die Handhabung zur Dienstleis(Service Level Agreement) tungserbringung geeignet und in der Dienstleis- Messgenauigkeit/Prüfmittungsvereinbarung dokumentiert. telfähigkeit - PrüfprozessfähigkeitsnachPrüfmittelfähigkeitsuntersuchungen sind, falls der weis Kunden dies wünscht, für die verwendeten Mess- - Datenerfassung und Auswertmittel/Messsysteme durchgeführt. barkeit - Nachweis der PrüfmittelkalibDie Messgenauigkeit der eingesetzten Prüf- und rierung Messmittel ist dem Anwendungszweck bzw. dem - Abgleich der Prüfmittel zu prüfenden Merkmal angemessen. - Messverfahren mit dem Kunden (z. B. Ringversuche) Ein Kennzeichnungssystem für Mess- und Prüfmit- - Prüfplakette tel ist eingerichtet, die Verwaltung der Prüf- und - Testverfahren für verhaltensMessmittel erfolgt über die Kennzeichnung. abhängige Dienstleistungen (Verkaufstest, Servicetest Ein Prozess zur periodischen Überwachung von etc.) Mess- und Prüfmitteln ist installiert und umgesetzt (Hol-/Bringschuld ist definiert) und berücksichtigt auch die Kalibrierung der prozessintegrierten Messtechnik, die Einfluss auf die Produkteigenschaften hat. Zubehör für Mess- und Prüfeinrichtungen, die Einfluss auf die Messgenauigkeit bzw. das Messergebnis haben, werden auf die gleiche Weise überwacht. Prüfungen von verhaltensabhängigen Anforderungen zur Dienstleistung werden mittels entsprechender Test-/Prüfverfahren (Verkaufstest, Servicetest etc.) durchgeführt © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 119 D 6.4.4 Sind die Arbeitsplätze zur Dienstleistungserbringung den Erfordernissen angemessen? Sowohl die Arbeitsplatz- als auch die Umgebungs- - Beleuchtung bedingungen sind auf Arbeitsinhalte und die - Ordnung und Sauberkeit Dienstleistung abgestimmt, um Verschmutzung, - Klimatisierung Beschädigung etc. vorzubeugen bzw. auszu- Geräuschbelastung schließen. - Reinraum/Sauberkeitsraum - Organisation am Ort der Darüber hinaus ist die Arbeitsplatzgestaltung der Dienstleistungserbringung Arbeitsaufgabe entsprechend ergonomisch ange- - Arbeitssicherheit passt. D 6.4.5 Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert? Ausrüstungen, Einrichtungen und Prüfmittel (inkl. Lehren) müssen sachgemäß gelagert und verwaltet werden. Dies gilt auch für nicht in Gebrauch und nicht freigegebene Ausrüstungen, Einrichtungen und Prüfmittel. Für alle Ausrüstungen, Einrichtungen und Prüfmittel sind die jeweiligen Verwendungsstatus sowie die Änderungsstände (Historie) nachvollziehbar. Beschädigungsfreie Lagerung und Schutz gegenüber Umwelteinflüssen ist sichergestellt, Ordnung und Sauberkeit gewährleistet. Die Ausgabe und Verwendung ist geregelt und wird dokumentiert. 120 - - Beschädigungssichere Lagerung Ordnung und Sauberkeit Definierter Lagerort Umwelteinflüsse Kennzeichnung des Status Kennzeichnung von Kundeneigentum, beigestellte Ausrüstungen/Einrichtungen/Prüfmittel Definierter Freigabe- und Änderungsstand Regalbediengeräte/Betriebsmittel für Transport und Lagerung etc. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung D 6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess zur Dienstleistungserbringung durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D 6.5.1* Sind für die Dienstleistungserbringung Zielvorgaben vorhanden? Prozessspezifische Ziele zur Dienstleistungserbringung sind festgelegt, werden überwacht und kommuniziert. - Verfügbarkeit von Einrichtungen und Ausrüstungen - Prozesskennzahlen: Erbrachte Dienstleistungen Dienstleistungen pro Zeiteinheit Qualität der Dienstleistung Anzahl fehlerhafte Dienstleitungen Auditergebnisse Durchlaufzeiten Kosten für fehlerhafte Dienstleistungen etc. - Reduzierung von Verschwendung bei der Erbringung von Dienstleistungen (Wege, unnötige Bewegungen etc.) Zielvorgaben sind abgestimmt und realisierbar, die Aktualität ist gewährleistet. Für die Zielvorgaben sind Kundenanforderungen berücksichtigt. Ein regelmäßiger Soll-/Ist-Vergleich wird durchgeführt und Maßnahmen werden bei Zielabweichung eingeleitet. D 6.5.2 Werden Qualitäts- und Prozessdaten zur Dienstleistungserbringung auswertbar erfasst? Zum Nachweis der Einhaltung von Anforderungen und Zielvorgaben müssen die notwendigen Qualitäts- und Prozessparameter (Soll-Werte) bzgl. der Dienstleistung festgelegt und dokumentiert sein sowie die IST-Daten erfasst werden. - Die Auswertbarkeit muss sichergestellt werden. Besondere Ereignisse sind dokumentiert (Ausfall von Einrichtungen/Ausrüstungen, Kundenreklamationen während der Dienstleistungserbringung). Die erfassten Daten sind zu Dienstleistungen und dem Dienstleistungsprozess zuordenbar, sie sind auffindbar, lesbar, zugänglich und ggf. gemäß relevanten Anforderungen archiviert. - Falls Anforderungen zur Rückverfolgbarkeit vorhanden sind werden diese berücksichtigt. - Fehlersammelkarten Besondere Merkmale Parameter zur Dienstleistung(Durchlaufzeit etc.) Datenerfassung Störmeldungen (z.B. Ausfall, Nichtausführung von Dienstleistungen) Parameterveränderung Fehlerarten/Fehlerhäufigkeiten Fehlerkosten (Nichtkonformität) Ausschuss/Nacharbeit Anhalten von Dienstleistungen Durchlaufzeiten Pareto-Analysen Ursachen/Wirkungsdiagramme Risikoanalyse (FMEA etc.) Rückverfolgbarkeitskonzept © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 121 Die erfassten Daten sind ausgewertet und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet. Hierbei ist eine Risikoorientierung zu Grunde gelegt. Das Verbesserungspotential muss kontinuierlich aus bisherigen Erkenntnissen zur Qualität und Kosten der Dienstleistung ermittelt werden. Ereignisse, die eine Änderung des Dienstleistungsprozesses oder der Dienstleistung nach sich ziehen, werden zudem in der FMEA mit den jeweiligen Maßnahmen dokumentiert. D 6.5.3* Werden bei Abweichungen von Dienstleistungen- und Dienstleistungsprozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft? Bei aufgetretenen Dienstleistungs-/Dienstleistungs- - 8D-Methode prozessabweichungen sind, bis zur Beseitigung - Ursachen-/Wirkungsdiader Fehlerursachen und Nachweise der Wirksamgramm keit durchgeführter Korrekturen, geeignete Sofort- - Taguchi, Shainin maßnahmen zur Einhaltung der Anforderungen - Methode 5W durchzuführen. Diese sind den Mitarbeitern be- FMEA/Fehleranalyse kannt. - Prozessfähigkeitsanalyse - Q-Regelkreise/Q-Zirkel Geeignete Methoden zur Ursachenanalyse sind in - Methoden zur analytischen Anwendung. Bewertung - Informationsfluss bis zum Korrekturmaßnahmen werden abgeleitet, deren Kunden Umsetzung ist überwacht und die Wirksamkeit - Dienstleistungs-FMEA verifiziert. - Prozess FMEA Dienstleistungsvereinbarungen und Risikoeinschätzungen werden bei Bedarf aktualisiert. Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigenschaften der Dienstleistungen haben, sind dem Kunden kommuniziert. 122 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke D 6.5.4 Werden Dienstleistungen und Dienstleistungsprozess regelmäßig auditiert? Die Auditprogramme für DienstleistungsprozessDienstleistungs- und Dienstleisund Dienstleistungsaudits liegen vor und sind umtungsprozessaudit: gesetzt. Kundenanforderungen werden dabei be- Spezifikationen rücksichtigt. - Besondere Merkmale - Auditprogramme für DienstVerhaltensabhängige Dienstleistungen werden mitleistung- und Dienstleistels durchgeführter Tests (Verkaufstest, Servicetest tungsprozessaudits inkl. etc.) verifiziert. planmäßiger und ereignisbezogener Audits Die durchgeführten Dienstleistungsprozess- und - Frequenz von Audits Dienstleistungsaudits sind geeignet, die spezifi- Vorgaben für Audits schen Risiken und Schwachstellen zu identifizieren - Auditergebnisse, Auditberichte und Maßnahmen abzuleiten. - Qualifikation des Auditors Bei Abweichungen wird eine Ursachenanalyse durchgeführt. Korrekturmaßnahmen werden abgeleitet, deren Umsetzung ist überwacht und die Wirksamkeit verifiziert. Dienstleistungsaudits werden, falls möglich, nach Dienstleistungserbringung periodisch durchgeführt und dokumentiert. Im Dienstleistungsaudit werden festgelegten Merkmale gemäß den Spezifikationen auf deren Erfüllung geprüft. Dienstleistungsprozessaudit: - Prozessparameter für Dienstleistungen Dienstleistungsaudit: - Kennzeichnung, Verpackung - Kapazitäten der Prüfeinrichtungen - Softwarestand - Verkaufs- und Servicetest Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigenschaften der Dienstleistung haben, sind dem Kunden kommuniziert. © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 123 Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung D 6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output) Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D 6.6.1 Werden die erforderlichen Aufzeichnungen bzgl. der erbrachten Dienstleistung dokumentiert? Der Umfang der Aufzeichnungen, die bei der Er- Kundenspezifikationen bringung der Dienstleistung dokumentiert werden, - Besondere Merkmale muss festgelegt sein. - Kundenvorgaben zu Archivierungsfristen Die Abnahme der Dienstleistung durch den Kun- Archivierungsvorgaben/den oder nachfolgenden Dienstleitungen muss anforderungen (EDV, Papier, festgelegt sein. Brandschutzbestimmungen, Lesbarkeit etc.) Wenn Dienstleistungsvereinbarungen nicht voll- Teilelebenslauf ständig erfüllt werden können müssen erforderli- Dokumentation bei reduzierche Reduzierungen in der Dienstleistung mit dem ten Dienstleistungen Kunden abgestimmt werden. Eine entsprechende dokumentierte Information muss dazu vorliegen. Die Dokumentation umfasst den betroffenen Zeitraum und/oder die Anzahl der betroffenen Dienstleistungen. Für die Archivierungsvorgaben und -dauer bzgl. der dokumentierten Informationen sind die Kundenanforderungen berücksichtigt. D 6.6.2* Werden die Kundenanforderungen bei der Lieferung der Dienstleistung erfüllt? Die kundenspezifischen Anforderungen bezogen - Dienstleistungsvereinbarunauf die Dienstleistung sind bekannt und werden gen mit Kunden überwacht. Bei Abweichungen werden Abstellmaß- - Kundenspezifische Anfordenahmen definiert und umgesetzt. rungen - Kundenvorgaben zu besonDienstleistungen werden gemäß Kundenforderunderen Anforderungen an gen an den Kunden geliefert (Dienstleistung am Dienstleistungen Kunden etc.) - Liefertreue - Qualitätsziele zur DienstleisBei einem Stopp der Dienstleistung ist umgehend tung der Kunde zu informieren und die weitere Vorge- Qualität der Dienstleistungshensweise abzustimmen. leistung - Planung der Versandaudit - Lagerung/Abrufbearbeitung/ Teilebereitstellung/Versand - Zielvereinbarungen 124 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 8.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service Prozesselement D7: Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung D7.1 Werden die Anforderungen bezüglich QM-System und Dienstleistung erfüllt? Die internen und kundenspezifischen Anforderungen - Qualitätsvereinbarungen an das QM-System müssen erfüllt sein. mit dem Kunden - Einbeziehung von UnterlieDie Kundenanforderungen müssen in der Entwickferanten zur Ersatzteilverlungs-, Serien- und Ersatzteilphase umgesetzt sein. sorgung - Zertifizierung des QMSystems D7.2* Ist die Kundenbetreuung gewährleistet? Es ist zu gewährleisten, dass kompetente Ansprechpartner für die unterschiedlichen Organisationsbereiche des Kunden zur Verfügung stehen. Die Kommunikation ist gemäß den Kundenvorgaben sichergestellt. Der Zugriff auf Kundenportale gemäß den kundenspezifischen Vereinbarungen ist gewährleistet. - Kenntnisse zu Dienstleistungsproblemen, Beschwerden und Reklamationen Umsetzung neuer Anforderungen Mitteilung von Verbesserungsmaßnahmen Weltweite Kundenbetreuung Information des Kunden bei Abweichung von den Anforderungen D7.3* Ist die Erbringung der Dienstleistung sichergestellt? Konzepte inkl. Absicherung von Notfällen zur Sicherstellung der Dienstleistung sind vorhanden und aktuell. Hierbei sind die eigenen Prozesse sowie die Prozesse der Lieferanten/Unterauftragnehmer zu berücksichtigen. Es müssen Abläufe installiert sein, die gewährleisten, dass die Organisation sofort nach Erkennen von Eng- pässen in der Dienstleistungserbringung den Kunden informiert. Die Information enthält die voraussichtliche Dauer, den Umfang der Engpässe in der Dienstleistungserbringung, den Grund und die eingeleiteten Maßnahmen. Notfallpläne (z. B. für alternative Dienstleistungen, Unterauftragnehmer, Verpackungen, Transporte) Einsatz fremder Kapazitäten Kommunikation bei Engpässen Regelung der Entscheidungsbefugnisse/Eskalationsstufen bei der Einleitung von Sondermaßnahmen © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 125 D7.4* Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt? Analyseabläufe zur fehlerhaften Dienstleistungen - Prozess zur Reklamatimüssen definiert sein. onsbearbeitung - 8D Prozess Die notwendigen personellen und materiellen Res- Interne/externe Analysesourcen sind verfügbar, um eine fristgerechte Bearbeimöglichkeiten (Labore, tung sicherzustellen. Prüf-/Testeinrichtungen, Personal) Die mit dem Kunden vereinbarten Fristen sind einzu- Einsatz von Problemlöhalten, Abweichungen sind zu kommunizieren. sungsmethoden - Wirksamkeitsprüfungen - Informationsfluss bei Abweichung bis zum Kunden - Wissensspeicher, Lessons Learned - Qualitätsregelkreis - FMEA - Zugriff auf die notwendigen Freigabedokumente (PPF etc.) - Kennzahlen zum Reklamationsprozess D7.5 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert? Es muss festgelegt sein, welche Verantwortungen, - Organigramm Aufgaben, Kompetenzen und Befugnisse die Mitarbei- - Nachweis von Kenntnissen ter in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet haben. zu: Produkt/Spezifikationen/spezielle KundenanSchulungsbedarfe müssen in Bezug auf die Aufgabe forderungen individuell ermittelt und umgesetzt werden. - Normen/Gesetze (Produkthaftung) Die Mitarbeiter kennen die Dienstleistung und die Fol- - Verarbeitung/Gebrauch gen fehlerhafter Dienstleistungen beim Kunden. - Fehleranalyse - Bewertungsmethoden (z. B. Audit, Statistik) - Qualitätstechniken (z. B. Pareto, 8D-Methode, Ursachen-/Wirkungsdiagramm, Ishikawa) - Fremdsprachenkenntnisse 126 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 8.8 Anwendung und Bewertung Prozessaudit Dienstleistung Die Anwendung des Fragenkataloges Prozessaudit Dienstleistung erfolgt in Anlehnung zu Kapitel 6.1 Anwendung des Fragenkatalogs für materielle Produkte. 8.8.1 Bewertung der Einzelfragen Jede Frage wird hinsichtlich der Erfüllung der jeweiligen Forderungen und des vorhandenen Risikos bewertet. Die Bewertung erfolgt je Frage in den Stufen 0, 4, 6, 8 oder 10 Punkte, wobei die nachgewiesene Erfüllung der Forderungen der Maßstab für die Punktevergabe ist. Punktanzahl Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen ++ 10 Forderungen voll erfüllt 8 Forderungen überwiegend erfüllt++; geringfügige Abweichungen 6 Forderungen teilweise erfüllt; größere Abweichungen 4 Forderungen unzureichend erfüllt; schwerwiegende Abweichungen 0 Forderungen nicht erfüllt ) Unter "überwiegend" wird verstanden, dass die zutreffenden Forderungen nur in Einzelfällen nicht wirksam nachgewiesen werden konnten und kein spezielles Risiko gegeben ist. Die folgende Tabelle unterstützt die angemessene Punktevergabe bei der Fragenbewertung für Dienstleistungen: Punkte Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen 10 Risikobetrachtung aus Sicht Prozess/Prozessschritt; konkret Vorgaben und Spezifikationen zum Prozess werden eingehalten Risikobetrachtung für das Ergebnis der Dienstleistung Die Dienstleistung entspricht den festgelegten Vorgaben/Anforderungen systemische Betrachtung; abstrakt Forderungen voll erfüllt © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 127 8 Geringfügige Abweichungen im Prozess, welche die Erfüllung der Anforderungen des Kunden oder des Folgeprozesses nicht beeinflussen Die Dienstleistung ent- Forderungen überspricht weitgehend den wiegend erfüllt; Anforderungen und geringfügige Abweierzeugt keine schwere chungen Störungen oder Beeinträchtigungen beim Kunden 6 Der Prozess entspricht teilweise nicht den definierten Anforderungen mit Auswirkungen auf den Kunden oder den Folgeprozess Die Dienstleistung ist Forderungen teilweifehlerhaft oder stört se erfüllt; die Prozesse des größere AbweichunKunden und kann mit gen Mehraufwand korrigiert werden 4 Der Prozess entspricht nicht den definierten Anforderungen mit signifikanten Auswirkungen auf den Kunden oder den Folgeprozess Der Prozess ist nicht geeignet, die Einhaltung der definierten Anforderungen sicherzustellen Die Dienstleistung ist fehlerhaft oder stört die Prozesse des Kunden und ist auch mit Mehraufwand nicht vollständig korrigierbar Vollständiges Versagen des Dienstleisters. Die Anforderungen an die Dienstleistung werden nicht erfüllt 0 Forderungen unzureichendend erfüllt; schwerwiegende Abweichungen Forderungen nicht erfüllt Abhängig vom Risiko der gefundenen Feststellung können vom Auditor für einzelne Feststellungen Sofortmaßnahmen eingefordert werden. Wird eine Frage nicht bewertet (n. b.) muss die Nichtbewertung begründet werden. Pro bewerteten Prozesselement, Unterelement bzw. Prozessschritt müssen mindestens 2/3 der Fragen bewertet werden. Unter Berücksichtigung der Vergleichbarkeit der Ergebnisse sollten alle Fragen der verwendeten Prozesselemente des VDA 6.3 zur Anwendung kommen. Bei Wiederholbeanstandungen aus vorangegangenen Audits sollte die fehlende Umsetzung von Korrekturmaßnahmen zusätzlich als Abweichung in den einschlägigen Fragen, z. B. zu den Themen „Ursachenanalyse“, „Maßnahmenumsetzung“, „Erfüllung der Kundenforderungen“ als Abweichung gewertet werden. 128 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Fragen mit besonderem Dienstleistungs- und Prozessrisiko (*-Frage): In den Prozesselementen sind Fragen hinsichtlich besonderem Risiko für die Dienstleistung und deren Prozesse als Sternchenfragen (*-Frage) gekennzeichnet. Die besonderen Risiken in den *-Fragen werden durch die Abstufungsregeln (siehe 8.8.3) berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt analog zu den übrigen Fragen, d. h. es erfolgt keine schärfere Bewertung von Sachverhalten bei *-Fragen. 8.8.2 Detaillierte Auswertung und Abstufungsregel Prozesselement Der Erfüllungsgrad EDn eines Prozesselementes (D2, D3, …, D7) berechnet sich aus: EDn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage Bei dem Prozesselemente D6 können bei mehreren Prozessschritten pro Frage mehrere Bewertungen vorliegen. In diesem Fall muss zunächst der Mittelwert (arithmetisch) je Frage berechnet werden. Die Weiterberechnung erfolgt mit dem auf zwei Nachkommastellen gerundeten Mittelwert. Diese Mittelwerte ersetzen bei der Berechnung der Erfüllungsgrade die jeweiligen “erzielten Punkte“ der entsprechenden Frage. Die „möglichen Punkte“ einer zutreffenden Frage sind 10 Punkte, unabhängig von einer Mehrfachbewertung. Unterelemente von D6 Im Prozesselement D6 werden die folgenden Unterelemente bewertet: EU1 Prozess-Input EU2 Arbeitsinhalte EU3 Personelle Ressourcen EU4 Materielle Ressourcen EU5 Wirkungsgrad EU6 Prozess-Output © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 129 Die Bewertung der Unterelemente erfolgt analog zur Bewertung eines Prozesselements und dem Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage. EUn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen des Unterelementes Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen des Unterelementes Einzelner Prozessschritt Für die Bewertung eines einzelnen Prozessschrittes werden die Fragen aus D6 genutzt. Für jeden Prozessschritt können alle Fragen nach D6 bewertet werden. Der Erfüllungsgrad En eines Prozessschrittes berechnet sich aus: En [%] = Summe der erzielten Punkte der Fragen aus D6 für diesen Prozessschritt Summe aller möglichen Punkte der Fragen aus D6 für diesen Prozessschritt Berücksichtigung für die Abstufungsregeln Diese Ergebnisse (Prozesselement, Unterelement von D6, bzw. Prozessschritt) werden bei den Abstufungsregeln berücksichtigt, nicht aber als Zwischenergebnisse zur Berechnung des prozentualen Gesamtergebnisses herangezogen. 130 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 8.8.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel Prozesselemente für Dienstleistungen Projektmanagement (D2) ED2 Planung der Dienstleistungsentwicklung (D3) ED3 Realisierung der Dienstleistungsentwicklung (D4) ED4 Lieferantenmanagement (D5) ED5 Dienstleistungserbringung (D6) ED6 Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service (D7) ED7 Der Gesamterfüllungsgrad EG für das Prozessaudit wird wie folgt berechnet: EG [%] = Summe der erzielten Punkte aus allen bewerteten Fragen aus ED2, ED3, ED4 ,ED5 ,ED6 und ED7 Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen Werden im konkreten Audit einzelne Prozesselemente aus dem Gesamtfragenkatalog bewertet, berechnet sich das Ergebnis nur auf Basis der bewerteten Prozesselemente. Im Auditbericht ist zu verdeutlichen, welche Prozesselemente für diese Bewertung herangezogen worden sind. Gesamterfüllungsgrad: Einstufung Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) [%] Bezeichnung der Einstufung A EG oder EG(Dn) ≥ 90 qualitätsfähig B 80 ≤ EG oder EG(Dn) < 90 bedingt qualitätsfähig C EG oder EG(Dn) < 80 nicht qualitätsfähig Erfüllungsgrad von Teilaudits: Die Einstufung ergibt sich entsprechend aus Prozentwerten für das Teilaudit (z. B. EG(D5,D6,D7) oder EG(D4)) und der Erreichung der Hürden (mindesten 80% für „B“, bedingt qualitätsfähig; bzw. mindestens 90%, qualitätsfähig). © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 131 Abstufungsregeln Folgende Abstufungsregeln sind anzuwenden und im Auditbericht zu dokumentieren. Gründe zur Abstufung von A nach B, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) ≥ 90% - Mindestens ein Prozesselement (D2 bis D7) oder Prozessschritte (E1 bis En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) oder En < 80% bewertet. - Erfüllungsgrad EU1 bis EU6 in einem der Unterelemente von D6 ist < 80% - Mindestens eine *-Frage mit 4 Punkten bewertet. - Mindestens eine Frage aus dem Prozessaudit mit 0 Punkten bewertet. Gründe zur Abstufung nach C, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) ≥ 80% - Mindestens ein Prozesselement (D2 bis D7) oder Prozessschritt (E1 bis En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) oder En < 70% bewertet. - Erfüllungsgrad EU1 bis EU6 in einem der Unterelemente von D6 ist < 70% - Mindestens eine *-Frage mit 0 Punkten Das Gesamtergebnis wird auf ganze Prozentwerte gerundet. Zur Anwendung der Abstufungsregeln (Prozesselement, Unterelement, Prozessschritte) werden die einzelnen Berechnungsergebnisse EDn, EUn und En auf ganze Prozentwerte gerundet (kaufmännisch). 132 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Einstufung A A A A EG(PGN) 96% 96% 96% 96% EPN EPN EPN Hr. Schmack Hr. Säuberlich Co-Auditor SQA Hr. Freundlieb Hr. Marx Fr. Schmidt Auditor: Hr. Einsiedler Organisation: Hr. Freundlieb Auditor 30.06.2015 15.02.2014 AusstellungsDatum 30.06.2015 10.10.2016 Auditteam: Teilnehmer: ISO 14001 Potenzialanalyse ISO/TS 16049 Selbstaudit Zertifikat- / Auditbasis Nr.: Letzte Auditergebnisse / Zertifikate A Einstufung EPN 95% Erfüllungsgrad Prod. Nr: EG2, 3 Bewertungsindex VT ET QML Zert. Aktiv Kunde X durchgeführt von Zert. Aktiv Intern Ergebnis Hr. Hagen --- Prozessaudit materielle Produkte Unterzeichner der Organisation: Wirksamkeitsprüfung: 9.1 Hr. Böttger --- Massnahmen siehe "Massnahmenplan" bzw. "Sofortmassnahmen" Rückmeldung der Massnahmen: Termin Massnahmenplan Weitere Vorgehensweise: Fazit: Im Rahmen der Auditierung wurden folgende wesentliche Feststellungen erkannt: Kurzdarstellung zum durchgeführten Audit Feststellungen / Erfordernisse: Formulare Auditleiter Q-Leitung: Hr. Schmack Werkleitung: Hr. Rudolph Management: Hr. Hagen Organisation: Leitung Forderung erfüllt GELB Forderung erfüllt 92% A Auftrag: PA 12/2016 Abteilung: Beschaffung Auftraggeber: Fr. Wilde Auftragsgrund: Neubewertung im Rahmen Vergabeumfang Stoßfänger Datum: 14.12.2016 DUNS-Nr.: 12-345-6789 Lief.-Nr.: 000987-3 Auditbericht VDA 6.3 Beurteilung der Qualitätsfähigkeit Einstufungsskala: A = 90 - 100% qualitätsfähig; B >= 80 - < 90% bedingt qualitätsfähig; C = 0 - < 80% nicht qualitätsfähig. Bewertete Produktgruppen P2, P3 Bewertete Prozesselemente Auditergebnis Deutschland Standort: Qualitätsweg 1 88888 Nullfehlerstadt Tolle Teile für Autos KG Organisation /Lieferant 9 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 133 134 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke P3 P2 10 2.2 10 2.3 10 2.4 10 2.5* 10 2.6* 8 10 10 3.3 6 3.4 10 3.5 0 4.3 4.4* 4.5 4.6 4 SOLL 5 SOLL 6.1.3 6.1.4 6.1.5* n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. zehn neun acht sieben sechs fünf vier drei zwei eins n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.2.1 n.b. n.b. 5.3 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. Eu2 n.b. n.b. n.b. n.b. 6.2.2* 6.2.3* 6.2.4* 6.2.5 .2 .3 Eu3 n.b. n.b. n.b. n.b. 3.1 4.2 4.3 4 Materielle Resourcen .3 .4 .5 7.1 7.2 Eu4 7.3* 7.4* n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. .2 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.4.1* 6.4.2 6.4.3* 6.4.4 6.4.5 4.1 4.4* 4.5 7.5 Eu5 n.b. .2 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 0 0 0 Eu1…Eu7, <80 % Einstufung "B", <70 % Einstufung "C" E1…E10 <80 % Einstufung "B", <70 % Einstufung "C" Teilnoten Ep2, Ep3, Ep4,Ep5, Ep6, Ep7 <80 % gibt's "B", <70 % Einstufung = "C" Gesamteinstufung EG n.b. n.b. kA A 0 Keine Frage mit 0 bewertet, sonst "B" A Prod. Gruppe Sternchenfragen für EG, min. 1 Frage mit 4 Einstufung = "B", min.1 Frage mit 0 = "C" A ProzessSchritte rechnerisch EG, C<80, B<90, A 5 0 n.b. IST n.b. 5.1 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 4.7* 5 IST EG(PGN)[%] 4 n.b. .4 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.5.4* 7 0 EP4Prozess EP3Prozess .2 .3 .4 Eu6 Einstufung EG [%] = 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 SOLL n.b. 96% n.b. n.b. 92% 100% n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 10 n.b. .6.1.4 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. .6.2.5 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.2.4 n.b. .6.4.4 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.2.5 Transport Teilehandling: n.b. .6.1.3 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.1.4 Eu7 n.b. .6.6.2 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.6.1 Summe alle möglichen Punkte der zutreffenden Fragen 95% EG [%] n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. `6.6.3 A Einstufung n.b. n.b. .6.6.3 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.6.2 7 Transport und Teilehandling n.b. 6.1.3 2 EP4Produkt + EP4Prozess 2 EP3Produkt + EP3Prozess Gesamterfüllungsgrad EG: n.b. 6.1.2 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.1.2 EP4 [%] = EP3 [%] = Summe aller erzielten Punkte der zutreffenden Fragen EP7 EP6 E10 E9 E8 E7 E6 E5 E4 E3 E2 E1 Erfüllungsgrad Prozessschritt Ep5 EP4 EP3 EP2 Erfüllungsgrade [%] Auftrag: PA 12/2016 Einstufungsergebnisse (A,B,C) müssen unter Berücksichtigung der Abstufungsregeln vom Auditor überprüft werden ! n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.1 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.6.1 6.6.2 6.6.3 6.6.4* 6 Prozess Ergebnis / Output 5 n.b. IST SOLL 4 SOLL n.b. n.b. SOLL .3 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.5.3* 5 Prozess Wirkungsgrad n.b. 4.6 0 n.b. 6.5.1 6.5.2 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 4.1* 10 3.5 Gesamterfüllungsgrad EG(PGN) [%] nach Produktgruppen n.b. n.b. 6.2.1 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.3.1 6.3.2* 6.3.3 3 Prozessunterstützung 8 3.4 Abstufungsmonitor Eu1 n.b. n.b. n.b. 6.1.3 6.1.4 6.1.5 5.7 10 3.3 n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. 6.1.2 5.6 10 3.2* Prozessentwicklung 10 3.1 Prozessentwicklung Prozessaudit VDA 6.3 Bewertungsmatrix Kundenbetreuung / Kundenzufriedenheit / Service n.b. 6.1.1 5.5* n.b. 88% n.b. n.b. n.b. n.b. 5.4* EP4Produkt 6.2.2* 6.2.3* 6.2.4* 6.2.5 2 Arbeitsinhalte / Prozessablauf n.b. 5.2 4 SOLL Auswertungen der Unterelemente zur Prozessanalyse (Mittelwert Stufen 1 - n) n.b. Prozessschritt 10: n.b. Prozessschritt 9: n.b. Prozessschritt 8: n.b. Prozessschritt 7: n.b. Prozessschritt 6: n.b. Prozessschritt 5: n.b. Prozessschritt 4: n.b. Prozessschritt 3: n.b. Prozessschritt 2: n.b. 0 5.1 IST 7 EP3Produkt Pro bewerteten Prozesselement müssen mind. 2/3 aller Fragen bewertet werden. FALSCH P7 X X X X X X 6.1.2 Prozessschritt 1: 6.1.1 1 Prozesseingabe / Input Lieferantenmanagement X 7 4.7* n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. Prozessanalyse /Produktion 4.2 n.b. 4.1* n.b. Produktentwicklung FALSCH P6 X 5 n.b. IST FALSCH P5 X 0 n.b. IST Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung 3.2* 3.1 Produktentwicklung Serienfertigung X 10 2.7 Planung der Produkt- und Prozessentwicklung 10 2.1 Projektmanagement Entwicklung B FALSCH P4 WAHR WAHR A Deutschland Land: 0 1 0 Projekt X Projekt Y Projekt Z Freigegebener Lieferant: GRÜN 34 30 26 GRÜN 2 1 0 n.b. Grün Rot Gelb Einstufung Eine Vergabe für das o.g. Projekt, Produkt ist möglich. Eine Vergabe für das o.g. Projekt, Produkt ist bedingt möglich. Eine Vergabe für das o.g. Projekt, Produkt ist nicht möglich. 0 4 10 GELB © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Auditor Auditor Auditor Hr. Ostner Hr. Russ Hr. Kohlmeyer Leadauditor Funktion Leadauditor Auditteam Fr. Hoeth Teilnehmer Datum 23.06.1905 Auditbasis ISO/TS 16949 Audithistorie / Zertifikate QM Einkauf Fr. Stewart Auditleitung Hr. Böttger Vertrieb Logistik Hr. Müller Hr. Riering Funktion Fertigung Entwicklung HR Ergebnis Zertifikat erteilt Hr. Möhrke Fr. Greiner Fr. Hass Organisation/Lieferant Hr. Keim TÜV Durchführung Beschafffung 12-123-1234 Erstbewertung für Projekt X Fr. Brinkmann 123457/ 22 Auftrag Nr.: POT 12345 Datum: 20.05.2017 Organisation GF Hr. Plegniere * Nach erfolgter Vergabe Rückmeldung der Maßnahmen*: Termine Maßnahmenplan 03.06.2017 18.08.2017 Organisation QM Hr. Hagen Wirksamkeitsprüfung: Weitere Vorgehensweise: Das Projekt Y bedarf erhöhter Entwicklungen für eine Vergabe insbesonder edie Prozesse Stapeln und Transport (siehe Feststellungen). Das Projekt Z hat das Potenzial bis zu einem SOP den geforderten Erwartungen mit entsprechenden Maßnahmen zu entsprechen. Potenzialeinschätzung: Für das Projekt Y und die dafür verwendeten Porzesse besteht erhebliche Defizite zu den Erwartungen (Rot). Das Projekt Z und darin der Prozess Produzieren hat mit definierten Maßnahmen das Potenzial bis zur Serienreife qualitätsfähig zu sein. Risikoeinschätzung: Für die Projekte Y und Z besteht ein Risiko. Dieses Risiko ist in den Feststellungen beschrieben. Prozessbeschreibung: Für das Projekt X sind die Prozesse - Waschen, Sauber machen, Trocknen - betrachtet. Für das Projekt Y sind die Prozesse - Lagern, Stapeln, Transport - betrachtet. Für das Projekt Z sind die Prozesse - Herstellen, Produzieren, Fertigen - betrachtet. Feststellungen / Erfordernisse Auftragsgrund: Auftraggeber: Lief.-Nr. / DUNS: Auditbericht VDA 6.3 Potenzialanalyse Die im vorliegenden Bericht benannten Feststellungen (konform, nicht-konform) sind in Eigenverantwortung mit Ursachenanalyse, Maßnahmendefinition, -realisierung und Wirksamkeitsbewertung zu verfolgen. Dieser Bericht wird als Grundlage für weitere/künftige Bewertungen herangezogen. Gesperrter Lieferant: Gesteuerter Lieferant: ROT GELB Erläuterung ROT Projekt, Produkt, Prozess Auditergebnis Nullfehlerstadt 1235 Produktionsallee 1 Standort: TolleTeile für Autos GmbH Organisation / Lieferant: 9.2 Potenzialanalyse (P1) Auszug aus dem VDA 6.3 Fragenkatalog 135 136 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke GELB GRÜN n.b. GELB ROT n.b. 30 1 Rot 26 0 Gelb Lieferantenmanagement Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten eingesetzt? Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt? Sind für die beschafften Umfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden? Ist die vereinbarte Qualität der Beschaffungsumfänge gewährleistet? Werden die Wareneingänge zweckentsprechend angeliefert und gelagert? P5 P5.1 P5.2 P5.4 P5.5 P5.6 P4.4 P4.3 GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GELB GELB GELB GELB GELB GELB GELB GELB GELB GELB Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung P4 ROT GELB GELB Ist die Herstellbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an das Produkt und den Prozess übergreifend bewertet? P3.2 Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Produkt- und Prozessentwicklung umgesetzt? Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf sicherzustellen? Sind die erforderlichen Eignungsnachweise und Freigaben für die Produktund Prozessentwicklung vorhanden?* GELB Liegen die produkt- und prozessspezifischen Anforderungen vor? P3.1 P4.1 GELB Planung der Produkt- und Prozessentwicklung GRÜN GRÜN P3 GRÜN GRÜN Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt? GRÜN GRÜN P2.7 P2.6 P2.5 P2.4 GRÜN GRÜN Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt? P2.3 GRÜN GRÜN Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt? P2.2 Werden die qualitätsrelevante Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht? Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisation sichergestellt? GRÜN Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert? P2.1 n.b. GRÜN GRÜN Projektmanagment Projekt Y 4 Projekt X 1 0 Übersicht Bewertungen 10 Nullfehlerstadt GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN n.b. n.b. Projekt Z Grün 2 34 0 0 Auftrag Nr.: Liefer-Nr.: Auditfeststellungen Regel Gesamtbewertung POT 12345 123457/ 22 Auditbericht VDA 6.3 Potenzialanalyse TolleTeile für Autos GmbH P2 Bewertungsfrage aus VDA 6.3 Fragenkatalog ROT GRÜN Standort: Organisation / Lieferant: Datum: 20.05.2017 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 137 Prozessanalyse/Produktion Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serien-Produktion erfolgt und ist ein sicherer Anlauf gewährleistet? GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN P6.2.3 Werden besondere Merkmale in der Produktion gelenkt? P6.2.4 Werden nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Teile gelenkt? GRÜN GRÜN P6.3.3 Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt? P7.4 Ist die Teileversorgung sichergestellt? P7.3 GRÜN GRÜN Ist die Kundenbetreuung gewährleistet? P7.2 GRÜN GRÜN GRÜN Werden die Anforderungen bezüglich QM-System, Produkt und Prozess erfüllt? P7.1 GRÜN GRÜN Kundenbetreuung / Kundenzufriedenheit / Service P7 Werden Produkte / Bauteile zweckentsprechend gelagert und sind die P6.6.2 Transportmittel / Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Produkte / Bauteile abgestimmt? Werden die Kundenanforderungen bei der Auslieferung des Endproduktes P6.6.4 erfüllt? GRÜN GRÜN GRÜN P6.5.4 Werden Prozesse und Produkte regelmäßig auditiert? P6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output) GRÜN GRÜN Werden bei Abweichungen von Produkt- und Prozessanforderungen die P6.5.3 Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft? P6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung P6.4.4 Sind die Arbeits- und Prüfplätze den Erfordernissen angemessen? P6.4.1 Können mit den Fertigungseinrichtungen die produktspezifischen Anforderungen für den Kunden erreicht werden? Wird die Instandhaltung der Fertigungseinrichtungen und der Werkzeuge P6.4.2 gelenkt? Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die P6.4.3 Qualitätsanforderungen wirksam überwacht werden? P6.4 Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert? Materielle Resourcen GRÜN GRÜN P6.3.1 Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zu erfüllen? P6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Resourcen P6.2.1 P6.2.2 Erfolgt eine Wiederfreigabe von Fertigungsabläufen? GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN Sind die Vorgaben des Produktionslenkungsplans vollständig und werden sie wirksam umgesetzt? P6.2 Sind alle Produktionsprozesse geregelt? Prozessablauf P6.1.1 P6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingabe (Input) P6 GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN GRÜN 10 Best Practice/Lessons Learned 10.1 Beispiel Lieferantenselbstauskunft Lieferanten-Selbst-Auskunft (LSA) zur Beschaffungsanfrage : Beschaffungsnummer: Datum: Teil-Nr.: Teilbenennung: Die Rücksendung der Lieferantenselbstauskunft ist verbindlich erforderlich (ggf. Anlagen). Die Angaben sind ausschließlich auf die vorgesehene(n) Fertigungsstätte(n) zu beziehen! Bitte unverzüglich zurücksenden! (Bei Bedarf bitte zusätzliche Zeilen einfügen) 1. Allgemeine Lieferanten Daten Firmenbezeichnung: Zuständig: Vertrieb Entwicklung Qualität Name: Tel. Nr.: Mobile Nr.: Email: evtl. frühere Firmenbezeichnung: Sprachen: Deutsch Englisch Spanisch Französisch Deutsch Englisch Spanisch Französisch Deutsch Englisch Spanisch Französisch Internet-Hompage: Anschrift Fertigungsstätte: Anschrift Entwicklungsstätte: Lieferanten Nr (Intern): DUNS-Nr: Umsatz p.A (€): DUNS-Nr: Anzahl Mitarbeiter TE: Anzahl Mitarbeiter gesamt: Anzahl Mitarbeiter QS: 1.1 Allgemeine Informationen über das aktuelle Lieferprogramm Serienlieferungen der angefragten Produkte/Produktgruppe aus dem anbietenden Standort (nur von diesem Standort!!) Teile/Produkte Kunden/Werk(e), Fahrzeugtyp Jahresvolum. seit/ab 1.2 Einstufung der Qualitätsfähigkeit durch Dritte und / oder Ergebnis von Selbstauditierungen (Zert. DIN/ISO 9000 / EN 29000 - Reihe/VDA Bd.6 / ISO TS 16949) (Bitte Deckblatt des letzten Audits als Anlage zusenden) Teile-/Produktgruppen 138 Unternehmen/Auditor Zert. nach % Stufe © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Datum 1.3 Unterlieferanten Ist geplant, dass wichtige, z. B. funktions- und qualitätsrelevant Einzelkomponenten des aktuell angefragten Projektes von Unterlieferanten zugekauft werden und/oder Tätigkeiten von Dienstleistern durchgeführt werden ? (z. B. Bearbeitung, Montage, Lackierung etc.) ? Wenn ja, bitte in nachstehender Tabelle eintragen. Teile-/Produktgruppen Lieferant/Unternehmen Zert. nach % Ja Stufe Nein Datum 1.4 Werkzeugmacher Ja Nein Besitzt der Lieferant einen eigenen Werkzeugbau? Name u. Anschrift des Werkzeugmachers: Ansprechpartner/Tel. Nr.: 2. Entwicklung 2.1 Joint Venture Partner/Know-How-Zusammenarbeit Firma/Ansprechpartner: Joint Venture-Anteil (in %) Kooperationspartner Tel. Nr.: Für welche Bauteile besteht ein Joint Venture oder Kooperationen? finanzielle Beteiligung(en) Fax Nr.: Partner: 2.2 Kernkompetenzen Kernkompetenzen: 2.3 Entwicklungs Abteilung(en) Kann der Lieferant alle Aspekte der Entwicklung allein bewältigen: Wenn nein, welche Entwicklungstätigkeiten müssen anderswo getätigt werden: Tätigkeit Partner/Organisation Ja Nein Lizenz/Joint Venture 2.4 Projektleitung, Methoden der Produktentwicklung Ja Nein Ja Nein Hat der Lieferant eine Projektleitung/Entwicklung beim Kunden vor Ort: (z. B. lokales Entwicklungsbüro)? Wenn ja, Ansprechpartner und Kontaktinformation: Welche Entwicklungs- bzw. Qualitätsmethoden werden vom Lieferanten eingesetzt? a) QFD Methoden: b) FMEA (Produkt FMEA, Prozess FMEA): c) DOE Methoden: d) Sonstige: © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 139 2.5 Konstruktionssysteme Ja Nein Ja Nein Lokal Intern. Ja Nein Hat der Lieferant CAD Systeme? Wenn Ja, Welche: 1. 2. Besteht eine CAD-Datenverbindung ? Wenn Ja, Welche: Verwendet der Lieferant Simulationsmethoden? Wenn Ja, Welche: 1. 2. 2.6 Innovation Hat der Lieferant eigene Patente? Wenn Ja, für welche Produkte oder Prozesse: 2.7 Laboreinrichtungen Welche Laboreinrichtungen besitzt der Lieferant im eigenen Haus? Welche Laboreinrichtungen werden extern genutzt? Lokal verfügbar? Partner/Organisation 2.8 Prüfeinrichtungen Ja Welche Funktionsprüfstände besitzt der Lieferant im eigenen Haus? Welche Funktionsprüfstände werden extern genutzt? Partner/Organisation Welche Dauerprüfstände besitzt der Lieferant im eigenen Haus? Welche Dauerprüfstände werden extern genutzt? Lokal verfügbar? Partner/Organisation Welche Mess- und Auswerteeinrichtungen besitzt der Lieferant? Welche Mess- u. Auswerteeinrichtungen werden extern genutzt? 140 Nein Lokal verfügbar? Lokal verfügbar? Partner/Organisation © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 2.9 Versuchsbau/Prototypenbau Ja Nein Hat der Lieferant einen eigenen Versuchs- oder Prototypenbau? Welche Prototypeneinrichtungen werden intern genutzt? Welche Prototypeneinrichtungen werden extern genutzt? Partner/Organisation 3. Sonstige Informationen 3.1 Export Welche Bauteile werden für welchen Kunden exportiert? Wie hoch ist der Anteil der eigenen Wertschöpfung an diesen Produkten? Bauteile: Kunden: Wertschöpfung: 3.2 Bemerkungen/Anlagen www.vda-qmc.com © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 141 10.2 Wissensspeicher Die Qualität eines Audits wird in hohem Maße durch die Produkt- und Prozesskenntnisse der Auditoren bestimmt. Diese Kenntnisse ermöglichen das Stellen relevanter Fragen und das Bewerten von Feststellungen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Wissen aufzubauen bzw. im Audit anzuwenden. Das geschieht z. B. durch: - Einbeziehen von Produkt- und Prozessexperten in das Audit - Vorbereitung des Auditors durch Recherchen in Fachliteratur, OnlineForen und Industriestandards - Gesprächen mit internen Experten Um dieses interne „Expertenwissen“ systematisch zu erfassen, auszubauen und den Auditoren zur Verfügung zu stellen, wird empfohlen, Wissensspeicher anzulegen. Quellen dieses Wissens sind z. B. aufgetretene typische Fehler und interne Lessons Learned. Die Vertraulichkeit von Informationen (von Kunden, Lieferanten bzw. intern), ist sicher zu stellen. Des Weiteren ist zu beachten, dass die resultierenden Fragen keine zusätzlichen Anforderungen stellen, die über die vertraglich vereinbarten Anforderungen hinausgehen. Wissensspeicher können z. B. in Form von Wikis oder prozessbezogenen Auflistungen bereitgestellt werden. Wissensspeicher für Prozessauditoren (Aufzählungen und Detaillierungsgrad sind Beispiele) Wissensspeicher für Prozessauditoren - Kunststoffspritzgussteile Vormaterial Lagerbedingungen von Granulat (Temperatur, Luftfeuchte, Chargentrennung) bewerten. Vortrocknung und Konditionierung betrachten. - Für Kunststoff Typ 123 ist in den Lieferbedingungen immer eine Vortrocknung und Konditionierung gefordert. Details … Maximal zulässigen Recyclatanteil beachten. - Recyclat ist für folgende Kunststoffe nicht zulässig: … 142 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Wissensspeicher für Prozessauditoren - Kunststoffspritzgussteile Fertigungsprozess Parameterüberwachung bewerten (Temperatur, Druck, Zyklus, Haltezeiten). - Spritzgussprozesse unterliegen oft Schwankungen. Die Konstanz der Parameter ist zu betrachten. Abmusterungen und Werkzeugfreigaben bewerten. - Bei Abmusterungen im Entwicklungsprozess, die nicht auf den späteren Serienmaschinen durchgeführt werden, sind vergleichbare Maschinenparameter zu beachten (Haltedruck, Temperaturregelung etc.) Die Temperaturverteilung im Werkzeug ist dem Lieferanten bekannt. Prüfungen Musterteile - Anfahren der Spritzgussmaschine vor Erststückprüfung betrachten. - Prüfteilentnahme, Prüfablauf und Prüfarten können Einfluss auf die Teile haben (z. B. auf das Schwindungsverhalten) Oberflächenqualität - Bei visuellen Prüfungen Arbeitsplatz bewerten (Beleuchtung etc.) - Referenzmuster bewerten (Freigabestatus, Lagerung etc.) Maßhaltigkeit - Lehren, bzw. Aufnahmen für Messmaschinen bewerten (Aufnahmepunkte, Spannungsfreiheit etc.) Stand: Erstellt: Freigegeben: © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 143 Wissensspeicher für Prozessauditoren - Press- und Stanzteile Vormaterial Lagerbedingungen von Vormaterial bewerten. - Korrosionsschutz - Beschädigungsfreiheit von Oberflächen Werkstoffzertifikate - Materialchargen und Werkstoffzertifikate bewerten. Fertigungsprozess Beschädigungsfreiheit von Werkstück und Werkzeug - Auf systematische Beschädigungen achten. Wartungsintervalle von Werkzeugen - Standzeitüberwachung, Stückzahlüberwachung - Bewertung von Verschleiß bei vorbeugender Wartung. Auslegung der Werkzeuge - Gehärtete Oberflächen Prüfungen Visuelle Prüfungen (z. B. Beschädigungsfreiheit) - Arbeitsplatz (Beleuchtung) bewerten - Grenzmuster für Oberflächenqualität (Freigabestatus, Lagerung etc.) Maßhaltigkeit - Messmittel für Serienprüfungen am Arbeitsplatz und Messlabor bewerten - Datenerfassung und Auswertung betrachten (Cp, Cpk Werte) Stand: 144 Erstellt: Freigegeben: © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 11 Begriffsdefinitionen und Glossar 11.1 Glossar Bezeichnung 5W Methode "Fünf mal Warum" 8D 8 Disziplinen (Prozessschritte) A-, B-, C-Muster Abweicherlaubnis/ Abweichgenehmigung Abweichung Änderungsmanagement APQP Advanced Product Quality Planning Definition Methode zur Ursachenklärung von Problemen, die die Grundannahme verfolgt, dass jede Ursache wiederum eine dahinterstehende Ursache hat. Mit 5W wird bis in die fünfte Ursachenebene nachgefragt, um an die Wurzel des Problems zu gelangen. Im Reklamationsfall wird das standardisierte 8D-Verfahren gemäß VDA Band 4 genutzt, um die Fehleransprache zwischen Lieferant und Kunde zu steuern. 8D steht dabei für die acht Disziplinen (Prozessschritte), die bei der Bearbeitung einer Reklamation durchzuführen sind, um das zugrunde liegende Problem zu erkennen und eine Wiederholung zu vermeiden. Prototypen im Entwicklungsverlauf eines Produkts. Geben die Reifegrade der Bauteile innerhalb der Entwicklung an. Risikobewertung von Teilen, die nicht der Spezifikation entsprechen. Bewertet wird, ob die Teile noch verwendet werden können. Die Abweicherlaubnis/-genehmigung gestattet die Verwendung von Bauteilen, die nicht alle vorgeschriebenen Freigabeschritte bzw. Spezifikationen erreichen. Eine Abweicherlaubnis/-genehmigung muss den Kunden mit einbeziehen und darf nur von autorisierten Stellen erteilt werden. Die Abweichgenehmigung ist zusammen mit dem Maßnahmenplan zur Abarbeitung der Defizite der PPF-Dokumentation beizufügen s.a. Verwendungserlaubnis und PPF Unterschied zwischen einem Merkmalswert oder dem Merkmal zugeordneten Wert und einem Bezugswert. Bei einem qualitativen Merkmal: Merkmalswert oder ein dem Merkmal zugeordneter Wert minus Bezugswert. Das Änderungsmanagement beschreibt Funktionen und Prozesse, die in einer Organisation etabliert werden, um Änderungen an Produkten der Organisation kontrolliert und dokumentiert vorzunehmen. APQP ist ein von AIAG (Automotive Industry Action Group) entwickeltes Verfahren zur Produkt- und Prozessentwicklung bzw. eine Vorgehensweise zur Produktionsprozess- u. Produktfreigabe (entsprechende Vorgehensweisen sind in VDA Band 2 Produktionsprozess- und Prozessfreigabe bzw. VDA-Band Reifegradabsicherung für Neuteile beschrieben) Hinweise/ Referenzierungen s.a. "Leitfaden zur Nutzung der Fehlerursachenkategorien" des VDA s.a. VDA-Band 2 aus DIN 55350 - 12:198903; s.a. VDA-Band Standardisierter Reklamationsprozess s.a. VDA 4965 ECM (Engineering Change Management); ISO 9001, z. B. Kapitel 8.3.6, 8.5.6 s. AIAG; VDA-Band 2; VDA Reifegradabsicherung für Neuteile © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 145 Bezeichnung CAM Computeraided manufacturing CAQ Computeraided quality assurance CCC China Certification Compulsory Cmk Maschinenfähigkeit Cpk Prozessfähigkeit Direktläuferquote DoE Design of Experiments DOT Department of Transportation ECE Economic Commission for Europe Einrichtteile 146 Definition Hinweise/ Referenzierungen CAM bezeichnet die IT-Unterstützung zur Steuerung und Überwachung von Produktionsmitteln und -prozessen. CAQ-System ist der Oberbegriff für ITSysteme, die speziell zur Unterstützung von Qualitätsmanagementprozessen eingesetzt werden. In der Volksrepublik China gültiges Zertifizierungssystem. Zertifizierungssystem der chinesischen Behörden, vorgeschrieben für festgelegte Teileumfänge, wenn diese in China an Kunden gelangen. Die Maschinenfähigkeit ergibt sich merkmalsbezogen aus dem Verhältnis Toleranz zur Produktionsstreuung einer Produktionseinrichtung. Die Ermittlung und der Nachweis erfolgen in der Regel mit mathematisch-statistischen Methoden, wobei nur die Kurzzeitstreuung unter weitgehendem Ausschluss der den Prozess beeinflussenden, jedoch maschinenunabhängigen Faktoren berücksichtigt wird. Statistischer Schätzwert des Ergebnisses eines Merkmals eines Prozesses, von dem nachgewiesen ist, dass er beherrscht ist. Ein Prozess ist fähig, wenn die statistischen Kenngrößen für Streuung und Lage merkmalsbezogen in Bezug auf Sollwert und Toleranz den Anforderungen entsprechen. Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-pass-yield;first-timethrough-quality; Geradeauslauf) Zielsetzung dieser Methode ist es, in mehreren geplanten Versuchen die Einflussgrößen auf den Prozess bzw. das System gezielt zu variieren, um in Bezug auf eine oder mehrere definierte Zielgrößen ein Optimum zu suchen (z. B. optimale Kombination von Einspritzdüse, Gemisch, etc. um eine möglichst verbrauchsgünstige Verbrennung zu erzielen). Grundlage der Methode ist eine Versuchsplanung unter Nutzung statistischer Verfahren zur Maximierung der Informationsnutzung aus Versuchen. Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten. Das DOT legt bestimmte Anforderungen an Bauteile und deren Kennzeichnung fest. Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen. Durch ECE-Normen werden Anforderungen an Bauteile und die darauf bezogene Bauteilkennzeichnung festgelegt. Teile, die während des Einrichtvorgangs produziert werden (Anfahrteile), bzw. die für das Einrichten der Anlage benötigt werden (z. B. Masterteile, red-rabbit). Diese Teile sind nicht für Kunden verwendbar. Quelle: Ausschuss für wirtschaftliche Fertigung (AWF) s. VDA Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band 6.4 aus EN ISO 21747:2004-09 s. VDA Robuster Produktionsprozess s. VDA Band 4, VDA Band 11 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Bezeichnung Embedded Software Fehlerprüfteile FIFO First in first out First pass yield First time through quality FMEA Fehler Möglichkeit- und Einfluss Analyse (Failure Mode and Effects Analysis) FTA Fault Tree Analysis Geradeauslauf Gesprächsführung Herstellbarkeitsanalyse Definition Hinweise/ Referenzierungen Embedded Software ist Teil eines technischen Systems und erfüllt Funktionen dieses Systems. Mit einem definiert von der Spezifikation abweichenden Teil wird überwacht, ob eine Prüfvorrichtung defekte Teile korrekt erkennt. s.a.: Red Rabbit FIFO bezeichnet Verfahren der Teilesteuerung, bei denen die Teile, die zuerst eingelagert wurden, auch zuerst wieder aus dem Lager entnommen werden. Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-time-through-quality; Direktläuferquote; Geradeauslauf) Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-pass-yield; Direktläuferquote; Geradeauslauf) Ziel der FMEA ist frühzeitig im Produktentstehungsprozess potenzielle Fehlerquellen/Schwachstellen und daraus resultierende Fehlerfolgen im Rahmen einer methodischen Risikoanalyse zu identifizieren und Maßnahmen zu deren Vermeidung einzuleiten. Die FMEA Methode priorisiert mögliche Fehler nach den Kriterien "Bedeutung für den Kunden"/"Auftrittswahrscheinlichkeit"/ "Entdeckungswahrscheinlichkeit". Die Fehlerbaumanalyse ist ein Verfahren zur Risikoanalyse von technischen Anlagen und Systemen. Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-pass-yield; Direktläuferquote; first-time-through-quality) Der Auditor beherrscht Gesprächs- und Fragetechniken, wie z. B. aktives Zuhören, Feedback geben, Zusammenfassung, Bedeutung der Körpersprache und interkultureller Aspekte Die Herstellbarkeitsanalyse beurteilt in einem frühen Stadium, ob ein angefragtes Produkt (Bauteile, Module, Komponenten, System, Prozess) unter Serienbedingungen so hergestellt werden kann, wie in Zeichnungen und Spezifikationen beschrieben und gefordert. s. IEEE (Glossary of Software Engineering Terminology) VDA Robuster Produktionsprozess VDA Robuster Produktionsprozess s. VDA Band 4 s. VDA Band 4 s. VDA Robuster Produktionsprozess s. VDA Band 4 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 147 Bezeichnung IMDS International Material Data System JIS Just in sequence JIT Just in time Kammlinie KANBAN Konfliktmanagement Konformitätsbestätigung Konsignation MSA Messsystem-Analyse (Measurement System Analysis) Nachhaltigkeit NTF No trouble found 148 Definition Das IMDS (Internationales Material Daten System) ist das Materialdaten-System der Automobilindustrie. Im IMDS werden alle Werkstoffe, die bei der Herstellung von Autos verwendet werden, gesammelt, gepflegt, analysiert und archiviert. Durch die Nutzung des IMDS ist es möglich, die Verpflichtungen zu erfüllen, die Automobilherstellern und deren Zulieferern durch nationale und internationale Standards, Gesetze und Regelungen entstehen. Bei Teilen mit großer Variantenvielfalt wird die Bereitstellung der Teile in der geplanten Fertigungssequenz vorgenommen. Die Bereitstellung der Teile bzw. Materialien erfolgt zum Zeitpunkt zu dem sie in der Produktion benötigt werden. Die Kammlinie ist die Stückzahl bei maximaler Auslastung der geplanten Kapazität. Methode zur Reduzierung der Materialbestände in der Fertigung durch bedarfsgerechte Steuerung nach dem Pull-Prinzip z.B. mit Karten. Konfliktmanagement dient der Eingrenzung und Vermeidung einer Eskalation aufgrund von Interessengegensätzen. Es geht dabei um den systematischen, bewussten und zielgerichteten Umgang mit Konflikten in Auditsituationen. Bestätigung der Erfüllung der Anforderungen; Im Gegensatz zur Zertifizierung wird nur der Ist-Stand bewertet. Eine andauernde Überwachung findet nicht statt. Lager für Produkte, welche bis zur Entnahme durch den Kunden im Eigentum des Lieferanten sind, sich jedoch bereits im Besitz des Kunden befinden. Bewertet die Prüfprozesseignung (Fähigkeit von Messmitteln und Messsystemen) bezogen auf die Produktspezifikationen. MSA ist in einer Publikation der AIAG beschrieben, es existieren zusätzlich firmenspezifische Vorgaben zu einer Messsystem-Analyse Nachhaltigkeit im unternehmerischen Kontext umfasst die Sicher-stellung von Anforderungen bezüglich Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Sozialstandards sowie langfristiger Gewinnorientierung. NTF (Kein Fehler gefunden) bezieht sich darauf, dass ein beanstandetes Teil analysiert wird (Standardprüfung und Belastungsprüfung) und keine Abweichungen von der Spezifikation festgestellt werden. Damit wird das Teil als i.O. gemäß Befundung bezeichnet, d. h. Beanstandung konnte nicht nachvollzogen werden. Die Fehlerursache konnte nicht identifiziert werden. Hinweise/ Referenzierungen s. IMDS International Material Data System s. VDA-Empfehlung 5010 s. AIAG; VDA Band 5 s. VDA Band Schadteilanalyse Feld © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Bezeichnung OEE Overall Equipment Effectiveness Pareto-Analysen Poka-Yoke-Prinzip PPAP Production Part Approval Process PPF Produktionsprozess- und Produktfreigabe ppm Parts per million Produktgruppe Produktrisiko Prozessrisiko Prozessschritt Prüfprozesseignungsnachweis QFD Quality function deployment Definition Die OEE (Gesamtanlageneffektivität) ist eine Kennzahl für die Effektivität einer Fertigungsanlage bezogen auf ihren Verfügbarkeitsfaktor, Leistungsfaktor und Qualitätsfaktor. Mit Hilfe der Pareto-Analyse können Prioritäten identifiziert und dargestellt werden. Bei einer Pareto-Analyse werden die Merkmale (z. B. Fehler, Schadhafte Teile etc.) nach Häufigkeit oder Bedeutung geordnet. System (Methode) zur Fehlerververmeidung. Der Zweck des Produktionsteil-Freigabeverfahrens (PPAP) ist es, festzustellen, ob das Produkt mit den Designunterlagen und Spezifikationsanforderungen übereinstimmt. s.a.: APQP; PPF. Freigabeverfahren für die Serienproduktion (Bemusterung), beschrieben in VDA Band 2. Darstellung des Fehleranteils bezogen auf 1 Million produzierte bzw. gelieferte Teile. Ähnliche Produkte mit gleichartigen Herstellprozessen. Risiko, dass ein Produkt von den Vorgaben abweicht und daraus mögliche Auswirkungen z. B. auf Funktion, Sicherheit, Verbaubarkeit resultieren. Risiken des Herstellungsprozesses bezüglich der Sicherstellung der Produkteigenschaften (Produktqualität). Abweichungen im Prozess und deren Auswirkungen auf die Produkteigenschaften Abgegrenzter Produktionsschritt bzw. Herstellverfahren im Rahmen des Gesamtprozesses zur Herstellung eines Produktes (z. B. mechanische Bearbeitung; Lackieren; Kunststoffspritzgießen) Der Prüfprozesseignungsnachweis dokumentiert, dass der jeweilige Messprozess (Messgerät/-vorrichtung, Bediener, Umgebung etc.) für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet ist. s.a. MSA. QFD (Quality Function Deployment) ist ein zu Beginn der siebziger Jahre in Japan entwickeltes Qualitätswerkzeug. Es dient der Ermittlung von Kundenanforderungen und deren direkten Umsetzung in die erforderlichen technischen Spezifikationen. Der methodische Ansatz basiert auf einer Trennung der Kundenanforderungen (WAS) von den technischen Produktmerkmalen und funktionen (WIE). Hinweise/ Referenzierungen s. VDA Band 4 s. VDA Band Robuster Produktionsprozess s. AIAG; VDA Band 2; VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile VDA Band 2 VDA Band 5 s. VDA Band 11; VDA Band 4 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 149 Bezeichnung QSV Qualitätssicherungsvereinbarung Red Rabbit Regelkarten Regelkreis Requalifikationsprüfung VDA-RGA Reifegradabsicherung Risikobewertung Risiko Serienanlauf 150 Definition Alle vorgesehenen qualitätssichernden Maßnahmen bei künftigen Lieferungen werden zwischen Kunden und Lieferanten in einer QSV – Qualitätssicherungsvereinbarung niedergeschrieben. So werden Rechte und Pflichten in Bezug auf die Qualität der zuliefernden Produkte geregelt. Somit stellen Qualitätssicherungsvereinbarungen eine vertragliche Vereinbarung zwischen Kunden und Lieferanten dar. Mit einem definiert von der Spezifikation abweichenden Teil wird überwacht, ob eine Prüfvorrichtung defekte Teile korrekt erkennt. s.: Fehlerprüfteile Mit Hilfe von Regelkarten wird die Leistung von Prozessen überwacht und statistisch signifikante (d. h. nicht zufällige) Abweichungen erkannt. Basierend auf den Ergebnissen der Regelkarte wird steuernd in den Prozess eingegriffen (s. Regelkreis). System, welches ständig seinen Ist-Wert mit dem Sollwert abgleicht und auf Veränderungen korrigierend reagieren kann. Alle Produkte müssen gemäß den Produktionslenkungsplänen einer vollständigen Maß- und Funktionsprüfung, unter Berücksichtigung der anzuwendenden Kundenvorgaben für Material, Funktion und Frequenz, unterzogen werden. Die Ergebnisse müssen für Kundenbewertungen zur Verfügung stehen. Durchgängige Darstellung des Reifegrads im Rahmen des Projektablaufs für Neuteile verbunden mit der objektiven Beurteilung der Produkt- und Fertigungsprozessreife zu vereinbarten Zeitpunkten innerhalb des Produktrealisierungsprozesses. Risiken müssen vorausgesehen und abgeschätzt werden (aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe, oft in möglichen Kosten ausgedrückt). Zu beachten sind technische, wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Risiken. Risiko ist die Auswirkung von Ungewissheiten, und jede dieser Ungewissheiten kann positive oder negative Auswirkungen besitzen. Das primäre Ziel der Serienanlaufphase liegt darin, ein neues Produkt aus den laborähnlichen Bedingungen der Entwicklung sukzessive in ein stabil produzierbares Serienprodukt zu überführen. Diese Phase beginnt sobald eine Integration aller Produktkomponenten im Prototypenbau erfolgreich ist und endet mit der Fähigkeit zur Produktion in der gewünschten Qualität und Quantität. s.a.: SOP Hinweise/ Referenzierungen DIN ISO 10004 VDA Band Robuster Produktionsprozess (RPP) ISO TS 16949 VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile (RGA) Band 11 ISO 9001 Milling. (2008). Der Serienanlauf in der Automobilindustrie: Technische Änderungen als Ursache oder Symptom von Anlaufschwierigkeiten? © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke Bezeichnung Shainin Skip Lot SOP Definition Hinweise/ Referenzierungen Versuchsbasierte Methode (benannt nach Shainin), die maßgebliche Einflussgrößen durch Einsatz von verschiedenen Messmethoden und Versuchen identifiziert. Verfahren der Stichprobenprüfung, bei dem einige Lose innerhalb einer Serie ohne Prüfung angenommen werden, wenn die Ergebnisse der Stichprobenprüfung bei einer festgelegten Anzahl von unmittelbar vorausgehenden Losen, festgelegte Kriterien erfüllen. Start der Serienproduktion. s. auch: Quentin: Statistische Versuchsmethodik nach Shainin Statistische Prozesslenkung, verbessert mit Hilfe von statistischen Verfahren, die Qualität von Produktions- und Serviceprozessen. Versuchsbasierte Methode (benannt nach Taguchi), die hilft Systeme, Produkte und Prozesse robust auszugestalten. Fertigt eine Organisation Baugruppen und hat dazu Teile zu verwenden, bei denen der Kunde vorschreibt bei welchem Lieferanten diese zu beziehen sind, ist dieser Lieferant ein Setzlieferant. Im Teilelebenslauf einer Teilenummer stehen sämtliche Änderungen die an einem Teil und dem dazugehörigen Herstellprozess vorgenommen worden sind. Bestätigung durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass die Anforderungen für einen spezifischen, beabsichtigten Gebrauch oder eine spezifische, beabsichtigte Anwendung erfüllt worden sind. Bestätigung durch Bereitstellung eines objektiven Nachweises, dass festgelegte Anforderungen erfüllt worden sind. Muster für Funktionsversuche und Zuverlässigkeitsprüfungen. Eine Vorserie ist die Fertigung eines Bauteils vor der Serienfertigung. Risikobewertung von Teilen, die nicht der Spezifikation entsprechen. Bewertet wird, ob die Teile noch verwendet werden können. Die Verwendungsgenehmigung gestattet die Verwendung von Bauteilen, die nicht alle vorgeschriebenen Freigabeschritte bzw. Spezifikationen erreichen. Eine Abweicherlaubnis/-genehmigung muss den Kunden mit einbeziehen und darf nur von autorisierten Stellen erteilt werden. Die Abweichgenehmigung ist zusammen mit dem Maßnahmenplan zur Abarbeitung der Defizite der PPF-Dokumentation beizufügen. s.a. Verwendungserlaubnis und PPF sowie Abweicherlaubnis/-genehmigung Band 4 ISO 2859-3 VDA Band 2 Start of Production SPC Statistical process control Taguchi Setzlieferanten Teilelebenslauf Validierung Verifizierung Versuchsmuster Vorserie Verwendungserlaubnis s. auch: Wu:Taguchi's Quality Engineering Handbook VDA Band 2 VDA Band 2 ISO 9000 ISO 9000 DIN 55350 s.a. VDA Band 2 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 151 11.2 Abkürzungsverzeichnis Abkürzung Langbezeichnung CAx Computer-aided x DIN Deutsches Institut für Normung D2 Projektmanagement D3 Planung der Dienstleistungsentwicklung D4 Realisierung der Dienstleistungsentwicklung D5 Lieferantenmanagement D6 Dienstleistungserbringung D7 Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service d.h. das heißt EDV Elektronische Datenverarbeitung EDn Erfüllungsgrad eines Prozesselementes für Dienstleistungen (D2, D3, …, D7) ESD Electrostatic discharge EG Der Gesamterfüllungsgrad für das Prozessaudit EG(PGn) Gesamterfüllungsgrad je Produktgruppe En Erfüllungsgrad eines Prozessschrittes Epn Erfüllungsgrad eines Prozesselements (P2, P3, …, P7) EU1 Unterelement von P6 oder D6: Prozess-Input EU2 Unterelement von P6 oder D6: Arbeitsinhalte EU3 Unterelement von P6 oder D6: Personelle Ressourcen EU4 Unterelement von P6 oder D6: Materielle Ressourcen EU5 Unterelement von P6 oder D6: Wirkungsgrad EU6 Unterelement von P6 oder D6: Prozess-Output EU7 Unterelement von P6 oder D6: Transport, Teilehandling etc et cetera ggf gegebenenfalls i.O. in Ordnung IEC International Electrotechnical Commission inkl. inklusive Inmetro National Institute of Metrology, Standardization and Industrial Quality ISO International Organization for Standardization IT Informationstechnik n.b. nicht bewertet 152 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke n.i.O. nicht in Ordnung P1 Prozesselement: Potenzialanalyse P2 Prozesselement: Projektmanagement P3 Prozesselement: Planung der Produkt- und Prozessentwicklung P4 Prozesselement: Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung P5 Prozesselement: Lieferantenmanagement P6 Prozesselement: Prozessanalyse Produktion P7 Prozesselement: Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service REACh Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals RoHS Restriction of Hazardous Substances SAE Society of Automotive Engineers VDA Verband der Automobilindustrie z.B. zum Beispiel © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 153 12 Downloads Die Inhalte und Formulare zum Download werden noch ergänzt. 154 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 13 Übersichtsmatrix Für die Prozesselemente P2.1-P2.7 P2.1 P2.2 P2.3 P2.4 P2.5 P2.6 P2.7 VDA 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 3.2/3.3 (Teil 1) Zuverlässigkeitssicherung bei Automobilherstellern und Lieferanten VDA Band 4 Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x Qualitätsaudits VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten QDX VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbauund Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Schadteilanalyse Feld VDA Band Kundenspezifische Anforderungen VDA Band Robuster Produktions-prozess VDA Band Besondere Merkmale VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette VDA Band Automotive SPICE AIAG APQP AIAG/VDA FMEA AIAG PPAP AIAG MSA x x x x x x x x x x x x x P3.4 P3.5 x x x x x x x x x x Für die Prozesselemente P3.1-P3. P3.1 VDA 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 3.2/3.3 (Teil 1) Zuverlässigkeitssicherung bei Automobilherstellern und Lieferanten VDA Band 4 Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x Qualitätsaudits VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten QDX P3.2 P3.3 x x x x © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 155 VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Schadteilanalyse Feld VDA Band Kundenspezifische Anforderungen VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Besondere Merkmale VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette VDA Band Automotive SPICE AIAG APQP AIAG/VDA FMEA AIAG PPAP AIAG MSA P3.1 P3.2 x x x x x x x x x x x P3.3 P3.4 P3.5 x x x x x x x x x x x x x x x x Für die Prozesselemente P4.1-P4.7 P4.1 P4.2 P4.3 P4.4 P4.5 P4.6 P4.7 VDA 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 3.2/3.3 (Teil 1) Zuverlässigkeitssicherung bei Automobilherstellern und Lieferanten VDA Band 4 Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x Qualitätsaudits VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten QDX VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbauund Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Schadteilanalyse Feld VDA Band Kundenspezifische Anforderungen VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Besondere Merkmale VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette VDA Band Automotive SPICE AIAG APQP AIAG/VDA FMEA AIAG PPAP AIAG MSA 156 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke x x x x x x x x x x x Für die Prozesselemente P5.1-P5.7 P5.1 VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 6.x - Qualitätsaudits VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette AIAG APQP AIAG/VDA FMEA AIAG PPAP P5.2 P5.3 P5.4 P5.5 P5.6 P5.7 x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Für die Prozesselemente P6.1,1-P6.1.5 P6.1.1 VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x - Qualitätsaudits VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Besondere Merkmale AIAG/VDAFMEA AIAG PPAP AIAG MSA P6.1.2 P6.1.3 P6.1.4 P6.1.5 x x x x x x x x x x x x © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke x x x 157 Für die Prozesselemente P6.2.1-P6.2.5 P.6.2.1 VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x - Qualitätsaudits VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Besondere Merkmale AIAG/VDAFMEA AIAG PPAP AIAG MSA P.6.2.2 P.6.2.3 P.6.2.4 x x x x x x P.6.2.5 x x x x x x Für die Prozesselemente P6.3.1-P6.4.5 P6.3.1 P6.3.2 P6.3.3 P6.4.1 P6.4.2 P6.4.3 P6.4.4 P6.4.5 VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x - Qualitätsaudits VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Besondere Merkmale AIAG/VDA FMEA AIAG PPAP AIAG MSA 158 x x x x x x x x x x x x x © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke x Für die Prozesselemente P6.5.1-P6.6.4 P6.5.1 P6.5.2 P6.5.3 P6.5.4 P6.6.1 P6.6.2 P6.6.3 P6.6.4 VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 5 Prüfprozesseignung VDA Band 6.x - Qualitätsaudits VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen VDA Band 19.x Technische Sauberkeit VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess VDA Band Robuster Produktionsprozess VDA Band Besondere Merkmale AIAG/VDAFMEA AIAG PPAP AIAG MSA x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x x Für die Prozesselemente P7.1-P7.5 P7.1 VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft VDA Band 6.x - Qualitätsaudits VDA Band Schadteilanalyse Feld VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess AIAG PPAP AIAG/VDA FMEA P7.2 P7.3 P7.4 P7.5 x x x x x x x x x x x x © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 159 Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Den aktuellen Stand der veröffentlichten VDA Bände zum Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie (QAI) finden Sie im Internet unter http://www.vda-qmc.de. Auf dieser Homepage können Sie auch direkt bestellen. Bezug: Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Qualitäts Management Center (QMC) 10117 Berlin, Behrenstr. 35 Telefon +49 (0) 30 89 78 42-235, Telefax +49 (0) 30 89 78 42-605 E-Mail: [email protected], Internet: www.vda-qmc.de Bezug von Formularvordrucken: Henrich Druck + Medien GmbH 60528 Frankfurt am Main, Schwanheimer Straße 110 Telefon +49 (0) 69 96 777-0, Telefax +49 (0) 69 96 777-111 E-Mail: [email protected], Internet: www.henrich.de 160 © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke © VDA QMC Gelbband 2016 | Free version | www.vda-qmc.de/publikationen/gelbdrucke 161