Backup! - Norway

Transcription

Backup! - Norway
on
AUSGABE 1 MÄRZ 2006
LIFE
I N I N F O R M AT I O N
Datenspeicher im All:
Schwereloses
Backup
Informations-Management
im Fokus
Media Saturn: Elektronikriese
mit zwei Köpfen
Lufthansa Technik: Schnelle Flugzeugwartung
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EMC 5.03. in
1
9.–
3
Editorial
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Fußball, Roboter
und das Jahr der
Informatik
Kaum haben wir die olympischen Winterspiele von Turin hinter uns gelassen, stecken wir schon mitten drin – neben dem
Mozartjahr auch in der Fußball-WM und,
falls Sie es noch nicht wussten, im Jahr
der Informatik. Während sich die einen
überlegen, ob sie dem Trubel des „ballrunden“ Großereignisses lieber entfliehen, brennt der Kampf um verbleibende
Tickets weiter. Ohne Informatik geht da
nichts mehr – auch im Sport. Vielleicht ist
auch deshalb 2006 zum Jahr der Informatik erklärt worden. Übrigens, da schließt
sich auch schon der Kreis. Im Juni wird
die Weltmeisterschaft der Fußball-Roboter ausgetragen. Mal schauen, wo die Titelchancen der jeweiligen Schweizer Mannschaften besser sind …
Titelchancen ganz anderer Art haben auch
IT-Verantwortliche, denen es gelingt, ihre
IT eng mit den Geschäftsprozessen zu verzahnen und noch dazu ihre Leistung verursachergerecht zu verrechnen. Klingt einfach, ist aber ziemlich sportlich, denn die
Komplexität der Anforderungen ist nicht
unerheblich. Das ändert jedoch nichts an
der Zuversicht der CIOs, wie eine Befragung der Fortune-1000-Unternehmen von
Morgan Stanley belegt. Eine Vielzahl von
Projekten stehen an und die CIOs haben
ihre 20 Prioritäten definiert: allen voran
das Thema Sicherheit, gefolgt von diversen Facetten im Bereich Datenspeicherung, angefangen bei SANs, der Investition in Speichersoft- und -hardware sowie System- und Dokumentenmanagement. Zunehmend kristallisiert sich dabei
als Aufgabe heraus, Komplexität zu verringern und dabei für Verfügbarkeit und
die Einhaltung rechtlicher Rahmenbedingungen zu sorgen. Das Lösungsangebot
wird unweigerlich umfassender, technologisch ausgefeilter, muss aber gleichzeitig überschaubar bleiben.
Auf der CeBIT winken zwar keine Auszeichnungen, aber sie ist unbeeindruckt von
anderen Großereignissen auch in diesem
Jahr die Arena, in der sich IT-Verantwortliche über zentrale Branchentrends informieren. Auch wenn wir in 2006 unseren
Stand in Halle 1 (F71) entsprechend unserem Lösungsangebot vergrößert haben,
wird es nicht zu sportlich – versprochen!
Wir entwickeln unser Portfolio gemäß Ihren Anforderungen mit Weitblick und bleiben dabei übersichtlich – auch auf der
CeBIT. Wir freuen uns, wenn Sie sich davon selber vor Ort überzeugen!
Mit viel sportlichem Geist werde ich auch
meine neue Funktion als Managing Director von EMC Computer Systems AG
Schweiz, welche ich seit diesem Jahr innehabe, wahrnehmen. Nach 8 Jahren bei
EMC, zuletzt als Managing Director der
belgischen Niederlassung, hat es mich
nun in die Schweiz gezogen. Ich freue
mich sehr, Ihnen zusammen mit dem gesamten Schweizer Team auch in Zukunft
der richtige Partner für Information Infrastructure zu sein.
Ich wünsche Ihnen viel
Vergnügen bei der Lektüre und freue mich auf
eine spannende Zusammenarbeit!
Ihr
Bruno Borremans
Managing Director
EMC Computer Systems AG, Schweiz
3
I n h a lt
STRATEGIE
Die Messbarkeit von IT-Diensten
5
ILM: Ein Kommentar von Simon Robinson, 451 Group
7
SCHWERPUNKT
Informations-Management im Fokus
8
BRANCHE
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau
speichert digital
12
Media Saturn: Elektronikriese mit zwei Köpfen
16
Neues SAN beim Rudolf Haufe Verlag
21
Zentrales Dokumenten-Management bei Lufthansa Technik
23
Herlitz PBS AG: Vom Bleistift bis zum Schulranzen
26
Neue Dienstleistung bei der Schweizerischen Post
28
Datenschatz der EV Group von EMC bewacht
30
8
16
EVENTS
Storage-Veranstaltungen im Frühjahr
32
T E CH N O LO G I E & S E RV I CES
ILM auf den Weg bringen
33
Analyse-Workshop bereitet Unternehmen auf ILM vor
34
23
MAKING STORAGE SIMPLE
Verbesserte Restore- und Backupzeiten bei
walter TeleMedien-Gruppe
36
Datensicherheit im Privathaushalt
37
28
MENSCHEN
8 Fragen an Jarno Trulli, Formel-1-Rennfahrer bei TMG
38
HORIZONT
Schwereloses Backup
39
NEWS
4
Neuigkeiten rund um das Unternehmen EMC, die Produkte
und Services
42
Termine, Vorschau, Impressum
43
38
Str ateg i e
ITIL ist de-facto-Standard im Bereich Service-Management
Die
Messbarkeit
von ITDiensten
„Die IT wird immer mehr zum Teil, oft sogar zum Kern der Prozesse und trägt damit dazu bei,
Geschäftsprobleme zu lösen“, erklärte Jean-Christian Jung, Analyst bei Pierre Audoin Consultants (PAC), im November 2005 gegenüber der IT-Fachpublikation Computerwoche.
Die Aussage unterstreicht, wie eng die Unternehmens-IT heute mit den Geschäftsprozessen verzahnt ist. Eine Folge dieser
zunehmend strategischen Bedeutung von
IT ist, dass die Projekte immer komplexer
werden und Ausfälle zu gravierenden Problemen bis hin zum kompletten Stillstand
der Unternehmensprozesse führen können. Um die Verfügbarkeit der richtigen
IT-Ressourcen für die verschiedenen Prozesse im Unternehmen sicherzustellen,
bedarf es klarer Regeln – unabhängig davon, ob die Ressourcen im eigenen Haus
verwaltet oder von einem externen Dienstleister gestellt werden. Diese werden über
ein Service-Management abgebildet, das
auf eindeutigen Service Level Agreements
basiert. Zu Beginn der Zusammenarbeit
werden sie zwischen den Fachabteilungen
und der IT ausgehandelt und bilden die
Grundlage für Qualitätssicherung, Messbarkeit und die Möglichkeit, Serviceleistungen an die Kunden oder Fachabteilungen weiterzuberechnen.
Service-Management will einen Maßstab
zur Entscheidungsfindung aus Prozesssicht sowie eine professionelle Umsetzung mit definierten Ansprechpartnern
liefern. Hat man früher eher versucht, Probleme durch den Einsatz von Technologie
zu lösen, rückt durch Service-Management
eine Sichtweise in den Vordergrund, die
sich an Geschäftsprozessen orientiert. Eine maßgebliche Rolle spielt dabei die IT
Infrastructure Library (ITIL). ITIL wurde in
den achtziger Jahren im Auftrag der britischen Regierung entwickelt und ist heute
der de-facto-Standard im Bereich ServiceManagement. Der Leitfaden beinhaltet eine umfassende und öffentlich verfügbare
fachliche Dokumentation zur Planung, Erbringung und Unterstützung von IT-Serviceleistungen. Darin enthalten sind anerkannte und zuverlässige Rahmenbedingungen, mit denen Unternehmen jegliche
Art von IT-Leistungen erbringen können.
Insgesamt umfasst ITIL zehn Module, die
5
Str ateg i e
sich in die Bereiche Service-Support und
Service-Delivery aufteilen.
6
– und sei sie noch so klein – gemäß ITIL
erfasst, katalogisiert und priorisiert wird.
Dabei werden die möglichen Risiken genauso wie die notwendigen Ressourcen
betrachtet sowie die notwendigen Kosten und der zu erwartende Nutzen kalkuliert. Auf dieser Basis kann eine valide Entscheidung getroffen werden, welche Maßnahmen notwendig sind und in
eingebunden werden, um ihre jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen einzubringen – wie es beispielsweise die
Service Level Management
EMC Consulting Services mit ihren ILMAssessments machen (siehe auch Artikel
Dreh- und Angelpunkt in dem gesamten
Analyse-Workshop für ILM auf den SeiSystem sind die SLAs. In ihnen werden alten 34 und 35). Nach einer genauen Plale zu erbringenden Dienstleistungen ernung des Zielzustands beginnt die Profasst und die jeweiligen Anforderungen
zessgestaltung, in der die notwendigen
definiert. Damit bilden sie eine
Schritte und Verantwortlichkeiten
konkrete und überprüfbare Baexakt definiert werden. Eine umsis, an der später alle tatsächfassende Dokumentation schließt
„Die IT wird immer mehr zum Teil,
lich geleisteten Services gemesdie Vorbereitungsarbeiten ab. Daoft sogar zum Kern der Prozesse und
sen werden.
mit ist ein klarer Weg vorgegeben,
trägt damit dazu bei, Geschäftswie der gesamte Transformationsprobleme zu lösen.“
Die Vereinbarung von SLAs ist
prozess sicher durchgeführt werheute weit verbreiteter Standard.
den kann.
Der Nutzen von messbaren Zielvereinbarungen sowohl für die Qualitätswelcher Reihenfolge sie abgearbeitet werDabei lässt sich ITIL ebenso für Wartungskontrolle als auch für die Berechnung von
den. So wird sichergestellt, dass nicht
arbeiten wie für umfangreiche Projekte
IT-Leistungen ist offensichtlich. Allerdings
unterschiedliche Projekte miteinander
einsetzen. Wenn Unternehmen beispielshelfen SLAs nichts, wenn in der Folge keiin Konflikt geraten.
weise eine Service-orientierte Architektur
ne Prozesse zur Einhaltung und Überwaimplementieren oder Information Lifecychung implementiert
werden. ITIL definiert
daher Service Level MaLesertipp
nagement als kontinuierliche Aufgabe, für
„IT Governance – Modelle zur Umsetzung und Prüfung“ enthält neben
die klare Verantwortden unterschiedlichen gesetzlichen und gesetzesnahen Vorgaben für
lichkeiten definiert werdie Etablierung eines Kontrollsystems die wesentlichen Modelle (ITIL,
den müssen. Ein wichCoBIT, BSI-Grunschutzhandbuch, TrustServices, ISO 17799, Common
tiger – und meist auch
Criteria etc.), die auch für Laien und nicht IT-Spezialisten verständlich
der schwierigste – Bebeschrieben werden. Zusätzlich ordnen die Autoren Jimmy Heschl,
standteil von Service
Manager im Bereich Information Risk Management bei KPMG, und
Level Management ist
Dirk Middelhoff, Client Solutions Manager bei EMC, die unterschiedes, alte Strukturen auflichen Standards in sehr hoher Detaillierung den Anforderungen von
zulösen, alle BeteiligCoBIT zu. Das Buch beschreibt, wie eine geregelte Implementieten mit ins Boot zu horung, Steuerung und Prüfung der IT sowie IT-Prozesse möglich ist.
len und auf die neuen
Erhältlich ist „IT Governance“ im Verlag BoD GmbH, Norderstedt
Prozesse einzuschwö(ISBN 38334433620).
ren. Um die Barrieren zu
überwinden, ist es oft
sinnvoll, externe Hilfe
von Dienstleistern wie die EMC Consulting
Auslöser für einen Veränderungsprozess
cle Management einführen wollen, ist die
Services in Anspruch zu nehmen.
gibt es viele. Dazu gehören Störungen, die
gesamte IT-Infrastruktur betroffen. Kein
in der bestehenden Infrastruktur aufgeUnternehmen kann es sich dabei leisten,
treten sind genauso wie die NotwendigVeränderungswährend der notwendigen Umbauarbeiprozesse steuern
keit, neue IT-Leistungen für Unternehten an der Infrastruktur Einbußen oder
mensprozesse, Produkte und Dienstleisgar Ausfälle der IT hinzunehmen. Ohne eiEine besondere Rolle spielt ITIL auch bei
tungen zu erbringen. Aber auch externe
ne effektive Kontrolle der Veränderungsder Planung und Einführung neuer IT-LöUrsachen wie beispielsweise veränderprozesse und ein funktionierendes Prosungen. Investitionsentscheidungen in ITte oder neue Gesetze können dazu fühjekt-Management sind solche Vorhaben
Infrastrukturen betreffen heute oft kritiren, dass die IT-Infrastruktur angepasst
nicht zu meistern. Dementsprechend spiesche Unternehmensaspekte, sodass die
werden muss.
len Konzepte wie ITIL für das Service-MaDurchführung sorgfältig geplant und umnagement eine immer größere Rolle. Es
gesetzt werden muss. Ein Change MaZu Beginn des eigentlichen Veränderungsist daher nicht verwunderlich, dass ITIL
nagement auf Basis von ITIL zeigt einen
prozesses steht eine eingehende Analyse.
in einer Umfrage der Computerwoche in
klaren Weg auf, wie VeränderungsproBei umfangreicheren Vorhaben kann dieder Ausgabe 48/2005 unter deutschen
zesse sicher gesteuert werden können.
se auch in Form eines Workshops durchCIOs als eines von fünf Topthemen für
Grundsätzlich gilt, dass jede Änderung
geführt werden, in den alle Betroffenen
2006 bewertet wurde.
Kommentar
ILM – vom Konzept zur
konkreten Geschäftspraxis
von Simon Robinson, Analyst für Storage & Systems bei der 451 Group
Information Lifecycle Management (ILM)
entwickelt sich zu einer der solidesten Enterprise-IT-Strategien, die in den vergangenen Jahren von großen Anbietern hervorgebracht wurden. Das Konzept wurde
vor über zwei Jahren in die Begriffswelt
der Speicherindustrie eingeführt und wird
jetzt langsam zu einem Kernthema in den
Köpfen der Kunden.
Wie bei vielen großen Visionen herrschte anfangs große Skepsis, ob ILM wirklich eine tragfähige Strategie für IT-Organisationen sein würde. Jedoch unterscheidet sich ILM von alternativen Visionen in einigen kleinen, aber wichtigen
Aspekten. Daher sollte sie von CIOs als
wichtiger Bestandteil ihrer IT-Planung betrachtet werden.
Es besteht kaum Zweifel, dass das Management von Informationen auf Basis
von deren geschäftlicher Bedeutung ein
Vorteil ist. In einem Zeitalter des enormen Datenzuwachses muss man kein
Kaufmann sein, um sich davon zu überzeugen, dass es sinnvoll ist, Daten anhand ihres Alters in verschiedene Speicherklassen zu unterteilen und entsprechend abzulegen.
Aber ILM sollte – und muss – mehr sein
als nur Tiered Storage, obwohl dies oft
ein sinnvoller Ausgangspunkt ist. Aufgrund neuer rechtlicher Vorschriften müssen viele Organisationen über ihre Daten
Rechenschaft ablegen. Ohne gründliche
Kenntnisse über die Art der Daten können
die strengen Auflagen nur schwer erfüllt
werden. Aus dieser Perspektive ist ILM
ein leistungsfähiges Instrument, um die
Anforderungen an das Informations-Management zu erfüllen.
ILM ist im Wesentlichen
ein Prozess – nicht nur
eine Reihe von Produkten und Technologien –
und wird so umgesetzt,
dass Unternehmen ganz
konkrete Probleme damit lösen können. Umfragen der 451 Group
zeigen, dass dies bisher
weitgehend auf anwendungsspezifischer Basis
erfolgt, besonders im
Bereich von E-Mail-Anwendungen, aber auch
für Applikationen mit
nichtstrukturierten Inhalten sowie für große
Datenbanken.
Wo anfangen?
Eine Frage, die wir im Zusammenhang mit
ILM hören, ist: „Wo soll man anfangen?“
Dies richtet sich stark nach der jeweiligen
Organisation, wobei es für die meisten
Fälle grundlegende Regeln gibt. Für eine sinnvolle ILM-Strategie ist eine Datenklassifizierung die Grundvoraussetzung.
Diese liefert der Organisation ein genaues
Bild über Anzahl und Art der Daten, die in
ihrer Infrastruktur gespeichert sind. Darüber hinaus ermöglicht sie ein besseres
Verständnis von den Zusammenhängen
der Daten, insbesondere wenn man sich
über die Bedeutung der Applikationen im
Klaren ist. Eine solche Betrachtung macht
oft den Unterschied aus, ob man Daten
einfach als Folge von Bits und Bytes betrachtet oder als Informationen.
Daher wird die Datenklassifizierung oft
als einer der wichtigsten Schritte ange-
sehen, um ILM aus dem Konzeptstadium
herauszuführen und im Rechenzentrum
umzusetzen. Die 451 Group ist ebenfalls
dieser Ansicht. Trotz der mit Services und
Technologien bereits erzielten Fortschritte
bei der Formulierung von Klassifizierungsstrategien für die Kunden sind wir davon
überzeugt, dass noch Raum für weitere
Verbesserungen vorhanden ist.
In dieser Hinsicht ermutigen uns die Fortschritte, die in bestimmten neuen Technologien erzielt werden und Anwendern
dabei helfen, diesen Prozess zu automatisieren. Wir erwarten, dass sich ILM von
einem Service-intensiven Verfahren zu einem Prozess entwickelt, in dem die Software eine wichtigere Rolle spielt. Kommt
dieser Prozess in Gang, wird ILM eine Position einnehmen, in der es sein wirkliches
Potenzial unter Beweis stellen wird.
7
Schwerpunkt
EMC im Jahr 2006: Umfassende Lösungen – leicht zu managen
InformationsManagement im
Fokus
1979 taten sich Richard Egan und Roger Marino zusammen, um ein gemeinsames Unternehmen
zu gründen. Dessen Zweck war es, andere Firmen mit den Dingen auszustatten, die für eine
effiziente Geschäftstätigkeit notwendig sind. Was schlicht mit Büromöbeln begann, setzte sich
im Laufe der Jahre mit Speichererweiterungen und Platten-Controllern fort. Als sie EMC gründeten, hätten die beiden Pioniere jedoch wohl kaum geglaubt, dass ihr Unternehmen rund 27 Jahre später zum effizienten Informations-Management von Großbanken, Automobil- und Pharmakonzernen, Mittelständlern und Handwerksbetrieben beitragen würde. Egan und Marino sind
als E und M heute zwar nur noch im Namen vertreten, ihre Philosophie gilt jedoch nach wie vor:
die Geschäftsprozesse der Kunden so gut wie möglich zu unterstützen und zu deren erfolgreicher Umsetzung beizutragen. Dazu bietet EMC ein umfassendes Portfolio, das für Unternehmen
aller Größen und aus allen Branchen die passenden IT-Lösungen bietet.
8
Schon bevor Soziologen anfingen, von der
„Informationsgesellschaft“ zu sprechen,
stand bei EMC die Information im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. Über mehr
als zwei Jahrzehnte haben die Lösungen
dazu beigetragen, dass Unternehmen ihre Daten speichern und verwalten können, um so den größtmöglichen Nutzen
daraus zu ziehen. Zunächst konzentrierte
man sich auf Großunternehmen, die ihre
Geschäfte auf Informationstechnologien
stützten und einen enormen Speicherbedarf hatten. Dieser Bedarf wurde mit Lösungen wie dem Speichersubsystem EMC
Symmetrix abgedeckt, dessen erste Version 1990 auf den Markt kam. Bevor 2001
Joe Tucci die Führung übernahm, war es
durchaus berechtigt, von EMC als „Sto-
rage-Hersteller“ zu sprechen. Tucci jedoch begann, das Unternehmen konsequent umzubauen und neue Marktsegmente zu erschließen. Ziel war es, den
Kunden das umfassendste Leistungsportfolio nicht nur für den Aufbau von Infrastrukturen, sondern auch für das Management von Informationen anzubieten. Eine der Hauptanforderungen der Anwender war es, die gesamte Infrastruktur von
einer Stelle aus verwalten zu können. Neben der Hardware benötigten sie vor allem Software und Beratungsdienstleistungen. War die erste Symmetrix noch als
Speichersystem für Mainframe-Rechner
konzipiert, so wurde folglich das Angebot nach und nach über heterogene Server-Systeme auf unternehmensweite In-
frastrukturen und Netzwerke erweitert,
die auch Storage-Systeme anderer Hersteller umfassen.
Anfang des neuen Jahrtausends prägte
EMC mit Information Lifecycle Management (ILM) nicht nur ein Konzept, das die
gewachsenen Anforderungen an die Datenspeicherung reflektiert, sondern aus
dem Speicherhersteller endgültig einen
Informationsinfrastrukturanbieter und
-dienstleister gemacht hat. Vom Kleinbetrieb bis zum weltweit operierenden Konzern wurden Lösungen für die Informationsinfrastruktur-Anforderungen mit passenden integrierten Hardware-, Softwareund Service-Lösungen entwickelt. Durch
Investitionen in Forschung und Entwick-
lung wurde das Leistungsportfolio systematisch ausgebaut. Aber auch Technologiezukäufe und Akquisitionen von
Unternehmen wie Legato, Documentum,
Smarts, Dantz, Captiva und VMware haben dazu beigetragen, das ILM-Portfolio sinnvoll abzurunden und die Strategie über die reine Speicherung von Daten hin zu einem aktiven InformationsManagement auszubauen.
Tiered Storage als Basis für
ILM
10
Mit den Express Solutions for Networked
Storage, Archiving, Backup & Recovery
sowie Business Protection hat das Unternehmen schließlich anschlussfertige
Komplettlösungen, mit denen mittelständische Kunden einfach und schnell Informationen erfassen, anwenden und verwalten können. EMC integriert Hardware,
Software und Services, um gezielt der Datenflut und den steigenden IT-Kosten von
kleineren Firmen zu begegnen.
Auf der anderen Seite des Portfolios rangieren die Speicherlösungen der Symmetrix DMX-Serie. Diese richten sich an Anwender im Highend-Bereich, die IT-Umgebungen konsolidieren wollen, große
Datenmengen verwalten und anspruchsvolle Service Levels bedienen. Aufgrund
ihrer Skalierbarkeit und ihrer vielfältigen Funktionalitäten unterstützen die
DMX-Systeme die Unternehmen zudem
bei der Bewältigung der ManagementHerausforderungen, die durch ständiges
Wachstum der Informationsmengen ent-
sigkeit für ihre wachsenden und komplexer werdenden IT-Infrastrukturen bieten.
Für Kunden, die zwischen zehn und mehreren hundert Anwendungen auf einer Plattform konsolidieren möchten, ist die leistungsfähige und hochgradig skalierbare
CLARiiON CX-Serie die richtige Lösung. Die
Modelle CX300-s, CX500-s und CX700-s
basieren auf der neuen UltraPoint-Technologie, mit der Informationen noch effektiver verwaltet und geschützt werden
können. Diese Technologie ist eine Kombination aus Hard- und Software, die sowohl Point-to-Point-Verbindungen der einzelnen Laufwerke mit den Controllern als
auch fortschrittliche Diagnose-Möglichkeiten gewährleistet. Im Ergebnis bedeutet dies für den Nutzer die höchstmögliche Verfügbarkeit und Verlässlichkeit seiner Storage-Umgebung.
ILM ermöglicht es Unternehmen, aus ihren Daten zu jedem Zeitpunkt den maximalen Wert zu den geringstmöglichen
Kosten zu ziehen. Grundlage für jede ILMStrategie ist eine so genannte Tiered-Storage-Infrastruktur. Die Verantwortlichen
in den Unternehmen kategorisieren ihre Applikationen, Datenbanken und InFür Anwender, die effiziente Recoveryformationen nach Wertigkeit und legen
Strategien aufbauen wollen, hat EMC die
sie entsprechend auf unterschiedlichen
CLARiiON Disk Libraries im Angebot. Als
Alternative zu traditionellem Tape-BackSpeichersystemen ab. Wenn sich die Wertigkeit der Informationen im Lauup kombinieren die festplattenfe ihres Lebenszyklusses ändert,
gestützten CLARiiON Libraries
werden die Daten ihrem aktuelkostengünstige ATA-Laufwerke
EMC ist mit seinen Lösungen in allen
len Wert entsprechend auf jeweils
sowie Bandemulations-SoftBereichen gut aufgestellt. Die hohe
mehr oder weniger kostenintensiware in einer einfach bereitzuMarktakzeptanz und der Geschäftserve Systeme verschoben. Diese unstellenden und zu nutzenden Löfolg bestärken die Verantwortlichen
terscheiden sich in entsprechender
sung für Backup und Wiederherin ihrem Plan, auch 2006 an ihrer
Leistung und werden gemäß den
stellung.
Strategie festzuhalten.
Anforderungen an die Verfügbarkeit der Informationen zugeordIm Bereich Archivierung hat das
net. Von der Einstiegslösung EMC
Unternehmen bereits im Jahr 2002
CLARiiON AX100 bis hin zum Petafür Furore gesorgt, als mit der
byte-Speichersystem Symmetrix DMX-3
stehen. Flaggschiff der Symmetrix-Familie
EMC Centera das erste System zur Langhat das Unternehmen mit seinem durchist die Symmetrix DMX-3. Sie bietet Platz
zeitarchivierung von Fixed Content (Röntgängig skalierbaren Sortiment alle Techfür 2.400 Laufwerke, die eine Maximalkagenbilder, Sprachaufnahmen, E-Mail-Arnologien und Funktionen im Sortiment,
pazität von derzeit 1.024 Terabyte ermögchive, Scheckkopien, CAD/CAM-Entwürmit denen Unternehmen diese Anfordelichen. Damit ist sie der erste Petabytefe etc.) auf den Markt kam. Die Centera
rungen abdecken können.
Speicher der Branche. Das System richhat sich seitdem als einfache, skalierbatet sich insbesondere an Unternehmen,
re und sichere Speicherlösung für kostenEinstiegslösungen und
die ein enormes Datenwachstum abfeeffektive und revisionssichere AufbewahHighend-Speicher
dern müssen und mehrere Speichersysrung, Schutz und Löschung von unveränteme in einem Array konsolidieren wolderlichen Inhalten ebenso etabliert wie
Die CLARiiON AX100, die 2004 vorgestellt
len. Anwender haben mit der DMX-3 zuzur Archivierung von Datenbankinformawurde, adressiert mit einer Speicherkadem die Möglichkeit, eine Tiered-Storagetionen zur Leistungssteigerung der teupazität von 480 Gigabyte bis drei TeraSpeicherinfrastruktur innerhalb eines einren Primärspeicher. Die zertifizierte Versibyte und einem Preis von unter 5.000 Euzelnen Systems aufzubauen. Je nach Anon Centera CE erfüllt zudem die gesetzliro kleine und mittelständische Unternehforderung kann auf ATA-, Low Cost Fiber
chen Auflagen des Finanzamts sowie der
men, die den Einstieg in vernetzte SpeiChannel- oder Fiber Channel-Laufwerke
US-Börsenaufsicht SEC.
cherlösungen gestalten wollen. Die EMC
zurückgegriffen werden.
NetWin ist ebenfalls in diesem Segment
Alle Speichersysteme können allein oder
angesiedelt und kombiniert die VerfügSpeziell ausgerichtet auf die Kundenanforvernetzt eingesetzt werden. Je nach Anbarkeit und Flexibilität der CLARiiON-Netzderungen sind auch die CLARiiON-Systeforderung entscheiden sich Kunden für
werkspeicher mit dem Betriebssystem
me. Neben der AX100 hat EMC drei weiteStorage Area Networks, Network Attached
Microsoft Storage Server 2003 zu einer
re Baureihen im Portfolio, die Anwendern
Storage, IP oder iSCSI – oftmals auch für
leistungsfähigen NAS-Einsteigerlösung.
eine größere Verfügbarkeit und Zuverläsden Parallelbetrieb. Dank des umfassen-
Schwerpunkt
den Portfolios hat EMC für alle Anforderungen der Anwender die passende Lösung. In diesem Konzept spielt Software
eine zentrale Rolle.
EMC – eines der Top-10Software-Unternehmen
Erst durch Einsatz von leistungsfähiger und
einfach zu bedienender Software lassen
sich die Möglichkeiten der Storage-Produkte voll ausnutzen. Beinahe unbemerkt
hat sich EMC im Laufe der Jahre zu einem
der Top-10-Software-Unternehmen entwickelt, nur noch überflügelt von Platzhirschen wie Microsoft, SAP oder Electronic
Arts. Mit seinem umfangreichen Paket an
offener Software für Information Management, Storage Management, Storage Ressource Management und Business Continuance kann das Unternehmen seinen
Kunden integrierte Lösungen anbieten,
die an deren individuelle Problemstellungen angepasst sind. Durch die Integration
der Produktserien von Legato und Documentum können beispielsweise die Kundenanforderungen an die Sicherung und
Wiederherstellung heterogener Informationen, automatisierte Verfügbarkeit von
Daten sowie E-Mail-Verwaltung und Enterprise Content Management (ECM) bedient werden. ECM-Lösungen wie EMC Documentum ermöglichen die kollaborative
Erstellung, Verwaltung, Verfügbarkeit und
Archivierung von geschäftskritischen Informationen und Inhalten auf einer einzigen Plattform. Anwender nutzen dabei
integrierte Prozess- und Repository-Services, sodass der Content optimal an je-
der Stelle des Informations-Lebenszyklusses eingesetzt werden kann.
Mit den Produkten der kürzlich übernommenen Rainfinity sowie der Unternehmenstochter VMware treibt EMC außerdem die
Entwicklung im Bereich Storage- und Server-Virtualisierung voran. Kunden können
mit diesen Produkten über ein Policy-basiertes Speicher-Management den automatisierten Ablauf der Datenverwaltung
im Hintergrund regeln. Damit stellen sie
sicher, dass alle Daten stets auf den Systemen abgespeichert sind, die ihren aktuellen Service-Level-Anforderungen entsprechen. Die jüngsten Akquisitionen der Unternehmen Dantz (Einstiegslösungen für
Backup- und Recovery), Smarts (automatische Fehlerbehandlung und Netzwerksystem-Management in Echtzeit) sowie
Captiva (Input-Management-Lösungen)
haben das Software-Portfolio um zusätzliche wichtige Bestandteile erweitert. Aus
einer Hand erhalten die Anwender so alle
nötigen Lösungen für ein effizientes und
einheitliches Management ihrer gesamten Informationsinfrastruktur, egal wie
groß oder umfangreich diese ist.
Outtasking-Services
Kein Anbieter-Portfolio in der IT-Branche
ist vollständig ohne eine Service-Abteilung. Die EMC Services basieren unter anderem auf langjährigen Erfahrungen und
Kooperationen mit unabhängigen Beratungshäusern wie Accenture. Der weltweit agierende Unternehmensbereich berät und begleitet Kunden von der Planung
ihrer Speicherlösungen über die Umsetzung bis zum Management der gesamten
Informationsinfrastruktur. Mit OuttaskingDienstleistungen wie den Storage Managed Services bietet das Unternehmen eine Alternative zu Outsourcing-Lösungen.
Outtasking ist für den Anwender erheblich flexibler, kostengünstiger und transparenter. Kunden können mit diesen Service-Leistungen Bereiche der IT selektiv an
EMC übergeben. Das modular aufgebaute Angebot erlaubt es ihnen, sich ein individuelles Dienstleistungspaket für die jeweiligen Anforderungen zu schnüren. Die
IT bleibt im eigenen Haus, jeder einzelne Prozess wird dokumentiert. Dadurch
kann der Kunde den Betrieb der IT nahtlos wieder selbst übernehmen.
Hardware, Software und Services: EMC
ist mit seinen Lösungen in allen Bereichen gut aufgestellt. Die hohe Marktakzeptanz und der Geschäftserfolg bestärken die Verantwortlichen in dem Plan,
auch 2006 an ihrer Strategie festzuhalten und die Entwicklung weiter voranzutreiben: Die Integration der zahlreichen
Komponenten in Gesamtlösungen steht
ganz oben auf der Agenda. Dazu kommt
die durchgängige Berücksichtigung von
Sicherheitsaspekten wie dem geregelten
Zugriff auf Informationen, deren termingerechte Löschung sowie der Einsatz von
Verschlüsselungstechnologien. Der Anwender steht dabei im Fokus. Er soll von
der Komplexität der Infrastruktur und dem
Einsatz der unterschiedlichen SoftwareKomponenten zum Management derselben verschont bleiben.
11
EMC Hardware-Portfolio: von der Einstiegslösung CLARiiON AX100 bis zum Highend-Speichersystem Symmetrix DMX-3.
Die Röntgenabteilung nimmt einen
enormen Speicherbedarf in Anspruch.
Die Datenmenge von 9 TB in 2004
erhöht sich jährlich um rund 4 bis 6 TB.
Branche
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau
Wegweisende
Lösung für digitale
Speicherung
In der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Murnau wird Schwerstarbeit geleistet. Ärzte und Pflegekräfte sind
kontinuierlich im Einsatz, um Menschenleben zu retten. Die Klinik genießt seit ihrer Gründung einen überregionalen Ruf,
vor allem für die hervorragende Versorgung von Schwerstverletzten. Ein effizienter Klinikablauf hängt in hohem Maße
von intelligenten IT-Lösungen ab, die Erwin
Kinateder, Verwaltungsdirektor der BGU
Murnau, als „Beschleuniger“ bezeichnet.
Er ist davon überzeugt, dass Kliniken nur
mit einer zeitgemäßen und ausbaufähigen Hard- und Software schnell und zielführend handeln und so Leistungen kostenbewusst erbringen können. Hohe Priorität sei der Speicherung, der Archivierung und dem Backup von Patientendaten einzuräumen. Zum Wohl der Patienten, aber auch aus gesetzlichen und betriebswirtschaftlichen Gründen, müssten
diese sensiblen Daten schnell auffindbar
und zugänglich sein.
2003 stand für die BGU Murnau die Suche nach der geeigneten Speicherungsund Archivierungs-IT sowie einem kompetenten IT-Dienstleister an. 2004 fand sie
beides: den Systemintegrator MTI Technology GmbH (MTI), Wiesbaden, und die
nächste Archivierungs-Generation. Seit
dem ersten Quartal 2005 ist die Klinik
mit einer zukunftsweisenden Installation ausgestattet: je 2 Plattenspeicher für
die Langzeitarchivierung und für die Online-Speicherung von aktuellen Dateien.
Diese Daten werden außerdem anhand
eines ausgeklügelten Backup-Systems
vierfach gesichert.
Stetig wachsende Datenbestände
Ein Einblick in die Größenordnung der Klinik und den Bestand der elektronischen
Daten hilft, die Bedeutung des Projekts
zu verstehen: In den letzten 5 Jahrzehnten
hat sich die BGU Murnau von 250 auf 433
Betten vergrößert. Während 1953 lediglich
340 Eingriffe durchgeführt wurden, sind
es mittlerweile rund 20.000 pro Jahr. Im
Jahr 2004 waren knapp 9.500 Patienten
stationär untergebracht. Nicht zuletzt ist
die BGU Murnau mit 1.450 Mitarbeitern,
davon über 140 Ärzte, der größte Arbeitgeber der Region.
Nicht nur der quantitative Anstieg der
Eingriffe, auch die modernen Technologien ermöglichen mehr und ausgefeiltere Behandlungsmethoden. Untersuchungen, Leistungen und Patientendaten müssen erfasst, gespeichert und zum größten
Teil lokalisierbar archiviert werden. Die
anfallenden Datenmengen sind enorm
und müssen – je nach Inhalt der Datei –
bis zu 30 Jahre archiviert werden. Erfahrungsgemäß fallen für ein Krankenhaus
im Schnitt jährlich Archivierungskosten
von mindestens 1.550 Euro pro Bett an
(Quelle: KMU-Studie 2000) mit steigender Tendenz. In der BGU Murnau nimmt
allein die Röntgenabteilung einen enormen Speicherbedarf in Anspruch. Die bestehende Datenmenge von etwa 9 Terabytes (TB) in 2004 erhöht sich pro Jahr
um rund 4 bis 6 TB.
Suche nach einer neuen
Archivierungslösung
Im Herbst 2003 wurden mit dem Investitionsplan der BGU Murnau für 2004 die
Weichen für eine zukunftsträchtige IT gestellt. Der Wartungsvertrag für die Hardware lief Ende 2004 aus. Teile der Hardware waren veraltet und neue Anforderungen an die IT entstanden. Bis zur Umstellung auf die neue Lösung wurden die Archivdaten auf Bändern unter UNIX gespeichert. Ende 2004 hatten sich bereits 400
Kassetten angesammelt. Für die Verantwortlichen in der Klinik stellte sich die Frage, ob das bestehende System ausgebaut
werden sollte oder ob es sinnvoller sei, auf
13
Branche
Alternativen wie optische Speichermedien oder Festplatten umzusteigen.
14
le Anwendungen und Dateitypen bietet
und sich nahtlos in die IT-Umgebung integrieren ließ. Mit diesem System kann
jeder dokumentationspflichtige Vorgang
und Eintrag auch Jahre später detailliert
nachvollzogen werden: beispielsweise
welcher Arzt welchen Patienten wie behandelt hat. Klinikmitarbeiter erhalten
damit eine praktikable Unterstützung,
um die Auflagen des gesetzlichen Datenschutzes und die internen Vorgaben
für die Datenspeicherung einzuhalten.
Bis Sommer 2005 wurden die Inhalte des
Bänderbestands auf die Centera migriert.
Die Daten wurden dekomprimiert und in
Originalgröße auf die Platten kopiert. So
können nach einem Systemausfall auch
Für ein Backup von 270 GB sind 3 Stunden notwendig. Die Ausfallsicherheit wurde erhöht, indem die RAID-Gruppen mit
CLARiiON Features Mirror View Hardwareseitig synchron auf die CX500 im Ausfallrechenzentrum gespiegelt werden. Ende
Dezember 2004 war die komplette Hardware installiert und lief fehlerfrei. Nachdem Software-Anpassungen stattgefunden hatten, war das Projekt Mitte März
2005 endgültig fertig gestellt.
Noch im Herbst 2003 wurde eine optische
Speicherlösung mit UDO (Ultra Density
Optical)-Laufwerken von Plasmon favorisiert. Sie wäre gegenüber den Bändern,
deren Ausbau geprüft wurde, vorteilhafter gewesen, da diese Medien nicht überschreibbar sind. Als Franz Buchalik, ITLeiter der Klinik, und sein Stellvertreter
Thorsten Mahn auf der CeBIT 2004 eine
EMC Centera für die Archivierung von unZertifizierte EDV
veränderbaren, digitalen Daten wie Röntgenbildern sahen, waren sie beeindruckt.
Die Verantwortlichen auf beiden Seiten
Centera bietet einen schnellen und einwaren mit dem Ablauf und dem Ergebfachen Online-Zugriff auf die Daten, denis des Projekts sehr zufrieden. Von den
ren Authentizität dabei gewahrt
Klinikmitarbeitern wurde das neue
bleibt. Die Speicherung der DaSpeicherungs- und Backup-System
ten erfolgt nach dem WORM (Wripositiv angenommen. Das Team der
te Once Read Multiple)-Prinzip
IT-Abteilung benötigte für die Be„Das installierte System wird unseren
auf Festplatten. Einmal gespeidienung der Centera und der CX500
Anforderungen in den nächsten 4 bis
chert, sind die Dateien unveränkeinerlei Schulungen, da die Syste5 Jahren voll gerecht werden.“
derbar. Ein wichtiger Pluspunkt
me sehr einfach zu bedienen sind.
der Centera ist zudem die SkalierLediglich für den NetWorker wurden
barkeit der Hardware bis in den
vier Mitarbeiter rund zwei Tage gePetabyte-Bereich. Zudem arbeischult. Vor wenigen Monaten betet sie redundant und „heilt“ defekte DaBilder wieder im Ursprungsformat aufantragte die BGU bei der KTQ GmbH die
teien selbst: 2 Speicher-Arrays spiegeln
bereitet werden, was bei komprimierten,
Zertifizierung der Einrichtung. In diesem
sich permanent und automatisch. Ist eine
vor allem bei verschlüsselten Bilddaten,
Rahmen wurde die EDV der Klinik im Mai
nicht automatisch möglich ist.
Datei fehlerhaft, ersetzt das System so2005 ausdrücklich positiv bewertet.
fort die defekte Kopie. Auch die generell
niedrige Total Cost of Ownership (TCO)
Zusätzlich zur Langzeitarchivierung wurde
Nach dem vorliegenden Teilergebnis ist sisprach für die Centera.
mit einem neuen SAN ein Kurzzeitarchiv
cher, dass die neue Speicherungs-, Archifür die Online-Speicherung aufgebaut. In
vierungs- und Backup-Lösung den strendiesem Netz sind aktuelle Bilddaten vergen Qualitätserfordernissen standhält.
Anfang Juni 2004 nahm MTI Technology,
München, Kontakt mit der BGU Murnau auf.
fügbar. In rund acht Wochen entstand ein
Verwaltungsdirektor Kinateder zeigt sich
Der EMC-Partner und langjährige SystemSAN, das mit einem NAS-File-System geüberzeugt: „Das installierte System wird
integrator entwickelte ein maßgeschneikoppelt wurde. Das SAN besteht aus eiunseren Anforderungen in den nächsdertes Angebot über zwei Centera-Systener CX500 mit einer Rohkapazität von 18
ten 4 bis 5 Jahren voll gerecht werden.
me mit einer Speicherkapazität mit je 22
TB für die Online-Speicherung per Fibre
Es ist ausbaufähig und wächst entspreTB für die Langzeitarchivierung sowie zwei
Channel. Als File-Server wurde ein NetWinchend unseren Ansprüchen mit. Für die
EMC CLARiiON CX500 als SAN-Lösung für
Server von EMC eingesetzt, auf dem das
BGU Murnau war die Entscheidung für
die Online-Speicherung des PACS-KurzBetriebssystem Microsoft Storage Server
die plattenbasierte Speicherlösung jezeitarchivs.
2003 läuft. Um die Hochverfügbarkeit und
denfalls der richtige Weg.“
den inhaltlichen Schutz der Daten zu opLangzeitarchivierung mit
timieren, wird NetWin mit der EMC RepCentera
listor Software unterstützt. Damit ist es
möglich, File Shares unter virtuellen IPs
ANFORDERUNG
anzubieten – ähnlich einem Cluster. Der
Im Oktober 2004 startete das projektlei• neues Langzeitarchiv für Patientende Team von MTI die Installation in der
Vorteil besteht darin, dass die Daten im
tendaten
BGU Murnau. Zunächst spielte sich alles
Hintergrund repliziert werden.
• Online-Speicherung des PACSim Hauptrechenzentrum innerhalb der ITKurzzeitarchiv
Abteilung ab, in dem sämtliche Hard- und
Zeitgleich wurde auch das bisherige Back• Ausfallsicherheit
Software-Komponenten installiert, konfiup-Konzept durch die Backup- und ReLÖSUNG
guriert und getestet wurden.
covery-Software EMC NetWorker erneu• 2 CLARiiON CX500
ert. Damit werden alle Daten der beiden
• CLARiiON MirrorView
Die BGU Murnau erhielt eine „Centera GoCX500 als Backup-to-Disk auf kostengüns• 2 Centera Governance Edition
vernance Edition“, die einen hohen Ontigere ATA-Disks in RAID-Volumes inner• EMC Networker
line-Archivierungsstandard für fast alhalb der 2 CLARiiON CX500 gesichert.
Anzeige
Branche
Media-Saturn-Gruppe
Elektronikriese mit
zwei Köpfen
Dass Konsumenten nicht blöd sind und Geiz inzwischen als geil gilt, erfahren wir wöchentlich
durch die Werbebotschaften der Elektrofachmärkte Media Markt und Saturn. Die Wettbewerber
verfügen über eigenständige Geschäftsführungen, Marketing-, Einkaufs- und Vertriebsorganisationen. Der interne IT-Dienstleister für die über 500 Fachmärkte in ganz Europa ist die MediaSaturn-Systemzentrale GmbH. Um mit dem rasanten Wachstum von Media Markt und Saturn
Schritt halten zu können, hat die Systemzentrale 2004 sämtliche Speichersysteme sowie die
SAN- und K-Fall-Infrastruktur mit neuester Technologie von EMC modernisiert. Derzeit wird
außerdem über die Einführung der Langzeitarchivierung für E-Mails und eine Backup-to-DiskLösung nachgedacht.
Seit 2001 speichert die Media-Saturn-Systemzentrale ihre Daten auf Storage-Systemen von EMC. Getrieben durch das enorme Informationsvolumen und -wachstum
im ERP- (Enterprise Resource Planning)
und SAP-Umfeld waren die IT-Spezialisten
auf der Suche nach einer skalierbaren, sicheren Lösung. Deshalb wurde ein Speichernetz (SAN) auf Basis von Symmetrix
8830- und Celerra-Systemen konzipiert.
Im Jahr 2004 stand eine komplette Erneuerung der existierenden Umgebung an.
Dies lag einerseits am immensen Datenwachstum beim Filesharing auf den Celerra-Speichern im NAS (Network Attached
Storage)-Umfeld, andererseits an der Einführung neuer SAP-Module wie Business
Warehouse (BW) und EC-CS (Konsolidierung). Ein weiterer wichtiger Aspekt für die
Investition in neue Speichersysteme war
die Integration der Münchner MarketingTochter redblue in das bestehende Disaster-Recovery-Konzept der Media-SaturnGruppe. Mit dem Austausch der Altsysteme gegen neueste Technologie von EMC
wollte Media-Saturn außerdem anstehende Wartungskosten vermeiden. Darüber
hinaus wurden die Langzeitarchive EMC
Centera angeschafft, um ein adäquates
E-Mail-Archiv aufzubauen.
Entscheidung für ein komplettes ILM-Angebot
Während der Evaluierungsphase im dritten Quartal 2004 haben sich die Speicher
von EMC gegen Wettbewerbsprodukte
durchsetzen können. Im Dezember 2004
fiel schließlich die Kaufentscheidung. Die
nachfolgenden Projekteinheiten wurden
phasenweise abgewickelt. Zunächst mussten die 8830-Systeme im Produktiv- und
Ausfallrechenzentrum von Media-Saturn
gegen die neuesten Symmetrix DMX3000
für Hochleistungsumgebungen ausgetauscht werden. Beide Rechenzentren
sind über DWDM (Dense Wavelength Division Multiplexing) synchron miteinander verbunden. Um die Systeme im laufenden Betrieb anschließen zu können,
erstellte das IT-Team in Ingolstadt einen
genauen Migrationsplan. Insgesamt wurden etwas über 20 Terabyte Nettonutzdaten auf die neuen Maschinen übernommen. Gleichzeitig galt es, die bestehende SAN-Infrastruktur für die Performance
der DMX-Speicher zu erweitern. Neben
den Speichersystemen ersetzte MediaSaturn auch vier Connectrix-Direktoren.
Mit der Erweiterung der Celerra-Systeme
um jeweils zwei Datamover wurde auch
im NAS-Umfeld modernisiert. „Bei den
NAS-Systemen dauerte die Migration etwas länger als errechnet, da hier große
Datenmengen transferiert wurden. Anstatt
Sonntagabend waren wir erst Montagmorgen mit der Datenübernahme fertig, davon wurden die Anwender aber nicht beeinträchtigt”, beschreibt Christian Theil,
System Architect, Storage Infrastructure,
bei der Media-Saturn-Systemzentrale.
Die komplette Münchner Migration war
im Mai 2005 abgeschlossen.
Werbedaten im sicheren
Zugriff
Parallel zu diesem Austausch startete im
Januar 2005 die Anbindung der Marketingtochter redblue. Am Standort von redblue
in München und im Ausfallrechenzentrum von Media-Saturn installierte EMC
jeweils eine DMX1000. „Der aufwändige Teil war der Umzug der redblue-Daten
17
Branche
auf das neue System in München. In einem zweiten Schritt haben wir die Spiegelung der Informationen mit zwei ausfallsicher ausgebauten WAN-Leitungen
realisiert”, berichtet Theil. Die Experten
bei Media-Saturn haben die asynchrone
Spiegelung mit SRDF/A (Symmetrix Re-
mote Data Facility) zunächst umfangreichen Performance-Tests unterzogen. Dazu merkt Thomas Schentarra vom Technologie & Infrastruktur-Management der Ingolstädter Systemzentrale an: „Bei der
Übermittlung großer Datenpakete schaltete die Software auf den synchronen Modus um, um keine Daten zu verlieren, was
aber Performance-Einbrüche zur Folge hatte.” Nach der Änderung einiger Parameter
durch EMC und der Erweiterung des Cache
erreicht das Unternehmen mit der asynchronen Spiegelung eine sichere Datenkonsistenz für den Zugriff auf Produktbilder und die Werbedatenbank. Die Datenübertragung auf die neuen DMX-Speicher
in München war im Juli beendet.
Weitgehende Zentralisierung
der E-Mail-Systeme
18
Augenblicklich sind die IT-Experten der
Media-Saturn-Systemzentrale mit der Einführung von Exchange 2003 beschäftigt.
In diesem Zusammenhang denken Schentarra und sein Team über die Einrichtung
einer weitgehend zentralen E-Mail-Server-Farm nach, um die dezentralen Server in den einzelnen Märkten auf ein Minimum zu reduzieren. Zusätzlich arbeiten
sie an einem Konzept für die Archivierung
der elektronischen Nachrichten im Langzeitarchiv Centera von EMC. „Derzeit nähern wir uns dem Thema ILM an, was zugegebenermaßen nicht ganz trivial ist”,
formuliert Thomas Schentarra. „Wir planen unterschiedliche Speicherklassen
und eine automatische Umlagerung der
Daten auf dedizierte Systeme. Dafür setzen wir ein Regelwerk auf.” Tests für die
Archivierung von E-Mails auf der Centera
laufen bereits. In einem nächsten Schritt
visiert Media-Saturn auch die langfristige Speicherung von Dateien aus der NASUmgebung an.
Die Vielzahl der Projekte im IT-Umfeld von
Media-Saturn zeigt, dass das Unternehmen nicht nur bei der Außenwirkung sehr
erfolgreich ist. Die beschriebenen internen Vorhaben beweisen eine außergewöhnliche Dynamik, mit der sich MediaSaturn zielstrebig auf kommende Erfolge
vorbereitet. Denn beim Verkauf von Elektronikprodukten wie auch beim Einkauf
und Einsatz modernster Speichertechnologie zeigt sich der Fachmarkt-Spezialist frei nach dem eigenen Slogan alles
andere als „blöd”.
Getrennt marschieren,
gemeinsam gewinnen
Ende 2004 betrieb die Media-SaturnGruppe mit den beiden Vertriebslinien
Media Markt und Saturn europaweit 503
Elektronikfachmärkte und steht damit in
Deutschland und Europa klar an erster
Stelle. Am Netto-Umsatz von 12,2 Milliarden Euro arbeiten europaweit knapp
33.000 Mitarbeiter.
1990 übernahm die Holding der MediaMärkte die Kaufhof-Tochter Saturn Hansa
Handels GmbH. Damit war die Zwei-Marken-Strategie geboren. Basis des Wettbewerbsverhältnisses von Media Markt
und Saturn ist das komplett getrennte
Management. Beide Marken gehen bei
Geschäftsführung, Werbeauftritt und im
operativen Geschäft eigene Wege, denn
Konkurrenz belebt das Geschäft.
ANFORDERUNG
• höchste Verfügbarkeit
• Anbindung der Marketing-Tochter
redblue, Speicherkonsolidierung
• Skalierung des Datenwachstums
durch neue SAP-Anwendungen und
ein neues Warenwirtschaftssystem
• Performance-Steigerung
• ILM-Start mit E-Mail-Archivierung
• Backup-to-Disk als Ergänzung zur
Tape Library
LÖSUNG
• SAN-Design und Implementierung
durch EMC
• 2 DMX1000, 2 DMX3000,
4 Connectrix-Direktoren ED-140M,
2 Connectrix Switche DS-32M,
2 Celerra mit jeweils
6 Datamovern
• 2 CLARiiON CX700 für Backup-toDisk
• Software: EMC ControlCenter,
PowerPath, SRDF/A, SRDF/DWDM
• Planung: Centera für die E-MailArchivierung
Branche
Interview mit Wolfgang Lux, Mitglied der
Geschäftsführung der Media Saturn Holding GmbH
Erfolgreich
mit „elektronischem Joghurt“
Fast jeder Deutsche kennt heute Media Markt und knapp 70 Prozent kaufen
dort Unterhaltungselektronik ein. Media
Markt und Saturn, die zwei stärksten Konkurrenten unter den Elektro-Fachmärkten, gehören seit 1996 mehrheitlich zur
METRO Group. Die unter dem Dach der
Media-Saturn-Holding GmbH zusammengeführten Vertriebslinien stehen sich im
Markt als harte Wettbewerber gegenüber.
ON sprach mit Wolfgang Lux, Mitglied der
Geschäftsführung der Media-Saturn-Holding GmbH und zuständig für die Bereiche IT, Logistik und Organisation.
Wie lauten Ihre speziellen Anforderungen
an die IT-Infrastruktur in der Systemzentrale in Bezug auf diese Konstellation?
Media Markt und Saturn sind nicht nur im
Markt Wettbewerber, sondern auch intern.
Da geht es manchmal härter zur Sache als
bei einem externen Wettbewerber. Das ist
schwer zu glauben, ist aber so. Was die
IT-Infrastruktur betrifft, so sind natürlich
Hardware und Software grundsätzlich für
beide Vertriebslinien geeignet, sofern es
die Supply Chain betrifft. Bei allem, was
den Kundenauftritt und die Darstellung
am Point of Sale anbelangt, sind beide
Linien, auch im Customizing der Systeme, sehr unterschiedlich. Die IT ist ein
Dienstleister für die Märkte – und wir verkaufen Leistungen an die Geschäftsführer. Am Ende ist es deren Entscheidung,
ob sie unsere Systeme einsetzen.
Welche IT-Konzepte sind für Sie heute
wichtig?
Es gibt viele Punkte, die wir angehen und
die eine hohe Bedeutung für uns haben.
Da wäre etwa die aktive Vernetzung zwischen Handel und Industrie unter dem Schlagwort ECR* zu
nennen. In der Anwendungsentwicklung
müssen wir schneller und flexibler werden, um die hohe Expansionsgeschwindigkeit des Unternehmens adäquat zu
bedienen. Ebenso nehmen IT-SecurityAnforderungen einen zunehmend wichtigen Stellenwert ein. Aber es gäbe noch
viele andere Dinge zu nennen wie beispielsweise die Frage der langfristigen
Sourcing-Strategie. Auch ist es wichtig,
auf global starke und verlässliche Partner wie EMC zu setzen, die uns langfristig die Garantie geben, Systeme, Anwendungen und Prozesse kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Welche Rolle spielt das Internet als Vertriebskanal für Sie?
Im Juli haben wir unseren Online-Shop
MediaOnline komplett neu gelauncht mit
dem klaren Ziel, in Deutschland Marktführer zu werden. Der Einsatz modernster Online-Shop-Technik hat sich bereits
ausgezahlt: Im November waren wir erstmals unter den Top Ten.
Wie sehen Ihrer Meinung nach IT-Strategien der Zukunft für den Handel mit langlebigen Gebrauchsgütern aus?
Es wäre zunächst zu diskutieren, ob sich
FMCG-Strategien* tatsächlich so sehr von
SMCG-Strategien* unterscheiden. Zumindest in unseren Warenkategorien gibt es
eine deutliche Konvergenz. Die Innovationsgeschwindigkeit von vielen Produkten,
etwa von Digitalkameras, nimmt enorm
zu. Die Langlebigkeit dieser Produkte nä-
hert sich in der Haltbarkeit dramatisch
dem Lebensmittelbereich an: „elektronischer Joghurt“ sozusagen. Aber Spaß
beiseite: Natürlich gibt es Unterschiede,
beispielsweise in der Problematik der Lagerhaltung. Ansonsten sind die gleichen
Punkte wichtig: möglichst kein Out-ofStock, schnelle und effektive Warenlieferung über die gesamte Supply Chain,
schnelle Neulistung von Innovationen mit
korrekten Stammdaten.
Wagen Sie einen Ausblick für die nächsten fünf bis zehn Jahre. Welche Szenarien
ergeben sich für den Handel im Bereich
Consumer Electronics aus Ihrer Sicht?
Ich habe leider keine Glaskugel. Aber sicher ist, dass der Wettbewerbsdruck global stark zunehmen wird. Auch ist die Frage wesentlich, wie sich der Internet-Handel weiter entwickelt und ob, und wenn
ja, wie sich das Verhältnis zum stationären Handel einpendelt. Ich denke, dafür
sind wir mit unserem innovativen Konzept und unserer Kultur sehr gut gerüstet,
die auf Eigenverantwortung setzt und für
ein hohes Maß an Engagement und Verbundenheit sorgt. Wir sind daher, was
die Zukunft betrifft, ausgesprochen zuversichtlich.
Vielen Dank für das Gespräch.
*Anmerkung der Redaktion:
ECR = Efficient Consumer Response
FMCG = Fast Moving Consumer Goods
SMCG = Slow Moving Consumer Goods
19
Ziel erreicht – Mit den neuen Systemen ist der Rudolf
Haufe Verlag für die nächsten Jahre gut gerüstet und kann
dem jährlichen Datenwachstum von 10 bis 20 Prozent
standhalten.
Branche
Neues SAN beim Rudolf Haufe Verlag
Mit Fachwissen
schneller
am Ziel
Der Rudolf Haufe Verlag zählt zu den größten und renommiertesten Fachverlagen Deutschlands. Er verkauft via Direktvertrieb praxisorientierte, aktuelle Publikationen aus dem gesamten Themenspektrum von Wirtschaft, Recht, Steuern und Informationsverarbeitung in Form
von Fachliteratur, Software und Online-Produkten. Die Daten der mehr als eine Million Kunden
werden in einer SAP R/3 Enterprise 4.7 Datenbank und der Branchenlösung IS-Media verwaltet. Mehr als 600 SAP-Anwender wickeln darüber den kompletten Warenwirtschaftszyklus des
Verlages ab. Um die Kundenanfragen direkt zu bedienen, greifen täglich 250 Mitarbeiter aus
dem Callcenter auf die Datenbank zu. Die ständige und schnelle Verfügbarkeit der SAP-Daten
ist daher ein kritischer Faktor für den Verlag. Aufgrund des jährlichen Datenwachstums von 10
bis 20 Prozent musste die bestehende SAN-Infrastruktur überarbeitet werden.
Kapazitätsgrenze erreicht
Seit 2002 setzte der Rudolf Haufe Verlag
eine EMC Symmetrix 8530 als zentrales
Storage-System für die produktive SAPUmgebung ein. Im Frühjahr 2005 war die
Kapazität des Highend-Speichersystems
mit mehr als einem Terabyte nahezu ausgeschöpft. Damals stellte sich die Frage,
die Symmetrix weiter zu betreiben oder
das System zu ersetzen. Bis zum Frühsommer 2005 musste eine neue Lösung
gefunden werden, um das stetig steigende Datenvolumen der SAP-Umgebung bei
stabiler Performance noch sicher vorhalten zu können. Olaf Risse, IT-Leiter des
Rudolf Haufe Verlages, begann mit seinem Team, den Markt nach einer neuen
Storage-Lösung zu sondieren.
Nachdem Computacenter im Jahr 2002
die erste EMC Symmetrix erfolgreich implementiert und ein Storage Area Network
(SAN) aufgebaut hatte, beauftragte Risse den Serviceprovider für IT-Infrastrukturen, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. „Aufgrund der guten Erfahrun-
gen in langjähriger Zusammenarbeit war
Computacenter für uns die erste Wahl“,
sagt Olaf Risse. „Besonders wichtig bei
der Auswahl war für uns die richtige Mischung aus technischer und organisatorischer Kompetenz sowie eine flexible
Vorgehensweise im Hinblick auf unsere
Anforderungen.“ Das neue Speichersystem sollte die Datenverfügbarkeit auch
im Katastrophenfall (K-Fall) sicherstellen und die Risiko-Aspekte sowie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. „Wir
wickeln unseren kompletten Warenwirtschaftszyklus über die SAP-Datenbank
ab“, erläutert Risse. „Für uns ist es daher
von existenzieller Bedeutung, dass diese Daten jederzeit verfügbar sind.“ Darüber hinaus sollten die Wartungskosten
optimiert werden. Gleichzeitig durften die
anderen Systeme im SAN von der Migration nicht beeinträchtigt werden und die
sehr gute Performance der bisherigen Storage-Lösung sollte unbedingt aufrechterhalten werden.
„Mit der Performance und Zuverlässigkeit der Symmetrix 8530 waren wir im-
mer sehr zufrieden“, erzählt Risse. „Daher haben wir uns entschieden, auch zukünftig eine Speicherlösung von EMC einzusetzen. Die CLARiiON CX700 bietet einen großen Funktionsumfang, insbesondere für die Sicherheit unserer kritischen
Informationen.“ Ein entscheidendes Argument für die EMC-Systeme war, dass mit
ihnen das bewährte Business-Continuity-Konzept übernommen werden konnte.
Damit ist der Verlag in der Lage, seine unternehmenskritischen Daten schnell wiederherzustellen und die Geschäftsprozesse zu sichern. Zudem bietet der Midrange-Speicher eine hohe Skalierbarkeit,
um auch spätere höhere Kapazitätsanforderungen zu erfüllen.
Für den K-Fall bestens
gerüstet
Um das Business-Continuity-Konzept zu
optimieren, prüfte Computacenter verschiedene Spiegelungsvarianten hinsichtlich ihrer Ausfallsicherheit. Ein Anliegen
war, die bislang nur in der Symmetrix gespiegelten Daten in zwei getrennten Sys-
21
Branche
temen vorzuhalten, um die Verfügbarkeit
dieser kurzen Testphase wurde die SymRudolf Haufe Verlag nun auch auf einen
weiter abzusichern. Unter Berücksichtimetrix abgeschaltet.
möglichen K-Fall vorbereitet ist. „Wir hagung des Gebäudestatus, der bestehenben Platz geschaffen, um künftigen Daden Netzwerkstrukturen und des KostenDa beim Rudolf Haufe Verlag Ende Juni
tenbankerweiterungen standhalten zu
aufwandes entschieden die Verantwortlider Abschluss des Geschäftsjahres erkönnen. Darüber hinaus sind die unterchen, im gleichen Gebäude in Freiburg ein
folgt, wurde die Simulation des K-Falls
nehmenskritischen Daten in der SAP-Dazweites Rechenzentrum einzurichten und
auf Juli verschoben. Die Computacentertenbank auch im Katastrophenfall gesimit einer entsprechenden Infrastruktur
Experten schalteten vorübergehend eine
chert“, resümiert Risse. Mit der Zusamauszustatten. Durch den Einsatz von zwei
CLARiiON ab und führten einige Tests hinmenarbeit mit Computacenter und EMC
CLARiiON-Speichern in räumlich
ist er sehr zufrieden. „EMC liefert
getrennten Rechenzentren werhervorragende Storage-Technolo„Mit der Zusammenarbeit mit
den die Daten des SAP R/3-Sysgien. Computacenter hat die SpeComputacenter und EMC bin ich sehr
tems mit der EMC-Software Mirzialisten, die sich mit diesen Techzufrieden. EMC liefert hervorragende
rorView synchron gespiegelt und
nologien auskennen.“
sind so in Echtzeit auf beiden SpeiStorage-Technologie. Computacenter
chern redundant verfügbar. Fällt
Das nächste gemeinsame Projekt
hat die Spezialisten, die sich mit dieeine Speicherlösung aus, sind almit Computacenter ist bereits in
sen Technologien auskennen.“
le Informationen über das zweiPlanung. Der Rudolf Haufe Verlag
te System abrufbar. Die zentrale
will seine Backup-Umgebung akDatensicherung erfolgt SAN-basierend
sichtlich der Ausfallsicherheit und Datentualisieren und dabei verstärkt auf Backauf einer Tape Library von StorageTek mit
spiegelung durch, denen das SAN erfolgup-to-Disk-Lösungen setzen.
Veritas NetBackup. Der Rudolf Haufe Verreich standhielt. „Dank der guten Planung
lag hatte für die Symmetrix ein Script entund der SAP-Expertise von ComputacenRudolf Haufe Verlag
wickelt, das diesen Prozess automatisch
ter verlief die Datenmigration völlig reisichert. Dieses konnte mit wenigen Anpasbungslos. Die SAP-Spezialisten von ComDer Rudolf Haufe Verlag zählt zu den größsungen auf die neue Infrastruktur überputacenter hatten sich im Vorfeld mit unten und renommiertesten Fachverlagen
tragen werden. Dadurch sind die unterseren SAP-Basisleuten zusammengesetzt
Deutschlands. Sein Stammsitz befindet
nehmenskritischen SAP-Daten im K-Fall
und einen detaillierten Migrationsplan ersich in Freiburg, von wo auch die Aktivigesichert und die Risiko-Aspekte des Unstellt“, lobt Risse. „Computacenter hat
täten der Haufe-Mediengruppe koorditernehmens erfüllt.
uns die Speichersysteme bezugsfertig
niert werden. Zu den Schwerpunkten zähzur Verfügung gestellt. Unsere SAP-Spelen praxisorientierte, aktuelle PublikatioMigration an nur einem
zialisten mussten dann nur noch die Apnen aus dem gesamten Themenspektrum
Wochenende durchgeführt
plikationen integrieren und einige Convon Wirtschaft, Recht, Steuern und Infortrol-Files bearbeiten.“
mationsverarbeitung in Form von Fachli„Das Schwierigste an dem Projekt war
teratur, Software und Online-Produkten,
die sehr kurze Umsetzungsphase“, erAls Nächstes folgt Backup-to- dazu das profilierte Seminarangebot einer eigenen Akademie – all das hat den
zählt Risse. „Die Datenmigration musste
Disk
an einem Wochenende durchgeführt werNamen Haufe bundesweit zum Markenden, da wir uns keine längere Ausfallzeit
Auf den Midrange-Speichern, die jeweils
namen gemacht. In der Zweigniederlasder Produktiv-Systeme leisten konnten.“
2 Terabyte Speicherkapazität netto besitsung der Bundeshauptstadt Berlin konComputacenter stellte in enger Zusamzen, sind jetzt alle File Services und Mailzentriert sich das juristische Know-how
menarbeit mit dem Rudolf Haufe Verlag
Systeme sowie die SAP R/3 Test- und Entdes Verlags. Sowohl in der Wirtschaft als
einen Migrations- und Projektplan auf,
wicklungssysteme vorgehalten. Eine EMC
auch in Verwaltungsbehörden und an Hochin dem sehr detailliert die Schnittstellen
Celerra Network-Attached-Storage-Lösung
schulen dienen Werke aus dem Haufe-Verund zeitlichen Abläufe beschrieben wurwird ebenfalls im gleichen SAN betrieben.
lagsprogramm als unverzichtbare Inforden. Anfang Juni 2005 wurde die SymmeDie neuen Speichersysteme passen laut
mationsquellen.
trix durch die beiden CLARiiON CX700 erOlaf Risse deutlich besser in die SANsetzt. Dabei spiegelte das Unternehmen
Umgebung des Verlages, da sie eine hohe Flexibilität bieten und somit kleinere
die produktiven SAP-Datenbstände synchron auf den beiden CLARiiON-SysteAnpassungen selbstständig vorgenomANFORDERUNG
men. An nur einem Wochenende migriermen werden können.
22
te das Unternehmen ein Terabyte Daten
auf die neuen Midrange-Speicher. Parallel dazu nahm Computacenter Veränderungen an der Struktur der SAP-Datenbank vor. Die Symmetrix und die beiden
CLARiiON-Systeme liefen zunächst noch
eine Woche parallel, um im Falle von
Schwierigkeiten sofort auf die alte Infrastruktur zurückgreifen zu können. Nach
Mit den neuen Systemen ist der Rudolf
Haufe Verlag für die nächsten Jahre gut
gerüstet und kann dem jährlichen Datenwachstum von 10 bis 20 Prozent standhalten. Die Verfügbarkeit des produktiven
SAP-Systems wurde bei gleich bleibender
Performance und reduzierten Wartungskosten erheblich gesteigert, sodass der
• Höchste Verfügbarkeit und
Performance der geschäftskritischen SAP-Anwendung
• Business Continuity
• Reduzierte Wartungskosten
LÖSUNG
• 2 CLARiiON CX700
• EMC MirrorView
Branche
Zentrales Dokumenten-Management bei Lufthansa Technik
Schnellere
Flugzeugwartung
Sicherheit geht vor: In der Luftfahrt ist
das die oberste Maxime. Speziell bei der
Reparatur und Wartung von Flugzeugen
legen Airlines besonderen Wert auf die
lückenlose Dokumentation sowie Bereitstellung aller technischen Spezifikationen und Instandhaltungsdokumente.
Ob Frankfurt, New York oder Hongkong:
Alle Techniker weltweit müssen Zugriff auf
die aktuellsten technischen Informationen haben. Dabei setzen die Fluggesellschaften zunehmend auf moderne Kommunikation und Datentechnik. Der Einsatz
digitaler Dokumente erforderte bei der
Lufthansa Technik (LHT) eine Dokumenten-Management-Lösung, mit der die digitalen Inhalte erfasst, archiviert und an
die zuständigen Abteilungen weitergeleitet werden können. Darüber hinaus haben Mitarbeiter und Kunden der LHT die
Möglichkeit, aktuelle Informationen über
Community-Portale abzurufen.
Die Lufthansa Technik ist der weltweit
größte Anbieter von technischem Service
und Support für Flugzeuge. Zu ihren Kunden zählen rund 500 Fluggesellschaften,
darunter alle Mitglieder der Lufthansa
Group. An unzähligen Standorten kümmern sich täglich zirka 25.000 Mitarbeiter
um den einwandfreien Zustand der Flugzeuge. Als Konzerngruppe mit Tochtergesellschaften und internationalen Niederlassungen stand das Unternehmen vor der
Herausforderung, weltweit alle Mitarbeiter sowie Partner und Kunden möglichst
schnell und kostengünstig mit den neuesten Informationen zu versorgen. Daher
entschieden sich die Verantwortlichen Ende 2003, ein digitales Dokumenten-Management-System (DMS) einzuführen.
Dieses hält die technischen Informationen zur Flugzeugwartung und -instandhaltung für das gesamte Unternehmen
elektronisch zum Abruf bereit.
Mehr als 1.000 Hersteller beliefern die
LHT mit Produkten für den Flugzeugbau.
Jedes Teil wird von Instandhaltungsdokumenten begleitet, die standortübergreifend verfügbar sein müssen.
Airbus A380: alle Daten
digital
Frank Luka, IT-Projektmanager bei der LHT
in Hamburg, beschreibt die Situation vor
der Einführung der Dokumenten-Management-Lösung: „Bei Reparaturen mussten
wir die Dokumentation umständlich den
Papierakten hinzufügen. Wir hatten Regalwände voller Akten. Aus wirtschaftlichen
Gründen wollten wir alles digitalisieren.“
Zudem stellen immer mehr Zulieferer auf
elektronische Dokumente um. „Beim neuen Airbus A380 zum Beispiel liegt alles
in digitaler Form vor“, so Luka.
23
Täglich kümmern sich zirka 25.000
Mitarbeiter um den einwandfreien
Zustand der Flugzeuge.
Wichtigste Anforderung an die neue Lösung war, dass die Anleitungen und Herstellervorgaben für Wartung und Instandhaltung der Flugzeuge an jedem Standort der LHT vorliegen und abrufbar sind.
Die LHT entschied sich für die Enterprise Content Management Plattform Documentum von EMC. Die hohe Skalierbarkeit und die Möglichkeit, ein großes
Datenvolumen problemlos zu verwalten,
waren dabei entscheidend. Die Plattform
dient als zentrales Repository für das Management und für die Verteilung der Dokumente. Liefert ein Hersteller ein Flugzeugteil an, werden die zugehörigen di-
Informationen für
Communities
gitalen Wartungsdokumente direkt in das
Repository eingepflegt. Die Ingenieure von
LHT können per Knopfdruck über Endgeräte wie Informationsterminals oder Tablet-PCs die benötigten Informationen abrufen. Darüber hinaus wurden Workflows
eingerichtet, mit denen die Techniker Dokumente bearbeiten und freigeben können. „Auch der gesamte Genehmigungsprozess mit den Behörden läuft jetzt digital ab“, sagt Luka. „Das ist viel einfacher
und steigert die Effizienz erheblich.“
und Kontaktdaten. Bisher nahmen externe Web-Agenturen die Aktualisierung der
Inhalte vor. Heute können die LHT-Mitarbeiter mit dem Documentum Web Publisher von EMC auch ohne Programmierkenntnisse Content einstellen und bearbeiten. Die Veröffentlichung von Dokumenten wird somit deutlich schneller und
kostengünstiger. „Für ein weltweit operierendes Unternehmen wie die Lufthansa Technik sind Faktoren wie Zeit und die
ständige Verfügbarkeit von Informationen entscheidende Wettbewerbsvorteile“, erklärt Frank Luka. „Mit dem neuen
Dokumenten-Management-System und
den Community-Portalen sind wir nun
auf der Höhe der Zeit.“
Der Rollout des Projekts begann im November 2003 in der Abteilung Triebwerkreparatur, wurde im April 2004 abgeschlossen und seitdem kontinuierlich in
weiteren Bereichen der LHT übernommen. „Die Mitarbeiter im Bereich Triebwerkreparatur waren mit dem neuen System sehr zufrieden und haben die Kollegen aus anderen Abteilungen auf den Geschmack gebracht“, erzählt Luka. So wird
die Lösung seit neuestem auch bei der
Flugzeugwartung eingesetzt.
Auch über die ECM-Lösung hinaus nutzt
die LHT moderne Technologie, um Mitarbeiter und Kunden mit Informationen zu
versorgen. So betreibt das Unternehmen
verschiedene interne und externe Community-Portale. Über das A330/340-Portal können Kunden, die bei der LHT ihre
entsprechenden Airbus-Modelle warten
lassen, aktuelle Informationen einholen.
Die internen Plattformen, auf die Mitarbeiter mit ihrem Netzwerkpasswort zugreifen, beinhalten zum Beispiel Adress-
Lufthansa Technik AG
Die Lufthansa Technik AG ist weltweit führender ziviler Anbieter von luftfahrttechnischen Dienstleistungen und zählt zu den
führenden internationalen Unternehmen
für die Instandhaltung von Verkehrsflug-
zeugen. Als technischer Dienstleister bietet sie Wartung und Überholung von Flugzeugen, Instandhaltung und Reparatur
von Triebwerken, elektrischen Geräten
und Komponenten an und zählt über 500
Airlines und sonstige Betreiber von Verkehrsflugzeugen zu ihren Kunden.
Die Lufthansa-Technik-Gruppe hat ein globales Netzwerk aus über 26 Tochterunternehmen und Beteiligungen in Europa,
Asien und den USA und weltweit 25.000
Mitarbeitern und hat ihre Repräsentanzen
und Wartungsstationen in aller Welt auf
über 100 Standorte ausgebaut.
ANFORDERUNG
• Umstellung von Papierakten auf
digitale Dokumentenverwaltung
• Weltweite, schnelle und kostengünstige Verfügbarkeit von technischen Informationen
• Heterogene Systeme durch zentrales Dokumenten-ManagementSystem ablösen
LÖSUNG
• Zentrales Repository und digitale
Archivierung auf Basis der EMC
Documentum Plattform
• Automatisierte interne Workflows
und digitalisierte behördliche
Genehmigungsprozesse
• Community-Portale mit EMC
Documentum Web Publisher
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Herlitz PBS AG: Zentralisierte Prozesse für volle Regale
Vom Bleistift bis zum Schulranzen
Branche
Bleistifte, Schulhefte, Notizblöcke, Schnellhefter: Fast jeder kennt die Produkte der
Herlitz PBS AG aus dem täglichen Gebrauch
oder aus der Schulzeit. Das Unternehmen
wurde bereits im Jahr 1904 von Carl Herlitz
als Großhandlung für Papier- und Schreibwaren gegründet. Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Produkt-Portfolio ständig erweitert und an veränderte Marktbedürfnisse und Trends angepasst. Heute sind
die Produkte des Traditionsunternehmens
kaum noch aus den Schulen oder Büros
wegzudenken. Um stets für Nachschub
in den Regalen der Schreibwarenhändler sorgen zu können, ist eine zuverlässige IT-basierte Logistik wichtig. Grundlage
dafür ist die ständige Verfügbarkeit der
IT-Systemlandschaft. Diese gewährleistet
die Herlitz PBS AG mit der Backup- und
Recovery-Lösung EMC NetWorker.
Im Produkt-Portfolio des Unternehmens
befinden sich derzeit rund 10.000 Artikel. Um die Händler kontinuierlich mit
Produkten versorgen zu können, ist bei
Herlitz ein intelligentes Warenmanagement-System im Einsatz. Außendienstmitarbeiter des Tochterunternehmens,
der eCom Logistik GmbH&Co. KG, die Engpässe im Sortiment des jeweiligen Handelspartners feststellen, melden über das
Einscannen des Barcodes die fehlenden
Artikel an ein SAP-Warenwirtschaftssystem. Dieses generiert automatisch einen
Auftrag und die Ware ist am nächsten Tag
wieder im Regal. Um eine solch schnelle Logistik aufrechterhalten zu können,
muss die Unternehmens-IT schnell, ausfallsicher und stets verfügbar sein.
Zentralisiertes Backup in der
Hauptstadt
Mit diesem Ziel fiel bereits im Jahr 2000
bei Herlitz die Entscheidung, eine neue
Backup- und Recovery-Lösung einzuführen. Bis dahin hatte das Unternehmen die
Computer Associates-Lösung ARCserv im
Einsatz. Das Backup gestaltete sich damit zeitaufwändig, da an jedem der 30
Server in den Standorten Berlin und Falkensee ein eigenes Bandlaufwerk angeschlossen war, dessen Magnetband einmal pro Woche gewechselt werden musste. Dazu fuhr Michael Koch, Leiter der ITInfrastruktur bei der Herlitz PBS AG, oder
einer seiner Kollegen eigens von Berlin
nach Falkensee.
Die Verantwortlichen bei Herlitz sondierten
den Markt nach einer Lösung, die den folgenden Anforderungen genügen musste:
Die Backup- und Recovery-Prozesse sollten vereinfacht und in der Zentrale in Berlin zentralisiert werden. Die Gewährleistung einer zuverlässigen Ausfallsicherheit
der IT-Infrastruktur hatte oberste Priorität. Zudem sollte die Lösung der heterogenen IT-Infrastruktur Rechnung tragen.
In Berlin besteht diese aus 35 Clients, fünf
Exchange 2003- und einem Linux-Server.
In Falkensee befinden sich 15 weitere Clients sowie je ein Exchange 2003- und ein
Linux-Server.
Neben dem EMC NetWorker unterzogen
die Verantwortlichen auch Produkte von
Veritas Software und Computer Associates
einer näheren Betrachtung. „Wir haben
schnell gemerkt, dass der EMC NetWorker
am besten zu uns passt“, begründet Michael Koch die Entscheidung. „Überzeugt
haben uns vor allem die Bandbreite der
unterstützten Betriebssysteme sowie die
Sicherheit während des Betriebs.“
Kurz darauf begannen Koch und sein Team
mit der Implementierung der neuen Backup- und Recovery-Lösung in der HerlitzZentrale und im wenige Kilometer entfernten Standort Falkensee. Um eine Kontinuität der Geschäftsabläufe sicherzustellen, wurden der EMC NetWorker und die
bisher verwandte Lösung parallel eingesetzt. Nach nur vier Wochen übernahm
die EMC-Lösung die Backup- und Recovery-Prozesse eigenständig. Die Installation und den Testbetrieb der Software
führte Herlitz in Eigenregie durch, wobei
die Umstellung nach Aussagen von Koch
keinerlei Probleme bereitete. „Der Betrieb des NetWorkers gestaltet sich weitgehend störungsfrei. Die drei Standorte,
an denen wir das Backup noch manuell
mit der Vorgängerlösung vornehmen, bereiten uns mehr Aufwand als Berlin und
Falkensee“, äußert sich Koch. „Bei einer verbesserten Geschwindigkeit sind
Backup- und Recovery viel einfacher zu
handhaben. Außerdem sparen wir mit
den NetWorker-Installationen eine Menge Arbeitszeit.“
Bestens gerüstet für das
Datenwachstum
Ein Großteil der Daten werden von Anwendungen wie PowerPoint, Excel oder Word
generiert. Neben diesen Standardappli-
kationen fallen täglich im Rahmen der
Druckvorstufe gewaltige Datenmengen
an Bildern und Reinzeichnungen an. Zudem befinden sich alle Vertriebsdokumente, Bildmaterialien und Kataloge auf den
Systemen. Sämtliche Entwürfe für die verschiedenen Kollektionen werden ebenfalls archiviert und erfordern in Berlin eine
Speicherkapazität von rund 12.000 sowie
4.800 Gigabyte in Falkensee. Bisher ist es
bei Herlitz gängige Praxis, neue Kapazität hinzuzukaufen, sobald der vorhandene Speicherplatz knapp wird. Da der NetWorker auf einer offenen und hoch skalierbaren Architektur basiert, kann er zusammen mit der Infrastruktur wachsen. Die
ständige Verfügbarkeit der Daten bleibt
jederzeit gewährleistet, einmal getätigte Investitionen sind geschützt.
Die Einführung eines hierarchischen Speicher-Managements ist ein Zukunftstraum
von Koch: „Im Moment wäre ein solches
Projekt in der Umsetzung noch zu teuer,
aber wir halten uns über die Entwicklungen in diesem Bereich auf dem Laufenden.
Sollten sich die gesetzlichen Richtlinien
für die Datensicherung ändern, werden wir
eine hierarchische Speicherinfrastruktur
einführen.“ Für solche Entwicklungen ist
das Unternehmen mit dem EMC NetWorker bestens gerüstet. Durch die Client-/
Server-Architektur der Backup- und Recovery-Lösung ist eine hierarchische Speicherverwaltung ebenfalls gegeben.
Die Herlitz-Gruppe
Die Herlitz-Gruppe gehört mit einem Jahresumsatz von 335 Millionen Euro (2004)
zu den führenden Herstellern von Papier-,
Büro- und Schreibwaren (PBS) in Europa. Das Unternehmen mit Hauptsitz in
Berlin-Tegel beschäftigt zirka 2.700 Mitarbeiter in Deutschland und Europa. Mit
rund 10.000 Artikeln bietet Herlitz seinen Handelspartnern das gesamte PBSVollsortiment an.
ANFORDERUNG
• Vereinfachung der Backup- und
Recovery-Prozesse
• Zentralisierung der Prozesse in
der Zentrale in Berlin-Tegel
• Gewährleistung einer ausfallsicheren IT-Infrastruktur
LÖSUNG
• EMC NetWorker
27
Branche
Schweizerische Post führt mit easy neue Dienstleistung ein
Online-Archiv für
185 Millionen Paketbilder
Weiche im Paketzentrum Härkingen
28
Anfang August 2005 hat die Schweizerische Post für ihre Geschäftskunden die
attraktive Dienstleistung Paketversand
easy eingeführt. Damit entfällt das zeitaufwändige Ausfüllen der Aufgabeverzeichnisformulare, die bisher beim Versand von Paketen benötigt wurden. Die
Fakturierung erfolgt neu aufgrund der Daten, die beim Durchlauf der Pakete in den
Paketzentren automatisch erhoben werden. Unter anderem werden Bilder der Pakete eingescannt, die als wichtiges Verfolgungsmerkmal die Empfängeradresse
im Original wiedergeben.
samtdatenmenge von 250 KByte pro Paket, die in einem so genannten Paketbild
zusammengefasst werden. Pro Jahr werden 110 Millionen Pakete verarbeitet, die
im Durchschnitt 1,5 Paketzentren durchlaufen. Insgesamt erwartet die Post bei
einer Aufbewahrungszeit von 13 Monaten
ein Archivvolumen von 185 Millionen Paketbildern beziehungsweise 815 Millionen
einzelnen Bilddateien. Dafür werden 46
Terabyte an Speicherplatz benötigt.
Bisher wurden solche Bilder nur für Pakete der größten Geschäftskunden der Post
erfasst und auf einer Tape-Library archiviert. Mit dem Start der neuen Dienstleistung, die vor allem kleinen und mittleren
Unternehmen zugute kommt, ändern sich
die Ansprüche: Neu entstehen von jedem
Paket der rund 25.000 betroffenen Kunden mehrere Abbildungen mit einer Ge-
Die Informatikabteilung der Schweizerischen Post (IT Services) sieht sich neben dem sprunghaften Anstieg der Datenmenge vor eine weitere Herausforderung gestellt: Für die Zukunft ist geplant,
dass die Paketversand-easy-Kunden via
Internet direkt auf die archivierten Paketbilder zugreifen können. Bei solchen
Online-Anwendungen muss die Antwort-
Bild: Techem; Ablesen per Funk: Funksystem Data
Rasche Antwortzeiten
verlangt
zeit erfahrungsgemäß im „Klickbereich“
von wenigen Sekunden liegen – sonst
wird die Dienstleistung nicht akzeptiert.
Bisher wurden die Daten bei einer Nachforschung jeweils vom Bandarchiv eingespielt. Dieser Vorgang kann Minuten
dauern – für den Online-Zugriff viel zu
lang. Ein bloßer Kapazitätsausbau hätte
den künftigen Anforderungen der Post
nicht genügt, das Archivsystem brauchte eine neue, zukunftssichere technologische Basis.
Als Teil des Gesamtprojekts Paketversand
easy startete IT Services deshalb im Frühling 2005 das Projekt Paketbilddaten-Archiv. Drei Anbieter wurden mit einem ausführlichen Pflichtenheft zur Angebotserstellung eingeladen, darunter auch der
Lieferant des bisherigen Tape-basierten
Archivsystems. Die Angebote wurden anhand eines Kriterienkatalogs mit 73 Punkten nach den Hauptaspekten Lieferant,
Betriebsunterstützung, Performance, Ar-
chitektur, Datensicherheit, Schnittstellen
und Kosten bewertet. Zwei der drei angefragten Anbieter reichten nach der Bereinigung einiger architektonischer Differenzen eine definitive Offerte ein. Die Post
entschied sich für die EMC-Lösung, die
als Kernstück das Content-Addressed-Storage-System Centera vorsieht. Christian
Zeller, Leiter Operations IT Services, begründet die Entscheidung folgendermaßen: „Den Ausschlag gab vor allem die
innovative Lösung, die auch auf künftige
Anforderungen ausgerichtet ist.“
Erfolgreicher Projektverlauf
Die Ansprüche der PaketPost, in deren
Auftrag IT Services das Projekt mit Unterstützung von EMC durchführte, waren hoch. Das neue Archivsystem musste zum Start von Paketversand easy am
2. August 2005 zwingend produktiv zur
Verfügung stehen. Daraus ergab sich
ein sehr zügiger Projektablauf: Von
der Auftragserteilung bis zur Aufnahme der Produktion standen nur 67 Arbeitstage zur Verfügung. Das Projekt
stellte sowohl die Post als auch EMC
zudem vor eine Reihe technischer und
organisatorischer Herausforderungen. Für
die Umsetzung war ein mehrsprachiges,
multinationales Team mit geografisch verteilten Standorten verantwortlich. Neben
dem EMC-Team in Bern und diversen Abteilungen der Post von Einkauf bis zum
Rechenzentrum waren unter anderem die
Entwickler der Post in Bellinzona und das
EMC-Entwicklungslabor in Belgien involviert. Christian Zeller: „Es gab durchaus
Diskussionen, in denen sich die Techniker nicht einig waren. Wir fanden aber
immer den Weg zu einer zufrieden stellenden Lösung. Das Projektteam hat sehr
gute Arbeit geleistet.“
Der Endtermin wurde problemlos eingehalten – und mehr als das: Das neue Archivsystem stand rund eine Woche vor
der Deadline bereit, zu den vereinbarten Kosten und in der definierten Qualität. Bis Ende September konnten außerdem auch die Daten des bisherigen Archivsystems auf die Centera migriert werden, was ursprünglich gar nicht vorgesehen war. Zum Erfolg trugen die schlanken Prozesse und raschen Entscheidungen bei allen involvierten Stellen der Post
maßgeblich bei. Christian Zeller betont
„Das Projektteam hat sehr
gute Arbeit geleistet.“
aber auch, der Partner EMC habe „die
Vorgaben mehr als hundertprozentig erfüllt“. Sein Fazit: „Wir würden uns jederzeit wieder so entscheiden und können
die Lösung anderen Kunden wärmstens
empfehlen.“
Zukunftsträchtige Funktionalität
Bezüglich der Anschaffungskosten wäre
eine Erweiterung des bisherigen Archivsystems günstiger gekommen, so Zeller:
„Wir hätten die bestehenden Tape-Roboter weiterhin einsetzen können. Die Funktionalität der Centera geht aber wesentlich weiter und erlaubt zum Beispiel, alle Paketbilder während 13 Monaten im
Online-Zugriff zu halten. Das ist zwar für
die Paketversand-easy-Kunden weniger
wichtig – die meisten Rückfragen gibt es
in den ersten anderthalb Monaten nach
dem Versand. Für postinterne Auswertungen, zum Beispiel im Marketing, ist die
längere Vorhaltezeit mit Online-Zugriff
aber sehr wertvoll.“ Da IT Services in Zukunft weiteren Archivierungsbedarf aus
verschiedenen Bereichen der Post erwartet, muss die neue Lösung einfach skalierbar und funktional ausbaubar sein.
Die offene Schnittstelle der Centera zur
Anbindung externer Anwendungen, die
nahezu beliebige Skalierbarkeit und die
gegenüber herkömmlichen Archivlösungen mehrfach geringeren Speicherkosten geben der Post die Sicherheit, auch
weitere anstehende Projekte mit der gleichen Archivlösung realisieren zu können.
Die hohe Flexibilität ermöglicht den Einsatz der Centera als unternehmensweite
Standard-Plattform für die Archivierung
von Informationen.
Parketverarbeitung im Paketzentrum Härkingen
29
Branche
Datenschatz der innovativen EV Group von EMC-Lösungen bewacht
Höchste Sicherheit
für Know-how aus
Schärding
30
Die 1980 gegründete EV Group – das
österreichische Unternehmen mit Stammsitz in Schärding beschäftigt rund 340
Mitarbeiter und verfügt über Niederlassungen in den USA, in Taiwan und Japan
– ist Technologie- und Marktführer bei
Anlagen zur Wafer-Bearbeitung. Wafer
sind dünne Halbleiter-Scheiben, welche
die Ausgangsbasis für integrierte Schaltkreise bilden. Speziell im Bereich „justiertes Wafer-Bonden“ und bei Belackungsanlagen für die Nano- und Halbleiterindustrie haben die Schärdinger weltweit Industriestandards gesetzt. Kein Wunder
also, dass dem Datenschutz des geistigen Eigentums allerhöchste Priorität zukommt. Gleichzeitig gehört es zum Unternehmensalltag, dass auch Kunden der EV Group
ihr Know-how, vertrauliche Prozesse und
Firmendaten zur Verfügung stellen.
schlossen und die neue Lösung ihrer Bestimmung übergeben werden. EMC deckt
die hohen Anforderungen hinsichtlich
Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Performance sowie in Richtung Virtualisierung mit einer Infrastruktur bestehend
aus Hardware, Software und Dienstleistungen ab. Zudem ist eine rasche Umsetzung
des Projekts ohne Risiko und Einfluss auf
das tägliche Geschäft der EV Group unter
anderem der Kompatibilität der EMC-Systeme über mehrere Generationen hinweg
zu verdanken.
chen. Ein gutes Gefühl für den IT-Leiter,
wenn sich bestätigt, dass die ROI-Rechnungen auch wirklich aufgehen.“ Vor allem aber: „EMC bietet uns professionelle Unterstützung, die für meine Begriffe weit über das übliche Maß an Verlässlichkeit, Geschwindigkeit und Know-how
hinausgeht.“
EV Group
EV Group wurde 1980 mit Stammsitz in
Schärding gegründet und ist weltweit
durch eigene Niederlassungen in den
Netzwerk-Anbindung der
USA, in Japan, Taiwan und Europa verTochterunternehmen in den
treten. Das Unternehmen beschäftigt rund
USA und in Japan
340 Mitarbeiter, davon 280 an den beiden
Kernstandorten Schärding und Andorf in
Buttinger über weitere Details der Lösung:
Oberösterreich. EV Group ist anerkannter
„Konkret bedeutete das neben der örtTechnologie- und Marktführer für Anlagen
lichen Trennung der Cluster-Knoten im
zur Wafer-Bearbeitung. Im Bereich justierJosef Alexander Buttinger, Head of IT bei
Server-Bereich auch die Schaffung retes Wafer-Bonden und bei BelackungsanEV Group, kennt die Anstrengunlagen für die MEMS-, Nano- und
gen, die das Unternehmen zur ErHalbleiterindustrie hat das Unterreichung höchster Datensicherheit
nehmen weltweite Industriestanunternommen hat. Buttinger zur
dards gesetzt. Das breite Produkt„Storage-Lösungen von EMC halten
Vorgeschichte: „Eine detaillierte
programm, das von Anlagen für
nach unseren Erfahrungen auch im
Evaluierung des IT-Departments
den F&E-Bereich bis zu vollautopraktischen Einsatz das, was die
hat ergeben, dass der Einsatz unmatischen Produktionsanlagen
ternehmenskritischer Informatifür die Serienfertigung reicht, ist
Datenblätter versprechen.“
onssysteme in nur einem Rechdas Ergebnis langjähriger Koopenerraum aufgrund der fehlenden
rationen mit zahlreichen globabaulichen Trennung und der fehlen Kunden. Der Leitgedanke des
lenden Redundanz unseren Sicherheitsdundanter Netzwerk-Verbindungen von
Unternehmens ist: „Erster in neuen Ananforderungen nicht gerecht wird.“ Mit
allen Netzwerk-Komponenten zu beiden
wendungsbereichen der HalbleitertechRechnerräumen sowie redundanter Stoanderen Worten: Ein zweiter, hochmodernik und -technologie zu sein.“
ner Rechnerraum wurde dringend benörage-Systeme im SAN-Bereich.“ Dabei
tigt, um vollkommene Redundanz im Stowurde das gesamte SAN von EMC impleEMC HARDWARE
rage-, Netzwerk-, Server- und Infrastrukmentiert. Zum Einsatz kommen zwei EMC
• 1 Speichersystem CLARiiON CX700
• 1 Speichersystem CLARiiON CX500
turbereich zu erzielen. Gleichzeitig sollte
Clariion CX Series Systeme, die mit EMC
der alte Rechnerraum als AusfallsrechenMirrorView-Technologie gespiegelt sind.
• 2 Fibre-Channel Switches Connectrix
zentrum genutzt werden. Als langjähriger
Buttinger weiter: „Auch in Richtung InterDS-32B2
• 1 Tape Library ADIC Scalar i2000
Kunde legte die EV Group auch dieses gronet und den damit verbundenen Sicherße Projekt in die Hände von EMC.
heitseinrichtungen haben wir die Anbindung redundant ausgelegt, sodass auch
EMC SOFTWARE
Neuer Rechnerraum wird
für unsere Tochterunternehmen in den
• Speicher-Management-Software
Navisphere Manager
allen Anforderungen gerecht
USA und in Japan die hohe Verfügbarkeit der Informationssysteme über VPN
• Remote-Mirroring-Software
MirrorView
„Ziel des Projektes war es, eine Speichergewährleistet ist.“ Neben Verfügbarkeit
lösung zu schaffen, die unseren Ansprüund Daten-Sicherheit steht dabei auch
• Load-Balancing Software PowerPath
chen an Sicherheit, Flexibilität, Perfordie Integrität der Daten stets ganz oben
• Backup-Lösung EMC Networker
im Pflichtenheft, so Buttinger.
• VMware Server-Virtualisierung
mance und Skalierbarkeit gerecht wird“,�
so Buttinger. Die wichtigsten Eckpunkte:
Bau eines neuen, hochmodernen Rech„If something can go wrong, it will go
EMC DIENSTLEISTUNG
nerraums, Erneuerung der gesamten Speiwrong“, nimmt der IT-Profi bei Murphy
• Installation
• Implementierung
cher-Infrastruktur samt Backup, und das
Anleihe. Und freut sich, für den Fall der
bei maximaler Skalierbarkeit, höchster
Fälle bestens gerüstet zu sein. Buttinger:
• gesamte Datenmigration
Verfügbarkeit und bestem Katastrophen„Storage-Lösungen von EMC halten nach
schutz. Gesagt, getan. Bereits im März
unseren Erfahrungen auch im praktischen
2005 konnte das Projekt erfolgreich abgeEinsatz das, was die Datenblätter verspre-
31
Events
Storage-Veranstaltungen
im Frühjahr 2006
CeBIT 2006
EMC World 2006
Information Storage Days
Auf der CeBIT 2006 präsentiert EMC vom
9. bis 15. März 2006 sein komplettes Angebot an Hardware, Software und Services
in Halle 1, Stand F71. Der diesjährige Messeauftritt steht ganz im Zeichen von Information Lifecycle Management (ILM).
Mit den entsprechenden Lösungen können Unternehmen ihre Geschäftsprozesse effizienter gestalten, rechtliche Archivierungsvorgaben erfüllen und die Kosten für die Aufbewahrung und die Verwaltung deutlich senken.
Vom 24. bis 27. April 2006 findet die EMC
World in Boston statt. Zum ersten Mal ist
das jährliche EMC Technology Summit in
die Veranstaltung integriert. Neben EMCs
Produkt-Portfolio steht auch hier das Thema ILM im Mittelpunkt des Interesses.
Zum fünften Mal in Folge finden am 30.
und 31. Mai 2006 im Congress Center in
Frankfurt die Information Storage Days
statt. Seit 2001 zählt die EMC-Veranstaltung zu den erfolgreichsten Kongressen
im Bereich Informations-Infrastruktur
und ist zur größten Konferenz zum Thema „Speicher“ in Deutschland herangereift. Als Markt- und Technologieführer
bietet EMC ein umfassendes und informatives Programm. Mit über 50 Fachvorträgen an zwei Tagen, einer Abendveranstaltung zum Abschluss des ersten Tages
und einer begleitenden Fachausstellung
treffen Besucher IT-Entscheider aus allen
Branchen sowie Kollegen und Spezialisten von mehr als 20 EMC-Partnern zum
„Networking“.
Für alle Fragen rund um ILM, zu den einzelnen Produkten und zu neuen Trends
stehen Experten von EMC und VMware in
Hannover bereit. Darüber hinaus sind eine
Reihe von Partnern mit ihrem Angebot rund
um das Thema Storage auf dem Stand vertreten. Weitere Informationen finden Sie
unter www.cebit.de
32
Im Rahmen von Keynotes, Vorträgen und
Podiumsdiskussionen mit Vertretern von
EMC und namhaften Partnern können sich
die Besucher über aktuelle Lösungen sowie
die zukünftige technologische Ausrichtung
des Unternehmens informieren. In mehr
als 330 technischen Schulungen, Vorträgen, Live-Demonstrationen und HandsOn-Workshops erhalten Interessierte einen umfassenden Einblick in EMCs Software-, Hardware- und Serviceportfolio.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.emc.com/emcworld
Weitere Informationen finden Sie unter
www.emc-isd.de Dort können Sie sich
unverbindlich für die Veranstaltung registrieren. Im letzten Jahr sind besonders die
Vorträge von EMC-Kunden auf großes Interesse gestoßen. Wenn Sie eine interessante Fallstudie, einen Praxisbericht oder
einen Fachbeitrag einreichen möchten,
können Sie dies über die Rubrik „Call-forPapers“ tun. Wir laden Sie herzlich ein,
als Gastreferent in Frankfurt ein interessantes Projekt zu präsentieren.
Te ch no log i e & S e rvices
Datenklassifizierung in einem System, NAS-Virtualisierung, Datenschutz
ILM auf den Weg bringen
Das Wachstum und die Komplexität von
IT-Infrastrukturen zu verwalten, ist eine
enorme Herausforderung. In Kombination
mit ständig neuen Anforderungen bei Governance und Datenschutz sorgt dies für
stetig steigende Kosten und mehr Aufgaben für das Management von Informationen. Um diese Anforderungen zu erfüllen,
hat EMC neue Lösungen für Tiered Storage, Datensicherheit und das Bewegen
von Informationen präsentiert. Diese weiten den Nutzen von Information Lifecycle
Management (ILM) auf zusätzliche Anwendungen und Informationen aus.
Ein Petabyte Kapazität
Für Unternehmen, die ihre Tiered-StorageInfrastruktur konsolidieren wollen, bietet
EMC mit der Symmetrix DMX-3 eine ideale Plattform. Sie ist das erste Speichersystem, das mit einer Gesamtkapazität
von bis zu einem Petabyte (1.024 Terabyte) ausgelegt ist. Darüber hinaus unterstützt das System erstmalig im Highend-Bereich Low-Cost-Fibre-Channel
(LC-FC)-Festplatten mit 500 Gigabyte Ka-
pazität und ermöglicht auch die Einrichtung verschiedener Speicherklassen (Tiered Storage) in einem Array. Durch die
Neuerungen können Kunden noch mehr
Informationen aus unterschiedlichen Anwendungen in einem einzigen System
speichern.
Mehr Kontrolle über
archivierte Informationen
Um die Daten in Unternehmensarchiven
zu schützen, hat EMC neue Funktionen
für die CAS-Lösung (Content Adressed
Storage) Centera entwickelt. Sie umfassen Features für die Verwaltung von Archivierungsfristen. Diese ermöglichen
es, Daten beispielsweise im Falle eines
Rechtsstreits schnell zu identifizieren sowie bei Bedarf die Vorhaltezeit zu verlängern. Außerdem können unterschiedliche
Verwaltungsprofile eingerichtet werden,
die gleichzeitig sensible Inhalte vor unerlaubtem Zugriff schützen und dennoch ein
effektives System-Management ermöglichen. Unternehmen haben so mehr Flexibilität, Sicherheit und Kontrolle über ihre
archivierten Informationen und erfüllen
gesetzliche Rahmenbedingungen.
Bessere Datenmobilität und
NAS-Virtualisierung
Eine bessere Datenmobilität in NAS-Umgebungen auf Basis kostengünstiger IPNetzwerke ermöglicht die neue File-Sharing-Software EMC Multi Path File System
for iSCSI (MPFSi). Zu den Anwendungsbereichen zählen unter anderem Grid-Computing, Rich Media und Software-Entwicklung. Dazu kommen umfassende Erweiterungen der Virtualisierungs-Plattform EMC
Rainfinity. Das Global Namespace Management liefert eine einheitliche Übersicht von Daten und Datensystemen auf
heterogenen Servern und in IP-Netzwerken. Die Plattform bietet zudem mit Synchronous IP Replication erweiterte Funktionen, um Inhalte zu schützen.
Mit diesen Erweiterungen baut EMC kontinuierlich sein Portfolio rund um ILM aus. Weitere Entwicklungen sind zu erwarten.
David Donatelli, Executive Vice
President Platforms beim DMX-3Launch in London.
33
Te ch no log i e & S e rvice s
Analyse-Workshop bereitet Handelsunternehmen auf ILM vor
Mindestens 20 Prozent
Einsparpotenzial
34
Wie lange dauert die Erkennung und Behebung von Storage-Problemen? Was kostet
es, wenn geschäftskritische Daten nicht
verfügbar sind? Wie kann ich meine Speicherumgebung optimieren und Kosten reduzieren? Fragen, auf die vermutlich viele Administratoren keine Antwort geben
können. Seit bald drei Jahren erklärt die
Branche Information Lifecycle Management (ILM) zur Lösung dieser Probleme.
Das Konzept beschreibt, wie Unternehmen
ihre Daten so verwalten können, dass sie
stets die aktuellen Service-Ziele erreichen
– zu den geringstmöglichen Kosten. Dabei funktionieren „ILM in a Box“-Angebote mit einem einzigen System nur bedingt. Jörg Pommerening, Client Director der EMC Consulting Services, empfiehlt: „Wer wirklich wissen will, wie ILM
im eigenen Unternehmen eingeführt werden kann, benötigt zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme der vorhandenen Daten, Anwendungen, Infrastrukturen und Abläufe.“
Ein Assessment kommt
selten allein
Für die Analyse hat EMC Consulting ein
Workshop-Modell (CAPRI – Compliance,
Availability, Performance, Recoverbility
und Importance) zur statischen und dynamischen Datenbetrachtung entwickelt.
Die Erfahrungen von EMC mit diesen CAPRI-Workshops sind sehr gut. „Einsparpotenziale von mindestens 20 Prozent sind
immer drin“, erklärt Jörg Pommerening.
„Am Ende hat der Kunde aber noch viel
mehr in den Händen als nur eine Summe
an Einsparungen: Wir machen ihm die Informationsinfrastruktur mit all ihren Datenbeständen, Applikationen und Prozessketten transparent.“
Im ersten Schritt des Assessments werden die Basisdaten erfasst. Danach folgen die Klassifizierung der Daten und Anwendungen sowie die Segmentierung der
Speicherinfrastruktur in unterschiedliche
Service-Level-Ebenen. Im dritten Schritt
wird die angestrebte mehrstufige Speicher-
umgebung exakt beschrieben, um ein Regelwerk für die Automatisierung von Verwaltungsprozessen zu
entwickeln. Auf dieser Basis können allein durch die Optimierung der Datenhaltung in der bestehenden Infrastruktur Kosten gesenkt
werden. Im letzten
Schritt werden die
Auswirkungen der Anwendung von Migrations-, Backup- und
Archivierungsregeln
berechnet, sodass
schließlich eine geGrafik 1
naue Handlungsanleitung inklusive Nutzenkalkulation für die Umsetzung einer
ILM-Strategie vorliegt. In der Folge wird eine
solche Workshop-Serie am Beispiel eines
Handelsunternehmens dargestellt.
Datenanalyse in drei
Schritten
Für die Datenanalyse führt EMC Interviews
mit den Administratoren und den Applikationsverantwortlichen im Unternehmen. Im Rahmen einer statischen Analyse werden sämtliche Anwendungen, Server, Speichersysteme und Datenbestände
sowie die jeweils zugewiesenen und tatsächlich belegten Kapazitäten in der Informationsinfrastruktur erfasst. Beim dynamischen Daten-Assessment steht der
zeitliche Horizont im Vordergrund. Dafür
werden die vorhandenen Regeln für Migrations-, Lösch-, Archivierungs- und Backup-Prozesse ermittelt. Das Beispiel in Grafik 1 zeigt, wie die ermittelten Regeln in
einer Tabelle gesammelt werden. Allein
die konsequente Anwendung der Löschund Archivierungsregeln gibt meist schon
erhebliche Kapazitäten frei“, führt Pommerening aus. Bei unserem Beispielunternehmen kommen so allein schon 400
Gigabyte netto aus den Input- und Output-Interfaces der Datenbankanwendung
(App. A) zusammen, die älter als 30 Tage sind und somit gelöscht werden können. Nur durch die Korrektur des Speichers für das Warenwirtschaftssystem
kann ein Terabyte an Speicherkapazität
freigegeben werden.
Optimierung der
Infrastruktur
Bei der Klassifizierung von Anwendungsdaten und Applikationen werden im nächsten Workshop gemeinsam mit Kosten-, ITund Fachbereichsverantwortlichen die
Produktiv- und die Archivumgebung betrachtet. Für das Handelsunternehmen ist die Verfügbarkeit der wichtigste Parameter in der Produktivumgebung, während
Compliance-Anforderungen ganz hinten rangieren. In der Archivumgebung führt Compliance
logischerweise die Liste
an, während der Wert der
Daten für die Unternehmensprozesse auf den
letzten Platz rückt.
In einer Matrix prüfen
anschließend die Workshop-Teilnehmer, welche
Kriterien jeweils für welche Applikationen gültig
sind. Über die im vorangegangenen Schritt definierte Gewichtung der einzelnen Kriterien lässt sich
so der so genannte kumulierte Storage
Class Value einer jeden Anwendung ermitteln. Die Verteilung der einzelnen Werte auf einer Skala ermöglicht schließlich
eine Aussage über die Art und Anzahl von
Speicherebenen, die in einer Infrastruktur eingerichtet werden sollten. Für das
Handelsunternehmen empfiehlt sich eine zweistufige Speicherinfrastruktur, wobei Tier 1 für die Anwendungen A, B und
C, Tier 2 für die Daten der Anwendung D
zuständig ist (Grafik 2). Auch die Archivumgebung kann abgestuft werden: Stufe 1 bleibt der Anwendung A vorbehalten,
wohingegen die Anwendungen B und C
auf Ebene 2 archiviert werden. Die Da-
ten von Anwendung D müssen nicht aufbewahrt werden.
Auch für die Backup-Infrastruktur empfiehlt sich eine eingehende Analyse des
Ist-Zustands. So ermitteln die Berater, mit
welchem Sicherungsfaktor die jeweiligen
Anwendungsdaten aktuell geschützt werden. Der Sicherungsfaktor wird von Parametern wie internem RAID-Level, Remote
Mirroring, Business Continuance Volumes
oder Snapshots bestimmt. Bei einem Wert
von zwölf werden ein Gigabyte Originaldaten durch Zwölf Gigabyte Bruttodaten abgesichert. Anhand der definierten Datenklassen und ihrer jeweiligen Anforderungen kann so geprüft werden, ob die aktuellen Backup-Prozesse den Bedürfnissen
entsprechen oder angepasst werden soll-
werk am Ende 1.301 Gigabyte Nettodaten auf den drei Speicherebenen durch
Backup-Prozesse insgesamt 6.041 Gigabyte brutto belegen, reduziert sich diese
Menge allein durch die konsequente Verschiebung und Archivierung der Daten auf
4.635 Gigabyte. Zusätzlich kann ein Großteil der Daten auf billigeren Speichersystemen untergebracht werden. Darüber hinaus liefert dieser Vergleich wichtige Anhaltspunkte für das Kapazitäts-Management und die Planung neuer, noch nicht
vorhandener Speicherebenen.
ILM in kleinen Schritten
Natürlich haben Unternehmen unterschiedliche Gründe, um sich mit ILM auseinander zu setzen. So stehen möglicherweise
Grafik 2
ten. Allein die differenzierte Anpassung
des Sicherungsfaktors für bestimmte Daten reduziert die Backup-Kapazität in unserem Beispiel um 70 Prozent.
Was bringt die Informationsverwaltung dauerhaft?
In einer weiteren Analyse werden die Auswirkungen der Migrations- und Archivierungsregeln über einen längeren Zeitraum hinweg kalkuliert. Anhand einer
Grafik wird aufgezeigt, wie sich die benötigte Kapazität der einzelnen Speicherebenen im Verlauf von drei Jahren mit und
ohne Regelwerk für Datenmigration und
Archivierung entwickelt. Die Auswirkungen sind erheblich. Während ohne Regel-
Themen wie die Optimierung von SpeicherManagement-Prozessen, Speicherkonsolidierung, Informationssicherheit oder steigender Kostendruck auf der Agenda. Wer
ILM einführen will, kann seinen Schwerpunkt entsprechend legen und nach und
nach weitere Bereiche einbeziehen. Dementsprechend bietet EMC das WorkshopSzenario in verschiedenen Varianten an,
die unabhängig voneinander durchgeführt
werden können. Entscheidend ist, dass
jedes Modul für sich schon ein eindeutiges Einspar- und Optimierungspotenzial
eröffnet und die einmal erfassten Basisdaten für spätere Workshops wieder verwendet werden können.
35
M a k i ng Sto r age S im p l e
walter TeleMedien-Gruppe: Datenwachstum wieder im Griff
Auf die Plätze …
Backup!
Die walter TeleMedien-Gruppe
zählt seit über 25 Jahren zu
Deutschlands führenden Call-Communications- und ServiceCenter-Dienstleistern. Zwölf TelefonmarketingFachagenturen steuern
34 CommunicationCenter an 15
Standorten
in Deutschland, Österreich und der
Schweiz. Seit
Januar 2006
sichert das Unternehmen seine Daten mit einer
CLARiiON DL710 von
EMC und profitiert von
deutlich schnelleren Backup- und Restore-Zeiten. Der
IT-Dienstleister Bechtle führte
die Implementierung des neuen Diskbasierten Backup-Systems gemeinsam
mit EMC in nur drei Wochen durch.
36
Die walter TeleMedien-Gruppe setzt bereits seit April 2004 in der Produktivumgebung auf die Speicherlösung CLARiiON CX500 von EMC. Aufgrund des großen Datenwachstums reichte das bestehende Storage-System nicht mehr aus,
um Backup- und Recovery-Prozesse in einem angemessenen Zeitfenster durchzuführen. Dadurch konnten die Service Level
Agreements (SLAs) den Kunden gegenüber nicht mehr in vollem Umfang erfüllt
werden. Der Kommunikationsdienstleister beauftragte das Bechtle IT-Systemhaus
Karlsruhe am 14. Dezember 2005 damit,
unternehmensweit eine neue Datensicherungslösung einzuführen. Bechtle ist seit
mehreren Jahren strategischer Lieferant
für Hard- und Software sowie Dienstleistungen der walter TeleMedien-Gruppe. Die
neue Lösung sollte hochverfügbar und skalierbar sein, die Backup- und Restore-Zeiten verbessern sowie die Kosten senken
und Ressourcen einsparen. Darüber hinaus erwartete das Unternehmen eine problemlose Einbindung in die bestehende
Infrastruktur. Bereits zwei Tage nach Auftragseingang stand das Konzept: Um die
Kundenziele zu erreichen, entschied man
sich für ein Disk-basiertes Backup-System
von EMC. Zu der Entscheidung hatte unter anderem ein Besuch in EMCs Executive Briefing Center in Cork, Irland, beigetragen. Dort konnte sich der Kommunikationsdiensleister vorab selbst vom
Leistungsvermögen der CLARiiON DL710
überzeugen. Einen Tag vor Weihnachten war man sich einig, eine
CLARiiON DL710 mit 43 Terabyte
Nettokapazität sowie zwei
32 Port Brocade DS4100
Switches zu implementieren. Ausschlaggebend waren neben
den Leistungsdaten der CLARiiON
DL die Flexibilität
sowie die kurzen
Reaktions- und
Lieferzeiten von
Bechtle und EMC.
Bereits am 31.12.
2005 stand das
System beim Kunden und war in der
ersten Januarwoche
installiert. Jetzt laufen die Backup-Prozesse fehlerfrei und deutlich schneller als früher,
die Restore-Zeiten konnten
reduziert und die Ausfallzeiten
verringert werden. Zudem kann die
walter TeleMedien-Gruppe ihren Kunden gegenüber schneller reagieren und
die vertraglich vereinbarten Service-Ziele erfüllen.
Bechtle-Gruppe
Die Bechtle-Gruppe ist mit über 60 Standorten und mehr als 3.700 Mitarbeitern
das größte herstellerunabhängige Systemhaus in Deutschland. Neben der Systemhaussparte betreibt das Unternehmen in neun europäischen Ländern ein
umfassendes Handelsgeschäft mit rund
24.000 IT-Produkten. Bechtle verfügt über
Standard-Services, aber auch 19 Kompetenzzentren, z. B. für Storage und Server am Systemhausstandort in Karlsruhe.
Weitere Informationen finden Sie unter
www.bechtle.com
M a k i n g Sto r ag e S i m p l e
Backup mit EMC Retrospect
Datensicherheit
im Privathaushalt
Verlorene Informationen sind für Unternehmen jeder Größe kritisch und können
das gesamte Geschäft bedrohen. Backup
und Restore bilden daher das Rückgrat
jeder unternehmensweiten Datensicherungsstrategie. Doch wer im privaten Umfeld nach Datensicherung
fragt, erntet in der Regel
nur Schulterzucken. Dabei wäre ein FestplattenCrash inzwischen auch zu
Hause für manch einen eine Katastrophe. Persönliche Bilder, Filme bzw.
Dateien und Ordner sind
schnell gelöscht. Bestenfalls sind die Urlaubsbilder verloren – bei Vertragsdokumenten und Einkommenssteuererklärungen
wird es schon etwas unangenehmer. Auch Viren
haben schon manchen zur
Verzweiflung getrieben.
Kurzum: Privatanwender
wie Unternehmer sitzen
mehr und mehr im gleichen Boot, wenn es darum geht, Notebooks, Desktops und Applikationen zu
schützen. Inzwischen gibt
es unternehmenserprobte Software-Produkte neben Angeboten von Internetanbietern wie OnlineBackup von T-Online.
Mit Retrospect hat EMC inzwischen eine Software-Technologie erworben und
weiterentwickelt, die auch für den Privatanwender einfach zu bedienen ist
und Backup-Vorgänge von NetzwerkComputern automatisch durchführt.
Mika Kotro, Product Marketing Manager
bei EMC, konnte bereits eigene Erfahrungen sammeln: „Ich nutze Retrospect zu
Hause für das Backup meines PCs und
Laptops. Die Installation war sehr ein-
fach. Auch die Einrichtung von regelmäßigen automatischen Backups war schnell
gemacht. Heilfroh war ich kürzlich, als
ich nach einem Hardware-Fehler das
C-Laufwerk komplett mit allen Daten, Programmen und Einstellungen problemlos
wiederherstellen konnte. Bis hin zu den
Favoriten im Internet-Explorer blieb kein
Wunsch mehr offen. Schön, dass ich auch
mal privat ein hauseigenes Produkt nutzen kann.“
Der Assistent hilft mit
Unterstützt wird der Anwender durch Assistenten. Die Software ist neben ZIP- und
Bandlaufwerken auch für CD-RWs und alle
aktuellen DVD-Standards ausgelegt. Über
die Assistenten-Oberfläche lassen sich
nicht nur Datensicherungen konfigurieren, sondern auch Datenträger spiegeln
sowie bootfähige CDs erstellen. Um Informationen vor fremden Blicken zu schützen, stehen dem Anwender für die Verschlüsselung der Backup-Sätze neben
DES (Data Encryption Standard) auch AES (Advanced
Encryption Standard) mit
128 Bit Schlüssellänge zur
Verfügung. Die Sicherung
läuft im Hintergrund und
kann jederzeit unterbrochen
werden. Eine automatische
Lastverteilung sorgt dafür,
dass für Anwendungen genügend Ressourcen übrig
bleiben. Der Nutzer kann
die Aufteilung der CPU-Leistung manuell verändern, um
zum Beispiel ein schnelleres Backup oder mehr Power
für seine Anwendung zu erhalten. Das Wiederherstellen von Daten erfolgt durch
ein so genanntes „synthetisches Voll-Backup“. Hierfür
kombiniert das Programm
eine vollständige Sicherung
der Daten mit inkrementellen Backups, die nur geänderte Informationen enthalten, zu einem neuen VollBackup. Zusatzfunktionen
wie Proactive Backup sind
eher für Unternehmen gedacht, um die
Datensicherung von Clients flexibel zu
priorisieren.
Je nach Einsatzzweck bietet EMC vier Editionen von Restrospect. Das Spektrum
reicht von einer Home-Office-Variante für
einen Rechner und zwei Client-Lizenzen
bis zur Multi-Server-Variante für eine unbegrenzte Anzahl von vernetzten Servern,
Desktops und Notebooks. Weitere Informationen zu Retrospect finden Sie unter
www.emcinsignia.com/de/
37
Menschen
8 Fragen an …
Jarno Trulli
1. Wer war als Kind Ihr größtes Vorbild?
Unter den Formel-1-Piloten war das Niki Lauda.
2. Welche Fertigkeiten würden Sie gerne
beherrschen?
Ich würde gerne richtig Schlagzeug spielen können.
3. Mein größter Fehler war, …
Mir fällt spontan kein wirklich nennenswerter Fehler ein.
Generell bemühe ich mich aber darum, aus Fehlern zu
lernen, die mir wie jedem anderen Menschen passieren
– ganz nach der von Toyota gelebten japanischen
Philosophie des Kaizen.
4. Bei welchem historischen Ereignis wären
Sie gerne dabei gewesen?
Bei den Olympischen Spielen in der Leichtathletik. Immerhin habe ich im Januar am olympischen Fackellauf teilgenommen, der im Vorfeld der Winterspiele durch meine
Heimatstadt Pescara führte. Ein großartiges Erlebnis!
5. Mit wem würden Sie gerne mal eine Woche
tauschen?
Es fällt mir schwer, diese Frage zu beantworten. Ich bin
sehr glücklich als Formel-1-Pilot bei Toyota und ich weiß,
dass eine Menge Leute liebend gerne an meiner Stelle
wären. Ich fürchte, dass derjenige, mit dem ich für eine
Woche tausche, niemals wieder zurücktauschen wollte.
6. Was ist Ihr größter Traum?
Ganz klar: der Weltmeistertitel in der Formel 1.
7. Sie haben die Saison 2005 mit einem
siebten Platz beendet. Was ist Ihr Ziel für
2006?
In 2005 haben wir einige Podiumsplätze errungen. Es
wäre toll, wenn wir uns in diesem Jahr weiter verbessern und mindestens ein Grand-Prix-Rennen gewinnen würden.
8. Neben der Formel 1 sind Sie als
leidenschaftlicher Winzer bekannt.
Wie bringen Sie zwei so unterschiedliche Dinge unter einen Hut?
Sowohl in der Formel 1 wie auch beim Weinbau
braucht es Präzision, Engagement und Geduld,
um Bestresultate zu erzielen. Der Weinbau hilft
mir, den Kopf für die Formel 1 frei zu bekommen. Außerdem bietet er mir eine Perspektive
für die weitere Zukunft.
Zur Person:
Jarno Trulli (31) feierte sein Formel-1-Debut
am 9. März 1997 beim großen Preis von Australien in Melbourne. Nach dem Einstieg in die Formel 1 vor neun Jahren bei Minardi wechselte er
noch in der gleichen Rennsaison zu Prost MugenHonda. In den Jahren 1998 und 1999 steuerte er die
Boliden des Prost-Peugeot-Teams über die Rennstrecken, in 2000 wechselte er zu Jordan Mugen-Honda.
Von 2002 bis 2004 fuhr er für Renault und feierte seinen
ersten Formel-1-Sieg. Noch in der Saison 2004 wechselte er zum Panasonic Toyota Racing Team, dessen Boliden er
seitdem erfolgreich über die Rennstrecken steuert.
Horizont
Datenspeicher im All
Schwereloses
Backup
Die Reise zu den äußeren Planeten unseres Sonnensystems wie Jupiter, Saturn,
Uranus oder Neptun ist keine leichte. Entfernungen von Milliarden von Kilometern
erfordern jahrzehntelange Reisezeiten.
Raumsonden für diese Missionen sind
sehr schwer und benötigen leistungsfähige Trägerraketen, die sie ins All katapultieren. Antennen mit mehreren Metern Durchmesser stellen die Kommunikation mit der Erde sicher. Dabei sorgen
robuste Speichersysteme für den ausfallsicheren Betrieb der intergalaktischen Laboratorien. In den vergangenen 30 Jahren ist deren Speichervermögen von 536 Megabit auf 64 Gigabit angewachsen. Im Weltraum geht es
bei Speichern nicht wie auf der Erde um
die reine Kapazität: Die Systeme müssen Fliegengewichte mit extrem niedrigem Stromverbrauch sein.
Unter dem Strich gehören Planetenmissionen zu den teuersten Weltraumprojekten. Bis heute konnten nur sieben
von zahllosen geplanten Projekten tatsächlich realisiert werden. Die beiden
Voyager-Raumsonden zählen zu den
erfolgreichsten Forschungsprojekten,
die jemals zur Erkundung des Sonnensystems gestartet wurden. Voyager 2
hob am 20. August 1977 ab, Voyager 1
folgte in einem Abstand von 16 Tagen
seinem Zwilling in die Weiten des Kosmos. Die schwebenden Forschungslabors
rechnen mit Computern aus der Zeit der
Erfindung des ersten Mikroprozessors.
Speicher, die im Licht der heute möglichen Petabyte-Kapazitäten vorsintflutlich
erscheinen, halten erstaunliche Messergebnisse für die Übertragung zur Erde
vor. Die Technologie-Großväter reisen mit
den inzwischen am weitesten von der Erde entfernten Raumschiffen und meistern
ihre Aufgaben auch nach 28 Jahren im All
immer noch bravurös.
Start in der Frühzeit des
Computerzeitalters
Wie in jeder modernen IT-Umgebung wurden Computer, Sender oder Sonnensensoren der Voyager-Schiffe redundant ausgelegt, denn die Stationen sollten mindestens fünf Jahre funktionsfähig bleiben.
Das war Mitte der siebziger Jahre sicher
anspruchsvoll, aber genau. Dank dieses
Konzeptes arbeitet Voyager 1 heute überhaupt noch: Als 1992 der Hauptrechner
ON öffnet IT-Horizonte
Die Redaktion der ON wird dieses Jahr
in der Rubrik „Horizont“ das Thema „Informationstechnologie“ aus ungewöhnlichen Blickwinkeln beleuchten. Themen
werden im Laufe des Jahres sein: Die Fußballweltmeisterschaft als das sportliche
IT-Mega-Event 2006, wie Städte und Gemeindeverwaltungen mittels IT die Ansprüche nach Bürgernähe und professionellen Services effizient umsetzen,
und schließlich warten wir mit Informationen über den Stand der Computer-,
Kommunikations- und Speichertechnologien bei der Erkundung der Weltmeere auf.
ausfiel, schaltete sich der Reserve-Rechner ein. Drei redundante Computersysteme übernehmen die Durchführung der
Experimente an Bord. Das Communication & Command System (CCS) kommuniziert mit der Erde und führt Befehle zur
Steuerung der Sonde und der Beobachtungen aus. Das Altitude and Articulation Control System (AACS) überwacht die
präzise Positionierung der Kameras und
anderer Instrumente auf der so genannten Scanplattform. Zusätzlich ermöglicht
das System die Steuerung der Raumschiffe mit Hilfe von Schubdüsen. Die beiden
genannten Computersysteme haben sich
soweit bewährt, dass auch Nachfolger wie
Galileo, Magellan und Cassini damit ausgerüstet wurden.
Magnetbänder erobern den
Kosmos
Schließlich gibt es das Flight Data Subsystem (FDS), das die hohen Datenraten
der Messergebnisse an Bord zwischenspeichert und für die Übertragung zur
Erde komprimiert. Bilder und Daten
werden zuerst auf ein Halbzollmagnetband mit 328 Metern Länge und 8 Spuren geschrieben und später direkt vom
Band an die Bodenstation gesendet,
da die Bord-IT mit ihrer geringen Kapazität nicht einmal ein Bild zwischenspeichern kann. Das Magnetband fasst
536 MBit, bietet also höchstens Platz
für 100 Bilder.
Die Messergebnisse erreichten die Erde beim Jupiter-Vorbeiflug noch mit bis
zu 115.200 Baud (Signalwechsel eines Modems pro Sekunde). Das für die
Mission verantwortliche Expertenteam
des Jet Propulsion Laboratory (JPL) entschied sich für die damals neue CMOSFertigungstechnologie. CMOS-Speicher
waren unempfindlich gegenüber Spannungsschwankungen und verfügten über
Kapazitäten von 8 Kilowort. Ein „Wort“ ist
eine Folge von Bits, die der Computer verarbeiten kann. Ein Datenwort kann ein Maschinenbefehl sein. 1 Kilowort sind demnach 1.000 Worte. Angesichts der heute
gängigen 64-Bit-Speicher mutet diese
Technologie für den Weltraum natürlich
archaisch an. Doch dies war vor über 25
Jahren neuester Stand der Technik. Mit einem Stromverbrauch von nur 10 Watt und
einem Fliegengewicht von 16,3 Kilogramm
39
Horizont
hatte der interstellare Speicher wiederum
keine Mühe, in das IT-Team der Raumsonden aufgenommen zu werden.
Das Subsystem selber nennt einen Datenund einen Programmspeicher mit jeweils
2 Kilobyte sein Eigen. Die Inhalte des Datenspeichers werden zwischen den beiden redundant ausgelegten FDS im HotSwap-Modus gespiegelt. Hinzu kommt,
dass der Bordspeicher seine Funktionsfähigkeit und die der angeschlossenen Instrumente selbst testen kann. Besonders
erstaunlich ist die lange Haltbarkeit der
IT an Bord der Zwillingssonden: Wer besitzt schon sechs Computer, die seit 28
Jahren mit nur einem einzigen Absturz
laufen und dazu noch 22,5 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt sind? Aber
auch die zwangsläufig lange Haltbarkeit
von interstellaren Datenspeichern hat ein
Ende: 2010 wird der Bandrekorder von Voyager 1, zwei Jahre später der von Voyager 2 abgeschaltet.
Noch mit Band: Galileo und
Magellan
Die Nachfolger von Voyager trafen auf ungünstige politische Rahmenbedingungen. Die Reagan-Administration legte in
den achtziger Jahren sogar Missionen
mit internationalen Partnern auf Eis. Erst
Bush und Clinton waren der Weltraumforschung wieder zugetan und so ging die
Einzelsonde Galileo 1989 mit acht Jahren Verspätung an den Start in den Weltraum. Im Vergleich zur Voyager-Sonde war
Galileo ein fliegendes Rechenzentrum: 22
Mikroprozessoren mit insgesamt 320 KByte
RAM und 41 KByte ROM sorgten für die
Durchführung der Experimente. Das Command and Data Subsystem (CDS) war an
einen Bandrekorder angeschlossen. Auf
den Bändern mit einer Gesamtkapazität
von 914 MBit reichte der Platz immerhin
schon für 178 Bilder. Die Bandtechnologie war zwar äußerst robust, doch der
Rekorder fiel mehrmals aus, zuletzt beim
Vorbeiflug am Mond Amalthea. Die hohe
Strahlenbelastung hatte eine Leuchtdiode beschädigt. Erst nach einer langwierigen Reparatur ließ sich das Band wieder bis zu einer Stunde lang bewegen.
Anfang 2003 wurde schließlich die komplette Sonde abgeschaltet. Sie verglühte im September 2003 in der Atmosphäre des Jupiter.
Die 1989 gestartete Magellan-Sonde lieferte eine hochgenaue Radarkarte der
Venus. Wir wissen deshalb heute mehr
über die Oberfläche der Venus als über
die Struktur der Meeresböden auf der Er-
de. Die Sonde arbeitet mit den Computersystemen ihres Vorgängers Galileo. Einzig die Speichereinheit wurde ersetzt.
Das Radar liefert achtmal mehr Daten als
das Flight Data Subsystem der Voyager.
Ein Bandrekorder mit 1,8 GBit Kapazität
speichert diese Datenmengen.
Erste Festkörper-Speicher
Cassini ist die größte und komplexeste
bisher entwickelte amerikanische Planetensonde. Am 15. Oktober 1997 verließ das Flugobjekt nach einigen Startverzögerungen die Erde auf dem Rücken
einer Titan- 4B-Rakete. Namensgeber
der Sonde ist der italienische Astronom
Giovanni Domenico Cassini. Er lebte von
1625 bis 1712, war Direktor des Pariser
Observatoriums und entdeckte als Erster die Saturn-Monde Iapetus, Rhea, Dione und Tethys. Ihm verdanken wir die Erkenntnis, dass die Ringe des Saturn geteilt sind (Cassinische Teilung).
Ein Festkörper-Hochleistungsspeicher,
von der NASA Solid State Recorder (SSR)
genannt, ist für die Datenspeicherung zuständig. Dieser Speicher enthält keine
beweglichen Elemente wie Bandspulen
oder Magnetplatten. Die Technologie für
Festkörper-Datenspeicher mit sehr großen
Jupiter
Saturn
Sonden erreichten Jupiter zuerst. Bilder des Himmelskörpers schickte Voyager am Anfang der Mission
1979 noch mit einer Datenrate von 115.200 Bit/s
innerhalb von nur 48 Sekunden zur Erde. Das war
damals schon wesentlich schneller, als dies das
Internet 20 Jahre später über Telefonleitungen
erledigen konnte.
1980 und 1981 glitten die Voyager 1 und
Voyager 2 am Saturn vorbei. Zahlreiche
neue Monde und die Ringstruktur des
Planeten wurden fotografiert.
Entfernung zur Sonne: 778 Mio. km
Durchmesser: 142.870 km
Entfernung zur Sonne: 1,4 Mrd. km
Durchmesser: 120.670 km
Datenmengen war beim Start von Cassini
absolutes technologisches Neuland. Die
Rekorder bestehen aus RAM-Bausteinen,
verhalten sich aber für den Bordcomputer wie ein Massenspeicher. Vergleichen
könnte man sie mit Speicherkarten für
Digitalkameras. Jeder Rekorder besteht
aus strahlungsgehärteten 16 MBit RAM
Chips und hat eine Kapazität von 2 Gigabit (256 MByte). Die SSR können gleichzeitig schreiben sowie lesen und haben
eine höhere Datenrate, als alle Instrumente zusammen an Daten liefern.
den geht weiter in Richtung dieser FlashROM-Boxen mit Massenspeicher-Qualitäten. Heute sind schon Kapazitäten von bis
zu 134 Gigabit möglich. Damit können etwa 16.000 Bilder zwischengespeichert
werden oder in etwa die gesamte Datenmenge von Voyager 1 beim Jupitervorbeiflug. Bei einer Projektlaufzeit für die NewHorizons-Sonde von 17 Jahren ist es nicht
verwunderlich, dass die Speicherkapazität noch nicht dem aktuellen technischen
Stand entspricht.
eine Milliarde Jahre überdauern. Allerdings stellt sich heute die Frage, wie lange diese Daten noch lesbar sind.
Nachricht für E.T.
Beim Start der ersten Voyager-Sonde sorgte die Schallplatte mit den „Sounds of
Earth“ samt Bauanleitung für Furore. Neben Grüßen in 55 Sprachen sind Geräusche und irdische Musikstücke verewigt.
Auch in Jahrmillionen sollen sich so etwaige Zuhörer am Geschrei von Gorillas,
Vogelzwitschern, Naturgeräuschen wie
Wasserplätschern, Wellenbrechen, Erdbeben bis hin zu technischem Motorenlärm von Autos, Flugzeugen oder Zügen
erfreuen. Auch Künstler wie Louis Armstrong und Johann-Sebastian Bach finden auf der Platte vielleicht dereinst ein
Publikum. Schließlich bereichern ein japanisches Flötenstück und Gesänge der
Navaho-Indianer den 90-minütigen Hörgenuss. Eine Hülle aus Aluminium schützt
die vergoldete Kupferplatte vor Sternenstaub. Mit der rasanten Entwicklung von
Speichermedien über CDs, DVDs bis hin
zu MP3-Chips zählen Schallplatten auch
auf der Erde bereits zu den Museumsstücken. Spannend bleibt die Frage, ob
unsere Nachricht für E.T. eine Tages entschlüsselt werden kann.
Mit 16 Gigabyte auf dem Weg
zum Pluto
Fast zehn Jahre sind seit dem Cassini-Start
vergangen. Im Januar 2006 ist erstmals in
der Geschichte der Raumfahrt eine Expedition zum Planeten Pluto aufgebrochen.
Ziel der NASA-Raumsonde „New Horizons“
ist es, neue Daten über den als „Eiszwerg“
bezeichneten Planeten zu gewinnen. Pluto ist weit entfernt – rund fünf Milliarden
Kilometer muss New Horizons zurücklegen. Für diese Strecke braucht die Sonde zirka neun Jahre. Das Raumschiff ist
so groß wie ein Klavier und speichert alle Messdaten auf zwei SSR-Systemen mit
einer Kapazität von jeweils 8 Gigabyte.
Der Speichertrend bei den Weltraumson-
Die Sonde führt eine 31 Zentimeter große Schallplatte mit Tönen und Bildern
der Erdzivilisation an ihrer Außenseite
mit sich. Sicher geschützt gegen kosmische Strahlen und Minimeteoriten, kann
die Scheibe im luftleeren Raum bis zu
Uranus
Neptun
Pluto
Voyager 1 traf Ende März 1984 die Uranusbahn und erreichte den geheimnisvollen
Planeten 1986. Uranus kreist doppelt so
weit von der Sonne entfernt wie sein innerer
Nachbarplanet Saturn. Jedes Funksignal
von der Sonde kam also viermal schwächer
auf der Erde an.
1989 erreichte Voyager 2 den letzten
Planeten der Forschungsmission: Neptun.
Damit keine Daten zwischen Sonde und
Erde verloren gehen konnten, wurden die
Deep Space Network (DSN)-Antennen der
Erde über GPS synchronisiert.
Im Januar 2006 ist erstmals in der Geschichte
der Raumfahrt eine
Expedition zum Planeten
Pluto aufgebrochen. Ziel
der NASA-Raumsonde
„New Horizons“ ist es,
neue Daten über den als
„Eiszwerg“ bezeichneten
Planeten zu gewinnen.
Entfernung zur Sonne: 2,8 Mrd. km
Durchmesser: 51.000 km
Entfernung zur Sonne: 4,5 Mrd. km
Durchmesser: 49.200 km
Entfernung zur Sonne:
5,9 Mrd. km
Durchmesser: 2.290 km
41
Zum Vergleich die Erde
Entfernung zur Sonne: 150 Mio. km
Durchmesser: 12.757 km
NewsNewsNewsNewsNewsNews
Rekordergebnis in 2005
Die EMC Corporation hat im Geschäftsjahr 2005 einen konsolidierten Gesamtumsatz von 9,66 Milliarden US-Dollar erzielt, 17 Prozent mehr als die 8,23
Milliarden US-Dollar im Vorjahr. Der
Nettogewinn für 2005 beläuft sich auf
1,1 Milliarden US-Dollar und ist damit
30 Prozent höher als im Geschäftsjahr
2004. Im vierten Quartal 2005 steigerte
EMC seinen Umsatz auf 2,71 Milliarden
US-Dollar, was einem Wachstum von 15
Prozent entspricht. Der Nettogewinn für
den Berichtszeitraum beträgt 148 Millionen US-Dollar.
Technology of the Year Award
Die US-Fachzeitschrift Infoworld Magazine hat zwei Software-Lösungen aus
EMCs ILM-Portfolio mit dem „2006 Technology of the Year Award“ ausgezeichnet. EMC Invista erhielt den Preis für
die beste Storage-Virtualisierungslösung, die EMC Documentum 5 Plattform
für die beste ECM-Lösung.
Akquisition von Internosis
EMC übernimmt das schnell wachsende IT-Service-Unternehmen Internosis. Der Dienstleister ist spezialisiert
auf die Entwicklung von IT-Strategien,
Applikationen, IT-Infrastrukturen und
Managed Services für Microsoft-Umgebungen. Damit ergänzt EMC sein Professional-Services-Portfolio, um künftig
integrierte Lösungen rund um Applikationsinfrastrukturen entwickeln und implementieren zu können.
Marktführer bei Hard- und
Software
EMC konnte im dritten Quartal 2005
seine Führungspositionen im Speichermarkt sowohl bei Hardware als auch bei
Software verteidigen und ausbauen.
Dies geht aus den neuesten Veröffentlichungen der Marktanalysten IDC und
Gartner hervor. Die Ergebnisse beider
Marktforschungsunternehmen spiegeln
die Position von EMC als Anbieter umfassender, integrierter Lösungen für das
Informationsmanagement wider.
Hauptrolle bei US-Filmschauspielern
Die Screen Actors Guild nutzt für ihre Mitgliederverwaltung eine Online-Management-Lösung, die auf der EMC Documentum Plattform für ECM basiert. Mit dem
neuen System hat sie den Service für ihre Mitglieder deutlich verbessert. Gleichzeitig spart sie dem SAG-Personal Zeit,
senkt die laufenden Kosten, erhöht die
Effizienz und reduziert das Risiko falscher
oder fehlender Informationen.
Vereinfachte Vernetzung der
Speicherumgebungen
Der neue Connectrix MDS-9020 Fabric
Switch von EMC integriert Technologie von
Cisco Systems und vereinfacht den Aufbau und die Verwaltung von kleinen und
mittelgroßen SANs. Der MDS-9020 bietet mittelständischen Unternehmen eine kostengünstige Möglichkeit, eine ILMfähige, abgestufte Speicherinfrastruktur
einzurichten.
Gemeinsamer Vertrieb für
das Gesundheitswesen
Siemens Medical Solutions und EMC haben sich auf eine Vertriebszusammenarbeit geeinigt. Siemens wird die Produkte und Lösungen von EMC im Bereich ILM
im Gesundheitswesen verkaufen. Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser
können mit den gemeinsamen Hard- und
Software-Lösungen die wachsende Menge komplexer digitaler Patienteninformationen und klinischer Aufnahmen speichern, verwalten und schützen.
Testumgebung in Microsoft
Technology Center
EMC hat das neu umgebaute Microsoft
Technology Center (MTC) in München
mit einer CLARiiON CX700 mit der Software-Lösung Replication Manager SE
ausgerüstet. Microsoft-Kunden und
-Partner können im MTC verschiedene
Konfigurationen von EMC-Lösungen im
Microsoft-Exchange-Umfeld testen.
Zusammenarbeit mit Unisys
intensiviert
Nach 13-jähriger Zusammenarbeit wollen EMC und Unisys noch enger kooperieren. Dazu gehört die gemeinsame
Entwicklung spezieller Lösungen, die
kritische Informationen für wichtige
geschäftliche Entscheidungen kurzfristig verfügbar machen. Zunächst stehen
Lösungen für Echtzeitinfrastrukturen,
öffentliche Verwaltungen und Unternehmenssicherheit im Vordergrund.
Microsoft SQL-Server 2005
jetzt ILM-fähig
Mit einer Serie neuer Lösungen, Professional Services und Software Support erleichtert EMC die Migration auf die neue
Datenbankplattform Microsoft SQL Server 2005. Das Angebot stellt optimierte
Speicher- sowie Informationsinfrastrukturen zur Verfügung. Anwender profitieren von einer verbesserten Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Sicherheit des
SQL Servers 2005.
FAVORIT 4.0 verfügbar
Für die Planung von Projekten steht die
Software FAVORIT 4.0 des Bundesverwaltungsamtes (BVA) zur Verfügung. Sie
ist eine speziell für die öffentliche Verwaltung entwickelte Lösung für Workflow- und Dokumentenmanagement
und basiert auf der Enterprise Content
Management Plattform Documentum
5.3 von EMC.
Alle Meldungen finden Sie in kompletter Länge unter http://germany.emc.com/news/
42
NewsNewsNewsNewsNewsNews
Termine
CeBIT 2006
www.cebit.de
09. – 15.03.2006
Messe Hannover,
Halle 1, Stand F71
EMC World (EMC Technology Summit)
www.emc.com/emcworld
24. – 27.04.2006
Boston Convention &
Exhibition Center, Boston, USA
Storage Partner Solution Days
www.it-ba.de
25.04.2006
Steigenberger Hotel, Bad
Homburg
Hotel Lindtner, Hamburg
Arabella Sheraton
Bogenhausen, München
FSC DataCenter Symposium
www.fujitsu-siemens.de
10. – 11.05.2006
Gürzenich, Köln
Information Storage Days 2006
www.emc-isd.de
30. – 31.05.2006
Congress Center, Frankfurt
27.04.2006
04.05.2006
ITeG IT-Messe & Dialog im Gesundheitswesen
www.iteg-messe.de
30.05. – 01.06.2006
Messe Frankfurt, Halle 4
Update Breakfast
01.06.2006
Backup, Restore und Archivierung (BURA)
Novotel, Bern, Schweiz
Out of the Box
Trafohalle, Baden, Schweiz
22.06.2006
Weitere Informationen zu Veranstaltungen
in Deutschland finden Sie unter www.emc2.
de oder kontaktieren Sie Birgit Heibel per
Telefon unter 0049-2131-9191288 oder per
Mail unter [email protected]
Informationen zu Events in Österreich
erhalten Sie unter www.emc2.at oder
bei Alexandra Kittinger per Mail unter
[email protected]
Informationen zu Events in der Schweiz
erhalten Sie unter www.emc2.ch oder
von Cornelia Wegmüller per Telefon unter
0041 (0)31 939 7073 oder per Mail unter
[email protected]
Vorschau
Automatisierung und kontinuierliche Datenverfügbarkeit
Informationen stehen im Zentrum praktisch
aller Unternehmensprozesse. Die Verwaltung
der Informationen spielt eine immer wichtigere Rolle, denn trotz Datenwachstums und
sinkender IT-Budgets müssen Administratoren die Verfügbarkeit der Daten im Rahmen
fest definierter Service Level Agreements
(SLAs) sicherstellen. Um dieser Verpflichtung
nachzukommen, braucht es ein effizientes
Management und eine verursachergerechte
Zuordnung der Ressourcen. Ein vernünftiges
Restore-Management ist unverzichtbar, um
bei einem Ausfall schnell wieder einsatzfähig
zu sein. Die Anforderungen sind komplex
und unterstreichen die Bedeutung der IT für
die kontinuierliche Aufrechterhaltung der
Geschäftsprozesse. Technologische Voraussetzung sind intelligente Speichernetzwerke wie
Storage Area Networks (SAN), Network Attached Storage (NAS) und IP-Storage. Sie
bieten flexible Plattformen, auf denen die
Hauptaufgaben der Datenverwaltung wie
beispielsweise Backup und Recovery automatisiert ablaufen könnten. Wie das im
Rahmen einer Continuous Data Protection
(CDP) erfolgen kann, erfahren Sie in der
nächsten ON, die Anfang Juni erscheint.
Gesamtverantwortung Redaktion:
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Tel.: 0049-61 96/47 28-118
[email protected]
Namentlich gekennzeichnete Artikel
werden vom Autor verantwortet.
Gesamtrealisation:
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D-65205 Wiesbaden
www.ffpr.de
Auflage: 2.900
Impressum
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Herausgeber:
EMC Computer Systems AG
Hardturmstrasse 181
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Tel.: (0)43 444 66 66
Telefax: (0)43 444 66 67
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