350 Jahre Altona. Begleitprogramm 2015

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350 Jahre Altona. Begleitprogramm 2015
 350 Jahre Altona. Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte (1664‐2014) Begleitprogramm 2015 Mit einer Sonderausstellung zum 350‐jährigen Stadtjubiläum Altonas präsentiert das Altonaer Museum noch bis zum 11. Oktober 2015 die Geschichte des heutigen Stadtteils von der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1664 bis zum aktuellen Status als Hamburger Bezirk. Anknüpfend an die Vortragsreihe von 2014 wird das Begleitprogramm in diesem Jahr fortgesetzt. Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg, Historisches Seminar /Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte Donnerstag, 19.3.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Johann Bernhard Basedow und das Christianeum Prof. Dr. Jürgen Overhoff, Westfälische Universität Münster Der Hamburger Schulreformer Johann Bernhard Basedow (1724‐1790) war einer der wichtigsten Vordenker des Philanthropismus, des wohl bedeutendsten Zweigs der deutschen Aufklärungspädagogik. Einige seiner mutigsten Vorstöße zur Toleranzerziehung und zu einer modernen Pädagogik des Spiels unternahm er zwischen 1761 und 1771 als Lehrer am Altonaer Gymnasium Christianeum. Basedows Erziehungslehren sind noch immer anregend und wegweisend. Donnerstag, 26.3.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Herrmann Molkenbuhr: Zigarrenmacher, Arbeiterführer, Parlamentarier, Parteiveteran Dr. Bernd Braun, Stiftung Reichspräsident‐Friedrich‐Ebert‐Gedenkstätte, Heidelberg Der sozialdemokratische Parteiführer Hermann Molkenbuhr (1851–1927) gehört zu den prägenden Persönlichkeiten in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und des deutschen Parlamentarismus. Der „knorrige Holsteiner“ begann seinen politischen Aufstieg in Ottensen und Altona und gehörte ab 1890 für 34 Jahre dem Reichstag an. Aus dem Jungen, der schon im Alter von zehn Jahren schwer arbeiten musste und der nur eine dürftige Schulbildung besaß, entwickelte sich der führende Sozialexperte seiner Zeit. Donnerstag, 9.4.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Kunsthandwerk ‐ made in Altona: Die Keramikmanufaktur Mutz und der Gold‐ und Silberschmied Josef Arnold Prof. Dr. Rüdiger Joppien, Universität Hamburg Die Kunsttöpferei Hermann Mutz, Altona (1856‐1914) war eine der bekanntesten deutschen Keramikmanufakturen ihrer Zeit, die sowohl auf der Pariser Weltausstellung 1900 als auch auf der Internationalen Kunstgewerbe‐Ausstellung, Turin 1902, große Erfolge feierte. Zwischen 1902 und 1904 entwarf der junge Ernst Barlach in Zusammenarbeit mit Mutz zehn seiner frühen keramischen Werke. Josef Arnold (1884‐ 1960) lehrte von 1922 bis 1934 an der Altonaer Kunstgewerbeschule, seit 1924 als Professor. Er gehört zu den bedeutendsten Gold‐ und Silberschmieden Deutschlands zwischen den Kriegen. 1937 wurde ihm auf der Pariser Weltausstellung eine Goldmedaille verliehen. Donnerstag, 23.4.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Holstein: Das deutsche Ende Dänemarks Prof. Dr. Steen Bo Frandsen, Syddansk Universitet, Institut for Grænseregionsforskning, Sønderborg Dänemark und Holstein verbindet eine lange Geschichte. 400 Jahre lang – 1460 bis 1864 ‐ waren sie Teile des Konglomeratstaates der Oldenburger Dynastie. Die engen politischen, ökonomischen und kulturellen Kontakte aus dieser Epoche wurden aber in beiden Nationen seit dem späten 19. Jahrhundert verdrängt. Die Bautätigkeit der Könige in Holstein, die Rolle Altonas oder Kiels in Handel und Verkehr sind Themen die genauso wenig Beachtung finden wie die Bedeutung der Holsteiner in Landwirtschaft und Kultur Dänemarks. Herder sprach im 18. Jahrhundert von Dänemark als dem dänischen Ende Deutschlands. Umgekehrt können wir aber Holstein als das deutsche Ende Dänemarks betrachten. Donnerstag, 7.5.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Zwischen Revolution und Rechenbuch ‐ der Altonaer Verleger Johann Friedrich Hammerich (1763‐1827) Klaus Gille (Hamburg) Der von Johann Friedrich Hammerich 1789 in Altona gegründete Verlag erlangte mit seinen historischen, pädagogischen und politischen Büchern und seinen aufklärerisch‐liberalen Zeitschriften in den Jahrzehnten um 1800 große Bedeutung in den Herzogtümern Schleswig und Holstein. Zu den Autoren gehörten u. a. Johann Heinrich Voß, August Hennings, Nicolaus Funk, Johann Daniel Lawätz und Ernst Moritz Arndt. Filmabend mit Gespräch Donnerstag, 21.5.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Das Neue Hamburg. Ein Film von Christian Bau und Manfred Oppermann, D 1985, Video, 45 Minuten, die thede Filmproduktion Christian Bau, einer der Regisseure des Films „Das Neue Hamburg“ im Gespräch mit Dr. Vanessa Hirsch, Kuratorin der Ausstellung „350 Jahre Altona. Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte (1664‐2014)“ Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verlor Altona im Zuge des „Groß‐
Hamburg‐Gesetzes“ seine Selbständigkeit und wurde Teil von Hamburg. 1937 wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Hamburger Elbufers ausgeschrieben, den der Hamburger Architekt Konstanty Gutschow (1902‐1978) gewann. Vorgesehen waren eine Hochbrücke über die Elbe bei Neumühlen, ein „Gau‐Hochhaus“ am Altonaer Balkon, ein Aufmarschplatz auf dem heutigen Platz der Republik sowie die Bebauung des Elbufers mit Verwaltungsbauten. Die Realisierung der Pläne hätte den kompletten Verlust des historischen Altona bedeutet. Der Film „Das Neue Hamburg“ stellt Gutschows Konzepte vor und ordnet sie in den politischen und architektonischen Kontext ein. Insbesondere die beteiligten Architekten aus dem Büro Gutschow reflektieren ihre damalige Tätigkeit. Im Gespräch mit dem Regisseur wird es um die Entstehungsgeschichte des Films gehen. Vortrag und Fotopräsentation in Zusammenarbeit mit die thede Filmproduktion Donnerstag, 25.6.2015, 19 Uhr, Eintritt frei Große Bergstraße im Visier. Zur Geschichte und Gegenwart einer Altonaer Straße Dr. Sylvia Necker, Zeit‐ und Architekturhistorikerin Johanna Klier, Fotografin Das Image der Großen Bergstraße ist nicht gerade positiv aufgeladen. Viele beschreiben die Altonaer Geschäftsstraße als hässlich, verdreckt und unattraktiv. Doch aus historischer Perspektive stellt es sich anders dar: Einst ein Schmuckstück der Nachkriegsmoderne, lassen sich an der Geschichte der Großen Bergstraße die unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionen zur Architektur des Wiederaufbaus zeigen. Allerdings wurde Neu‐Altona zunehmend alt und die Akzeptanz der Architektur aus dieser Zeit sank auf einen Tiefpunkt. Der Vortrag widmet sich dem Wandlungsprozess der Großen Bergstraße vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Im Anschluss findet eine Präsentation neuer Blicke auf die Große Bergstraße mit Fotografien von Johanna Klier statt. Aktuelle Ausstellungen zur Altonaer Stadtgeschichte 350 Jahre Altona. Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte (1664–2014) bis 11. Oktober 2015 Fabrik Fotoforum präsentiert: Fokus: Altona. Fotografien aus dem Stadtteil bis 11. Oktober 2015 Sammlungspräsentation: Altona im Ersten Weltkrieg bis 11. Oktober 2015 Von der Verleihung der Stadtrechte durch den dänischen König Frederik III. im Jahr 1664 bis zum aktuellen Status Altonas als Hamburger Bezirk im 20. und 21. Jahrhundert – in der Ausstellung „350 Jahre Altona“ werden anhand von Biographien ausgewählter Persönlichkeiten, Darstellungen zur Stadtentwicklung sowie durch die Thematisierung prägender Ereignisse und Prozesse Schlaglichter auf die besondere Rolle Altonas in den vergangenen vier Jahrhunderten geworfen. Ergänzend zur Sonderausstellung zum 350‐
jährigen Stadtjubiläum von Altona präsentiert das Altonaer Museum in der Ausstellung „Fokus: Altona“ eine Auswahl historischer und zeitgenössischer Fotografien, anhand derer die Entwicklung des Stadtteils Altona in den vergangenen Jahrzehnten aus verschiedenen Perspektiven zu sehen ist. Arbeiten aus der Sammlung des Altonaer Museums der 1920er und 1950er Jahren stehen neben Fotografien von Germin aus den 1960er, Erich Andres aus den 1970er Jahren und zeitgenössischen Arbeiten von Hans Meyer‐Veden, Jo Röttger und Johanna Klier. Ebenfalls begleitend zur Ausstellung „350 Jahre Altona“ ist die Sammlungspräsentation „Altona im Ersten Weltkrieg“ zu sehen, die sich anhand von zahlreichen Objekten mit der Situation Altona in den Jahren 1914 bis 1918 auseinandersetzt. Historische Museen Hamburg Altonaer Museum Museumstraße 23 | 22765 Hamburg dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr Eintritt 7,50 Euro | erm. 4,50 Euro | Kinder frei Telefon 040 42 81 35 0 | Fax 040 428 135 21 22 [email protected] | www.altonaermuseum.de facebook.com/AltonaerMuseum