Ausgabe 57 - Kampfschwimmer Ost eV
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Ausgabe 57 - Kampfschwimmer Ost eV
1 Ausgabe 57 / Juli 2015 Informationsblatt der Marinekameradschaft Kampfschwimmer Ost e.V. Sehr geehrte Kameraden, Am 25. April 2015 fand unserer 18. Kameradschaftstreffen mit der Wahl eines neuen Vereinsvorstandes statt. Gekommen waren 48 Mitglieder die ihre Wahlstimme abgaben. Die Veranstaltung wurde durch unseren Kam. Bonin eröffnet und geführt. Thomas Tröbner als Vereinsvorsitzender verlass den Rechenschaftsbericht über Aktivitäten der letzten Periode. Gefolgt vom Kassenbericht durch Kam. Menzel. Die Kassenprüfung bestätigte, das alle Mittel Satzungsgemäß verwendet wurden. Die Kassenlage steht auf soliden Fundamenten trotz der schleppenden Beitragzahlung einiger Kameraden. Es konnte ein kleiner Kassenüberschuss erwirtschaftet werden, so die Ausführungen von Kam. Henschel als Prüfer. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde von Kam. Kerzig angeregt, die Internetseite zu überarbeiten, die Fotos zu aktualisieren und das Gästebuch zu pflegen und die Seite wieder mit anderen Vereinen zu verlinken. Um unsere Vereinszeitung mehr Schwung zu geben wurde von Kam. Müller ein Aufruf an die Kameradschaft gegeben sich mehr an der Zeitung durch mehr Artikel zu beteiligen. Zum Beispiel könnte man Artikel oder Episoden die in unserem Buch im Zeitabschnitt 80 – 90 er Jahre fehlen oder nicht angesprochen wurden in der Zeitung veröffentlichen, wie die Winterlagerserie von Kam. Müller. Um den Rost von den Gelenken zu fegen wurde angeregt einmal jährlich eine Tauchveranstaltung zu planen um wieder zu den Wurzeln des Tauchsportes zurückzukehren. In Kühlungsborn oder am Stechlinsee und auch anderer Orts bestehen Tauchbasen, die für solche Veranstaltungen mit Ausrüstung zur Verfügung stehen. Der neue Vorstand setzt sich nach der Wahl für die kommenden zwei Jahre wie folgt zusammen: Kam. Tröbner – Vorsitz Kam. Bonin – stellv. Vorsitz Kam. Menzel – Finanzvorsitz Kam. Radowitz und Diestel - Beisitzer Der Arbeitsplan für das folgende Vereinsjahr wurde mit den eingereichten Veranstaltungsvorschlägen bestätigt. 2 Arbeitsplanes 2015 / 2016 1. Zuarbeiten zu unserer Vereinszeitung an die Redaktion ca. 2 Wochen vor dem Veröffentlichungstermin. Veröffentlichungstermine: Ende Mai 2015 Ende August 2015 Ende November 2015 Ende März 2016 2. Jahreshauptversammlung: 19. Mitgliederversammlung am 23.April 2016 3. Geplante Tauchveranstaltungen (Reinhard Öser- Orga.), siehe Internetseite der Marinekameradschaft 4. Veranstaltungen der Regionalgruppen Süd (H.-J. Liefeld) und „Untersüd“ (Thomas Kunadt) sowie Kühlungsborn (Thomas Tröbner). 5. „Schleusentreff“ im Oktober 2015 und im Januar 2016 (Rolf Clemens) 6. Winterbiwak (Thomas Tröbner) 7. Neujahrsempfang der Stadt Kühlungsborn (Vorstand) 8. Winterlager in Bärenstein zur Faschingszeit 2016 nach Voranmeldung von Interessenten (Vorstand) 9. Teilnahme an Veranstaltungen des Traditionsverbandes der NVA (Horst Kerzig, H. Joachim Liefeld) Der Vorstand 3 Bericht von der Veranstaltung des Verbandes zur Pflege der Tradition der NVA und der GT der DDR e.V. Unsere Marinekameradschaft folgte einer Einladung des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der GT der DDR e.V. am 18. April 2015 nach Berlin an der ich im Auftrag des Vorstandes unserer Kameradschaft teilnahm. Dazu ein kurzer Bericht. Für mich angenehm überraschend war die hohe Zahl befreundeter Organisationen, Kameradschaften, Vereine einschließlich Museen, die sich mit den progressiven Traditionen der deutschen Militärgeschichte beschäftigen und auseinandersetzen. Man spürt deutlich, es tut sich etwas und viele Dinge, die nach dem Kommando „Holt nieder Flagge“ im Argen lagen, verdrängt oder unter dem Teppich gekehrt wurden, werden aufgearbeitet. Es gibt dafür viele Beispiele. Die Veranstaltung stand im Zeichen der Wahl eines neuen Vorstandes. Im Ergebnis der Wahlveranstaltung wurden 15 Mitglieder in den Vorstand gewählt. Admiral a.D. Theodor Hoffmann wurde erneut zum Vorsitzenden des Verbandes wiedergewählt. Ebenfalls stark besetzt ist der Ältestenrat des Verbandes, ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Homepage: www.vtnvagt.de. In der Einleitung des Berichtes des Vorstandes betonte Admiral a.D. Hoffmann, dass sich Europa am Vorabend des 70. Jahrestages der Befreiung der Völker Europas vom Hitlerfaschismus einer neuen Form des kalten Krieges gegenüber sieht. Zweifelsfrei hatte doch die Sowjetunion in der Anti-Hitler-Koalition die größten menschlichen und materiellen Verluste gehabt. Hingewiesen wurde auf die Charta von Paris vom 21.11.1990 für ein neues Europa, in der es heißt: „Das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas ist zu Ende gegangen. Wir erklären, dass sich unsere Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen werden. Nun ist die Zeit gekommen, in der sich die jahrzehntelang gehegten Hoffnungen und Erwartungen unserer Völker erfüllen.“ Doch was passierte nach dem Zerfall der UdSSR 1991? Es begann die NATO-Osterweiterung, aber auch die Kriegsschauplätze nahmen zu: Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und schließlich die Ukraine. Selbst ehemalige hohe NATO-Generale, die im NATO-Russland Rat tätig waren bezeichnen diese Entwicklung als Folge einer verfehlten Russlandpolitik. Auch in der Bundesrepublik gibt es Erscheinungen, die aufhorchen lassen, so die Abhörund Spitzelaffaire des amerikanischen Geheimdienstes NSA, zunehmende Fremdenfeindlichkeit (Pegida), Rechtsentwicklungen. Erstmalig gibt es eine Rot-RotGrüne Landesregierung in Thüringen, aber zu welchem Preis. Die Bezeichnung der DDR als Unrechtsstaat sowie die Gleichsetzung mit dem faschistischen Deutschland kann man doch nicht einfach hinnehmen. Zur Entwicklung des Verbandes Seit Gründung des Verbandes im Januar 2013 hat sich die Mitgliederzahl verdreifacht und verzeichnet gegenwärtig 270 Mitglieder, die in 9 Regionalgruppen organisiert sind. Ehemalige NVA-Angehörige, die in den unterschiedlichsten Organisationsformen zusammengefunden haben, die Soldatenkameradschaft pflegen und eine gute Traditionsarbeit leisten, wurden als korporative Mitglieder gewonnen. Die 10 Gruppen korporativer Mitgliedervereine 283 ehemalige NVA-Angehörige und Zivilpersonen. Drüber hinaus gibt es vielfältige Kontakte zu Formationen, die sich u.a. mit der Geschichte der NVA und den GT der DDR auseinandersetzen. Welche Argumente gibt es gegen die Gewinnung korporativer Mitgliedschaften? Zuallererst wird die Erhaltung der Selbständigkeit angeführt. Wir sind für kameradschaftliche Zusammenarbeit und das Wachhalten der Erinnerungen an den Dienst in der NVA, aber aus der Politik wollen wir uns heraushalten. Es sind Argumente die z.B. auch in unserer Marinekameradschaft ins Feld geführt werden, Anmerkung des Verfassers: Sind aber das Wachhalten der Erinnerungen und die Pflege unserer Traditionen nicht auch Politik? Das größte Problem des Verbandes besteht im Durchschnittsalter desselben. Selbst der jüngste eingezogene Soldat hat heute schon die 40 Jahre weit überschritten. Interessant ist der Ansatz, junge Menschen zu gewinnen, solche, die nicht in der NVA oder den GT gedient haben, sich aber für militärpolitische bzw. militärgeschichtliche Fragen interessieren. Um andererseits die Aufarbeitung der Geschichtsschreibung über die NVA und den GT der DDR nicht unseren ehemaligen Gegnern zu überlassen, erging der Aufruf an die „Älteren“, es selbst zu tun. Nur wenn es uns gelingt, beiden Problemen gerecht zu werden, haben wir eine Perspektive. Zur Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes Zunächst steht die bereits genannte Homepage zur Verfügung, die zu den Themen Verband (Aufgaben und Ziele) , Regionalgruppen, NVA und GT, Traditionen, Waffenbrüderschaft, Militärpolitik sowie andere Streitkräfte Auskunft gibt. Darüber hinaus werden die Mitglieder des Verbandes über das Informationsblatt „Kompass“ über inhaltliche Fragen und Aktivitäten des Verbandes sowie der Tätigkeit der Regionalgruppen informiert. Hierin sind wirklich sehr interessante und lesenswerte Beiträge abgedruckt, die auch für uns als Marinekameradschaft zugänglich sind. Besonders interessant sind Veranstaltungen, die mit unseren natürlichen Bündnispartnern organisiert werden. Abschließend machte Admiral a.D. Hoffmann kurze Ausführungen zur Vorbereitung des 60. Jahrestages der Gründung der NVA am 01. März 2016. Die zentrale Veranstaltung des Verbandes soll Ende Februar 2016 in Demen, einer ehemaligen Kaserne einer Raketenbrigade in der Nähe von Schwerin, stattfinden. 4 Backskiste ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Runder Geburtstag Kein Aprilscherz ! Am 01.04 2015 feierte unser ehemaliger Taucherarzt Dr. Wolfgang Franko, einschlägigen Kreisen auch bekannt als ordentliches Mitglied des hohen Skigerichts, Loipendoktor-Spezialist für Pillen ind Klistiere“ genannt - und einst zum „Oberzunftmedizinalrat“ berufen-, seinen 70. Geburtstag! Nachträglich die herzlichsten Glückwünsche von der Zunft ! Das Foto zeigt Medizinalrat Korvettenkaptän Dr.Wolfgang Franko bei der Demonstration von Handlungen der Ersten Hilfe wärend der Überfahrt zum Tauchen in mittleren Tiefen (Sommerlager Peenemünde). ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Unterwasserexpedition Mai 2015 An der diesjährigen Tauchveranstaltungen mit Kurs Kieler Bucht- LangelandbeltSonderburger Bucht haben zwei Kameraden von uns teilgenommen. Dazu noch ein Kamerad von den Eisernen, einer Jahrgangsgruppe unseres Vereins. Wichtig noch zu erwähnen, unser Nachwuchs vertreten mit zwei Teilnehmern. Los ging es am 11. Mai Nachmittags mit der guten alten Sicherheitseinweisung. Mit Kurs Flensburger Förde unternahmen wir dann auch schon den ersten Checktauchgang an einer gesunkenen Tjalk im Zehnmeter Bereich, falls an der Gerätekonfiguration noch was geändert werden muss. Zehn spannende Wracks mit unterschiedlichen Schicksalen folgten in den kommenden Tagen. Auch der Landgang kam nicht zu kurz. Kappeln, Bagenkop und Sonderburg. Als besonderer Erfolg unserer Forschungsarbeit konnten wir in diesem Jahr die Identifizierung von zwei Wracks verzeichnen. Ein Torpedoschnellboot aus dem 2.WK was seit 70 Jahren verschwunden war. 5 Hierbei handelte es sich um S 22 was 1935 auf der Lürssenwerft gebaut wurde und in der 3.Schnellbootschulflottille Svendborg seinen dienst versah. Verschwunden war das Boot in den letzten drei Kriegswochen. Wir vermuten das das Boot während seines Einsatzes bei der Operation Hannibal auf eine Luftmine lief. Das zweite Wrack ist die Bäderfähre Binz die als Führerboot A in der Kaiserlichen Marine diente und mit der Kontrolle der Minenlegung im Großen Belt beauftragt war. Das Boot lief auf eine Mine und brach in zwei Teile die heute in 14 m Tiefe zu betrachten sind. Im Rahmen des Schülerprogramms „Jugend forscht“ konnten wir zwei Schüler einer 9.Kl. aus Thüringen an Bord begrüßen. Organisiert wurde das von unseren Kam. Ulrich. Grundlage der Nachwuchsarbeit war die Zusammenarbeit mit dem Institut für Meeresforschung Warnemünde und dem Ozeaneum Stralsund die uns kleine Schüleraufgaben auf dem Gebiet der Meeresbiologie und Chemie zur Bearbeitung mit an Bord gaben. Im Speziellen habe wir an fünf verschiedenen Tauchplätzen der westlichen Ostsee einhundert Seesterne (Asterias Rubens) von den Schülern die schon einen Tauchschein besitzen, entnommen und vermessen. Die Bestimmung des Salzgehaltes und der Temperatur mit entsprechenden Meßmitteln wurde durchgeführt. Dabei wurde von den Schülern festgestellt, das je höher das Nahrungsangebot durch erhöhter Salinität auch das Wachstum begünstigt wird. Seesterne mit der Spannweite von 24 cm war keine Seltenheit. Was ist eine Seereise wenn man nicht mal bei kräftigen Sturm Seekrank wir. Hier hatte es uns mit Böen bis 8 kalt erwischt als wir an der Südspitze vor Langeland tauchten wollten. Einige Teilnehmer waren schwankende Planken nicht gewohnt und betrachteten zeitweise die Meeresoberfläche und zählten die Wellen. Soweit ein kleiner Bericht von unserer Seereise, vielleicht auch zur Motivation an unser Kameraden. RÖ. 6 Die Expeditionscrew Mai 2015 an Bord des Zweimastsegelschoners Zephyr Renaissance des Strichtarn ? Das Strichtarnmuster des Kampfanzuges 64 wurde bei den Grenztruppen 1963 erprobt und Mitte der 60 er Jahre bei der NVA eingeführt. Das Muster wurde als Flächendruck im Strichtarnmuster hergestellt. Der "Kampfanzug 64" stellt das erste Modell der damals neuartigen Felddienstbekleidung im Strichtarnmuster dar. Der neue "Kampfanzug leichter Art" wurde gemäß Anordnung des Stellv. des MfNV und Chefs der Rückwärtigen Dienste Nr. 2/ 65 vom 14.05.1965 eingeführt. Ende 1969 sollte die flächendeckende Einführung abgeschlossen sein. Von nun an war es dieser Typ Felddienstanzug, der kontinuierlich bis hin zur letzten Felddienstbekleidung der DDR, dem "Uniformtrageversuch 85-90", weiter entwickelt wurde. Hergestellt wurden die FDU meist beim VEB Burger Bekleidungswerk. Wäsche- Stempelkennung 1850. Ein Italienischer Modedesigner hatte für seine Taschenherstellung das robuste und unwiderstehliche Material entdeckt. Er fertigt unter anderem in seiner Kollektion für den modebewussten Mann mit Affinität zum Militär, eine sportliche Allzwecktasche für den täglichen Streifzug und Kampf im Großstadtdschungel. 7 Sundschwimmen 2015 Die Kameraden Wecke und Öser nahmen in diesem Jahr schon fast traditionell am Wettkampf in Stralsund teil und belegten in der Totalwertung im 1018 zählenden Starterfeld die Plätze 625 und 346. Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften im Langstreckenschwimmen folgen für die beiden noch weitere Wettkämpfe. Im September ist dann noch die 25 km lange Beltüberquerung zwischen Dänemark und Fehmarn als Staffel geplant. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nachruf Stabsmatrose a.D. Manfred Barteit 09.06.1945 - 23.06.2015 Kamerad Barteit verstarb am 23.06.2015 kurz nach Vollendung seines 70. Geburtstages. Er diente von 1965 bis 1968 in unserer Einheit und hat u. a. an dem Einsatz des KSK 1968 zur Suche des gesunkenen TS-Bootes 844 teilgenommen. Wir kannten ihn als zuverlässigen, hilfsbereiten und vor allem lebensfrohen Kameraden. Wir haben ihn auf seinem letzten Wegstück begleitet und werden ihn stets in ehrender Erinnerung behalten. Die Kameraden und Angehörigen der Regionalgruppe Süd Herausgeber . Redaktion: Marinekameradschaft Kampfschwimmer Ost e.V. Eingetragener Verein unter Amtsgericht Bad Doberan VR 353 Reinhard Öser, Prenzlauer Allee 29 10405 Berlin Tel.: 030 4275876, Fax.: 030 44355791 E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss: 20.07.2015 Internet: www.kampfschwimmer-vm.de E-Mail: [email protected] Bankverbindung: DKB IBAN: DE50 1203 0000 1020 0805 27 BIC: BYLADEM1001 8